MEDIENSPIEGEL 15.9.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Program
- (ST)Reitschule
- Steckweg 13 belebt und besetzt
- Sauvage
- Bleiberechts-Demo
- Polizei will Taser
- Neonazis in der Armee
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REITSCHULE
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PROGRAMM:
Mi 17.09.08
19.00 Uhr SousLePont - Italien Spezialitäten
20.00 Uhr Vorplatz - The all time favourites Lounge: Mani Matter - "S'länge
fürs z'spränge paar Seck Dynamit"
Do 18.09.08
20.00 Uhr Vorplatz - Dub Nation (BE) - Experimental Dub
Live-Soundsystem
20.30 Uhr Kino - Uncut:
LE NOUVEAU MONDE von Etienne Dhaene, Frankreich 2007
Fr 19.09.08
20.00 Uhr Vorplatz - DJ Stauwehr/U16B (212 Bern) -
Postpunk, New Wave, Alternative Pop
21.00 Uhr Tojo - Calamity
Jane, Lesung, CD-Taufe &. Disco mit Djane Jane
22.00 Uhr Dachstock - Pilgrim Fathers (UK) & Manatees (UK)
- Rock/Post-HC/Psychedoomic
Sa 20.09.08
23.00 Uhr Dachstock
- Techstock III:
Ostgut-Ton Labelnacht mit Len Faki, Prosumer, Murat Tepeli, Tama Sumo -
Techno/House/Minimal
So 21.09.08
21.00 Uhr Dachstock - Qui (USA) mit David Yow (Jesus
Lizard, Scratch Acid) - Punk/Rock/Noise
Infos: www.reitschule.ch & www.vorplatz.ch (Bar
ab 16 Uhr
geöffnet)
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(ST)REITSCHULE
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BZ 15.9.08 (bernerzeitung.ch)
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Wie-weiter-mit-der-Reitschule/story/31870592
(schon 20 intelligente Kommentare...)
Wie weiter mit der Reitschule?
Die Reithalle steht wieder im Fokus politischer Diskussionen.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) und seine
Herausforderin
Barbara Hayoz (FDP) nehmen Stellung zum Sicherheitsproblem rund um das
Kulturzentrum.
Was bedeutet die Reitschule für Bern?
Stadtpräsident Alexander Tschäppät: Sie ist ein
wichtiger Begegnungsort
und ein alternatives Kulturzentrum mit vielbeachteten Veranstaltungen
und somit eine Institution, die nicht aus Bern wegzudenken ist.
Gemeinderätin Barbara Hayoz: Ein alternatives Kulturzentrum mit
positiven und - vor allem wegen des schwierigen Umfeldes - negativen
Effekten.
Wie stehen Sie zur Initiative, welche die Schliessung der Reitschule
anpeilt?
Alexander Tschäppät: Ich lehne sie ab, weil sie
Zwängerei ist. Die
Bevölkerung hat viermal an der Urne klar gemacht, dass sie die
Reitschule als Kulturinstitution erhalten will. Der SVP fällt seit
16
Jahren nichts weiter ein, als die ewig gleichen Ladenhüter
hervorzuholen.
Barbara Hayoz: Das Berner Stimmvolk hat sich in vier Abstimmungen
für
die Reitschule ausgesprochen. Diesen Volkswillen gilt es zu
respektieren.
Momentan ist sie in den Schlagzeilen wegen Gewalt und Drogen. Braucht
es mehr Polizei, allenfalls Videoüberwachung?
Alexander Tschäppät: Es braucht mehr Polizeipräsenz, wie
wir dies seit
längerem fordern. Die Polizei hat überall die
öffentliche Sicherheit zu
gewährleisten, es darf für sie keine No-Go-Areas geben. Wenn
die
Polizei präsent ist, braucht es auch keine Videoüberwachung.
Barbara Hayoz: Es braucht mehr sichtbare Polizeipräsenz. Der
Einsatz
von Videoüberwachung wäre sinnvoll. Aber auch die Ikur
trägt einen
wesentlichen Teil der Verantwortung.
Drückt sich die Polizei ums Durchgreifen?
Alexander Tschäppät: Das glaube ich nicht. Aber es ist klar,
dass es
für die Polizei nicht immer leicht ist, vor der Reithalle
einzugreifen.
Doch das gehört zu ihrer Aufgabe.
Barbara Hayoz: Nein; aber sie braucht auch die politische
Unterstützung der Gemeindeorgane, also von Stadtrat und
Gemeinderat.
Wie kann die Reitschule ihren Kulturbetrieb retten?
Alexander Tschäppät: Indem alle Beteiligten ihren Teil dazu
beitragen.
Die Polizei muss gegen die Drogenszene vorgehen. Die Ikur muss wieder
bereit sein, Abmachungen zu treffen und einzuhalten. Und die Stadt muss
wie geplant rasch eine zweite Anlaufstelle realisieren.
Barbara Hayoz: Die Reitschule muss sich klare Strukturen geben,
Ansprechpersonen benennen und mit Stadt und Polizei zusammenarbeiten.
Soll man der Reitschule die Mittel kürzen, weil sie sich nicht an
die Vereinbarung hält?
Alexander Tschäppät: Die Kürzung von Mitteln wäre
für mich eine ultima Ratio, wenn sich die Ikur nicht an die
Abmachungen hält.
Barbara Hayoz: Ja; wer Regeln verletzt, die in einer Vereinbarung
stehen, hat die Konsequenzen zu tragen.
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20min.ch 13.9.08
"Gemeinderat duldet keine offene Drogenszene"
Mit deutlichen Worten hat sich nun auch der Berner Stadtpräsident
Alexander Tschäppät zu den Zuständen bei der der
Reitschule geäussert:
"Der Gemeinderat duldet keine offene Drogenszene", sagte er auf Anfrage.
Zum Rechten sehen könne allerdings nur die Polizei, weil sie das
Gewaltmonopol habe. Er habe auf dem Vorplatz des alternativen
Kulturzentrums "zunehmende Ansammlungen" beobachtet. Ob man da nun von
einer offenen Szene rede oder von einer "Ansammlung", sei nicht
entscheidend, sagte Tschäppät zu Medienberichten vom Samstag.
Die Polizei müsse das Problem in Griff bekommen. Seit Anfang Jahr
liege
die Zuständigkeit bei der Kantonspolizei, die Stadt könne
lediglich
bestellen. Er gehe davon aus, dass die Stadt genug aufwende für
die
Polizei, zahle sie doch im kantonalen Vergleich am meisten pro Kopf.
Allenfalls müsse sie andere Schwerpunkte setzen.
Käser: "So nicht"
Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sagte am
Samstag auf
Anfrage, er goutiere nicht, dass er Tschäppäts Haltung aus
den Medien
erfahre. "So nicht", sagte er, doch sei ihm klar, dass in Bern bald
gewählt werde. Ein Gespräch zum Ressourcenvertrag und zum
Brennpunkt
Reitschule sei allerdings schon vor ein paar Wochen gemeinsam ins Auge
gefasst worden.
Auch die Verstärkung der Polizeikräfte sei angepackt, "denn
es kommen
immer mehr Aufgaben auf die Polizei zu, wie Internetkriminalität,
Menschenhandel und häusliche Gewalt". Diese könnten nicht mit
ständig
gleich bleibendem Bestand gelöst werden.
Im Finanzplan für die kommenden Jahre sei deshalb eine
Verstärkung um
200 Stellen vorgesehen, sagte Käser. Die Mittel dafür seien
im Plan
eingestellt. Ans Ziel komme man allerdings nur mit einem schrittweisen
Vorgehen. Zurzeit liegt der Bestand, nach der Integration der
Stadtpolizei Bern, bei rund 2200 Mitarbeitenden.
In den letzten Tagen ist die Auseinandersetzung um die Berner
Reitschule mit neuer Schärfe aufgeflammt. Eine städtische
Initiative,
die am Donnerstag lanciert wurde, will das alternative Kulturzentrum
schliessen und anschliessend verkaufen.
Der städtische Sicherheitsdirektor Stephan Hügli hat sich
gleichentags
in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Darin warf
er dem
Gemeinderat eine "hinhaltende Politik" vor und forderte mehr
Entschlossenheit.
Quelle: SDA/ATS
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STECKWEG 13
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bernerzeitung.ch 15.9.08
Hausbesetzer in der Lorraine
Von js
Am Steckweg in der Lorraine wurde am Wochenende ein Haus besetzt. Die
Aktivisten zeigten Wille zur Integration und luden über 30
Nachbarn zum
Brunch ein.
Ob die "Gäste" im leerstehenden Gebäude bleiben können,
hängt vom
Hausbesitzer ab. Diesen konnten die Besetzer gemäss "20Minuten"
allerdings noch nicht erreichen.
Laut "Telebärn" ist bei der Polizei bis gestern auch noch keine
Anzeige
der Hausbesitzer eingegangen. (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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20min.ch 14.9.08
Gratis-Brunch in besetztem Haus in der Lorraine
"Besetzt - belebt": Unter diesem Motto halten Aktivisten seit Samstag
ein leerstehendes Haus am Steckweg im Lorraine-Quartier besetzt.
Sie protestieren damit dagegen, dass es in der Stadt Bern kaum mehr
bezahlbare, grosse Wohnungen gebe. Ob sie bleiben können,
hängt vom
Hausbesitzer ab. Diesen konnten die Aktivisten aber noch nicht
erreichen. Dass sie sich im Quartier integrieren wollen, haben sie
gestern schon einmal deutlich gemacht: Sie luden über 30 Nachbarn,
darunter viele Kinder und Familien, zum Gratis-Brunch ein.
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Blog 13.9.08
http://lizamazo.ch/2008/09/endlich-neue-nachbarn/
endlich, neue nachbarn!
Einsortiert von Lizamazo unter Gesehen
heute früh oder gestern spät - jedenfalls während meiner
schlafenszeit
sind neue nachbarn ins haus vis-à-vis gezogen. das klingt
zunächst
alltäglich. besagtes haus wurde aber vor einem knappen jahr wegen
gefährdung "geräumt". der dachstock droht einzustürzen,
das sieht man
von aussen. sanitär und elektrisch sei auch gemeingefährlich,
weshalb
eben das ewb den strom lieber abstellte. als erste zog die tamilische
familie aus, später verging auch den anderen lebenskünstlern
die
abenteuerlust und seither versuchte bloss ab und zu ein alki, die
tür
aufzumurksen, was die kinder natürlich interessierte, was wiederum
ihn
wieder verscheuchte. in der nachbarschaft wurde spekuliert und
gerüchte
gekocht. offensichtlich und damit schreibbar ist, dass die
eigentümerin
seit zig jahren keinen unterhalt mehr betrieb und eine andere nachbarin
weiss, dass die hütte trotzdem nicht verkauft werden
solle/könne.
deshalb sind wir jetzt sehr glücklich über die neuen, hoffen,
dass sie
nicht gleich wieder verscheucht werden und dass allenfalls doch mal
jemand ein machtwörtlein spricht und die lotterbude
zwangsveräussert,
damit sie den neuen nicht unter dem füdli zerbröselt bzw.
ihnen das
dach auf den kopf fällt.
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Indymedia 13.9.08
Steckweg 13 besetzt und belebt
AutorIn: kraak 13
Juhuii, wir haben ein Haus besetzt und belebt. Darin haben wir auch
schon gegessen. Es war aber nicht sehr lecker. Das Moussaka war schon
fast 'herübergekeit' und auch die Salatsauce liess zu
wünschen übrig.
Das Brot hingegen, das schmeckte sehr gut. Es war frisch und voll bio,
so mit Kernen drin. D1 macht gerade Kaffe. Da freuen sich jetzt alle
drauf. Dazu gibts Pralinen, welche die Schwester von Oskar aus Spanien
mitgebracht hat. Solche mit Café-Geschmack, aber auch Naranja-
(Orange)
und Brandygeschmack ist vertreten. Die Verpackung sieht echt edel aus.
Aussen blau, innen so mit Goldfolie. Echt cool. Drauf steht noch El
Obradop del Convento. Und der Hersteller (Falls ihr die auch mal kaufen
wollt): Monasterio de Sant Clara. Doch nicht nur die Pralinen sind
lecker, nein, auch das Haus hat einiges zu bieten. Kommt doch mal
vorbei. Wir werden da sein.
Es grüsst, kraak 13
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SAUVAGE
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Indymedia 14.9.08
13.9.08 Sauvage in bern
AutorIn : AGBe
Gestern am 13.9 08 hat in Bern eine Sauvage für mehr kulturellen
Freiraum , mit ca. 80 Personen stattgefunden.Unter dem Motto ''Squat
the City // Autonome Räume schaffen
Ab ca 20:30 Uhr versammelten sich die ersten Leute vor der
Gewerbeschule Lorraine in Bern und besetzten den gedeckten Platz vor
der Schule. Nach einer ca. 3 sündigen Platzbesetzung inklusive
Punk-Konzert,erschienen mehrere (ca. 7) uniformierte mit Gummischrot
bewaffnete Gestalten.Diese liessen keinen Raum für Verhandlungen
und
stellten ein Ultimatum von 20 minuten um den Platz zu verlassen.Dies
wurde Widerwillig befolgt und so zog die ganze Gruppe mit Traktor,
Transpi und Musik lautstark über die Lorrainebrücke in
richtung
Reitschule wo anschließend noch weiter gefeiert und auch eine
alternative zum Reitschule-Kulturbetrieb geboten wurde.Billiges Bier
und Vokü sei dank.
SQUAT THE CITTY // AUTONOME RÄUME SCHAFFEN // D.I.Y. SUBITO
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BLEIBERECHT
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Bund 15.9.08
"Bleiberecht für alle"
Stadt Bern An der nationalen Kundgebung "Bleiberecht für alle"
nahmen
am Samstagnachmittag rund 2500 Personen teil. Die Teilnehmer
besammelten sich um 13.30 Uhr auf der Schützenmatte und
marschierten
anschliessend via Lorrainebrücke auf den Breitenrainplatz und von
da
über Viktoriaplatz und Kornhausbrücke auf den unteren
Waisenhausplatz,
wo eine Platzkundgebung stattfand. Zahlreiche Flüchtlinge und
Sans-Papiers sprachen über die Missstände, mit denen sie
täglich leben
müssen. Die aktuelle Migrationspolitik schaffe laufend neue
Probleme,
statt welche zu lösen. In diesem Sinne standen vier Forderungen im
Vordergrund: die kollektive Regularisierung, ein sofortiger
Ausschaffungsstopp, die sofortige Umsetzung des Härtefall-Artikels
sowie das Recht auf Familienzusammenführung.
Während des Umzugs sei es lediglich zu kleineren
Verkehrsbehinderungen
gekommen, schreibt die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung. Der
private Verkehr habe lokal umgeleitet werden müssen. Tangiert
waren
ebenfalls die Tramlinie 9 von Bern Mobil sowie die Busse des RBS. (pas)
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Telebärn 13.9.08
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Demo-gegen-Auslaenderpolitik-in-Bern/story/12046141
Demo gegen Ausländerpolitik in Bern
An der von der Stadt Bern bewilligten nationalen Kundgebung
"Bleiberecht für alle" nahmen am Samstagnachmittag ca. 2'000
Personen
teil. Während des Umzugs kam es im Nordring, dem
Breitenrainquartier
und in der Innenstadt zu kleineren Verkehrsbehinderungen.
Gegen 2'000 Kundgebungsteilnehmende besammelten sich um 13.30 Uhr auf
der Schützenmatte und marschierten anschliessend via
Lorrainebrücke -
Nordring auf den Breitenrainplatz und von da über Viktoriaplatz -
Kornhausbrücke - Kornhausplatz - Theaterplatz - Amthausgasse -
Bärenplatz auf den unteren Waisenhausplatz, wo eine
Platzkundgebung mit
Musikdarbietungen stattfand. Vor 18.00 Uhr löste sich die
Veranstaltung
auf.
Während des Umzugs kam es zu kleineren Verkehrsbehinderungen. Die
Kantonspolizei leitete den privaten Verkehr lokal um. Tangiert waren
ebenfalls die Tramlinie 9 und die Busse der RBS. BernMobil setzte
Ersatzbusse ein. (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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tagesanzeiger.ch 13.9.08
Für Papierlose auf die Strasse
Zwischen 2000 und 3000 Personen haben in Bern unter dem Motto
"Bleiberecht für alle" für Menschen ohne legalen Aufenthalt
demonstriert.
Die Demonstranten verlangten die kollektive Regularisierung und einen
sofortigen Ausschaffungsstopp. Die Kundgebung begann auf der
Schützenmatte bei der Reithalle und führte via
Breitenrainplatz und
Bundesplatz zum Waisenhausplatz. Auf Transparenten in verschiedenen
Sprachen forderten die Menschen bei tristem Regenwetter, respektiert
und anerkannt zu werden und arbeiten zu dürfen.
Die Forderungen wurden im Lauf des bewilligten Demozugs, an dem
Papierlose aus allen Teilen der Schweiz teilnahmen, in Referaten und
musikalischen Darbietungen bekräftigt.
Laut Kantonspolizei verlief die Kundgebung ohne Zwischenfälle. Sie
schätzte die Zahl der Demonstrierenden auf gegen 2000, die
Organisatoren sprachen von 3000 Teilnehmenden.
Die nationale Kundgebung wurde durch die Bleiberechtkollektive aus
Zürich, Bern, Freiburg und Waadt organisiert. Der Aufruf wurde von
vielen Gruppen und Organisationen unterstützt.
Leben in ständiger Furcht
Die aktuelle Migrationspolitik schaffe laufend neue Probleme, statt
welche zu lösen, heisst es in einer Medienmitteilung der
Organisatoren.
Abgewiesene Asylsuchende und solche, auf deren Gesuch nicht eingetreten
wurde, dürften in der Schweiz nicht arbeiten und wohnten in
Notunterkünften mit minimaler Nothilfe.
Menschen mit vorläufiger Aufnahme lebten in einem Dauerprovisorium
mit
geringen Chancen auf Arbeit, Wohnung oder eine Lehrstelle. Sans-Papiers
führten ein Schattendasein ohne Rechtsschutz. Sie alle lebten mit
der
ständigen Furcht, ausgeschafft zu werden.
In diesem Sinne standen an der Kundgebung vom Samstag vier Forderungen
im Vordergrund: die kollektive Regularisierung, ein sofortiger
Ausschaffungsstopp, die sofortige Umsetzung des Härtefallartikels
und
das Recht auf Familienzusammenführung. (grü/sda)
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TASER
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tagesanzeiger.ch 13.9.08
Polizisten wollen Taser anschaffen
Die Schweizer Polizeikommandanten empfehlen einstimmig die
Einführung der umstrittenen Elektroschockwaffe.
Bereits drei Viertel der Kantonspolizeikorps verfügen über
den Taser.
Die Polizeikommandanten möchten aber, dass die Waffe nach
einheitlichen
Kriterien angewandt werde, sagte KKPKS-Präsident Beat Hensler auf
Anfrage. Sie empfehlen darum die landesweite Einführung.
Nicht jeder Polizist solle über einen Taser verfügen, sondern
nur
speziell ausgebildete Mitglieder von Sondergruppen. Zudem solle das
Destabilisierungsgerät nur in Fällen eingesetzt werden
dürfen, in denen
heute die Schusswaffe erlaubt sei, sagte Hensler.
Als Ersatz für Schutzwaffen
Der Vorteil des Tasers ist gemäss KKPKS, dass er oft die
Schusswaffe
ersetzen kann. Damit komme es zu weniger Todesfällen oder
Verletzungen.
Er erweitere somit die Möglichkeiten zum
verhältnismässigen Handeln.
Die Elektroschockpistole ist aber nicht unumstritten.
Menschenrechtsorganisationen verweisen auf Todesfälle, die der
Taser im
Ausland verursacht habe. Nach Angaben der KKPKS ist aber kein Fall
bekannt, bei dem die Stromwirkung zum Tod geführt habe. Ein
Restrisiko
bleibe indes wie bei jeder Waffe, sagte Hensler. (oku/sda/ap)
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20min.ch 13.9.08
Polizei will Taser
Die Schweizer Polizeikommandanten empfehlen einstimmig die
Einführung der umstrittenen Elektroschockwaffe Taser.
Diese Geräte seien effiziente Einsatzmittel, teilte die Konferenz
der
Kommandanten am Samstag mit. Die Konferenz der Schweizerischen
Polizeikommandanten (KKPKS) hat laut Mitteilung eingehende
Untersuchungen zu den Tasern durchgeführt und dabei in- und
ausländische Erfahrungen ausgewertet.
Fazit sei, dass diese Geräte effiziente Einsatzmittel seien, die
eine
zusätzliche Eskalationsstufe vor dem Schusswaffeneinsatz bildeten
und
damit die Möglichkeiten zum verhältnismässigen Handeln
erweiterten. Aus
der nicht tödlichen und effizienten Wirkung resultierten weniger
Schusswaffeneinsätze, weniger Todesfälle und Verletzungen bei
Verhaftungen, sowohl auf Seite der Polizei als auch auf deren
Gegenseite.
Die Restrisiken dieser Waffe würden in der Ausbildung und in den
vorliegenden Richtlinien gebührend berücksichtigt. Die KKPKS
empfiehlt
deshalb der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren die
Einführung dieses Gerätes. Das Parlament hatte der
Möglichkeit zum
Taser-Einsatz erst nach einem langen Hin und Her in der vergangenen
Frühlingssession zugestimmt.
Quelle: AP
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NEONAZIS
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Sonntagsblick 14.9.08
Unteroffiziersverein trainiert deutschen Neonazi
Von Johannes von Dohnanyi
Dreist
Hannes Knoch ist bekennender Neonazi. Dennoch wurde er in der Schweiz
an der Waffe ausgebildet.
Es ist der 16. März 2006. Der Unteroffiziersverein (UOV) Amriswil
TG
veranstaltet sein jährliches Überlebenstraining und einen
Wettbewerb im
Präzisionsschiessen. Schweizer Soldaten kriechen im Tarnanzug
durchs
Unterholz. Die Offiziere sind in Dienstwagen mit
Militärkennzeichen
angereist.
Doch die Schweizer sind nicht unter sich. UOV-Chef und Oberstleutnant
im Generalstab Ralph Bosshard hat auch aktive Soldaten und Reservisten
aus Belgien, Grossbritannien und Deutschland eingeladen. Deren Anreise
und Verpflegung zahlt das Schweizer Militär.
Beschwerde per E-Mail
Zum Reservistentrupp der deutschen "Fernspähkompanie 100"
(FSK100), die
der UOV Amriswil vorschriftsgemäss nach Bern gemeldet hat,
gehört auch
ein gewisser Stabsunteroffizier Hannes Knoch. Niemandem ist
aufgefallen, dass der Militärausrüster und Teilhaber der
privaten
Sicherheitsschule "Warrior Combat and Survival" (Kampf und
Überleben
für Krieger) bekennender Rechtsextremist und Chef der in
Deutschland
verbotenen Neonazi-Gruppe "Blood and Honor" ist.
Doch mit dem Unwissen ist es schon kurz nach Übungsbeginn vorbei.
Ein
Reservistenverband aus dem Raum Karlsruhe (D) beschwert sich bei
Bosshard per E-Mail über Knochs Gastspiel im Thurgau. "Da war ich
schon
erschrocken", gestand der Offizier jetzt gegenüber SonntagsBlick.
"Mit
solchen Leuten wollen wir nichts zu tun haben."
Das ist, wie der stellvertretende Armeesprecher Christoph Brunner
bestätigt, die offizielle Position des Militärs: "Rassismus,
Extremismus, Sexismus und die Verletzung der Menschenwürde werden
nicht
toleriert."
Bloss: Neonazi Knoch hat davon nichts gemerkt. Der Deutsche durfte den
Überlebenskurs 2006 unbehelligt beenden. "Er war beim Schiessen
höchstens Mittelmass", sagte Bosshard beim ersten Gespräch
mit
SonntagsBlick. "Es gab keinen Handlungsbedarf", lautete Stunden
später
die zweite Version. "Er war nur Fahrer der FSK100."
Knoch dankte es den Gastgebern mit Hunderten von Fotos aus den
Trainingstagen in Amriswil auf der Website seiner Kampfschule. Er
empfehle, prahlt er in deutschen Neonazi-Kreisen, jedem "Krieger" einen
Besuch bei den Schweizer Kameraden.
Fast wäre Knoch 2007 noch einmal gekommen. Er meldete sich wieder
für
Amriswil an. Auch diesmal bekam er keine automatische Absage. Das
"Problem", wie Oberstleutnant Bosshard den Vorfall nennt,
erübrigte
sich nur, weil die deutsche Justiz Knoch auf den Fersen war. Einen
"Auslandseinsatz" konnte er nicht riskieren. Immerhin wollte er den
Kontakt zu den Schweizer Kameraden nicht abreissen lassen.
Knoch lud den UOV Amriswil zu einer gemeinsamen Übung in seine
"Warrior
Combat and Survival School" ein. Da stehen unter anderem Nahkampf,
Flucht aus Gefangenschaft und Sabotage hinter feindlichen Linien auf
dem Lehrplan. Uninteressant, sagt Bosshard. "Unsere Wurzelfresserkurse
sind besser." Kein Problem dagegen hatte der UOV aber mit zehn
sogenannten Camelbac, die Knoch nach Amriswil schickte. Die modernen
Feldflaschen, liess der Neonazi wissen, sollten unter den Gewinnern der
Übung verteilt werden. Das Geschenk, erinnert sich Oberstleutnant
Ralph
Bosshard, "haben wir gern entgegengenommen".
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Neonazis in der Armee
Die Armee hatte immer wieder Probleme mit Schweizer Rechtsextremisten:
1990: Leutnant und Neonazi R. B. klaut im Militär zwei
Handgranaten.
Eine davon wirft er in die Wohnung eines Journalisten, der in der
Rechtsextremen-Szene recherchiert hatte. R. B. muss fünf Jahre ins
Zuchthaus.
1995: Skinheads überfallen ein Jugendtreffen in Hochdorf LU.
Mehrere Unteroffiziere sind mit von der Partie.
2000: Der bekannte Neonazi Roland W. (20) fällt in der
Rekrutenschule
regelmässig durch fremdenfeindliche Äusserungen auf. Die
Bundespolizei
bezeichnet ihn als "bekannte Grösse in der Neonazi-Szene". Dennoch
kann
W. problemlos die Unteroffiziersschule machen.
2005: Auch dem Neonazi und Hitler-Verehrer Jonas G. gelingt eine
Karriere im Militär. Er wird zum Oberleutnant befördert,
ungeachtet
eines laufenden Strafverfahrens gegen ihn.