MEDIENSPIEGEL 10.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kultur-Tipp: Gambit im DS
- Reitschule-Polit-Tipp: Dellwo (Ex-RAF) im Kino
- Neonazis: Verurteilungen in Liechtenstein
- Anti-WEF-Prozess in Zürich
- Freiraum Vorarlberg
- Club-Leben: Mad Wall Street
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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Fr 10.10.08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch,
Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus
Wackersdorf - bis 25.10.08
20.15 Uhr - Kino - Buchpräsentation
"Das Projektil sind wir" von Karl-Heinz Dellwo + Diskussion
22.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die
bleierne Zeit; M. von Trotta, D 1981
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder
es wird wärmer von eng/müll
23.00 Uhr - Dachstock - Revolt Throw
Down:
Gambit Plattentaufe "Another Planet", Feuerring (be), Dondon aka MC
Alkaline (Ex Gunshot/uk), Positive Pressure DJ Crew, DJ Dusky
Sa 11.10.08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch,
Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus
Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder
es wird wärmer von eng/müll
21.00 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland
im Herbst; Volker Schlöndorff,Heinrich Böll,
Fassbinder u.a., D 1978
22.00 Uhr - SousLePont - Punk Night
mit Motus (CRO, Punk/HC) und Local Support
23.00 Uhr - Dachstock - Liquid Session:
Commix (uk/Metalheadz), André & Olive (loccomotion.ch),TS
Zodiac (tszodiac.ch), MC Matt (vocalbreath.ch)
So 12.10.08
19.00 Uhr - Tojo - Die Lüge oder
es wird wärmer von eng/müll
Infos: www.reitschule.ch
- www.anti-atom.ch
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bernerzeitung.ch 9.10.08 (mit Video)
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Berner-Rapper-Gambit-pendelt-zwischen-London-und-Bern/story/17750021
Berner Rapper "Gambit" pendelt zwischen London und Bern
Von Martina Maurer.
Der Rapper Gambit aus Bern ist im Ausland bekannter als in der Schweiz.
Im Video-Interview erklärt er, wie er in England und Japan zum
Geheimtipp wurde und wie es ihm vor seinem Auftritt in der Reitschule
geht.
"Es ist seit langem das erste Interview, das ich in Mundart gebe",
erzählt der Berner Rapper gegenüber bernerzeitung.ch. Sein
Label
"Revolt Records" hat seinen Sitz zwar in der Bundeshaupstadt, dennoch
arbeitet Gambit vor allem mit Musikern aus England zusammen. In der
Schweiz noch wenig bekannt, reicht seine internationale Fangemeinde
hingegen von England bis Japan.
Am Freitag, 10. Oktober rappt Gambit seit 2006 zum ersten Mal wieder in
Bern: Er tauft sein erstes Album "Another Planet" im Dachstock der
Reischule Bern. Mit dabei sind die Acts Feuerring, Dusky und Positive
Pressure Sound System. Das Konzert beginnt um 23.00 Uhr.
(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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"EX-TOPTERRORIST IN DER REITHALLE"
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Ex-RAF Terrorist versetzt Berns Bürgerliche in Aufruhr
Von Tanja Kammermann.
Der Ex-RAF-Terrorist Karl Heinz Dellwo liest am Freitag in der
Reithalle aus seinem neuen Buch. Dies im Rahmen einer Film-Reihe zur
Roten Armee Fraktion. Ein gefundenes Fressen für die
Bürgerlichen, die
zurzeit Unterschriften zur Abschaffung der Reitschule sammeln.
Ein kleiner Kulturtipp auf der Homepage der Reitschule macht grosse
Schlagzeilen: Freitag, 10. 10 .08, 20.15 Uhr, Buchpräsentation
"Das
Projektil sind wir" von Karl-Heinz Dellwo + Diskussion. SVP-Grossrat
Thomas Fuchs reagierte laut Blick am Abend vom Donnerstag "entsetzt"
und empfindet die Lesung als Affront gegenüber den RAF-Opfern. Er
hofft
nun, dass die Kulturaktion der Reithallen-Abschaffungsinitiative
nützt.
Sogar einen politischen Vorstoss behalte er sich vor.
Als 1975 die deutsche Botschaft in Stockholm besetzt wurde, war Dellwo
einer der Mitstreiter. Bei der Aktion wurden zwei Botschafter ermordet.
Ein deutsches Gericht verurteilte ihn 1977 zu zweimal
Lebenslänglich.
1995 wurde er auf Bewährung entlassen.
"Dellwo ist ein freier Mensch"
Sein Buch sei ein "politisch reflektierter Lebensbericht", schreibt die
Reitschule in einer E-Mail. Dellwo sei ein freier Mensch und habe seine
Strafe abgesessen. "Daher besteht kein Grund zur Aufregung."
Die RAF-Reihe im Kino der Reitschule dauert noch den ganzen Oktober.
Mehr Infos: www.reitschule.ch
(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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Kino der Reitschule 9.10.08 (auf Anfrage bernerzeitung.ch)
Guten Abend
Das Kino in der Reitschule nimmt im Oktober 2008 die Geschichte der RAF
auf und versucht, mit verschiedenen Filmen ein differenziertes Bild der
RAF zu vermitteln. Es ergab sich zudem die einmalige Gelegenheit,
Karl-Heinz Dellwo einzuladen, der sich als eines der wenigen ehemaligen
Mitglieder öffentlich dazu äussert.
Karl-Heinz Dellwo, als Mitglied der RAF an der Besetzung der Deutschen
Botschaft in Stockholm 1975 beteiligt und während 21 Jahre im
Gefängnis, stellt morgen sein Buch "Das Projektil sind wir" vor.
Es ist
eine kritische Analyse des "Konzept Stadtguerilla" und ein politisch
reflektierter Lebensbericht. Er ist ein freier Mensch und hat seine
Strafe abgesessen. Daher besteht kein Grund zur Aufregung.
Die anschliessende Diskussion soll für eine kritsche
Meinungsbildung
über den gescheiterten bewaffneten Widerstand der RAF dienen und
die
Fragen des Publikum klären.
Sie dürfen bei Interesse morgen abend natürlich sehr gerne
dabei sein und danach ausführlicher berichten.
Freundliche Grüsse
Kino in der Reitschule
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Blick am Abend 9.10.08
Ex-Topterrorist in der Reithalle
Lesung
Der ehemalige RAF-Mann Karl-Heinz Dellwo stellt morgen in der
Reitschule sein Buch vor.
jean-claude.galli@ringier.ch
Der Eintrag auf der Homepage der Berner Reithalle liest sich sehr
nüchtern: "Freitag, 10. Oktober, 20.15 Uhr, Buchpräsentation
mit dem
Autor Karl-Heinz Dellwo. Anschliessend Diskussion."
Nun handelt es sich bei Dellwo aber nicht um einen normalen Literaten,
sondern um einen Ex-Topterroristen und Mitstreiter der Roten Armee
Fraktion (RAF). Dellwo war an der gewaltsamen Besetzung der deutschen
Botschaft in Stockholm 1975 beteiligt, bei der die RAF zwei
Botschaftsmitglieder tötete. 1977 verurteilte ihn ein deutsches
Gericht
zwei Mal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe; 1995 kam er auf
Bewährung frei.
Fuchs ist entsetzt
SVP-Grossrat Thomas Fuchs zeigte sich entsetzt, als ihn Blick am Abend
über die Lesung informierte. "Das ist ein Skandal, eine absolute
Schande. Und vor allem ist es ein Affront gegenüber den
RAF-Opfern.
Damit zeigen die Reithalle-Leute einmal mehr, wohin sie gehören."
Fuchs
hofft, dass Dellwos Auftritt der Reithallen-Abschaffungsinitiative
nützt. Er behält sich auch einen politischen Vorstoss vor.
Von der
Reithalle war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
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NEONAZIS
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Tagesanzeiger 10.10.08
Neonazis wegen Schlägerei verurteilt
Schweizer Rechtsextreme wüteten am Oktoberfest in Liechtenstein.
Zwei von ihnen wurden deswegen schuldig gesprochen.
Von Thomas Knellwolf, Vaduz
Viele kleinere Blessuren, ein übel zugerichteter junger
Erwachsener,
ein Polizist mit Schädelhirntrauma und zehn festgenommene
Rechtsextreme
- dies war vor zweieinhalb Wochen die Bilanz des Liechtensteiner
Oktoberfests. Für zwei Neonazis aus der Schweiz hatte die
Strassenschlacht bereits gestern ein juristisches Nachspiel. Unter
einem Bild des streng blickenden Hans-Adam II. nahmen zwei bärtige
und
kurzhaarige junge Männer auf der Anklagebank des Fürstlichen
Landgerichts Platz.
Ein einschlägig vorbestrafter Metzger aus Hombrechtikon und ein
Student
aus Siebnen wurden wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und in
einem Fall wegen Raufhandel und Sachbeschädigung zu einer
Haftstrafe
von sieben Monaten verurteilt. Vier Monate davon erliess der
Einzelrichter bedingt. Den Rest wandelte er in eine Geldstrafe von je
1800 Franken um. Vom Vorwurf der schweren Körperverletzung wurden
die
beiden Angeklagten freigesprochen.
Am 27. September war eine Schar Schweizer Rechtsextremer in einem
weissen Reisebus ins Fürstentum gereist und traf dort einheimische
Gesinnungsgenossen. Vor dem Bierzelt in der Gemeinde Mauren gingen laut
Anklage zehn Glatzköpfe auf einen langhaarigen Einheimischen los.
Sie
liessen erst von ihm ab, als der Sicherheitsdienst einschritt. Danach
widersetzten sie sich der Kontrolle der Polizei.
Nach Mitternacht kam es zu einer Konfrontation zwischen den
Rechtsradikalen und einer Gruppe türkischstämmigen
Jugendlichen.
Abfallkübel, Baumaterial und Holzlatten flogen durch die Luft. Der
Angeklagte aus Siebnen schleuderte eine Plastikbank über die
Polizisten
hinweg gegen die jungen Türken und blies zum Angriff. Gestern vor
Gericht mochte er sich kaum mehr an die Nacht der Gewalt erinnern -
ausser, dass er stark betrunken gewesen sei.
Mit dem Pflasterstein, der einen Polizisten am Hinterkopf verletzte,
wollten beide Angeklagten nichts zu tun haben. Der Beamte kann noch
immer nicht arbeiten und leidet an Schlaf- und
Konzentrationsstörungen.
Gitarrist bei Amok
Dem Angeklagten aus Siebnen, der in Untersuchungshaft seinen 23.
Geburtstag feierte, droht bereits das nächste Strafverfahren. Die
Fernsehsendung "Rundschau" hatte ihn kürzlich als Gitarristen der
Neonazi-Band Amok geoutet. Die Combo singt antisemitische Lieder und
droht in einem Songtext dem Journalisten Hans Stutz mit dem Tod.
Deswegen ermittelt die Luzerner Strafbehörde. Der Angeklagte aus
Hombrechtikon, ein - so der Richter - "unverbesserlicher
Schläger", war
2007 an einem Überfall auf eine Jungsozialisten-Veranstaltung in
Glarus
beteiligt gewesen.
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St. Galler Tagblatt 10.10.08
Keine eindeutigen Beweise gegen Rechtsextreme - milde Strafe
Günther Meier
Zwei Schweizer, die am Oktoberfest in Mauren randaliert hatten, sind
vom Landgericht in Vaduz teilweise schuldig gesprochen worden. Die
Strafen fielen jedoch "im Zweifel für den Angeklagten" und damit
moderat aus.
Vaduz. Tumultartige Szenen spielten sich beim Oktoberfest vor drei
Wochen in Mauren ab. Von einer Massenschlägerei berichteten
Augenzeugen, andere qualifizierten die Auseinandersetzungen als
Schlacht zwischen Rechtsextremen und türkisch-stämmigen
Festbesuchern,
wieder andere hatten den Eindruck einer Hetzjagd rechtsextremer Kreise
gegen Ausländer. Das Landgericht in Vaduz hatte es nicht leicht,
angesichts solch divergierender Aussagen ein Urteil zu fällen.
Sieben Monate, teils bedingt
Der Richter gab nach fast sechsstündiger Verhandlung bekannt, dass
das
Strafmass für die zwei Angeklagten auf sieben Monate bemessen
werde:
Davon wurden vier Monate Haft auf Bewährung festgelegt und drei
Monate
unbedingt, wobei diese Haftstrafe in eine Geldstrafe umgewandelt wird.
Ein kurzer Blickkontakt zwischen den beiden Angeklagten deutete an,
dass die des Raufhandels, der Sachbeschädigung und des
Widerstandes
gegen die Polizei beschuldigten Schweizer mit dem Urteil zufrieden
schienen. Der Richter ordnete Entlassung aus der U-Haft, in der sie
seit dem 21. September in Vaduz sassen, an. Auf freiem Fuss waren sie
am Donnerstagabend trotzdem noch nicht, weil sie für
fremdenpolizeiliche Abklärungen noch in Polizeihaft genommen
wurden.
"Nicht gewollt"
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil die
Staatsanwaltschaft
keinen spontanen Kommentar wegen einer allfälligen Berufung abgab
und
die Verteidigung diese Frage ebenfalls offen liess. Einer der
Angeklagten, der sich vorher schon bei dem durch einen Steinwurf schwer
verletzten Polizisten entschuldigt hatte, machte für sich geltend,
dass
alles nicht so geplant gewesen sei und sich aus der Situation etwas
ergeben habe, was er nicht gewollt habe.
Wer warf den Pflasterstein?
Der Richter machte keinen Hehl aus seiner Verurteilung der an der
Schlägerei begangenen Taten, gab aber gleichzeitig zu verstehen,
dass
das Urteil damit zusammenhänge, dass keine eindeutigen Beweise
vorgelegt werden konnten. Aufgrund eines während der
Gerichtsverhandlung eingespielten Videos aus einer
Überwachungskamera
bemerkte der Richter, dass dort Szenen zu sehen seien, die
Liechtenstein bisher noch nicht erlebt habe und hoffentlich nicht mehr
erlebe. Keinem der zwei Angeklagten konnte aber zweifelsfrei
nachgewiesen werden, den Pflasterstein gegen den Polizisten
geschleudert und ihn schwer verletzt zu haben. Ob
Sachbeschädigungen
auf das Konto der beiden Angeklagten gehen, liess sich ebenfalls nicht
genau eruieren.
Ungeklärt blieb bei dieser Gerichtsverhandlung, weshalb die beiden
Angeklagten und weitere Personen aus dem rechtsextremen Umfeld das
Oktoberfest in Mauren aufgesucht hatten. Ebenfalls wurde nicht
näher
erörtert, ob es eine Absprache der Schweizer Rechtsextremen mit
Gleichgesinnten aus Liechtenstein gab. Erwiesen ist hingegen, dass
einer der Angeklagten "Schlachtrufe" ausgestossen habe, um auf die
türkisch-stämmigen Gegner - unter ihnen liechtensteinische
Festbesucher
- loszugehen.
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20min.ch 9.10.08
Knast für Schläger-Nazis
Drei Wochen nach einer wüsten Massenschlägerei sind zwei
Rechtsradikale
aus der Schweiz in Liechtenstein zu sieben Monaten Gefängnis
verurteilt
worden. Absitzen müssen sie die Strafen aber nicht.
Das Landgericht in Vaduz wandelte drei der sieben Monate Gefängnis
in
Geldstrafen von je 1800 Franken um, vier Monate wurden bedingt auf drei
Jahre verhängt. Die Angeklagten aus den Kantonen Schwyz und
Zürich
wurden nach dem Prozess aus der Untersuchungshaft entlassen.
Der Hauptangeklagte, ein 23-jähriger Rechtsextremer und Mitglied
der
Musikgruppe "Amok", wurde wegen Raufhandel, Widerstand gegen die
Staatsgewalt und Sachbeschädigung schuldig gesprochen. Dem 22
Jahre
alten Mitangeklagten konnte nur Widerstand gegen die Staatsgewalt
nachgewiesen werden. Er fasste aber die gleiche Strafe, weil er
einschlägig vorbestraft ist.
Zwei Schwerverletzte
Die Angeklagten waren laut Staatsanwaltschaft Rädelsführer an
der
Massenschlägerei unter Rechtsextremen und
türkischstämmigen Besuchern
des Oktoberfestes vor knapp drei Wochen im liechtensteinischen Mauren.
Angezettelt worden war die Prügelei von 20 bis 30 mit Steinen und
Stöcken bewaffneten Rechtsradikalen aus der Schweiz und
Liechtenstein.
Ein Polizist wurde durch einen Stein am Hinterkopf schwer verletzt. Er
erlitt ein offenes Schädel-Hirn-Trauma. Ein Festbesucher trug
durch
Schläge und Tritte gegen den Kopf einen zweifachen Bruch des
Augenhöhlenknochens davon.
Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Gegen weitere
Verdächtige wird in einem separaten Verfahren ermittelt. Die
Liechtensteiner Polizei und die Regierung haben nach dem Vorfall
angekündigt, den Druck auf die rechte Szene zu erhöhen. Die
Polizei war
über den Aufmarsch der Rechtsradikalen am Fest in Mauren nicht
informiert.
Quelle: SDA/ATS
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volksblatt.li 9.10.08
Prozess gegen Neonazis in Vaduz eröffnet
VADUZ - Vor dem Fürstlichen Landgericht in Vaduz ist am
Donnerstagnachmittag der Prozess gegen zwei Neonazis aus der Schweiz
eröffnet worden. Laut Anklage waren sie die Rädelsführer
bei der
Massenschlägerei vor drei Wochen am Oktoberfest in Mauren. Dabei
ist
ein Polizist am Kopf schwer verletzt worden.
Den beiden Schweizern drohen wegen schwerer Körperverletzung in
zwei
Fällen und versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt
Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Einer der Angeklagten ist
Mitglied der Neonazi-Band "Amok". Die vierköpfige Hass-Rockgruppe
ruft
in einem ihrer Songs zum Mord am Luzerner Stadtparlamentarier und
Rassismusexperten Hans Stutz auf. Wegen Verstössen gegen die
Antirassismus-Strafnorm und wegen Drohung mit Gewalt sowie illegalen
Waffenbesitzes ist in der Schweiz eine Strafuntersuchung gegen die
Gruppe hängig. Zwei Mitglieder der Band sind bereits als
Schläger
rechtskräftig verurteilt. Sie beteiligten sich im Sommer 2007 in
Glarus
an einem Überfall auf eine Kundgebung von Jungsozialisten.
Laut dem Bericht der Landespolizei des Fürstentums Liechtenstein
über
die Massenschlägerei vom 19. September gingen die rund 20
Skinheads aus
der "Blood & Honour"-Szene, von denen die Hälfte aus der
Schweiz
stammte, äusserst brutal vor. Sie überfielen die
hauptsächlich
türkischen Festbesucher mit Steinen, Abfallkübeln und
Gartenzaunlatten.
Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot an. Ein Polizist wurde
von
einem Stein am Kopf getroffen und erlitt ein offenes
Schädel-Hirn-Trauma mit einer Impressionsfraktur, was eine
Notoperation
und die Überführung ins Kantonsspital St. Gallen nötig
machte. Einer
weiteren Person wurde durch zahlreiche Schläge und Tritte gegen
den
Kopf der Augenhöhlenknochen zweifach gebrochen. Die beiden
hauptbeteiligten Schweizer sind seit dem Überfall auf das
Oktoberfest,
den sie mit liechtensteinischen Skins verabredet hatten, in
Untersuchungshaft. Gegen die anderen Beteiligten, darunter acht
Schweizer, laufen noch polizeiliche Ermittlungen. Die
Staatsanwaltschaft schliesst weitere Anklagen nicht aus.
Dem harten Kern der liechtensteinischen Skin-Szene, die in den letzten
Jahren immer wieder zusammen mit Schweizern, Österreichern und
Deutschen im Ländle gewalttätig aufgetreten ist, rechnet die
Gewaltschutzkommission der Regierung zwischen 30 und 40 Personen zu.
Die Brutalität bei der Massenschlägerei in Mauren hat die
Polizei
überrascht. Im Vorfeld des Prozesses sagte Liechtensteins
Kripo-Chef
Jules Hoch, dass die Landespolizei den Druck auf die rechtsextreme
Szene wieder erhöhen werde.
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ANTI-WEF PROZESS
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20min.ch 9.10.08
Anti-Wef-Demonstrant lässt sich von "Papi" verteidigen
von Attila Szenogrady
Blut ist dicker als Wasser. In einem Strafprozess wegen
Landfriedensbruchs hat ein Anti-Wef-Demonstrant (21) auf einen
Rechtsanwalt verzichtet. Stattdessen verteidigte ihn sein eigener Vater
(48) vor den Schranken.
Die Anklage der Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl ging auf die
unbewilligte Anti-Wef-Demonstration vom 20. Januar 2007 zurück.
Damals
versammelten sich rund 200 jugendliche und vermummte Personen in der
Zürcher Innenstadt, um gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos zu
protestieren. Dabei wurden diverse Gebäude, darunter auch der
ehemalige
Ratshausposten der Kantonspolizei Zürich, mit zahlreichen Parolen
wie
"No WEF" oder mit Emblemen wie Sichel und Hammer besprayt. Später
folgten weitere Sachbeschädigungen im Zürcher Niederdorf.
Wobei sich
besonders eine fünfköpfige Gruppe hervortat. Zu ihnen
zählte auch der
von der Polizei verhaftete Angeklagte. Es handelte sich um einen heute
21-jährigen Praktikanten aus dem St. Galler Rheintal.
Sprayerin "psychisch" unterstützt
Am Donnerstagabend musste sich der Ostschweizer vor dem Bezirksgericht
Zürich verantworten. Wegen Landfriedensbruchs droht ihm eine
bedingte
Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 30 Franken, also insgesamt 1 350
Franken sowie eine zu bezahlende Busse von 300 Franken. Laut Anklage
hatte sich der Beschuldigte im Demonstrationszug mitbewegt und die
illegalen Aktivitäten einer Sprayerin mit seiner Anwesenheit
"psychisch" unterstützt und mitgetragen.
Vater als Verteidiger
Bei der Befragung zur Sache wich der von einem Augenzeugen belastete
Angeklagte wiederholt den richterlichen Fragen aus. Allerdings gestand
er grundsätzlich ein, dass er an der Demonstration teilgenommen
hatte.
Seine schwarze Sturmmaske habe er damals aus zwei Gründen
angezogen.
Einerseits wegen der Kälte. Andererseits aus Angst vor
rechtsradikalen
Fotographen.
Dann ergriff nicht etwa ein Rechtsanwalt, sondern zur Überraschung
des
Gerichtsvorsitzenden der 48-jährige Vater des Angeklagten das
Wort. Er
verlangte für seinen Sohn einen vollen Freispruch. So sei sein
Kind
nicht aktiv bei der Gruppe dabei gewesen, erklärte er. Zudem habe
er
sich nicht an den Sprayer-Aktionen beteiligt, fuhr er fort. Der
Angeklagte sei auch kein subversives Element. So habe er den
Militärdienst absolviert, eine Mittelschule abgeschlossen und
arbeite
heute als Praktikant.
Der zuständige Einzelrichter kam aufgrund der vorgeschrittenen
Zeit
noch zu keinem Urteil. Allerdings stehen die Chancen für den
Angeklagten auf einen Freispruch trotz väterlichen Supports
schlecht.
So genügt für den breit gefassten Straftatbestand des
Landfriedensbruchs bereits die Teilnahme an einer unbewilligten
Demonstration.
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FREIRAUM VORARLBERG
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Indymedia 9.10.08
Freiraumaktionsmonat - 2. wochenende ::
AutorIn : Konkret: http://www.ajzkonkret.at
Hallo ihr Lieben ...
Wir stecken mitten im Aktionsmonat für Freiräume und ein
selbstverwaltetes, unkommerzielles Kulturzentrum in Vorarlberg! Das
erste Wochenende war sehr ereignisreich, und lässt auf einen
spannenden
Verlauf, des restlichen Monats hoffen. Neben den "offiziellen" Aktionen
vom "konkret", der Tanzdemo am Freitag und dem Konzert am Samstag, gab
es am Freitag noch 2 Scheinbesetzungen, die von einer unbekannten
Gruppe durchgeführt wurden! Die Scheinbesetzungen wurden erst Tage
später "beendet". Dies macht für uns deutlich, dass es
erstens genügend
leerstehenden Raum zur Verwicklichung unsereres Projektes gibt, und
zweitens das Interesse der "EigentümerInnen" an ihren Objekten
sehr
gering zu sein scheint! Wir fordern deshalb alle "EigentümerInnen"
dazu
auf, mit uns in Kontakt zu treten, und mit uns über eine Nutzung
der
Brachflächen zu verhandeln!
Um unseren Forderungen Gehör zu verschaffen, geht der
Freiraum-Aktionsmonat diesen Freitag weiter!
Am Freitag, haben wir mit der "Arka-Höhle" bei Rankweil, die wohl
perfekt Location für die "DJane - mix night" gefunden! In der
Höhle
gibt's knallende Beats, fette Gitarren, popige Hits, und allerhand mehr
... für's leibliche Wohl wird bestens gesorgt werden! Lass das
Glück
entscheiden, ob du dich mit Kamille-Marille, Vodka oder doch
Glühwein
aufwärmst ...
Die Höhle ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln perfekt zu
erreichen!
Die Wegbeschreibung findest du hier: http:/www.ajzkonkret.at
Am Samstag findet am Nachmittag der lang ersehnte "Freiraum-Jahrmarkt"
statt.
ACHTUNG: es gab eine kleine Terminkollision mit dem Bregenzer
Herbstmarkt, deshalb wird der Jahrmarkt nicht wie angekündigt am
"Leutbühel" sondern auf dem "Sparkassenplatz" (mitten in der
Fußgängerzone) stattfinden.
Dort wird es neben, Dosenschießen, Kinder-schminken, Spiele- und
Jonglierkiste, die einzigartigen "SKATE-WARS" geben. Haut euch auf die
Bretter und knallt eurem/eurer Gegenüber, mit
überdimensionalen
Wattestäbchen die Birne weich ... zu Gewinnen gibt's the one and
only
"Axe of the skate warrior" ...
Zusätzlich findet im Zuge des Jahrmarkts, eine fette
Partyschnitzeljagd
quer durch Bregenz statt. Scheiß auf Herbst ... let's party the
city
down ...
Im Anschluss geht's im Dornbirner "Schlachthaus" weiter. Dort findet
der Tag bei nem tollen Konzert seinen Ausklang! Es spielen:
Rotten Society: die sehr sympathischen Jungs spielen klassischen Grind,
mit sozialkritischen Texten! Ganz klar inspiriert von Phobia, Rotten
Sound, etc.
Geiler Sound, geile - aktive Leute => so solls sein!
http://www.myspace.com/rottensocietygrind
Schmand: spielen chaotischen, abwechslungsreichen und extrem
Druckvollen Hardcore! Schwer zu beschreiben, aber auf jeden Fall eine
Erfahrung wert ... hört/seht/riecht selbst ...
www.myspace.com/schmandmusic
Stormtroopers of Disbelief: versprochen wird langatmiges aber nie
langweiliges downtempo hardcore gekruste, unterbrochen von üblen
Moshparts und hirnerweichendem doom- geheule ... soll in Richtung
Insuiciety, Neurosis, Tragedy gehen ...
... live ör die ...
Wer sich auf die RapperInnen von L'avantgarde gefreut hat, müssen
wir
leider enttäuschen, denn die haben kurzfristig, aus
persönlichen
Gründen abgesagt!
Wie ihr seht geht auch dieses Wochenende einiges, vorbeikommen lohnt
sich auf jeden Fall!
Und uns gibt eure Solidarität Mut und Kraft weiterzumachen, und
zwar so
lange bis ein neues Konkret seine Pforten öffnen kann ... auf das
es
bald so weit sein möge!
Auf euer Kommen und gemeinsames Feiern, freut sich
euere Konki-Crew
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CLUB-LEBEN
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bernerzeitung.ch 10.10.08
"Wir sind kein Rassisten-Club"
In Bern gibt es keine festen Regeln, wer in Clubs eingelassen wird.
Sicher jedoch ist: Ausländer habens schwerer. Auch im Mad Wall
Street
Club im Berner Bahnhof. "Doch wir sind kein Rassisten-Club", sagt ein
Türsteher.
"Bestimmt haben wir beim Einlass auch schon falsche Entscheide
getroffen", sagt Sonja Bovet, Geschäftsführerin von Mad Wall
Street und
CU Club. "Aber wir wollen kein Trainerhosen-Club werden", fügt sie
sofort an. Eingelassen wird, wer ins Erscheinungsbild des Clubs passt.
Und das könne die Security selber entscheiden.
Mindestens 18 Jahre alt, hübsch zurechtgemacht und vornehmlich
weiblich: So stellt sich das Mad Wall Street im Berner Bahnhof seinen
Traumgast vor. Das ziehe die Männer an und diese geben Geld
für Alkohol
aus. Und ja, das Lokal habe mehr Schweizer Publikum, aber durchaus auch
ausländische Stammgäste.
"Wir wissen dass die Regeln teilweise krass rüberkommen", sagt
B.C.,
Türsteher im Mad Wall Street. Er will anonym bleiben. "Doch wir
machen
das alles zum Schutz unserer Kundschaft." Und: "Frauen fühlen sich
sicher bei uns und das soll auch so bleiben." Der Club sei von Mittwoch
bis Samstag fast immer rammelvoll, was für ihr restriktives
Einlasskonzept spreche.
Im Schwestern-Lokal "CU-Club", ebenfalls im Berner Bahnhof, seien die
Kleidervorschriften noch strenger, verrät Bovet. Und die Preise
höher.
Doch auch dieses Lokal laufe gut.