MEDIENSPIEGEL 7.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Drogenszene vor Reitschule ist weg. Wie lange?
- Reitschule-Initiative: 2500 Unterschriften
- 6. Oktober: Party der Schwarzen Schafe
- Hügli + der 6. Oktober
- Paradisli hinter Zäunen
- Mit Beil und Pfefferspray gegen Neonazis
- RAF: Anschlag gegen Pathé-Filmverleih in ZH
- Strafbar in Neufeld-Tunnel
- Videoüberwachung: BigBrother-Award für Juso LU
- Mumia Abu-Jamal: kein neuer Prozess

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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Di 07.10.08     
19.30 Uhr - Infoladen - Anarchists against the wall; Vortrag und Film

Mi 08.10.08    
19.00 Uhr - SousLePont - Mexico spezialitäten
20.00 Uhr - Infoladen - Zaunkämpfe; Medienwerkstatt Franken, D 1986: anti-atom.ch
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll

Do 09.10.08    
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter - elektronische Klänge und Beats zu lesbisch-schwulem Chillen mit DJ FRATZ, Janine, Sharone & DJ ELfERich
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.00 Uhr - Infoladen - Spaltprozesse; Claus Strigel, D 1986: Anti-atom.ch
20.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die Stille nach dem Schuss; Volker Schlöndorff, D 2000

Fr 10.10.08    
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.15 Uhr - Kino - Buchpräsentation "Das Projektil sind wir" von Karl-Heinz Dellwo + Diskussion
22.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die bleierne Zeit; M. von Trotta, D 1981
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll
23.00 Uhr - Dachstock - Revolt Throw Down: Gambit Plattentaufe "Another Planet", Feuerring (be), Dondon aka MC Alkaline (Ex Gunshot/uk), Positive Pressure DJ Crew, DJ Dusky

Sa 11.10.08    
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll
21.00 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland im Herbst; Volker Schlöndorff,Heinrich Böll, Fassbinder u.a., D 1978
22.00 Uhr - SousLePont - Punk Night mit Motus (CRO, Punk/HC) und Local Support
23.00 Uhr - Dachstock - Liquid Session: Commix (uk/Metalheadz), André & Olive (loccomotion.ch),TS Zodiac (tszodiac.ch), MC Matt (vocalbreath.ch)

So 12.10.08    
19.00 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll

Infos: www.reitschule.ch - www.anti-atom.ch

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DROGENSZENE
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punkt.ch 7.10.08

Reitschule

Die Süchtigen haen das Feld geräumt

Von Peter Camenzind

Die offene Drogenszene vor der Reitschule ist verschwunden. Die Abhängigen treffen sich mehr in Wohnungen. Fragt sich, wie lange.

Seit Tagen präsentiert sich vor der Reitschule dasselbe Bild: Wo dreissig, vierzig Abhängige hockten, spritzten und dealten ist es ruhig. "Die Situation vor der Reithalle hat sich stark beruhigt ", sagt Polizeisprecher Thomas Jauch. Dass die Abhängigen weg sind, ist auch Silvio Flückiger, dem Leiter des Interventionstrupps Pinto, aufgefallen. "Der harte Kern ist zeitweise zwar immer noch in der näheren Umgebung anzutreffen ", sagt er. Weil aber entstehende Ansammlungen - die Polizei kontrolliert mehrmals täglich - konsequent aufgelöst werden, haben sich viele zurückgezogen. "Gedealt und konsumiert wird vermehrt in Wohnungen", bestätigt Flückiger.

Keine Dealer

Ein Teil der Szene sei auch ausgewichen, "etwa an den Troxlerrain, an die Engehalde oder zur Aare an den Blutturm", so Flückiger. Wo genau sich die Abhängigen aufhalten, kann Flückiger nicht sagen. Die Szene "verlagert sich dauernd". Pinto und die Polizei analysierten die Lage alle zwei Tage. Der Vorplatz ist fast drogenfrei. Flückiger erklärt, dass die offene Szene auch Dealer anziehe. "Wird die Szene aufgelöst, sind auch die Dealer weg."

Wie lange?

Fragt sich, wie lange dieser Zustand anhält. "Wir können die Präsenz vor der Reitschule lange aufrecht erhalten", sagt Flückiger, es gebe keinen Zeithorizont.

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REITSCHULE-INITIATIVE
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Blick am Abend 6.10.08

"Die Reithalle muss weg!"

Initiative

Schon fast die Hälfte der Unterschriften für die Schliessung und den Verkauf der Reitschule sind beisammen.

markus.ehinger@ringier.ch

Nach nicht einmal einem Monat haben die Initianten bereits fast 2500 Unterschriften gesammelt; nötig sind 5000 Unterschriften. Das Initiativkomitee verlangt die Schliessung und den Verkauf der Reithalle. "Die Leute haben jetzt definitiv genug vom Berner Schandfleck", sagt Erich J. Hess (JSVP).

Hess glaubt, dass der Zeitpunkt der Schliessungsforderung noch nie so gut war. Frühere Reithallenbesucher würden sich vermehrt distanzieren. "Leute, die noch vor zehn Jahren in die Reithalle in den Ausgang gingen, verzichten heute auf einen Besuch - aus Angst", sagt er. Der Todesfall Ende August brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. "Die Reithalle muss einfach weg", sagt Hess. Es könne nicht sein, dass die Berner Steuerzahler diesen Schandfleck jährlich mit mehreren Millionen Franken unterstützten.

Positives Echo

Noch nie habe er so viele Reaktionen auf einen Vorstoss erhalten. "Die Initiative provoziert", sagt Hess. Die Reaktionen seien zum Teil "unterste Schublade". Umso mehr freue er sich über das grosse positive Echo. Auch SVP-Grossrat Thomas Fuchs ist der Meinung, die Reithalle müsse schliessen. "Noch nie standen die Chancen dafür so gut", sagt er zu Blick am Abend.

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DIE SCHWARZEN SCHAFE UND DER 6. OKTOBER
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bernerzeitung.ch 7.10.08
(mit Video: http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Buendnis-Schwarzes-Schaf-feiert-AntiSVPTag/story/22928191)

"Bündnis Schwarzes Schaf" feiert Anti-SVP-Tag

Von fz / rue.

Das "Bündnis Schwarzes Schaf " hat den 6. Oktober zum alljährlichen Anti-SVP-Tag erklärt. Mit dem ganz FEST gegen Rassismus, soll ein Zeichen gegen die "menschenverachtende Politik der SVP" gesetzt werden. Das erste Fest fand auf dem Bahnhofplatz statt.

Rapper Oli Secondo bot den Festbesuchern ein Konzert. Rund 200 Personen kamen, wie die Veranstalter in einer Mitteilung schreiben. Das Fest dauerte von 18.30 bis 21.15 Uhr. Gegen Kollekte gab es Essen und Glühwein.

Polizei hielt sich zurück

Die Polizei markierte keine sichtbare Präsenz, wie Reporter vor Ort beobachteten. Sie beobachteten die Situation aus den Seitengassen.

(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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Bund 7.10.08

Demo unter Baldachin

"Schwarzes Schaf" Genau ein Jahr nach den Anti-SVP-Ausschreitungen haben gestern Abend rund 60 Personen aus den Reihen dieser Aktivisten auf dem Bahnhofplatz einen nicht bewilligten "1. alljährlichen Anti-SVP-Tag" begangen. Nachdem für die SVP "schweren Schlag" sei Blocher abgewählt worden, stand auf Handzetteln, doch das kapitalistische Gewaltsystem existiere noch immer. Trotz RGM werde in Bern "beste SVP-Politik" betrieben, die GFL wolle die Basisdemokratie in der Reitschule abschaffen. Die Kundgebung verlief friedlich. (mdü)


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Indymedia 6.10.08

1. alljährlicher Anti-SVP-Tag ::

AutorIn : Bündnis Schwarzes Schaf         

Medienmitteilung zum 1. alljährlichen Anti-SVP-Tag unter dem Motto: "ganz FEST gegen Rassismus"     
    
Heute, zwischen 18.30 Uhr und 21.15 Uhr, hat auf dem Bahnhofplatz in Bern das Fest zum 1. alljährlichen Anti-SVP-Tag stattgefunden. Rund 200 Personen haben erneut ein starkes Zeichen gegen die menschenverachtende Politik der SVP gesetzt.
Aus diesem Anlass wurde ein Konzert des Rappers Oli Second veranstaltet. Gegen Kollekte gab es warmes Essen, Glühwein und andere Getränke. Ausserdem wurde ein antifaschistischer Jahrmarkt aufgestellt, so konnte mensch zum Beispiel einem Papp-Nazi auf die Füsse treten oder politische Gefangene befreien. Interessierte konnten sich zudem am Büchertisch, per Flyer und bei den Wandzeitungen über den letztjährigen 6. Oktober und ausserparlamentarische Politik informieren. Zwei Reden wurden gehalten: Eine über die SVP-Politik und deren Auswüchse, die mittlerweile bis in die sogenannt linken Parteien reichen; die andere thematisierte die Auswirkungen dieser Politik auf den Arbeitsmarkt.
Viele PassantInnen, besonders durch die SVP-Politik benachteiligte Menschen, reagierten äusserst positiv auf dieses Fest.
Der Kampf gegen diese Politik geht weiter: heute, morgen und auch am nächsten 6. Oktober!

Bündnis Schwarzes Schaf     

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1 Inhaltliche Ergänzung :

Flyer zum 1. alljährlichen Anti-SVP-Tag

06.10.2008 22:51  

ganz FEST gegen Rassismus! Heute um 18.30 Uhr, Bahnhofplatz, Bern!

Wir begehen heute, am 6.Oktober 2008, den 1. alljährlichen Anti-SVP-Tag.

Mit einem kleinen Fest auf dem Bahnhofplatz wollen wir daran erinnern, wie es uns vor einem Jahr gemeinsam gelang, den als SVP-Wahlkampfhöhepunkt geplanten "Marsch auf Bern" zu
verhindern.

Zudem wollen wir darauf aufmerksam machen, dass die Gefahr, die von der SVP ausgeht noch lange nicht gebannt ist und der Kampf gegen die SVP und für eine gerechte und solidarische Welt weiter gehen muss.

Nach der offen rassistischen und autoritären Wahlkampagne war es am 6. Oktober 2007 zwar nicht das erste, aber wohl das deutlichste Zeichen seit langem, das gegen die SVP gesetzt wurde.

Der verhinderte SVP-Umzug in Bern hat viele aufgerüttelt. Endlich waren wir nicht mehr das Kaninchen vor der Schlange, endlich hatten wir uns erfolgreich gewehrt, endlich haben wir uns durchgesetzt.

Wir hatten der SVP, dieser "Volkspartei", die für Führerkult, Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Sozialdarwinismus, und Kapitalismus steht, den Marsch durch unsere Stadt verwehrt und ihr damit einen schweren Schlag versetzt.

Das erlösende Signal hat auch auf andere gewirkt: Blocher wurde abgewählt, die SVP ist mittlerweile nicht mehr im Bundesrat vertreten und viele eher "moderate" SVPlerInnen haben der Partei den Rücken gekehrt. Aber damit ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. Die Politik der SVP ist populärer den je. Denn der SVP ist es gelungen einen Rechtsrutsch zu verursachen, der weit über ihren Wählerstimmenzuwachs hinaus geht. Die SVP hat es geschafft, dass mehr oder weniger alle Parteien, sogar die sogenannten SozialdemokratInnen, auf ihren Kurs aufgesprungen sind - und das schon vor dem 6.Oktober 2007!

Trotz Rot-Grün-Mitte Mehrheit: In Bern und in der restlichen Schweiz wurde und wird "beste" SVP-Politik betrieben! Nicht etwa die, die einen rassistischen und fremdenfeindlichen Wahlkampf führ(t)en, wurden und werden von schweizer Medien, Politik und Justiz verurteilt, sondern AntifaschistInnen, die sich der SVP in den Weg stell(t)en.

Nicht der Mördertreff der Grossen und Mächtigen, die am WEF in Davos die weitere Ausbeutung und Unterdrückung der Massen, die Zerstörung der Umwelt und neue Kriege planen, wird verboten. Verboten werden Demos von AntikapitalistInnen, die für eine gerechte Welt ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung einstehen.
Auch hier finden es die Regierenden nicht daneben, dass Menschen Hunger leiden. Sie dulden es nicht, dass Gassenküchen im öffentlichen Raum stattfinden.
Auch hier empören sich die Verantwortlichen nicht darüber, dass kleine und grössere GewerblerInnen immer mehr Gewinn machen und dazu elementarste Grundrechte einschränken lassen. Sie regen sich nicht über Bahnhöfe ohne Sitzgelegenheiten, die zu Einkaufzentren umfunktioniert werden, auf.
Auch hier empört Mensch sich über Arme, über BettlerInnen, über Leute die nichts haben und nur fragen.
Auch hier werden immer neue Einkaufstempel und Luxuswohnungen gebaut. Das alternative Kulturzentrum Reitschule wird nicht nur von der SVP angegriffen. Die grösste Gefahr geht jetzt von der GFL (Grüne Freie Liste) aus: Sie will die Basisdemokratie in der Reitschule abschaffen. Das kommt einem Abriss gleich!
Auch hier bekommen Grosskonzerne, wie die UEFA, jede Bewilligung die sie haben wollen, und dazu massenweise Geld. Dafür sollen in Bern sämtliche Demoumzüge verboten werden - nur noch Platzkundgebungen sollen zukünftig erlaubt sein.

Auch hier wird weggewiesen wer nicht ins "schöne" Stadtbild passt. Hier werden weiterhin AusländerInnen in Tod und Folter ausgeschafft. Hier wird Militärmaterial gegen DemonstrantInnen und Fussballfans eingesetzt - wie in einer Diktatur.

Und es ist eine Diktatur hier.

Die Diktatur des Kapitals!

In Bern und anderswo gibt es - mit Ausnahme von einigen kleinen Parteien - keine linken Kräfte mehr im Parlament!

Aber es gibt sie auf der Strasse!

Wir werden nicht einfach aufhören und klein bei geben. Wir werden nicht leiser. Wir werden nicht weichen! Aber wir entlarven diese Diktatur!

Und darum geht der Kampf weiter: Auf der Strasse, in den Quartieren, in den Fabriken, auf den Baustellen, in den Betrieben!

Das schwarze Schaf


AutorIn: Bündnis Schwarzes Schaf

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HÜGLI UND DER 6. OKTOBER
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http://www.huegli-bern.ch/srwh_video/hueglispot_01.wmv

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Bund 7.10.08

Hüglis Selbstkritik

Stadt Bern "Ich habe Fehler gemacht, aber ich habe aus diesen Fehlern gelernt", sagt der Stadtberner Sicherheitsdirektor Stephan Hügli (mitte) ein Jahr nach den Krawallen an der Anti-SVP-Kundgebung vom 6. Oktober. Seit jenem Datum seien mehrere schwierige Kundgebungen erfolgreich gemeistert worden. Auch die Euro 08 sei ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. "Seit dem 6. Oktober wird das Thema Sicherheit umfassend und über Parteigrenzen hinweg diskutiert", sagt Hügli. (bob)

Seite 19

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"Ich habe aus meinen Fehlern gelernt"

Sicherheitsdirektor Stephan Hügli (mitte) zieht ein Jahr nach den Krawallen an der Anti-SVP-Demonstration vom 6. Oktober 2007 Bilanz

"Ein Jahr nach dem 6. Oktober bin ich der bessere Polizeidirektor", sagt Gemeinderat Stephan Hügli. Die Ausschreitungen an der Anti-SVP-Kundgebung vor einem Jahr hätten der FDP als Vorwand gedient, um ihn fallen zu lassen.

Die Stadt Bern hat es vor Jahresfrist auf die Titelseite der "New York Times" gebracht. Dabei ging es weniger um Libeskind oder Fussball, sondern um Krawall: Das Bild einer brennenden Barrikade vor dem Zytglogge an der Anti-SVP-Demonstration vom 6. Oktober ging um die Welt. In der Bundesstadt selber haben die Ereignisse ein politisches Erdbeben ausgelöst: Die FDP liess Sicherheitsdirektor Stephan Hügli fallen. Dieser trat umgehend aus der Partei aus und entschied sich zur Wiederkandidatur als Gemeinderat für das neu gegründete Bürgerforum Die Mitte.

"Der 6. Oktober war der wichtigste Tag in meinem Politikerleben", sagte Hügli gestern vor den Medien. In einem Rückblick ein Jahr danach wies er auf darauf hin, dass er aus den damaligen Fehlern gelernt habe. "Ein Jahr nach dem 6. Oktober bin ich der bessere Sicherheitsdirektor." So gebe er heute der Polizei im Vorfeld von Kundgebungen klarere Vorgaben.

"Heute analysiere ich zuerst"

Die Kundgebungsorganisatoren hatten damals erklärt, Hügli habe ein Tolerieren der Demonstration in Aussicht gestellt, sofern diese friedlich bleibe. Diese Aussage will Hügli nie gemacht haben, doch er hatte es auch versäumt, sie zu dementieren. "Ich hätte klarer kommunizieren müssen", sagte Hügli gestern dazu. Diese Erkenntnis ist allerdings nicht neu: Zu diesem Schluss kam letztes Jahr auch eine Untersuchung des einstigen St. Galler Polizeidirektors Peter Schorer, die der Gemeinderat in Auftrag gegeben hatte. Hügli räumte zudem ein, dass er nach den Ereignissen zu rasch vor die Medien getreten sei. "Heute analysiere ich die Lage zuerst, bevor ich mich zu einer Kundgebung äussere", sagte Hügli. Am Abend des 6. Oktober habe er Stellung genommen, ohne zuvor alle Bilder der Demonstration gesehen zu haben. "Die Stadtpolizei hatte die Lage im Griff", hatte der Polizeidirektor damals in der "Tagesschau" gesagt. Die Aussage stand in scharfem Kontrast zu den Bildern der Verwüstung, die vermummte Chaoten auf dem Bundesplatz angerichtet hatten.

FDP als "Steigbügelhalter der SVP"

Die FDP stellte sich zuerst hinter den Polizeidirektor, liess ihn aber zuletzt fallen. Die Reaktion der Parteileitung habe ihn überrascht, sagte Hügli. An der ersten Parteileitungssitzung nach den Ausschreitungen sei ihm noch die volle Unterstützung zugesichert worden. Schliesslich habe man die Vorfälle aber als Vorwand genommen, um ihn loszuwerden. "Es ging darum, die FDP zum Steigbügelhalter der SVP zu machen", sagte Hügli zum Entscheid von Parteileitung und -versammlung, mit einer bürgerlichen Dreierliste ohne ihn in den Wahlkampf zu steigen. Der Anspruch der SVP auf den zweiten FDP-Sitz im Gemeinderat sei schliesslich seit Längerem bekannt gewesen. Als Kompromiss zwischen den Ansprüchen von FDP und SVP hätte er auch mit einer Vorkumulation von SVP-Kandidat Beat Schori leben können, sagte Hügli. Die bürgerliche Wende jedenfalls wäre nur mit einer breit abgestützten Fünferliste realisierbar.

Dank Parteiliste eine Chance?

Seine Wiederkandidatur auf der Liste des Bürgerforums Die Mitte schade den Bürgerlichen nicht. Weil selbst hartgesottene Bürgerliche die Wende für aussichtslos hielten, habe ihm auch noch niemand diesen Vorwurf gemacht - im Gegenteil: "Man hat mich ermuntert, es zu versuchen." Seine Wahlchancen seien zugegebenermassen gering. Aber er kandidiere gemeinsam mit anderen auf der Liste einer Partei, sagte Hügli unter Anspielung auf die einstige SVP-Politikerin Ursula Begert, die vor vier Jahren allein antrat und trotz gutem Resultat abgewählt wurde. "Ich nehme die Fehler des 6.Oktober auf meine Kappe. Aber ich mache dieselben Fehler kein zweites Mal", sagte Hügli.

Bernhard Ott

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BZ 7.10.08

Stephan Hügli über den 6.Oktober 2007

"Ich bin besser geworden"

Die Randale vom 6.Oktober 2007 hätten ihn zu einem "besseren Sicherheitsdirektor" gemacht, sagte Stephan Hügli gestern vor den Medien. Auch vorsichtiger sei er geworden, sagte Hügli - und liess dann doch eine kleine Bombe platzen.

Vor dem Aufzug sitzt Tischa, Stephan Hüglis Huskymischling. Hügli hat zum Mittagstisch in seiner Direktion an der Nägeligasse 2 eingeladen. Weil sein erster Arbeitstag nach den Herbstferien ausgerechnet auf den 6.Oktober fiel, habe er sich dazu entschlossen, "an diesem bedeutsamen Jahrestag" einen kleinen Medienlunch zu organisieren. Auf dem Teppich im vierten Stock liegt jetzt also Tischa und beschnuppert das Dutzend Journalisten, das an ihr vorbeigeht und die Cafeteria der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie ansteuert.

Es soll ein lockeres Gespräch werden, sagt Hüglis Generalsekretär Martin Albrecht und fordert die Anwesenden dazu auf, sich von der kalten Platte zu bedienen.

"Aus Fehlern gelernt"

Der 6.Oktober 2007, als linke Chaoten in der Innenstadt wüteten, sei "der wichtigste Tag" seiner Politikerkarriere gewesen, sagt Hügli und lädt ein Mütschli, Trockenfleisch und Käse auf einen Papierteller . "Ich habe damals Fehler gemacht, aber ich habe daraus gelernt." Sein Hauptfehler sei gewesen, "vor die Medien getreten zu sein, ohne dass ich genau im Bild war, welches Ausmass die Demonstrationen angenommen hatten".

Hügli hatte damals vor laufender Kamera erklärt, man habe die Lage "weitgehend im Griff gehabt", während vor dem Zytglogge Barrikaden brannten und Chaoten die SVP-Stände auf dem Bundesplatz verwüsteten. Im Vorfeld habe er es überdies "versäumt, klar zu kommunizieren, dass wir die linke Gegendemo nicht bewilligt hatten".

"Sehr enttäuscht von FDP"

Ob er denn keinen Groll hege, wird Hügli gefragt, gegen die Kollegen von der FDP, die ihn nach diesem 6.Oktober hatten fallen lassen. Natürlich, wünsche er sich manchmal , dass der 6.Oktober anders gelaufen wäre. "Aber dieses Ereignis hat mich stärker gemacht. Es hat aus mir einen besseren Sicherheitsdirektor gemacht."

Unmittelbar nach dem 6.Oktober habe er von der Partei Unterstützung erhalten, erzählt Hügli. Dann aber habe die FDP-Parteileitung die ursprüngliche Strategie, mit zwei Bisherigen zu den Wahlen anzutreten, "über den Haufen geworfen". Die FDP sei zur "Steigbügelhalterin der SVP" geworden. Der 6.Oktober habe "gewissen Leuten in der Partei" ein Alibi geliefert, um ihn loszuwerden. Das, sagt Hügli, habe ihn "menschlich schwer enttäuscht".

Höheres im Sinne

Das Gespräch mit den Journalisten plätschert dahin. Generalsekretär Albrecht schenkt Mineralwasser und Orangensaft nach. Ob er denn überhaupt eine Chance habe, wiedergewählt zu werden, will eine Journalistin wissen. "Die Hürde ist hoch", räumt Hügli ein, "aber ich höre viele aufmunternde Stimmen aus der Bevölkerung."

Was, wenn er es nicht schafft? Darüber, sagt Hügli, habe er sich keine Gedanken gemacht. Es gebe aus der Wirtschaft ein paar Angebote. Dann lässt er sich in den Sessel fallen und lässt die kleine Bombe, die er jetzt eineinhalb Stunden unter Verschluss gehalten hat, doch noch platzen. "Es gibt noch die kantonale und die nationale Politik. Der 6.Oktober hat mich ja bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht." Hügli als Nationalrat? Nicht nur Hündin Tischa blinzelt ungläubig, als sie das hört.
Martin Arn

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punkt.ch 7.10.08

Hügli

"Am 6. Oktober 2007 handelte ich falsch"

Von Therese Hänni / sda

Stephan Hügli gibt zu, dass er am Tag der Berner Krawalle falsch reagiert hat. Er sei heute ein besserer Sicherheitsdirektor.

Ein Jahr nach den Berner Krawallen hat auch Sicherheitsdirektor Stephan Hügli seine Fehler erkannt, wie er gestern vor den Medien zugab. Am 6. Oktober 2007 habe er falsch reagiert, als Linksautonome eine SVP-Kundgebung verhindern wollten.

Falsche Strategie

Weil Hügli die Situation falsch einschätzte, konnten Chaoten ungestört auf dem Bundesplatz wüten. Viele Berner nehmen es Hügli bis heute übel, dass er seine fehlgeschlagene Strategie anschliessend gar verteidigte.
Stephan Hügli gibt zu, dass er sich damals zu früh zu den Ausschreitungen geäussert hat. Einer von mehreren Fehlern, die er vor einem Jahr begangen habe. "Ich bin heute sicher ein besserer Sicherheitsdirektor ", sagt er.

Wertvolle Diskussion

Der im Wahlkampf stehende "Die Mitte"-Politiker ist sich bewusst, dass der 6. Oktober 2007 der wohl wichtigste Tag seiner politischen Laufbahn gewesen ist.
Doch er betont auch, dass er in den vergangenen Monaten mehrere Kundgebungen problemlos gemeistert habe. So seien die Anti- WEF-Kundgebungen ebenso ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen wie die EURO 08.
Stephan Hügli glaubt zu wissen, warum: "Der 6. Oktober 2007 hat die politischen Kräfte veranlasst, umfassend und über die Parteigrenzen hinweg über das Thema Sicherheit und Ordnung zu diskutieren."

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bernerzeitung.ch 6.10.08
(mit Telebärn-Bericht + Capital FM-Interview:
http://www.bernerzeitung.ch/region/Huegli-Aus-Fehlern-des-6-Oktober-2007-gelernt/story/28549168)


Hügli: "Aus Fehlern des 6. Oktober 2007 gelernt"

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Stephan Hügli hat am Montag vor den Medien in Bern Rückblick gehalten auf die Krawalle vom 6. Oktober vor einem Jahr.

Dabei zeigte er sich selbstkritisch, betonte aber auch, aus Fehlern gelernt zu haben.

"Ich bin heute sicher ein besserer Sicherheitsdirektor als damals", sagte Hügli an einem Gespräch mit Medienschaffenden in Bern. Der 6. Oktober 2007 sei wohl der wichtigste Tag seiner politischen Laufbahn gewesen. Er habe damals Fehler gemacht, räumte Hügli ein.

So habe er im Vorfeld der SVP-Kundgebung und der Gegenkundgebung des Komitees "Schwarzes Schaf" zu wenig klar kommuniziert. Am Tag selber sei er zu früh vor die Medien getreten, ohne im Detail gewusst zu haben, was sich auf den Strassen überall abgespielt hatte.

Chaoten auf dem Bundesplatz

An jenem Oktober-Samstag vor einem Jahr, nota bene wenige Wochen vor den eidgenössischen Wahlen, veranstaltete die SVP Schweiz in Bern eine Kundgebung, an der unter anderen auch der damalige Bundesrat Christoph Blocher teilnahm. Auf dem Münsterplatz sammelten sich die Gegner, darunter auch zahlreiche Linksautonome.

Die Polizei konnte zwar ein Aufeinandertreffen der beiden Lager verhindern, dennoch brachen in der Innenstadt vorwiegend von Linksautonomen angezettelte Krawalle aus, so etwa auf dem Bundesplatz, wo die Chaoten einige Zeit frei wüten konnten, bis die Polizei eintraf.

Seither sei einiges gegangen, betonte Hügli, der Ende November zu den Gemeinderatswahlen wieder antreten will. Allerdings nicht mehr unter dem Banner der FDP. Diese hatte ihn nach dem 6. Oktober nicht mehr portieren wollen, Hügli gab den Austritt und stellt sich nun mit dem Forum "Die Mitte" zur Wiederwahl.

Topthema Sicherheit und Ordnung

Seit jenem schicksalshaften Oktoberwochende habe er mehrere schwierige Kundgebungen erfolgreich gemeistert, so etwa die Anti- WEF-Kundgebungen im vergangenen Januar oder die Antifa-Kundgebung im vergangenen Mai. Auch die Euro 2008 sei ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.

Immerhin habe jener 6. Oktober in Bern die politischen Kräfte veranlasst, umfassend und über Parteigrenzen hinweg über das Thema Sicherheit und Ordnung zu diskutieren. Teilweise schon bestehende Forderungen, etwa nach mehr Polizeipräsenz oder einem Bettelverbot, seien nun umgesetzt worden.

Eher geringe Wahlchancen

Hüglis Chancen auf eine Wiederwahl sind ohne die Stimmen der grossen Parteien eher gering. Er will nach eigenen Angaben weiterhin Sicherheits- und Umweltdirektor bleiben. Die Direktion habe in den letzten Jahre viele Wechsel erlebt, nun brauche es Kontinuität.

Er konzentriere sich nun zunächst auf den Wahlkampf. Was er nach einer allfälligen Nichtwiederwahl mache, wisse er noch nicht. "Es gibt da ein paar Angebote aus der Wirtschaft", deutete er an. Bisher habe er sich aber noch nicht wirklich mit einer Zukunft ausserhalb des Stadtberner Gemeinderates befasst.

Politisch stehe ihm noch die kantonale und nationale Ebene offen. (rue/sda)

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20min.ch 6.10.08

"Ich bin heute als Sicherheitsdirektor besser"

Ein Jahr nach den Krawallen in der Hauptstadt übte Sicherheitsdirektor Stephan Hügli nochmals Selbstkritik. Er habe aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Gemeinderat Stephan Hügli trat ein Jahr nach den Krawallen vor die Me­dien. Er habe damals Fehler gemacht, sei heute aber der bessere Sicherheitsdirektor, sagte er. Im Vorfeld der SVP-Demo und der Gegenkundgebung "Schwarzes Schaf" habe er zu wenig klar kommuniziert und sei am Tag selbst zu früh vor die Medien getreten.

Die Polizei konnte zwar ein Aufeinandertreffen der Lager verhindern, in der Innenstadt konnten Chaoten aber einige Zeit frei wüten. Es gab 21 Verletzte. "Ich habe damals noch nicht im Detail gewusst, was sich auf den Strassen alles abgespielt hat", so Hügli.

Er trat später aus der FDP aus, die ihn nach dem 6. Oktober nicht mehr portierte. Im November tritt er mit dem Forum Die Mitte zur Wiederwahl als Sicherheits- und Umweltdirektor an.

"In der Bevölkerung hat seit dem 6. Oktober 2007 ein Umdenken stattgefunden. Die Berner wünschen sich mehr Sicherheit", sagte SVP-Stadtrat und Gemeinderatskandidat Beat Schori. Das zeigten die Initiativen, die seither lanciert wurden. Die Politik habe aber noch zu wenig gehandelt.

SDA/sah

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PARADISLI
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Bund 7.10.08

Paradies hinter Zäunen

Wer unter uns würde nicht gern zurück ins Paradies. Dorthin, wo einem die Täubchen gebraten in den Mund fliegen. Wo der Wein in Strömen fliesst, die Wildrosen duften und die Harfen erklingen. Wo ohne Scham, Kleider und sonstige Zwänge lustvoll über grüne Haine gewandelt wird. Ein menschlicher Urtraum.

So ist die Forderung der jungen Leute des Vereins Paradisli verständlich, nach der Ablehnung des Baugesuchs durch den Kanton wieder in "ihr Paradies" im Schönbergpark einziehen zu können ("Bund" von gestern). Neu einrichten würden sie das Bauernhaus an der Laubeggstrasse, damit die polizeilichen Auflagen künftig eingehalten werden könnten.

Nur: Eine Vertreibung aus dem Paradies ist schwierig rückgängig zu machen. Im Falle des ersten Menschenpaares Adam und Eva: Den Apfel der Erkenntnis wieder herauszuwürgen, würde den Herrgott wohl kaum besänftigen. Im Falle des Vereins Paradisli: Das Bauernhaus besser vor Lärm und Bränden zu schützen, würde Berns oberste Liegenschaftsverwalterin Barbara Hayoz wohl kaum dazu bewegen, den daraus Vertriebenen wieder Einlass zu gewähren. Und die im vergangenen April aufgestellten Baugitter vor dem Gebäude zu entfernen.

Der Wieder-Einzug ins Paradies ist also eine schwierige Angelegenheit. Doch Trost könnte die Literatur spenden. Denn wie sagt es doch der Dichter so trefflich: "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." (Jean Paul, "Die unsichtbare Loge")

Unser Vorschlag also an die Mitglieder des Vereins Paradisli: Schwelgt in euren Erinnerungen an die Zeit, wo ihr an der Laubeggstrasse musizieren, feiern, tanzen durftet. Wo ihr ausgelassene Stunden in der Bar im Garten verbracht und tiefschürfende Diskussionen vor dem prasselnden Ofen geführt habt. Und lasst es damit gut sein. Die Rückkehr ins Paradies ist den Gerechten später im Jenseits sowieso auf sicher.

Übrigens: Das Wort "Paradies" geht auf das Griechische "parádeisos" zurück, das wiederum aus dem Persischen übernommen wurde. Dort trägt der Begriff die Bedeutung "eingehegtes Gebiet", "Einzäunung".

Patricia Götti

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NEONAZIS
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20min.ch 6.10.08

Alternativ-WG wehrt sich mit Beil gegen Neonazis

Zwei Rechtsextreme sind in einer alternativen WG aufgetaucht. Dabei kam es zu einer Prügelei.

Die zwei maskierten Männer aus rechtsextremen Kreisen sind in der Nacht auf den 27. September in einer alternativen WG in Luzern aufgetaucht. Dabei kam es zu einer Prügelei. Gegen die Eindringlinge wehrten sich die Bewohner mit einem Beil und einem Pfefferspray. Die beiden 18- und 23-jährigen Männer konnten von der Polizei noch am Tatort überführt werden. Bei der Rauferei erlitten die beiden Rechtsextremen Verletzungen und mussten im Spital behandelt werden.

Einer erlitt Verletzungen am Kopf, der andere wurde wegen des Pfeffersprays verletzt, wie Richard Huwiler, Sprecher der Stadtpolizei, gestern auf Anfrage Berichte der Sonntagspresse bestätigte. "Über die Gründe der Prügelei steht Aussage gegen Aussage", sagt Huwiler. Bereits vor zwei Wochen explodierten zwei Petarden im Garten der Gassenküche in Luzern und eine im Salesia-Park in Kriens. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Ob ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht, wird laut Huwiler abgeklärt.

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RAF
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Indymedia 6.10.08

Farbe gegen Pathe Filmverleih ::

AutorIn : Farbe     
    
In der Nacht auf den 06.10.2008 haben wir den Filmverleiher Pathe mit Farbe angegriffen. Diese Firma ist verantwortlich für den Verleih des Films "Der Baader-Meinhof-Komplex".     
    
Dem Author des gleichnamigen Buches wurde vor zwei Wochen ein Besuch abgestatet und ein farbiges Zeichen hinterlassen.
Das Ziel, von Buch und Film, ist schnell durchschaut. Die GenossInnen aus der RAF als verwirrte AbenteurerInnen zu diffamieren und die RAF wie die gesamte revolutionäre Bewegung zu entpolitisieren.

Klar, müssen sie doch in Zeiten in denen sie keine Antwort auf die Krise haben, ausser dem Sozialabbau und aktuell der Unterstützung von Finanzinstituten, der revolutionären Bewegung etwas anderes entgegensetzen. Sei es auch noch so platt und dumm.

So steht der Film auch nicht alleine, in Deutschland stehen Genossen vor Gericht als angeschuldigte im MG (Militante Gruppe) Verfahren und in Italien GenossInnen im Verfahren gegen die pc p-m (politisch-militärische Kommunistische Partei). So soll der Kampf für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung diffamiert und niedergehalten werden.

Freiheit für Christian Klar!
Freiheit für alle revolutionären Gefangenen!
Solidarität mit den Angeschuldigten in den MG und pc p-m Prozessen!

Der Kampf geht weiter!     

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tagesanzeiger.ch 6.10.08

Bekennerschreiben nach Farbanschlag

Einen Tag nach dem Farbanschlag auf das Wohnhaus des Journalisten Stefan Aust ist bei der "Hamburger Morgenpost" ein Bekennerschreiben eingegangen.

In dem dreiseitigen Schreiben beziehen sich die unbekannten Autoren auf den Kinostart des RAF-Films "Der Baader-Meinhof-Komplex", wie die Zeitung am Freitagabend mitteilte. "Der Film ist eine Fortschreibung der Verdrehungen und Lügen des Stefan Aust, er visualisiert die von ihm entworfenen psychopathologischen Muster der GenossInnen der RAF wirkungsmächtig", heisst es darin dem Blatt zufolge.

Unbekannte warfen in der Nacht zum Donnerstag mehrere Beutel und Gläser mit Farbe gegen die Fassade der Hamburger Villa. Verletzt wurde niemand. Der Film, der am Donnerstag in die deutschen Kinos kam, basiert auf Austs gleichnamigem Sachbuch über die Rote-Armee-Fraktion. Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Uli Edel drehten auf der Grundlage von Austs Standardwerk einen Spielfilm mit Starbesetzung, der derzeit in vielen Medien diskutiert wird. Der frühere "Spiegel"-Chefredakteur beriet die Produzenten bei der Erstellung des Drehbuches und präsentiert den Film deutschlandweit. (bru/ap)

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20min.ch 6.10.08

Farbanschlag: Bekennerschreiben aufgetaucht

Die SDA hat, laut eigener Aussage, ein Bekennerschreiben der Urheber für den Farbanschlag auf den Filmverleih Pathé Films AG erhalten. Die Veröffentlichung ist aber noch nicht sicher.

In der Nacht auf heute Montag haben Unbekannte einen Farbanschlag auf den Filmverleih Pathé Films AG verübt. Der ganze Eingangsbereich des Hauses an der Neugasse wurde mit roter und weisser Farbe verschmiert. Unter den Schmierereien ist der Schriftzug "MG-RAF" entzifferbar. Die Stadtpolizei Zürich ermittelt vor Ort. Gegenüber 20 Minuten Online sagte die Polizei, dass die Farbe noch feucht sei und dass der Anschlag sich erst vor Kurzem, vermutlich am frühen Montagmorgen, ereignet haben müsse.

SDA hat Bekennerschreiben erhalten

Mittlerweile ist bei der Nachrichtenagentur SDA ein Bekennerschreiben per Fax eingegangen. Die SDA hat den Erhalt gegenüber 20 Minuten Online bestätigt. Im Moment sei es aber noch nicht sicher, ob das Schreiben veröffentlicht würde, da man keine "Werbung" für die Urheber und ihre Tat machen wolle.

Der Anschlag auf den Filmverleih Pathé dürfte im Zusammenhang mit dem Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" stehen. Pathé vertreibt den Film über die Rote Armee Fraktion (RAF) in der Schweiz.

Zweiter Anschlag auf "Baader-Meinhof"-Macher

Erst vor knapp zwei Wochen wurde ein Anschlag auf das Haus von Stefan Aust, den Autor des gleichnamigen Buches, verübt. Das Haus im Hamburger Elbeviertel Blankenese wurde mit mehreren Farbbeuteln und Marmeladegläser beworfen. Ausserdem zündeten die Täter Rauchsignalkörper.

Einen Tag nach dem Anschlag ging bei der "Hamburger Morgenpost" ein Bekennerschreiben ein. In dem dreiseitigen Schreiben nahmen die unbekannten Autoren auf den Kinostart des RAF-Films "Der Baader-Meinhof-Komplex" Bezug. "Der Film ist eine Fortschreibung der Verdrehungen und Lügen des Stefan Aust, er visualisiert die von ihm entworfenen psychopathologischen Muster der GenossInnen der RAF wirkungsmächtig", hiess es.

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aufbau.org 6.10.08

RAF-Film: Anschlag gegen

Diese Nachricht ist am 6. Oktober 2008 bei uns eingegangen:

FARBANGRIFF GEGEN FILMVERLEIH DES VERLEUMDERISCHEN FLMS GEGEN DIE RAF PATHE NEUGASSE 6 ZUERICH. KAMPF GEGENAUSBEUTUNGUND KRIEG. DER KAMPF GEHT WEITER

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STRAFBAR
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punkt.ch 7.10.08

Illegale Feier im Neufeldtunnel

Illegale Partys gibts auch in Bern: Am Wochenende ist im noch nicht fertigen Neufeldtunnel eine solche gestiegen. Gut 150 Menschen feierten dort und tanzten zu elektronischer Musik zwischen Feuershows und Bars, sagt ein junger Mann, der an der Party war, aber anonym bleiben möchte. 4000 Franken Schaden Was für die einen reines Vergnügen ist, bedeutet für andere Ärger: Beispielsweise für die Bauarbeiter, die gestern wieder im Tunnel arbeiteten. "Flaschen und Becher lagen herum und die Wände waren besprayt ", sagt Bauleiter Markus Schär auf Anfrage. Er rechnet mit einem Sachschaden von 4000 Franken und wird deshalb bei der Polizei Anzeige erstatten. Gibt es viele illegale Partys in Bern? Polizeisprecherin Stefanie Gerber verneint: "Mir sind sonst keine bekannt." (kas)


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VIDEOÜBERWACHUNG
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20min.ch 6.10.08

Juso für Award nominiert

von Katja Schlegel

Die Juso zapften im Mai private Überwachungskameras an und veröffentlichten die Bilder. Jetzt sind sie für den Winkelried-Award nominiert.

Vor der Abstimmung über das neue Reglement zur Videoüberwachung kämpften die Luzerner Jungsozialisten mit harten Bandagen: Um aufzuzeigen, wie einfach der Missbrauch von Bildaufnahmen ist, zapften sie kurzerhand private Kameras an und veröffentlichten die Bilder Anfang Mai im Internet. Die Juso erhielten für diese Aktion zwar viel Beifall - dennoch nahmen die Luzerner Stimmbürger das Reglement an.

Jetzt aber sind die Juso Luzern mit ihrer Aktion für den 9. BigBrother-Winkelried-Award nominiert. Diese Auszeichnung verleiht der Verein Grundrechte.ch für lobenswerten Widerstand gegen Überwachung und Kontrolle. Für Juso-Grossstadtrat David Roth ist schon die Nomination an sich eine grosse Anerkennung. "Obwohl wir die Videoüberwachung in Luzern nicht verhindern konnten, bekamen wir landesweit grosse Aufmerksamkeit", freut er sich. Ob die ­Juso Luzern den Award tatsächlich gewinnen, wird sich bei der Verleihung am 18. Oktober in der Berner Reitschule zeigen. Als Trostpflaster will Roth eine mögliche Auszeichnung nicht bezeichnen. "Aber es wäre eine Genugtuung."

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MUMIA ABU-JAMAL
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welt.de 6.10.08

US-Justiz

Kein neuer Prozess für Mumia Abu-Jamal

Der schwarze US-Journalist und Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal bekommt keinen neuen Prozess. Der Oberste Gerichtshof lehnte es ab, den Fall des 1982 wegen Polizistenmordes verurteilten Abu-Jamal neu zu verhandeln. Im Frühjahr wurde die Todesstrafe für Abu-Jamal aufgehoben. Er besteht jedoch auf seiner Unschuld.

Das Oberste Gericht der USA lehnte es in einer am Montag veröffentlichten Entscheidung ab, Mumia Abu-Jamals Fall zur Verhandlung anzunehmen. Damit scheiterte der Versuch seiner Anwälte, in höchster Instanz eine Neuauflage des umstrittenen Prozesses zu erreichen, um Abu-Jamals Unschuld zu beweisen. Bereits vor der Entscheidung hatten seine Verteidiger angekündigt, einen zweiten Anlauf vor dem Supreme Court zu versuchen. Abu-Jamal ist eine Symbolfigur im Kampf gegen die Todesstrafe in den USA.

Erst im Juli hatte ein Berufungsgericht in Philadelphia die Forderung nach einer Neuauflage des Prozesses zurückgewiesen. Damit war Abu-Jamal nur noch der Weg zum Obersten Gericht nach Washington geblieben. Der inzwischen 54 Jahre alte Journalist und Aktivist verbrachte über 25 Jahre im Todestrakt, nachdem er 1982 wegen der Ermordung eines Polizisten zum Tode verurteilt worden war. Er beteuerte stets seine Unschuld.

Zwei Mal waren bereits Hinrichtungstermine für Abu-Jamal angesetzt, wurden dann aber wieder aufgeschoben - zuletzt im Jahr 1999. Im Frühjahr dieses Jahres hob ein Gericht in Philadelphia die Todesstrafe gegen Abu-Jamal auf, hielt aber an dem Schuldspruch fest. Die Aufhebung der Todesstrafe kann von der Anklage aber noch angefochten werden. Sollte sie darauf verzichten, würde Abu-Jamals Strafmaß automatisch in lebenslange Haft umgewandelt.

Abu-Jamals Anwälte hatten bereits vor der Entscheidung des Obersten Gerichts angekündigt, sich bei einem Scheitern erneut um eine Anhörung vor den höchsten Richtern zu bemühen. Sie wollen darin geltend machen, dass das Urteil rassistisch motiviert sei und deshalb gegen US-Gesetze verstoße. Seit Beginn des Falls kritisierten zahlreiche Initiativen und Menschenrechtsgruppen, dass schon die Auswahl der Jury rassistisch gewesen sei. Zudem seien die Ermittlungen schlampig geführt und entlastende Zeugenaussagen nicht gehört worden. In den 90er Jahren gingen weltweit Millionen Menschen für Abu-Jamals Freilassung auf die Straße, in Paris ist eine Straße nach ihm benannt.

Das Oberste Gericht wies am Montag auch den Revisionsantrag des wegen Polizistenmords zum Tode verurteilten Troy Davis zurück. Der seit 17 Jahren im Bundesstaat Georgia in der Todeszelle einsitzende 39-Jährige hat damit keine Hoffnung mehr auf einen neuen Prozess. Am 23. September hatte das Gericht die Hinrichtung zwei Stunden vor dem geplanten Termin ausgesetzt, um über Troys Antrag zu beraten. Der Afroamerikaner Davis war 1991 wegen Mordes an einem weißen Polizisten in Savannah im Südosten Georgias ausschließlich aufgrund von Zeugenaussagen zum Tode verurteilt worden. Eine Tatwaffe, konkrete Beweise oder DNA-Spuren, die auf Troy als Täter deuteten, wurden nie gefunden.

Nach einem von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlichten Bericht zogen sieben der neun Zeugen ihre Aussagen später zurück und erklärten, den Angeklagten seinerzeit nur auf Druck der Polizei belastet zu haben. Ein Analphabet gab an, eine von der Polizei verfasste Aussage unterzeichnet zu haben, deren Inhalt er gar nicht lesen konnte. Eine Zeugin, die auf Bewährung auf freiem Fuß war, erklärte laut Amnesty, sie habe aus Angst der Polizei verschwiegen, dass sie den Täter gar nicht gesehen hatte. Angesichts der kargen Beweislage hatten sich auch Papst Benedikt XVI., der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, die Schauspielerin Susan Sarandon und der Europarat für eine Begnadigung Troys ausgesprochen.