MEDIENSPIEGEL 27.7.08
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Schnüffel-Staat
- Hooldat
- Faschos
- Verschwörungstheorien
- Kokain
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REITSCHULE
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PROGRAMM:
Mi 30.07.08
20.00 Uhr Vorplatz Offene
Bühne - Street Art
Do 31.07.08
20.00 Uhr Vorplatz DJ Durium (BE) - Funk, Easy
Listening, Acid & Future Jazz, Triphop
Fr 01.08.08
18 Uhr Grosse Halle
Antifafestival
http://www.antifafestival.ch
19.00 - 20.00 PROTONPROD
20.15 - 21.15 NRK
21.30 - 22.30 Opcio K-95
22.45 - 23.45 UK SUBS
24.00 - 01.00 Commandantes
01.15 - 02.15 Hoffnungslos
Sa 02.08.08
18 Uhr Grosse Halle
Antifafestival
http://www.antifafestival.ch
19.00 - 20.00 Inner Terrestrial
20.15 - 21.15 MAKHIPHOP
21.30 - 22.30 Two Tone Club
22.45 - 23.45 A.C.K
24.00 - 01.00 Oi Polloi
01.15 - 02.15 ReadyKill
Balder Fly
http://www.konsortium-konsorten.org
21h Tojo "Balder-Fly-Preview 2: Die
industrielle Revolution".
22h Tojo «Konzert von Manana me
chanto (Brasil-Groove)".
So 03.08.08
08h Grosse Halle/Vorplatz: Flohmarkt
http://www.reitschule.ch/reitschule/grossehalle/floh.html
Vorplatz-Belebungs-Bar: Di-Sa
ab 16 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Kultur-Imbiss:
Do-Sa ab 19.30 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Infos: http://www.vorplatz.ch
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SCHNÜFFELSTAAT
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Sonntagsblick 27.7.08
Der Staatsschutz will mehr Kontrolle:
Neuer Spitzel-Boom!
Von Viktor Parma
Die Schlapphüte sind wieder am Werk - und wie: immer mehr Fichen,
Mittel, Personal, Machtbefugnisse. Neue Ängste werden wach.
Die Staatsschützer sind in der Schweiz in der Offensive. Immer
mehr
Menschen werden von ihnen wieder fichiert. Die Zahl der Einträge
ist
seit 2004 von 60000 auf 110000 gestiegen. Urs von Daeniken (57), Chef
des Inlandnachrichtendienstes DAP («Dienst für Analyse und
Prävention")
will sein Personal in den nächsten Jahren von 140 auf 180
Mitarbeiter
ausbauen.
Die Berner Schlapphüte vergrössern auch ihr Kontaktnetz mit
dem Ausland
laufend: in den letzten drei Jahren von 63 auf 110 Polizei-,
Sicherheits- und Nachrichtendienste in aller Welt.
Zug um Zug erweitert der Staatsschutz seinen Aktionsradius: mit mehr
Mitteln und mehr Kompetenzen. Urs von Daeniken begründet dies im
Interview mit SonntagsBlick mit der steigenden Terrorgefahr - vor allem
durch «Gewaltext remisten", Spione und Atomschmuggler.
Die meisten der 110000 Fichen betreffen jedoch Ausländer,
versichern
die Staatsschützer, nur 4000 bis 5000 befassten sich mit
Schweizern.
Deren Anteil liege unter vier Prozent. Schweizer und in der Schweiz
lebende Ausländer zusammen machten weniger als zwölf Prozent
aus.
Staatsschützer von Daeniken hat jedoch mit zunehmendem politischem
Gegenwind durch linke, liberale und grüne Parlamentarier zu
kämpfen.
Die Zahlen der Fichen seien «alarmierend", beklagt etwa der
Baselbieter
SP-Ständerat Claude Janiak (59), der Ende Jahr zum
Präsidenten der
Geschäftsprüfungsdelegation aufsteigen wird und eine
Untersuchung des
Staatsschutzes vorantreiben will.
Den von Urs von Daeniken geforderten Ausbau des Staatsschutzes hat die
Rechtskommission des Nationalrats bereits zurückgewiesen und
zusätzliche Auskünfte verlangt.
Die Sammelwut der Staatsschützer weckt zunehmende Skepsis. In
Basel
sorgten Fichen kurdischstämmiger Grossratsmitglieder für
Empörung, aber
auch der Fall des kurdischen Krankenpflegers, Idris T., 54, seit 24
Jahren in Basel, der sich einbürgern lassen wollte, jedoch in der
Sicherheitsprüfung hängen geblieben war.
Helmut Hubacher, Ex-Präsident der SP Schweiz, kennt den Mann
persönlich
und verbürgt sich für ihn: «Ich würde für ihn
die Hand ins Feuer
legen." Zusammen mit weiteren Kritikern des Staatsschutzes
befürchtet
Hubacher einen Rückfall in die Zeit, als 900000 Bürger
fichiert wurden
- so lange, bis der «Fichenskandal" 1989 aufflog.
«Die Geschichte wiederholt sich nicht", beschwichtigt
Justizministerin
Eveline Widmer-Schlumpf. Man werde in der Schweiz nicht schon deshalb
verzeichnet, nur weil man politisch tätig sei. Anders als vor dem
Fichenskandal, gebe es heute ein indirektes Einsichtsrecht: Der
Eidgenössische Datenschutzbeauftragte, Hanspeter Thür, kann
stellvertretend für die Betroffenen die Fichen einsehen.
Mit dieser Praxis habe man, sagte Widmer-Schlumpf, «gute
Erfahrungen gemacht".
Thür selber sieht das anders. Nur in Ausnahmefällen darf er
betroffenen
Einsicht in ihre Daten gewähren, «wenn damit keine
Gefährdung der
inneren oder der äusseren Sicherheit verbunden ist und wenn der
gesuchstellenden Person sonst ein erheblicher, nicht wieder
gutzumachender Schaden erwächst".
Von dieser Befugnis hat er jetzt - erstmals seit Einführung des
Staatsschutzgesetzes 1998 - auch Gebrauch gemacht. So erlaubte er dem
Zürcher Gemeinderat Balthasar Glättli (Grüne) und
Journalisten der
«Wochenzeitung" (WoZ) Einsicht in die Akten. Ihre Fälle
wurden am
Mittwoch in Bern vom Verein grundrechte.ch präsentiert.
Grundsätzlich fordert der Datenschutzbeauftragte Thür ein
direktes
Einsichtsrecht. Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf erwägt
nun,
nachzubessern und will «nach Möglichkeiten suchen, wie man
dies
vielleicht etwas anders gestalten kann".
Im Raum steht die Überlegung, «ob es ein allgemeines
Einsichtsrecht mit vielen Ausnahmebestimmungen geben soll".
--
Die Aufdeckung des Fichenskandals 1990 hat die schweizerische
Öffentlichkeit stark bewegt. Nach und nach war ans Licht gekommen,
dass
die Bundesbehörden und auch die kantonalen Polizeibehörden
rund 900000
Fichen angelegt hatten. Das Vertrauen vieler Bürger in den Staat
war
erschüttert. Viele Bürger reichten Gesuche ein, um die
Herausgabe ihrer
Fichen zu erreichen. Man war sich einig: Das darf nicht wieder
passieren. Bundesrat und Parlament beschlossen 1998 ein restriktives
Staatsschutzgesetz. Jetzt aber soll es bereits revidiert werden:
Richtung Ausbau des Staatsschutzes.
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sonntagszeitung.ch 27.7.08
Fichen-Experte Niklaus Oberholzer rügt Geheimdienst
Überwachung des Zürcher Politikers Balthasar Glättli
zeige, wie wenig der Bund aus der Fichenaffäre gelernt habe
Zürich - Seit letzter Woche liegen erstmals Beweise vor, dass der
Inlandgeheimdienst DAP auch die politische Betätigung von
Bürgern
überwacht. Der Staatsschutz hat den grünen Zürcher
Gemeinderat
Balthasar Glättli und einen in Bern tätigen Journalisten
fichiert.
Jetzt übt der Fichenexperte und St. Galler Kantonsrichter Niklaus
Oberholzer Kritik an den Staatsschützern: «Die Fälle
zeigen, dass der
Geheimdienst nicht bereit ist, von der Fichierung der politischen
Gesinnung abzuweichen. Es stellt sich die Frage, ob in den letzten
Jahren überhaupt ein Lernprozess stattgefunden hat", sagt
Oberholzer.
Nach der Fichenaffäre habe der Bund hoch und heilig versprochen,
dass
politische Gesinnungen nicht registriert würden. Die in der Fiche
von
Glättli aufgeführte Teilnahme an einer bewilligten Demo ist
laut
Oberholzer eine «völlig legale Kundgabe der politischen
Meinung".
Betroffene sollen das Recht auf Akteneinsicht erhalten
Oberholzer stand Ende der Achtzigerjahre der Parlamentarischen
Untersuchungskommission als Experte zur Seite, welche die
Fichenaffäre
ins Rollen brachte. Als Folge der Affäre wurde das Gesetz
über
Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit (BWIS) angepasst. Heute
darf der Dienst für Analyse und Prävention (DAP) keine
Informationen
über die politische Betätigung von Bürgern und die
Ausübung der
Meinungsfreiheit sammeln. Deshalb will Glättli seinen Fall jetzt
an das
Bundesverwaltungsgericht weiterziehen.
Oberholzer kritisiert auch das Justizdepartement (EJPD) von Eveline
Widmer-Schlumpf, zu welchem der Inlandgeheimdienst gehört. Ihm
fehle
der Glaube, dass die politische Behörde klare Zielvorgaben an die
Staatsschützer gibt, sagt Oberholzer. Er plädiere für
ein
«zielorientiertes Schnüffeln". Die Polizei solle alle
nachrichtendienstlichen Mittel nützen können, aber nie
ausserhalb eines
rechtsstaatlichen Verfahrens. Und nach Abschluss eines Verfahrens
«müssen die Betroffenen ein Akteneinsichtsrecht erhalten,
bevor alle
Daten vernichtet werden.
Im Fall der sechs Basler Grossräte türkischer und kurdischer
Herkunft,
welche ins Visier des Geheimdienst geraten sein sollen, gibt das
Departement indes Entwarnung: «Bundesrätin Eveline
Widmer-Schlumpf hat
der Basler Regierung sowie dem Grossratspräsidenten schriftlich
mitgeteilt, dass die Abklärungen des EJPD-Inspektorats bisher
keine
Hinweise auf eine Verletzung der gesetzlichen Grundlagen durch den DAP
ergeben haben", sagt EJPD-Sprecher Sascha Hardegger.
Eine Datenbearbeitung hat nicht immer eine Fichierung zur Folge
Vor einer endgültigen Beurteilung des Falles sei jedoch das
Resultat
der parlamentarischen Aufsicht - der
Geschäftsprüfungsdelegation -
abzuwarten. Es könnten dann allenfalls über das Gesetz
hinausgehende
Korrekturen in der Behandlung der Information vorgenommen werden.
Die Empörung über die registrierten Basler Grossräte
scheint teilweise
auf ein Missverständnis zurückzugehen. Laut Hardegger bedeute
die
Bestätigung einer «Datenbearbeitung" lediglich, dass die von
den
Kantonen dem DAP gelieferten Informationen gesichtet und
überprüft
werden. Nur wenn diese Informationen die gesetzlichen Bestimmungen
für
einen Eintrag erfüllen, werden die Informationen im
Staatsschutz-Infosystem ISIS gespeichert. Ansonsten werden sie den
Kantonen retourniert. «Aus der Bestätigung einer sogenannten
Datenbearbeitung automatisch darauf zu schliessen, dass Informationen
im ISIS gespeichert werden, wäre falsch."
Simon Bärtschi, Andreas Windlinger
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HOOLDAT
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20min.ch 26.7.08
Nicht zufrieden mit Hooligan-Vorlage
Für den Verein «Referendum BWIS" ist auch die
überarbeitete Vorlage zur
Hooligan-Datenbank in der Stadt Zürich «unbrauchbar". Bei
einem Ja des
Stadtparlaments will der Verein juristische Schritte einleiten, wie er
am Samstag mitteilte.
Der Verein rufe alle Mitglieder des Zürcher Gemeinderats auf, die
Vorlage zurückzuweisen, heisst es weiter. Das Stadtparlament hatte
bereits Anfang Februar über die so genannte HOOLDAT debattiert.
Eine Mehrheit war zwar grundsätzlich dafür, sie hatte
allerdings
einiges bemängelt und die Vorlage an den Stadtrat zur
Überarbeitung
zurückgewiesen. Anfang Woche stellte nun der Stadtrat die zweite
Version vor.
Insgesamt ist die neue Variante transparenter und schränkt die
Datenbearbeitung stärker ein. Unter anderem wird die Bestimmung
gestrichen, wonach aufgrund von «Meldungen und Auskünften
Dritter
anlässlich von Sportveranstaltungen" Daten registriert werden.
Der Verein «Referendum BWIS" befürchtet, dass in der HOOLDAT
die
Einträge willkürlich ausfallen werden. Der Verein war im
Frühjahr 2006
von Fangruppen diverser Fussball- und Eishockeyvereine gegründet
worden, um das Hooligangesetz auf eidgenössischer Ebene zu
verhindern.
Das Referendum kam aber nicht zu Stande.
Quelle: SDA/ATS
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Referendum BWIS
Medienmitteilung vom 26. Juli 2008
http://www.referendum-bwis.ch/media_26072008.pdf
HOOLDAT ist auch in der zweiten Version unbrauchbar
Anfangs letzter Woche legte der Zürcher Stadtrat eine zweite
Version
von HOOLDAT vor, nachdem der Zürcher Gemeinderat die erste Vorlage
dieses Frühjahr zurückgewiesen hatte.
Registriert werden soll nach diesem kommunalen Gesetz etwa, wer sich
über längere Zeit einer Ansammlung anschliesst, von der
Gewalttätigkeiten ausgehen. Dieses Verhalten ist aber der
klassische
Tatbestand des Landfriedensbruchs, der bereits zu einem Eintrag in der
Hooligan- Datenbank HOOGAN führen kann. Ganz offensichtlich sollen
andere Kriterien zu einem Eintrag führen, vermutlich reicht das
Tragen
von Fankleidung schon dazu aus Auf jeden Fall würden Einträge
in die
Datenbank mit undefinierten Begriffen wie "gewaltsuchend"
willkürlich
ausfallen.
Die HOOLDAT-Vorlage soll das Weiterführen einer bestehenden
Hand-Kartei
der Stadtpolizei ermöglichen; diese Kartei kann aber auch einfach
in
den Abfall geworfen werden, wo sie hingehört.
Mitte letzter Woche wurde bekannt, dass der DAP wieder wie in alten
Zeiten Fichen anlegt. Ein Eintrag betrifft eine Demonstration vom 2.
April 2005, welche von der Stadtpolizei Zürich bewilligt wurde.
Der
Weg, welchen gesammelte Informationen der Stadtpolizei gehen, ist also
vorgezeichnet. Besucher von Sportveranstaltungen können sehr gut
ohne
derart unnütze "Beschäftigungsprogramme" für die Polizei
leben.
Bis Ende 2009 hat der Bund die Registrierung von Gewalttätern im
Zusammenhang mit Sportveranstaltungen abschliessend geregelt. Es steht
keinem Kanton und keiner Gemeinde zu, abweichende Regelungen für
Fanfichierungen zu erlassen.
Der Verein Referendum BWIS ruft alle Mitglieder des Gemeinderats von
Zürich auf, diese Vorlage zurückzuweisen. Gegen einen
allfälligen
Beschluss werden wie schon gegen die BWIS-Verordnung juristische
Schritte eingeleitet werden.
www.referendum-bwis.ch
Postkonto 60-601307-2
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FASCHOS
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20min.ch 27.7.08
Rechtsextreme prügeln sich mit Polizei
Die Aargauer Kantonspolizei hat auf dem Bahnhofplatz in Baden sieben
Rechtsextreme festgenommen, die Passanten angepöbelt hatten. Bei
der
Kontrolle der 19- bis 27-jährigen Männer kam es zu einem
Handgemenge
mit der Polizei, bei dem vier Beamten und drei Randalierer
Schürfungen
und Prellungen erlitten.
Die Gruppe der jungen Männer pöbelte laut Polizei um 15:00
Uhr auf dem
Bahnhofplatz einen Schweizer mit seinen beiden dunkelhäutigen
Kindern
mit rassistischen Sprüchen an. Der Vater alarmierte sofort die
Polizei.
Als die Stadtpolizei die Männer kontrollieren wollte, weigerten
sich
diese und wollten sich entfernen. Die Situation eskalierte, als eine
Verstärkung der Kantonspolizei eintraf. Nach einem Handgemenge
nahm die
Polizei sieben Störenfriede fest. Drei Polizisten und eine
Polizistin
zogen sich Schürfungen und Prellungen zu. Drei Randalierer wurden
ebenfalls leicht verletzt, als die Polizei Pfefferspray einsetzte.
Bei den Tätern handelt es sich laut Polizei allesamt um
polizeilich
bekannte Rechtsextreme. Die mehrheitlich stark Alkoholisierten wurden
auf dem Polizeiposten befragt und am Abend vom Bezirksamt in
Untersuchungshaft gesetzt. Die Kantonspolizei konnte ihnen die
Beteiligung an der Tat nachweisen. Nach eigenen Angaben hatten sie in
der Innenstadt den Polterabend eines ihrer Kollegen feiern wollen.
Wie lange die Verhafteten noch in Justigewahrsam bleiben, hänge
von den
Fortschritten bei den Ermittlungen ab, sagte der Aargauer
Polizeisprecher Bernhard Graser heute auf Anfrage. Über die
Freilassung
entscheidet das Bezirksamt.
Fest steht gemäss Graser, dass es sich um Schweizer aus der Region
Baden im Alter zwischen 19 und 27 Jahren handelt.
(Quelle: AP/sda)
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tagesanzeiger.ch (SDA) 27.7.08
In Baden nimmt Polizei Gruppe pöbelnder Rechtsextremer fest
Sieben polizeilich bekannte Rechtsextreme haben am Samstagnachmittag in
Baden einen Mann und seine dunkelhäutigen Kinder angepöbelt.
Danach
lieferten sie sich ein Handgemenge mit der Polizei. Momentan sitzten
die Männer noch immer in Untersuchungshaft.
Gemäss Polizeiangaben rief der angepöbelte Schweizer die
Polizei um
Hilfe. Als eine Patrouille der Stadtpolizei die Randalierer
kontrollieren wollte, weigerten sich diese und gingen auf die Beamten
los. Die Polizisten riefen über Funk Verstärkung.
Nach dem mehrere Patrouillen der Kantonspolizei eingetroffen waren,
entwickelte sich ein Handgemenge. Drei Polizisten und eine Polizistin
zogen sich Schürfungen und Prellungen zu, drei Randalierer wurden
ebenfalls leicht verletzt. Die Polizei musste Pfefferspray und
Schlagstöcke einsetzen.
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Bei den sieben Festgenommenen handelte es sich um Schweizer im Alter
zwischen 19 und 27 Jahren aus der Region Baden. Sie waren betrunken und
auf dem Weg zu einem Polterabend. Nach der Festnahme verfügte das
Bezirksamt die Verhaftung.
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VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
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Radio Corax (Halle) 24.7.08
Verschwörungstheorien - Gespräch mit Thomas Grüter
http://www.freie-radios.net/mp3/20080724-verschwrung-23419.mp3
nach kurzem themeninput folgt ein gespräch mit Thomas Grüter.
Er ist
Wissenschaftler und Verfasser des Buches: "Freimaurer Illuminaten und
andere Verschwörer: Wie Verschwörungstheorien funktionieren".
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Radio Corax (Halle) 23.7.08
Adolfs Elite aus der Antarktis...
http://www.freie-radios.net/mp3/20080723-adolfselite-23410.mp3
Wir kommen zu einer Veranstaltung, die am letzten Wochenende in Berlin
abgehalten wurde. Beobachtet hat diese Carl Ziegner. Ziegner ist
Journalist und hat sich auf nach Berlkin gemacht, wo sich am
vergangenen Wochenende einmal mehr die rechtsradikalen Anhänger
von
Neuschwabenland beinharte NS-Nostalgie, bizarre
Verschwörungstheorien
und der Glaube an UFOs vereint haben. Ein Ortstermin in Berlin.
Erschienen in der taz. Gelesen von Ralf Wendt.
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KOKAIN
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Bund 26.7.08
http://194.209.226.170/pdfdata/bund/2008/07/26/BVBU-034-2607-2.pdf
Kokain auf dem Vormarsch
Gesellschaft
404 Kilogramm Kokain wurden 2007 in der Schweiz sichergestellt - mehr
als je zuvor. Die Kriminalstatistik des Bundesamtes für Polizei
wirft
ein Schlaglicht auf den Kokainboom, den Experten schon seit Jahren mit
Besorgnis verfolgen. Neu ist, dass vermehrt auch Jugendliche zu Kokain
greifen. Gemäss der Berner Suchtberatungsstelle Contact ist das
Einstiegsalter der Konsumenten von 19 auf 16 Jahre gesunken. Drei
Faktoren werden für den Vormarsch des Kokains verantwortlich
gemacht:
Das weisse Pulver ist mit einem Grammpreis von 70 bis 100 Franken sehr
günstig. Es ist auch für Jugendliche leicht erhältlich.
Und die
leistungssteigernde Wirkung von Kokain passt sich perfekt ein in den
leistungsorientierten Zeitgeist. (len)
Seite 34
--
Immer Jüngere suchen den Kick
Nie wurde in der Schweiz mehr Kokain beschlagnahmt als 2007 - vorab bei
Jugendlichen nimmt der Konsum zu
Die Zeiten, da Kokain nur in gehobenen Kreisen und unter Künstlern
konsumiert wurde, sind längst passé. Das weisse Pulver ist
auf dem
Vormarsch und erobert immer neue Räume der Gesellschaft. Nun auch
die
Klassenzimmer und die Baustellen.
Wenn ein Drogenkonsument trotz langer Abstinenz die Symptome der Droge
wieder verspürt, nennt die Wissenschaft dies einen Echorausch.
Oder
neudeutsch: ein Flashback. Ein Flashback erlebt auch, wer sich mit der
heutigen Drogenszene in der Schweiz befasst. Die Zunahme des Konsums
harter Drogen erinnert an die Zustände in den 1980er-Jahren. Der
Unterschied: Damals boomte das Heroin, heute ist es das Kokain.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im vergangenen Jahr wurden in
der Schweiz gemäss Kriminalstatistik des Bundes 404 Kilogramm
Kokain
beschlagnahmt - mehr als je zuvor (siehe Grafik). Die Menge des
sichergestellten Kokains hat sich damit seit 2001 (168 kg) mehr als
verdoppelt. Im gleichen Zeitraum waren die beschlagnahmten Mengen bei
anderen stark verbreiteten Betäubungsmitteln stabil oder - bei
Cannabis
- tendenziell rückläufig. «Wir müssen annehmen,
dass die Menge des in
die Schweiz eingeführten Kokains etwa im selben Mass gewachsen
ist, wie
die beschlagnahmte Menge Kokain", sagt Erich Leimlehner vom Bundesamt
für Polizei. «Es kommt derzeit sehr viel Ware in die
Schweiz."
Wachsendes Angebot in Bern
Noch dramatischer als auf gesamtschweizerischer Ebene ist die Zunahme
der Beschlagnahmungen im Kanton Bern. Allein zwischen 2006 (5,7 kg
Kokain) und 2007 (14,5 kg) betrug das Wachstum über 150 Prozent.
Zwar
unterliegen die kantonalen Werte grösseren Schwankungen als die
gesamtschweizerische Menge, dennoch sagt auch Ursula Stauffer von der
Berner Kantonspolizei: «Es kommt deutlich mehr Kokain in den
Kanton
Bern als noch vor fünf Jahren."
Das Wachstum sei Ausdruck einer Spiralbewegung auf dem Drogenmarkt.
«Wenn das Angebot wächst, dann steigt auch der Konsum.
Dadurch gibt es
mehr Verfahren und mehr Beschlagnahmungen." Doch wer konsumiert das
ganze Kokain, das zusätzlich auf den Markt kommt? Stauffer erkennt
zwei
Trends: "Einerseits ist der Mischkonsum von Kokain immer verbreiteter,
etwa in Kombination mit Cannabis. Andererseits werden die Konsumenten
immer jünger."
Junge greifen zu härterem Stoff
Dass immer mehr Junge Kokain konsumieren, belegt auch die
Schülerbefragung der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol-
und andere
Drogenprobleme (SFA). Während im Jahr 2003 nur 1,4 Prozent der
Fünfzehnjährigen angaben, bereits Erfahrungen mit Kokain
gemacht zu
haben, so waren es 2007 bereits 3,2 Prozent. «Der Konsum von
Alkohol,
Tabak und Cannabis ist zwar rückläufig. Zugleich geht eine
kleine
Gruppe von Jugendlichen aber immer höhere Risiken ein", sagt
Monique
Helfer von der SFA. «Wir gehen davon aus, dass eine Polarisierung
stattfindet."
Auch ein DJ aus der Region Bern hat beobachtet, dass immer mehr Junge
zu Kokain greifen. «Meine Generation hat die Grenzen mit Alkohol
und
Gras gesucht. Heute machen es viele Jugendliche mit Koks. Die kaufen
sich den billigsten Fusel, den sie kriegen. Stoff, der schon durch
fünfzehn Hände gewandert ist, und jagen sich so viel hoch,
wie sie
reinkriegen." Jedes Wochenende sehe er kaum siebzehnjährige
Burschen in
der Disco, die vor lauter Koks ihren Mund nicht mehr schliessen
können,
weil die Kiefermuskulatur blockiert. «Und jetzt fangen die
Mädchen auch
damit an."
Einstiegsalter: 16 Jahre
«Das Einstiegsalter lag früher etwa bei 19 Jahren. Jetzt
beginnen viele
schon mit 16", sagt Rita Hubrich, die Leiterin der Berner Jugend-,
Eltern- und Suchtberatungsstelle Contact. Vermehrt würden auch
15-jährige Kokainkonsumenten die Drogenberatung besuchen. Aber
nicht
nur die Jungen konsumieren mehr Kokain. «Die Zahl der
Beratungsfälle
wegen Kokain hat sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht."
Aufgrund des Kokainbooms hat Contact Netz das Beratungsangebot
unlängst
gar erweitert. Nebst dem Programm «Off Line!", das sich
ausschliesslich
an Kokainkonsumenten richtet, wird ab Oktober zum zweiten Mal ein Kurs
für Konsumierende und deren Angehörige durchgeführt.
Für Oliver Hotz, Drogenanalyst und Szenekenner von Eve & Rave
(siehe Interview), ist klar: «Kokain ist längst nicht mehr
nur unter
Künstlern, Yuppies und Journalisten im Umlauf. Es durchdringt die
ganze
Gesellschaft." So häuften sich in jüngster Zeit die Berichte
von
Kokainkonsum im Baugewerbe. "Seit die Alkoholkontrollen auf Baustellen
strikter gehandhabt werden, sind manche Arbeiter auf Koks umgestiegen.
Statt einem Bier über Mittag ziehen sie sich jetzt eine Linie Koks
hoch."
Eine Schätzung des Bundesamtes für Gesundheit aus dem Jahr
2004
bezifferte die Zahl der Kokainkonsumenten in der Schweiz auf 100000.
Sie dürfte in den letzten Jahren noch gestiegen sein.
Billig, leicht erhältlich und «in"
Drei Faktoren sind gemäss Expertenmeinungen verantwortlich
für den
derzeitigen Kokainboom: Der Preis, die Verfügbarkeit und der
Zeitgeist:
- Der Preis: Je nach Region kostet ein Gramm Kokain in der Schweiz
zwischen 70 und 100 Franken. Mitte der 1980er-Jahre lag der Preis noch
bei 600 Franken. Bei einem Neukonsumenten reicht ein Gramm für 10
bis
20 Linien Koks. Die Linie kostet also zwischen 4 und 10 Franken. Was
auffällt: Trotz der gesunkenen Preise (siehe Grafik) ist das
Kokain,
das sich im Umlauf befindet, von sehr guter Qualität. «Der
Reinheitsgrad liegt konstant zwischen 80 und 95 Prozent", sagt Oliver
Hotz.
- Die Verfügbarkeit: «Kokain ist überall
erhältlich", sagt die Leitende
Ärztin des psychiatrischen Dienstes Baselland, Claudine Aeschbach.
Grund dafür ist ein enormer Angebotsdruck in ganz Westeuropa, der
sich
in den letzten zehn Jahren aufgebaut hat. Durch eine Steigerung der
Kokaproduktion in Lateinamerika, durch neue transatlantische
Schmuggelrouten und zuletzt durch ein erschwertes Absatzgeschäft
auf
dem US-amerikanischen Markt, wie die UNODC (United Nations Office of
Drugs and Crime) berichtet.
- Der Zeitgeist: Wie das Bundesamt für Gesundheit schreibt,
geniesst
Kokain in gewissen Kreisen der Gesellschaft ein «einseitig
positives
Image und wird mit Leistungssteigerung, Erfolg und Partystimmung in
Verbindung gebracht."
«Kokain wirkt euphorisierend, hält wach und erhöht
kurzfristig die
Leistungsfähigkeit", erklärt Oliver Hotz. Mithin biete sich
die
Substanz an, um die Herausforderungen des Alltags in Job und
Privatleben zu bewältigen. Allerdings lasse diese Wirkung bei
regelmässigem Gebrauch sehr schnell nach.
«Kokain macht arm"
«Das Problem ist, dass viele Konsumenten der Überzeugung
sind, ihr
Kokainkonsum sei unproblematisch." Gerade wenn auch im Umfeld des
Konsumenten Kokain zirkuliere, dauere es sehr lange, bis die
Konsumenten den Ernst ihrer Lage begreifen. «Meistens passiert
das
dann, wenn sie pleite sind."
Dies bestätigt auch Claudine Aeschbach. «Kokain ist zwar
gefährlich für
das Herz-Kreislauf-System, die erste Konsequenz von Kokainkonsum ist
aber meist nicht ein gesundheitlicher Schaden, sondern ein
finanzieller: Kokain macht arm." Die überwiegende Mehrheit der
Patienten werde von Schulden in eine Beratung getrieben. «Erst
wenn sie
kein Geld mehr haben, merken sie, dass mit ihrem Konsum etwas nicht
stimmt, dass sie abhängig sind."
Rund 8 bis 10 Prozent der Kokainkonsumenten entwickeln eine schwere
medizinische Abhängigkeit. Deutlich weniger etwa als bei Heroin.
Das
unterstreicht die These des deutschen Drogenexperten Günter
Amendt,
dass ein «unproblematischer Konsum auch längerfristig
möglich ist".
Zwei Faktoren sind dafür aber massgeblich: ein massvoller Konsum
und
längere Unterbrüche zwischen den Einnahmen von Kokain.
Schäden aller Art
Aber auch wenn sich bei Kokainkonsumenten noch keine medizinische
Abhängigkeit eingestellt hat, sind die Gefahren des Gebrauchs
nicht zu
unterschätzen. Schon bei kleinsten Mengen kann es bei
Risikokonsumenten
zu einem Kokainschock mit verlangsamter Herzfrequenz kommen.
Angstzustände und Wahnvorstellungen können ebenso eintreten
wie
Herzinfarkte und Schlaganfälle. Chronischer Missbrauch kann eine
psychische Abhängigkeit, massive Störungen des Nervensystems
und
Charakterverformungen zur Folge haben. Kurz: Die Gefahren sind enorm.
Dennoch hätten viele Jugendliche den Respekt vor Drogen verloren,
sagt
Dr. Claudine Aeschbach. «Sie probieren alles, was sie in die
Finger
kriegen. Wie gefährlich eine Substanz ist, spielt keine Rolle."
Vom Nutzen der Prävention
So einig sich die Experten über die Gefahren des
Kokainmissbrauches
sind, so stark gehen die Meinungen, wie dem Problem zu begegnen sei,
auseinander. Insbesondere der Nutzen von Primärprävention,
also
Information und Aufklärung vor dem ersten Konsum, ist umstritten.
«Präventionskampagnen, die abschreckend wirken sollen,
werden von
vielen Jugendlichen nur belächelt", sagt Claudine Aeschbach. Die
in
ihren Augen insgesamt sehr erfolgreiche Schweizer Drogenpolitik
könnte
durch eine Revision des Betäubungsmittelgesetzes verbessert
werden.
Etwa mittels einer kontrollierten Abgabe von weiteren
Ersatzsubstanzen.3 «Nur so kann das grosse Geschäft mit den
Drogen
unterbunden werden."
Allerdings: Dass sich für diese Lösung eine politische
Mehrheit finden
lässt, scheint vorderhand aussichtslos. Somit dürfte die
Schweiz noch
einige Jahre mit dem Flashback der harten Drogen leben müssen.
Bleibt
zu hoffen, dass die Eskalation diesmal verhindert werden kann.
Christoph Lenz
--
Akzeptanz für Drogenkonsum
Welche Ziele verfolgt der Verein Eve & Rave?
Unser offizieller Vereinszweck ist die Förderung der Party- und
Technokultur und die Minderung der Drogenproblematik. Zu Letzterem
tragen wir bei, indem wir an Partys über Wirkungen, Nebenwirkungen
und
Risiken von bestimmten Drogen informieren. Wir akzeptieren den
Drogenkonsum von Partygängern, möchten sie aber auf Gefahren
hinweisen.
Zeitweise hat Eve & Rave auch sogenannte Drogentests
durchgeführt. Wie läuft ein solcher Test ab?
Das Verfahren ist simpel aber kostspielig. Ein Konsument bring eine
Probe seiner Droge ins Labor. Dort wird die Probe auf ihre
Inhaltsstoffe untersucht. Nach gut 30 Minuten erfährt der
Konsument,
welche Substanzen sich in der Droge befinden und welche Gefahren von
diesen Stoffen ausgehen.
Warum sind die Drogentests nicht mehr im Angebot von Eve & Rave?
Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens benötigt ein
Drogentester eine
Bewilligung, um Betäubungsmittel entgegenzunehmen, zu besitzen und
zu
entsorgen. Eve & Rave verfügt derzeit über keine solche
Bewilligung. Zweitens werden Drogentests in der Partymetropole
Zürich
inzwischen von der Organisation Streetwork angeboten. Wir evaluieren
derzeit, ob wir in Kantonen wie Basel-Stadt ein Gesuch einreichen
könnten. Allerdings fehlt uns derzeit auch die finanzielle Basis,
um
die Tests wieder aufzunehmen.
Weshalb haben Sie die Bewilligung verloren?
Der Grund ist, dass wir sämtliche Erkenntnisse aus den Tests
veröffentlichen wollten. So hätten sich auch Dritte über
die Risiken
der zirkulierenden Drogen informieren können. Gerade bei
synthetischen
Drogen verwenden viele Hersteller dieselben Erkennungssymbole, etwa
einen Delphin, aber nicht die gleichen Inhaltsstoffe. Da ist die
Verwechslungsgefahr enorm gross. Unser Anliegen war es, die Konsumenten
darauf hinzuweisen, dass nicht jede blaue Pille mit einem Delphin
gleichermassen ungefährlich sein muss. Das Bundesamt für
Gesundheit
befürchtete aber, dass die veröffentlichten Resultate von
Dealern als
Werbung für deren Ware missbraucht werden könnten.
Wie ist das Verhältnis zwischen Eve & Rave und der Drogenszene?
Weil wir die Konsumenten nicht verurteilen, geniessen wir sehr viel
Vertrauen.
Welche Drogen sind in der Schweiz derzeit im Trend?
In der Technoszene sind es die üblichen Verdächtigen: Ecstasy
und LSD. In den städtischen Clubs ist es hauptsächlich Kokain.
Um die einst als hochgefährlich eingestuften Thai-Pillen ist es
ruhig geworden. Trügt dieser Eindruck?
Nein, davon hören wir nichts mehr. Das Problem war damals, dass
Thai-Pillen langsamer einfahren als Ecstasy, von Dealern aber als
Ecstasy verkauft wurden. Viele Konsumenten haben, als der erwartete
Rausch nicht eintrat, eine zweite Pille nachgeworfen. Das war
verhängnisvoll. Der Wirkstoff von Thai-Pillen ist bei einer
Überdosis
tödlich. In der Schweiz sind fünf Personen daran gestorben.
(len)