Kino Kosova


  Film von Norika Sefa, Kosovo/ North Macedonia, 2021, OV Albanisch, 111 Minuten

LOOKING FOR VENERA

Die ruhige, wortkarge Teenagerin Venera lebt in einem kleinen Dorf im Kosovo. Zu Hause stehen sich drei Generationen in ihrem engen Haus immer wieder gegenseitig auf den Füßen, sodass sie kaum Privatsphäre hat. Auch draußen, auf der Straße und im Café, ist es nicht viel besser: Das Dorf ist klein und es gibt immer einen Bruder, einen Neffen oder einen Nachbarn, der ein wachsames Auge auf sie hat. Von ihr als Mädchen wird vor allem erwartet, dass sie ihren Ruf schützt - und den ihrer Familie.
All das macht es Venera schwer, ihren eigenen Weg zu gehen. Ihre Lebenslust wird wieder mehr entfacht, als sie sich mit der rebellischen Dorina anfreundet, die bereits einen Freund hat. Die beiden Mädchen gehen zusammen aus und haben Spaß, soweit es Veneras Vater erlaubt. Eines wissen sie ganz sicher: Sie wollen nicht so enden wie ihre Mütter. "Ich habe noch nicht einmal gesehen, wie meine Eltern sich küssen”, sagt Venera.

Bio:
Norika Sefa ist eine kosovarische Filmschaffende. In ihren Filmen vermischen sich oft Fiktion und Dokumentation und konventionelle Narrative treten hinter dem Atmosphärischen zurück. Sie verwirklichte bisher zwei hybride Dokumentarfilme Kiss Me, Now (2020) und Arriba (2020), dieser entstand unter der Anleitung von Werner Herzog im peruanischen Dschungel. Ihr erster Spielfilm Looking for Venera (2021) feierte am IFF Rotterdam Premiere und gewann den Special Jury Award in der Tiger Competition.