MEDIENSPIEGEL 19.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Big Brother Awards: Kategorie "Lebenswerk" an Schnüffelpolizist Kurt Trolliet
- PNOS-Friedrich: "Whitney Toyloy ist biologisch gesehen keine Schweizerin"

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REITSCHULE
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Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Mi 22.10.08
19.00 Uhr - SousLePont - Irland Spezialitäten
20.00 Uhr - Infoladen - Halbwertszeiten; Irina Kosean, D 2006. anti-atom.ch
20:30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile von Compagnie Buffpapier

Do 23.10.08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.00 Uhr - Frauenraum - Guatemala - Sexuelle Orientierung als Bedrohung? Infoveranstaltung und Diskussion mit Jorge Lopéz und Zulma Robles von OASIS (Organización de Apoyo a una Sexualidad frente als SIDA) aus Guatemala
20.00 Uhr - Infoladen - Anti-AKW-Info-Veranstaltung und Diskussion, Details auf www.anti-atom.ch
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile von Compagnie Buffpapier
20.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland im Herbst; Volker Schlöndorff, Heinrich Böll, Rainer Werner Fassbinder u.a., D 1978

Fr 24.10.08 - Reitschulefest 08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Infoladen - megafon-Lesung: megafon-AutorInnen lesen kurzgeschichten
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile von Compagnie Buffpapier
21.00 Uhr - Kino - Anti-AKW-Filme: Verschiedene Filme zum Thema...
22.00 Uhr - Frauenraum - Kyuuri (I), Presence of Mind (D), Support: Djane Kami Katze
22.00 Uhr - SousLePont - Träsh my Äss #2 mit Fritz der Traktorist (BE, Techno-Hop) und DJ
22.00 Uhr - Dachstock - Electronical Night: Abe Duque (Abe Duque Recs/Int. Deejay Gigolo), Housemeister (Allyoucanbeat/bpitch/ger), One Shot Orchestra (ch), DJ Smat

Sa 25.10.08 - Reitschulefest 08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch, Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile von Compagnie Buffpapier
21.00 Uhr - Kino - Anti-AKW-Filme: Verschiedene Filme zum Thema.
22.00 Uhr - Frauenraum - Battledykes (D), The Boonaraaas!!! (D), Support: Djane Deeba
22.00 Uhr - SousLePont - Esperanto #1 mit Prosaik (BE, Hip-Hop) und Tsigan (BE, Hip-Hop)
22.00 Uhr - Dachstock - Rockin', funkin' Night: Living Colour (usa) The Legends are back! plus Round Table Knights
24.00 Uhr - Infoladen - Endlager-Lounge

Infos: www.reitschule.ch - www.anti-atom.ch

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BIG BROTHER AWARDS
http://www.bigbrotherawards.ch/2008/
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bigbrotherawards.ch/2008 18.10.08

Die Sieger 2008!

18.10.2008: Anlässlich der heutigen Preisverleihung im Tojo in Bern konnten die folgenden Auszeichnungen vergeben werden: Fachgruppe 9 der Staatsanwaltschaft Basel erhielt den Pokal in der Kategorie Staat (Fichierung von Grossräten), die Securitas, Abteilung Investigation Services jenen in der Kategorie Business (Bespitzelung von kritischen Gruppierungen) und die Krankenkasse CSS den ersten Preis in der Kategorie Arbeitsplatz (Absenzen-Kontrolle). Der begehrte Lebenswerk-Award ging an Kurt Trolliet, Staatsschutzbeamter, KaPo Bern (präventive Verhaftung von Journalisten).

Gewinner eines Winkelried-Awards für eine Person oder Organisation, die sich im Jahr 2008 besonders gegen Überwachung und Kontrolle einsetzte, wurde Bündnis Luzern für alle für ihren Widerstand gegen Videoüberwachung und Rayonverbote.

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bernerzeitung.ch 19.10.08

"Big Brother Awards" für Basler Staatsanwaltschaft, Securitas und CSS

Der Verein "grundrechte.ch" und die Swiss Internet User Group haben die angeblich schwerwiegendsten Datenschutzverletzungen des Jahres ausgezeichnet.

Die Basler Staatsanwaltschaft, die Securitas und die Krankenkasse CSS haben die "Big Brother Awards" für das Jahr 2008 gewonnen. Die Pokale aus Beton wurden in Bern vergeben.

Fichierung von Parlamentariern

Die Staatsanwaltschaft Basel erhielt die "Auszeichnung" in der Kategorie Staat. Eine ihr unterstellte Abteilung der Kantonspolizei hatte gemäss Angaben der Organisatoren Fichen über sechs türkischsstämmige Basler Grossräte angelegt. Diese Fichierung wurde im Juni bekannt.

Die Securitas erhielt den Award in der Kategorie Business. Sie hatte die globalisierungskritische Organisation Attac Waadt bespitzelt. Die Bespitzelung erfolgte vor und während des G8- Gipfels von Evian im Jahr 2003 und wurde erst dieses Jahr publik.

In der Kategorie Arbeitsplatz erhielt die Krankenkasse CSS den Award für ihr "Absenzenmanagement". Gewerkschafter bezeichneten dieses Angebot der CSS an andere Unternehmen als Schnüffelei. Die CSS spricht von frühzeitiger Betreuung und bedürfnisgerechter Unterstützung arbeitsunfähiger Mitarbeitender.

"Lebenswerk-Award" für Berner Polizisten

Die Organisatoren - der Verein "grundrechte.ch" und die Swiss Internet User Group - verliehen auch einen Preis "für besonders hartnäckige Verletzungen der Grundrechte".

Dieser "Lebenswerk-Award" ging an einen Angestellten der Berner Kantonspolizei. Er soll für die Festnahme von zwei Journalisten bei der Anti-WEF-Kundgebung von Januar 2008 in Bern verantwortlich sein.

Neunte Preisverleihung in der Schweiz

Die "Big Brother Awards" wurden erstmals 1998 in Grossbritannien von der Organisation "Privacy International" verliehen. Seither haben gemäss Angaben der Schweizer Organisatoren weltweit 60 "Ehrungen" in 19 Ländern stattgefunden. In der Schweiz sind die Preise zum neunten Mal verteilt worden.

Für die Schweizer Preise gingen dieses Jahr 80 Nominierungen aus der Bevölkerung ein. Eine siebenköpfige Jury kürte die Gewinner. Diese erhalten nicht nur den Betonpokal, falls sie ihn in Empfang nehmen, sondern auch einen Eintrag in der "Hall of Shame" im Internet. (vin/sda)

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PNOS
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Sonntag 19.10.08

"Whitney Toyloy ist biologisch gesehen keine Schweizerin"

Nach fremdenfeindlichen Attacken auf schönste Schweizerin: Drohungen gegen Pnos-Führer

Die neue Miss Schweiz ist ins Fadenkreuz der rechtsradikalen Pnos geraten. Unfassbar: Jetzt haut die einzige Frau im Parteivorstand noch eins drauf.

Von Claudia Marinka

"Wir stehen voll und ganz zu den Aussagen von Pnos-Führer Dominic Lüthard. Er hat das ausgesprochen, was viele denken", sagt Denise Friederich, Vorstandsmitglied der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) gegenüber dem "Sonntag".

Friederich berichtet von entrüsteten Briefen, E-Mails und Telefonanrufen, die Dominic Lüthard nach seiner Attacke einstecken musste. "Es gab einige Drohungen darunter", sagt Friederich. Doch man wolle sich den Mund nicht verbieten lassen.

"Ich finde es einer Demokratie unwürdig, wenn man seine Meinung nicht äussern darf", sagt sie. Deshalb wolle sich die Pnos weiterhin für "eine schweizerische Schweiz und gegen die Multikultur" einsetzen. Friederich: "Die Miss-Schweiz-Wahl ist sowieso viel zu oberflächlich und gehört abgesetzt."

Damit stellt sich erstmals ein offizielles Pnos-Mitglied hinter die erschreckenden Worte des Langenthaler Pnos-Führers Dominic Lüthard. Er schrieb vergangene Woche gemäss "20 Minuten", "die braune Schweizerin" verkörpere "ein Geschwür, welches die freie, unabhängige Eidgenossenschaft am Auffressen" sei. Jemand mit eidgenössischen Wurzeln sehe nicht aus wie Toyloy. Lüthard empörte sich darüber, dass "Frauen mit Migrationshintergrund" überhaupt an Miss-Wahlen antreten, obwohl es genug Schweizerinnen mit eidgenössischen Wurzeln gebe.

"Eine Miss Schweiz soll nicht Multikulti sein, sondern über mehrere Generationen hinweg Schweizer Wurzeln vorweisen können", doppelt nun Friederich nach. Scheinheilig betont sie, dass sie persönlich nichts gegen Whitney Toyloy habe. Sie störe sich jedoch daran, wenn dem Volk durch solche Anlässe vermittelt werde, die Multikultur sei ein Segen für die Schweiz, so die verquere Argumentation. "Eine Miss Schweiz sollte unsere Kultur präsentieren. Whitney Toyloy ist biologisch gesehen keine Schweizerin", sagt sie.

Inzwischen hat die Berner Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen den Vertreter der Partei eingeleitet. Für den Rechtsanwalt Daniel Kettiger ist der Straftatbestand der Rassendiskriminierung in zweierlei Hinsicht gegeben.

Lüthard spreche, erstens, von der "braunen Schweizerin". Der Begriff "Geschwür" in Verbindung mit einem Rassenmerkmal sei eine grobe Diskriminierung und herabwürdigend. Zweitens: Aufgrund der Rasse spreche Lüthard den Frauen die Legitimität ab, die Schweiz zu repräsentieren.

Denise Friederich dazu: "Wir werden darauf nicht reagieren, da wir nicht mit einer Verurteilung rechnen."