MEDIENSPIEGEL 10.8.08

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Anti-Atom
- Aktion Freiraum Luzern
- Anarch@-Camp
- Gipfel-Soli-News 9.8.08

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REITSCHULE
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PROGRAMM:

Mi 13.08.08  
20.00 Uhr     Vorplatz       
The all time favourites Lounge: Ritmos revolucionarios

Do 14.08.08     
20.00 Uhr     Vorplatz     
DJ Forensic (Subversive Records, Bern) - Fullspectrum Ambient + Rock'n'Roll

Fr 15.08.08   
20.00 Uhr     Vorplatz     
Wazomba - Ska-Reggae-Swing-Trash-Klezmer-Polka-Balkanjazz

Sa 16.08.08     
21.00 Uhr     Grosse Halle     Balder-Fly-Preview 4: "Wild wild West"
22.00 Uhr     Grosse Halle     Zeno Tornado & The Boney Google Brothers  - Country/ Bluegrass

Vorplatz-Belebungs-Bar:
Di-Sa ab 16 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Infos: http://www.vorplatz.ch

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ANTI-ATOM
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juso.be 2.8.08

Anti-AKW Picknick und Velodemo

Von: Juso Bern, NWA Bern

SP und JUSO Kanton Bern sowie weitere Organisationen haben in der Rutigenau in der Gemeinde Radelfingen ein Anti-Atom-Picknick durchgeführt. Radelfingen ist ein möglicher Standort für ein neues AKW.

Mit der Aktion vom Freitag wird darauf aufmerksam gemacht, dass Atomkraft eine Technologie von  gestern ist. Heute gibt es genügend Alternativen.

Vignettenpflicht für AKWs!

Unter diesem Motto wirbt die Regionalgruppe NWA-Bern für eine Demo mit 900 Velos am Donnerstag, dem 11. September.

Die Haftpflichtsumme für 900 Velos entspricht derjenigen eines AKWs (1,8 mia)!

Ein AKW muss in der Schweiz für 1,8 Milliarden haftpflichtversichert sein. Falls ein Unfall geschieht, rechnet man aber mit einem Schaden von 4300 Milliarden Franken (BAFU). Das heisst konkret: Falls eine AKW Panne passiert, bezahlt die Haftpflicht nur 1,8 Milliarden, alles was darüber hinausgeht, muss der Staat bezahlen und damit jede/r einzelne von uns!

Jede andere Art Strom zu erzeugen, muss eine Haftpflichtversicherung haben, die ein mögliches Risiko abdeckt. Das heisst, das Gesetz bevorteilt AKWsgegenüber anderen Energien und führt so zu einer Marktverzerrung.

Mit unserer Aktion zeigen wir, wie lächerlich klein die Haftpflichtversicherung eines AKWs ist:
Ein Velo hat mit einer gültigen Vignette eine Haftpflichtversicherung von 2 Millionen. 900 Velos sind also gleich hoch versichert wie ein AKW!

Links:
www.vignettenpflicht.ch

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nzz.ch

Atommacht Schweiz

Was aus 50-jährigem Schweizer Plan geworden ist

1958 machte sich die Schweiz dazu auf, eine Atombombe zu bauen. Der Bundesrat wollte die Sowjetunion mit der wirksamsten Waffe abschrecken. Die SPS und Pazifisten protestierten, aber ihre Volksinitiativen wurden abgelehnt. Die Pläne der Schweiz für eine Atombombe wurden erst 1988 beerdigt.

Von Jost Auf der Maur

Es ist Vormittag, 26. März 1958, als im Büro von Claudio Caroni das Telefon schellt. Caroni, der Chef der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein (FFA), hat vor drei Wochen von National- und Ständerat die Genehmigung erhalten, für die Luftwaffe 100 Kampfflugzeuge des Typs P-16 zu bauen. Ein fetter Auftrag. Caroni nimmt den Hörer zur Hand. "Bern" ist am Apparat, Bundeshaus Ost. Eidgenössisches Militärdepartement (EMD).

Caroni würde jetzt lieber mit seinen Ingenieuren reden. Vor allem möchte er sich von Testpilot Roth über den 102. Versuchsflug berichten lassen, der gestern in 13 000 Metern Höhe hat abgebrochen werden müssen. Defekt der Hydraulikpumpe. Ausstieg per Schleudersitz 400 Meter über dem Bodensee. Roth hat Glück, er wird nach zehn Minuten von vier Rorschacher Buben mit einem Pedalo geborgen. Der Verlust der Maschine ist nicht angenehm. Aber in der Militäraviatik sind beim Erproben der von Grund auf neu entwickelten Prototypen technische Pannen hinzunehmen. Darum kann der Absturz in den Bodensee, auch wenn es der zweite ist innerhalb von zehn Monaten, Caroni und seine Belegschaft nicht erschüttern. Vielmehr glauben sie sich vor einer rosigen Zukunft.

Als Claudio Caroni den Anruf aus Bern entgegennimmt, ahnt er nicht, dass in der Schweiz seit Jahren geheime Bestrebungen im Gange sind, die indirekt der Beschaffung des Strahlflugzeugs P-16 zuwiderlaufen. Angestossen wurden diese Aktivitäten im August 1945 durch zwei Ereignisse, welche die Welt erschüttern: Der Einsatz der amerikanischen Atombomben über Hiroshima und Nagasaki mit 250 000 Toten. Einen Monat später berät die Landesverteidigungskommission bereits darüber, was diese Waffe der Schweiz bringen könnte. 1946 installiert der Bundesrat die Studienkommission für Atomenergie (SKA). Sie soll die Möglichkeit einer zivilen Nutzung der Nuklearkraft untersuchen. Das ist die offizielle Erklärung. Aber der St. Galler Bundesrat und Generalstabsoberst Karl Kobelt, Chef des EMD, erteilt dem Gremium den geheimen Auftrag: "Schaffung einer schweizerischen Uran-Bombe oder anderer geeigneter Kriegsmittel, die auf dem Prinzip der Atomenergie-Verwendung beruhen." Ein Jahr später erteilt das Parlament einen Kredit von 18 Millionen, ohne über die militärische Dimension aufgeklärt worden zu sein.

Wie kommt die Schweiz zu spaltbarem Material? Wie lassen sich daraus Bomben bauen? Welche Infrastruktur ist nötig dazu? Mit welchen Mitteln soll die Bombe transportiert werden? Das Präsidium der Studienkommission hat ein enthusiastischer Wissenschafter inne, der als 30-Jähriger bereits zum Professor für Experimentalphysik an der ETH ernannt worden ist: Paul Scherrer. Er ist ein glänzender Kopf mit ausgeprägten Vorlieben für Frauen und Wein, und er verfügt über exzellente Verbindungen. Er hat in Göttingen studiert und kennt hochkarätige Leute aus der Nuklearwissenschaft wie Wolfgang Pauli, Lise Meitner, Niels Bohr und Otto Hahn persönlich sehr gut. Selbst während des Krieges gelingt es ihm, den befreundeten Fachkollegen Werner Heisenberg zu Gastvorlesungen nach Zürich zu holen.

Diese Kontakte Scherrers zu führenden Physikern waren für den amerikanischen Geheimdienst OSS (Office for Strategic Services, Vorläufer der CIA) von grossem Interesse. Die OSS-Zentrale an der Dufourstrasse 24/26 in Bern will Kontakt zu Scherrer. Die heisse Frage: Wie weit sind die Deutschen mit dem Bau der Atombombe? Scherrer wird für die Alliierten in diesem existenziellen Bereich zu einem der wichtigen Informanten. In den Telegrammen des OSS erscheint Scherrer unter dem Decknamen "Flöte". Regelmässig bekommt er Besuch vom OSS in seinem Haus an der Rislingstrasse 8 in Fluntern. Flöte war à jour und "ganz offen ein Freund der Alliierten", wie OSS-Chef Allen Dulles telegrafiert. Es ist noch nicht geklärt, wie gut Scherrer auch nach 1945 Verbindungen in die USA pflegte. Er war jedenfalls am Unternehmen "Matterhorn" ebenso beteiligt wie an der geheim gehaltenen, neutralitätswidrigen Zusammenarbeit der Schweiz mit der Nato in den 1960er Jahren. "Matterhorn" war der Projektname für die amerikanische Wasserstoffbombe. Paul Scherrer ist ein Glücksfall für die Studienkommission. Wissenschaftlich waren 1945 nur wenige Staaten besser auf das Atomzeitalter vorbereitet als die Schweiz.

Die Suche nach Uran führt allerdings auf abenteuerliche Wege. Bundesrat Kobelt selbst schaltet sich ein und führt eine Korrespondenz mit Tschiang Kai-schek. Aus Deutschland erfolgt klandestin ein Angebot: 125 Kilogramm Uran, gestohlen aus den ehemaligen Beständen des Dritten Reichs. In einem geheimen Deal in England und Belgisch-Kongo können dann zwischen 1953 und 1955 rund zehn Tonnen Material eingekauft werden: 3238 Kilogramm Uran und 2283 Kilogramm Uranoxid werden als "Kriegsreserve" in der Pulverfabrik Wimmis eingelagert, rund 5000 Kilogramm gelangen nach Würenlingen zur Reaktor AG.

Das Misstrauen gedeiht

Der Kleinstaat Schweiz, bewaffnet mit der grossen Bombe: Diese Vorstellung nimmt sich im Rückblick abstrus aus, und die Existenz einer solchen atomaren Waffe wäre politisch, ethisch und militärtechnisch für die Schweiz heute wohl eine untragbare Hypothek. Wer sich aber in die Befindlichkeit des Kalten Kriegs zurückbegibt, entdeckt im Unglaublichen das Plausible. Kräftefelder dominieren, die in ihrer Widersprüchlichkeit eine eigentümliche Stimmung erzeugen: Da ist einerseits der Glanz der sich rasant mehrenden Konsumchancen, der Verdienstmöglichkeiten, des prallen Wohlstands.

Die alte Dualität zwischen Kapital und Arbeit scheint sich in der Wachstumsgesellschaft aufzulösen. "Der einst erniedrigte Arbeiter ist zum selbstbewussten Bürger des Landes geworden. Er hat mit seiner Familie teil am Wohlstand", ist in einer sozialdemokratischen Broschüre von 1963 zu lesen. Anderseits halten sich die Protagonisten auf der Weltbühne mit dem "Gleichgewicht des Schreckens" in Schach. Ein heisser Krieg, das schien wahrscheinlich, hat den vernichtenden Einsatz von Atomwaffen zur Folge. Die Politik mit dem Entsetzen bringt seltsame Blüten hervor. Das ideologisch verhasste sowjetische Regime hat hinter dem mythologischen Riegel eines Eisernen Vorhangs eine Weltmacht errichtet. Das Misstrauen gedeiht. Die Ausgaben für Einrichtungen aller Art, die ein Überleben im Atomkrieg versprechen, sind gigantisch.

Weltweite Reaktionen

Der Kommandant der Fliegertruppen, Divisionär Etienne Primault, fordert die "Ausschaltung der Gefahrenursache". Er empfiehlt die Zerstörung feindlicher Militäranlagen. "Wenn man ein Flugzeug hätte wie beispielsweise die Mirage", sinniert Primault, "das fähig ist, mit Atombomben nach Moskau zu fliegen, so könnte man sich einen Einsatz auch im Feindesland vorstellen", gibt Primault am 29. November 1957 in der Landesverteidigungskommission zu Protokoll. "Der Gegner wüsste dann genau, dass er nicht erst bombardiert wird, wenn er den Rhein überschreitet."

Der Bundesrat will 1957 neben den USA, der UdSSR und Grossbritannien nicht gleich als vierte Atommacht auftreten. Aber er erlässt am 11. Juli 1958 eine Grundsatzerklärung: "In Übereinstimmung mit unserer jahrhundertealten Tradition der Wehrhaftigkeit ist der Bundesrat deshalb der Ansicht, dass der Armee zur Bewahrung der Unabhängigkeit und zum Schutze unserer Neutralität die wirksamsten Waffen gegeben werden müssen. Dazu gehören Atomwaffen." Erstmals wurde öffentlich bestätigt, dass die Schweiz an eine Atombewaffnung denkt. Das rief weltweit Reaktionen hervor. Die japanische Tageszeitung "Asahi" kommentierte: "Dieser Entschluss ist eher dazu angetan, die Sicherheit der Schweiz zu gefährden, als sie zu verstärken." Die sowjetische Agentur Tass steuerte eine ungemütliche Überlegung bei: "Durch diesen Beschluss lässt die schweizerische Regierung ihr Land in die Zone der Verwendung atomarer Waffen eingliedern, was (. . .) eine ernsthafte Bedrohung ihrer Sicherheit darstellt." Die "New York Times" sah die Schweiz technisch, wissenschaftlich und finanziell in der Lage zum Bau der Bombe, "aber wahrscheinlich nicht in unmittelbarer Zukunft". Sie müsse jedoch ein Problem lösen: "Die Beschaffung eines Versuchsgeländes." In der Schweiz selber kommt es zwar zu Protesten. Zwei von Pazifisten und der SPS lancierte Volksinitiativen (1962 und 1963) zielen auf den Verzicht von Atomwaffen. Sie werden aber beide klar verworfen.

Einem Aide-Mémoire an den schwedischen Botschafter lässt sich ablesen, wie der Bundesrat seine Erklärung selber verstand: "Die Ausrüstung der schweizerischen Armee mit Nuklearwaffen hat zur Voraussetzung, dass das Atommonopol der drei Grossmächte nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Das Problem stellt sich also nur, wenn dieses Monopol nicht mehr besteht." Bei dieser Haltung blieb der Bundesrat auch, als 1960 Frankreich seine erste Bombe testete. Aber er wollte die Option, die Schweiz als atomare Schwellenmacht zu etablieren, unterstreichen. Dabei wird in den einschlägigen Unterlagen immer wieder das Misstrauen gegenüber dem deutschen Nachbarn spürbar. Wäre die deutsche Bundeswehr atomar bewaffnet worden, hätte die Schweiz damals wahrscheinlich mitgehalten.

Die Falken in den Offizierskreisen wie Gustav Däniker, der in seinem Buch "Strategie des Kleinstaates" die Atombombe als "staatspolitische Notwendigkeit" bezeichnet, hatten die neue Bewaffnung in einem 39-seitigen Dokument formuliert: In drei Phasen sollten 200 Atombomben, 150 Atomsprengköpfe für Lenkraketen und 50 Sprengköpfe für Artilleriegranaten angeschafft werden. Paul Scherrer bemerkte 1967 gegenüber dem schweizerischen Militärattaché in Rom, Divisionär Carlo Fontana: Die Schweiz könne selbständig Atombomben bauen, alles über die Konstruktion sei bekannt. Innerhalb von vier Jahren und mit einer Milliarde Franken wäre man so weit.

Doch bald begann sich das Fenster, die Schweiz zur Atommacht aufzubauen, politisch zu schliessen: Die USA, die UdSSR und Grossbritannien unterzeichnen am 1. Juli 1968 den Nonproliferationsvertrag. Die Schweiz folgt ein gutes Jahr später. Das bedeutet allerdings noch nicht den Übungsabbruch. Es sollte noch volle zwanzig Jahre dauern, bis kurz vor Ende des Kalten Krieges, am 1. November 1988, Bundesrat Arnold Koller einen Schlussstrich zieht und die Auflösung des Arbeitsausschusses für Atomfragen (ein Nachfolgegremium der erwähnten SKA) verfügt. Bis zuletzt hatte man also an der atomaren Option festgehalten.

Der Mirage-Skandal

Die Beschaffung des französischen Kampfflugzeuges Mirage, das als Aufklärer heute noch im Dienst steht, entsprach den Träumen von Fliegerkommandant Etienne Primault. Die Maschine kann Atombomben transportieren. Die Beschaffung kommt aber viel teurer zu stehen als versprochen, unter anderem wegen der für den Atombombenabwurf notwendigen Umrüstung. Es kommt zum sogenannten Mirage-Skandal. Ironischerweise ist es dieser Missstand, der den Atombomben-Befürwortern politisch die Flügel stutzt.

Davon weiss Claudio Caroni, Chef der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein, nichts, als am Vormittag des 26. März 1958 sein Telefon schellt. Er nimmt den Hörer ab: Es ist "Bern". Lange dauert das Gespräch nicht, Caronis Gesichtsfarbe wechselt von Bronze zu Puterrot. Dann schmeisst er den Hörer auf die Gabel und schmettert den Apparat durchs geschlossene Bürofenster nach draussen. Soeben hat Bundesrat Paul Chaudet, Chef des Eidgenössischen Militärdepartements, mitteilen lassen, die Bestellung der Kampfflugzeuge des Typs P-16 sei storniert. Grund: der zweite Absturz. Die Tatsache, dass die P-16 als Trägerflugzeug von Atombomben nicht geeignet ist, wird verschwiegen. Wie so vieles in dieser Episode der Zeitgeschichte, als die Schweiz sich aufmachte, eine Atommacht zu werden.

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AKTION FREIRAUM LUZERN
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20min.ch 9.8.08

Die farbige Festung

von Gerardo Raffa

Invasion auf der alten Militär Kampfanlage in der Luzerner Allmend: Seit Freitag Nachmittag besetzen einige hundert Personen das Gelände.

Aufgerufen zu einem alternativen Kultur Festival mit Djs, Konzerten, einem Theater und einer Ausstellung, hat die Aktion Freiraum. "Gerade die Jugend braucht Platz zum Leben - Platz um Kultur zu erschaffen. Der Raum dafür ist seit dem Ende der BOA nicht vorhanden und deshalb verlagern wir unsere Kultur nach draussen und versuchen diese dort weiterhin auf friedliche und kreative Art und Weise der Bevölkerung näher zu bringen und zu zeigen, dass auch unser Anspruch auf einen Platz in dieser Stadt berechtigt ist" erklärt Sandro Hofstetter, ein Sprecher der Aktion Freiraum.

Kein Polizeieinsatz

Am Freitag um 14:00 Uhr wurde in kleinen Gruppen das ganze Equipment für das alternative Festival angekarrt. Danach informierten die Initiatoren umgehend die Behörden. Sowohl die Polizei wie auch das Militär zeigten sich kooperativ und gaben grünes Licht. Wichtig sei, nach Angaben der Kantonspolizei Luzern, dass die Nachtruhe respektiert werde und der Circus Knie in ein paar hundert Meter Entfernung nicht gestört werde.

Bevölkerung eingeladen

Das zweitägige Festival "Die farbige Festung" beinhaltet ein reichhaltiges Kulturprogramm und sollte die Vielfältigkeit der alternativkulturellen Bewegung aufzeigen: Der Versuch, durch kreative Art und Weise das eigene Lebensumfeld mitzugestalten. Die Aktion Freiraum will damit aufzeigen wie breit und kreativ die alternativkulturelle Bewegung der Stadt Luzern ist und dass sie dringend Räume benötigt. "Wir möchten darum auch die Bevölkerung herzlich einladen" so der Sprecher Sandro Hofstetter.

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zisch.ch 10.8.08

Unbewilligtes Wochenend-Festival verlief ruhig

Das unbewilligte aber tolerierte Wochenend-Festival der "Aktion Freiraum" auf der Luzerner Allmend ging heute Sonntag wie vereinbart zu Ende.

Der Anlass, welcher auf fehlende Freiräume für die Alternativkultur aufmerksam machen wollte, verlief ruhig und friedlich, wie die Stadtpolizei Luzern mitteilte.

Mehrere hundert Menschen begaben sich über das Wochenende zur alten Häuserkampfanlage auf der Luzerner Allmend, wo Lifekonzerte und DJ-Auftritte stattfanden. Die Stadtpolizei musste den Veranstalter wegen kleineren Problemstellungen kontaktieren. Die Absprachen zwischen den Festival-Verantwortlichen und der Polizei wurden jedoch grundsätzlich eingehalten.

Leider kam es auf dem Gebiet der Allmend zu kleineren Sachbeschädigungen. Dabei wurden Blumenstöcke, Abfalleimer und eine kleine Mauer mutwillig beschädig. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Beschädigungen von Festivalbesuchenden verursacht worden sind, wie die Polizei weiter festhält.

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zisch.ch 9.8.08

Die Polizei duldet ein illegales Festival

Konzerte, DJs, Barbetrieb: Die Aktion Freiraum feiert bei den alten Armeebunkern. Militärverwaltung und Polizei wissen erst seit Freitagnachmittag davon.

Seit Freitag um 17 Uhr läuft auf der Luzerner Allmend ein unbewilligtes, zweitägiges Festival unter dem Motto "Die Farbige Festung". Auf der ehemaligen militärischen Häuserkampfanlage sind Konzerte, DJ-Auftritte, Street Art und Graffiti sowie Barbetrieb und Weiteres programmiert. Organisiert wird die Veranstaltung von der Aktion Freiraum.

Auf Anfrage unserer Zeitung sagte ein anonymer Aktivist der Aktion Freiraum: "Wir erwarten mehrere hundert Leute. Den nötigen Strom erzeugen wir mit Generatoren."

"Lehnen Haftung ab"

Die militärische Häuserkampfanlage mit ihren Rund 3,5 Meter hohen, bunkerähnlichen Gebäuden wird seit Jahren nicht mehr genutzt. Eingänge und Fenster sind vergittert worden. Grund und Boden gehören der Stadt Luzern, das Gelände ist aber nach wie vor ein bundeseigener Waffenplatz, der vom Kanton Luzern verwaltet wird. Stefan Brauchli von der Dienststelle für Militär, Zivilschutz und Justizvollzug sagte am Freitagnachmittag: "Wir wurden erst vor wenigen Minuten von der Polizei über die geplante Aktion auf dem Gelände informiert. Ich kann einzig sagen: Sollte etwas passieren, so lehnen wir jegliche Haftung ab."

Gemäss Auskunft von Polizeisprecher Richard Huwiler informierte die Aktion Freiraum am Freitagnachmittag die Stadtpolizei über ihr Vorhaben. Diese wiederum habe die städtische Sicherheitsdirektion kontaktiert. "Von ihrer Seite her ist der Anlass toleriert - aber wir haben klare Abmachungen getroffen", sagt Huwiler. So müsse die Nachtruhe respektiert werden und der in der Nähe gastierende Circus Knie dürfe nicht gestört werden.

Jérome Martinu, Mitarbeit: Stefan Schütz

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zisch.ch 8.8.08

Allmend bis am Sonntag in alternativer Hand

Die Polizei duldet ein illegales Festival

Die "Aktion Freiraum" führt am Wochenende auf der Luzerner Allmend ein alternatives Kulturfestival durch. Ziel sei es, die Vielfältigkeit der alternativkulturellen Bewegung aufzuzeigen, teilte die Aktion am Freitag mit.

Nach Angaben eines Sprechers findet das Festival mit dem Namen "Farbige Festung" in dem früher vom Militar genutzten Gelände statt. Der Anlass sei mit der Stadt und der Polizei abgesprochen worden und werde friedlich ablaufen, sagte er.
Die Aktion "berufe sich dabei auf den historischen Kontext, in dem man unter einer Allmend ein gemeinschaftliches Eigentum versteht, welches von der Bevölkerung genutzt werden kann". Das zweitägige Festival beinhalte ein "reichhaltiges Kulturprogramm und soll die Vielfältigkeit der alternativkulturellen Bewegung aufzeigen".
Die "Aktion Freiraum" setzt sich seit der Schliessung des alternativen Kulturzentrums Boa für mehr Kulturraum ein. Im letzten Dezember führte sie eine unbewilligte Demonstration durch; die Polizei nahm dabei 245 Personen fest.
sda/scd

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Indymedia 8.8.08

Freiräume Verteidigen! 8./9. August in Luzern ::

AutorIn : Aktion Freiraum         

Der Kampf geht weiter! Die Aktion Freiraum ruft auf zu einem zweitägigen Festival "Die Farbige Festung" auf der Luzerner Allmend. Von Freitag 17 Uhr bis Sonntagmorgen werden die verlassenen Ruinen für Alternativkultur und als Zeichen für mehr kulturelle Freiräume genutzt! Kommt zahlreich!     
    
Aufruf: Festival "Farbige Festung" in Luzern

Der Kampf geht weiter! Die Aktion Freiraum ruft auf zu einem zweitägigen Festival "Die Farbige Festung" auf der Luzerner Allmend. Von Freitag 17 Uhr bis Sonntagmorgen werden die verlassenen Ruinen für Alternativkultur und als Zeichen für mehr kulturelle Freiräume genutzt! Kommt zahlreich!

Die Aktion Freiraum nutzt von heute Freitag, 17 Uhr bis Sonntagmorgen die verlassenen Ruinen in der Allmend als Ort, wo Luzerner Jugendlichen die Möglichkeit zur Selbstbestimmung geboten wird. Wir berufen uns dabei auf den historischen Kontext, in dem man unter einer Allmend ein gemeinschaftliches Eigentum versteht, welches von der Bevölkerung genutzt werden kann. Die Luzerner Allmend befindet sich noch dazu in der so genannten Freiraumzone und so sehen wir keinen geeigneteren Standort für unser Festival.

Das zweitägige Festival "Die farbige Festung" beinhaltet ein reichhaltiges Kulturprogramm und soll die Vielfältigkeit der alternativkulturellen Bewegung aufzeigen: Der Versuch, durch kreative Art und Weise das eigene Lebensumfeld mitzugestalten. Das Festival wird stets umrandet von diversen Djs, Konzerten an beiden Abenden, einem Theater und einer Ausstellung, zu der auch die Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

Wir wollen damit aufzeigen wie breit und kreativ die alternativkulturelle Bewegung der Stadt Luzern ist und dass sie dringend Räume benötigt. Die Forderung der Aktion nach mehr kulturellem Freiraum bedeutet, dass nicht die Stadt oder eine Geschäftsleitung entscheidet, was Alternativkultur ist, sondern dass eine Diskussion unter Jugendlichen und Kulturschaffenden die Grundlage für Alternativkultur ist. So hält auch die Stadt Luzern fest: "Eine Kulturstadt braucht breite und lebendige Kulturszenen, die widerspenstig, unreglementiert, kritisch, aufmüpfig und anarchisch sind. Diese Szenen machen den Nährboden des kulturellen Lebens aus." Gerade die Jugend braucht Platz zum Leben - Platz um Kultur zu erschaffen. Der Raum dafür ist momentan nicht vorhanden und deshalb verlagern wir unsere Kultur nach draussen und versuchen diese dort weiterhin auf friedliche und kreative Art und Weise der Bevölkerung näher zu bringen und zu zeigen, dass auch unser Anspruch auf einen Platz in dieser Stadt berechtigt ist.

Wir fordern alle auf sich für alternativkulturelle Freiräume stark zu machen!

Wir freuen uns, wenn ihr vorbeischaut und Leute mitnimmt! (Super wär, wenn's an den Nachmittagen schon viel Leute hätte!)

Auf einen gemeinsamen Kampf für kulturelle Freiräume!

Wo?
Mit Bus Nr. 20 von Bahnhof Luzern bis Allmend, dann zum AAL und der Bahnlinie nach Richtung Horw...

Programm:

Freitag, 8.8.2008
START: 17 Uhr

Rot:
Ab 2O Uhr: Live Konzert
Old Fishman (Alternative Rock)
Seed of Pain (Hardcore)

Weiss:
Ab 22 Uhr: Indie-Dissko
DJ's Gestapo de l'Amour
Danach: Minimal House
C'N'D (korsett)
Martin Meier (nonchalance/korsett)

Samstag, 9.8.2008
Ganzer Tag: Street Art & Graffiti, div. Künstler
Bar, Chillout, Food

Weiss:
Mestiz-Punk-Reggae-Dissko mit DJ Kaixo (bitxidenda)
Electro-leicht-konsumierbar-Industrial-Ebm mitFish&Fish vs. Das Gummi (Abteilung Tanzpalast)

Schwarz:
Ab 16 Uhr: Wrestling Championship
Ab 22 Uhr: Anti-Parade Afterparty
Ab 04 Uhr: From Breakcore to Minimal Kackmusikk + korsett Dj's

Rot:
Ab 15 Uhr: DJ Chimpanzee (Funk, Breaks, etc.)
Ab 18 Uhr: DJ Skaludos
Ab 20 Uhr: Live Konzert mit Kulturattentat (Ska)
Lea-Won (HipHop)

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ANARCH@-CAMP
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Indymedia 10.8.08

4. Anarchistisches Sommercamp in der Schweiz ::

AutorIn : Acamp08     : http://www.acamp.ch.vu     

Seit diesem Mittwoch findet in Mont-Soleil bei St.Imier zum vierten Mal das Anarchistische Sommercamp in der Schweiz statt. Auch dieses Jahr werden zu verschiedenen Themen Workshops angeboten. Das aktuelle Workshop Programm findet sich an der Infowand am Camp. Das weniger aktuelle auf: www.acamp.ch.vu

* Acamp Webseite
http://www.arachnia.ch/acamp/acamp08
* Workshops
http://www.arachnia.ch/acamp/acamp08/workshops.html
* Indy Feature vom letzten Jahr
http://ch.indymedia.org/de/2007/07/51234.shtml

Aufruf zum 4. Anarchistischen Sommercamp in der Schweiz

Herrschaftsfrei leben

Die Erfahrungen hat gezeigt, dass es wichtig ist, einen Ort zu schaffen, an dem sich regelmässig Menschen (wieder-)treffen, um anarchistische Theorien und Praxis miteinander zu verbinden und zusammen eine spassige Zeit zu verbringen. Uns ist klar, dass ein zeitlich begrenztes Camp einem Rückzug auf eine Insel gleicht. Doch schaffen wir uns gerade dadurch einen Freiraum jenseits der alltäglichen gesellschaftlichen Normalität und ermöglichen uns, unsere Ideen vom herrschaftsfreien Zusammenleben umzusetzen und weiter zu entwickeln. Das Acamp bietet die Möglichkeit, zu überlegen und auszuprobieren, wie wir leben wollen. Jenseits vom alltäglichen Kampf gegen Autoritäten, sexistischer oder rechter Anmache und anderen in dieser Gesellschaft leider selbstverständlichen Widerwärtigkeiten. Aber auch das Erkennen und Überwinden dieser Herrschaftsverhältnisse in unserer eigenen Lebenspraxis soll ein Thema sein.
Grundkonsens ist, dass Herrschaftsfreiheit mit sexistischen und rassistischen Verhaltensweisen nicht vereinbar ist. Diskriminierungen aller Art sind nicht zu dulden und Leute, die anderer Meinung sind, haben auf dem Camp nichts verloren. Uns ist bewusst, dass es sich dabei nur um eine "relative Herrschaftsfreiheit" handelt, denn wir tragen alle Herrschaftsmechanismen dieser Gesellschaft in uns herum. Wir gehen davon aus, dass sich alle auf dem Camp aktiv einmischen, wenn sie solches Verhalten bei sich selbst oder bei anderen wahrnehmen und alle zusammen dafür sorgen, dass unser Zusammenleben möglichst herrschaftsfrei wird. Es muss jederzeit möglich sein, sich mit Herrschaftsverhältnissen und ihren Auswirkungen auseinanderzusetzen.
Gemeinsam ein Camp zu gestalten bedeutet nicht, kritiklos im "Gemeinschaftsgefühl der Szene" aufzugehen. Es ist wichtig, Widersprüche aufzuzeigen und Kritik einzubringen, damit wir voneinander lernen und unser Verhalten hinterfragen können. Und es ist in Ordnung, sich zu streiten! Dabei sollte der Umgang untereinander bei einem anarchistischen Camp jedoch von Solidarität und Respekt geprägt sein, was die Akzeptanz unterschiedlicher Ansätze und herangehensweisen einschliesst.

Selbstorganisierte Vielfalt 1 - Organisation

Die OrgaGruppe (Vorbereitungsgruppe) besteht nur bis zum Beginn des Camps, danach hängt es von allen CamperInnen ab, ob das Camp funktioniert, Spass macht und wie weit wir unsere Utopien umsetzen können. Zwar übernimmt die OrgaGruppe die Vorbereitung, sucht einen Platz, organisiert die Werbung und versucht die Infrastruktur zu organisieren, aber ohne Leute, die das Camp auf- und abbauen, ohne Camp- und Küchenorganisation, Leute die Essen besorgen, kochen, aufräumen, die gemeinsame Betreuung von Kindern organisieren usw. geht natürlich gar nichts. Das Camp wird dieses Jahr neu an einem Mittwoch beginnen, damit genug Zeit für den Aufbau bleibt. Gegen Ende des Camps wird es auch eine Diskussion über die Vorbereitung und den Ablauf des Camps geben. Dort bildet sich dann auch die neue OrgaGruppe für das Camp 2009.
Wir sind uns der Wissenshierarchie bewusst, die mit einer solchen OrgaGruppe verbunden ist, daher wird versucht die Informationen im Camp möglichst transparent zu verbreiten, damit hoffentlich andere, gemeinsam gefundene Organisationsstrukturen in den Vordergrund treten. Da wir hoffen auch zahlreiche anderssprachige Menschen am A-Camp zu treffen, wollen wir, wenn immer möglich Plena, Infos und Diskussionen mehrsprachig halten - da werden wir bestimmt Leute brauchen, die sich zutrauen, zu übersetzen.

Selbstorganisierte Vielfalt 2 - Workshops und Kultur

Neben dem Zusammenleben und dem Austausch im Camp, stellen Workshops und Veranstaltungen einen zentralen Aspekt des Camp dar. Einige sind bereits in Planung oder schon organisiert - die aktuelle Liste findet ihr auf unserer Webseite www.acamp.ch.vu. Wir würden und wünschen, dass viele CamperInnen nach ihren Interessen einen eigenen Workshop anbieten. Dieser kann sowohl über die oben genannte Homepage angekündigt werden (einfach das Kontaktformular ausfüllen), oder auch spontan aus dem Camp heraus entstehen.
Das Angebot an Workshops kann also so bunt und vielfältig sein, wie die Interessen der CamperInnen: von Workshops zu Kompostklobau, Baumklettern, Zeitungen- oder Radio machen bis hin zu Strassentheater und von Diskussionen und Veranstaltungen zu Anarchosyndikalismus, Antimilitarismus, Grundlagen des Anarchismus, Arbeit, Leben in einer Kommune, über Pädagogik/Antipädagogik bis hin zur Anarchie der Geschlechter, also Antisexismus, Intersexualität und Kritik an der Kleinfamilie und der RZB (romantischen Zweierbeziehung). Letztendlich hängt dies aber davon ab, was ihr macht und vorbereitet, also meldet euch zahlreich mit Dingen, die ihr machen wollt. Eine Vielfalt des A-Camps entsteht erst, wenn diejenigen, die zuhause sowieso zu irgendeinem Thema praktisch oder theoretisch arbeiten, einen Workshop vorbereiten und anbieten. Es soll auch ein möglichst reichhaltiges Kulturprogramm geben. Wenn ihr Musik machen, Kabarett- oder Theaterstücke aufführen oder das Abendprogramm füllen wollt, meldet euch bitte bei uns. Auf dem Gelände ist auch Platz für Spiele und Tanz, bringt einfach Material dafür mit.

Vernetzung mit Anderen

Um den Widerstand gegen Herrschaft und Unterdrückung überall auf der Welt weiterzuführen und mit den Inhalten des A-Camps zu verknüpfen, sollten wir versuchen, das Camp mit konkreten politischen Auseinandersetzungen zu vernetzen. Deshalb ist es gut, wenn es Leute gibt, die an diesen Auseinandersetzungen beteiligt sind und auf dem Camp aktuelle Entwicklungen und Planungen darstellen können. Lasst also eure Kontakte zu anderen libertären Camps oder Karawanen, zu Leuten aus andern Ländern und anarchistischen Organisationen spielen, auf dass bereits der Schritt zum A-Camp ein Schritt zu einer weiteren Vernetzung ist.

Webseite: www.acamp.ch.vu
Email: acamp@arachnia.ch.NOSPAM

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GIPFEL-SOLI-NEWS 9.8.08
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gipfelsoli.org/Newsletter 9.8.08

9.8.2008 Strasbourg/ Kehl -- Heiligendamm

- NATO-Gipfel am 3. und 4. April 2009?
- Eckpunkte des Bündnisses Bye Bye NATO
- 14./15.November 2008: Europäischer Aktionstag gegen militärische Infrastruktur
- §129a: Einladung zum bundesweiten Treffen
- Du warst beim G8 in Heiligendamm?
- peoples global action infopunkt hamburg präsentiert:
- Die (Re)Konstruktion einer Anti-Kriegs-Bewegung
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5445.html