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  PROGRAMM im SEPTEMBER
 
 
 
Freitag, 9. und Samstag, 10. September, 20.00 Uhr
Stummfilm mit musikalischer Live-Begleitung
Die freudlose Gasse
Deutschland 1925, 180 Minuten, Restaurierte Fassung,
stumm mit deutschen Zwischentiteln, 35mm

Fokus Tibet
Das Kino in der Reitschule zeigt im Anschluss an den Züricher Besuch des Dalai Lama, der höchsten weltlichen und religiösen Autorität des buddhistischen Tibets, Filme, welche den Alltag im heutigen Tibet wiederspiegeln, den sanftem Widerstand zum Inhalt haben und politische Strategien auf einer kleinen Ebene aufzeigen.

Donnerstag, 15. September 2005,
Donnerstag, 22. September 2005,
Freitag, 23. September 2005, je 21.00 Uhr
Destiny's Children: Voice of Tomorrow's Tibet
Pimmi Pande, India/UK 2003, 28' OV/e   (Berner Erstaufführung)
The Forbidden Team
Rasmus Dinesen & Arnold Krøigaard, DK 2003, 55' OV/e   (Berner Erstaufführung)
Films are Dreams That Wander in the Light of Day
Sylvia Sensiper, USA 1989, 20' OV (Berner Erstaufführung)
Am Donnerstag, 15. September sind Luc Schädler, Filmregisseur (Angry Monk)
und ein tibetischer Gast (Name bei Drucklegung noch nicht bekannt) zu Gast.

Freitag, 16. September 2005, 21.00 Uhr
Donnerstag, 29. September 2005, 21.00 Uhr
We're no Monks
Pema Dhondup, India 2004, 127' OV/e (Berner Erstaufführung)

Samstag, 17. September 2005, je 21.00 Uhr
Freitag, 30. September 2005
Phörba - The Cup
(Spiel der Götter), Khyentse Norbu, Australien 1999, 94 Min., 35mm, OV/df

Mittwoch 28. September,
Samstag 1. Oktober, ab 21.00 Uhr
MIGRATON
Film- und Bilddokumentation mit
musikalischer live-Begleitung



nach oben ZYKLUS
 
Fokus Tibet

Im Jahre 1949 wurde das bis dahin souveräne Tibet von der Volksrepublik China besetzt und zwei Jahre später annektiert. Tibet war zu diesem Zeitpunkt ein gemäss Völkerrecht souveräner Staat mit eigenem Staatsvolk, Staatsgewalt, Staatsgebiet und eigener Währung. Ohne eine Chance gegen die chinesische Armee und mangels Unterstützung aus dem Ausland versuchten die Tibeter zunächst, zu einem Arrangement mit den Besatzern zu kommen, die ihnen Autonomie und Religionsfreiheit versprachen, sich in Wirklichkeit aber an keinerlei Abkommen hielten. Im Gegenteil, ihre Unterdrückungsmassnahmen wurden immer schärfer und führten in der tibetischen Bevölkerung zu wachsendem Widerstand, der schliesslich am 10. März 1959 in einem Aufstand in Lhasa, der Hauptstadt Tibets, seinen tragischen Höhepunkt fand. Nach offiziellen chinesischen Angaben kamen dabei 87000 TibeterInnen ums Leben. Die tatsächlichen Zahlen dürften um ein Vielfaches darüber liegen.

Seither herrschen Willkür, Folter sowie politische, religiöse und kulturelle Unterdrückung. Die chinesischen Machthaber vernichteten durch Zwangskollektivierung die traditionelle Lebensgrundlage der Bauern und Nomaden. Sie zerstörten über 6000 Klöster, Tempel und historische Bauten, Zentren der tibetischen Kultur und Religion. Doch trotz der Zerstörungen, der allgegenwärtigen Militärpräsenz und der starken Zuwanderung von Chinesen gelang es Peking bis heute nicht, die Tibeter in ihrer ganzen Wesensart zu zerstören. (Tibetinitiative Deutschland)

Das Kino in der Reitschule zeigt im Anschluss an den Züricher Besuch des Dalai Lama, der höchsten weltlichen und religiösen Autorität des buddhistischen Tibets, Filme, welche den Alltag im heutigen Tibet wiederspiegeln, den sanftem Widerstand zum Inhalt haben und politische Strategien auf einer kleinen Ebene aufzeigen, wie zum Beispiel beim Fussballspiel. Bei den FilmemacherInnen handelt es sich meist um ExiltibeterInnen, die sich in nahezu allen Filmbeiträgen kritisch mit dem exotisierenden Bild auseinandersetzen, welches viele Leute im Westen über Tibet und seine Geschichte des Widerstandes haben.

Für das Zustandekommen des Tibetfilmprogramms danken wir Antonia Maino und Luc Schädler, Zürich sowie dem Verein Tibetfreunde, Sektion Zürich.

In eigener Sache möchten wir euch noch auf die kommende SVP-Initiative «Keine Sonderrechte für die Reitschule» hinweisen. Nähere Informationen entnehmt bitte der website des Solidaritätskomitees «Reitschule Bleibt!».
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Freitag, 9. und Samstag, 10. September, 20.00 Uhr
Stummfilm mit musikalischer Live-Begleitung

Die freudlose Gasse
Deutschland 1925, 180 Minuten, Restaurierte Fassung, stumm mit deutschen Zwischentiteln, 35mm
Regie: Georg Wilhelm Pabst. Mit: Greta Garbo (Greta Rumford), Werner Krauss (Metzger), Asta Nielsen (Marie Lachner)



Georg Wilhelm Pabst schildert basierend auf der Vorlage des sozialistischen Schriftstellers Hugo Bettauer in beeindruckenden Bildern den Zerfall der Gesellschaft in den 1920er Jahren. Der Film wurde von der Zensur aus politischen und moralischen Gründen stark gekürzt und verfälscht. Die nun wieder verfügbare deutsche Fassung von 3235Metern wurde im Rahmen einer grossen Restaurierungsaktion in Zusammenarbeit mit einer Reihe europäischer und US-amerikanischer Filmarchive hergestellt.

Es spielen unter der musikalischen Leitung von Marco Dalpane (Komposition und Piano) Francesca Aste (Synth), Marco Zanardi (Klarinette), Sebastiano Severi (Cello) und Sara Sternieri (Violine).

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Cineteca del Comune di Bologna ermöglicht dank der freundlichen Unterstützung von Migros Kulturprozent und der Sadt Bern, Abteilung Kulturelles.
Tickets an der Abendkasse jeweils ab 19.00 Uhr erhältlich.
Präsentiert von der Grossen Halle und dem Kino in der Reitschule.

Weitere Filme mit Greta Garbo vom 17. September bis 1. November im Kino Kunstmuseum.



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Donnerstag, 15. September 2005,
Donnerstag, 22. September 2005,
Freitag, 23. September 2005, je 21.00 Uhr
Am Donnerstag, 15. September sind Luc Schädler, Filmregisseur (Angry Monk) und ein tibetischer Gast (Name bei Drucklegung noch nicht bekannt) zu Gast.

Destiny's Children: Voice of Tomorrow's Tibet
Pimmi Pande, India/UK 2003, 28' OV/e (Berner Erstaufführung)



In ihrem zweiten Kurzfilm dokumentiert die indische Filmemacherin die Hoffnungen, Ängste und Frustrationen von tibetischen Jugendlichen in Dharamsala. Der Film reflektiert die Sicht einer neuen, im Exil aufgewachsenen Generation, die aufgrund der unbefriedigenden politischen Lage ihr pazifistisches Erbe in Frage zu stellen beginnt.
 

The Forbidden Team
Rasmus Dinesen & Arnold Krøigaard, DK 2003, 55' OV/e (Berner Erstaufführung)

forbidden team
Der 30. Juni 2001: Die Nationalmannschaften von Grönland und Tibet stehen sich im Kopenhagener Idraetspark gegenüber. Vergeblich haben die FIFA und die chinesische Regierung versucht, dieses Fussballspiel zu verhindern. Die Filmemacher haben «die verbotene Mannschaft», die fast komplett im indischen Exil lebt, vom ersten Training an begleitet. Ein Dokumentarfilm über das erste Fussball-Länderspiel der tibetischen Nationalmannschaft, über das Aufeinandertreffen von Kulturen und über Fussball, so wie Buddha ihn gespielt hätte.



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Films are Dreams That Wander in the Light of Day
Sylvia Sensiper, USA 1989, 20' OV (Berner Erstaufführung)

Films are Dreams


Zusammen mit einem tibetischen Flüchtling reiste die Filmemacherin nach Tibet. Entstanden ist ein preisgekrönter, experimenteller Kurzfilm, der die Alltagsbilder dieser Reise mit der Shangri-La Traumwelt von Frank Capras Filmklassiker Lost Horizon (1937) kontrastiert. Die Gegenüberstellung des Mythos Tibet mit der realen Welt führt die Auswirkung der chinesischen Besatzung vor Augen.


 
Freitag, 16. September 2005, 21.00 Uhr
Donnerstag, 29. September 2005, 21.00 Uhr

We're no Monks
Pema Dhondup, India 2004, 127' OV/e (Berner Erstaufführung)

we're no monks


Pema Dhondups neo-realistisches Doku-Drama bricht bewusst mit der auffallend ästhetischen Filmsprache bisheriger Tibetfilme und nimmt so Stellung gegen eine exotisierende Vereinnahmung westlicher Vorstellungen. Dasselbe gilt für seine Arbeit mit Laienschauspielern, wohingegen der Mainstream sich durch Hollywoodgrössen auszeichnet. Indem ausnahmsweise kein Kloster und keine Mönche portraitiert werden, setzt der Film auch thematisch einen Kontrapunkt. We're no Monks handelt von vier jungen Tibetern im heutigen indischen Exil, die sich in eine terroristische Mission für die Sache Tibets verwickeln. Der Film wirft heikle Fragen zum Thema Widerstand auf.

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Samstag, 17. September 2005,
Freitag, 30. September 2005, je 21.00 Uhr

Phörba - The Cup
(Spiel der Götter), Khyentse Norbu, Australien 1999, 94 Min., 35mm, OV/df

phörba - the cup


Fussball-WM und tibetische Mönche: Filmemacher Lama Khyentse Norbu, der auch in seiner Person buddhistische Tradition und Weltoffenheit verbindet, eröffnet uns Einblicke in eine Kultur, die ihre Würde und Identität in einer Weite zu wahren sucht, die selbst um Orientierung ringt.

In einem tibetisch-buddhistischen Kloster am Fusse des Himalaja erwarten der Abt Khempo und Geko zwei Jungen aus Tibet. Als Nyima und Palden unversehrt eintreffen, ist die Freude gross. Feierlich werden die beiden im Kloster aufgenommen und in das Leben der Mönche eingeführt.

Doch selbst in der Abgeschiedenheit des Klosters klopft die Welt ans Tor: Das Fussballfieber hat die jungen Mönche erfasst, allen voran den 14-jährigen Orgyen, Paldens gewitzten Zimmergenossen. Spät nachts stehlen sich Orgyen und seine Freunde aus dem Kloster, um im Dorf die Übertragungen der Fussball-Weltmeisterschaft zu sehen. Beim Halbfinale werden sie in flagranti von Geko ertappt. Das Endspiel rückt in schier unerreichbare Ferne. Aber die Fussballnarren geben sich noch nicht geschlagen.
 
Mittwoch 28. September und Samstag 1. Oktober, ab 21.00 Uhr

MIGRATON
Film- und Bilddokumentation mit musikalischer live-Begleitung

paed conca - migraton


Zuerst waren es Stummfilme aus den 20er-Jahren (der Mann mit der Kamera von Oziga Vertov aus dem Jahre 1929, Nosferatu von F.W. Murnau aus dem Jahre 1922, die Mutter von Vsevolod Pudovkin aus dem Jahre 1926) die Paed Conca für das Kino in der berner Reitschule vertonte. Letztes Jahr diente ihm Archivmaterial zum Bau der berner Lorrainebrücke, 1927 fertiggestellt, als Kompositionsvorlage und diesen Januar hat er die Komposition «Migraton», für die der Filmemacher Giorgio Andreoli und Paed Conca das Bildmaterial zusammengestellt haben, aufgeführt. Die Komposition, eine Auftragsarbeit für das Amt für Kultur, wurde von Paed Conca im letzten Jahr geschrieben. Das Bildmaterial setzt sich mit der Thematik Migration auseinander und ist eine chronologische Collage aus Dokumentarfilmmaterial und Spielfilmsequenzen. Beachtung verdient die Tatsache, dass die Montage des Filmmaterials und der Kompositionsvorgang Hand in Hand liefen. Das Resultat ist also keine herkömmliche Filmvertonung. Bei «Migraton» ist die Musik gleich wichtig wie das Bild.

Die Musiker: Paed Conca (Bass, Klarinette, Elektronik, Komposition), Michael Thieke (Klarinette, Altoklarinette, Elektronik), Frank Crijns (Gitarre, Elektronik), Fabrizio Spera (Schlagzeug, Elektronik) Komposition «MIGRATON» von Paed Conca.
Folgende Film- und Bilddokumente werden verwendet: «Triumph of Iron», Mano Khalil, CH 1998 «Die letzte Chance», Leopold Lindtberg, CH 19944/45 «Das Boot ist voll», Markus Imhof, CH 1980 «Lamerica», Gianni Amelio, I 1994 «Tarifa Traffic», Joakim Demmer, CH/D 2003 «Fluchtland», M. Hadorn, M. Barmettler, G. Andreoli «Abreise der Italiener in die Ferien» unbekannt, 1960 «Der Lange Abschied», Fotografien, Dieter Bachmann, Limmat Verlag, Zürich 2003

 


 
   




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