MEDIENSPIEGEL 11.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Chäs: Regierungsrat Käser zu Demos und Vorplatz(-Bar)
- SBB gegen Suprise
- PNOS Langenthal und die Migration
- Nestlé/Securitas: Appell gegen Schnüfflereien

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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Sa 11.10.08     
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll
21.00 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland im Herbst; Volker Schlöndorff,Heinrich Böll, Fassbinder u.a., D 1978
22.00 Uhr - SousLePont - Punk Night mit Motus (CRO, Punk/HC) und Local Support
23.00 Uhr - Dachstock - Liquid Session: Commix (uk/Metalheadz), André & Olive (loccomotion.ch),TS Zodiac (tszodiac.ch), MC Matt (vocalbreath.ch)

So 12.10.08     
19.00 Uhr - Tojo - Die Lüge oder es wird wärmer von eng/müll


Infos: www.reitschule.ch - www.anti-atom.ch

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REGIERUNGSRAT KÄSER ZU DEMOS UND VORPLATZ(-BAR)
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Bund 11.10.08

"In Bern gibt es keine Saubannerzüge mehr"

Regierungsrat Hans-Jürg Käser (fdp) übt Kritik am Berner Gemeinderat

Die Einheitspolizei werde vom einstigen Stadtberner Polizeikorps begrüsst, sagt Regierungsrat Hans-Jürg Käser (fdp). "Endlich sagt uns die Politik, was wir vor Demos zu tun haben", laute der Tenor.

An der Hauptversammlung der rechtsbürgerlichen Vereinigung Entente Bernoise brauchte der kantonale Polizeidirektor kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ein Grossteil von Hans-Jürg Käsers Referat über die Sicherheitslage in der Stadt Bern war dem Thema Kundgebungen gewidmet. Mit der Schaffung der Einheitspolizei ab 2008 seien in diesem Bereich zwar zahlreiche Schnittstellen zwischen Kantonspolizei und Gemeinden entstanden. "Aber wenn sich die polizeiliche Lagebeurteilung im Vorfeld einer Demonstration von derjenigen des Gemeinderates unterscheidet, mische ich mich ein", sagte Käser. So habe er sich vor der diesjährigen Anti-WEF-Kundgebung mit Stadtpräsident Alexander Tschäppät (sp) in Verbindung gesetzt, um einen Rückzug der ursprünglich erteilten Bewilligung zu bewirken. "Wenn du das sagst, ist die Bewilligung in fünf Minuten widerrufen", habe Tschäppät geantwortet. Die Kundgebung habe in der Folge verhindert werden können. Es seien zwar 200 Personen verhaftet worden, und "irgendwann" werde ein Gericht feststellen, dass die Polizei unverhältnismässig vorgegangen sei. Aber was zähle, sei das Zeichen, das die Einheitspolizei gesetzt habe: "In dieser Stadt gibt es keine Saubannerzüge mehr", versicherte Käser unter Anspielung auf den Jahrestag der entgleisten Anti-SVP-Kundgebung vom 6. Oktober 2007.

Drogenhandel in der Vorplatz-Bar

Direkte Kritik äusserte Käser in Bezug auf die Situation vor der Reitschule. Der Gemeinderat habe geglaubt, mit der Bewilligung der Vorplatz-Bar die Bildung einer Drogenszene zu verhindern. Die Polizei habe aber das Gegenteil festgestellt: "Gerade die Bar war der Umschlagplatz für Drogen." Die Kantonspolizei sei nun im Gespräch mit dem Gemeinderat und dem Statthalteramt, um nächsten Sommer eine erneute Szenenbildung zu verhindern. "Es ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die mir bis Ende Januar 2009 ein Massnahmenpaket vorlegen soll", sagte Käser.

"Stadt Bern muss mehr bezahlen"

Ein weiteres Augenmerk Käsers gilt der sinkenden Hemmschwelle zur Ausübung von Gewalt. Trotz einem Rückgang im Jahr 2007 nehme die Anzahl der Delikte gegen Leib und Leben "tendenziell" zu. Abhilfe verspreche er sich von der Videoüberwachung, die der Grosse Rat jüngst ermöglicht habe. "Von der Stadt Bern haben wir aber noch kein einziges Gesuch für die Installation einer Kamera", sagte Käser.

Bei sportlichen Grossveranstaltungen wiederum müsse die Polizei wegen gewaltbereiter Fans viermal mehr Präsenzzeit leisten als 2002. "Es kann nicht sein, dass der Kanton die Polizei für zwei Vereine zahlt, die ihre Fans nicht im Griff haben", sagte Käser unter Anspielung auf YB und SCB. Bei der Neuverhandlung des Ressourcenvertrages werde der Kanton seine Interessen durchsetzen. "Die Stadt Bern wird mehr bezahlen müssen", sagte Käser.

Bernhard Ott

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Berner Rundschau 11.10.08

Käser liest der Stadt die Leviten

Polizeichef

Bern sei zwar grundsätzlich sicher - ansonsten will er hart durchgreifen

Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser stellt klar: In der Stadt Bern dulde er "keine Saubannerzüge" mehr. Weiter geht eine Arbeitsgruppe in seinem Auftrag die Situation des Reitschul-Vorplatzes an.

Samuel Thomi

"Ich will in Bern keine Saubannerzüge mehr." Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) hielt gestern mit markigen Worten fest, wie er sich die Arbeit der Kantonspolizei (Kapo) in der Stadt Bern vorstellt. Direkt Einfluss darauf nehmen kann er seit Anfang Jahr. Damals ging die Berner Stadtpolizei ob der Kantonalisierung in der Kapo auf. Somit verläuft die Linie der operativen und politischen Verantwortung der Polizeiarbeit für die Stadt Bern seither via Kapo-Kommandant Stefan Blättler zum kantonalen Polizeidirektor Hans-Jürg Käser. Der rot-grün dominierte Berner Gemeinderat tritt dabei noch als Bitt- und Besteller der polizeilichen Leistungen auf und formuliert in einem Ressourcenvertrag die Anforderungen. Dass es bei deren Umsetzungen zu unterschiedlichen Auffassungen und politischen Differenzen kommen würde, war absehbar. "So habe ich die erste von zwei Anti-Wef-Demos Anfang Jahr ganz nach meinem Gusto behandelt", kommentierte Käser. Nach der anfänglichen Bewilligung des Umzugs von Ende Januar durch die Stadt habe er SP-Stapi Alexander Tschäppät angerufen und ihm mitgeteilt: "Das geht so nicht. Fünf Minuten später", sei die Bewilligung für die Demo denn auch "Geschichte gewesen", so Käser in seinem Vortrag an der Hauptversammlung der rechtsbürgerlichen Polit-Vereinigung Entente Bernoise.

"Der hinter den Polizisten steht"

An der entsprechend unbewilligten Demo wurden 242 Personen verhaftet - "und falls sich nachträglich auf juristischem Weg herausstellen sollte, dass dabei teilweise unverhältnismässig gehandelt wurde, könnte ich gut damit leben", fügte Käser an. Nach einem Gewaltverzicht seitens der Organisatoren wurde die zweite Anti-Wef-Demo kurz darauf bewilligt und verlief friedlich. In zahlreichen Gesprächen habe er zwischenzeitlich erfahren können, als wie "wichtig es insbesondere auch ehemalige Mitarbeiter der Stadtpolizei" empfänden, dass "endlich wieder einmal ein politischer Amtsträger klare Entscheide fällt und schliesslich auch hinter den Polizisten steht."

Doch Käser ist nicht nur bei Demos eine "klare Haltung" wichtig. Im Stadtberner Alltag hat er auch die Reithalle im Visier. "Zwar hat sich die offene Drogenszene im Vergleich zu den 90er-Jahren stark verbessert", sagte er, bei der Reithalle beispielsweise stelle er aber "das Gegenteil" fest. Gerade die im Frühsommer eingerichtete Vorplatz-Bar habe nicht zu einer Entschärfung des Problems geführt, sondern deren Umfeld sei zum Umschlagplatz für illegale Drogen verkommen. Daher habe er mit dem Gemeinderat auch eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis Anfang nächstes Jahr Lösungsvorschläge erarbeiten müsse wie mit der Szene auf dem Reitschul-Vorplatz künftig umgegangen werden solle.

"Meist bandenmässige Überfälle"

Dabei gelte es aber "nicht ausser Acht zu lassen", so Käser, dass Bern "grundsätzlich eine sichere Stadt" sei. Es gebe jedoch "einzelne Stellen", die der Kantonspolizei und somit auch ihm als Regierungsrat "Schwierigkeiten" bereiteten. Als weitere Beispiele nannte er die weit verzweigten Altstadtgässchen, in denen sich "meist bandenmässig organisierte Überfälle" häuften, oder die Situation auf der grossen Schanze.

Neue "Halbe" Polizisten

Im August 2008 begannen fünfzig Frauen und Männer in Ittigen die Ausbildung zu polizeilichen Sicherheitsassistenten. Nach fünfmonatiger Ausbildung - die normale Polizeischule dauert zwölf Monate - sollen sie in den Bereichen Sicherheit, Verkehr und Ordnung zum Einsatz kommen. Ebenfalls Anfang 2009 werden die ersten ausgebildeten Botschaftsschützer in den Dienst der Kapo treten, sagte Polizeidirektor Hans-Jürg Käser gestern. Er rechne damit, dass die Kapo die Aufgaben im Botschaftsschutz - wie es Anfang Jahr von Bund und Kantonen vereinbart wurde - voll übernehmen könne und so Vertreter der militärischen Sicherheit wie auch WK-Soldaten im Berner Kirchenfeld ersetzen würden (wir berichteten). (sat)

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BZ 11.10.08

Sicherheit in Bern

"Damals waren halt grad keine Wahlen"

Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) referierte vor der bürgerlichen Entente Bernoise über die Sicherheitslage in der Stadt Bern. Er versicherte, dass er mit dem rotgrünen Gemeinderat Klartext spreche.

Er sage sehr gerne etwas zum Thema Sicherheit, bedankte sich Polizeidirektor Hans-Jürg Käser bei der Entente Bernoise für die Einladung. "Sicherheit ist ein freisinniges Thema", erklärte der FDP-Mann den Mitgliedern der bürgerlichen Vereinigung - das habe er dem FDP-Präsidenten Fulvio Pelli vor den nationalen Wahlen 2007 vergeblich klarzumachen versucht - "und dann haben andere mit dem Thema die Wahlen gewonnen".

Doch eigentlich ging es gestern an der Hauptversammlung der Entente im Alten Tramdepot nicht um den nationalen Krebsgang der FDP, sondern um Käsers Herausforderung, als kantonaler Polizeidirektor seit der Fusion von Stadt- und Kantonspolizei auf Anfang Jahr auch für die Sicherheit der Stadt Bern zuständig zu sein. "Wenn man die Verantwortung hat, sollte man auch die Mittel haben", spielte er auf das seltsame Konstrukt an, dass für die Sicherheit in der Stadt politisch weiterhin der Gemeinderat verantwortlich ist, operativ aber eben "seine" Kantonspolizei am Drücker sei.

Doch er, Käser, sei bereit, an dieser "Schnittstelle" seinen Mann zu stehen: "Wenn vor heiklen Einsätzen die Lagebeurteilungen von Kantonspolizei und Gemeinderat divergieren, greife ich ein". So sei es geschehen bei der Anti-WEF-Demo im Januar: "Da habe ich den Alex Tschäppät angerufen und gesagt, das geht so nicht - fünf Minuten später war die bereits erteilte Bewilligung wieder zurückgezogen."

"Grundsätzlich sicher"

Der grosse Polizeieinsatz bei der dann unbewilligt durchgeführten Demo und die zahlreichen Verhaftungen seien notwendig gewesen. "Sollte im Zuge des juristischen Nachspiels ein Gericht urteilen, dass der Einsatz unverhältnismässig war, dann kann ich damit leben." Die Kantonspolizei habe ein wichtiges Zeichen gesetzt. "Das war eine gute Erfahrung für mich und meine Polizei." In Gesprächen mit Polizisten habe er gehört, es sei gut, dass "die Politik endlich sagt, wos lang geht".

Käsers Referat enthielt auch Elemente: Bern sei eine schöne und "grundsätzlich sichere" Stadt. Weil aber der Verkehr ständig anwachse, die Gewaltbereitschaft zunehme und die Internetkriminalität wuchere, brauche der Kanton mehr Polizisten. Im Budget für die nächsten Jahre sind 200 zusätzliche Polizisten vorgesehen, Käser ist zuversichtlich, dass der Grosse Rat dem Vorschlag des Regierungsrats folgen wird.

Die Ansprüche von "denen"

In diesem Zusammenhang liess es sich Käser nicht nehmen, noch einen Seitenhieb in Richtung des rotgrün dominierten Gemeinderats zu platzieren: Bei der Polizeifusion liess die Stadt sich den Synergiegewinn von 3 Millionen "in cash" auszahlen. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass die Stadt zusätzliche Frontstellen schafft." Man sehe jetzt, was "die" für Ansprüche haben - "aber damals waren halt grad keine Wahlen".

Adrian Zurbriggen

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SBB GEGEN SURPRISE
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Bund 11.10.08

SBB kündigen "Surprise" Vertrag

Ab 2009 darf das Strassenmagazin "Surprise" nicht mehr im Berner Bahnhof verkauft werden - aus Kundenfreundlichkeit, begründen die SBB.

Das Strassenmagazin "Surprise" verschwindet per 1. Januar 2009 aus dem Berner Bahnhof. Grund dafür ist ein Entscheid der SBB. Diese will künftig keine Bewilligungen mehr für Verkaufs- und Promotionsaktivitäten in den Bahnhöfen erteilen. Wiederholt hätten sich Kunden über die Verkaufs- und Verteilaktionen beklagt, begründen die SBB den Schritt. "Aus diesem Grund haben die SBB vorsorglich alle Promotionsverträge per Ende dieses Jahres aufgelöst."

Für das Strassenmagazin "Surprise" hat der SBB-Entscheid massive Auswirkungen, wie Geschäftsführer Fred Lauener sagt. Grosse Bahnhöfe der Deutschschweiz gehörten seit der Gründung von "Surprise" vor elf Jahren zu den wichtigsten Verkaufsplätzen für das Strassenmagazin. "Wir erzielen rund einen Viertel des gesamten Heftumsatzes durch Verkäufe in Bahnhöfen." Durch das Bahnhofsverbot sei zwar das Strassenmagazin in seiner Existenz nicht unmittelbar gefährdet, dennoch müsse nun nach Wegen gesucht werden, um den bevorstehenden Umsatzausfall zu kompensieren. "Wir suchen nun schnellstmöglich nach alternativen Verkaufsorten."

Umplatzierung schwierig

Für die betroffenen "Surprise"-Verkäufer bedeute der Entscheid der SBB eine regelrechte Katastrophe, sagt Lauener. "Gerade auch im Bahnhof Bern handelt es sich um langjährige Mitarbeiter, deren Chancen auf einen Arbeitsplatz im regulären Arbeitsmarkt entsprechend klein sind." Diese Menschen seien auch persönlich eng mit dem Bahnhof verbunden, biete er ihnen doch eine Tagesstruktur und sei Ort für soziale Kontakte. Eine Umplatzierung an andere Verkaufsstandorte werde deshalb in vielen Fällen auch menschlich sehr schwierig.

Letztes Wort nicht gesprochen

Seit der Entscheid im Sommer kommuniziert worden sei, habe man mit der SBB das Gespräch gesucht, sagt Lauener.

Die SBB bestätigten gestern auf Anfrage, dass man derzeit mit den Organisationen und Firmen, welche bisher Promotionen durchgeführt hätten, im Gespräch sei. So auch mit dem Strassenmagazin "Surprise". "Tatsache ist, dass die SBB mit den Verantwortlichen des Strassenmagazins bereits zusammengekommen sind und die Gespräche nicht abgeschlossen sind", teilen die SBB mit. Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. "Die SBB sind an konstruktiven Lösungen mit allen Anspruchsgruppen interessiert." Fest stehe, dass die Anzahl der Promotionen in den SBB-Bahnhöfen in Zukunft spürbar reduziert werde. Ziel der SBB sei es, die ungestörte Zirkulation der immer zahlreicher werdenden Fahrgäste zu gewährleisten.

Simona Benovici

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PNOS
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BZ 11.10.08

Emigration bei der Pnos

Die Linie der hiesigen Pnos ist bekannt. "Der Ausländeranteil ist in Langenthal sowie in der übrigen Schweiz viel zu hoch", schreibt die Partei in ihrer Mitteilungsschrift, der "Volksinfo". Für die Pnos sind die vielen Ausländer schuld daran, dass die Gewalt zunimmt. "Unsere Schweizer Mädchen werden belästigt, und die Jungs werden verprügelt", heisst es weiter. Die rechte Langenthaler Partei würde es am liebsten jedem Ausländer verbieten, das Heimatland zu verlassen und in die Schweiz zu kommen. Sie wehrt sich also gegen Emigration und Immigration - so heissen die beiden Phänomene in der Fachsprache.

Für die Langenthaler Wahlen wirft die Pnos ihre Grundsätze jetzt über den Haufen. Sie hat einen Kandidaten aufgestellt, der einen luzernischen Migrationshintergrund aufweist: Timotheus Winzenried. Vor zwei Jahren erst überquerte er die Grenze zum Kanton Bern - er wanderte in Roggwil ein. Und gar erst seit diesem Februar versucht er, sich in der Langenthaler Fremde zu integrieren.

Der 21-jährige Chemikant mit dem biblischen Namen tritt an, weil der bisherige Pnos-Stadtrat Tobias Hirschi keine Lust mehr hat. Warum wohl? Er hat sich offenbar schlecht integriert. Der gebürtige Langenthaler liess mitteilen, er sei im Stadtrat "relativ alleine und isoliert" gewesen. Und was macht man da? Man emigriert und sucht andernorts sein Glück. In der "Volksinfo" schreibt Strassenbauer Hirschi denn auch: Er überlege sich, aus Langenthal wegzuziehen. Wir wünschen dem Emigranten alles Gute und hoffen, dass er sich gut integriert - wo auch immer er landen wird.
Dominik Balmer

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NESTLÉ/SECURITAS
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Blick 11.10.08

Politiker fordern von Nestlé Schnüffelstopp

Nestlé bleibt in den negativen Schlagzeilen. Jetzt fordern 76 Parlamentarier den sofortigen Stopp der Privat-Schnüffelei.

Lebensmittel-Multi Nestlé engagierte private Securitas-Agenten und liess sie Globalisierungskritiker ausschnüffeln. Das offensichtlich über längere Zeit. Und nachdem die Affäre aufgeflogen war, liess Nestlé trotz aller Proteste vermelden, man werde bei Bedarf auch in Zukunft auf die Dienste von Privat-Spionen zurückgreifen.

Jetzt haben Politiker die Nase voll vom Weltkonzern. 76 Parlamentarier unterzeichneten einen "Appell gegen Schnüffeleien durch Nestlé und Securitas". Vor allem Linke und Grüne, aber auch einige aus FDP und CVP wie Kathy Riklin.

"Schlicht unanständig"

"Nestlé soll gefälligst mit offenen Karten spielen. Was sie tun, ist schlicht unanständig", so CVP-Frau Riklin. Organisiert haben den Appell SP-Nationalrat Andrea Hämmerli und der grüne Ständerat Luc Recordon. Ihn ärgert vor allem, dass Nestlé auch in Zukunft politische Gegner mit Privatdetektiven ausspionieren will: "Wenn sie nicht von sich aus zur Vernunft kommen, muss die Politik dem Treiben einen Riegel schieben."

Simon Spengler