Queer-feministisches Kino präsentiert: Frida Kahlo, Louise Bourgeois, Chavela Vargas, Marina Abramovi?... Feministische Künstlerinnen* im Kino
Marina Abramovic, Marco Del Fiol, Brasilien, 2016, OV E/e, 86 Minuten |
The Space in Between
Über 500'000 Menschen kamen 2010 in das MoMA, um die Performancekünstlerin Marina Abramovi? zuzuschauen, wie sie in 500 Stunden fremden Menschen gegenübersass und sie zu Emotionen bewegte, wie wir sie in Museen selten zu sehen bekommen: Ergriffenheit, Tränen, Gelächter. Bekannt wurde die geborene Serbin in den 70er-Jahren, als sie vor Publikum ausdruckslos und ohne Regung einen Liter Wein trank, ein Kilo Honig ass, sich mit einer Rasierklinge ein Herz in den Bauch ritzte, sich peitschte und nackt blutend auf einen Eisblock legte.
Schmerz und Empathie stellen zentrale Aspekte der Wahrnehmung von Marina Abramovi?s Werk dar. «The Space in Between» ist Marinas Reise durch Brasilien mit einem gebrochenen Herz, kurz nach ihrer Trennung von ihrem Ehemann. Auf der Suche nach Heilung und künstlerischer Inspiration reist Marina Abramovi? durch Brasilien, nimmt an heiligen Ritualen teil und ermöglicht dabei Einblicke in ihren kreativen Prozess. In ergreifenden Begegnungen mit Heiler*innen und Weisen im brasilianischen Hinterland erkundet sie die Grenzen von Kunst, Schmerz und Spiritualität. Der Film zeigt Heilungssitzungen mit dem Medium Jõao de Deus in Abadiania, Kräuterheiler in Chapada dos Veadeiros, geistliche Rituale bei Vale do Amanhecer in Brasilia, die Stärke des religiösen Synkretismus in Bahia, Ayahuasca in Chapada Diamantina, schamanische Prozesse in Curitiba und die Energie der Kristalle in Minas Gerais. In Marina löst die äussere Reise eine tiefe introspektive Reise durch Erinnerungen, Schmerz und vergangene Erfahrungen aus. Als Mischung aus Road-Movie und spirituellem Thriller gewährt die Dokumentation einen beispiellosen Einblick in den intimen kreativen Prozess einer der bedeutendsten Künstler*innen unserer Zeit. |