MEDIENSPIEGEL 3.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps
- Bahnhof-Reglement: Bürgis hetzen gegen Bettler
- Paradisli: Wiederbesetzung?
- Hooligan-Gesetz: FCL sammeln Unterschriften dagegen
- Securitas: Bericht Jomini
- Biometrie-Referendum eingereicht
- Mocca Thun: Security bleibt
- Interview mit Los Fastidios
- Gipfel-Soli-News 1.10.08

-----------------------
REITSCHULE
-----------------------

Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Fr 03.10.08     
20.30 Uhr     Kino - RAF-Filme: Die Stille nach dem Schuss; Volker Schlöndorff, D 2000
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever

Sa 04.10.08     
20.30 Uhr     Kino - RAF-Filme: Die bleierne Zeit; M. von Trotta, D 1981
20.30 Uhr     Tojo - Mama Bumba, mein Hintern, der Tango und ich. Tango Theater von/mit Fabienne Biever
22.00 Uhr     Tojo - Tango Ball
23.00 Uhr     Frauenraum - Tonvision mit AUF DAUERWELLE (ZH) und THALAMUS (BE), Visuals by NOE (BE) for Lesbians, Gays and Friends
23.00 Uhr     Dachstock - Cool & Deadly presents: Sud Sound System (i), Juggling by Boss Hi-Fi ls. Moya

So 05.10.08     
09.00 Uhr     SousLePont - Flohmarkt und Brunch
21.00 Uhr     Dachstock - Sean Noonan's Brewed By Noon (usa): Aram Bajakian, Abdoulaye Diabate, Jamaladeen Tacuma and Marc Ribot

Infos: www.reitschule.ch

---

BZ 3.10.08

Film "Die Stille nach dem Schuss"

Eine Terroristin sucht Schutz in der DDR

Terrorismus und die Folgen: Passend zum Kinostart des umstrittenen Spielfilms "Der Baader-Meinhof-Komplex" zeigt das Kino in der Reithalle Bern eine kleine Filmgeschichte über den RAF-Terrorismus in Deutschland. Den Auftakt macht Volker Schlöndorffs "Die Stille nach dem Schuss" (1999). Thema ist ein lange unbemerkt gebliebenes Kapitel: Die zur Fahndung ausgeschriebene Rita Vogt (Bibiana Beglau) nimmt das Angebot eines Stasioffiziers an, in der DDR unterzutauchen. Dort freundet sie sich mit einer Arbeitskollegin in der Textilfabrik an (Nadja Uhl, die jetzt in "Baader-Meinhof" die Terroristin Brigitte Mohnhaupt spielt). Unter neuem Namen beginnt Rita zweimal ein neues Leben. Doch dann fällt die Berliner Mauer - und die Terroristin im Arbeiterstaat ist zum dritten Mal auf der Flucht. An der Berlinale 2000 wurden Bibiana Beglau und Nadja Uhl gemeinsam mit dem Silbernen Bären für die beste Darstellerin ausgezeichnet.
zas

"Die Stille nach dem Schuss": Kino in der Reitschule, Bern. Heute 21 Uhr und Donnerstag 9.Oktober, 20.30 Uhr.

---

Kulturagenda 2.10.08

Kino Reitschule: "Die Stille nach dem Schuss"

Deutschland in den 70ern. Rita Vogt, Ex-Terroristin, taucht in der DDR unter. Die aufkommende Freundschaft zu Tatjana wird jäh beendet, als Rita per Fahndungsmeldung im Westfernsehen gesucht wird. Wieder muss sie flüchten. Mit einem neuen Namen in einer neuen Stadt scheint sie mehr Glück zu haben. Doch dann wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt: Es ist 1989 - die Mauer fällt. Volker Schlöndorffs Drama macht den Auftakt zum RAF-Filmzyklus in der Reitschule.
Fr., 3.10., 21 Uhr, und Do., 9.10, 20.30 Uhr

---

Secret Chiefs 3 im Dachstock

Ihr Bandname klingt nach Film, und das ist gar nicht mal so abwegig, denn Secret Chiefs machen Soundtracks für Filme, die es nie gegeben hat und nie geben wird. Wie man den wilden Stilmix wohl nennen soll? Klezmer-Techno? Ambient-Drum'n'Bass? Oriental-Metal?
Das Dutzend Musikerinnen und Musiker ist für allerlei cinematische Musikerlebnisse gut.

Dachstock in der Reitschule, Bern. Do., 2.10., 21 Uhr

-----------------------------------------
BAHNHOF-REGLEMENT
-----------------------------------------

BZ 3.10.08

Bettelverbot

Kritik an der Polizei

Zwei Tage ist das neue Bahnhofreglement in Kraft, und schon melden sich erste Kritiker: "Die Umsetzung ist zu lasch", sagen sie.

Seit Mittwoch ist Betteln und "ungebührliches Verhalten" im städtischen Teil des Berner Bahnhofs verboten. So will es das Reglement, das im Juni vom Stimmvolk mit grosser Mehrheit angenommen worden ist. Die Sicherheitskräfte wollen in einer ersten Phase "auf Prävention und Information setzen", wie es gestern auf Anfrage hiess. Nun melden sich bereits die ersten Kritiker zu Wort, denen die Umsetzung des Verbots zu lasch ist. FDP-Fraktionspräsident Philippe Müller sagt, wenn jetzt nicht rigoros durchgegriffen werde, dann seien die Bettler "schon bald wieder mitten im Bahnhof". mar

Seite 21

--

Bettelverbot im Bahnhof Bern

"Viel zu lasche Umsetzung"

Zwei Tage nach der Einführung sorgt das neue Bahnhofreglement bereits für Ärger: Bürgerliche Exponenten fordern eine dezidierte Umsetzung des Bettelverbots. Doch die Polizei will vorerst nichts an der bisherigen Praxis ändern.

"Ausser dem Datum hat sich nichts geändert", sagte der Geschäftsführer der Bahnpolizei Securitrans, Martin Graf, am Mittwoch, dem ersten Tag nach der Einführung des neuen Bahnhofreglements.

Gemäss neuem Reglement ist das Betteln und ganz allgemein "ungebührliches Verhalten" im städtischen Bereich des Bahnhofs (Neuengassunterführung und Christoffelunterführung) seit dem 1.Oktober unter Androhung von Bussen bis zu 2000 Franken verboten (gestern in dieser Zeitung). Die SBB hatte Bettelei in ihrem Teil des Hauptbahnhofs schon immer verboten.

"Prävention, Information"

Das Bettelverbot habe für die Bahnpolizei "nicht höchste Priorität", sagte Securitrans-Chef Graf am Mittwoch. Als problematisch erachtet Graf vor allem den im Reglement definierten Perimeter rund um die Aufgänge. Diese Zehn-Meter-Regel sei "nicht praktikabel", hatte Graf Anfang Woche im Interview mit dieser Zeitung gesagt.

Marc Heeb vom städtischen Polizeiinspektorat sagte gestern auf Anfrage, die Gewerbepolizei, die im oberirdischen Teil des Bahnhofs im Umkreis von zehn Metern der Aufgänge für die Umsetzung des Verbots zuständig ist, werde in einer ersten Phase auf Information und Prävention setzen. Heeb: "Wir werden auf die Leute zugehen, sie über das neue Reglement informieren und sie bitten, den Perimeter rund um die Aufgänge zu respektieren." In einer zweiten Phase, nach ein paar Wochen, würden die Polizisten bei fehlbarem Verhalten Anzeigen und Bussen ausstellen.

FDP-Müller: "Zu lasch"

Philippe Müller, Co-Fraktionspräsident der FDP, hat wenig Verständnis für diese in seinen Augen "viel zu lasche Umsetzung". Reglemente seien schliesslich da, um umgesetzt zu werden, sagte er gestern auf Anfrage. "Securitrans und Polizei haben einen klaren Auftrag, den sie gefälligst ausführen sollen." Da gebe es keinen Ermessensspielraum. "Wenn die Sicherheitskräfte nicht jetzt schauen, dass die Regeln eingehalten werden, dann haben wir die Bettler schon bald wieder mitten im Bahnhof drin."

SVP-Schori: "Bireweich"

Ins gleiche Horn stösst SVP-Präsident Beat Schori, der seit Monaten im Grossen Rat und im Stadtrat für ein allgemeines Bettelverbot in der Stadt Bern kämpft: "Es war von Anfang an klar, dass dieser Zehn-Meter-Bereich zu Problemen führen würde." Es sei "eigentlich bireweich gewesen", einen solchen Perimeter überhaupt ins Reglement aufzunehmen. Schori: "Es gibt nur eine Lösung: ein Bettelverbot für die ganze Stadt." Um dieses Ziel zu erreichen, hat Schori erst vor kurzem einen weiteren Vorstoss im Stadtrat eingereicht.

Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) schliesslich, der sich als einer der Ersten dafür eingesetzt hatte, dass der Bahnhof "zur Visitenkarte der Stadt" wird, wie er es nannte, erklärt noch einmal den Zweck des umstrittenen Perimeters: "Wir wollten die Aufgänge, wo es zu den Stosszeiten eng wird, befreien und Platz schaffen."

"Eine Sisyphos-Arbeit"

Für ein erstes Fazit sei es nach zwei Tagen noch zu früh, so Tschäppät weiter. Der Stadtpräsident hält aber auch ganz klar fest, dass die Sicherheitskräfte "das vollziehen müssen, was das Volk mit überwältigender Mehrheit beschlossen hat". Im Juni hatten immerhin knapp 75 Prozent der Stimmenden das neue Reglement gutgeheissen.

Tschäppät weiss aber auch, dass "Polizeiarbeit Sisyphosarbeit ist". Die Sicherheitskräfte müssten nun Erfahrungen sammeln und zu gegebener Zeit in einem Bericht Bilanz ziehen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
Martin Arn

--

Sollen Bettler vom Bahnhof weggewiesen werden?

Jelena Gmür (24) Winterthur

"Ich finde eine solche Massnahme unnötig. Mich persönlich stören die Bettler nicht. Sie sind Menschen wie wir. Man muss doch auch mit ihnen anständig umgehen. Ich habe das Gefühl, heute habe es weniger Bettler am Bahnhof als die letzten Male, an denen ich in Bern war. Ob das wegen dieses neuen Reglementes so ist?"

Bernhard Burri (69) Bern

"Die Behörden sollten durchgreifen und das Bettelverbot am Bahnhof durchsetzen. Mich stört es vor allem, wenn junge Leute betteln. Ich muss mein Geld auch sehr einteilen, aber mir käme es nie in den Sinn, die hohle Hand zu machen. Ich habe mein Leben lang gearbeitet. In der Schweiz muss niemand betteln."

Christoph Schwyzer (34) Luzern

"Ich finde es falsch, wenn man Bettler wegweist. Sie gehören zu unserer Gesellschaft. Das sollen die Leute ruhig sehen. Für mich persönlich ist es ein Anstoss, mein eigenes Leben zu überdenken. In Luzern ist die Situation ähnlich wie in Bern. Mich berührt es, wenn ich einem Bettler etwas gebe und er mir von seinem Leben erzählt."

Gedeon Geiser (74) Bern

"Die Bettler sollten vom Bahnhof weggeschickt werden. Wozu haben wir denn sonst dieses Reglement? Grade einsperren muss man sie ja nicht. Es sollte einen Ort geben, an den sie gehen können. Ich glaube, in der Schweiz fehlen die Anreize, damit die Menschen arbeiten gehen. Darum betteln einige lieber."

Anita Rothenbühler (29) Zollikofen

"Es braucht doch kein spezielles Reglement für Bettler. Jeder und jede kann selber mit den Leuten reden. Man kann ihnen ja sagen, wenn man nichts geben möchte. Die Bettler sind in den allermeisten Fällen sehr anständig und respektieren es, wenn man ihnen nichts gibt."
Umfrage: Mirjam Messerli

---

Radio RaBe 30.9.08
http://beemy.catatec.ch:554/ramgen/20080930.rm?start=18:07:01

---------------------
PARADISLI
---------------------

Bund 3.10.08

Das Paradisli wieder besetzen?

Stadt Bern Mit "Befriedigung und Genugtuung" reagierte der Verein Paradisli gestern auf den vom Kanton angeordneten Baustopp im Schönbergpark ("Bund" von gestern). Der Entscheid zeige, dass das Projekt "überrissen" sei, teilte er in einem Communiqué mit. Der Verein hatte zusammen mit der Grünen Partei Bern bei der kantonalen Baudirektion (BVE) eine Beschwerde gegen das Bauvorhaben des Gemeinderats eingereicht. Zur Erinnerung: Im April liess Finanzdirektorin Barbara Hayoz das vom Paradisli besetzte Bauernhaus im Park räumen. An seiner Stelle sollten neue Wohnungen für gehobene Ansprüche entstehen. Gemäss BVE sind die projektierten Neubauten jedoch zu gross.

Bedeutet der Kantons-Entscheid nun die Wiederbesetzung des Bauernhauses? Das wisse er noch nicht, sagte Paradisli-Sprecher Nathan Solothurnmann gestern auf Anfrage. "Der Entscheid hat für uns vorerst keine direkten Auswirkungen." Vielmehr zeige er, dass die Stadt sich mit ihrem Vorgehen gegen die Bewohner des Hauses verrannt habe. Gewiss würde der Verein gerne wieder einziehen, aber nicht um jeden Preis, so Solothurnmann. "Sollte die Stadt den Entscheid nicht weiterziehen, werden wir natürlich darüber diskutieren." Der Verein will diesen Sonntag an einer Medienkonferenz über das weitere Vorgehen informieren. (mzi)

---

Bund 3.10.08

Paradisli-Vertrag lief nicht "jahrelang"

Korrigendum Der Verein Paradisli hatte für die Liegenschaft Laubeggstrasse 36 nicht "jahrelang einen Zwischennutzungsvertrag", wie der "Bund" gestern schrieb. Die städtische Finanzdirektion betont, dass der Verein, der das Haus jahrelang nutzte, bloss zwischen Dezember 2006 und Juni 2007 über einen "Mietvertrag zur Zwischennutzung" verfügte. (srg)

---

BZ 3.10.2008

"Ich bin enttäuscht"

Berns Gemeinderätin Barbara Hayoz kritisiert den Kanton Bern. Dieser hat das Bauprojekt Schönbergpark verhindert.

Barbara Hayoz, das "Paradisli"-Bauernhaus darf nicht umgebaut und die beiden Mehrfamilienhäuser auf dem Areal nicht gebaut werden. Wie haben Sie den Entscheid der kantonalen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) aufgenommen?

Diese überraschende Info erreichte mich am Mittwoch in meiner Ferienwohnung in Wengen. Ich war sehr erstaunt über den formaljuristischen Entscheid der BVE. Es ist sehr merkwürdig, wie der Kanton die sogenannte Gestaltungsfreiheit des Baugesetzes (Artikel 75) auslegt.

Ziehen Sie den Entscheid ans Verwaltungsgericht weiter?

Tendenziell ja. Ein Verwaltungsgerichtsentscheid würde Rechtssicherheit schaffen, was für weitere Bauprojekte der Stadt wichtig wäre. Als nächstes lassen wir ein rechtliches Kurzgutachten erstellen. Falls die Prozessgewinnchance über 50 Prozent liegt, ziehen wir den Fall weiter.

Nach der Kostenexplosion beim Bärenpark geriet innerhalb einer Woche ein zweites Prestigegeschäft von Ihnen ins Stocken. Wie gehen Sie damit um?

Beim Bärenpark gilt: jetzt erst recht. Ärmel hochkrempeln und die neue Herausforderung annehmen. Beim Schönbergpark herrschen grosses Unverständnis und Enttäuschung.

Sie wollen Stadtpräsidentin werden. Welche Auswirkungen haben die Rückschläge auf Ihre Wahlchancen in zwei Monaten?

Überhaupt keine. Berns Wählerinnen und Wähler können sehr wohl differenzieren zwischen Sachzwängen und meinem persönlichen Engagement.

Trotzdem: Können Sie Ihre Ferien überhaupt noch geniessen?

Am Mittwoch wäre ich gern ein bisschen Wandern gegangen, stattdessen musste der Entscheid kommuniziert werden. Aber so etwas gehört zum Leben als Politikerin und kann mich nicht erschüttern. Im Gegenteil: Ich wäre überrascht gewesen, wenn ich eine Woche lang nichts aus Bern gehört hätte.

Die ehemaligen "Paradisli"-Besetzer wollen zurück ins alte Bauernhaus. Ihr Kommentar?

Die Besetzer werden nicht zurückkehren können. Das Haus erfüllt die feuerpolizeilichen Auflagen nicht und hat zu wenig Fluchtwege.
Interview: Tobias Habegger

---

grünepost.ch 1.10.08

Paradisli-Baubeschwerde gewonnen!

Voller Erfolg für Baubeschwerde der GPB-DA gegen die Überbauung Schönberggut und den Umbau des ‚Paradisli'-Bauernhauses

Die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern BVE hat die Baubeschwerde der Grünen Partei Bern - Demokratische Alternative GPB-DA gegen das Bauprojekt Schönberggut und den Luxusumbau des Bauernhauses, das der Kulturoase ‚Paradisli' diente, vollumfänglich gutgeheissen. Nach dem Rückzug des Kiosk-Projektes vor dem Käfigturm kann die GPB-DA damit zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen grossen Erfolg im Einsatz für die Kulturdenkmäler in Bern feiern.

Die heute bekanntgewordene Begründung der BVE lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Massiv nicht eingehalten seien im Bauprojekt die zulässigen Gebäudelängen, Gebäudetiefen und der Gebäudeabstand zum erhaltenswerten Bauernhaus. Zudem werde das Mass der Nutzung der Zone "bei weitem" überschritten. Deshalb sei eine Gestaltungsfreiheit nach Art. 75 des kantonalen Baugesetzes nicht möglich, "mit dem Neubauprojekt wird nicht frei gestaltet, sondern zu gross gebaut" hält der Entscheid lapidar fest.

Der heutige Beschwerdeerfolg musste von der GPB-DA, unterstützt vom ‚Verein Paradisli' hart erstritten werden. Das aus drei Teilen bestehende Baugesuch der städtischen Liegenschaftsverwaltung bzw. des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern wurde vor zwei Jahren eingereicht. Mit Gesamtbauentscheid vom 30. August 2007 erteilte der damalige Regierungsstatthalter Alec von Graffenried die Gesamtbewilligung für die drei Projekte Neubau Mehrfamilienhäuser, Umbau Bauernhaus und Abbruch Herrschaftsgarten.

Der inzwischen verstorbene Stadtrat und Anwalt Daniele Jenni reichte darauf Baubeschwerde bei der BVE ein. Da die Stadt auf spitzfindige Weise versuchte, der GPB-DA die Beschwerdelegitimation zu entziehen, war ein erfolgreicher Rekurs an das Verwaltungsgericht nötig, bevor das eigentliche Beschwerdeverfahren weitergeführt werden konnte.

Das ‚Paradisli-Bauernhaus' ist seit der Zwangsräumung durch die Stadt im April dieses Jahres mit einem Maschendrahtzaum umgeben und verfällt zusehends. Die GPB-DA fordert den Gemeinderat dringendst auf, den eindeutigen Entscheid des Kantons zu akzeptieren, den Zaun zu beseitigen, bei der Wiederherstellung des Gebäudes und der Umgebung mitzuhelfen und mit dem Verein Paradisli Verhandlungen über einen neuen Mietvertrag aufzunehmen.

1. Oktober 2008

Grüne Partei Bern - Demokratische Alternative GPB-DA

Luzius Theiler

----------------------------------
HOOLIGAN-GESETZ
----------------------------------

20min.ch 30.9.08

Hooligan-Gesetz sorgt für Aufruhr bei den FCL-Fans

von Markus Fehlmann

Fans des FCL wehren sich gegen ein neues, verschärftes Hooligan-Gesetz, das auch im Kanton Luzern zur Anwendung kommen soll. Beim FCL steht man hinter der neuen Gesetzesregelung.

Mit dem verschärften Gesetz (siehe Info-Box) sollen die Kantone noch härter gegen ge­walttätige Sportfans vorgehen können. Die Luzerner Kantonsräte haben sich Anfang September klar dafür ausgesprochen. Nun kommt aber Gegenwehr aus dem Fan-Lager des FC Luzern: Die unabhängige Fanclub-Dachorganisation United Supporters (USL) sammelt Unterschriften für ein Referendum gegen den Beschluss - käme dieses zustande, müsste das Stimmvolk über die Annahme des Gesetzes bestimmen. Die Fan-Vereinigung stört sich vor allem an der "Verankerung polizeilicher Willkür", wie es auf der Homepage des Referendumskomitees heisst. ­Weiter seien "obskure Datenbanken und einschneidende freiheitsbeschrän­kende Massnahmen auf Verdacht" kein geeignetes Mittel gegen Hooliganismus. Mehrere Politiker unterstützten die USL. Bei der Fan-Vereinigung war gestern niemand persönlich zu erreichen.

Klare Worte fand dagegen Thomas Schönberger, CEO des FCL: "Wir haben für diese Aktion überhaupt kein Verständnis." Der Klub unterstütze alle Massnahmen, die sich gegen Gewalt im Sport richteten.

-

Info-Box
Verschärfte Massnahmen bei Eskalationen
Mit dem neuen interkantonalen Gesetz stehen den Kantonen ab 2010 im Kampf gegen Hooliganismus fünf Massnahmen zur Verfügung. Sie können auf eine Hooligan-Datenbank zugreifen und gewalttätige Fans in Polizeigewahrsam nehmen. Weiter sieht es eine Meldepflicht, Ausreisebeschränkungen und ein Rayonverbot vor. Neu soll die Polizei für ein Stadionverbot auch Fans melden können, die ausserhalb des Stadions oder während der An- und Rückreise gewalttätig waren. Bisher war dies nur bei Personen innerhalb des Stadions möglich. Das Gesetz gilt bereits in Bern, St. Gallen und Appenzell Innerrhoden.

---------------------
SECURITAS
---------------------

Tagesanzeiger 3.10.08

Spitzelaffäre Attac: Polizei ist aus der Schusslinie

Die Waadtländer Kantonspolizei hat Securitas keine Spitzelaufträge erteilt. Laut einem externen Prüfer waren ihr die Details der Spionage, die Nestlé in Auftrag gab, nicht bekannt.

Von Richard Diethelm, Lausanne

Wer wusste bei der Polizei was und wie viel über die Tätigkeit von zwei Securitas-Spitzeln, die während und nach dem G-8-Gipfel vom Juni 2003 in Evian Gruppen von Globalisierungsgegnerinnen und Menschenrechtsaktivisten ausspioniert hatten? Diese Frage beschäftigt Medien und Politiker, seit das Westschweizer Fernsehen im vergangenen Juni die Attac-Nestlé-Affäre aufgedeckt hat.

Im Auftrag des Nahrungsmittelkonzerns hatte die private Sicherheitsfirma 2003 eine Mitarbeiterin unter dem falschen Namen Sara Meylan in die Waadtländer Sektion von Attac eingeschleust. Meylan belieferte Nestlé bis Frühsommer 2004 mit Spitzelberichten. Eine zweite Spionin mit dem Pseudonym Shanti Muller unterwanderte die Lausanner Gruppe Anti-Repression und wahrscheinlich noch andere Gruppen von Aktivisten. Bis wann Muller als Spitzel aktiv war und in wessen Auftrag sie handelte, ist bisher nicht bekannt.

Securitas wollte Infos verkaufen

Weil Securitas stets behauptete, die Polizei sei über die Spitzeltätigkeiten informiert gewesen und habe diese nie "als illegal taxiert", wurden die Waadtländer Ordnungshüter in ein schiefes Licht gerückt. Daher beauftragte der Staatsrat den pensionierten Richter François Jomini, die damaligen Verbindungen zwischen öffentlichen und privaten Sicherheitsdiensten zu untersuchen. Jomini entlastet in seinem gestern publizierten Bericht die Kantonspolizei vom Verdacht, sie habe von A bis Z mit Securitas unter einer Decke gesteckt.

"Die Kantonspolizei hat Securitas nie einen Spitzelauftrag erteilt", sagte Jomini vor den Medien. Im Mai 2003 habe der damalige Sicherheitschef von Nestlé die Polizei zwar über die Infiltration von Drittgruppen informiert, und in den Wochen vor dem G-8-Gipfel habe sie von Securitas Hinweise auf geplante Aktionen erhalten. Aber nach dem Grossereignis habe sie von der privaten Sicherheitsfirma keine Informationen über diese Aktivisten mehr erhalten. Der Leiter des Nachrichtendienstes von Securitas habe jedoch versucht, der Polizei "Informationen zu verkaufen". Das lehnten die Verantwortlichen laut Jomini strikt ab. Die Decknamen der Spitzel und der ausspionierten Gruppe habe die Polizei erst durch die Fernsehsendungen erfahren.

In vielen Kantonen ein Graubereich

Gegenwärtig sind zwei Strafuntersuchungen gegen die Spitzel, Securitas und Nestlé hängig. Jomini wollte den Ergebnissen dieser Verfahren zwar nicht vorgreifen, meinte aber, eine private Infiltration sei "an sich nicht illegal". Die Waadtländer Sicherheitsdirektorin Jacqueline de Quattro setzte in diesem Punkt den Akzent anders. Sie findet es problematisch, dass die Polizei bei ihrer nachrichtendienstlichen Tätigkeit eine richterliche Ermächtigung benötigt und strikte Regeln beachten muss, während die privaten Nachrichtendienste in vielen Kantonen rechtlich in einem Graubereich operieren. Die FDP-Staatsrätin wird nun in der Polizei- und Justizdirektorenkonferenz die Initiative ergreifen, damit dieser Bereich im geplanten Konkordat über private Sicherheitsfirmen auf nationaler Ebene geregelt wird.

---

Le temps 3.10.08

Infiltrations de Securitas: le rapport qui blanchit à bon compte la police vaudoise

Laurent Caspary

VAUD. Le rapport de l'ancien juge cantonal François Jomini conclut que la police n'a pas donné de mandat de recherche, mais a bien reçu des informations durant le G8 en juin 2003. De nombreuses questions restent toutefois en suspens.

La police cantonale vaudoise n'a rien à se reprocher dans l'affaire des infiltrations de Securitas. Elle n'a pas donné de mandat de recherche particulier et, si elle a bien reçu des informations transmises par la société privée durant le G8, en juin 2003, tout en sachant qu'une personne avait infiltré sur mandat de Nestlé un ou des groupes altermondialistes, elle a "respecté les règles". Telles sont les conclusions du rapport de l'ancien juge cantonal François Jomini, mandaté en juillet dernier par la cheffe du Département de la sécurité, Jacqueline de Quattro, pour faire la lumière sur ce que savait vraiment la police cantonale dans l'affaire dite des infiltrations de Securitas, ou "Nestlégate".

De son côté, Jacqueline de Quattro s'est dite soulagée par ces conclusions, mais précise que la problématique du contrôle des entreprises de sécurité privées reste entière. Dans sa réponse aux interpellations du popiste Josef Zisyadis au Conseil national et de l'écologiste Luc Recordon au Conseil des Etats, le Conseil fédéral invite les cantons à harmoniser leurs règles en la matière, a rappelé la conseillère d'Etat.

Dissiper le flou juridique

La ministre de la Sécurité espère profiter du fait qu'un concordat national sur les entreprises de sécurité soit actuellement en préparation pour dissiper le flou juridique en la matière. "C'est un train que nous devons prendre", dit la radicale, qui se rabattra sur la Conférence latine des chefs de Département de justice et police -qui réunit les cantons romands et le Tessin- si le projet devait échouer au niveau fédéral. Sur le fond, Jacqueline de Quattro s'avoue en effet "interpellée" par le fait que les entreprises de sécurité privées peuvent se livrer à des infiltrations, contrairement à la police cantonale, qui ne peut le faire que sur autorisation judiciaire et dans des cas considérés comme graves.

Pour rédiger son rapport, François Jomini s'est entretenu avec toute la hiérarchie de la police cantonale ainsi qu'avec divers inspecteurs. Mais pas avec des personnes provenant de Securitas ou Nestlé, ni d'ailleurs d'Attac. "Ce n'était pas mon mandat", a-t-il expliqué, en reconnaissant que d'avoir ces entretiens auraient pu être "souhaitable". "Mais je n'ai pas l'impression que l'on m'a raconté des histoires", dit-il, convaincu de la "sincérité" des personnes avec qui il s'est entretenu.

Infos à vendre

Le rapport Jomini rappelle le contexte de l'époque, avec le G8 qui s'est tenu du 1er au 3 juin à Evian. "Une opération d'une envergure que la Suisse et le canton de Vaud n'ont jamais connue depuis la Seconde Guerre mondiale." Ce sommet a "nécessité la mise en place d'un vaste réseau de recueil de renseignements". C'est lors d'une séance spéciale consacrée à la sécurité de Nestlé à Vevey, en mai 2003, que l'entreprise informe la police vaudoise que Nestlé avait "infiltré les milieux altermondialistes par des personnes qui suivent les réunions à Lausanne ou ailleurs". Des informations sont ensuite transmises par Securitas à la police cantonale. François Jomini n'a pas été en mesure de dire quel type d'informations, mais précise dans son rapport que la police ne savait pas le nom des personnes infiltrées ni celui de l'association concernée. Après le G8, la police cantonale n'aurait plus reçu d'informations de la part de Securitas, qui avait pourtant proposé de vendre les informations provenant de sa cellule de renseignements spéciale. "Une offre que la police a refusée", dit le rapport.

Rien à voir avec le G8

Une version dont doute le député de SolidaritéS et avocat d'Attac Jean-Michel Dolivo, qui juge ce rapport "lacunaire". De plus, l'infiltration de Sara Meylan n'a commencé qu'en septembre 2003, soit après le G8. "Ces infiltrations n'ont rien à voir avec le G8", estime Jean-Michel Dolivo. De son côté, le juge d'instruction cantonal, Jacques Antenen, a affirmé hier être "sur le point" de boucler son enquête sur l'infiltration de Sara Meylan. Il doit déterminer si le cas constitue une infraction pénale. Quant à la seconde infiltration, celle qui concerne le Groupe anti-répression (GAR), l'enquête n'a pas véritablement débuté, la "taupe" Shanti Muller étant à l'étranger. Elle devrait rentrer prochainement.

--

Chronologie des révélations et des enquêtes
Laurent Caspary

Le 12 juin 2008, l'émission de la TSR "Temps Présent", révèle qu'une collaboratrice de Securitas, se faisant appeler Sara Meylan, a infiltré entre septembre 2003 et juin 2004 pour le compte de Nestlé un groupe de la branche vaudoise de l'association altermondialiste Attac, qui préparait un livre sur la multinationale: "Attac contre l'empire Nestlé." Attac porte plainte et demande réparation sur le plan civil pour atteinte à la personnalité des auteurs du livre. Une enquête est ouverte par le juge d'instruction cantonal Jacques Antenen.

Le 16 juin, trois interpellations sont déposées au Grand Conseil pour demander des éclaircissements sur le rôle de la police, qui a affirmé être au courant des pratiques de Securitas. Deux interpellations sont déposées au niveau fédéral par le popiste Josef Zisyadis et le Vert Luc Recordon. Le Conseil fédéral leur répond qu'il souhaite une harmonisation nationale des règles cantonales touchant aux entreprises de sécurité privée.

Le 8 juillet, la cheffe du Département de la sécurité, Jacqueline de Quattro, demande à l'ancien juge cantonal François Jomini de vérifier ce que savait la police cantonale au sujet de cette infiltration.

Le 7 septembre, l'émission "Mise au point" révèle qu'une autre taupe de Securitas, se faisant appeler Shanti Muller, a infiltré dès l'automne 2003 le Groupe anti-répression (GAR) de Lausanne. François Jomini étend son enquête à cette nouvelle infiltration. Le GAR porte plainte. Une seconde enquête est ouverte.

Le 2 octobre, le rapport Jomini conclut que la Police cantonale vaudoise a bien reçu des informations de la part de Securitas durant le G8 grâce à des infiltrations. Le rapport Jomini estime toutefois que la police cantonale a respecté les règles et n'a rien à se reprocher.

--

Une enquête pour rien

Commentaire.
Laurent Caspary

L'ancien juge cantonal François Jomini est persuadé qu'on ne lui a pas raconté d'histoires. En interrogeant notamment toute la hiérarchie de la police cantonale vaudoise, il a acquis la conviction que cette dernière n'a pas violé de règles et n'était au courant de pas grand-chose en somme. Soit. Mais il est regrettable que son enquête n'ait pas été poussée jusqu'à interroger des personnes au sein de Securitas, voire de Nestlé. Histoire de dissiper tous les doutes possibles. Car à ce stade, de nombreuses zones d'ombre subsistent malgré le rapport Jomini. Quelle était la nature des informations transmises par Securitas à la police cantonale? Concernaient-elles des personnes ou simplement les activités d'un ou plusieurs groupes altermondialistes? On ne sait pas non plus qui exactement informait Securitas, puisque Sara Meylan a semble-t-il commencé son activité d'infiltration d'Attac après le G8. Les informations recueillies et transmises à la police cantonale proviennent-elles alors de l'autre taupe, la dénommée Shanti Muller, qui a infiltré le Groupe anti-répression de Lausanne? Y a-t-il eu beaucoup d'autres taupes? Et qu'a-t-on fait de ces informations, une fois collectées? Les regards se tournent maintenant vers le juge d'instruction cantonal, Jacques Antenen, pour trouver des réponses à ces questions. Quant au rapport Jomini, il laisse le sentiment que la police cantonale vaudoise sort blanchie un peu à bon compte. Et c'est dommage pour elle.


---

24heures.ch 2.10.08

Taupes de Securitas: la police savait, mais ne s'est pas mêlée de l'opération

Rapport Jomini | La police cantonale savait que des taupes de Securitas inflitraient des groupes altermondialistes. Mais elle n'a pas donné de mandat de recherche de renseignement à une entreprise de sécurité privée. Et elle n'était pas au courant de l'identité des groupes ou mouvements infiltrés par Securitas.

A la suite de l'émission "Temps Présent" de la TSR du 12 juin révélant l'infiltration du groupe Attac par une collaboratrice de Securitas, la cheffe de la sécurité vaudoise Jacqueline de Quattro a mandaté l'ancien juge cantonal François Jomini. Mission: établir le rôle de la police cantonale vaudoise dans cette affaire.

Par la suite, ce mandat a été étendu à l'infiltration du groupe " Anti-rep " révélée par l'émission "Mise au point" du 7 septembre dernier.

Le résultat de cette enquête a été présenté ce jeudi matin: François Jomini a "établi que la police cantonale n'a jamais donné de mandat de recherche de renseignements à Securitas ou à toute autre entreprise privée de surveillance", souligne le communiqué de presse du canton.

Par contre, pendant la période du sommet du G8 à Evian, la police a su que Securitas avait infiltré, sur mandat de Nestlé, un ou des groupes altermondialistes. Mais, insiste le rapport Jomini, sans connaître les noms des groupes infiltrés, des taupes et les conditions de l'infiltration. Et après le G8, la Police cantonale a cessé de recevoir ce genre d'informations.

Dans le cadre de son enquête, précise le communiqué, François Jomini a entendu les responsables de la police cantonale et plusieurs cadres concernés par la recherche du renseignement durant la période du G8. Les renseignements provenaient alors "d'une part des différentes organisations étatiques et d'autre part de grandes entreprises ayant leur siège dans le canton et fournissant, de manière spontanée, des informations concernant les risques de commissions d'infractions, d'émeutes, de troubles à l'ordre public et autres actes de violence."

C'est dans ce contexte que la police cantonale a reçu des informations de la part de Securitas, qui les lui transmettait avec l'accord de Nestlé, sans communiquer ni le nom de "la taupe" ni celui des groupes infiltrés.

Après le G8, la Police cantonale a cessé de recevoir des renseignements provenant d'une infiltration, refusant également l'offre "d'achat d'informations" de la part du responsable d'Investigation Services, le service de Securitas qui s'occupe notamment des infiltrations

Le rapport conclut ainsi que la police a tout ignoré d'une éventuelle infiltration d'Attac pour la rédaction d'un livre sur "l'empire Nestlé" et du GAR ou Anti-rep. Elle n'a connu ces infiltrations et les noms de Sara Meylan et de Shanti Muller qu'au moment de la diffusion des émissions "Temps présent" et "Mise au point" de juin et septembre 2008, conclut le communiqué.

Le rapport de François Jomini a été mis en ligne sur le site internet de l'Etat de Vaud www.vd.ch


---

letemps.ch 2.10.08

Securitas: la police vaudoise ignorait le nom des groupes infiltrés

SECURITE. La police cantonale vaudoise n'a pas donné de mandat de recherche de renseignement à une entreprise de sécurité privée et n'était pas au courant de l'identité des groupes ou mouvements infiltrés par Securitas. C'est la conclusion du rapport établi sur mandat de Jacqueline de Quattro, cheffe du département de la sécurité.

Marco Danesi, LeTemps.ch

A la suite de l'émission "Temps Présent" de la TSR du 12 juin 2008 révélant l'infiltration du groupe Attac par une collaboratrice de Securitas, la magistrate radicale a mandaté François Jomini, ancien juge cantonal, afin d'établir le rôle de la police cantonale vaudoise dans cette affaire. Son mandat a été étendu à l'infiltration du groupe "Anti-rep" révélée par l'émission "Mise au point" du 7 septembre dernier.

L'ancien juge a établi que la police cantonale vaudoise n'a jamais donné de mandat de recherche de renseignements à Securitas ou à toute autre entreprise privée de surveillance.

Pendant la période du G8, la police a su que Securitas avait infiltré, sur mandat de Nestlé, un ou des groupes altermondialistes mais sans connaître les noms des groupes infiltrés, des taupes et les conditions de l'infiltration. Après le G8, la police cantonale a cessé de recevoir ce genre d'informations. "Un rapport lacunaire", a estimé Jean-Michel Dolivo, avocat du groupe Attac.

---

20min.ch 2.10.08

Securitas wollte Polizei Informationen verkaufen

Bei der Affäre um infiltrierte globalisierungskritische Organisationen werden immer pikantere Details bekannt. Die Securitas hat offenbar versucht, der Genfer Polizei Informationen zu verkaufen.

Dies geht aus dem Untersuchungsbericht von Altkantonsrichter François Jomini hervor. Die Waadtländer Polizei hat die Vorfälle rund um die Spitzelaffäre untersuchen lassen. Hauptergebnis: Die Polizei hat sich an die Regeln gehalten. Interessante Nebeninformation des Berichtes: Securitas hat offenbar nicht nur im Auftrag von Nestlé mehrere Gruppierungen infiltriert, sondern die erlangten Informationen auch zu Geld machen wollen.

Die Polizei habe das Angebot von Securitas aber abgelehnt, erklärte Jomini am Donnerstag vor den Medien. Einen Blankoscheck stellte er der Waadtländer Kantonspolizei bezüglich der Informationsbeschaffung vor und während dem G8-Gipfel aus. Die Kantonspolizei habe niemals einen Auftrag für Abklärungen an Securitas oder eine andere private Sicherheitsfirma gegeben.

Gemäss dem Bericht wusste die Kantonspolizei während dem G8-Gipfel, dass die Firma Securitas im Auftrag von Nestlé eine oder mehrere Gruppen von Globalisierungskritikern infiltrierte. Sie habe aber weder deren Namen, die Maulwürfe noch die Umstände der Infiltration gekannt.

Im Laufe der Untersuchungen befragte Jomini die Verantwortlichen der Polizei sowie mehrere Verantwortliche, die mit der Beschaffung von Informationen während dem G8-Gipfel betraut waren. Die Informationen kamen einerseits von staatlichen Stellen und andererseits von grösseren Firmen, die ihren Sitz im Kanton Waadt haben. Diese lieferten spontan Informationen bezüglich Risiken durch Straftaten, Aufruhr und anderer Gewalttaten. In diesem Zusammenhang habe die Kantonspolizei Informationen von Securitas erhalten, die diese mit Bewilligung von Nestlé übermittelte.

(SDA/AP)

---

bernerzeitung.ch 2.10.08

Spitzelaffäre: Securitas wollte Informationen verkaufen

Die Securitas hat nach dem G8-Gipfel von 2003 versucht, der Waadtländer Kantonspolizei Informationen über globalisierungskritische Organisationen zu verkaufen.

Dass die Securitas Informationen verkaufen wollte, geht aus dem Untersuchungsbericht von alt Kantonsrichter François Jomini hervor. Die Polizei habe das Angebot von Securitas aber abgelehnt, erklärte Jomini heute vor den Medien. Einen Blankoscheck stellte er der Waadtländer Kantonspolizei bezüglich der Informationsbeschaffung vor und während dem G8-Gipfel aus.

Die Waadtländer Kapo habe keine privaten Sicherheitsfirmen mit der Informationsbeschaffung beauftragt und sei auch nicht informiert gewesen, welche Gruppen von Securitas infiltriert worden waren. Sie habe lediglich in Zusammenhang mit geplanten Gewaltakten von Securitas Informationen erhalten. (vin/sda

---

vd.ch 2.10.08

Rapport Jomini sur les infiltrations de Securitas: la Police cantonale a respecté les règles

La police cantonale n'a pas donné de mandat de recherche de renseignement à une entreprise de sécurité privée et n'était pas au courant de l'identité des groupes ou mouvements infiltrés par Securitas : telle est la principale conclusion du rapport établi par l'ancien Juge cantonal François Jomini sur mandat la cheffe du DSE. Ce mandat avait été décidé suite à des révélations médiatiques sur des infiltrations menées par Sécuritas pour le compte de Nestlé pendant le G8.

A la suite de l'émission "Temps Présent" de la TSR du 12 juin 2008 révélant l'infiltration du groupe Attac par une collaboratrice de Securitas, la cheffe du Département de la sécurité et de l'environnement, Jacqueline de Quattro, a mandaté François Jomini, ancien juge cantonal, afin d'établir le rôle de la Police cantonale vaudoise dans cette affaire. Son mandat a été étendu à l'infiltration du groupe " Anti-rep " révélée par l'émission "Mise au point" du 7 septembre dernier.

M. Jomini a établi que la Police cantonale vaudoise n'a jamais donné de mandat de recherche de renseignements à Securitas ou à toute autre entreprise privée de surveillance. Pendant la période du G8, la police a su que Securitas avait infiltré, sur mandat de Nestlé, un ou des groupes altermondialistes mais sans connaître les noms des groupes infiltrés, des taupes et les conditions de l'infiltration. Après le G8, la Police cantonale a cessé de recevoir ce genre d'informations.

Dans le cadre de son enquête, M. Jomini a entendu les responsables de la Police cantonale et plusieurs cadres concernés par la recherche du renseignement durant la période du G8. Les renseignements provenaient alors d'une part des différentes organisations étatiques et d'autre part de grandes entreprises ayant leur siège dans le canton et fournissant, de manière spontanée, des informations concernant les risques de commissions d'infractions, d'émeutes, de troubles à l'ordre public et autres actes de violence. C'est dans ce contexte que la Police cantonale a reçu des informations de la part de Securitas, qui les lui transmettait avec l'accord de Nestlé, sans communiquer ni le nom de "la taupe" ni celui des groupes infiltrés.

Après le G8, la Police cantonale a cessé de recevoir des renseignements provenant d'une infiltration, refusant également l'offre " d'achat d'informations " de la part du responsable d'Investigation Services. Le rapport conclut ainsi que la police a tout ignoré d'une éventuelle infiltration d'Attac pour la rédaction d'un livre sur " l'empire Nestlé " et du GAR ou Anti-rep. Elle n'a connu ces infiltrations et les noms de Sara Meylan et de Shanti Muller qu'au moment de la diffusion des émissions " Temps présent " et " Mise au point " de juin et septembre 2008.
Bureau d'Information et de Communication de l'Etat de Vaud.
Lausanne, le 02/10/2008

Renseignements complémentaires :
DSE, Jacqueline de Quattro, conseillère d'Etat, 021 316 45 00

Fichiers à télécharger :
Rapport-Jomini_police_cantonale
http://www.publidoc.vd.ch/guestDownload/direct?path=/Company%20Home/VD/CHANC/SIEL/antilope/objet/CE/Communiqu%C3%A9%20de%20presse/2008/10/279260_Rapport-Jomini_police_cantonale_20081002_651119.pdf

----------------------
BIOMETRIE
-----------------------

bernerzeitung.ch 2.10.08

Volksabstimmung gegen biometrische Pässe

Ein überparteiliches Komitee hat genügend Unterschriften gesammelt, um eine Abstimmung zu erzwingen.
Bedenken aus vielen Richtungen: Ein überparteiliches Komitee will den biometrischen Pass verhindern.

Bedenken aus vielen Richtungen: Ein überparteiliches Komitee will den biometrischen Pass verhindern. (Bild: Keystone)

Das Komitee hat zwischen 52'000 und 60'000 Unterschriften gesammelt. Für ein Referendum sind 50'000 Unterschriften nötig.

Hinter dem Referendum steht das Überparteiliche Komitee gegen biometrische Schweizer Pässe und Identitätskarten. Die Sprecher der Gruppierung kritisierten im Sommer, dass biometrische Ausweise den Service public verschlechterten. Sie erforderten, dass bis zu 100 Kilometer zurücklegen müsse, wer einen neuen Pass brauche.

Ab März 2010 müssen alle Schweizer Pässe elektronisch gespeicherte Daten von Fingerabdruck und Gesichtszügen enthalten.

(oku/sda)

-------------------------
MOCCA THUN
-------------------------

BZ 3.10.08

Thun: Umfrage bei Partygängern und Lokalbetreibern

Nach Gewaltakten: So schützen Clubs die Gäste

Nach der fatalen Prügelei im "Mokka" wird der Sicherheitsdienst beibehalten. Auch andere Lokale setzen auf Securityleute.

Der Schock sass tief: Im einst friedlichen Café/Bar Mokka in Thun wurde im August ein Mitarbeiter krankenhausreif geprügelt. Seitdem sind beim Eingang des Clubs Securityleute postiert. Laut Betreiber Pädu Anliker zeigen sie Wirkung: "Der September war ein ruhiger Monat." Eine Umfrage vor Ort zeigt zwar, dass nicht alle Gäste die Präsenz von Securityleuten begrüssen. Doch Anliker behält den Sicherheitsdienst vorläufig bei.

Derweil beobachten auch andere Clubbetreiber in Thuns Innenstadt eine erhöhte Gewaltbereitschaft, auch wenn es in ihren Betrieben meist ruhig zu- und hergehe. Treffen die Einschätzungen der Betreiber zu, ist die Schliessung der Selve hauptverantwortlich für die sich schneller drehende Gewaltspirale. Zu viele halten sich in der Innenstadt auf, so die Feststellung. Auch übermässiger Alkoholkonsum und eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung zu schnellerem und härterem "Dreinschlagen" werden als Gründe genannt. Als Gewalt vorbeugend erachten die Clubbetreiber unter anderem eine strikte Altersbegrenzung, eine grosse Stammkundschaft sowie rasches Einschreiten bei Auseinandersetzungen. Viele setzen wie jetzt auch das "Mokka" auf Sicherheitsdienste. chk/mik

Seite 21

--

Sicherheitsdienst bleibt vorerst

Trotz eines "ruhigen Septembers" lässt "Mokka"-Chef Pädu Anliker weiter Securitypersonal in seinem Club zirkulieren. Darüber, ob die Gewalt allgemein zunimmt oder gleich bleibt, sind sich die Besucher nicht einig.

In der Nacht vom 29. auf den 30.August ereignete sich in der Café Bar Mokka eine Schlägerei. Obwohl es nicht die erste in der über zwanzigjährigen Clubgeschichte war, war es zweifellos eine der folgenreichsten: Ein Mitarbeiter der "Mokka"-Crew, der den Streit zu schlichten versuchte, wurde von den Schlägertypen angegriffen und mit Wucht in einen Zaun geworfen. Der Mann erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und verbrachte vier Tage im Berner Inselspital. Die Ermittlungen zu diesem Fall laufen bei der Kantonspolizei noch - weitere Angaben kann sie deshalb zurzeit nicht machen.

Als Reaktion auf diesen Vorfall engagierte Lokalbetreiber Beat "Pädu" Anliker erstmals überhaupt ein privates Securityteam. Bei einer Razzia am frühen Morgen des 7.September kontrollierte die Polizei zudem 17 Personen; deren 7 wurden wegen unterschiedlicher Vergehen auf die lokale Polizeiwache mitgenommen.

Sicherheitsdienst: Ja, aber

Hat sich das damals aufgeheizte Klima zusammen mit den kühleren Herbsttemperaturen wieder etwas abgekühlt? Die "Mokka"-Besucher sind sich in dieser Frage nicht einig, wie ein Augenschein vor Ort gezeigt hat. "Am Abend der Schlägerei war ich nicht im ‹Mokka›. Allerdings hätte ich auch sonst keine Zunahme der Gewalt festgestellt", sagt Tabea Keller (18) aus Steffisburg. Dass neuerdings Sicherheitsleute ihre Präsenz im Club markieren, stört Keller kaum. "Bis jetzt sind sie mir noch gar nicht gross aufgefallen."

"Macho-Gehabe"

Andere Erfahrungen hat die 20-jährige Thunerin Denise Wüthrich gemacht: "Mir sind schon ein paar Mal Rempeleien zwischen männlichen Teenagern mit Machogehabe aufgefallen." Einige Jugendliche hätten schon sehr wenig Anstand, das liesse sich aber nicht verallgemeinern. Das Einsetzen von Securityleuten findet Wüthrich "als Experiment okay, aber auf Dauer passt es irgendwie nicht ins Konzept des ‹Mokka›". Andere finden die Neuerung mit dem Sicherheitsdienst ebenfalls schade, so David Müller aus Thun. "Natürlich kann ich Anlikers Entscheid nachvollziehen", sagt der 21-Jährige. "Ich sehe aber die Gefahr, dass auf diese Weise elitäre Strömungen entstehen und gewisse Leute schon nur wegen ihres Aussehens nicht mehr ins Lokal kommen."

Keine Zwischenfälle mehr

Einer der mindestens zwei anwesenden Sicherheitsleute pro Abend steht jeweils unmittelbar neben der Kasse im Eintrittsbereich des Clubs. Der Einsatz der Aufpasser beschränkt sich jedoch auf den Freitag und den Samstag, die besucherintensivsten Tage im "Mokka". Seit der Einführung des Sicherheitsdienstes vor vier Wochen ist es im Lokal zu keinen Zwischenfällen mehr gekommen. "Der September war letztlich ein ruhiger Monat", erklärt Pädu Anliker auf Anfrage. Ob dies bereits die positive Wirkung der Securityleute ist, will der "Mokka"-Chef weder bestätigen noch dementieren. "Die Typen, welche die Schlägerei anzettelten, haben wohl selbst gemerkt, dass sie Mist gebaut haben, und liessen sich seither nicht mehr blicken."

Anlikers Appell an Eltern

Ob und wie lange der Sicherheitsdienst bleibt, ist momentan noch unklar. Anliker beabsichtigt, die Situation "von Zeit zu Zeit neu zu beurteilen" und dann zu entscheiden. Die anfallenden Kosten für den Dienst übernimmt der Club übrigens selbst. Die genaue Summe wird jedoch nicht kommuniziert. Dem bei der Schlägerei im August verletzten Mitarbeiter geht es mittlerweile wieder etwas besser, trotzdem ist er nach wie vor arbeitsunfähig.

"Der Mann hat eine 20 Zentimeter lange Naht vom Auge über die Nase bis zum Kinn. Hinzu kommen natürlich psychische Schäden", erklärt Lokalbetreiber Anliker und richtet im gleichen Atemzug einen Appell an alle Eltern: "Ihr solltet euren Kids wieder stärker auf die Finger schauen und ihnen mehr Respekt beibringen. Auch mit 17 oder 20 Jahren sind die Kids heute noch nicht erwachsen."
Gabriel Berger

Heute Freitag ab 21.30 Uhr findet im Café Mokka das Konzert des Mundart-Reggae-Künstlers Phenomden statt.

--

Gewalt: Clubs reagieren unterschiedlich

Eine Razzia und ein brutal verprügelter Mitarbeiter im "Mokka" schreckten Thun auf. Leidet die Stadt unter einer Welle von Jugendgewalt? Eine Umfrage in Clubs zeigt: Probleme und Lösungsansätze sind sehr unterschiedlich.

"Respect" steht auf dem Boden vor dem Thuner Kultlokal Café/ Bar Mokka - doch genau der Respekt wurde zuletzt im offenen Haus, wo Toleranz eigentlich grossgeschrieben wird, in erschreckender Weise mit Füssen getreten: Ein Mitarbeiter landete im Spital, nachdem er in einem Streit hatte schlichten wollen und brutal verprügelt wurde (wir berichteten - siehe auch Text oben). "Mokka"-Besucher berichteten gegenüber dieser Zeitung von einer immer wieder aggressiven Stimmung. Pädu Anliker, der sich gegen solche Massnahmen bisher immer gewehrt hatte, sah sich sogar veranlasst, erstmals in der "Mokka"-Geschichte Security-Leute anzustellen. Bei der Polizei werden in Thun in letzter Zeit vermehrt Vorfälle wie jener im "Mokka" verzeichnet. Sieht sich die Stadt mit einer Welle von Jugendgewalt konfrontiert? In den Clubs und Bars der Innenstadt wird das Problem unterschiedlich wahrgenommen.

"Alkohol ist ein Grund"

"Seit der Schliessung der Selve kommt es vermehrt zu Vorfällen beim Eingang", sagt Daniel Mani vom "Dagoba" an der Unteren Hauptgasse. Es habe schon mehrere Schlägereien gegeben, provoziert von betrunkenen jüngeren Burschen, die wegen ihres Alters noch keinen Zutritt in den Club erhielten. Nebst der Selve-Schliessung sieht Mani den Hauptgrund für die zunehmende Gewaltbereitschaft beim Alkoholkonsum. Vor dem "Dagoba" ist jedenfalls die Security postiert. "Das ist auch nötig", sagt Mani.

Stammkultur als Schutz

"In den letzten Monaten gab es bei uns keine einzige Schlägerei", sagt derweil Cyrill "Grille" Jenni vom Club "The Rock" an der Burgstrasse. Entsprechend sei Security an den Eingängen für ihn schlicht kein Thema. Im "Rock" haben Personen unter 18 Jahren keinen Eintritt - liegen die Gründe für die kaum je aggressive Stimmung bei der Altersbegrenzung? "Zu einem kleinen Teil", sagt Jenni. Er sieht die Hauptgründe in der Musik, die gespielt wird - Rockmusik, kein Hip-Hop -, und in der ausgeprägten "Stammkultur": "Viele Gäste kommen immer wieder, man kennt sich untereinander." Dies sei ein Schutz für das Lokal. "Pöbelt ein Typ jemanden an, merkt er bald, dass die anderen Gäste zusammenhalten", sagt Jenni.

Auch das "El Camino" auf dem Mühleplatz verzeichnet wenig Probleme. "In unserem Betrieb gibt es eigentlich seit Jahren keine ‹Lämpe›", sagt Jiri Zalud. Er sieht einen Grund dafür im Umgang mit den Gästen: "Bei Problemen suche ich das Gespräch. Provokationen toleriere ich nicht. Wer sich nicht benehmen kann, bekommt Hausverbot." Ausserdem ist Zalud häufig in seiner Bar anzutreffen, was auch zum Frieden im "El Camino" beitrage. Ausserhalb seines Lokals stellt Zalud aber eine zunehmende Gewaltbereitschaft fest. "Es ist ein gesellschaftliches Problem, das hier in Thun durch die Selve-Schliessung noch verschärft wurde. Es halten sich zu viele Jugendliche in der Innenstadt auf."

"Schwierige Aufgabe"

"Wir haben sehr wenig Auseinandersetzungen", sagt auch Karim Kallouch, der das "Saint Trop" führt. Er führt dies vor allem auf die Altersbeschränkung zurück. Nur wer mindestens 21 Jahre alt ist, kann rein. "Ab einem gewissen Alter sinkt das Gewaltpotenzial", sagt Kallouch. Die Nicht-Altersbegrenzung im "Mokka" sieht er denn auch als Ursache für die jüngsten Probleme: "Die ‹Mokka›-Betreiber haben eine sehr schwierige Aufgabe. Ihr Zielpublikum ist sowohl altersmässig als auch kulturell sehr verschieden. Bis zur Selve-Schliessung lief es problemlos. Seither gehen aber viele jüngere Ex-Selve-Gänger ins ‹Mokka›, weil sie wissen, dass sie dort reinkommen."
Christoph Kummer Michael Gurtner

---------------------------
LOS FASTIDIOS
---------------------------

Radio Corax (Halle) 2.10.08

Los Fastidios - Eine Skinheadband aus Italien
http://www.freie-radios.net/mp3/20081002-losfastidio-24361.mp3

Wenn man in Verona in Italien keine Kippen hat, kann das tödlich enden. Dieses grausige Schicksal traf einen 29 jährigen Mann. Er wurde von Rechtsradikalen zusammengeschlagen, weil er ihnen keine Zigarette geben wollte. Ob sich nun auch Nichtraucher mit Marlboro`s wappnen müssen, hat Jonas im Gespräch mit einem Bandmitglied der LOS FASTIDIOS versucht heraus zufinden. Die kommen aus eben genannten Verona und sind gerade auf Europatournee.

--------------------------------------------
GIPFEL-SOLI-NEWS 1.10.08
--------------------------------------------

1.10.2008 Heiligendamm -- Strasbourg/ Kehl -- Göteborg

- §129a-Verfahren "Militante Kampagne gegen den G8-Gipfel" eingestellt
- Klimapolititsche Aktionen zur 60-Jahrfeier in Strasbourg/Kehl
- Europäischer Aktionstag gegen militärische Infrastruktur / Militarismus
- The precarious - Stockholm after the Gothenburg riots
- Perspektiventage 2.-5.Okt. 2008 in Hamburg
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5554.html