Zum 1. Mai:


  Peter Krieg, D, 1980, 96 Minuten

Septemberweizen

Der Film dokumentiert einige erschreckende Phänomene eines erfolgreichen Kapitalstandorts am Beispiel der amerikanischen Weizenindustrie, die zur Diskussion anregen: Der technische Fortschritt in der Weizenproduktion führt nicht zu mehr Wohlstand für Alle, sondern zu einer Existenznot von über 100.000 Kleinbauern; gesundheitsschädliche Produkte werden mit einem grossen technischen Aufwand massenweise produziert; lebensgefährliche Insektizide werden für eine Überproduktion von Weizen eingesetzt; amerikanischer Billigweizen wird zum Exportschlager, während sich immer mehr Amerikaner von Hundefutter ernähren; der Lebensmittelexport verdrängt ausländische Produzenten, so dass regionale «Versorgungsengpässe» nicht abgestellt sondern politisch ausgenutzt werden. Damit wirft der Film aktuelle Fragen der Kapitalismuskritik auf: Sind dies bloss Taten  einzelner «profitgeiler» Unternehmen und Folgen eines «fehlgeleiteten» Konsumverhaltens? Oder werden die Schäden für Land und Leute von einer Industrienation systematisch in Kauf genommen: ganz im Sinne des Kapitalwachstums und für einen profitablen Export mit politischer Einflussnahme.

... mit anschliessender Diskussion