MEDIENSPIEGEL 20.7.08

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Antifa-Festival
- Fussball
- Christoph Reichenau
- Meh Polizei
- Lausanne
- SP-"Sicherheits"-Papier
- Intersexualität
- Gipfelsolinews 18.7.08
- Referendum Biometrische Ausweise

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REITSCHULE
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PROGRAMM:

Mi 23.07.08      
20.00 Uhr     Vorplatz      
The all time favourites LOUNGE: A movement and its sounds
(Black Panthers, Black Power & American Civil rights movement)

Do 24.07.08     
20.00 Uhr     Vorplatz     
Ciel Rouge (BE) - Instrumental Rock

Fr 25.07.08    
20.00 Uhr     Vorplatz     
The Weightlifters (FR) - Two Men Garage Rock'n'Roll

Sa 26.07.08     
20.00 Uhr     Vorplatz     
Eugene Chadbourne solo (USA) - Surreal Country Bluegrass & Rock

20.30 Uhr     Grosse Halle
Balder Fly Preview Kapitel 1: Feuertaufe anschliessend Konzert. Von Konsortium & Konsorten.


Vorplatz-Belebungs-Bar: Di-Sa ab 16 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Kultur-Imbiss: Do-Sa ab 19.30 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Infos: http://www.vorplatz.ch

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ANTIFA-FESTIVAL
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Bund 19.8.08

Antifa-Festival mit Zeltstadt

Stadt Bern Die Stadt Bern wird heuer zum dritten Mal ein Antifa-Festival erleben. Vom 1. bis zum 3. August finden auf dem Vorplatz und in der Grossen Halle der Reitschule eine Reihe von Konzerten mit Punk-, Ska- und Hip-Hop-Gruppen statt. Wie in den Jahren zuvor wird im Hirschenpark eine amtliche bewilligte Zeltstadt für die auswärtigen Gäste errichtet. Die Organisatoren ermahnen die Campierer, "den Lautstärkepegel im Zaum zu halten", die bereitgestellten Toiletten zu benutzen und für die Entsorgung des eigenen Abfalls zu sorgen. Die Besucher der zwei bisherigen Antifa-Festivals waren friedlich gesinnt. Für Schlagzeilen sorgte letztes Jahr aber ein Anschlag während eines Konzerts in der Grossen Halle der Reitschule. Ein Mitglied des Festivalteams trug einen herrenlosen Rucksack ins Freie und entdeckte darin drei Kunststoffflaschen mit brennbarer Flüssigkeit sowie einen Zeitzünder. Wenige Minuten später schoss eine Stichflamme aus dem Rucksack. Die Organisatoren räumten daraufhin die Halle und sagten die weiteren Konzerte ab. Sie vermuteten "militante Nazistrukturen" hinter dem Anschlag. Die Polizei äusserte sich nicht zur Täterschaft. (bob)

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FUSSBALL
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police.be.ch 19.7.08

Fussballspiel YB - FC Basel im Stade de Suisse

Auseinandersetzungen nach dem Spielende

pkb. Nach dem Fussballspiel der Berner Young Boys gegen den FC Basel am Freitagabend im Stade de Suisse in Bern kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppierungen und der Polizei.

Im Anschluss an das Fussballspiel YB - FC Basel vom Freitagabend kam es ausserhalb des Stade de Suisse, namentlich im Gebiet Winkelriedstrasse/Bahnhof Wankdorf, zu Scharmützeln zwischen den beiden Fangruppierungen. Die Kantonspolizei Bern, die mit einem grösseren Aufgebot im Einsatz stand, konnte verhindern, dass das Gros der Risikofans aufeinander traf. Sie setzte vereinzelt Reizstoffe und Gummischrot gegen die Fussballfans ein, nachdem diese die Polizei mit Steinen und Flaschen beworfen hatten. Insgesamt sechs Fans mussten ärztlich betreut werden. Sie konnten nach erfolgter ambulanter Behandlung nach Hause gehen. Seitens der Polizei gab es sieben leicht Verletzte.

Zudem nahm die Polizei vier Anhaltungen vor. Drei Personen wurden kurze Zeit später wieder entlassen, da von den Geschädigten keine Strafanträge gestellt wurden; eine Person muss mit einer Strafanzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte rechnen.

Der Extrazug nach Basel wurde im Bahnhof Wankdorf von Basler Fans am Wegfahren gehindert. Er konnte erst mit rund einer halben Stunde Verspätung abfahren.

Beim Auftaktspiel zur neuen Fussballsaison hat sich einmal mehr gezeigt, dass im Klubfussball Fangruppierungen aktiv sind, deren Ziel es ist, durch aggressives Verhalten, Schlägereien und Sachbeschädigungen aufzufallen.

Während der EURO 08 haben sich an Spieltagen weit über 100'000 Fans in Bern aufgehalten, ohne dass es zu erwähnenswerten Auseinandersetzungen oder grösseren Sachbeschädigungen gekommen ist.  

Diese Erkenntnis macht deutlich, dass das Gewaltpotenzial und damit das Sicherheitsrisiko bei Spielen von Klubmannschaften weit höher einzustufen ist, als bei Austragungen zwischen Nationalmannschaften.  

Aus Sicht der Polizei sollten Vereine und Verbände alles unternehmen, damit Gewalt und Sachbeschädigungen bei Fussballspielen von Klubmannschaften nicht zur unrühmlichen Normalität gehören.

(ust/jümo)

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CHRISTOPH REICHENAU
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Bund 19.7.08
http://www.espace.ch/artikel_547216.html
http://194.209.226.170/pdfdata/bund/2008/07/19/BVBU-002-1907-2.pdf

Auszug Interview

(...)

Bleiben wir bei einst besetzten Häusern. Sie haben seit 27 Jahren in unterschiedlicher Form mit der Reitschule zu tun gehabt, zuletzt als Vermittler in der Kontaktgruppe. Wie stehen Sie als GFL-Mitglied zur Mozsa-Motion, die unter anderem die Abschaffung der Basisdemokratie fordert?

Die Basisdemokratie wäre dann eine gute Sache, wenn einmal getroffene Beschlüsse besser verankert würden. Zurzeit empfinde ich es eher so, dass es schwierig ist, überhaupt Beschlüsse zu fassen.

Offenheit gegenüber alternativen Projekten war Ihnen stets ein Anliegen. 1989 wurde ein Disziplinarverfahren gegen Sie eröffnet, weil Sie sich als Sekretär der Schuldirektion kritisch zum Vorgehen des Gemeinderats gegenüber der Zaffaraya äusserten...

Das geht wohl mit einer Art Liberalität und Möglichkeitssinn zusammen, die für mich prägend sind. Ich sehe nicht ein, warum in dieser Stadt alternative Lebensformen nicht möglich sein sollten.

(...)

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MEH POLIZEI
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BZ 19.7.08

Mangel an Polizisten

Im Kanton Bern sollen in den nächsten vier Jahren 200 neue Polizisten rekrutiert werden - vorausgesetzt der Grosse Rat stimmt dem Projekt zu. Und: Vorausgesetzt es melden sich so viele Interessenten. Denn wie andere Schweizer Polizeikorps auch haben die Berner zunehmend Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Ein Grund dafür sei die derzeit gute Konjunktur, sagt Kapo-Sprecher Jürg Mosimann. Zudem ziehen aber für den Polizeiberuf geeignete Frauen und Männer den Bund oder private Sicherheitsdienste als Arbeitgeber vor. "Bei diesen Löhnen können wir nicht mithalten", so Mosimann. Bei den Polizeilöhnen sieht auch Markus Meyer, Präsident des Bernischen Polizeiverbands, Handlungsbedarf. Ebenso der Kanton: Mittelfristig sollen sämtliche Löhne des Polizeikorps überprüft werden. as

Seite 30

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Neue Polizisten: Fahndung läuft

Bis 2012 will der Kanton 200 neue Polizeistellen schaffen. Kein Leichtes: Die Polizei hat zunehmend Mühe, geeignete Leute zu rekrutieren. Eine Werbekampagne und bessere Löhne sollen dem nun Abhilfe schaffen.

Von links bis rechts sind sich die Parteien einig: Der Kanton Bern braucht mehr Polizisten. Genau geht es um 200 neue Polizeistellen, die bis 2012 geschaffen werden sollen. Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) ist zuversichtlich, dass das Parlament die nötigen Mehrkosten in der Höhe von 35 Millionen Franken jährlich bewilligen wird. Das Problem: Die 200 Polizistinnen und Polizisten müssen erst noch ausgebildet werden. Und: Es gibt zu wenig Frauen und Männer, die zur Polizei wollen. Peter Furrer, Generalsekretär der kantonalen Polizei- und Militärdirektion, bestätigt dies: "Derzeit ist es schwierig, genügend geeignete Leute zu rekrutieren."

Kapo zu wenig attraktiv

Für Markus Meyer, Präsident des bernischen Polizeiverbands und SP-Grossrat, ist dies nur zum Teil mit der derzeit starken Konjunktur zu erklären. Er warnt davor, die Anforderungen an Polizeiaspiranten herunterzuschrauben. "Vielmehr muss die Kapo als Arbeitgeberin attraktiver werden." Dass die Zeitgutschrift für Nachtarbeit eingeführt werden soll, sei ein erster wichtiger Schritt (wir berichteten).Handlungsbedarf sieht Markus Meyer zudem bei den Löhnen: "Berner Kantonspolizisten sind im kantonalen Vergleich schlechter gestellt, da beispielsweise Zulagen für Nachtdienste bereits im Bruttolohn inbegriffen sind." Auch habe es bei den Absolventen der Polizeischule seit den Achtzigerjahren eine Reallohneinbusse von 13,5 Prozent gegeben.

Unterbezahlte Spezialisten

Dass die Polizeilöhne überprüft werden müssen, habe man erkannt, sagt Peter Furrer. "Es gibt Mitarbeiter in spezifischen Funktionen, wie etwa IT-Spezialisten in der Bekämpfung der Internetkriminalität oder bei Enzian, die unterbezahlt zu sein scheinen." In einer ersten Phase wolle man diese Löhne anpassen. "Mittelfristig werden wir aber die Löhne des gesamten Korps überprüfen."Doch mehr Geld ist nicht alles. Meyer fordert neben besseren Löhnen auch, dass den Polizeischülern Karrieremöglichkeiten besser aufgezeigt werden. Zudem wünscht er sich, dass Mitarbeitende, die Teilzeit arbeiten wollen, von der Kapo-Führung stärker unterstützt werden. "Dies kann ein taugliches Mittel sein, um Mitarbeiter bei der Polizei zu halten. Vorgesetzte müssen davon aktiver Gebrauch machen, gerade auch bei Frauen." Bei Ausbildungskosten von über 100000 Franken pro Polizistin und Polizist sei dies ein Gebot, sowohl mit Blick auf den Know-How-Erhalt als auch aus wirtschaftlichen Gründen.

Werbekampagne

"Wie andere Polizeikorps haben auch wir zunehmend Rekrutierungsprobleme", räumt Kapo-Sprecher Jürg Mosimann ein. Dies sei vor allem in der Konjunktur begründet und in den höheren charakterlichen und intellektuellen Anforderungen an die Polizisten. "Zudem können wir bei den Löhnen mit dem Bund und privaten Sicherheitsunternehmen nicht mithalten." Den Vorwurf, die Kapo biete zu wenig Teilzeitarbeit an, weist Mosimann jedoch zurück: "Gesuche um Teilzeitbeschäftigung werden im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten bewilligt." Dass von den 2200 Kapo-Mitarbeitern nur 155 Teilzeit arbeiten, zeige, dass das Interesse an der Teilzeitarbeit eher gering sei.Um den Polizeiberuf besser an die Leute zu bringen, geht die Kapo nun in die Offensive, wie Jürg Mosimann bestätigt. "Wir planen eine Kampagne, die Mitte September anlaufen soll."

Andrea Sommer

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LAUSANNE
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nzz.ch 19.7.08

Lausanner Hausbesetzer räumen Fabrik

Nach Ultimatum der Stadtregierung

Nach einem Ultimatum der Stadtregierung haben die Besetzer einer stillgelegten Kehrichtverbrennungsanlage in Lausanne am Freitag die Räumlichkeiten geräumt. Im Gegenzug zieht die Stadt drei Strafklagen gegen die Gruppe zurück.

(sda)  Die Polizei sei am Freitagvormittag vor der besetzten Fabrik erschienen, sagte ein Hausbesetzer gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Angesichts der Drohung einer polizeilichen Räumung sei im Dialog mit der Stadtregierung ein friedlicher Ausweg gefunden worden. Zu jenem Zeitpunkt hätten sich noch zwei Hausbesetzer in der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage aufgehalten.

Die Stadtregierung hatte am Mittwoch für Donnerstagabend ein Ultimatum angesetzt. Sie betrachtet die Räumlichkeiten als gefährlich und zum Abbruch bestimmt. Ausserdem fühlte sich die Stadtregierung von den Hausbesetzern herausgefordert. Die Stadt hatte ihnen erlaubt, das Gebäude bis zum Abbruch privat zu nutzen, aber darin keine öffentlichen Anlässe zu veranstalten. Diese Abmachung hatten die Besetzer letztes Wochenende mit einem Fest gebrochen.

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nzz.ch 17.7.08

Mehr Härte gegen Hausbesetzer in Lausanne

Umschwung in der städtischen Exekutive

C. Bi. Lausanne, 16. Juli

Die Lausanner Stadtregierung - oder zumindest eine Mehrheit der sieben Stadträte - will offenbar härter gegen Hausbesetzer vorgehen. Einer Gruppe von "Squatters", die sich seit Anfang Mai in einer stillgelegten Kehrichtverbrennungsanlage im Vallon-Quartier niedergelassen hat, wurde am Mittwoch ein Ultimatum gestellt: Entweder räumt sie bis Donnerstagabend den Ort, oder sie wird von der Polizei "abgeholt". Die Polizei schreitet spätestens am 21. Juli ein.
Ein Fest mit Folgen

Ein Gericht hatte dem Kollektiv bereits einmal befohlen, das Gelände zu verlassen, aber nichts geschah. Allerdings beschloss die Stadtregierung anfänglich, bis zum Abbruch der Verbrennungsanlage, der Ende August vorgesehen ist, nicht einzuschreiten. Die Exekutive, in der Rot-Grün sechs von sieben Sitzen hält, setzte aber zur Bedingung, dass die "Squatters" keine öffentlichen Versammlungen organisieren dürften.

Wie die hiesigen Medien in den letzten Tagen genüsslich berichteten, wurde aber letztes Wochenende auf dem Gelände ein lautes Fest gefeiert. "Le Matin" berichtete von einem Zerwürfnis zwischen dem grünen Stadtpräsidenten Daniel Brélaz, der für eine harte Gangart plädieren soll, und dem städtischen Polizeidirektor Marc Vuilleumier von der Partei der Arbeit, der die Hausbesetzer angeblich mit Samthandschuhen anfasst. Wie dem auch sein: Offensichtlich haben sich an der Stadtratssitzung am Mittwoch jene Stadträte durchgesetzt, die illegale Besetzungen von Gebäuden nicht dulden wollen.

In diese Richtung weist auch die Tatsache, dass die Polizei vor zwei Tagen auf einem anderen "besetzten" Gelände im Stadtinneren eingeschritten ist, nämlich dort, wo monatelang ein illegal errichtetes Strohhaus stand, das schliesslich einem Feuer zum Opfer fiel. Die Bewohner der "maison de paille" hatten die Behörden monatelang herausgefordert, ohne dass die Exekutive eingeschritten wäre. Mit dieser weichen Tour ist es jetzt offensichtlich vorbei.
Auch Genf wird härter, aber . . .

Diese Lausanner Vorkommnisse zeigen, dass man auch in der welschen Schweiz Verstösse gegen die öffentliche Ordnung nicht mehr so leicht toleriert wie auch schon. Selbst in Genf, wo es zeitweise Dutzende von illegal besetzten Gebäuden gab, ist man in letzter Zeit härter geworden. Auch wurden in Lausanne wie in Genf in letzter Zeit ernsthafte Versuche gemacht, des Drogenhandels auf offener Strasse Herr zu werden, bisher allerdings mit mässigem Erfolg.

Allerdings ziehen besonders die Genfer Behörden nicht immer am gleichen Strick. Ein Beweis dafür ist ein Zwist zwischen dem freisinnigen Generalstaatsanwalt Pierre Zappelli und der Kantonsregierung, der zurzeit die Genfer Öffentlichkeit beschäftigt. Zappelli hatte in einer öffentlichen Antrittsrede die seiner Meinung nach zu weiche Gangart gegenüber Drogenhändlern kritisiert, wenn auch indirekt. Er erklärte nämlich, er habe die kantonale Polizeichefin angewiesen, einen konkreten Plan gegen den Drogenhandel vorzulegen. Die Kantonsregierung beschloss hierauf, die Rede im staatlichen Mitteilungsblatt nicht zu publizieren, mit dem Argument, die Polizei unterstehe beim Schutz der öffentlichen Ordnung nicht dem Staatsanwalt, sondern der Regierung. Insider machen den sozialdemokratischen kantonalen Polizeidirektor Laurent Moutinot für diese sonderbare Zensurmassnahme verantwortlich.

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SP-"SICHERHEITS"-PAPIER
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sonntagszeitung.ch 20.7.08

SP-Sicherheitspapier: Dissidenten treffen sich

Heftige Kritik von SP-Nationalräten

Bern In der SP organisiert sich der Widerstand gegen das Sicherheitspapier von Parteipräsident Christian Levrat. Die Baselbieter SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer wird sich morgen mit prominenten Genossen treffen, um die innerparteiliche Opposition gegen das Papier zu koordinieren. Dieses gleiche einem "Birchermüesli aus Altbekanntem und Banalem, gewürzt mit ein bisschen Repression".

Das Grundsatzpapier "Öffentliche Sicherheit für alle" wurde vor drei Wochen den Medien vorgestellt. Es enthält Vorschläge für eine repressivere Sicherheitspolitik. Sie sollen am SP-Parteitag Ende Oktober in Aarau verabschiedet werden.

Leutenegger Oberholzer stört vor allem, dass das Papier "keine Analyse der Bedrohungslage und der Ursachen von Gewalt" enthalte. Auch gehe es weder auf die aktuelle Debatte um das Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit (BWIS) noch auf den Opferschutz ein.

Das morgige Treffen linker Sozialdemokraten wurde von Juso-Präsident Cédric Wermuth initiiert, unter den Teilnehmern sind die Nationalräte Andreas Hämmerle und Carlo Sommaruga. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es möglich ist, bis Ende Oktober ein Gegenpapier zu erarbeiten. Es bringe nichts, einzelne Punkte zu streichen, dadurch werde das Papier handwerklich nicht besser, sagt Leutenegger Oberholzer.

Widerstand regt sich bei den dissidenten Sozialdemokraten gegen repressive Forderungen wie zum Beispiel Bettelverbote, Hooligan-Datenbanken und Videoüberwachungen. Sie glauben nicht, dass solche Massnahmen die gewünschte Wirkung erzielen würden.

Nationalrat Hämmerle hatte das Papier in einem Interview mit der "WochenZeitung" diese Woche scharf kritisiert. Die SP sei im Vokabular und zum Teil auch in den Massnahmen "der SVP nachgelaufen". Sebastian Ramspeck

Die Jungpolitiker

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Revoluzzer in den eigenen Reihen

Der Präsident der Jungen SVP und sein Kollege von den Jungsozialistenprofilieren sich gegen die Mutterpartei
Von Sebastian Ramspeck (Text) und marco Zanoni (Foto)

Bern Von Amtes wegen sind Erich Hess und Cédric Wermuth politische Hoffnungsträger. Vor wenigen Monaten wurde Hess zum Chef der Jungen SVP gewählt, Wermuth an die Spitze der Jungsozialisten. Die beiden repräsentieren den Nachwuchs der beiden grössten Schweizer Parteien.

Für deren Präsidenten sind Hess und Wermuth zurzeit jedoch vor allem Sorgenkinder. Cédric Wermuth, 22, zündete sich auf dem Podium der SP-Delegiertenversammlung vor drei Wochen einen Joint an und organisiert nun den Widerstand linker Sozialdemokraten gegen das Sicherheitspapier von Präsident Christian Levrat. Der sieht die Jungsozialisten mit ihrer Kritik "den Teufel an die Wand" malen.

Wenig Freude hat derzeit auch SVP-Präsident Toni Brunner an seinem 27-jährigen Nachwuchschef Erich Hess. Gegen den Entscheid der Mutterpartei und gegen den Willen von Parteivater Christoph Blocher hat Hess das Referendum gegen die Personenfreizügigkeit ergriffen. Brunner kritisierte den Entscheid in einem Telefongespräch mit Hess.

Wenn Hess und Wermuth gut gelaunt durch Berner Bars ziehen, gibt es viel Bier, viel Whisky und viel zu diskutieren: Welch schweren Stand Job und Privatleben neben dem neuen Amt haben, wie die Parteimitglieder - etwa 1500 bei den Jusos, knapp 6000 bei der JSVP - mit Fussballturnieren und Grillabenden bei Laune gehalten werden.

Cédric Wermuth stammt aus einer SP-Familie im aargauischen Freiamt. Er studiert in Zürich Politikwissenschaft und ist persönlicher Mitarbeiter des SP-Nationalrats Urs Hofmann.

Sein Denken, sagt Wermuth, sei geprägt "von den Schriften von Karl Marx und Rosa Luxemburg", an der SP störe ihn das "arrivierte, gouvernementale Image". In der Sicherheitspolitik versuche die Partei, "die Bürgerlichen bürgerlich zu überholen". Doch das sei die falsche Überholspur.

Auch Erich Hess wähnt seine Partei zurzeit auf der falschen Spur. Der Lastwagenchauffeur stammt aus einem SVP-nahen Elternhaus im Emmental. Er sitzt seit bald vier Jahren für die SVP im Berner Stadtparlament.

Hess gehört zu jenen SVP-Politikern, welche die Personenfreizügigkeit rundweg ablehnen: "Ein Saisonnier-Statut wäre besser.Wenn es uns schlecht geht, müssen wir die Ausländer schnell loswerden können." Für die "Windfähnli-Politik" der Parteiführung hat er wenig Verständnis.

Die Provokationen sind Teil der Karriereplanung

Markige Worte sind Hess Markenzeichen. Als das Berner Stadtparlament über die Nothilfe für Asylbewerber debattierte, redete er von den Ameisen in seiner Wohnung, die sich der Getränkereste auf einer Softdrink-Flasche erfreuten. Er habe die Flasche weggeschmissen und so auch das Ameisenproblem aus der Wohnung geschafft.

Hess politisiert am rechten Rand der SVP, ist für Tempo 150 auf der Autobahn, gegen die Mehrwertsteuer und findet, "ein Chlapf im richtigen Moment" habe noch keinem Kind geschadet.

Eines hat Hess mit Wermuth gemeinsam: Die beiden Dissidenten versuchen gar nicht erst zu verbergen, dass hinter der Provokation Karriereplanung steckt.

Mit seinem Kampf gegen das SP-Sicherheitspapier profiliert sich Wermuth als Gegenspieler von "Law-and-Order-Sozi" Christian Levrat, und als kiffender Präsident sei er "über Nacht extrem bekannt geworden".

Hess nickt. Als SVPler verurteile er die Tat, sagt er schmunzelnd, "aber so etwas nützt". Ein Politiker müsse nicht mehrheitsfähig sein: "Er muss nur die Leute erreichen, die er braucht, um gewählt zu werden."

Die beiden jungen Provokateure mögen Sorgenkinder sein - doch sie wissen genau, was sie tun.

Freisinnig, Grün, Eigensinnig

Nicht nur in der SVP und der SP, auch bei den Freisinnigen und den Grünen sorgten Jungpolitiker in den vergangenen Monaten wegen ihrer Kritik an der Leitung ihrer Partei für Aufsehen. Der 27-jährige FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen aus Bern kritisierte Parteichef Fulvio Pelli, der vor zwei Wochen seinen Rücktritt auf Herbst 2011 angekündigt hatte: "Als Spitzenpolitiker darf man nie einen Rücktritt so weit im Voraus ankündigen", sagte die freisinnige Nachwuchshoffnung Wasserfallen dem "SonntagsBlick": "Jetzt wissen alle: Pelli geht sowieso." Er fürchte eine negative Signalwirkung für die FDP. Die Bernerin Aline Trede, Mitbegründerin und Koordinatorin der Jungen Grünen, kritisierte die Mutterpartei kurz vor deren Delegiertenversammlung im April: Obwohl die Grünen besonders viele junge Wähler hätten, seien diese im Parteipräsidium nicht vertreten, sagte sie auf Radio DRS 1. Die Partei reagierte prompt und wählte Trede zur Vizepräsidentin - und damit vermutlich zur jüngsten Vizepräsidentin in der Schweizer Parteiengeschichte: Trede ist erst 24 Jahre alt.

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sonntagsblick.ch 20.7.08

... während er in Südfrankreich die Ferien geniesst

Aufstand gegen Levrat ...

Von Marcel Odermatt

Eine prominente Gruppe von Genossen will das umstrittene Sicherheitspapier von SP-Präsident Christian Levrat bodigen.

Dieser Tage planscht SP-Präsident Christian Levrat (38) fröhlich mit seiner Familie im Mittelmeer bei Montpellier(F). Erst am 30. Juli kehrt er aus den Ferien zurück.

Während sich Levrat in Südfrankreich entspannt, proben seine Kritiker in der SP Schweiz heimlich den Aufstand. Morgen Montagvormittag um 10 Uhr trifft sich eine Gruppe von Genossen in Bern. Sie wollen das Anfang Juli von Levrat präsentierte Sicherheitspapier zerpflücken und Gegenpositionen aufbauen. Mit dabei: der Vizepräsident der SP-Bundeshausfraktion Andrea Hämmerle (61, GR), die beiden Nationalräte Susanne Leutenegger Oberholzer (60, BL) und Carlo Sommaruga (49, GE), der Stadtzürcher SP-Präsident Koni Loepfe (61) sowie der frischgewählte Juso-Chef Cédric Wermuth (22).

Die Jungsozialisten sind bei dem Meeting die treibende Kraft. Sie laufen bereits seit Wochen Sturm gegen das Levrat-Positionspapier, das Bettelverbote, Videoüberwachung, Repression gegen kriminelle Ausländer und mehr Polizisten fordert. Scherzhaft haben die Jusos die Gruppe kurzerhand "Anti-Rep" getauft, was für "Antirepressionstelefon" steht. Diese Nummer können Demonstranten wählen, wenn sie sich von der Polizei ungerecht behandelt fühlen.

Hämmerle hat durch seine Rolle beim Blocher-Rauswurf in der SP stark an Gewicht gewonnen. Nun fordert er Levrat heraus: "Die Vorschläge sind in unserer Partei kaum mehrheitsfähig." Sie würden an der Delegiertenversammlung vom 25. und 26. Oktober in Aarau sehr wahrscheinlich abgelehnt. Hämmerle sieht drei Möglichkeiten:

1. Die Gruppe arbeitet in den nächsten Wochen ein Gegenkonzept zum Levrat-Plan aus. Diese Idee wird von Juso-Chef Wermuth favorisiert: "Damit wäre eine Alternative zu den untauglichen Vorschlägen der Parteileitung auf dem Tisch."

2. Die Widerständler verlangen die Streichung gewisser Punkte im Papier, etwa das Bettelverbot oder die geplante Aufstockung der Polizei.

3. Die radikalste Variante: Die Levrat-Gegner gehen auf Totalkonfrontation und empfehlen das ganze Sicherheitspapier zur Ablehnung.

Damit steht Levrat vor dem ersten grossen Bewährungstest seit seinem Amtsantritt im März. Dabei hat er ein gewichtiges Argument: In einer parteiinternen Umfrage nach dem SP-Wahldebakel vom Herbst forderten 70 Prozent der Befragten, die Partei müsse die öffentliche Sicherheit stärker gewichten. Jetzt aber tönt es aus der SP-Zentrale schon wieder etwas anders: Die positiven und negativen Reaktionen auf das Sicherheitspapier, die auf dem Parteisekretariat eintreffen, halten sich etwa die Waage.

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INTERSEXUALITÄT
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Intersexuelle Menschen e.V. 20.7.08

Intersexuelle Menschen e.V. freut sich, zum ersten Mal eine umfassende Forderungsliste von betroffenen Menschen zur Verbesserung ihrer unwürdigen Situation und zur Beendigung der an ihnen immer noch täglich begangenen Menschenrechtsverletzungen vorstellen zu können.

Insbesondere wenden wir uns an
- alle Bundestagsfraktionen
- das Netzwerk Intersexualität
- die medizinischen Fachgesellschaften DGKCH, DGE, DGU und DGGG
mit der Aufforderung um Stellungnahme innert nützlicher Frist, was sie konkret zu tun gedenken, um unsere Forderungen zu verwirklichen.

Untenstehende Forderungsliste ist zudem Bestandteil des Schattenberichts, den Intersexuelle Menschen e.V. morgen Montag, 21.7.2008, vor dem UN-Ausschuss CEDAW in New York präsentieren wird.

Mit freundlichen Grüssen

Daniela Truffer
1. Vorsitzende Intersexuelle Menschen e.V.

http://intersexuelle-menschen.net

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FORDERUNGEN INTERSEXUELLE MENSCHEN e.V.

Zwischengeschlechtliche, also mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geborene Menschen, die man als Intersexuelle, Hermaphroditen oder Zwitter bezeichnet, werden in unserer Gesellschaft, die nur "Männer" und "Frauen" anerkennt, juristisch, politisch und sozial unsichtbar gemacht. Als "abnormal" klassifiziert, werden ihre gesunden Körper zum medizinischen Notfall erklärt: Ohne ihre Einwilligung werden sie in der Regel im Kindesalter an ihren uneindeutigen Genitalien operiert, um diese zu "vereinheitlichen", wobei in Kauf genommen wird, dass ihr sexuelles Empfinden vermindert oder gänzlich zerstört wird. Zudem werden sie systematisch kastriert, das heißt es werden ihnen die gesunden, Hormone produzierenden inneren Geschlechtsorgane entfernt, was eine lebenslange Substitution mit körperfremden Hormonen zur Folge hat, die oft zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führt. Die meisten Opfer dieser Praxis tragen massive psychische und physische Schäden davon, unter denen sie ein Leben lang leiden. Medizinische Studien belegen dies (Hamburger Intersex-Studie 2007).

Menschen mit einer Besonderheit der geschlechtlichen Entwicklung sind ein Teil unserer Gesellschaft und haben als gleichberechtigte Bürger ein Recht auf freie Entfaltung und Entwicklung. Die an ihnen begangenen medizinisch nicht notwendigen, traumatisierenden Zwangsbehandlungen stellen einen erheblichen Verstoß gegen ihr Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde dar. Um künftige Opfer dieser menschenrechtswidrigen Praxis zu verhindern und die bestehenden Opfer soweit als möglich zu entschädigen und zu rehabilitieren, stellt der Verein Intersexuelle Menschen e.V. folgende Forderungen auf:


1) Keine nicht lebens- oder gesundheitsnotwendigen Eingriffe ohne informierte Einwilligung der betroffenen Menschen:

- Chirurgische und/oder medikamentöse/hormonelle Eingriffe sind zu unterlassen, so lange ihnen keine lebensbedrohliche Indikation zugrunde liegt.
- Kosmetische Eingriffe dürfen nur mit ausdrücklicher informierter Einwilligung der betroffenen Menschen unter vollständiger zu dokumentierender schriftlicher Aufklärung erfolgen.
- Die Eltern sind vollumfänglich und wahrheitsgetreu aufzuklären; analog gilt für die betroffenen Menschen selbst eine stufenweise, altersgerechte Aufklärung über ihre Besonderheit.
- Die behandelnden Mediziner haben den betroffenen Menschen über alle gegenwärtigen und zukünftigen Risiken von Eingriffen sowie bei deren Unterlassung vollumfänglich schriftlich aufzuklären. Dies gilt insbesondere bei Entfernung hormonproduzierender Organe und daraus resultierenden medikamentösen Hormonersatztherapien.
- Die behandelnden Mediziner haben den betroffenen Menschen bzw. deren Eltern unaufgefordert bei Entlassung eine vollständige Kopie der Patientenakte auszuhändigen.


2) Schaffung verbindlicher "Standards of care" unter Einbezug der betroffenen Menschen und ihrer Organisationen:

- Bildung von spezialisierten Kompetenzzentren zur Behandlung intersexueller Menschen.
- Ausbildung von auf Intersexualität spezialisierten Fachkräften.
- Bildung von Beratungsteams für Eltern bei Fällen von Intersexualität, bestehend aus Medizinern, Psychologen und betroffenen Menschen sowie betroffenen Eltern ("Peer Support").
- Bildung von Beratungsteams für betroffene Menschen, bestehend aus Medizinern, Psychologen und betroffenen Menschen ("Peer Support"), welche diese von klein auf kontinuierlich unterstützen.
- Flächendeckende Einrichtung von Beratungsstellen für betroffene Menschen und Angehörige, die paritätisch mit nicht betroffenen Spezialisten und betroffenen Menschen besetzt sein müssen.
- Besondere finanzielle und strukturelle Förderung geeigneter Selbsthilfegruppen.
- Einsetzen geeigneter betroffener Menschen als Beobachter von Studien zur Intersexualität.
- Umfassende Evaluierung von Wirkungen und Machbarkeit der verschiedenen nach Kastration notwendigen lebenslangen Hormonersatztherapien nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Menschen (Testosteron, Östrogen oder beides), sowie unter Berücksichtigung des Lebensalters (ggf. Eintrag der Indikation in die Zulassung des jeweiligen Medikamentes).


3) Aufnahme von Intersexualität in die Lehrpläne der Schulen und Berufsausbildungen:

- Das Thema "Geschlechtsdifferenzierung und Varianten" wird an allen Schulen Bestandteil der Lehrpläne in Biologie, Sexualkunde und in den sozialen Fächern.
- In der Ausbildung sämtlicher medizinischer und sozialer Berufe, z.B. von ÄrztInnen, Hebammen, Krankenschwestern, PflegerInnen, PsychologInnen, LehrerInnen, KindergärtnerInnen, SozialarbeiterInnen etc., wird Intersexualität verpflichtender Bestandteil des Lehrplans.


4) Entschädigung und Rehabilitation geschädigter Betroffener:

- Einrichtung eines Hilfs- und Entschädigungsfonds für Betroffene. Der Fonds soll alimentiert werden durch a) den Staat als politisch Verantwortlicher für die Fehlbehandlungen und b) die für die Fehlbehandlungen konkret verantwortlichen ärztlichen Standesorganisationen, zum Beispiel der Endokrinologen, Urologen, Gynäkologen, Kinderchirurgen.
- Generelle Aufstockung der Rentenbeträge aller Betroffenen, die Opfer der Medizin geworden sind, auf das durchschnittliche mittlere Rentenniveau mit der Begründung, dass Intersexuellen durch Traumatisierung und gesundheitsschädigende Hormonbehandlung Zeit für ihr berufliches Fortkommen genommen wird.
- Rentenrechtliche Regelung für intersexuelle Menschen allgemein und spezielle Regelung für von geschlechtszuweisenden Zwangsmaßnahmen Betroffene.
- Einrichtung eines Rehabilitationsplanes und eines entsprechenden Zentrums zur Wiederherstellung der körperlichen Gesundheit soweit als möglich.
- Befreiung von Zuschlägen bei Krankenversicherungsbeiträgen und jeglichen Zuzahlungen.
- Erstellung einer Tabelle zur Feststellung des durch die Behandlung/Nichtbehandlung/Falschbehandlung verursachten Grades der Behinderung.
- Eröffnung und Förderung eines besonderen Zugangs betroffener Menschen zu Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Zwecke des Ausgleichs der durch die Gesellschaft erlittenen Suppressionen der sozialen und beruflichen Kompetenz (REHA).
- Rechtsanspruch auf Feststellung der erlittenen Schäden durch ein unabhängiges, noch zu definierendes Gremium, falls frühere Behandlungs-/Befundsberichte nicht mehr zu beschaffen sind.


5) Einarbeitung des Begriffes "Intersexualität" in geltendes Recht:

- Bei Neugeborenen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen erfolgt beim Standesamt ein lediglich provisorischer Geschlechtseintrag (analog zum Preussischen Landrecht, unter gleichzeitigem Verbot medizinischer Behandlungen ohne eingewilligte Zustimmung der betroffenen Menschen wie unter 1) beschrieben). Geschlechtsneutrale Vornamen sind zulässig.
- Betroffene Menschen haben die Möglichkeit, ab Erreichen der Einwilligungsfähigkeit per Willenserklärung eine Änderung des eingetragenen Geschlechts und/oder Vornamens zu erwirken. Falls von der betroffenen Person gewünscht, sind nunmehr auch kosmetische Eingriffe mit informierter Einwilligung der betroffenen Menschen zulässig.
- Für den Geschlechtseintrag wird als dritte Option "zwischengeschlechtlich/intersexuell/zwittrig" eingeführt.
- In die Definitionsfindung, bei welchen Diagnosen dieses Verfahren zutrifft, sind die betroffenen Menschen und ihre Organisationen angemessen mit einzubeziehen.
- Die Verjährungsfristen bei nicht eingewilligten Eingriffen werden aufgehoben, da durch die vielfach dokumentierte vorsätzliche Zurückhaltung der Krankenunterlagen und Verheimlichung der Diagnosen die üblichen Verjährungsfristen in der Regel verpasst werden. (Hinfällig bei Einrichtung eines Fondsmodells wie unter 1) beschrieben, an welchem Ärztevereinigungen sich beteiligen.)
- Umfassender Schutz für intersexuelles Leben, auch des ungeborenen Lebens. Intersexualität allein darf kein Abtreibungsgrund sein.


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GIPFELSOLINEWS 18.7.08
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18.7.2008 Genua -- Hokkaido -- Strasbourg/ Kehl

- Genua: Staatsanwaltschaft fordert neue Haftstrafen gegen weitere 29 Polizisten
- G8 Genua: Niedrige Urteile gegen Polizei
- Genua-Prozess lässt Fragen offen
- Folter und Mißhandlungen für Genueser Gericht offenbar nur Kavaliersdelikte
- International conference: "The continuum of violence. Europe, from G8-2001 until now"
- Natowiderstand wächst
- Japan: Three comrades who had been jailed since July 5th were released
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5406.html

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BIOMETRISCHE AUSWEISE
http://www.freiheitskampagne.ch
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Rundmail 20.7.08

Liebe Freunde und Bekannte
Sehr geehrte Damen und Herren

Bitte leitet diese Email JETZT GLEICH in eurem gesamten Emailverteiler  an eure Freunde und Bekannten weiter, damit möglichst alle Schweizerinnen  und Schweizer rasch davon erfahren! Denn es betrifft ALLE Schweizer Bürger  und es ist SOFORTIGES Handeln nötig.

Gemäss dem Willen von Bundesrat und Parlament sollen ALLE Schweizer  Pässe UND ALLE Schweizer Identitätskarten (ID) in naher Zukunft zwingend mit biometrischen Daten (z.B. digitales Gesichtsbild und Fingerabdrücke) versehen und diese auf einem RFID-Chip auf dem Pass/ID gespeichert  werden. Zudem sollen all diese persönlichen Daten der Schweizer Bürger in  einer neu zu schaffenden zentralen Datenbank des Bundes gespeichert werden und ausländische Regierungen und sogar Privatunternehmen wie z.B. Fluggesellschaften sollen Zugriff auf diese Daten erhalten. Was diese  mit den abgefragten Daten machen, kann niemand mehr kontrollieren!

Doch das Schlimmste ist: Mit dem neuen Bundesbeschluss wird der  Schweizer Bürger KEINE Freiheit mehr haben, um selber entscheiden zu können, ob  er in Länder reisen will, die einen biometrischen Pass verlangen und dafür  bereit ist den Preis zu zahlen, indem er sich biometrische Daten abnehmen und  diese zentral speichern lässt. Oder ob er NICHT bereit ist, sich solche persönlichen Daten abnehmen zu lassen und dafür ebenfalls bereit ist den Preis zu zahlen, indem er NICHT mehr in solche Länder reist. Wenn diese Wahlmöglichkeit wegfällt, ist dies eine massive Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte für ALLE Bürger. Ein Bürger, der nicht  bereit ist, sich vom Staat Fingerabdrücke und andere sensible persönliche Daten abnehmen und in einer zentralen Datenbank speichern zu lassen, wird in Zukunft nicht einmal mehr die Möglichkeit haben, eine Identitätskarte zu besitzen als Beweismittel seines Schweizer Bürgerrechts im Inland!

Bereits 2003 und 2006 wurden jeweils neue Schweizer Pässe eingeführt.  Der Bundesrat begründet die Notwendigkeit eines neuen "Passes 2010" mit dem Schengen-Abkommen. Doch dort ist keine Rede davon, dass die Daten in  einer zentralen Datenbank gespeichert werden müssten! Es ist dort auch keine  Rede davon, dass nebst dem Pass zusätzlich biometrische Identitätskarten  erstellt werden müssten!

Wenn das Volk jetzt nichts dagegen unternimmt, wird die Schweiz das Land sein mit den schärfsten Überwachungsmöglichkeiten der eigenen Bürger in Sachen Pass/ID. KEIN anderes Land auf der Welt (nicht einmal die USA)  hat biometrische Pässe UND biometrische Identitätskarten, wo der Bürger KEINE Wahl mehr hat, wenigstens eine nicht- biometrische Identitätskarte zu erhalten UND dass diese persönlichen Daten zudem ALLE in einer ZENTRALEN Datenbank der Regierung gespeichert werden UND dass ausländische  Regierungen UND private Gesellschaften Zugriff darauf haben UND dass jeder Pass/ID  mit einem RFID-Chip bestückt wird, womit man den Standort des Besitzers jederzeit überwachen kann und wo weder Datenschutzaspekte noch Strahlungsprobleme des Chips geklärt sind. KEIN Land auf der Welt hat  das!
Soll die Schweiz wirklich weltweit führend werden in Sachen Überwachungsmöglichkeiten ihrer EIGENEN Bürger und sogar die Schnüffelbehörden in den USA und der EU in den Schatten stellen!?!  Wenn das
Volk jetzt nicht SOFORT einschreitet, wird genau das passieren.

Bis am 2.10.2008 brauchen wir 50'000 Unterschriften, damit ein  Referendum zustande kommt und wir eine Volksabstimmung über diese Sache erwirken können. Wenn dies nicht gelingt, dann tritt der Bundesbeschluss in  Kraft und der Zug ist definitiv abgefahren. Bitte verbreitet daher diese Email  JETZT GLEICH in eurem gesamten Freundes- und Bekanntenkreis, damit der Informationsfluss nicht unterbrochen wird und möglichst viele Leute  davon erfahren. Danach klickt bitte auf http://www.freiheitskampagne.ch/Unterschriftenbogen5.pdf und druckt euch einen Unterschriftenbogen aus und macht euch auf, möglichst viele Unterschriften von Schweizer Bürgern zu sammeln (Arbeitsplatz, Familie, Nachbarn, Vereine, Uni usw., es gibt unzählige Möglichkeiten). Jeder  soll so viele Unterschriften sammeln wie möglich, denn jede Stimme zählt!

Für die ganz fleissigen Sammler hat es unter http://www.freiheitskampagne.ch/Unterschriftenbogen10.pdf einen Unterschriftenbogen mit 10 Unterschriften. Aber ACHTUNG: Auf jedem Unterschriftenbogen (egal ob ihr den 5er oder den 10er Bogen benutzt)  dürfen immer nur Leute unterschreiben, die in der GLEICHEN politischen Gemeinde wohnen. Wenn jemand in einer anderen politischen Gemeinde wohnt, dann  druckt ihr einfach noch einen zusätzlichen Unterschriftenbogen aus. Wer  unsicher ist, zu welcher politischen Gemeinde sein Wohnort gehört, findet unter http://www.freiheitskampagne.ch/ListeDerPolitischenGemeindenDerSchweiz.pdf eine Liste aller politischen Gemeinden.

Es ist höchste Alarmstufe, um für die Verteidigung unserer Freiheit und gegen den Überwachungsstaat aufzustehen, bevor es zu spät ist.  

Herzlichen Dank für eure Mithilfe!

Überparteiliches Komitee gegen biometrische Pässe und Identitätskarten