Mit einer Holzskulptur für eine Bushaltestelle am "Unort" Schützenmatte/Unteres Bollwerk

Bern, 16.4.12

Sehr geehrte Medienschaffende

Am 21. April werden die Schützenmatte und das Untere Bollwerk um eine Attraktion und eine Zukunftsperspektive reicher.

Die Schützenmatte und das Untere Bollwerk werden von Politiker_innen und in den Medien - zuletzt in der "Hotelrevue" - gerne als "Unort" oder "No-Go-Area" bezeichnet. Dies sehen Bollwerk-Bewohner_innen und -Arbeitende sowie Woche für Woche Tausende Mittagessende und Nachtleben-Ausgänger_innen anders - die Beliebtheit der Kultur-, Gourmet- und Begegnungszone Schützenmatte/Unteres Bollwerk, dem nordöstlichen Teil des Neustadt-Quartiers, steigt.

Diese Tatsachen sind mehr als Grund genug, die stadteinwärtsführende Bushaltestelle "Bollwerk" vom Niemandland an der Ecke SBB-Historic Infothek/Speichergasse endlich auf die Schützenmatte zu verlegen - und näher zu den Orten des Geschehens zu bringen. Ein Bedürfnis, dass nicht nur im Unteren Bollwerk gross ist - ein entsprechender Vorstoss im Berner Stadtrat (Postulat Zobrist/Ammann) ist hängig.

Pool-Art-Künstler und Förderverein Reitschule-Mitglied Jürg Lüdi hat dieses Bedürfnis in einer Skulptur verarbeitet - die wohl erste und einzige BernMobil-Infosäule aus Holz. Dies, um zukünftigen Bus-Ein- und Aussteigenden, die bequemer und direkter von oder in Reitschule, Kapitel Bollwerk, Obolles, Bollwerk 35, Le Ciel, Amtshaus, Drogenanlaufstelle, Kunstmuseum oder sonst wohin wollen, einen ersten Vorgeschmack auf die Zukunft zu geben. Und um mitzuhelfen, aus der busverkehrstechnischen "No-Go-Area" eine "Bus-Stop&Go-Area" zu machen.

Gerne laden wir Sie dazu ein, im Rahmen der Finissage von "NEUstadt-lab 20stops" am 21. April um 19.00 Uhr an der Installation der Info-Säule - quasi der  "Grundstein-Legung" für den zukünftigen neuen Standort der Bushaltestelle Bollwerk - teilzunehmen.

Mit freundlichen Grüssen

Mediengruppe
Reitschule Bern

Anhang (Inline):
- Projektbeschrieb Infosäule
- Postulat Zobrist/Ammann "Neugestaltung Schützenmatte: Verlegung der Bushaltestelle Bollwerk "


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Projektbeschrieb:
http://www.poolart.ch/mainmenu/work/20stops/no02_20stops/20stops_no_02.htm

eine infosäule von BernMobil wird in holz geschnitzt vis-à-vis der bestehenden bushaltestelle Bollwerk der linie 20 positioniert und auf der schuetzenmatt verankert.

die skulptur in holz (Akazie massiv, geölt) als materialverfremdung übernimmt ihren konstruktionsplan in originalgrösse in form der acht aufeinandergestapelten metallelemente.
sie reduziert das kernvolumen auf ihre ortsfunktion.

von der originalsäule werden nur die volumina übernommen, sowie die schriftelemente mit signalwirkung, die nummer 20 und das labeling einer haltestelle von BernMobil.

um diesen ort als nicht-ort zu repräsentieren wird als referenz der kulturraum reitschule verwendet.

der busstop bleibt befristet bis spätestens 1.4.2014, am ende des aufenthaltes von juerg luedi im foerderatelier der stadt bern.

aufrichtung ist im rahmen der finissage von "NEUstadt-lab 20stops".


programm 21.4.2012:

14h
führung durch die ausstellung "NEUstadt-alb 20stops" mit Kathleen Bühler, Kuratorin Gegenwartskunst Kunstmuseum Bern

15:30 - 17h
"bloch in bern", prozession comcom, besamlung Parkplatz Nydeggstalden

17:30 - 19h
aktionsprogramm mit daria gusberti, les lieux, norient, jamie wong & steven götz, PROGR Innenhof

19h
aufrichtung 20stops no 02 "busstop" / juerg luedi, schuetzenmatt

die intervention wird unterstützt von:
kunstkommission stadt und kanton bern, burgergemeinde bern, reitschule und foerderverein


Siehe auch: http://www.stadtgalerie.ch/

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Postulat Beat Zobrist (SP/JUSO-Fraktion) und Peter Ammann (Fraktion GLP)

Neugestaltung Schützenmatte: Verlegung der Bushaltestelle Bollwerk

Laut Bericht des Gemeinderates vom 30. November 2011 zur Fristverlängerung der Motion Fraktion SP/JUSO (Beat Zobrist) vom 22. Januar 2009 "Gestaltungskonzept Bollwerk-Schützenmatte-Hodlerstrasse" wird ab dem Jahr 2012 eine langfristige Planung im Areal initiiert. Es ist zu hoffen und zu erwarten, dass der Gemeinderat nach der bis Ende März 2013 gewährten Fristverlängerung erstmals mit konkreten Vorstellungen bezüglich baulicher Massnahmen und neuer Gestaltungsmöglichkeiten auf warten wird.

Wir bitten den Gemeinderat, in diesem Rahmen eine Idee näher zu prüfen, die aus den (Gast-) Gewerbebetrieben am Bollwerk stammt.

Die Bushaltestelle Bollwerk der Linie 20 (Wankdorf/Wyler) stadteinwärts wird von den Fahrgästen kaum benützt, da sie nur 150 Meter vor dem Eingang des Hauptbahnhofes liegt und keine Büros, Geschäfte, Restaurants oder Kulturorte bedient. Zwischen der vorangehenden Haltestelle Gewerbeschule und der heutigen Haltestelle Bollwerk hingegen beträgt die Distanz 700 Meter.

Würde die Haltestelle vorverlegt, und zwar direkt hinter die Baumallee der Schützenmatte, so könnte sie für die Besuchenden des Kunstmuseums, der verschiedenen Restaurants, Bars, Gewerbebetriebe und Büros am unteren Bollwerk sowie für Kulturveranstaltungen in der Reitschule genutzt werden. Besonders wertvoll wäre diese Massnahme für eine kreative und wirkungsvolle Umgestaltung eines Teils des Parkplatzes Schützenmatte. Die erste Parkplatzreihe müsste aufgehoben und der Car-Terminal leicht nach innen verschoben werden. Optional wäre an der Bushalte stelle die Betreibung eines Kioskes zu prüfen. Beleuchtung, Bauelemente und Frequentierung würden zu einer klaren Aufwertung dieses heute gemiedenen "Unortes" beitragen.

Nach unserer Beurteilung könnte diese Verbesserung relativ rasch realisiert werden, ohne dass sie die weitere Planung und Umgestaltung tangiert oder gross einschränkt.

16. Februar 2012 zo