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  PROGRAMM im FEBRUAR
PROGRAMM im MÄRZ
 
 

Do bis Sa, 27./28./29. Januar je 21.00 Uhr
Salvador Allende
Patricio Guzmán, Chile 2003, Sp/d/f, 104 Minuten



nach oben Die Gleichzeitigkeit im Anderswo
 

Donnerstag & Freitag, 3. und 4.2.2005, jew 21.00 Uhr
Piravi
Shaji N.Karun, Indien, Kerala 1988, Malayalam / d/f, 35mm, 110 Minuten

Samstag, 5.2. und Donnerstag, 10.2.2005, jew. 21.00 Uhr
A Peck on the Cheek
Mani Ratnam, Indien 2002, Tamile/Sinhala / d/f, 35 mm, 135 Minuten

Freitag, 11. und Samstag, 12.2. 2005, jew. 21.00 Uhr
Neak srê
Rithy Pahn, Kambodscha 1994, Kambodschanisch / d/f, 35 mm, 125 Minuten

Donnerstag, 17.2. 2005, 21.00 Uhr
Elsewhere Teil 1
Freitag, 18.2. 2005, 21.00 Uhr
Elsewhere Teil 2
Samstag, 19.2. 2005, 21.00 Uhr
Elsewhere Teil 1 & 2

Donnerstag bis Samstag, 24. - 26.2. 2005, jew. 21.00 Uhr
B-Happy
Gonzalo Justiniano, Chile / Spanien / Venezuela 2003, Spanisch / d, 35mm, 90 Minuten

nach oben ZYKLUS
 
Die Gleichzeitigkeit im Anderswo

Eine Naturkatastrophe stimmt uns nachdenklich und führt uns die Endlichkeit des da Seins vor Augen. Gleichzeitig können solche Schocks die Wahrnehmung des Anderswo stärken. Eine kleine Filmreihe, die das Kino in der Reitschule und trigon-film zusammengestellt haben, möchte dazu einen Beitrag leisten, mit vier Filmen aus betroffenen Gebieten und von anderswo.

Von Walter Ruggle

Alles ist relativ. 350 Millionen Dollar hat die US-Regierung nach einigem Zögern für Soforthilfe in den Tsunami-Gebieten gesprochen. Das klingt grosszügig, entspricht aber andererseits nur der Summe, die dieselbe Regierung alle eineinhalb Tage im Irak in einem von ihr angezettelten Krieg ausgibt, und dies seit bald zwei Jahren. Warum, fragt man sich angesichts solcher Relationen, werden die Mittel nicht grundsätzlich sinnvoll ausgegeben und aufbauend.

Das südindische Kerala war mit betroffen von der Flutwelle ende Dezember 2004. In seinem Spielfilm «Piravi» (Geburt) erzählt Shaji Karun aus Trivandrum von einem Vater, der mit Frau und Tochter auf die Rückkehr des Sohnes wartet. Raghu kommt nicht. Er trifft am ersten Abend nicht ein und auch nicht an den folgenden Tagen. Der Vater verdrängt den Gedanken daran, dass seinem Sohn etwas zugestossen sein könnte, bis er dann doch aufbricht und eine kleine Weltreise unternimmt: die Fahrt in die grosse Stadt, wo er ihn suchen will. Die Handlung von «Piravi» erinnert einen stark an die aktuelle Situation, in der sich tausende von Menschen befinden. Jemand kehrt nicht heim, und gleichzeitig ist unklar, ob er oder sie noch am Leben ist. Es ist ein meditativ gestalteter Film, der uns auch in eine andere Wahrnehmung von Zeit führt und unter anderem die Schönheit des Monsunregens vor Augen führt. Man spürt es in jeder Einstellung, dass der indische Regisseur als Kameramann ausgebildet wurde und als Kameramann gearbeitet hat, denn jedes einzelne Bild ruht gewissermassen in sich selbst, trägt jene Stimmung mit, die den ganzen Film, diese liebevolle Suche nach der ungebrochenen Familienbande prägt. Mit sanften Impulsen bewegen wir uns auf dem Fluss des Lebens, eines Lebens, das im Auszug aus dem Upanishaden, einem heiligen indischen Text, im Prolog als stetig wiederkehrendes existiert, in dem der Tod Anfang bedeutet, das Wasser Leben.

An der südindischen Küste Tamil Nadus und auf Sri Lanka ist «A Peck on the Cheek» von Mani Ratnam angesiedelt. Es ist die emotional starke Geschichte des Mädchens Amudha, das im indischen Tamil Nadu aufgewachsen ist und sich bis zu seinem neunten Geburtstag wohl und geborgen fühlt, als es plötzlich erfährt, dass sie ein Adoptivkind ist. Lieber hätte Amudha von dieser Vergangenheit nichts gewusst, doch nun ist sie fest entschlossen, ihre biologischen Eltern zu suchen, die in den Wirren des Bürgerkriegs auf Sri Lanka verschwunden sind. Die Adoptiveltern wollen Amudha zuerst davon abbringen, doch dann willigen sie ein, sie auf der Reise zur Mutter zu begleiten. Mani Ratnam ist einer der wenigen Regisseure Indiens, die versucht haben, das kommerzielle Unterhaltungskino mit seinen beliebten Sing- und Tanznummern mit politisch und gesellschaftlich brenzligen Themen anzureichern. Waren es in früheren Filmen die Unabhängigkeitsbestrebungen in Nordindien und vor allem der Konflikt zwischen Hindus und Muslims, wendet er sich nun seiner Heimat Südindien zu, der tamilischen und singalesischen Kultur auf Sri Lanka. Seine Filme kommen von Herzen, das ist etwas, was man spürt, und was man auch fühlt: Sie gehen direkt ans Herz.

Aus Südostasien stammt der Spielfilm «Neak srê» (Das Reisfeld) von Rithy Panh. Der Kambodschaner betrachtet das Leben des Reisbauern Yong Poeuw und seiner Familie. Die Ernte, die sie in der Harmonie von Natur und Mensch einzubringen hoffen, muss die Eltern und deren sieben Töchter ernähren. Der Film lebt sehr stark von Bildern , die in einer grossen Reinheit gestaltet sind und mit zarter Poesie schildern, wie der Zyklus des Lebens und der Zyklus des Reises, die hier eng miteinander verbunden sind, in Gefahr geraten. Nach dem frühen Tod des Vaters sind seine Frau und die Kinder vollkommen auf sich allein gestellt. Immer häufiger wird die Mutter Om in der Folge vom Geist ihres toten Mannes verfolgt: Sie beginnt den Boden unter den Füssen zu verlieren. Doch die Töchter beweisen ungeheure Stärke und Ausdauer. Rithy Panh entwirft in diesem Film auf tief beeindruckende Art ein Bild des ländlichen Lebens in seiner kambodschanischen Heimat, das im Wesen fürs ländliche Leben im südöstlichen Teil Asiens stehen kann. «Das Reisfeld» bringt uns das Leben dort näher, seine Ängste und Nöte auch, der Film mag uns eine Ahnung davon geben, was die Flut in den betroffenen Regionen bei der einfachen Bevölkerung bewirkt hat, denn in bezug auf den Lebensalltag kann Kambodscha durchaus für Thailand oder Indonesien stehen.

Dort wurde ein Teil des letzten Films in der kleinen Reihe gedreht, der faszinierende Filmessay «Elsewhere» von Nikolaus Geyrhalter. Über ein Jahr hinweg ist der Österreicher an entlegene, nicht urbane Orte des Planeten gereist, um der Welt den Puls zu nehmen und zusammenzutragen, was Menschen «Anderswo» bewegt. Er hat unter vielem anderem herausgefunden, dass das krachende Geräusch eines fallenden Baums im indonesischen Dschungel von Irian Jaya kann zweierlei bedeuten kann: Eine riesige Sagopalme wird mit Steinäxten und anderen Werkzeugen zu Fall gebracht. In mühevoller Arbeit wird aus dem Holz das Sagomehl gewonnen – eine wichtige Lebensgrundlage auch für die Familie von Naté Handuwop Dambol: «Ich esse Sago den ganzen Tag, manchmal auch in der Nacht - deshalb ist auch so schnell wieder weg». Es kann aber auch bedeuten, dass gerade ein neues Baumhaus gebaut wird. Dann muss in 15 Metern Höhe am eigenen Ast gesägt werden, und das kann lebensgefährlich sein. Aber Naté und seine Familie sind diese Höhen gewohnt, der Grossteil ihres Lebens spielt sich über dem Erdboden ab. Trotz aller Mühen, die Häuser zu errichten, sind sie die sichersten Plätze hier im Dschungel. «Wenn ich fischen gehe,» sagt Daula Dambol Nambul, Natés Frau, «passe ich immer auf, dass mich niemand erschiesst oder entführt.» Früher sei das öfter vorgekommen, meint Naté - früher war so manches anders.

Am Ende von «Elsewhere» lernen wir das pazifische Atoll Woleai kennen, das inzwischen vom Meer verschlungen wurde. Auf dem kleinen Eiland in Mikronesien war alle zwei Jahre Weihnachten und zwar dann, wenn ein US-amerikanischer Transportflieger Geschenkpakete über dem Atoll abwarf. «Dieser Christmas-Drop ist voller Müll», kommentiert die Inselbewohnerin Lavinia im Film, denn wer braucht an einem Ort, an dem alle mit nacktem Oberkörper herumlaufen, Dinge wie gebrauchte T-Shirts. Mehr noch als das, erläutert sie: Bevor es diese Lieferungen aus dem Himmel gab, existierte auf dem Atoll das Wort «Abfall» nicht, weil alles, was da gebraucht wird, aus der Natur stammt und zur Natur gehört. Man musste also das Wort «Abfall» einführen, um unbrauchbare Dinge zu benennen, die in guter Absicht an dem Ort abgeworfen wurden. Das führt uns zurück an den Anfang: Alles ist relativ. Und auch beim Helfen müssen Helfende sich überlegen, welche Hilfe gebraucht wird und sinnvoll ist.

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Do bis Sa, 27./28./29. Januar je 21.00 Uhr
Salvador Allende
Patricio Guzmán, Chile 2003, Sp/d/f, 104 Minuten

 bild: salvator allende und fidel castro

Der 11. September 1973 ist ein denkwürdiges Datum: An diesem Tag wurde in Chile durch den US-amerikanischen CIA der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende gestürzt, die Demokratie durch eine der brutalsten Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts ersetzt.

Vorfilm:Abstract
CH 2000, 2 Minuten

Am Davoser World Economic Forum 2000 (WEF) haben Gabriela Gerber und Lukas Bardill das Material für ihre Videoarbeit Forum zusammengetragen.

 
Die Gleichzeitigkeit im Anderswo

 
Donnerstag, 3.2. 2005
Freitag, 4.2. 2005, jew. 21.00 Uhr

Piravi
Shaji N.Karun, Indien, Kerala 1988, Malayalam / d/f, 35mm, 110 Minuten



Raghu, der Sohn, kommt nicht. Er trifft am ersten Abend nicht ein, und auch nicht an den folgenden Tagen. Allmählich tauchen Gerüchte auf, er sei in der Stadt verhaftet worden, weil er sich an seiner Fakultät politisch unvorsichtig geäussert habe. Der Vater verdrängt den Gedanken daran, dass seinem Sohn etwas zugestossen sein könnte, bis er dann doch aufbricht und eine kleine Weltreise unternimmt: die Fahrt in die grosse Stadt. Das alles, der ganze Handlungsfaden, spielt in Shajis Film eine zweitrangige Rolle. Im Zentrum steht eine meditative Form, in der selbst der Monsunregen seine Schönheit zurückgewinnt. Man spürt es in jeder Einstellung, dass der junge indische Regisseur als Kameramann ausgebildet wurde und als Kameramann gearbeitet hat, denn jedes einzelne Bild ruht gewissermassen in sich selbst, trägt jene Stimmung mit, die den ganzen Film, diese liebevolle Suche nach der ungebrochenen Familienbande prägt. Aus den monochron reich wirkenden Bildern, die alles Grelle meiden, wachsen die verblüffensten, bisweilen kontrapunktisch gesetzten Töne; ihnen schenkt Shaji eine ebensowichtige Bedeutung und sehr viel Aufmerksamkeit. Sein Film singt uns ein mehrstimmiges Lied von innerer Ruhe, stimmt eine Wassermusik an, auf der wir gleichsam dahingleiten. Und gleichzeitig thematisiert er unaufdringlich ein inneres Gefälle in einem Staat wie Indien, der von kolonialen Spuren unauslöschlich geprägt ist, in dem der Gegensatz zwischen Land und Stadt immens ist. Das politische ist immanent. Shaji führt uns dies in wenigen, dafür präzis komponierten Einstellungen vor Aug und Ohr, in einer Filmsprache, die wie ihre Handlung auf falsche Hektik verzichtet und mit sanften Impulsen sich auf dem Fluss des Lebens bewegt, eines Lebens, das im Auszug aus dem Upanishaden, einem heiligen indischen Text, im Prolog als stetig wiederkehrendes existiert, in dem der Tod Anfang bedeutet, das Wasser Leben. Walter Ruggle

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Samstag, 5.2. 2005
Donnerstag, 10.2. 2005, jew. 21.00 Uhr
A Peck on the Cheek
Mani Ratnam, Indien 2002, Tamile/Sinhala / d/f, 35 mm, 135 Minuten




Der indische Regisseur Mani Ratnam gehört zu den erfolgreichsten Filmschaffenden seiner Heimat und besticht durch die Mischung von aktueller Hanldlung und grossen Bollywood-Kino. In «A Peck on the Cheek» erzählt er die emotional starke Geschichte eines Mädchens, das von seinen Adoptiveltern erfährt, dass seine wirklichen Eltern in Sri Lanka sind. Die Suche nach der Mutter beginnt und führt uns aus dem südlichen Indien auf die Insel Sri Lanka. Amudha ist im indischen Tamil Nadu aufgewachsen und fühlt sich bis zu ihrem neunten Geburtstag wohl und geborgen in ihrer Familie, als sie plötzlich erfährt, dass sie ein Adoptivkind ist. Lieber hätte sie von dieser Vergangenheit nichts gewusst, doch nun ist sie fest entschlossen, ihre biologischen Eltern zu suchen, die als Mitglieder der Tamil Tigers in den Wirren des Bürgerkriegs auf Sri Lanka verschwunden sind. Die Adoptiveltern wollen Amudha zuerst davon abbringen, doch dann willigen sie ein, sie auf der Reise zur Mutter zu begleiten. Mani Ratnam ist einer der wenigen Regisseure Indiens, die versucht haben, das kommerzielle Unterhaltungskino mit seinen beliebten Sing- und Tanznummern mit politisch und gesellschaftlich brenzligen Themen anzureichern. Waren es in früheren Filmen die Unabhängigkeitsbestrebungen in Nordindien und vor allem der Konflikt zwischen Hindus und Muslims, wendet er sich nun seiner Heimat Südindien zu.
 
Freitag, 11.2. 2005
Samstag, 12.2. 2005, jew. 21.00 Uhr

Neak srê
Rithy Pahn, Kambodscha 1994, Kambodschanisch / d/f, 35 mm, 125 Minuten



Rithy Pahn, Kambodscha 1994, Kambodschanisch / d/f, 35 mm, 125 Minuten In seinem Spielfilmdebüt erzählt der kambodschanische Regisseur Rithy Panh die Geschichte des Reisbauern Yong Poeuw und seiner Familie. Die Ernte, die sie in der Harmonie von Natur und Mensch einzubringen hoffen, muss die Eltern und deren sieben Töchter ernähren. Der Film lebt sehr stark von Bildern, die in einer grossen Reinheit gestaltet sind und mit zarter Poesie schildern, wie der Zyklus des Lebens und der Zyklus des Reises, die hier eng miteinander verbunden sind, in Gefahr geraten. Nach dem frühen Tod des Vaters sind seine Frau und die Kinder vollkommen auf sich allein gestellt. Immer häufiger wird die Mutter Om in der Folge vom Geist ihres toten Mannes verfolgt: Sie beginnt den Boden unter den Füssen zu verlieren. Doch die Töchter beweisen ungeheure Stärke und Ausdauer. Rithy Panh auf tief beeindruckende Art ein Bild des ländlichen Lebens in seiner Heimat, in der es über Jahrzehnte hinweg so etwas wie ein Filmschaffen überhaupt nicht gegeben hatte. Das Reisfeld bringt uns das Leben dort näher, seine Ängste und Nöte auch.

nach oben Donnerstag, 17.2. 2005
Elsewhere Teil 1
Freitag, 18. Februar 05
Elsewhere Teil 2
Samstag, 19. Februar 05, jew. 21.00 Uhr
Elsewhere Teil 1 + 2
Nikolaus Geyrhalter, Oesterreich 2002, OV / d/f, 35 mm 120 Minuten




Nikolaus Geyrhalter, Oesterreich 2002, OV / d/f, 35 mm 120 240 Minuten Von der Sandwüste in Namibia zu den Schneewüsten Grönlands: Zwölf Monate lang reisten Nikolaus Geyrhalter und sein Team um den Globus, filmten an zwölf entlegenen Orten fernab der urbanen Welt. Ein Mann findet ein gefrorenes Ren, eine Frau verbringt Stunden damit, für ihre Schweine zu kochen. Zwei Typen sitzen zwischen Eisbergen, beschweren sich über Brigitte Bardot, Kinder spielen Nintendo im Regenwald. Momente von anderswo. Tuaregs, Inuits und Aborigines, Indianer in Kanada, Fischer auf Sardinien, eine Bäuerin in Ladakh, Jäger in West- Papua oder ein Blinder in Mikronesien, der die Schönheit seines Atolls mit den Händen begreift. Menschen mit unterschiedlichsten Lebensbedingungen und Sprachen. Die Bilder zeugen vom Einfluss der Moderne auf ihr traditionelles Leben, im 21. Jahrhundert. «Anderswo» ist eine Frage des Standpunkts. Im Laufe des in sich ruhenden Films werden bei aller Andersartigkeit der Menschen Verbindungslinien sichtbar. Eine Welten umspannendende Seherfahrung. Der junge österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter ist bereits in früheren Filmen wie dem beeindruckenden «Prypiat» oder «Das Jahr nach Dayton»: als genauer Beobachter aufgefallen. In "Elsewhere" packt er in die jeweils zwanzig Minuten nicht Panoramablicke aufs Exotische, er zeigt uns jeweils einen Menschen in seinem Alltag, wie er lebt, wie er arbeitet. Durchgehend sodann die Gesprächssituation, in der nicht selten philosophische Gedanken zum Tragen kommen und über die sich im Verlauf der Filmzeit so etwas wie ein Gedankennetz um den Planeten spannt. Was die Welt ums Jahr 2000 bewegt, ist hier auf die eine oder andere Art festgehalten. Die steinalte chinesische Haushaltsvorständin, australische Aborigines, ein sibirischer Rentierzüchter, sie alle erzählen auch davon, was ihnen moralisch wichtig und wertvoll im Umgang der Menschen untereinander ist. Ein im wahrsten Sinn bewegendes Dokument.

Die Reise im Überblick
Teil 1

Januar: Niger Agadez, im Air-Gebirge; Februar: Finnland Karigasniemi in der finnisch/ norwegischen Tundra; März: Namibia Marienflussvalley im Norden Namibias, Kaokoland; April: Irian Jaya Janiruma, im Dschungel Irian Jayas; Mai: Grönland Siorapaluk in der Region von Thule; Juni: Australien Manmoyi, Arnhemland
Teil 2
Juli: Ladakh Leh in Ladakh; August: Sibirien Region Kogalym in Sibirien; September: China Yongning in Yunnan; Oktober: Sardinien Arbatax, Nähe von Thárros; November: Kanada Terrace, New Aiyansh; Dezember: Mikronesien Woleai Atoll

  Den wunderbaren chilenischen Film «B-Happy» (Forum Berlinale 2004) wird von den Freunden der Deutschen Kinemathek für zwei Monate in die Schweiz importiert.
Donnerstag, 24.2. 2005
Freitag, 25.2. 2005
Samstag, 26.2. 2005, jew. 21.00 Uhr

B-Happy
Gonzalo Justiniano, Chile / Spanien / Venezuela 2003, Spanisch / d, 35mm, 90 Minuten



Die 14-jährige Kathy lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Danilo in einer Kleinstadt am Meer. Der Vater sitzt wegen mehrerer Raubüberfälle im Gefängnis, aber sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, daß die Familie nach seiner Entlassung wieder zueinander finden könnte. In der Schule lernt sie eines Tages Chemo kennen, einen sensiblen, sympathischen Jungen. Die beiden entwickeln eine intensive Beziehung miteinander. Da bricht die Familie endgültig auseinander, und Kathy sieht sich mit einer wachsenden Einsamkeit konfrontiert. Sie wird in den rauen Alltag einer Besserungsanstalt gestoßen, entdeckt die Geheimnisse ihres Bruders und freundet sich mit dem Transvestiten Nina an. Ein alptraumhafter Leidensweg zwischen Armut, Mißhandlung und Prostitution. Gonzalo Justiniano: «Die Idee zu diesem Film kam mir nach einer kurzen Unterhaltung mit einer jungen Kellnerin im Norden Chiles. Dieses unglückliche Mädchen verfügte über eine beeindruckende innere Stärke, die ihr dabei half, für jedes Problem eine Lösung zu finden. Sie war für mich der lebende Beweis für jenen starken Selbsterhaltungstrieb von jungen Frauen und Männern, die das lateinamerikanische Kino normalerweise nicht zeigt: junge, ziemlich anonyme Menschen, die nicht durch Verbrechen oder Drogen in die Schlagzeilen geraten, sondern die wahre Helden sind, weil sie einen täglichen Kampf um ihre Träume vom Glück führen.»





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