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Donnerstag, Freitag, Samstag, 4-6. November, jew. 21 Uhr
EPOCA
Andreas Hoessli, Isabella Huser, Schweiz 2002, OV/d/f, 35mm, 90 Minuten

Queersicht vom 11. - 14. November 2004
Das Ende der Zweierkiste?  
detailliertes Programm unter: queersicht.ch


nach oben Stoppt Gewalt gegen Frauen
Filmzyklus vom 18. November bis 11. Dezember 2004
in zusammenarbeit mit Amnesty International & 14 weiteren Kinos
 

Donnerstag, 18. November, 21.00 Uhr
Te doy mis ojos
Iciar Bollain, Spanien 2003, 107 Minuten, 35mm, spanisch/d/f

Freitag, 19. November, 21.00 Uhr
The Magdalene Sisters
Peter Mullan, Irland 2002, 119 Minuten, 35mm, englisch/d/f

Samstag, 20. November, 18.30 Uhr & 21.00 Uhr
The day I will never forget
Kim Longinotto, GB/Kenya 2002, 90 Minuten, Beta SP, OV/e

Donnerstag 25. November / Freitag, 26. November, jew. 21.00 Uhr
En la puta vida
Beatriz Flores Silva, Urugay 2001, 100 Minuten, 35mm, spanisch/e

Samstag, 27. November, 18.30 & 21.00 Uhr
Die Helfer und die Frauen
Karin Jurschik, Deutschland 2003, 80 Minuten, Beta SP, OV/d
Vorfilm: Suka

Donnerstag, 2. Dezember / Freitag, 3. Dezember, jew. 21.00 Uhr
Le jour où je suis devenue femme
Marzieh Meshkini, Iran 2001 / 75 Minuten, 35mm, OV/d

Samstag, 04. Dezember, 18.30 & 21.00 Uhr
Señorita Extraviada
Lourdes Portillo, USA/Mexico 2001, 75 Minuten, Beta SP, spanisch/e

Donnerstag, 09. Dezember/ Freitag 10. Dezember, jew. 21.00 Uhr
Perfume de violetas
Marisa Sistach, Mexiko 2001, 90 Min., 35mm, spanisch/f

Samstag, 11. Dezember, 18.30 & 21.00 Uhr
Runaway
Kim Longinotto, Ziba Mir-Hosseini, GB 2001, 87 Minuten, Beta SP, OV/e
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ZYKLUS
 
«Stoppt Gewalt gegen Frauen»
Filmzyklus im Kino in der Reitschule
vom 18. November bis 11. Dezember 2004

Elisa aus Uruguay geht in Europa auf den Strich, damit ihre Kinder eine Zukunft haben. Yessica lebt in Mexiko im tödlichen Schweigen familiärer Gewalt. Hava muss ab ihrem 9. Geburtstag den Tschador tragen und darf nie mehr mit Jungs spielen. Pilar in Spanien wird von ihrem Ehemann geschlagen und gedemütigt…

Filmgeschichten? Ja, aber auch schockierende Realität: Millionen von Mädchen und Frauen werden misshandelt, bedroht, vergewaltigt, verstümmelt, verkauft, ermordet … weil sie Frauen sind. Gewalt gegen Frauen ist einer der grössten Menschenrechts-skandale unserer Zeit. Amnesty International kämpft für ein Ende dieser Gewalt. 15 Schweizer Kinos helfen mit*.

Mit der Reihe HINSCHAUEN programmieren 15 Schweizer Kinos insgesamt 20 Filme, die aufzeigen, was schwer in Worte zu fassen ist, hinter verschlossenen Türen oder abseits des öffentlichen Interesses stattfindet. Es sind Dokumentar- und Spielfilme, die vom Leiden vieler Frauen erzählen, aber auch von der Kraft des Widerstandes, der Hoffnung und der Liebe.

Mit der visuellen Unterstützung der Kampagne «Stoppt Gewalt gegen Frauen» von Amnesty International Schweiz machen die beteiligten Kinos das HINSCHAUEN möglich. Und wer hinschaut, kann etwas verändern.

*) Filmclub Frohsinn im TAKino Balzers, Lichtspiel Bern, wir, Filmpodium Biel, Cinéma La Grange Delémont, neues KINO Freienstein, Cinéma Spoutnik Genève, Cinéma des 3 mondes Genève, Kino Wildenmann Männedorf, Filmhaus Luzern/Stattkino, KINOK St. Gallen, Kino Rätia Thusis, Kino Orient Wettingen, Kino Nische Winterthur, Gemeinschaftszentrum Loogarten Zürich, Filmpodium der Stadt Zürich

nach oben FILMDETAILS
 
Donnerstag, 4. November
Freitag, 5. November
Samstag, 6. November, jew. 21.00 Uhrr

EPOCA
Ein Film von Andreas Hoessli und Isabella Huser

Der Co-Autor Andreas Hoessli ist am Freitag, 5. November im Kino anwesend.

epoca ausschnitt 1
epoca ausschnitt 2
epoca ausschnitt 3


Was wird zu Geschichte? Was geht in die Erinnerung ein, was prägt die Konturen einer Epoche?

Am Beginn des Films: ein Traum. Er ist Ausgangspunkt zur fiktiven Reise an Orte, wo der Erzähler früher als Reporter unterwegs war, um von Ereignissen zu berichten, die Geschichte machten. Heute ist sein Blick auf Menschen und Szenarien fernab von den Zentren des Geschehens gerichtet. Impressionen aus dem Niemandsland irgendwo im Osten Europas, die einen atmosphärischen Nachhall der Geschichte und eine Ahnung der Zukunft in sich bergen.

Das 20. Jahrhundert. Bilder, wiedergefunden im Abfall der Geschichte: Darstellungen historischer Ereignisse, für die Kamera inszeniert und auf Film festgehalten. Erinnerungen von Menschen heute: Menschen, die zum Spielball wurden von historischen Ereignissen, und Erinnerungen, die sich in ihren Köpfen festgesetzt haben. Die Bilder, Erinnerungen, unveröffentlichten Dokumente verschachteln sich, prallen aufeinander, widersprechen sich. In der Neukomposition der Fragmente entsteht eine neue Darstellung, eine Dimension authentischer Nähe.

Die Reise durch die Zeit streift die Entstehungsgeschichte der Atombombe, Militärprozesse am Ende des Krieges, die Funktionsweise des Lügendetektors, die Entdeckung des Todeslagers Majdanek. Sie gibt Einstein das Wort, dem Einbalsamierer von Lenin, dem KGB-Agenten, dem mutmasslichen US-Spion, der in der Sowjetunion eine neue Lebensgeschichte erfand. Ein Dialog mit F., Soldat im Krieg in Jugoslawien.


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«Stoppt Gewalt gegen Frauen»

Donnerstag, 18. November, 21.00 Uhr

Te doy mis ojos
Iciar Bollain, Spanien 2003, 107 Min., 35mm, spanisch/d/f

Te doy mis ojos


In einer Winternacht flieht Pilar von zu Hause. Ausser ein paar wenigen Dingen nimmt sie lediglich ihren Sohn Juan mit. Ihr Ehemann Antonio weiss, dass sie bei ihrer Schwester Zuflucht gefunden hat und versucht nun, sie wieder nach Hause zurück zu gewinnen. Obwohl sich die beiden von ganzem Herzen lieben, steht die Beziehung unter keinem guten Stern und ist alles Andere als einfach. Da ist viel Arbeit notwendig. Antonio sucht professionelle Hilfe, um seine Aggressionen in den Griff zu bekommen, denn sein grösster Wunsch ist eine gemeinsame Zukunft mit Pilar und Juan.

Dass sich Regisseurin Iciar Bollain in ihrem Film für beide Seiten interessiert, fasziniert spätestens dann, wenn der Film Antonio bei seiner Therapie zeigt, einem Schritt, den man ihm nicht zugetraut hatte. Durch die Beobachtung der Beziehungsmuster zweier Leute, losgelöst von einer einseitigen Betrachtungsweise, entsteht ein spannendes Geflecht von Gefühlen zwischen zwei Menschen, die verzweifelt versuchen, ihre Ansprüche auf einen Nenner und ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen.

Mit ihrem dritten Spielfilm war Iciar Bollain die grosse Abräumerin bei der Verleihung des spanischen Filmpreises. Von neun Nominationen erhielt «Te doy mis ojos» gleich 7 Goyas (u.a. Beste Regie, Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin).
 
Freitag, 19. November, 21.00 Uhr

The Magdalene Sisters
Peter Mullan, Irland 2002, 119 Min., 35mm, englisch/d/f

The Magdalene Sisters

Dublin, 1964: Die von Nonnen geleiteten Magdalenen-Heime nehmen Mädchen auf, die in den Augen der erzkatholischen irischen Gesellschaft gesündigt und ihre Familien mit Schande befleckt haben: Rose hat beispielsweise ein uneheliches Kind zur Welt gebracht, während Margaret von ihrem Cousin vergewaltigt wurde. Bernadette hat sich indes des Flirtens auf dem Schulhof «schuldig» gemacht. Sie alle landen hinter den hohen Mauern des Magdalenen-Heims in Dublin, wo unbarmherzige Schwestern sie unter unmenschlichsten Bedingungen und bei härtester Arbeit dazu zwingen «Busse zu tun». Der Gedanke an Flucht ist das einzige, das die Mädchen in dieser heiligen Hölle überleben lässt. Mit schonungsloser Offenheit hat Regisseur Peter Mullan sich des Themas der Magdalenen-Heime angenommen, die im Namen Gottes in Irland bis Mitte der Neunziger Jahre ihre Insassinnen misshandelten. Mullans Tabubruch wurde in Venedig 2002 mit dem Goldenen Löwen geehrt.


nach oben Samstag, 20. November, 18.30 Uhr & 21.00 Uhr
The day I will never forget
Kim Longinotto, GB/Kenya 2002, 90 Min., Beta SP, OV/e

The day I will never forget


Kim Longinottos unverblümter und zugleich einfühlsamer Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Tradition und den Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung, die u.a. in kenianischen Gesellschaftskreisen praktiziert wird. Der Film beginnt mit Fardhosa, einer imponierend realistischen und gut gelaunten Å0á2rztin, auf unermüdlicher Kampagne, um den Menschen die Augen über die physischen und seelischen Gefahren von FGM (Female Genital Mutilation) zu öffnen. Als Nächstes sehen wir eine junge Ausreisserin vom Stamm der Masai, die aus Nairobi in ihr Dorf zurück kehrt und ihre Mutter konfrontiert, die für ihre Verstümmelung und frühzeitige Ehe verantwortlich ist. Zuletzt leistet eine Gruppe von Mädchen über mehrere Gerichtsverfahren tapferen Widerstand gegen ihre Eltern und die vorherrschende Orthodoxie.

Kim Longinotto ist bekannt für ihre mitfühlenden Studien über das Leben von Frauen und Gratwanderungen zwischen Tradition und Veränderung. In The Day I Will Never Forget bewältigt sie eine schwierige Aufgabe: die Komplexität des Themas FGM verständlich zu machen, selbst wenn der Brauch als solcher unverständlich scheint. Die Folgen des Bruchs mit der Tradition werden ebenso deutlich zum Ausdruck gebracht wie der unglaubliche Mut der Mädchen, die ihren Standpunkt vertreten und dabei so viel riskieren.

  Donnerstag 25. November / Freitag, 26. November, jew. 21.00 Uhr
En la puta vida
Beatriz Flores Silva, Urugay 2001, 100 Min., 35mm, spanisch/e

En la puta vida



Elisa träumt davon, einen eigenen Coiffeurladen zu eröffnen. Sie ist allein erziehend, Mutter von zwei Knaben und verdient sich ihr Geld als Prostituierte. Als sie sich in den Zuhälter Placido verliebt, scheinen ihre Träume realisierbar zu werden. Placido verspricht ihr schnell viel Geld und nimmt Elisa illegal mit nach Barcelona. Dort trifft sie auf harte Arbeitsbedingungen und erlebt den Kampf zwischen urugayanischen Prostituierten und brasilianischen Travestiten. Als ihre beste Freundin ermordet wird, muss sich Elisa entscheiden, ob sie ihren noch immer geliebten Placido verrät, oder mit der Polizei zusammenarbeiten soll. Elisa muss nicht lange überlegen.

Beatriz Flores Silvas Film ist eine Mischung aus Soap-opera – ganz im südamerikanischen Stil – und Sozialdrama. «En la puta vida» greift erstmals ein Thema auf, das im Lateinamerikanischen Kino bisher ausgeklammert wurde. Die harte Realität vieler lateinamerikanischer Frauen wird hier in ein farbenreiches Drama – auch mit humorvollen Passagen – verpackt: Ein hoffnungsvoller Beginn mit einer Liebe und einer Reise, dann der pure Alptraum und schliesslich ein angedeutetes Happy End.

«En la puta vida» gewann 2001 den Preis für den besten Film am Filmfestival Huelva, Spanien.
nach oben Samstag, 27. November, 18.30 & 21.00 Uhr
Die Helfer und die Frauen
Karin Jurschik, Deutschland 2003, 80 Min., Beta SP, OV/d

Die Helfer und die Frauen



Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kosovo und Bosnien-Herzegowina bemühen sich die Vereinten Nationen, die Nato-Geführten Friedenstruppen SFOR und KFOR sowie internationale Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) um Demokratie und Menschenrechte in den betroffenen Gebieten. Karin Jurschick dokumentiert eindrucksvoll die Schattenseite dieser Hilfe: Aus Nachbarländern wie Moldawien werden Frauen unter dem Vorwand verschleppt, ein neues Leben in Mitteleuropa beginnen zu können. Anschliessend werden sie im Kosovo ausgesetzt und in die Prostitution getrieben.

Der Handel mit den Frauen, das so genannte «Trafficking», stellt eine Schattenwirtschaft dar, die erst mit den internationalen Hilfsorganisationen Einzug in die Krisenregionen hält. Durch diese finanzstarke Kundschaft blüht sie auf. Jetzt erst versuchen «die Internationalen» einem Problem Herr zu werden, das sie selbst erst verursacht haben. Dies geschieht beispielsweise durch das STOP-Team (Special Trafficking Operation Programme), eine Sondereinheit der inzwischen aufgelösten UN-Mission in Bosnien. Mittels Razzien und Rückführungsprojekten bekämpft sie das «Trafficking».

Der Film dokumentiert die Zustände im heutigen Bosnien, gibt Aufschluss über die Strukturen der involvierten Organisationen und reflektiert das Verhältnis von Militarisierung und Missbrauch von Frauen. Die gesammelten Aussagen von Tätern und Opfern, von engagierten Frauen, die das Übel bekämpfen, und Militärs wie Politikern, die es leugnen, werden äusserst aufschlussreich gegenübergestellt. Dabei werden die Arroganz der (männlichen) Macht, Verlogenheit und geheuchelte Moral ebenso deutlich wie die Hilflosigkeit, Verzweiflung und Abhängigkeit der (weiblichen) Opfer.

Vorfilm:
Suka
Igor Voloshin, /Russland 2001 / 18 Min., Beta SP, OV/e

Ein Schrei gellt durch die Nacht: «Verdammt! Holt einen Arzt! Aber schiesst nicht auf ihn, ja?» Im Zelt jenes Kommandos der russischen Armee haben sich die Soldaten um das Radio herum versammelt, das diesen Appell überträgt. Hier ist alles ruhig. Im gelblichen Licht der Militärlampen warten die Frontkämpfer darauf, gegen ihren tschetschenischen Gegner losschlagen zu können.

Der Inhalt der regen Unterhaltung, die in dieser Kompanie im Wartestand geführt wird, ist aufschlussreich: zwischen zwei Gläsern Wodka erzählt ein Rekrut die neusten Witze von der Front; ein anderer macht sich über die Männlichkeit des Feindes Gedanken, während er ein paar schlüpfrige Zeilen aus eigener Feder vorliest. Im Kreis um die Kamera herum gruppiert, versucht jeder den anderen an Derbheit zu übertreffen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Nach und nach ergreift die Präsenz der Gruppe bis zur Unerträglichkeit von der Leinwand Besitz. Igor Volochine, der sich perfekt in diese beängstigende Gruppe einfügt, liefert uns ätzende Portraits: der feuchte Blick jenes verängstigten Rekruten, das metallene Gebiss des Leutnants mit der Statur eines Terminators.

Schlicht und schnörkellos wird die Szenerie mit sehr kurzen Kampfszenen gegengeschnitten, mit unterschwelligen Bildern, die nachhaltig an jene verbale und körperliche Gewalt erinnern. Chronologisch in umgekehrter Reihenfolge geschnitten, zeigt Suka erst am Ende die Auseinandersetzung, um die es am Anfang ging: einen jämmerlichen Schmutzfleck, beredte Metapher für die Absurdität des Krieges und die Würdelosigkeit, in die sie Menschen stürzt.

nach oben Donnerstag, 02. Dezember / Freitag, 03. Dezember, jew. 21.00 Uhr
Le Jour où je suis devenue femme
Marzieh Meshkini, Iran 2001 / 75 min, 35mm, OV/d

Die Helfer und die Frauen



Für eine Frau kann der Iran ein Paradies sein - zumindest, wenn sie jünger als neun Jahre ist. Erst danach muss sie ihr Gesicht verhüllen und erfährt allmählich all jene Restriktionen, die sie ein Leben lang einschränken werden.

Die Regisseurin Marziyeh Meshkini verweist in ihrem Debütfilm auf die die alltäglichen Demütigungen, die iranische Frauen trotz “Reform”-Präsident immer noch erdulden müssen. Zugleich lotet sie aber auch Möglichkeiten aus, dem Patriarchen-Regime ein Schnippchen zu schlagen - wobei nicht immer der politisch korrekte Weg gewählt wird.
In der letzten von drei Episoden, einem Kleinod von galliger Komik, entledigt sich eine alte Witwe ihrer Fesseln in einem wilden Konsumrausch. Von der Stereoanlage bis zur Luxusbett schafft sie sich all die Dinge an, von denen sie als verheiratete Frau nur träumen durfte. Das erste Kapitel zeigt die letzten Stunden eines Mädchens vor ihrer Verschleierung. Die Chance, sich mit dem Nachbarsbuben einen Lutscher zu teilen, wird zum Symbol der Freiheit. Die mittlere und stilistisch radikalste Episode schildert nichts als die Flucht einer Frau mit dem Fahrrad aus ihrem Ehe-Gefängnis. Speziell dieses Teilstück des 75-Minuten-Films ist von einer minimalistischen Klarheit, die fast schon Kino- avantgardistische Züge trägt.

nach oben Samstag, 04. Dezember, 18.30 & 21.00Uhr
Señorita Extraviada
Lourdes Portillo, USA/Mexico 2001, 75 Min., Beta SP, spanisch/e

Die Helfer und die Frauen



Mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Señorita Extraviada“ will die Filmemacherin Lourdes Portillo die internationale Aufmerksamkeit auf die bestialischen Gewaltmorde an Frauen in Ciudad Juárez lenken. In der Industriestadt an der mexikanisch-amerikanischen Grenze wurden innerhalb der letzten zehn Jahre über 300 junge Frauen auf grausamste Weise misshandelt und ermordet. Die Opfer sind fast ausschließlich Fabrikarbeiterinnen, die für einen Hungerlohn unter menschenunwürdigen Bedingungen in einer der zahlreichen Maquiladoras – große Exportfabriken für den Weltmarkt – beschäftigt sind. Bisher ist es keiner Behörde, NGO oder Internationalen Kampagne gelungen, diese Morde zu verhindern, oder Schuldige dafür zu bestrafen.

Lourdes Portillo versucht Licht in das Schicksal der ermordeten Frauen zu bringen, indem sie mit Familien der Opfer, Polizeibeamten, Vertretern der örtlichen Ermittlungsbehörden und Frauen spricht, die Mordanschläge wie durch ein Wunder überlebten. Gezeigt werden auch die Initiativen der Familienangehörigen, ihre Frauen und Mädchen in gemeinsamer Aktion zu schützen. Jedoch sind allein in den 18 Monaten, in denen sie ihren Film drehte, bevor er im August 2002 erstmals im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, weitere 50 Frauen ermordet worden.

nach oben Donnerstag, 09. Dezember / Freitag 10. Dezember, jew. 21.00Uhr
Perfume de violetas
Marisa Sistach, Mexiko 2001, 90 Min., 35mm, spanisch/f

Perfume de violetas



«Perfume de Violetas - Nadie te oye» bezieht Position zum Thema Missbrauch von jungen Frauen. Yessica und Miriam sind zwei 15-jährige Jugendliche im Mexiko von heute. Spiel und ernstes Leben gehen bei den pubertierenden Mädchen Hand in Hand: Schminksessions wechseln sich ab mit Badeorgien, dem Austausch von Vertraulichkeiten und der Bewältigung des schulischen und sonstigen Alltags. Miriam wächst bei ihrer ängstlichen allein erziehenden Mutter in einer überbehüteten Welt auf, die von der Doppelmoral bestimmt ist, denn dass die Mutter einen Liebhaber hat, darf die Tochter nicht wissen. Yessica hingegen wird von dem neuen Freund ihrer Mutter und dessen Sohn tyrannisiert. Während der Stiefvater sie zum Schule schwänzen animiert, damit sie arbeiten und Geld anbringen kann, verkauft sein Sohn in Zuhältermanier die Stiefschwester an einen Arbeitskollegen, um sich das neueste Modell Turnschuhe leisten zu können. Die Lehrer, die Spuren der Misshandlungen bei Yessica entdecken, schweigen letztlich genauso wie Yessica selbst, die sich niemandem anvertrauen kann, weil sie sich nicht traut, ihre Probleme offen anzusprechen. Sie versucht, den Missbrauch mit einem gestohlenen Veilchenparfüm zu überdecken.

Der Film ist die wahre Geschichte der Schulfreundinnen Yessica und Miriam. Ursprung des Films war ein Schauspielworkshop für junge Mädchen in einem Außenbezirk von Mexiko-Stadt. Einige der Teilnehmerinnen sind die Hauptdarstellerinnen.

nach oben Samstag, 11. Dezember, 18.30 & 21.00 Uhr
Runaway
Kim Longinotto, Ziba Mir-Hosseini, GB 2001, 87Min., Beta SP, OV/e

Runaway



«Runaway», ein Film von Kim Longinotto, der in Kooperation mit der iranischen Filmemacherin Ziba Mir-Hosseiny entstanden ist, ist Porträt eines Teheraner Zentrums für Mädchen, die von zu Hause weggelaufen sind. Obwohl von Familie und Gesellschaft zu Gehorsam erzogen, haben diese Mädchen den Mut gefunden, sich für ihre Freiheit zu entscheiden. Aber welche Chancen haben sie? Als offizielle Institution muss sich das Frauenhaus an die Spielregeln der iranischen Gesellschaft halten. «Runaway» ist ein illusionsloser Film. Die zahlreichen zur Sprache kommenden Einzelheiten sind einfach zu deprimierend und die Aussichten zu zweifelhaft. Aber dass die Allmacht der Familie in diesem Haus, wenn auch nur kurzfristig, in Frage gestellt wird, ist ein Hoffnungsschimmer.




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