Richtigstellung angebliche Vorplatz-Konzerte

Bern, 17.2.09


Sehr geehrter Herr Arn

Es freut uns immer wieder sehr, wenn JournalistInnen sich auch ausserhalb des Kulturteils mit dem Kulturprogramm der Reitschule auseinandersetzen. Im Artikel in der heutigen BZ ("Punkmusik bis 100 Dezibel") sind Ihnen allerdings ein paar gravierende Fehler unterlaufen:

Wie Sie der myspace-Seite des Restaurant Sous Le Pont (http://www.myspace.com/slpkultur) unschwer entnehmen können, findet das Konzert von "Mono für alle" am 20.3.09 nicht auf dem Vorplatz, sondern IM Restaurant Sous le Pont statt.

Ebenfalls unrichtig ist die Behauptung, ab dem 19. März würden auf dem Vorplatz wieder Konzerte stattfinden. Niemand in der Reitschule hat jemals von solchen Plänen gehört.

Was hingegen allen in der Reitschule bekannt ist, ist die Tatsache, dass am 19. März die neue Bar "Rössli" im i-Fluss eröffnet wird und dort (IN der Bar) das von Ihnen angesprochene Konzert stattfindet (siehe auch: http://www.myspace.com/roessli).

"Ein Härtetest" steht den AnwohnernInnen der Reitschule also nicht bevor. Ein kulturelles Vergnügen im neu eröffneten "Rössli" hingegen schon. Wir laden Sie und die AnwohnerInnen herzlich dazu ein, sich am 19.3. persönlich ein Bild davon zu machen.

Wir bitten Sie deshalb, die von Ihnen aufgestellten falschen Behauptungen in der nächsten Ausgabe der BZ angemessen richtig zu stellen.


Mit freundlichen Grüssen


Mediengruppe
Reitschule Bern


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Berner Zeitung 17.2.09

Reitschule-Vorplatz

Punkmusik bis 100 Dezibel

Ab 19.März finden auf dem Reitschule-Vorplatz wieder Konz! erte statt. Ein Härtetest steht den Anwohnern schon am ersten Konzertwochenende bevor, wenn brachialer Musikdonner auf dem Programm steht.

Mehr als dreissig Mal hat sich ein Anwohner im letzten Jahr bei der Polizei über Nachtlärm vor der Reitschule beschwert. Einmal hat er um 3 Uhr früh bei der Polizei angerufen, ein anderes Mal hat er um 6.45 Uhr den Musiklärm auf dem Vorplatz beklagt. Dabei habe man ihn regelmässig vertröstet, sagt der Anwohner. In einer dringlichen Interpellation will Stadtrat Philipp Müller (FDP) am Donnerstag vom Gemeinderat wissen, ob die Reitschule für die besagten Konzerte auf dem Vorplatz Bewilligungen eingeholt hatte.

Zweimal 100 Dezibel

Der Gemeinderat hat bereits im letzten Juli in einem Antwortschreiben an einen anderen Anwohner eingestanden, dass die Betreiber der Reitschule keine Bewilligungen eingeholt hätten. Im Brief an den Anwohner heisst es weiter: &! quot;Bis April 2008 ging vom Barbetrieb keine übermässige Lärmbelästigung aus. Ab Mai gingen vereinzelte Klagen bei der Polizei ein." Der Gemeinderat habe der Polizei den Auftrag erteilt, bei übermässigem Lärm einzuschreiten. Was übermässiger Lärm bedeutet, erklärte Statthalterin Mader letzte Woche im "Bund". Demnach beträgt der Grenzwert für die Vorplatz-Konzerte wochentags 96 Dezibel, zweimal pro Woche dürfen es 100 Dezibel sein. An zwei Wochenenden sind Konzerte bis 23 Uhr erlaubt. Werktags darf bis 22 Uhr musiziert werden.

Brachialer Musik-Donner

Die Reitschule-Betreiber haben gestern ein Konzept zur Reduktion und Kontrolle der Lärmbelastung an Regierungsstatthalterin Mader geschickt. Bewilligungen für die Konzerte hätten sie bei der Gewerbepolizei aber keine eingeholt: "Da das Programm noch in Planung ist, wurden noch keine Gesuche eingereicht&qu! ot;, teilte die Reitschule gestern mit. Laut Roland Thür von der Gewerbepolizei ist eine Bewilligung Pflicht für Konzerte im Freien. Durch einen Ohrenschein vor Ort will die Polizei die Einhaltung der Grenzwerte überprüfen.

Zum Härtetest wird für die Anwohner schon das zweite Konzert am 20.März, wenn die Trash-Punker Mono für Alle auftreten. Auf die Besucher wartet laut Pressetext ein "brachial donnerndes Orgel-Bass-Schlagzeug-Gewitter", Sänger Mono sehe in seinem weissen Gewand aus "wie eine Mischung aus Jesus und Osama bin Laden".

Martin Arn