MEDIENSPIEGEL 6.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- 2. Drogenanlaufstelle: Widerstand in Teilen Nachbarschaft
- Drogenpolitik: Gemeinderat geht nach Amsterdam
- Paradisli will wieder rein und Schadenersatz
- Antifa-Demo Solothurn
- Neonazis: Polizeischutz für Randständige + Überfall auf Wagenburg
- RAF: Anschlag in ZH, Raufbau-Protest, Radio-Inti
- Freiraum Vorarlberg: Auftaktdemo
- Homohass: Interview mit ILGA Europe wegen Attacken

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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Di 07.10.08     
19.30 Uhr - Infoladen - Anarchists against the wall; vortrag und Film

Mi 08.10.08    
19.00 Uhr - SousLePont - Mexico spezialitäten
20.00 Uhr - Infoladen - Zaunkämpfe; Medienwerkstatt Franken, D 1986: anti-atom.ch
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll

Do 09.10.08    
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter - elektronische Klänge und Beats zu lesbisch-schwulem Chillen mit DJ FRATZ, Janine, Sharone & DJ ELfERich
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.00 Uhr - Infoladen - Spaltprozesse; Claus Strigel, D 1986: Anti-atom.ch
20.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die Stille nach dem Schuss; Volker Schlöndorff, D 2000

Fr 10.10.08    
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.15 Uhr - Kino - Buchpräsentation "Das Projektil sind wir" von Karl-Heinz Dellwo + Diskussion
22.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die bleierne Zeit; M. von Trotta, D 1981
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll
23.00 Uhr - Dachstock - Revolt Throw Down: Gambit Plattentaufe "Another Planet", Feuerring (be), Dondon aka MC Alkaline (Ex Gunshot/uk), Positive Pressure DJ Crew, DJ Dusky

Sa 11.10.08    
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll
21.00 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland im Herbst; Volker Schlöndorff,Heinrich Böll, Fassbinder u.a., D 1978
22.00 Uhr - SousLePont - Punk Night mit Motus (CRO, Punk/HC) und Local Support
23.00 Uhr - Dachstock - Liquid Session: Commix (uk/Metalheadz), André & Olive (loccomotion.ch),TS Zodiac (tszodiac.ch), MC Matt (vocalbreath.ch)

So 12.10.08    
19.00 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll


Infos: www.reitschule.ch - www.anti-atom.ch

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2. DROGENANLAUFSTELLE
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Telebärn 5.10.08
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Fixerstuebli-sorgt-fuer-Entruestung/story/13191823

"Fixerstübli" sorgt für Entrüstung

Die geplante Drogenanlaufstelle in Bern ist heftig umstritten. Nun sucht die Stadt den Dialog mit den betroffenen Anwohnern.

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DROGENPOLITIK
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bernerzeitung.ch 6.10.08

Gemeinderat will von Amsterdams Drogenpolitik lernen

Holland bleibt auch nach der Euro 08 wichtig für den Gemeinderast: Mit einer Reise nach Amsterdam und Rotterdam will er an den Erfolg des Fussballfestes anknüpfen und etwas über die Drogenpolitik der Stadt lernen.

Der Gemeinderat will Bern als attraktive Tourismus-, Sport- und Wirtschaftsstadt präsentieren, wie der Informationsdienst der Stadt in einem Communiqué schreibt. Dafür stehe ein Treffen mit dem Amsterdamer Bürgermeister Job Cohen auf dem Programm. Ebenfalls vorgesehen ist ein Treffen mit den Verantwortlichen der städtischen Drogenpolitik.

Sportlich zugehen soll es danach in Rotterdam. Alexander Tschäppät will den holländischen Fussball-Verantwortlichen den Anspielpunkt aus dem Stade de Suisse als Glücksbringer überreichen.

Der Besuch finde im Rahmen der seit längerer Zeit geplanten Reise zum Abschluss der Legislaturperiode 2004 / 2008 statt und werde in Zusammenarbeit mit der holländischen Botschaft organisiert.

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Infodienst Stadt Bern 6.10.08

Nach der erfolgreichen EURO 2008: Gemeinderat reist nach Holland
Der Gemeinderat will nach dem Erfolg der EURO 2008 Berns Image in Holland als Tourismus-, Sport- und Wirtschaftsstadt weiter fördern. Er hat daher beschlossen, am kommenden Wochenende nach Amsterdam und Rotterdam zu reisen. Geplant ist ein Treffen mit Amsterdams Bürgermeister Job Cohen sowie Gespräche mit Behördenvertretern zu Themen wie Stadtentwicklung und Drogenpolitik. Zudem wird dem holländischen Fussballverband der Original-Anspielpunkt der EURO 2008 übergeben.

Die EURO 2008 war ein grosser Erfolg. Dank des Losglücks und den erfolgreichen Gruppenspielen, des herzlichen Empfangs der holländischen Gäste durch die Bernerinnen und Berner, den fröhlichen Feiern in der Altstadt sowie der guten Organisation des Sportanlasses stand Bern während zwei Wochen im Scheinwerferlicht der Medien im In- und Ausland. Viel Publizität erhielt die Stadt insbesondere in den Niederlanden, weshalb das "orange Wunder" bei vielen Tausend Holländerinnen und Holländern in guter Erinnerung bleiben wird.

Gemeinderatsreise zum Abschluss der Legislatur

Den Erfolg der EURO 2008 will der Gemeinderat nutzen, um Bern in den Niederlanden als attraktive Tourismus-, Sport- und Wirtschaftsstadt zu präsentieren. Er wird zu diesem Zweck vom 9. bis 12. Oktober 2008 nach Holland reisen. Im Vordergrund steht die Vertiefung der Kontakte mit den lokalen Behörden Amsterdams mit dem Ziel, eine Grundlage für nachhaltige Beziehungen zwischen der holländischen Hauptstadt und der Bundesstadt Bern zu schaffen. Der Besuch findet im Rahmen der schon seit längerem geplanten Reise des Gemeinderats zum Abschluss der Legislaturperiode 2004/2008 statt und wird in Zusammenarbeit mit der holländischen Botschaft organisiert.

Treffen mit Bürgermeister von Amsterdam

Gemäss dem Reiseprogramm findet am Donnerstagabend ein Treffen mit den Vertretern des nationalen Fanclubs statt, mit dem die Host-City Bern während der Euro 2008 eng zusammengearbeitet hat. Am Freitag, 10. Oktober 2008, wird dann Amsterdams Bürgermeister Job Cohen den Berner Gemeinderat empfangen. Dabei sind Gespräche über mögliche Bereiche des gegenseitigen Austausches und der Zusammenarbeit geplant. Gleichentags wird der Gemeinderat das Amsterdamer Stadterweiterungs- und Stadterneuerungsprojekt "Ijburg" besichtigen und dabei einen Einblick in den modernen Städtebau erhalten. Vorgesehen ist ferner ein Treffen mit den Verantwortlichen der städtischen Drogenpolitik. Dabei soll die Frage der Koordination von Massnahmen im präventiven, therapeutischen und repressiven Bereich erörtert werden.

EURO-Anspielpunkt als Glücksbringer

Am Samstag, 11. Oktober 2008, wird der Gemeinderat nach Rotterdam ins Feijenoord-Stadion "De Kuip" reisen, wo er sich mit den Spitzen des holländischen Fussballverbandes trifft. Dabei wird Stadtpräsident Alexander Tschäppät den holländischen Fussball-Verantwortlichen das speziell präparierte und in Plexiglas eingelassene Rasenstück mit Anspielpunkt aus dem Stade de Suisse als Glücksbringer für die WM-Qualifikation 2010 in Südafrika übergeben. Wie viel Glück das Rasenstück bringt, wird sich gleich im Anschluss daran weisen, wenn Holland auf Island trifft.

Nach dem Spiel, das der Gemeinderat im Feijenoord-Stadion mitverfolgen wird, erhält das Rasenstück einen Ehrenplatz im Fussballmuseum des nationalen Fanclubs (Supportersclub Oranje) in Amsterdam.


Informationsdienst der Stadt Bern

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PARADISLI
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Bund 6.10.08

Verein Paradisli will zurück

Stadt Bern Der Streit um das "Paradisli" geht wohl in eine weitere Runde: Nachdem der Kanton das Baugesuch für die Überbauung Schönbergpark abgelehnt hat, will der Verein Paradisli das Bauernhaus an der Laubeggstrasse wieder beziehen, wie er gestern mitteilte.Von der Stadt fordert der Verein Schadenersatz. "Wir haben eine fünfstellige Summe in das Haus investiert", schreibt der Verein. Bei der Räumung habe die Stadt Teile der Infrastruktur beschädigt. Der genaue Schaden habe noch nicht beziffert werden können.

Der Verein wolle mit der Stadt abklären, ob der Mietvertrag für das Bauernhaus noch gültig sei. Bei einem allfälligen Neustart würde das Paradisli neu eingerichtet, heisst es weiter. Dabei würden die polizeilichen Auflagen eingehalten und der Lärmschutz verbessert. Der Verein würde das Haus gerne kaufen. (pd)

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BZ 6.10.08

"Paradisli"

Zurück ins Bauernhaus

Der Verein Paradisli will wieder ins Bauernhaus an der Laubeggstrasse ziehen. Gemeinderätin Barbara Hayoz lehnt dies ab.

Der Verein Paradisli hat gestern mitgeteilt, er wolle nach der Ablehnung des Baugesuchs für die Überbauung Schönbergpark (Ausgabe vom Donnerstag) wieder ins Bauernhaus an der Laubeggstrasse einziehen. Der Verein hatte zusammen mit der Grünen Partei Bern bei der kantonalen Baudirektion eine Beschwerde gegen das Bauvorhaben der Stadt Bern eingereicht.

Man habe eine grössere fünfstellige Summe in das Haus investiert, sagte ein Paradisli-Sprecher gestern. Die Stadt habe, nachdem das Haus im April geräumt worden war, Teile der Infrastruktur zerstört. Hierfür werde man Schadenersatz fordern. Da vorderhand keine Baubewilligung zu erwarten sei, wolle der Verein als "rechtmässiger Mieter" bald wieder einziehen. Gemeinderätin Hayoz hatte dies letzten Freitag kategorisch abgelehnt.
mar

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punkt.ch 6.10.08

Chancen stehen schlecht für das Paradisli

Der Verein Paradisli will nach Ablehnung des Baugesuchs für den Schönbergpark das Bauernhaus wieder beziehen. Von der Stadt fordert er Schadenersatz.
 "Wir haben eine grosse fünfstellige Summe in das Haus investiert", sagte Jonas Brühlhardt vor den Medien. Nachdem der Verein im Frühling ausziehen musste, habe die Stadt Teile der Infrastruktur, die der Verein eingebaut habe, zerstört. Bei einem Termin beim Mietamt Mitte Oktober soll über die Schadenersatzforderung gesprochen werden. Kommt die Stadt ihm nicht entgegen, will der Verein eine Klage anstrengen. Die zuständige Gemeinderätin Barbara Hayoz (FDP) äusserte gegenüber ".ch", dass eine solche Schadenersatzforderung "lächerlich " sei: Der Verein Paradisli hätte genug Zeit gehabt, sein Hab und Gut aus dem Bauernhaus auszubauen.
Nathan Solothurnmann vom Verein Paradisli sagte, dass Gemeinderätin Hayoz ihnen Gesprächsbereitschaft signalisiert habe. Hayoz verneinte das, sie habe lediglich gesagt, mit ihr könne man immer reden. Aber für sie ist klar: "Die Chancen stehen sehr schlecht, dass das Paradisli wieder in das Bauernhaus einziehen kann." (sda/kas)


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20min.ch 5.10.08

Paradisli will ins Bauernhaus zurück

Das Seilziehen um das Bauernhaus an der Laubeggstrasse geht weiter: Der Förderverein Pa­radisli hat gestern bekannt gegeben, dass er in das leerstehende Haus zurückkehren möchte.

Noch bleibt den Paradisli-Leuten der Zugang zum Bauernhaus verwehrt. (Bild: hal)

Zuvor hatte der Kanton eine Beschwerde gegen die Wohnbaupläne der Stadt Bern
im Schönbergpark gutge­heissen. Der Verein beruft sich nun auf den Mietvertrag mit der Stadt, der gültig bleibe, solange keine Baubewilligung vorliegt. Demzufolge wäre die Räumung des Hauses illegal gewesen. Am 16. Oktober soll es nun eine Aussprache geben. Obwohl die Stadt in einer ersten Reaktion auf das Nein des Kantons eine Rückkehr des Paradisli ausgeschlossen hatte, hofft der Verein nun auf eine gütliche Einigung. Diese würde auch Schadenersatz für die von der Stadt herausgerissene Infrastruktur beinhalten.

hal

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Indymedia 5.10.08

Das Paradisli stellt die Dinge klar ::

AutorIn : Paradisli     : www.paradisli.ch     

Am 5. Okt. 2008 haben wir eine Medienkonferenz organisiert. Wir nahmen Stellung zum vom BVE erteilten Abschlag des Schönbergpark-Bauprojekts, das der Grund war, warum wir das Paradisli verlassen mussten.
Die Lage ist klar: Die Stadt hat sich verrant und muss nun ernsthaft mit uns diskutieren. Rein juristisch sind wir immer noch Mieter der Kulturoase und wollen baldmöglichst zurück ins altehrwürdige Bauernhaus. Wir wollen für immer im Gebäude bleiben können. Zudem soll unser Kulturprojekt endlich als mögliche Endlösung in Betracht gezogen werden. Im Gegensatz zur Stadt, die in den letzten 20 Jahren dreimal mit einem Bauprojekt abgeblitzt ist, haben wir eine tragfähige Lösung, die den historischen Wert der Liegenschaft und die von den Bernburgern gestellten Bedingungen im Kaufvertrag von 1943 respektiert.     
    
Du findest hier die Medienmitteilung, die den Inhalt der Medienkonferenz wiedergibt.

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Medienkonferenz - Das Schönbergpark-Baugesuch ist beim BVE abgeblitzt. Wie geht's weiter?


Datum: 5. Oktober 2008, 14.00 Uhr
Ort: Restaurant Rosengarten, Bern

Anwesend: Förderverein Paradisli, Medienschaffende, Anwohnerin

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- Warum eine Medienkonferenz?
Mit der Begründung, das Bauprojekt der Stadt Bern im Schönbergpark überschreite die Baulinien, wurde dessen Baugesuch in zweiter Instanz bei der kantonalen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) abgelehnt. Es stellt sich nun die Frage, was mit der Liegenschaft in Zukunft geschehen soll.


- Das Baugesuch
Gegen das Baugesuch gingen in erster Instanz beim Regierungsstatthalter (Alec von Graffenried) mehrere Einsprachen ein: Die Einsprache der GPB-DA, eine Sammeleinsprache des Vereins Paradisli sowie diverse Einzeleinsprachen von Anwohnern. Diese Einsprachen wurden abgelehnt.

Nur die GPB-DA hat die Einsprache an die zweite Instanz, die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE), weiterziehen können, da die Legitimität der anderen bestritten wurde. Aufgrund dieser Einsprache hat die BVE nun vergangenen Dienstag, 30. August 2008, das Baugesuch der Stadt Bern abgeschlagen.


- Das Paradisli und die Mietverträge
Die Stadt hat zuerst Mietverträge auf Privatpersonen (Bänz Margot) und dann auf den Förderverein Paradisli ausgestellt. Der Mietvertrag war und ist immer noch bis zur Baubewilligung gültig. Die Stadt Bern nahm an, dass Ende Juni 2007 gebaut werden könne. Deshalb wurde das Paradisli aus dem Bauernhaus vertrieben. Nur: Es gibt bis heute keine Baubewilligung!


- Gründe dafür, warum das Haus vom Verein verlassen wurde
Um den Verein Paradisli möglichst schnell aus dem Haus vertreiben zu können, leitete die Stadt ein Exmissionsverfahren ein (s. Kasten).

*** EINSCHUB ***
Normales Verfahren: Vermieter und Mieter treffen sich zuerst beim städt. Mietamt zu einem Schlichtungsverfahren. Dort können Unklarheiten bereinigt werden. Kann zwischen den beiden Parteien keine Übereinkunft getroffen werden, wird ein ordentliches Gerichtsverfahren eingeleitet. Dieser Ablauf ist nach Art. 274a OR gesetzlich verankert und steht nach Art. 30 BV jedem zu.

Wie die Stadt vorging (Exmissionsverfahren): Die Stadt hat den Entscheid des Mietamts nie abgewartet. Das Verfahren ist dort immer noch hängig. Stattdessen wurde direkt ein Exmissionsverfahren eingeleitet - ein Summarverfahren in Form einer Verfügung nach Art. 324 ZPO, das den Sachverhalt nur oberflächlich prüft. Da wir das Gebäude im April 2008 verlassen haben, wird das Verfahren nun in eine Schadensersatzklage gegen die Stadt umgewandelt. Die vorinstanzliche Schlichtungsverhandlung findet am 16. Oktober 2008 beim Mietamt statt. Wir fordern dort eine Entschädigung für die entstandenen materiellen Schäden - insbesondere für die Zerstörung unserer Infrastruktur (Isolation des Dachs, Ausbau des Dachstocks und der Küche, sanitäre Installationen) und für unsere Verfahrenskosten. Zudem fordern wir, das Haus baldmöglichst wieder beziehen zu können.
*** EINSCHUB ENDE ***

Unter Berücksichtigung aller Fakten ist jedoch klar: Das Paradisli ist bis heute laut Vertrag Mieter der Laubeggstrasse 36. Aus leicht nachvollziehbaren Gründen haben wir das Exmissionsverfahren bis ans Bundesgericht weitergezogen. Als dieses unseren Rekurs zurückwies, haben wir das Bauernhaus umgehend geräumt.

Eine Mehrheit im Stadtrat sah vor, dass das Bauprojekt zwar erste Priorität habe, das Paradisli aber bis zu einer rechtsgültigen Baubewilligung im Bauernhaus verbleiben solle (29. November 2007). Da dieser Entscheid in einem laufenden Bauverfahren nicht rechtsverbindlich ist, sondern nur eine politische Meinung ausdrückt, konnte der Gemeinderat trotzdem in seinem eigenen Sinn handeln.

Es wurden von der Stadt einige Gründe genannt, warum im Bauernhaus keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden durfen. Was wenige wissen: Wir präsentierten der Stadt Lösungen für die von ihr gestellten Anforderungen (feuerpolizeilich, etc.). Jedoch wurden unsere Pläne niemals ernsthaft berücksichtigt. Das kann nun nachgeholt werden.

Es gab zwar einzelne Beschwerden, aber das Paradisli hat während all der Jahre Kulturbetrieb keine einzige Anzeige erhalten. Aufgrund fadenscheiniger Argumente wurden wir aus dem Haus verwiesen. Die Stadt hat dem Verein Paradisli materiellen und ideellen Schaden zugefügt. Wir hoffen darum auf eine aussergerichtliche Übereinkunft beim Mietamt (Schadensersatzklage).


- Was wir wollen
Die Stadt hat in den letzten 20 Jahren drei Projekte im Schönbergareal in den Sand gesetzt: Was kostete dies die Stadt Bern und den Steuerzahler bis heute? Eine neue Strategie drängt sich offensichtlich auf. Wir wollen wieder im Paradisli-Bauernhaus einziehen, dessen Mieter wir juristisch immer noch sind. Falls möglich, möchten wir das nun leider verwahrloste Bauernhaus bei der Stadt käuflich erwerben, denn in diesem Haus steckt unser Herzblut!

Da wir nicht annehmen, dass noch weitere öffentliche Mittel verschwendet werden, gehen wir davon aus, dass das Bauverfahren nicht weitergezogen wird. Nun erwarten wir ein Bekenntnis der Stadt Bern, dass unsere Planungen und Ideen endlich als mögliche Endlösung fürs Paradisli-Bauernhaus in Betracht gezogen werden. Dieses Anliegen geht vor allem auch Alexander Tschäppät, den Stadtpräsidenten der Bundeskulturstadt Bern, etwas an.

Wir könnten das Haus innert nützlicher Frist auf professionelle Weise renovieren. So stellen wir sicher, dass die denkmalgeschützte Liegenschaft im Sinne der von Fischers für das Gemeinwohl der Stadt Bern nicht während Jahren leer steht, sondern in Kürze wieder belebt und öffentlich zugänglich gemacht wird (s. Gemeinderatsbeschluss von 1943 im Anh. des Paradisli-Dossiers - Link weiter unten).

Wenn wir endlich zu unserem Recht kommen, können wir uns um die fachgerechte Planung und die Finanzierung der Renovation kümmern. Da die Inneneinrichtung des Hauses ohnehin zerstört ist und zuerst neu geplant und realisiert werden muss, würden gesetzliche Vorgaben von Anfang an berücksichtigt (Brand- und Lärmschutz, Lebensmittelgesetz, sanitäre Installationen). Einer baldigen Einwilligung der Stadt zu unserem Projekt, stehen darum keine Hindernisse mehr im Weg.

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Weitere Informationen: siehe Konzeptpapier vom November 2007
 http://www.paradisli.ch/paradisli/presse/Paradisli_Dossier_Nov07_def.pdf
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- Das Paradisli geniesst breite Unterstützung
Aufgrund unserer sachlichen, pazifistischen Grundhaltung und unseres langjährigen Engagements bei sozialen und kulturellen Aktivitäten können wir heute auf eine breite Unterstützung in verschiedenen Kreisen zählen. Hier ein kurzer Auszug aus unserer Soli-Liste:

• Diverse KünstlerInnen wie Patent Ochsner, Züri West, Christine Lauterburg (Soli-Konzert), Greis, Polo Hofer, Florian Ast, Tomazobi u.v.m.
• 6000 Unterschriften auf unserer "Paradisli blibt"-Petition
• Alt-Burgerratspräsident Rudolf von Fischer

Das Paradisli hat zudem auch viele Besucher begrüssen dürfen. Sie alle waren von der guten Atmosphäre tief berührt und haben uns ihre Sympathie bekundet:

• Alexander Tschäppät, Stapi
• Diverse Stadträte von links bis rechts
• Benedikt Wechsler (diplomatischer Berater von BR Moritz Leuenberger)
• Nachbargruppe Obstberg

Weiter haben wir bei unseren Solidaritätskonzerten und dem erfolgreichen Soli-Fest auf dem Waisenhausplatz viel positiven Zuspruch erhalten. Zudem halfen uns die Anlässe, unsere materiellen Schäden zu minimieren.


- Ausblick
Frau Barbara Hayoz hat uns bei einem Höflichkeitsbesuch bei ihr zuhause am Freitag (3.10.2008) ihre Gesprächsbereitschaft angekündigt. Wir zählen auf ihr Wort und wollen Sie nächste Woche zu einem Gespräch treffen.

Kultur ist in der Stadt Bern ja aber hauptsächlich Sache des Stadtpräsidenten. Deswegen wäre es wünschenswert, wenn wir baldmöglichst - also noch vor den Wahlen - auch mit Alexander Tschäppät diskutieren könnten.

Zudem sind wir gespannt auf das Resultat des voristanzlichen Schlichtungsverfahrens beim Mietamt am 16. Oktober 2008. Wir erwarten, dort eine konstruktive Lösung finden zu können.

Bern, 5. Oktober 2008

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ANTIFA
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Solothurner Zeitung 6.10.08

Antifa-Demo war laut, aber friedlich

Es war der erste offizielle "Abendspaziergang" in Solothurn, wie Walter Lüdi, Kommandant-Stellvertreter der Stadtpolizei, es bezeichnete: Gegen 90 Antifa-Demons- tranten machten am Samstagabend auf Faschismus und, wie es im Internetaufruf hiess, "sich vermehrt herumtreibende Rechtsextremisten in Solothurn" aufmerksam. Die meist jüngeren Personen hatten sich gegen 19.30 Uhr am Bahnhof versammelt und zogen dann via Wengibrücke zum Bieltor, durch die Innenstadt zum Baseltor und via Rötibrücke, Kreuzackerbrücke, Schänzlistrasse zurück zum Bahnhof, wo sich die Gruppierung bis 22 Uhr auflöste. Laut Urs Eggenschwiler von der Kapo Solothurn kam es zu keinen Anzeigen. Der Umzug verlief friedlich, aber laut: Es wurden Rauch- und Knallpetarden gezündet. Die Demonstranten dürften unter anderem aus der Region, Biel, Thun, Bern und Zürich angereist sein. Die Kundgebung fand ohne vorgängig eingeholte Bewilligung statt, die Polizei stellte aber vor Ort Bedingungen. Die unbekannten Verantwortlichen hätten mit einer Anzeige zu rechnen, wobei "die Verhältnismässigkeit gewahrt werden soll", wie Lüdi erklärt. Die Polizei appelliert an die Demonstranten, Kundgebungen grundsätzlich vorgängig bewilligen zu lassen. (pks/fup)

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NEONAZIS
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20min.ch 5.10.08

Polizeischutz für englische Randständige in Luzern

von Barbara Senn

Die Anschläge auf Randständige aus Luzern nehmen kein Ende. Trotzdem führen englische Obdachlose in rund zwei Wochen in der Matthäuskirche eine Oper auf.

In der Luzerner Matthäuskirche findet am 19. Oktober ein besonderer Anlass statt: Ein Chor von obdachlosen Engländern führt zusammen mit Profisängern eine Oper auf. Doch die Vorfreude ist getrübt: Anschläge auf Luzerner Randständige beunruhigen die Organisatoren. "Wir sind uns der Gefahr bewusst", sagt Gerhard Pawlica, künstlerischer Leiter der Gesellschaft für Kammermusik Luzern. Deshalb werde er noch diese Woche mit der Luzerner Polizei Kontakt aufnehmen und Sicherheitsmassnahmen ergreifen. "Obwohl englische Betreuer dabei sind, wäre mir Polizeischutz lieber", so Pawlica weiter. Denn: Die Verantwortlichen wollen auf ­keinen Fall, dass die Gäste aus ­England eine Zielscheibe für etwaige Anschläge dar­stellen.

Pawlicas Angst ist berechtigt: In den letzten Wochen wurden mehrere Petarden-Anschläge auf die Gassechuchi und den Salesia-Park verübt. Ein weiterer Angriff fand vor neun Tagen statt: Rechtsextreme überfielen eine alternative Wohngemeinschaft, so die "Zentralschweiz am Sonntag".

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zisch.ch 5.10.08

Die maskierten Schläger kamen nachts

Nach den Anschlägen auf die Gassechuchi und den Salesia-Park ist in Luzern eine weitere Randgruppe angegriffen worden - von Rechtsextremen.

Drei Mitglieder der alternativen Wohngemeinschaft erinneren sich: "Wir kamen vom Ausgang nach Hause und sassen hier noch kurz zusammen. Dann hörten wir draussen Stimmen. Ich begab mich in den Garten und sah auf dem Nachbargrundstück schattenhafte Gestalten." Die Zeit: 1.30 Uhr.

Der Mann, der hier erzählt, ist Peter* und er eilt die wenigen Meter zum Parkplatz des angrenzenden Terrains. Dort steht ein Unbekannter. Er trägt eine Sturmmaske, schweigt und macht keine Anstalten, den Platz zu verlassen. Plötzlich geht alles sehr schnell. Der Maskierte greift Peter an. Es entwickelt sich eine Keilerei. Zu guter Letzt gelingt es Peter, den Angreifer auf den Boden zu drücken und ihn zu blockieren.

Rechtsextreme

Auf dem Gelände befindet sich aber noch ein zweiter Mann, auch er maskiert. Mit Fäusten und Schuhen prügelt er auf Peter ein. Der zweite Schläger kann aber rasch von Peters Kollegen überwältigt werden. Eine WG-Bewohnerin alarmiert via Handy die Polizei, die wenige Minuten nach dem Notruf auf der Liegenschaft eintrifft.

Bei den Maskierten handelt es sich um Personen aus dem rechtsextremen Milieu, wie Richard Huwiler, Chef Kommunikation bei der Kantonspolizei Luzern, bestätigt. Nach Angaben von Szenekennern sollen die beiden Prügler aus dem Kanton Bern respektive dem Luzerner Hinterland stammen. Peter erstattete Anzeige gegen die beiden Männer.

Explosivkörper

Der Überfall auf die WG vor acht Tagen war nicht der einzige, der in der Region Luzern gegen Mitglieder von Randgruppen gerichtet war. Auf die Gassechuchi und in den Salesia-Park warf eine unbekannte Täterschaft insgesamt drei Explosivkörper ("Zentralschweiz am Sonntag" vom 28. September).

*Name von der Redaktion geändert

Thomas Heer

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RAF
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20min.ch 6.10.08

Anschlag auf Baader-Meinhof- Filmverleih

In der Nacht auf Montag haben Unbekannte in der Stadt Zürich einen Farbanschlag auf den Filmverleih Pathé Films AG verübt. Dieser verleiht den RAF-Film "Der Baader Meinhof Komplex".


Laut Stadtpolizei wurde der ganze Eingangsbereich des Hauses an der Neugasse mit roter und weisser Farbe verschmiert. Unter den Schmierereien ist der Schriftzug "MG-RAF" entzifferbar, bestätigte eine Polizeisprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei ermittle vor Ort. Gegenüber 20 Minuten Online sagte die Polizei, dass die Farbe noch feucht sei und dass der Anschlag sich erst vor Kurzem ereignet haben müsse. Über mögliche Urheber sei noch nichts bekannt.

Der Filmverleih Pathé vertreibt in der Schweiz den Film "Der Baader Meinhof Komplex" über die Rote Armee Fraktion (RAF).

Zweiter Anschlag auf "Baader-Meinhof"-Macher

Erst vor knapp zwei Wochen wurde ein Anschlag auf das Haus von Stefan Aust, den Autor des gleichnamigen Buches, verübt. Das Haus im Hamburger Elbeviertel Blankenese wurde mit mehreren Farbbeuteln und Marmeladegläser beworfen. Ausserdem zündeten die Täter Rauchsignalkörper.

Einen Tag nach dem Anschlag ging bei der "Hamburger Morgenpost" ein Bekennerschreiben ein. In dem dreiseitigen Schreiben nahmen die unbekannten Autoren auf den Kinostart des RAF-Films "Der Baader-Meinhof-Komplex" Bezug. "Der Film ist eine Fortschreibung der Verdrehungen und Lügen des Stefan Aust, er visualisiert die von ihm entworfenen psychopathologischen Muster der GenossInnen der RAF wirkungsmächtig", hiess es.

(meg/sda)

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tagesanzeiger.ch 6.10.08

RAF-Film: Farbanschlag auf Pathé Filmverleih

In der Nacht auf heute haben Unbekannte in der Stadt Zürich einen Farbanschlag auf den Filmverleih Pathé Films AG verübt. Der Verleih vertreibt in der Schweiz den Film "Der Baader Meinhof Komplex".

Laut Stadtpolizei wurde der ganze Eingangsbereich des Hauses an der Neugasse mit roter und weisser Farbe verschmiert.

Unter den Schmierereien sei der Schriftzug "MG-RAF" entzifferbar, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei ermittle vor Ort.

Der Filmverleih Pathé vertreibt in der Schweiz den Film "Der Baader Meinhof Komplex" über die Rote Armee Fraktion (RAF). (bru/sda)

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Indymedia 5.10.08

Wandzeitung zum Film gegen die RAF ::

AutorIn : Revolutionärer Aufbau Schweiz: www.aufbau.org     

Wandzeitung 73 gegen den denunziatorischen Film über die RAF:
http://www.aufbau.org/index.php?option=com_content&task=view&id=428&Itemid=1

Wandzeitung 73

"Es soll nie wieder geschehen" so die Aussage Stefan Aust, Autor des Buches "Der Baader-Meinhof-Komplex". Der gleichnamige Film, der auf diesem Buch beruht, wird bald in den hiesigen Kinos zu sehen sein. Er ist eine der aufwendigsten Produktionen in der Geschichte des deutschen Films und seine Erscheinung wird begleitet von einer Medienkampagne, die seinesgleichen sucht.

Sie wollen die Geschichte der RAF denunzieren

Die oben aufgeführte Erklärung des Buchautors sowie die letztjährige Debatte um die Freilassung von Christian Klar zeigt deutlich: es geht nicht um eine historische Aufarbeitung, sondern darum, ähnliche Kämpfe in der Zukunft zu verhindern, indem man die Geschichte des bewaffneten Kampfes in Europa denunziert. Die dargestellten Personen erscheinen als hysterische und lächerliche PsychopathInnen. Den Ideen und Idealen der RAF, die auch noch heute aktuell sind, soll ein Todesstoss versetzt werden. Dem Produzenten des Filmes Bernd Eichinger zufolge war entscheidend zu zeigen, "dass sie es tun, nicht, warum sie es tun".
Ja aber warum taten sie es denn?

Die RAF war Teil der weltweiten, sozialistischen Bewegung

Die RAF verstand sich als revolutionäre Organisation und als Teil der sozialistischen Weltrevolution. Sie griffen mit ihren bewaffneten Aktionen den deutschen Bourgeois-Staat und Stellungen der US Armee in Deutschland direkt an. Damit sollte "der Antiimperialistische Kampf ins Herz der Bestie" (Zitat RAF) getragen und somit auch der Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes unterstützt werden.
Die bewaffneten Aktionen ermöglichten tendenziell ein Bewusstseinsprozess über die Widersprüche im Kapitalismus. Dies gelang nicht bei breiten Massen, doch weckte Hoffnung bei jenen, die eine revolutionäre Veränderung wollten. Die Revolution schien machbar. Nicht nur in Afrika, Asien und Lateinamerika, sondern auch hier, im Herzen des Kapitalismus.

Wovor fürchtet sich die herrschende Klasse

Nun wird es uns klarer, warum der Produzent ums Verrecken nicht zeigen will, "warum sie es tun". Nämlich weil sie die damaligen Zustände nicht akzeptieren wollten und darauf eine praktische, revolutionäre Antwort vorschlugen. Diese Antwortet fürchtet die herrschende Klasse wie nichts anderes. Dies vor allem deshalb, weil viele Leute heute die gleichen Fragen haben wie damals. Fragen nach einer Welt ohne Kriege und Miseren.

Solidarität mit Christian Klar!
Solidarität mit den im Prozess gegen die mg (militante gruppe) Beschuldigten!
Solidarität mit den Gefangenen der PC p-m!

Der Kampf geht weiter!
Für den Kommunismus!

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Stadtradio Münster 4.10.08

"Der Baader/Meinhofkomplex" Dokumentation einer Diskussion Teil 1+2

Achtung! Vom Lokalradio antenne münster abgelehnte/zensierte Sendung!
(Es geht da wohl um den von mir verlesenen Beitrag, von Inge Viet, der in der Anmoderation und Abmoderation, in Auszügen zitiert wird.)
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Guten Abend und herzlich willkommen zu einer Sondersendung von NEWS Magazin, das politische Magazin im Bürgerfunk Münster.
Mein Name ist Klaus Blödow.

Wir Dokumentieren eine Diskussion, über den am 25. September gestarteten Film "Der Baader-Meinhof-Komplex", der beim anwesenden Publikum hier im Cineplex Münster, auf sehr geteilte Meinungen stieß.
Nach dem Film, gab es noch eine sehr Kontroverse Diskussion, im vollbesetzten Saal 3, an der auch der EX RAF.ler Karl Heinz Dellwo, und der Filmkritiker Klaus Peter Hess, teilnahmen.
Diese Diskussion wurde moderiert von Johannes Massole.
Das ganze wurde vom Cineplex Münster, von Debatte e.V. und der Heinrich Böll Stiftung organisiert und durchgeführt.

Nach ein wenig einführender Musik von der polit-kabarett-gruppe "Die drei Tornados", mit einem Lied zum 2. Juni 1967, geht dann mit dem Trailer zum Film weiter, um dann in die Diskussion über "Den Baader Meinhof Koplex" einzusteigen.
Bleiben Sie dran.

Anmoderation:
Sie hören weiterhin Bürgerfunk. Sie hören NEWS Magazin, das Politradio für alle, die ein offenes Ohr und auch Geduld haben.
In unserer heutigen Sondersendung geht es um den Film und die Diskussion, "Der Baader Meinhof Komplex" der am 25 September auch hier im Cineplex Münster seine Premiere hatte.
Nach dem Film gab es noch eine angeregte und auch aufgeregte diskussion über diesen Film.

Bevor es aber in die Diskussion geht, sozusagen noch ein Vorwort von Inge Viet, die im letzten Jahr noch eine Erklärung zu 30 Jahre Deutscher Herbst geschrieben hat.

Inge Viett ist ehemalige Aktivistin der Bewegung 2. Juni und der RAF. Sie ging 1982 aus dem Untergrund in die DDR ins Exil

Was müssen wir uns eigentlich noch von dem medialen Mob der Springer-, Bertelsmann-, Spiegel- und TV-Mogule gefallen lassen? Daß von BZ und anderen aufgewiegelte Durchgeknallte (wie damals Josef Bachmann, der Attentäter von Rudi Dutschke) einer Aufforderung zu Lynchmord mit präziser Ort- und Zeitangabe nachkommen?
Diese schreibenden Hofschranzen des Kapitalismus; mit der Macht der Konzerne im Rücken betreiben sie vereint die Diabolisierung von Widerstand, von Verhetzung durch primitivste Diffamierung der letzten Gefangenen aus der RAF. Das ist nicht nur feige und bösartig, es ist die erprobte Jauche, mit der die Köpfe der Massen im Faschismus, davor und danach gedüngt wurden.
Die Saat ist bekannt. Auch die gegenwärtige: Rassismus, Kriegseinsätze, Folter, Lager, Geheimgefängnisse usw.

Auch wenn wir uns hüten müssen, die veröffentlichte Meinung für die Meinung der Menschen zu halten, stoßen wir doch selbst im linken Milieu immer stärker auf die Wirkungen ihrer Denunziationskampagnen. Die herrschende Kultur- und Medienmaschinerie baut auf das Unwissen und Halbwissen der Jungen.

Mit der Komplizenschaft der alten Intellektuellengarde, die zu ihr übergelaufen ist, zermahlt sie die kurze, aber heftige 68er Geschichte und die Akteure des revolutionären Aufbruchs und Ausbruchs aus der deutschen nachfaschistischen und kapitalistischen Kontinuität. Ein schmutziger Brei aus plumper Verteufelung (Bild-Zeitung), herrschaftsdummer Psychologisierung (Kraushaar/Reemtsma) (1), unsäglicher Verlogenheit, Heuchelei und triefender Dummheit rinnt durch die bürgerlichen Medien.

Die deutsche Elite und all ihre medialen Wasserträger haben kein Problem mit ihrer faschistischen Geschichte, deren Akteuren, deren Ungeheuerlichkeiten, deren Millionen Toten. Sie haben kein Problem mit den heutigen Kriegen, die für ihren Reichtum und für ihre Macht die Welt und die Menschen verwüsten. Sie haben kein Problem damit, daß weiterhin Millionen leiden, hungern und sterben, damit ihre Macht, ihr Reichtum erhalten bleibt. Sie kennen keine Reue, sondern nur Wiederholungen, sie kennen keine Entschuldigungen, nur Rechtfertigungen für ihre ehemaligen und jetzigen Verbrechen oder deren Verheimlichung; sie verunglimpfen die Opfer und ehren die Täter, benennen öffentliche und nichtöffentliche Orte nach ihnen. Alles kein Problem.

Aber sie haben ein ungeheuerliches Problem damit, daß es vor vierzig Jahren eine kleine Schar von Menschen gab, die entschlossen den Kampf gegen sie und ihr kapitalistisches Machtsystem aufgenommen hatten. Die letzten politischen Gefangenen aus diesem Kampf haben ihre juristische Strafe abgesessen, und die Medien feuern den deutschen "Kopfab"-Mob an, die Gefangenen mit "ihrem gesunden deutschen Volksempfinden" draußen zu empfangen. - No pasaran!

Alle Beiträge zu dieser Veranstaltung mussten leider stark gekürzt oder komplett weggelassen werden. Wir bitten dies zu entschuldigen

Aber nun zur Podiums-Diskussion zu und über den Film "Der Baader Meinhof Komplex".

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Radiobeiträge: Leider noch nicht raufgeladen bzw. nur mit Passwort runterladbar.
Teil 1
http://www.freie-radios.net/mp3/20081004-quotderba-24383.mp3
Teil 2
http://www.freie-radios.net/mp3/20081004-quotderba-24382.mp3

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Abmoderation:
Liebe Hörerinnen und Hörer, dass war eine Sondersendung von NEWS Magazin, das Politradio im Bürgerfunk Münster.

In der vergangenen Stunde hörten Sie Statements und Diskussionsbeiträge über den Film "Der Baader Meinhof Komplex".
Dieser Film hatte am 25. September seine Premiere im Cineplex Münster, in dem im Anschluss eine angeregte und Kontroverse Diskussion mit ca. 450 Gästen stattfand.


Wenn Sie zu dieser Sendung eine Meinung haben und sie loswerden möchten, dann schreiben Sie mir.
Klaus Blödow
NEWS Magazin
c/o medienforum münster
Verspoel 7-8
In 48143 Münster
Oder schicken Sie mir eine mail:

bloedow@medienforum-muenster.de

Bevor es aber in die Diskussion geht, sozusagen noch ein Nachwort von Inge Viet, die im letzten Jahr noch eine Erklärung zu 30 Jahre Deutscher Herbst geschrieben hat.
Inge Viett ist ehemalige Aktivistin der Bewegung 2. Juni und der RAF. Sie ging 1982 aus dem Untergrund in die DDR ins Exil

Die Grenzen einer politischen und logistischen Basis in einer sich mehr und mehr zersplitternden linken Bewegung waren schnell erreicht. Wir waren dem perfektionierten Fahndungsdruck nicht mehr gewachsen, machten Fehler.
Die gegnerische Durchleuchtung und Durchsetzung der politischen Szene grub uns das Wasser ab. Die Sympathie für uns war zwar immer noch da, aber sie materialisierte sich nicht mehr ausreichend.


Wir hatten keine politische Organisation aufgebaut, die in der Legalität eine revolutionäre Strategie propagierte und die illegale Organisation politisch unterstützte. Das war ein fundamentaler Mangel. Wir landeten nahezu alle im Knast. Einige konnten wieder entkommen.

Was dann an bewaffneten Aktionen folgte, war der Versuch, die wenigen Kräfte, derer wir uns sicher waren - und das waren die eigenen -, gegen die imperialistische Machtmaschine in Stellung zu bringen.
Das war der Punkt, an dem unser Handeln desperat und hoffnungslos wurde.
So hoffnungslos wie die Politik der legalen Linken, deren revolutionäre Träume ebenfalls im tiefen Rückschwung waren.
Rückwärtsblickend frage ich mich, ob und wann wir den Rückzug hätten antreten müssen, und ob ein Rückzug strategische Chancen hätte beinhalten können.
Für die illegalisierten Kämpferinnen und Kämpfer wäre der Rückzug kaum eine annehmbare Option gewesen, weil sie im legalen Raum der BRD nur die Perspektive von Knast oder Verrat gehabt hätten oder das Exil.
Eine Linke, die sie als politische Akteure hätte aufnehmen und absichern können, gab es nicht.

Ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Weiterentwicklung imperialistischer Unterdrückungs- und Herrschaftsformen, Krieg, Eroberung, Terror, Folter, Raub, Überwachung, Zerschlagung sozialer Errungenschaften, die Zerstückelung, Desorientierung und Pazifizierung der Linken durch eine gigantische Manipulationsmaschinerie, die wir einmal angetreten sind zu zerschlagen, die jetzt betrieben wird von den Aufgesogenen, den ehemaligen Aufsässigen, den Überläufern, die unsere Begriffe und Symbole mit hineingenommen haben und sie jetzt für sich arbeiten lassen, all dies läßt den Schluß zu, daß dem Guerillakampf in der BRD und in allen imperialistischen Staaten verdammt mehr Erfahrung, Klugheit, Ausdauer und Unterstützung zu wünschen gewesen wäre.

Jetzt hat sich das irrationale Monster entwickelt, und wir beginnen - vor Schwäche noch taumelnd - wieder von vorn mit dem Suchen nach adäquaten Strategien, ihm beizukommen. Immerhin wir sind schon wieder Millionen.

Soweit die geschriebenen Worte von Inge Viet, ehemalige Aktivistin der Bewegung 2. Juni und der RAF

Aus dem Studio A des medienforum münster verabschiede ich mich, mein Name ist Klaus Blödow.

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FREIRAUM VORARLBERG
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Indymedia 5.10.08

auftaktdemo bei freiraumaktionsmonat ::

AutorIn : konkret
         
Die Autaktdemo für den "Aktionsmonat für Freiräume in Vorarlberg" fand am freitag ab ca. 17:30 bei der Bregenzer Remise statt! Trotz regnerischem Wetter und ungemütlichen Temperaturen fanden sich ca. 100 Menschen ein um für ein selbstverwaltetes, unkomerzielles Kulturzentrum in Vorarlberg zu demonstrieren!

Zu lauten Bässen elektronischer Musik und fetten Gitarrenwänden, bewegte sich der Demonstrationszug durch die Bregenzer Innenstadt. Es wurde getanzt, gelacht und sich zu mindest für kurze Zeit der öffentliche Raum zurückerobert!

Während der Demo wurden mehrere Redebeiträge vorgelesen, wellche die Problematik von fehlenden Räumlichkeiten für unkomerzielle Organisationen, trotz leerstehenden Gebäuden thematisierten ...

Mit viel Begeisterung wurde die Nachricht aufgenommen, dass unbekannte Personen zeitgleich zur Demo das ehemalige Bregenzer Unfallkrankenhaus "Böckle" , das seit längerem leer steht, zum Schein besetzt hatten ...

Es war auf jeden Fall ein gelungener Auftakt zu einem ereignisreichen Monat ...

Beteiligt euch auch zukünftig an den geplanten Aktionen und unterstützt uns beim Kampf für ein selbstverwaltetes, unkomerzielles Kulturzentrum in Vorarlberg!

Euer

Konkret

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HOMOHASS
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Freies Sender Kombinat FSK (Hamburg) 5.10.08
http://www.freie-radios.net/mp3/20081005-hatecrimes-24386.mp3

hate crimes in europe

gespräch mit juris von ilga-europe über die attacken auf gay-parades und queer-festivals.
mehr zum thema:
http://www.ilga-europe.org