MEDIENSPIEGEL 22.9.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Bettelverbot
- Bahnpolizei
- Neonazis
- Anti-Atom-Demo in Benken

-----------------------
REITSCHULE
-----------------------

ALLERLETZTE VORPLATZ-BELEBUNGS-WOCHE BIS SOMMER 2009!!!
Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

So 21.09.08
21.00 Uhr     Dachstock - Qui (USA) mit David Yow (Jesus Lizard, Scratch Acid) - Punk/Rock/Noise

Mi 24.09.08     
19.00 Uhr     SousLePont - Afrika Spezialitäten
22.00 Uhr     Vorplatz/SouslePont  - Offene Bühne - 15 Minuten berühmt sein! - Street Art
20.30 Uhr     Tojo - SumSum von Laura de Weck, Theater Marie

Do 25.09.08     
20.00 Uhr     Vorplatz - DJ Caribpunk (BE) - From Calypso to Reggae to Hiphop to Strange Skinhead Music
20.00 Uhr     Frauenraum - DRAG-LOUNGE

Fr 26.09.08     
21.00 Uhr     Frauenraum - TANZ-BAR: Gesellschaftstänze und Disco für Frau + Frau, Mann + Mann & Friends. Crashkurs ab 19.15 Uhr.
20.00 Uhr     Vorplatz - Culture Factory Afro-Reggae-Night - Reggae, Ragga, Ska, Dub
20.30 Uhr     Tojo - SumSum von Laura de Weck, Theater Marie
23.00 Uhr     Dachstock - Dubstep & Grime Night mit DJ's Lexxus (USA), Blade (CH), Unfinished (CH), Dada (CH), Host: C4TR - Dubstep/Grime

Sa 27.09.08     
20.00 Uhr     Vorplatz - Allerletzter Vorplatz-Belebungs-Abend bis Sommer 2009!!!
20.30 Uhr     Tojo - SumSum von Laura de Weck, Theater Marie
22.00 Uhr     SousLePont - Christoph Weiherer ( Liedermacherkunst)
22.00 Uhr     Frauenraum - DRAG-NIGHT Vol. 7: NÄD MIKA (Elektrotrashpunk, D), Kiwis & Butchhead (BE) u.a. Support: DJs TIM und TOM (ZH)
23.00 Uhr     Dachstock     Dachstock - Darkside presents: Bailey (UK/Metalheadz), Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Rec/ch), Lost Sequence (DSCI4 Rec./ch), DJ Ryck (Rabass 95.6/ch) - Drum'n'Bass

Infos: www.reitschule.ch & www.vorplatz.ch (Bar ab 16 Uhr geöffnet)

-----------------------------
BETTELVERBOT
-----------------------------

Bund 22.9.08

Der Zank ums Betteln

Stadt Bern Seit Jahrzehnten ist umstritten, ob Betteln in der Stadt Bern erlaubt bleiben soll. 16 Jahre lang wehrte sich Rot-Grün vehement gegen ein Bettelverbot, aber jetzt analysiert die links dominierte Regierung, ob ein Verbot sinnvoll wäre. Letzten Frühling scheiterte eine Motion von SP-Stadtrat Hasim Sönmez nur knapp, die Betteln in der Innenstadt verbieten wollte. Die dritte Folge der "Bund"-Wahlserie nimmt sich des Themas "Betteln" an. (srg)

Seite 19

--

Bettelverbot wird mehrheitsfähig

16 Jahre lang wehrte sich Rot-Grün vehement gegen die bürgerliche Forderung nach einem Bettelverbot in der Stadt Bern. Nun findet in der Ratslinken ein Umdenken statt.

"Ich mag nicht mehr", sagte der ehemalige Gemeinderat Kurt Wasserfallen (fdp) kurz vor seinem Tod. Seit das kantonale Bettelverbot 1991 aufgehoben worden war, hatte er für einen Ersatz auf städtischer Ebene gekämpft und dabei "alles und alle Kanäle probiert" - ohne Erfolg. "Den Kampf für ein Bettelverbot überlasse ich jetzt der SVP", sagte Wasserfallen resigniert.

Doch auch der Volkspartei war im rot-grün dominierten Parlament kein Erfolg beschieden. In regelmässigen Abständen reichte die SVP Vorstösse ein, die ebenso regelmässig und eindeutig abgeschmettert wurden.

Frustriert versuchten die Bürgerlichen den Weg über Volksinitiativen. Doch auch da steckten sie eine Schlappe um die andere ein. Sowohl die SVP-Initiative von 1996 als auch jene der Freiheitspartei (FPS, vormals Autopartei) im Jahr 1999 kamen nicht zustande. Eine Bettelverbots-Petition der SVP verlief 1997 derart harzig, dass die Partei aufgeben musste. Parteichef Hans Ulrich Gränicher erklärte das Thema Bettelverbot anschliessend "für gestorben".

Neuer Bahnhof bringt Kehrtwende

Doch Totgeglaubte leben länger. Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis die Bürgerlichen das Thema wieder aufnahmen. Die eigentliche Reanimation aber kam überraschend aus dem anderen politischen Lager: Vor Jahresfrist kündigte Stadtpräsident Alexander Tschäpppät (sp) nämlich ein Bettelverbot für den neu umgebauten Bahnhof an und brach so das Eis. Nur Wochen später verlangte Sicherheitsdirektor Stephan Hügli in der Manier seines Vorgängers ein Bettelverbot für die gesamte Innenstadt. Und schliesslich sprach sich für die politische Mitte auch die GFL für ein Bettelverbot aus - wie in den Städten Genf, Zürich und Basel. Offensichtlich auch als Reaktion auf organisierte Bettlerbanden, die in jenen Wochen schweizweit für Schlagzeilen sorgten.

Linke entdecken das Thema

Aus der Kehrtwende nahm die SP viel Schwung mit. Die Partei, die 2007 gehörig in der Kritik stand, weil sie sich den Themen Sicherheit und Sauberkeit über Jahre verschlossen hatte, trieb die Diskussion auf einmal selber vorwärts. Alexander Tschäppät gab zu Protokoll, er verschliesse sich der Diskussion über die Ausdehung des Bettelverbots im Bahnhof nicht. Mehr noch: Gemeinsam mit seinen Gemeinderatskolleginnen und -kollegen beauftragte er die Sicherheitsdirektion, eine Analyse zum Thema auszuarbeiten. Sie sollte zeigen, ob und in welcher Form ein Bettelverbot in der Bundesstadt Sinn machen würde.

SP-Motion für City ohne Bettler

Eindeutig zu weit ging den Genossen dann allerdings ein Vorstoss aus den eigenen Reihen. Stadtrat Hasim Sönmez reichte im Frühling 2008 eine Motion ein, die das Betteln in der ganzen Innenstadt verbieten sollte. FDP, SVP und Teile der GFL/EVP-Fraktion unterstützten das Ansinnen erwartungsgemäss, die SP jedoch widersetzte sich grösstenteils. Bei einem Abstimmungsresultat von 35 Ja-Stimmen gegen 35 Nein-Stimmen fällte Stadtratspräsident Andreas Zysset (sp) den Stichentscheid - gegen ein Bettelverbot.

Die Sozialdemokraten bedingten sich mit dieser Abstimmung noch einmal etwas Bedenkzeit aus. Sie erreichten, dass das Bettelverbot im Bahnhof (es wurde in der Volksabstimmung am 1. Juni mit 74,8 Prozent der Stimmen gutgeheissen und tritt am 1. Oktober 2008 in Kraft) genau evaluiert wird. Die Analyse soll zeigen, was das lokale Bettelverbot für Folgen hat. Die Evaluation dürfte in rund einem Jahr vorliegen. Dann geht die Diskussion um das städtische Bettelverbot voraussichtlich in die entscheidende Phase.

SP/JUSO

Betteln ist kein Straftatbestand und gehört darum auch nicht verboten.

Stimmt.

Soll das Bettelverbot im Bahnhof auf die Innenstadt ausgeweitet werden?

Für die SP der Stadt Bern gehört Betteln zu unserer Gesellschaft. Es soll so lange erlaubt sein, als es nicht organisiert ist oder Minderjährige missbraucht werden.  Betteln kann dann örtlich beschränkt verboten werden, wenn die Hauptnutzenden dieses Ortes dadurch übermässig eingeschränkt werden. So hat die SP dem Bettelverbot im Bahnhof zugestimmt, weil es sich beim Bahnhof um einen abgeschlossenen Raum handelt, der in erster Linie als Verkehrsknotenpunkt für täglich 150000 Personen dient. Hier sollen andere Nutzungen, wie das Betteln, zurückstehen. Die SP hat diese Zustimmung aber an Bedingungen geknüpft. So sollen die Massnahmen gegen die organisierte Bettelei und die Durchsetzung des Bettelverbots im Bahnhof in Bezug auf Wirkung und Kosten ausgewertet werden. Die SP setzt nicht auf ein gesamtstädtisches Bettelverbot, sondern auf Angebote wie Pinto.

FDP

Betteln ist kein Straftatbestand und gehört darum auch nicht verboten.

Doch.

Soll das Bettelverbot im Bahnhof auf die Innenstadt ausgeweitet werden?

Ja! Die Innenstadt ist die Visitenkarte Berns - der erste Eindruck zählt.  Was im Bahnhof stört, stört auch ausserhalb. Sonst haben wir die Bahnhof-Bettler einfach 10 Meter vor dem Bahnhofeingang. Was übrigens schon heute der Fall ist: Die Bettelnden messen die 10 Meter ab und stellen sich hin - sie sind also bestens informiert...  
Es geht überdies ja nicht um die Bettler des Altertums. Heutzutage habe wir eine "gut ausgebaute" Sozialhilfe (sagt sogar Sozialdirektorin Olibet), es braucht also niemand zu betteln. Besonders verwerflich ist nicht nur das zuweilen unverhohlene Drohverhalten der Bettler, sondern auch der Missbrauch von Kindern durch organisierte Bettelbanden. Leider hat die regierende Mehrheit selbst gegen diese Form der Bettelei nichts unternehmen wollen und entsprechende Vorstösse im Parlament abgelehnt.

GFL/EVP

Betteln ist kein Straftatbestand und gehört darum auch nicht verboten.

Jein.

Soll das Bettelverbot im Bahnhof auf die Innenstadt ausgeweitet werden?

Aus sozialen Gründen muss in Bern niemand betteln. Die GFL/EVP-Fraktion steht deshalb voll und ganz hinter dem Bahnhofreglement, das das Betteln verbietet, inklusive hinter den entsprechenden Strafbestimmungen. Für uns ist wichtig, dass sich alle im öffentlichen Raum wohl fühlen. Die GFL/EVP-Fraktion nimmt die Ängste der Bevölkerung ernst. Sicherheit ist für uns nicht erst seit letztem Oktober ein Thema. Gegenseitiger Respekt im öffentlichen Raum ist wichtig, aber keine Selbstverständlichkeit mehr. Es braucht dazu leider auch staatliche Vorgaben. Betteln allein macht die Stadt nicht unsicher. Wo Betteln in der Innenstadt aber störend ist, wird das Unsicherheitsgefühl erhöht. Die GFL/EVP-Fraktion widersetzt sich deshalb der Prüfung eines punktuellen Bettelverbots nicht.

SVP/JSVP

Betteln ist kein Straftatbestand und gehört darum auch nicht verboten.

Doch.

Soll das Bettelverbot im Bahnhof auf die Innenstadt ausgeweitet werden?

Keine Antwort.

GB/JA

Betteln ist kein Straftatbestand und gehört darum auch nicht verboten.

Stimmt.

Soll das Bettelverbot im Bahnhof auf die Innenstadt ausgeweitet werden?

Nein, das Bettelverbot im Bahnhof darf nicht auf die Innenstadt ausgeweitet werden, es ist auch nicht nötig. An keinem Ort macht ein Bettelverbot Sinn, auch nicht im Bahnhofareal.  Plätze sind öffentliche Räume und gehören allen, unabhängig vom Besitzstand. Das Bettelverbot soll den öffentlichen Raum von "Unerwünschtem" säubern, dabei werden exemplarisch die Benachteiligten und Globalisierungsverlierer(innen) ins Visier genommen. Wir sind gegen solche Ausschlusspraktiken. Die verschiedensten Lebensformen sollen im öffentlichen Raum Platz haben, auch wenn uns nicht alle gleich passen. Im öffentlichen Raum ist Rücksicht gefragt, das gilt für alle Nutzer(innen). Betteln bedeutet aber nicht automatisch auch Störung. Vielmehr handelt es sich um einen einfachen sozialen Vorgang, bei dem eine Person eine andere um Geld oder Essen fragt. Da soll beziehungsweise darf die Stadt nicht eingreifen.

Pascal Schwendener

-------------------------
BAHNPOLIZEI
-------------------------

20min.ch 22.9.08

"Eine private Bahnpolizei verstösst gegen das Gesetz"

von Lukas Mäder

Heute berät der Ständerat über eine private Bahnpolizei. Der Verband der Polizei-Beamten VSPB ist empört über diese Idee. Warum er privaten Sicherheitsfirmen misstraut, sagt VSPB-Präsident Heinz Buttauer im Interview mit 20 Minuten Online.

Soll die Schweiz eine private Bahnpolizei erhalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich heute der Ständerat, nachdem der Nationalrat dies im März verlangt hatte. Umstritten ist insbesondere, ob die Bahnpolizisten Personen kontrollieren, durchsuchen und festnehmen sowie Pistolen tragen dürfen. Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter, dessen Präsident Heinz Buttauer ist, hat sich für den Widerstand gegen diese Pläne sogar mit Amnesty International zusammengetan, obwohl diese Organisation immer wieder harte Kritik übt an der Polizei.

Herr Buttauer, Sie wehren sich gegen eine private Transportpolizei der Eisenbahn. Haben Sie Angst, dass Private den Polizisten die Jobs wegnehmen?

Heinz Buttauer: Nein. Die Polizei muss keine Angst haben. Uns geht die Arbeit nicht aus. Es ist die Aufgabe des Staats, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen.

Warum stellen Sie sich denn dann gegen die Vorlage?

Buttauer: Weil private Sicherheitsfirmen keine polizeilichen Aufgaben erledigen dürfen. Das sagt ein Rechtsgutachten von Berner Strafrechtsprofessoren. Wenn private Firmen hoheitliche Aufgaben übernehmen, verstösst das gegen die Gesetzgebung. Ein weiteres Problem ist die Haftung: Bei der Polizei haftet der Staat. Aber wer bezahlt, wenn eine private Sicherheitsfirma einen Fehler macht? Aus diesen Gründen hoffe ich, dass der Ständerat die Privatisierung der Bahnpolizei ablehnt.

Im Parlament geht es auch um die Frage, ob die private Transportpolizei Schusswaffen tragen darf. Wo sehen Sie die Grenze?

Buttauer: Bei den Waffen lehne ich jegliche Zwangsmittel für private Sicherheitsleute ab. Das fängt schon bei Handschellen an. Ein privater Sicherheitsmann darf nicht mehr als jeder Bürger, nämlich jemanden festhalten, der ein Verbrechen begangen hat. Er darf aber niemanden anhalten und den Ausweis kontrollieren. Die Frage der Haftung stellt sich bei den Waffen auch. Ein Tränengas-Spray kann bei falscher Anwendung zum Erblinden führen. Wer haftet dann?

Aber bereits heute tragen private Sicherheitsleute Handschellen bei sich.

Buttauer: Natürlich. Das ist jenseits von Gut und Böse. Da sollte es einmal zu einem Musterprozess kommen.

Um gegen die geplante Privatisierung der Bahnpolizei zu protestieren, haben Sie sich mit Amnesty International zusammengetan, obwohl diese Organisation häufig Kritik an der Polizei übt. Warum?

Buttauer: Die Sicherheit ist eines der wichtigsten Anliegen unseres Verbandes. Wenn man Berührungspunkte hat, sollte man die Ressourcen bündeln. Im Nationalrat schliessen sich SP und SVP ebenfalls zu unheiligen Allianzen zusammen.

Sprachen Sie durch dieses gemeinsame Anliegen in ungezwungener Atmosphäre über die Kritik von Amnesty an Ihrer Arbeit?

Buttauer: Das stand nicht im Fokus. Wir hatten das erste Mal einen so engen Kontakt mit Amnesty. Es ist sicher ein positiver Nebeneffekt, dass wir dadurch Kontakte geknüpft haben. Möglicherweise ruft man in Zukunft bei einem Problem kurz an, um es zu diskutieren.

In der Westschweiz sind zwei Fälle von Bespitzelung durch die private Securitas bekannt geworden. Lassen sich solche Auswüchse verhindern?

Buttauer: Private Unternehmen werden das auch in Zukunft machen. Es ist nicht glaubhaft, wenn Securitas sagt, dass sie seit 2005 keine solchen Bespitzelungen mehr durchführt. Gefordert ist die Politik. Bund und Kantone müssen klare Richtlinien erstellen, was private Firmen dürfen und was nicht.

Wann wird der erste Fall von Bespitzelung in der Deutschschweiz bekannt?

Buttauer: Diese zwei Fälle sind nach meiner persönlichen Einschätzung nur die Spitze des Eisbergs. Irgendwann wird auch ein Fall in der Deutschschweiz bekannt werden.

Die Armee ist ebenfalls im Sicherheitsbereich tätig, beispielsweise bei der Bewachung von Botschaften. Stört Sie diese Tätigkeit?

Buttauer: Ich habe nichts gegen subsidiäre Einsätze der Armee. Aber es darf keine Verwischung geben zwischen der polizeilichen und der militärischen Tätigkeit. Ich lehne beispielsweise gemischte Patrouillen von Polizei und Armee ab.

Sie wehren sich gegen private Sicherheitsfirmen. Aber die Polizei hat doch gar nicht genug Personal, um alle Aufgaben zu übernehmen?

Buttauer: Es ist ganz klar: die Polizei hat zu wenig Personal. Wir sagen das seit Jahren. Das war eine Fehlplanung der bürgerlichen Politiker. Sie wollten mehr Sicherheit, haben aber gleichzeitig das Budget gekürzt. Inzwischen hat die Politik den Fehler bemerkt und stellt mehr Geld zur Verfügung. Es dauert aber mindestens zehn Jahre, um den Personalmangel zu beheben.

-------------------
NEONAZIS
-------------------

Bund 22.9.08

Anti-Islam-Demo verhindert

Deutschland Mit einem Protestaufmarsch haben rund 10 000 Menschen am Samstag eine Kundgebung von Rechtsradikalen in der Kölner Innenstadt verhindert. Die Polizei verbot die Anti-Islam-Veranstaltung kurz nach ihrem Beginn, weil Tausende Gegendemonstranten alle Zugangswege zum Platz der Veranstaltung blockierten; nur rund 40 Anhängern der rechtsradikalen Bürgerbewegung Pro Köln war es gelungen, durch die Blockaden zum Versammlungsort zu gelangen. Nicht nur die Gegendemonstranten verhinderten einen Grossaufmarsch, auch Taxifahrer hatten sich geweigert, die Rechtsradikalen in die Stadt zu fahren. Am Samstagmittag sassen deshalb 150 von ihnen auf dem Flughafen fest.

Die Polizei begründete das Verbot mit der Sicherheit der Bevölkerung. "Es wäre völlig unverhältnismässig, den 300 Teilnehmern der Pro-Köln-Veranstaltung mit Wasserwerfern und Spezialeinheiten den Weg zum Versammlungsplatz zu ebnen", sagte der Polizeivorstand. Zwischen den Gegendemonstranten und der Polizei kam es trotzdem zu Zusammenstössen. Nach Polizeiangaben wurden dabei sechs Beamte leicht verletzt. (ap)

---------------------
ANTI-ATOM
---------------------

Indymedia 21.9.08

Kundgebung gegen Atommülllager Benken ::

AutorIn : hanno     : http://www.klar-schweiz.com/     

In Benken, im Schweizer Weinland am Hochrhein, demonstrierten heute etwa 1000 Menschen gegen die Pläne, dort ein Atommülllager zu errichten.

In der Schweiz wird sich in den nächsten Jahren entscheiden, ob die bestehenden AKWs (Mühleberg, Leibstadt, Gösgen und Beznau) durch neue ersetzt werden oder ob man auf alternative Energien setzt.

Benken gilt im Moment als der favorisierte Standort für ein sogenanntes Endlager, nachdem an anderen Standorten, etwa in Nidwalden, Atommülllager durch Volksentscheide verhindert wurden.

Etwa tausend Menschen (die Presseartikel schwanken zwischen 800 und 2000) versammelten sich heute in Benken. In vielen Redebeiträgen wurde die Situation erläutert, dazwischen gab es Comedy- und Musikeinlagen. Viele Aktivisten kamen aus dem nahen Ausland.

Die Schweizer Anti-Atom-Bewegung erlebt gerade ein Wiedererwachen, seit Pläne bekannt wurden, neue Atomkraftwerke zu errichten.

Weitere Bilder von der Kundgebung:
http://pictures.hboeck.de/benken08

Ein paar Links zur Schweizer Anti-AKW-Bewegung:

http://www.klar-schweiz.com/
http://www.klargegenatom.de/
http://www.stopatom.ch/
http://www.amues.ch/
http://www.mna.ch/