MEDIENSPIEGEL 30.9.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo)
- 3 Jahre Denk-Mal-Fest
- Widerstand gegen 2. Drogenanlaufstelle
- Nationales Polizeigesetz geplant
- Securitas: Bundesrat zögert
- Neonazi: DAP wusste von Naziarzt
- Luzern Reaktionen auf die Angriffe auf Randständige
- Freiraumaktionsmonat in Vorarlberg

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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Di 30.09.08      
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern der Tango und ich, Tango-Theater von/mit Fabienne Biever

Mi 01.10.08     
19.00 Uhr     SousLePont - Bayrische Spezialitäten
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever

Do 02.10.08     
20.30 Uhr     Kino - UNCUT: HOLDING TREVOR; Rosser Goodman, USA 2007
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever
21.00 Uhr     Frauenraum - Slux (D), Lipstix (D), Support: DJ Sendepause
21.00 Uhr     Dachstock - Secret Chiefs 3 (Mimicry, Armadillo/USA), Support: Stephen O'Malley (Sunn 0)

Fr 03.10.08     
20.30 Uhr     Kino - RAF-Filme: Die Stille nach dem Schuss; Volker Schlöndorff, D 2000
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever

Sa 04.10.08     
20.30 Uhr     Kino - RAF-Filme: Die bleierne Zeit; M. von Trotta, D 1981
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever
22.00 Uhr     Tojo - Tango Ball
23.00 Uhr     Frauenraum - Tonvision mit AUF DAUERWELLE (ZH) und THALAMUS (BE), Visuals by NOE (BE) for Lesbians, Gays and Friends
23.00 Uhr     Dachstock - Cool & Deadly presents: Sud Sound System (i), Juggling by Boss Hi-Fi ls. Moya

So 05.10.08     
09.00 Uhr     SousLePont - Flohmarkt und Brunch
21.00 Uhr     Dachstock - Sean Noonan's Brewed By Noon (usa): Aram Bajakian, Abdoulaye Diabate, Jamaladeen Tacuma and Marc Ribot

Infos: www.reitschule.ch

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BZ 30.9.08

Tojo Theater Reitschule Bern

Die Frau und ihr sprechendes Hinterteil

Ein ganz gewöhnlicher Tag im Leben einer Frau. Sie tanzt ihren Alltagstanz. Jeder Griff ist gekonnt, ritualisiert, mechanisch. Doch dann bricht sie aus. Und eine abenteuerliche Reise beginnt. Irgendwann trifft die Frau auf Mama Bumba. Diese schillernde Figur ist eine Art Alter Ego, eine Wegbegleiterin, eine Stimme der Unvernunft. Und, ganz konkret, ist es ihr sprechendes Hinterteil… "Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich" ist ironisches, aber auch poetisches Theater mit viel Tanz. Von und mit Fabienne Biever.
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Heute Dienstag, Tojo Theater Reitschule Bern, 20.30 Uhr. Weitere Vorstellungen am 1., 2., 3. und 4.Oktober, jeweils 20.30 Uhr.

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3 JAHRE DENK-MAL
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Indymedia 29.9.08

4. Oktober 08 - denk:mal 3 Jahre autonome Schule in Bern

AutorIn : denk:mal: www.denk-mal.info     

- Workshops ab 15.00: Schweissen, Siebdruck, Somalisch Crashkurs, ua.
- Ausstellung "die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf"
- Ab 19.00 Apéro mit Geigerzähler, anschliessend Vokü
- Ab 22.00 Sounds: Greed | das Pferd | Bitchcomputer

Seit nun mehr drei Jahren bietet die autonome Schule denk:mal in Bern, die aus einer Kritik am Bildungssystem entstanden ist, Raum für verschiedene Aktivitäten.
Das kleine Haus hinterm Wankdorf Bahnhof bietet Platz für Kurse, Workshops, Veranstaltungen und mehr.

Das dreijährige Bestehen im miterlweisen fünften Haus muss gefeiert werden. Ab 15 Uhr finden diverse Workshops statt. Ausserdem ist die Fotoausstellung "die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf" im denk:mal zu Gast.
Zum Apéro mit Geigerzähler laden wir gegen 19 Uhr und anschliessen zur Vokü (20 Uhr).
Zu späterer Stunde freuen wir uns auf Sounds von Greed, das Pferd und Bitchcomputer (ab 22 Uhr).

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2. DROGENANLAUFSTELLE
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Bund 30.9.08

Fixerstübli stösst auf Widerstand

Stadt Bern An der Murtenstrasse formiert sich Widerstand gegen die Einrichtung einer zweiten Stadtberner Drogenanlaufstelle. Die Stadt Bern plant, wenn möglich per 2008 in der Liegenschaft Murtenstrasse 26 ein zweites Fixerstübli einzurichten. Dies zur Entlastung der Anlaufstelle an der Hodlerstrasse. Die neue Einrichtung, für welche 70000 Franken Baukosten budgetiert sind, soll temporärer Natur bleiben: Vorgesehen ist ein Betrieb während rund zweier Jahre (siehe "Bund" vom letzten Freitag). Dann soll das 145-jährige Reihenmietshaus Murtenstrasse 20 bis 30 einem Neubau Platz machen.

"Blankes Entsetzen"

Vom Ansinnen der Stadt hat Stefan Schrag, Bewohner des Nachbarhauses Murtenstrasse 28, "mit blankem Entsetzen" vernommen, wie er in einem offenen Brief an Sozialdirektorin Edith Olibet (sp) schreibt. Die Erinnerungen an die Zeit, als im betreffenden Haus noch die Methadonabgabestelle einquartiert gewesen sei, seien ihm noch präsent und "alles andere als schön". Angesichts der an der Murtenstrasse wohnhaften Familien und der Gewerbetreibenden ist für den Kritiker die Ansiedlung des Fixerstüblis nicht akzeptierbar. Er werde alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um zu verhindern, dass die Anlaufstelle realisiert werde. Bereits habe er in der Nachbarschaft 40 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt, sagt Schrag auf Anfrage. Zudem habe er einen Anwalt eingeschaltet. Schrag kritisiert weiter, dass die Stadt die betroffenen Anwohner nicht direkt über die Pläne informiert habe.

Die Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) nehme die Kritik ernst, sagt Generalsekretär Sven Baumann. Man werde das Gespräch mit den Kritikern suchen. Noch ist die Einrichtung der zweiten Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse 26 nicht definitiv: Laut Baumann fehlen noch die notwendigen Vereinbarungen mit dem Kanton. (ige)

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BZ 30.9.08

Drogenanlaufstelle

"Sie lernen nie aus Fehlern"

Ausgabe vom 19. September

"Eine Filiale für die Fixer"

Mit Schrecken musste ich lesen, dass Stadtpräsident Alexander Tschäppät eine neue Drogenanlaufstelle beim Bremgartenfriedhof an der Murtenstrasse plant. Ist er sich überhaupt bewusst, welche Probleme er damit heraufbeschwört? Vor allem ältere Menschen, die ihre Angehörigen auf dem bis jetzt friedlichen Friedhof besuchen wollen, werden sich nicht mehr sicher fühlen. Entreissdiebstähle, Belästigungen, Verschmutzung von Aufbahrungsräumen und Toiletten werden zur Tagesordnung gehören (alles schon einmal gehabt vor ein paar Jahren).

Zugedröhnte Junkies auf dem Areal herumliegen zu sehen ist wohl auch nicht gerade das Angenehmste.

Eine Anlage wie der Friedhof ist wie geschaffen für Drogenabhängige und Dealer (das ist wohl allen klar). Vielleicht sollten Personen, die solch dumme Entscheide fällen, sich mit dem ganzen Umfeld befassen, nicht nur mit dem vorgesehenen Gebäude. Unserem Stapi sind solche Probleme wohl egal, Hauptsache, das Problem Reithalle ist "gelöst".

Unsere Regierung lernt wohl nie aus ihren Fehlern. Probleme löst man nicht, indem man sie ins Aussenquartier verschiebt.

Sylvia Hayoz Bern

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Der Standort ist alles andere als ideal

Der Gemeinderat und vor allem Herr Tschäppät planen die Eröffnung einer zweiten Drogenanlaufstelle auf Ende dieses Jahres an der Murtenstrasse 26. Bewusst wurden die Medien dahingehend informiert, dass sich diese gegenüber dem Bremgartenfriedhof befindet und somit wohl nur ganz wenige Anwohner belästigt würden.

Hierbei handelt es sich jedoch um eine Fehlinformation. Die total verwahrloste und als Schandfleck zu bezeichnende Liegenschaft Murtenstrasse 20 bis 28 befindet sich genau anschliessend an die Fachhochschule Gesundheit und das Bildungszentrum Pflege des Inselspitals und nur 50 Meter von der Bus- und Postautohaltestelle Insel entfernt. Zudem befindet sich der Eingang des Insel-Parkings in unmittelbarer Nähe. Vom Standort her also alles andere als geeignet. Belästigungen der Insel-Besucher, der dortigen Schulen und der Anwohner an der Murtenstrasse 30 und weiter sind vorprogrammiert. Allfällige Dealer werden auch nicht lange auf sich warten lassen. Stellt sich im Weitern noch die Frage des Weges vom Bahnhof bis an die Murtenstrasse. Werden die Drogenabhängigen von der Stadt mit einem Bäre-Abi ausgestattet? Es ist ja nicht anzunehmen, dass die Fahrt mit dem Bus bezahlt wird. Oder haben wir, wie in den letzten Jahren schon mehrmals erlebt, wieder vermehrt im und in der Umgebung des Stadtbach-Parkings nächtigende Drogenabhängige? Denn wer sich zu Fuss auf den Weg macht, wird grösstenteils durch die Stadtbachstrasse gehen.

Es kann und darf nicht sein, dass nach jahrzehntelanger total verfehlter Drogenpolitik des rot-grünen Lagers nun wieder einige hunderttausend Franken Steuergelder in ein Abbruchobjekt investiert werden, um das Problem Hodlerstrasse/Reitschule zu lösen. Zudem ist der vorgesehene Standort alles andere als ideal und zeugt gegenüber den Anwohnern, den Insel-Besuchern und den steuerzahlenden Bürgern von einer nicht zu akzeptierenden Rücksichtslosigkeit der Politikerinnen und Politiker.

Hans Minder Bern

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NATIONALES POLIZEIGESETZ
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nzz.ch 30.9.08

Vorbereitungen für nationales Polizeigesetz laufen

(sda) Beim Bund laufen die Vorbereitungen für ein nationales Polizeigesetz. Nach Angaben des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) soll dem Parlament gegen Ende der laufenden Legislatur eine Botschaft zugestellt werden. Auf eine Änderung der Bundesverfassung werde verzichtet, hiess es in der am Dienstag veröffentlichten schriftlichen Antwort des EJPD auf eine Frage von Nationalrätin Evi Allemann (sp., Bern). Bis im zweiten Halbjahr 2009 soll eine Vernehmlassungsvorlage erarbeitet werden. Seine Absicht, ein Polizeigesetz auf Bundesebene zu erlassen, ohne aber die Polizeihoheit der Kantone anzutasten, kündigte der Bundesrat bereits 2006 an.

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SECURITAS
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20min.ch 29.9.08

Securitas-Spione - Bundesrat zögert

Nach den Spionagevorfällen durch private Sicherheitsleute im Kanton Waadt will der Bundesrat die Untersuchungsergebnisse abwarten.

Auf Grund der Resultate werde dann geprüft, ob Massnahmen nötig seien, sagte Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf am Montag im Ständerat bei der Beratung einer Interpellation von Luc Recordon (Grüne/VD). Wenn private Sicherheitsfirmen präventiv Personen überwachten, sei dies nicht nur aus Sicht der Betroffenen fragwürdig, sagte Widmer-Schlumpf. Sie wies aber auch darauf hin, dass auf Ebene des Bundes und der Kantone bereits eine breite Palette von rechtlichen Mitteln bestehe, um gegen missbräuchliche Überwachungen vorzugehen.

Wünschbar sei zudem aus Sicht des Bundesrats ein harmonisiertes Vorgehen der Kantone. Denn eine verstärkte Aufsicht über Sicherheitsunternehmen und Privatdetektive sei in erster Linie deren Aufgabe. Entsprechende Bemühungen sind in den Kantonen in Gang. Die mutmassliche Spitzeltätigkeiten der Securitas hatten die Branche der privaten Sicherheitsfirmen ins Schussfeld der Kritik gebracht. In einem Fall ging es um einen Auftrag von Nestle bezüglich der globalisierungskritischen Organisation Attac.


Quelle: AP

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NEONAZIS
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20min.ch 30.9.08

Entlassener Arzt: Bund wusste von Neonazi-Vergangenheit

Dem Inlandnachrichtendienst DAP war bekannt, dass der entlassene Arzt der Zürcher IV-Stelle eine Neonazi-Vergangenheit hatte. Er orientierte die Zürcher Behörden. Weil der Arzt nicht gewalttätig oder extremistisch auffiel, wurde nichts unternommen.

Dies schreibt das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) in seiner Antwort auf eine Anfrage von Nationalrat Carlo Sommaruga (SP/GE). Er hatte bemängelt, dass der Bund trotz der rechtsextremen und pädophilen Vergangenheit des Arztes nicht bei dessen Arbeitgeber, der Zürcher IV-Stelle, interveniert habe.

Auskünfte an den Arbeitgeber erfolgten in der Schweiz "mit allergrösster Zurückhaltung", hält das EJPD fest. Die zuständigen deutschen Behörden hätten den DAP orientiert, als der Arzt im Mai 2006 aus Halle nach Zürich zurückkehrte.

Hier hatte er schon von 1997 bis 2002 gearbeitet. Wegen eines kantonalen Strafverfahrens wurde er damals jedoch entlassen, wie das EJPD schreibt.

Auftrag an Zürcher Behörden

In Halle war dem Arzt gekündigt worden, weil er der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) angehörte. Als die deutschen Behörden den DAP informierten, setzte dieser die Sicherheitsbehörden des Kantons Zürich ins Bild.

Die Zürcher Behörden seien angewiesen worden, ein Auge darauf zu haben, ob der Arzt gewalttätig oder extremistisch auffalle, schreibt das EJPD weiter. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen.

In Deutschland gesetzliche Pflicht

Eine Orientierung eines kantonalen öffentlichen Arbeitgebers erfolge in der Schweiz nur, wenn die Sicherheit der betreffenden Amtsstelle gefährdet sei oder wenn eine erhebliche Gefährdung Privater abgewendet werden müsse.

Im Gegensatz dazu müssten in Deutschland die Verfassungsschutzbehörden von Gesetzes wegen einen öffentlichen Arbeitgeber informieren. Das Bundesamt für Polizei unternehme im Übrigen zusammen mit den Kantonen grosse Anstrengungen, um jeglichen Gewaltextremismus frühzeitig zu erkennen.


Quelle: SDA/ATS

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RANDSTAND LUZERN
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Indymedia 30.9.08

Reaktion auf die Anschläge gegen Treffpunkte von Randgruppen ::

AutorIn : Bündnis Luzern Für Alle: www.luzernfueralle.ch

Luzern, 30.09.2008

Pressemitteilung: Reaktion auf die Anschläge auf den Salesiapark und die Gassechuchi

Mit Bestürzen hat das Bündnis "Luzern Für Alle - Wegweisung ist Willkür!" von den Anschlägen auf die Gassenküche und den Salesiapark Kenntnis genommen. Auch wenn über die Motive noch keine Klarheit besteht, muss davon ausgegangen werden, dass sich die Gewalttaten explizit gegen Suchtkranke und Obdachlose wenden. Wir sehen die traurigen Ereignisse im Gesammtkontext der momentanen Debatte um so genannte "Randständige" und fordern eine gewissenhafte Aufklärung der Täterschaft, sowie den dazugehörigen Motiven. Als Zeichen unserer Solidarität mit den Betroffenen, laden wir am Mittwoch, 01.10.2008, zum gemeinsamen Abendessen im Salesiapark ein.

Anschläge im gesellschaftlichen Kontext sehen

Die Petarden-Anschläge auf die Gassenchuchi und den Salesiapark, vom vergangenen Dienstag und Samstag, stellen einen traurigen und abscheulichen Tiefpunkt im gesellschaftlichen Umgang mit Randgruppen dar. Dabei erübrigt sich die Diskussion, ob es sich hierbei um Einzelfälle handelt: Die monatelange emotionsgeladene Debatte um Konflikte im öffentlichen Raum, die soweit führte, dass eine ganze Gesellschaftsgruppe nur noch als "Problem" dargestellt wird, musste früher oder später auch zu physischer Gewalt führen. Schon früher fielen ExponentInnen verschiedener Parteien, durch bedenkliche Äusserungen auf. Immer wieder wird im Diskurs um eine saubere Stadt auch auf Randgruppen hingewiesen. So findet eine gefährliche Vermischung der Themen Littering und Abfallproblem auf der einen Seite und Öffentlicher Raum sowie Drogenproblematiken und Obdachlosigkeit auf der anderen Seite, statt. Immer wieder werden soziale Gruppen mit Abfall in Verbindung gebracht, bis diese selber als unrein und somit störend empfunden werden. Die Folge davon scheint zu sein, dass bestimmte Menschen per se als "Abfall" angesehen und entsprechend behandelt werden. So wurde im vergangenen Jahr zum Beispiel gefordert, alle Obdachlosen aufs Areal der Kehrichtverbrennungsanlage zu verfrachten und auch der breit abgestützte Wegweisungsartikel, verdeutlicht in letzter Konsequenz den Wunsch nach einer Stadt, in der Suchtkranke und Obdachlose keinen Platz mehr finden. Dies sind nur zwei Beispiele aus einer langen, traurig stimmenden Reihe.

Lückenlose Aufklärung gefordert

In diesem Zusammenhang finden wir es um so bedenklicher, dass die Medienabteilung der Kantonspolizei nun verlauten lässt, ein zweiter Anschlag könne nicht bestätigt werden. Dass dies im Wissen darum geschieht, dass es dafür einen Augenzeugen gibt, lässt diese Äusserun um so verantwortungsloser erscheinen. Bewusst wird in Kauf genommen, dass Drogenabhängige der Öffentlichkeit als Stereotyp präsentiert werden, als Menschen, die über keine Glaubwürdikeit verfügen und somit vor Gesetz irrelevant sind. Sollte sich dieser Zeuge tatsächlich als unglaubwürdig herausstellen, ist es Aufgabe der Justiz, nicht der Polizei, dem auf den Grund zu gehen. Das Herunterspielen von solch dramatischen Vorfällen, dürfen sich unsere Behörden nicht erlauben, kommt es doch dem Spiel mit dem Feuer gleich, da die öffentliche Meinung - bewusst oder unbewusst - manipuliert wird. Wir fordern von den politischen Verantwortlichen, sowie der Polizeiführung, die lückenlose und gewissenhafte Aufklärung der beiden Anschläge. Wir werden die weitere Entwicklung der Ereignisse und die Fortschritte der Ermittlungen scharf beobachten und nicht zulassen, dass diese vernachlässigt werden und in Vergessenheit geraten.

Antworten und Taten gefordert

Zudem wollen wir wissen, ob es sich bei den beiden Anschlägen um identische Sprengsätze handelt, ob solche oder ähnliche schon andernorts zum Einsatz kamen und ob allenfalls ein Bezug zur rechtsextremen Szene besteht. Sollten diese Fragen gegenüber der Öffentlichkeit nicht innert nützlicher Frist beantwortet werden, behalten wir uns entsprechende parlamentarische Interpelationen vor. Zudem ist die Sicherheit der BesucherInnen des Salesiaparks wieder zu gewährleisten und zwar ohne die persönlichen Freiheiten der Betroffenen einzuschränken. Darüber hinaus sehen wir es aber als noch wichtiger an, dass die Mitglieder politischer Parteien sowie Medienschaffende wieder verantwortungsbewusster mit dem Thema umgehen und sich ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung bewusst machen.

Solidarität zeigen und Plätze beleben

Es ist offensichtlich, dass die Vertreibung von Randgruppen aus der Stadt, Anschläge dieser Art erst ermöglichen. Solche Taten, die feiger und menschenverachtender kaum sein könnten, erfordern die Anonymität und Abgeschiedenheit der Schauplätze. In einer belebten Umgebung wären sie nicht denkbar. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen und um unsere Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen, werden wir am Mittwochabend, ab 18.30 Uhr, im Salesiapark gratis Essen abgeben. Alle die einen ähnlichen Unmut verspüren wie wir und nicht gewillt sind, diesen einfach still zu schlucken und alle, die den direkt Betroffenen zeigen wollen, dass sie nicht alleine sind, laden wir herzlich zu diesem gemeinsamen Essen ein. Wir wollen an diesem Abend ein Zeichen gegen die zunehmende gesellschaftliche Kälte und die Isolierung von Individuen zu setzen. Natürlich erfolgt diese Einladung in Absprache mit den regelmässigen BesucherInnen des Salesiaparks.     


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20min.ch 29.9.08

Sicherheitsleute bewachen Gassechuchi

Die Luzerner Gasse­chuchi wird zurzeit durch private Sicherheits­leute bewacht.

Damit hat die Sozial­direktion der Stadt Luzern auf die Anschläge auf Randständige reagiert - in den letzten Tagen wurden Randständige bei der Gassechuchi und im Krienser Salesiapark dreimal mit Petarden beschossen und zum Teil verletzt. Wie die Kapo ­gestern mitteilte, wurden weitere Sicherheitsmassnahmen ergriffen. Sie hat ausserdem eine Anzeige gegen unbekannt entgegengenommen und Ermittlungen eingeleitet. Einen vierten Anschlag, der am Samstag im Salesiapark passiert sein soll, konnte die Polizei gestern nicht bestätigen.

mfe

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FREIRAUM VORALBERG
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Indymedia 29.9.08

Freiraumaktionsmonat geht in die erste Runde

AutorIn : Konkret         

Hallo ihr Lieben ...

Der Aktionsmonat für Freiräume im Allgemeinen, und für ein selbstverwaltetes, unkommerzielles (Kultur-)Zentrum in Vorarlberg im Speziellen, ist nun in greifbare Nähe gerückt. Viele Ideen, wie wir diesen Monat gestalten könnten, sind seit Monaten in unseren Köpfen herumgespukt. Einige davon wurden realisiert und einige werden dies wohl zu einem anderen Zeitpunkt werden! Es erwartet uns ein actiongeladener Monat, voller bunter und abwechslungsreicher Aktionen, und jeder Menge Raum für nettes Zusammensein und fette Partys.
Ihr seit alle recht herzlich dazu eingeladen, euch aktiv an diesem Aktionsmonat zu beteiligen und eure Ideen mit einfließen zu lassen. Denn genau in dieser Vielfälltigkeit, die dadurch geschaffen wird, liegt unsere Stärke! Und genau diese Stärke werden wir im Kampf für ein selbstverwaltes, unkommerzielles (Kutlur-)Zentrum brauchen.
Kommt nach Vorarlberg und helft uns dabei, unseren Traum von einem Ort zur Erprobung emanzipatorischer Lebensweisen, zu erfüllen.


Eröffnet wird der Aktionsmonat am Freitag den 3.10. mit einer Demonstration!
Unter dem Motto "Freiräume schaffen, erhalten, verteidigen", soll bei Musik, Tanz und buntem Treiben, unsere Forderungen in die Öffentlichkeit getragen werden ...
Treffpunkt ist um 17:30, beim Skateplatz "Remise" in Bregenz (einfach den Bahnhof in Richtung See verlassen und dann links halten ... ca. 5 Gehminuten vom Bahnhof)

Am Nachmittag des 4.10. findet in den Bregenzer Seeanlagen ab 15:00 ein Straßenfest statt, durch welches wir unseren Anliegen nochmals kräftig Nachdruck verleihen und zusammen einen netten und entspannten Nachmittag im öffentlichen Raum verbringen wollen. Es soll gezeigt werden, dass auf der Straße nicht nur gefahren oder gegangen werden kann, sondern, dass diese öffentlichen Flächen unseren Lebensraum darstellen den wir nach unseren Ideen nutzen und gestalten wollen.

Und am Abend des 4.10. gibt's dann ordentlich was auf die Ohren! Im Juz Between gehen ab 20:00 folgende Kapellen auf eure Gehörgänge los:

Post war depression (Karlsruhe): post war depression wurde im Herbst 2005 als "d-beat"-band mit Metal Einflüssen, in Karlsruhe gegründet! Die 6 FreundInnen waren bzw. sind in einer Reihe anderer Bands, wie z.B. Lost World, kaos moengers, four jar brain aktiv!
Treffender Satz, der die Band wunderbar beschreibt: Glowinthedark dbeat metal is a strictly antifascist, dis-macho way of life, dig it or fück öff ...
 http://www.myspace.com/postwardepression

Unhold (Bern): Ein urtümlicher Hybrid aus Death-Metal und Noiserock der frühen Neunziger gepaart mit der unbeschönigenden Welt-Perspektive und entfesselten Wut des Hardcores. Keine falschen Hemmungen vor Harmonien und kein Ballast. Die geballte Faust in die nie heilende Wunde. Diese bombastische Klanggewalt erinnert sehr stark an Neurosis, die auch auf der Liste ihrer musikalischen Einflüsse ganz oben, vor "The Melvins" oder "Kyuss" stehen.  http://www.myspace.com/unhold

Golden Gorilla (Mannheim): GOLDEN GORILLA ist Slow-Motion-Doom-Sludge-Rock von 5 Herren aus Darmstadt und Umgebung. Ursprünglich im Jahr 2002 als 2-Mann-Projekt gestartet, ist GOLDEN GORILLA zu einer festen Band gewachsen, deren Mitglieder in Bands wie BASTARD KING, DEAD BEAT, DIAVOLO ROSSO und MY OWN LIES tätig waren/sind. Als klangliche Vergleiche wurden bereits Bands wie EYEHATEGOD, DOVE, UNSANE, oder auch HIGH ON FIRE herangezogen. Auf jedenfall ein fette Doom-Dampfwalze ...
 http://www.goldengorilla.com/

Mururoa Attäck (Hannover): 24 Stücke auf einer CD mit 36 Minuten Spieldauer? Kein Problem für diesen Tornado aus den Weiten der niedersächsischen Prärie, der seinen Namen dem französischen Atombomben-Versuchsgelände verdankt. Nennt es energiegeladenen Punk der zornigsten Sorte, nennt es räudigen Deutschcrust mit Trompete, nennt es Amoklauf unter schwarz-giftgrüner Fahne. Zum 13jährigen Bestehen läuten die fünf sympathischen Herren nun das Erdbeben ein, das die Vorarlberger Verhältnisse umstürzen wird...
 http://www.ausbomben.de/

Das Programm für den kompletten Monat findet ihr unter  http://www.ajzkonkret.at
Für Fragen wendet euch an  konkret@riseup.net

Auf ein zahlreiches Erscheinen,
freut sich eure

Konki-Crew