MEDIENSPIEGEL 6.8.08
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule: JSVP-Hess mit Reitschule-Verkaufs-Initiative
- Anzeige gegen Hardturm-BesetzerInnen
- Aktion Freiraum Luzern
- Antirassimus: Renty-Horn statt Agassiz-Horn
- Intersexualität und Sport
------------------------
REITSCHULE
------------------------
PROGRAMM:
Mi 6.8.08
20h Lounge: From Heartbeats and
Heartbreaks
Do 7.8.08
19.30 Los Fastidios (Italien)
- Streetpunk - pünktlicher Beginn!!!
http://www.losfastidios.com/
21.00 Nur Sound (Bern)
- Dubstep, Jungle, Drum'n'Bass, Elektro, Hiphop
http://www.myspace.com/nurnet
Fr 08.08.08
20.00 Uhr Vorplatz
The Monofones (Bern) -
Garage House-Punk-Trash
http://www.myspace.com/monofones
Sa 09.08.08
21.00 Uhr Grosse Halle
Balder-Fly-Preview 3: "Die Lust
der Zerstörung"
http://www.konsortium-konsorten.org
22.00 Uhr Grosse Halle
DJ Dave Canina
(Electronica / House / Techno)
22.00 Uhr Innenhof
Grannysmith, The Bucks, dj's
forensic + jane vayne
(Konzert zum SLP Saisonstart)
http://www.thebucks.ch
http://www.grannysmith.ch
So 10.08.08
19.00 Uhr Vorplatz
Fahrradkarawane Chiapas:
Essen (ab 20Uhr im ifluss-Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in
Chiapas mit Caracol Freiburg)
http://www.chiapas-karawane.ch.vu
Vorplatz-Belebungs-Bar: Di-Sa ab 16 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Infos: http://www.vorplatz.ch
---
Bund 6.8.08
Reitschule: Hess macht Ernst
Stadt Bern Stadtrat Erich Hess (jsvp) hat seine Initiative für den
Verkauf der Reitschule an den Meistbietenden zum zweiten Mal
eingereicht. Die erste Version des Initiativtextes hat der juristischen
Vorprüfung durch Stadtkanzlei und Gemeinderat nicht standgehalten
(siehe "Bund" vom 29. Mai). "Ich habe den Initiativtext gemäss den
Empfehlungen der Stadt überarbeitet", sagt Hess. Gemäss der
neuen
Version sollen die Reitschul-Betreiber das Kulturzentrum auf Mitte 2011
statt Ende 2009 räumen. Der Verkauf der Reitschule im Baurecht
soll
Ende September 2011 stattfinden. Eine Räumung des Kulturzentrums
auf
Ende 2009 wäre laut dem Gemeinderat "vertragswidrig" gewesen, da
der
Leistungsvertrag erst 2011 auslaufe. Aufgrund der Stellungnahme der
Stadtregierung hat Hess auch auf die Forderung verzichtet, den
Erlös
aus der Versteigerung des Gebäudes zur Sanierung der Stadtfinanzen
zu
verwenden. Nun ist er zuversichtlich, dass die Initiative den
rechtlichen Vorschriften entspricht. "Ich will Ende August mit der
Unterschriftensammlung beginnen." Er werde die Unterschriftenbogen an
sämtliche Haushalte in der Stadt Bern verschicken lassen.
Hess warnt SVP-Präsident Schori
Die Bevölkerung hat sich bisher in vier Abstimmungen für den
Erhalt der
Reitschule ausgesprochen. Dass mittlerweile auch in der SVP nicht mehr
alle für die Abschaffung der Reitschule sind, ist Hess egal. Dabei
nimmt er auch in Kauf, dass die Initiative SVP-Parteipräsident
Beat
Schori schaden könnte. Als Gemeinderatskandidat der
"bürgerlichen
Mitte" schlägt Schori seit Kurzem moderatere Töne an. "Schori
ist älter
und regierungsfähiger geworden", sagt Hess dazu. Er glaube nicht,
dass
Schori sich gegen die Initiative stellen werde. "Falls er es doch
täte,
würde es ihm im Wahlkampf schaden", sagt Hess. Schori wollte Hess'
Aussagen nicht kommentieren. (bob)
---------------------------------------
HARDTURM-SQUAT ZH
---------------------------------------
tagesanzeiger.ch 5.8.08
CS klagt Hardturm-Besetzer ein
Die Credit Suisse, Eigentümerin des Hardturm-Stadions, hat
Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung eingereicht.
Bei der Besetzung des Stadions Anfang Juli sind Schäden von
mehreren
10'000 Franken entstanden. Allzu viel verspreche man sich zwar nicht
von der Anzeige, sagte CS-Sprecher Jan vonder Mühll am Abend auf
Anfrage. Aber die CS wolle das Ganze nicht tolerieren und ihre
Interessen wahren, auch wenn es sich um ein altes Stadion handle, das
irgendwann mal abgebrochen werde.
Die entstandenen Schäden seien ärgerlich, denn die CS
müsse doch
einiges - etwa Absperrungen - wieder herstellen lassen, bestätigte
der
Sprecher eine Meldung des Lokalsenders Radio 1.
Mit der Aktion "BrotÄktschen" hatten Aktivisten das seit bald
einem
Jahr geschlossene Hardturm-Stadion Anfang Juli aufgebrochen. Dort
campierten sie über das Wochenende. Sie feierten, organisierten
Spiele,
Musikerinnen und Musiker traten auf. Am Sonntagabend verliessen sie das
Stadion wieder.
(ret/sda)
-------------------------------------------------
AKTION FREIRAUM LUZERN
--------------------------------------------------
zisch.ch 6.8.08
Aktion Freiraum
Der Sprecher der Aktion ist ein Phantom
Aktion Freiraum hängt in der Stadt Plakate auf
Sandro Hofstetter ist das Sprachrohr der Aktion Freiraum. Aber hinter
seinem Namen stecken gleich mehrere Personen.
Sei es die Banneraktion am Montagmorgen oder das Fest in der besetzten
ehemaligen UD-Druckerei an der Kellerstrasse: Die Aktion Freiraum
schafft es immer wieder, die Aufmerksamkeit der Stadtbevölkerung
auf
sich zu ziehen. Wenn Medien über die Aktionen berichten, dann gibt
ihnen jeweils der Sprecher der Aktion Freiraum, Sandro Hofstetter,
Auskunft. Seine Aussagen wurden schon des öfteren zitiert.
"Wir stehen zu dem, was wir sagen"
Nur: diesen Sandro Hofstetter gibt es gar nicht. Recherchen der Neuen
Luzerner Zeitung haben ergeben, dass der Name bloss ein Pseudonym ist
und in der Vergangenheit von verschiedenen Personen verwendet worden
ist. Auf schriftliche Anfrage nimmt die Aktion Freiraum dazu wie folgt
Stellung: "Wir sind eine sehr heterogene Gruppe, also macht es Sinn,
dass die Person, die Auskunft gibt, nicht exakt einer bestimmten Gruppe
zugeordnet werden kann."
Man wolle, dass sich die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Gruppe
und deren Anliegen richte, und nicht auf einzelne Personen. Zudem seien
auch schon andere Mitglieder mit ihrem richtigen Namen öffentlich
aufgetreten. "Wir fürchten uns nicht, zu dem zu stehen, was wir
sagen."
Erste Aktion im Dezember 2007 im Vögeligärtli
Die Aktion Freiraum gibt es seit Oktober 2007. Wie viele Personen aktiv
mitmachen, wird nicht kommuniziert. Das Ziel der Gruppierung indes ist
klar: "Wir wollen den nötigen Raum für einen autonomen,
alternativen
Freiraum in der Stadt Luzern zurückerobern."
In den Fokus der Öffentlichkeit gelangte die Aktion Freiraum
erstmals
Anfang Dezember 2007. Damals organisierte sie eine unbewilligte
Demonstration mit rund 800 Teilnehmern an mehreren Plätzen in der
Stadt
Luzern. Im Vögeligärtli kesselte die Polizei dann die
Teilnehmer ein
und schaffte 245 Demonstranten in die Zivilschutzanlage Sonnenberg.
Stefan Roschi
Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Mittwoch in der Neuen
Luzerner Zeitung.
---
zisch.ch 4.8.08
Aktion Freiraum hängt in der Stadt Plakate auf
Am Montagmorgen hat die Aktion Freiraum in der Stadt Luzern mehrere
Transparente an exponierten Orten aufgehängt. Damit soll auf die
Raumnot der alternativen Kulturszene hingewiesen werden.
Seit der Schliessung der Boa klaffe eine "Lücke, die auch das
Sommerloch nicht zu verschlingen vermag", wie es in einer
Medienmitteilung heisst. Um die Bevölkerung vermehrt für die
Anliegen
der Aktion Freiraum zu sensibilisieren, hätten "Aktivisten an
diversen
Standorten Statements zur aktuellen Lage der Alternativkultur(-szene)
aufgehängt", so etwa bei der Kapellbrücke, beim Bahnhofplatz
oder bei
der Autobahneinfahrt Kasernenplatz.
Kurz vor 7 Uhr morgens hat die Polizei die Transparente wieder
abgenommen; es werde Anzeige gegen unbekannt erstattet, wie es auf
Anfrage hiess.
Für eine kontroverse Diskussion hatte die Festnahme von 245
Personen
bei einer unbewilligten Kundgebung im vergangenen Dezember im
Vögeligärtli in der Stadt Luzern geführt, welche von der
Aktion
Freiraum lanciert worden war.
scd
---
20min.ch 4.8.08
Kurzer Einsatz der Aktion Freiraum
Eine Aktion für Frühaufsteher: Am Montag flatterten im
Morgengrauen
Leintücher mit Sprüchen wie "KulturKnast Luzern" oder
"Dschungel statt
ˇMonokultur" an diversen Orten in der Luzerner Innenstadt.
Mit den Transparenten wollte die Aktion Freiraum auf die Raumnot
aufmerksam machen.
Die Drahtzieher sind Aktivisten der Aktion Freiraum. Sie wollen damit
auf die Raumnot in der alternativen Kulturszene aufmerksam machen, die
seit der Schliesˇsung der Boa herrsche, und bekundeten ihre Absicht,
dies zu ändern. Seit 275 Tagen klaffe eine Lücke, wie sich
Freiraum-Mediensprecher Sandro Hofstetter ausdrückt. Viel Aufwand
für
wenig Aufmerksamkeit: Kurz vor 7 Uhr wurden die Transparente von der
Polizei bereits wieder eingesammelt. "Wir erstatten Anzeige gegen
unbekannt", sagte Richard Huwyler, Sprecher der Kantonspolizei ˇLuzern,
auf Anfrage.
---
Neuer Animationsfilm "Onerwoenscht"
http://www.aktionfreiraum.ch/Aktionen/gruesse_vom_elch/27-Gr%C3%BCsse%20vom%20Elch/74-onerwoenscht
------------------------------
ANTI-RASSISMUS
------------------------------
Mail 6.8.08
Schweizerisch-haitianische Künstlerin plant Helikopterflug zur
Umbenennung des Agassizhorns
Transatlantisches Komitee "Démonter Louis Agassiz"
(Mitglieder siehe: http://www.louverture.ch/KAMPA/AGASSIZ/Komitee/komitee.html)
Transatlantic Committee "De-mounting Louis Agassiz"
(members see: http://www.louverture.ch/KAMPA/AGASSIZ/Komitee/committee.html)
c/o Hans Fässler
Cunzstrasse 31
9016 St.Gallen
Switzerland
St.Gallen, 6. August 2008
Schweizerisch-Haitianische Künstlerin plant Helikopterflug zur
Umbenennung des Agassizhorns
Swiss-Haitian Artist Intends to Rebaptise Alpine Peak by Helicopter
Sehr geehrte Damen und Herren
Die schweizerisch-haitianische Künstlerin Sasha Huber (*1975),
Mitglied
des transatlantischen Komitees "Démonter Louis Agassiz", plant
als Teil
ihrer Ausstellung in Helsinki, Ende August dieses Jahres per Helikopter
eine Tafel samt einem Bild des Sklaven Renty auf dem 3946 Meter hohen
Agassizhorn an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis zu
deponieren. Damit soll an die Tatsache erinnert werden, dass der
Schweizer Naturforscher und Glaziologe Louis Agassiz (1807-1873) ein
international bedeutender Rassist und ein Vordenker der Apartheid war
und dass deshalb das Agassizhorn in "Rentyhorn" umgetauft werden soll.
Dies in Gedenken an jenen Sklaven kongolesischer Herkunft, den Agassiz
in den 1850er-Jahren auf einer Plantage in South Carolina fotografieren
liess, um "die Minderwertigkeit der schwarzen Rasse zu beweisen". Sasha
Huber lebt und arbeitet in Helsinki, Finnland.
Dear Sir or Madam
Swiss-Haitian artist Sasha Huber (*1975), member of the Transatlantic
Committee "De-mounting Louis Agassiz", intends, as part of her upcoming
exhibition in Helsinki, to place a plaque including a graphic
representation of the slave Renty on top of the Alpine peak Agassizhorn
(3946 metres above sea level), situated on the border between the
cantons of Berne and Valais. By doing so, the fact is to be
commemorated that Swiss-born naturalist and glaciologist Louis Agassiz
(1807-1873) was an influential racist and a pioneering thinker of
apartheid and that therefore the Agassizhorn ought to be renamed
"Rentyhorn" in honour of the Congolese-born black slave of whom Agassiz
ordered a photo to be taken on South Carolina plantation, in order "to
prove the inferiority of the black race". Sasha Huber lives and works
in Helsinki, Finland.
///////////////////////////////////////
Sollten Sie an der Berichterstattung über diese
künstlerisch-politische
Aktion interessiert sein, senden Sie mir bitte umgehend ein Antwortmail
mit Angabe derjenigen Person und ihrer Koordinaten, welche dannzumal
zuständig sein wird. Wir werden Sie dann mit weiteren
Informationen
bedienen und können Sie dann auch über die Aktion kurzfristig
auf dem
Laufenden halten, welche natürlich wetterabhängig sein wird.
Should you be interested in covering this politico-artistic event,
please send me an answer-mail immediately, indicating the person (with
his/her coordinates) who will be responsible for the coverage. We will
then send you further information and will be able to contact you at
short notice about the action, which is of course bound to be very much
dependent on the weather.
//////////////////////////////////////
Sie können die Künstlerin direkt kontaktieren unter: sasha@sashahuber.com
Contact the artist directly under: sasha@sashahuber.com
/////////////////////////////////////
Im Namens des Komitees
On behalf of the committee
Hans Fässler
----------------------------------
INTERSEXUALITÄT
----------------------------------
intersexuelle-menschen.net
6.8.08
Pressemitteilung - Diskriminierung intersexueller Sportlerinnen weltweit
Heute noch werden intersexuelle Menschen im Sport diskriminiert.
International und disziplinübergreifend bestehen keine
verbindlichen
Richtlinien, die intersexuelle Sportlerinnen davor schützen.
Andererseits gibt es eine Reihe von Beispielen, wie intersexuelle
Menschen schikaniert oder gar von Wettkämpfen ausgeschlossen
werden.
Aktuelle Beispiele sind die anlässlich der XXIX Olympischen
Sommerspiele 2008 in Peking wieder eingeführten Testverfahren zur
Geschlechtsbestimmung sowie die Rufmordkampagne gegen das aufstrebende
deutsche Tennistalent Sarah Gronert.
Das letzte Mal wurden Gentests zur Geschlechtsbestimmung an Olympischen
Spielen 1996 in Atlanta an 3600 Athletinnen durchgeführt. Dabei
wurden
sieben intersexuelle Sportlerinnen disqualifiziert, da sie trotz
weiblichem Erscheinungsbild über einen männlichen
Chromosomensatz XY
verfügten (sogenannte Androgenresistenz). Erst nach aufreibenden
und
erniedrigenden Rekursverfahren konnten sie schliesslich doch noch
teilnehmen.
Weniger Glück im Unglück hatten intersexuell geborene
Sportlerinnen bei
vielen anderen Wettkämpfen. So wurde der 27-jährigen
indischen
800-Meter-Läuferin Santhi Soundarajan bei den Asien-Spielen 2006
nach
einem erniedrigen öfffentlichen Verfahren nachträglich die
Silbermedaille aberkannt. Soundarajan unternahm darauf einen
Selbstmordversuch.
Aus demselben Grund wurde bereits 1967 die polnische Sprinterin Ewa
Klobukowska von Wettkämpfen ausgeschlossen.
1980 wurde die spanische Hürdenläuferin Maria José
Martínez Patino
ebenfalls nach einem Gentest disqualifiziert. Erst acht Jahre
später
wurde sie 1988 wieder zu Wettkämpfen zugelassen.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde die intersexuell
geborene brasilianische Judokämpferin Edinanci Silva zwar nicht
von den
Spielen ausgeschlossen, jedoch von einer unterlegenen Konkurrentin
aufgrund ihres Geschlechts öffentlich diffamiert.
Ein ähnlicher Fall spielt sich im Augenblick in Deutschland ab.
Die
erfolgreiche Tennisspielerin Sarah Gronert sieht sich aktuell einer
entwürdigenden Rufmordkampagne ausgesetzt, die sie jüngst zu
einer
öffentlichen Richtigstellung zu Handen der Presse zwang. Aufgrund
der
Belastung durch diese diskriminierenden und ihre Intimsphäre
verletzenden Vorwürfe sieht sich die 22-jährige Sarah Gronert
zur Zeit
ausser Stande, ihre Karriere fortzusetzen und legt bis auf weiteres
eine Pause ein. Es ist ungewiss, ob Sarah Gronert jemals wieder wird
Wettkämpfe bestreiten können.
Intersexuelle Menschen e.V. solidarisiert sich mit Sarah Gronert und
verurteilt die Diskriminierung von zwischengeschlechtlich geborenen
Menschen im Sport aufs Schärfste. Sportverbände sowie
Gesetzesgeber
sind aufgefordert, diese menschenrechtswidrigen Diskriminierungen
endlich international und disziplinübergreifend konsequent
abzuschaffen.
Daniela Truffer
1. Vorsitzende Intersexuelle Menschen e.V.
http://intersexuelle-menschen.net