MEDIENSPIEGEL 11.8.08
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- JSVP-Hess vs Zaffaraya
---------------------
REITSCHULE
---------------------
PROGRAMM:
Mi 13.08.08
20.00 Uhr Vorplatz
The all time favourites Lounge: Ritmos revolucionarios
Do 14.08.08
20.00 Uhr Vorplatz
DJ Forensic (Subversive Records, Bern) -
Fullspectrum Ambient + Rock'n'Roll
Fr 15.08.08
20.00 Uhr Vorplatz
Wazomba -
Ska-Reggae-Swing-Trash-Klezmer-Polka-Balkanjazz
Sa 16.08.08
21.00 Uhr Grosse Halle Balder-Fly-Preview 4: "Wild wild West"
22.00 Uhr Grosse Halle Zeno Tornado & The Boney Google
Brothers - Country/ Bluegrass
Vorplatz-Belebungs-Bar: Di-Sa ab 16 Uhr
Vorplatz-Belebungs-Infos: http://www.vorplatz.ch
--------------------
ZAFFARAYA
--------------------
Bund 11.8.08
Gemeinderat schützt illegale Hüttensiedlung
Das Zaffaraya ist illegal, wird aber von der Stadtregierung geduldet.
Diesen "Verstoss gegen die Rechtsgleichheit" will JSVP-Stadtrat Erich
J. Hess nicht hinnehmen
Auf eine baupolizeiliche Anzeige gegen das Zaffaraya ist der
Gemeinderat nicht eingegangen. Nun will JSVP-Stadtrat an die
Regierungsstatthalterin gelangen.
Ende 2007 musste das Zaffaraya der Zufahrt zum Neufeldtunnel weichen.
Das Hüttendorf zog in der Folge auf ein Gebiet rund 200 Meter
nördlich
des alten Standorts um. "Diese Parzelle ist jedoch nicht als Bauland
eingezont", beanstandet JSVP-Stadtrat Erich J. Hess. Der Parlamentarier
erstattete deshalb eine baupolizeiliche Anzeige gegen die alternative
Wohnsiedlung. "Die Fahrnisbauten sind illegal und müssen weg", so
Hess'
Forderung.
Nun hat der streitbare Stadtrat die Antwort auf seine Eingabe erhalten.
Diese stammt wider Erwarten nicht vom Bauinspektorat, sondern vom
Stadtpräsidenten persönlich. Und dieser gibt Hess im ersten
Punkt
überraschenderweise recht: Das Hüttendorf Zaffaraya ist
illegal. "Der
Standort befindet sich in der Verkehrsfläche, welche nicht zu den
Bauzonen gehört. Für die Bauten und Anlagen wurde keine
Baubewilligung
eingeholt; eine solche hätte wegen fehlender Zonenkonformität
auch
nicht erteilt werden können", schreibt Alexander
Tschäppät (sp). Von
einem Rückbau der Siedlung will der Stadtpräsident dennoch
nichts
wissen. Zwar gesteht Jurist Tschäppät ein, dass die Siedlung
rechtswidrig ist und "nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung (...) die
Einhaltung des geltenden Rechts in der Regel vorrangig" ist. Doch in
diesem speziellen Fall bestehe ein "öffentliches Interesse", auf
die
Wiederherstellung des rechtmässigen Zustandes zu verzichten, so
Tschäppät. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die
Geschichte des
Hüttendorfs Zaffaraya, das in einem speziellen politischen und
historischen Kontext entstanden sei, "sodass ein Vergleich mit anderen
unbewilligten Anlagen nicht möglich ist." Des langen Briefes
kurzer
Sinn: Die illegale Siedlung werde wie ehedem auf Zusehen hin geduldet.
"Ich will gleiches Recht für alle"
Erich J. Hess ist über die Antwort aus dem Gemeinderat
empört. "Das ist
doch eine Frechheit, wenn Behörden, die von Amtes wegen das Gesetz
durchsetzen müssten, so argumentieren", sagt er. Bei jedem
Hausbesitzer, der ohne Bewilligung ein Dachfenster einbaue, trete der
Bauinspektor auf den Plan, aber wenn eine ganze Siedlung ohne
Bewilligung erstellt werde, verschliesse man beide Augen. "Ich will,
dass für alle das gleiche Recht gilt", sagt Hess und kündigt
an, in der
Sache weitere juristische Schritte zu unternehmen - und zwar in Form
einer Aufsichtsanzeige bei Regierungsstatthalterin Regula Mader.
Auf politischer Ebene haben die Bürgerlichen in Sachen Zaffaraya
bislang nur Misserfolge eingesteckt. Das letzte Mal geschah dies im
vergangenen April. SVP und FDP hatte sich daran gestört, dass in
der
Stadt Bern jeder andere Bewohner eine Grundstückserschliessung aus
eigenen Mitteln bezahlen muss, nicht aber die Bewohner des Zaffarayas.
Es gehe nicht an, dass man nicht bedürftigen Bürgern aus
öffentlichen
Geldern Geschenke mache, monierten sie. Beim Umzug des Zaffarayas an
seinen neuen Standort hatte nämlich die Stadt 180000 von 260 000
Franken an die Erschliessungskosten bezahlt.
Man habe eine "pragmatische und faire Lösung" gesucht,
erklärte die
Stadtregierung daraufhin. Es sei namentlich um einen termingerechten
und reibungslosen Start der Bauarbeiten für den Neufeldzubringer
gegangen. Zudem habe es eine einvernehmliche, sozial- und
gemeinschaftsverträgliche Lösung werden müssen. Die
Stadtratsmehrheit
teilte die Argumentation des Gemeinderats und lehnte den
bürgerlichen
Vorstoss mit 36 zu 28 Stimmen ab.
Pascal Schwendener