MEDIENSPIEGEL 22.10.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo)
- Reitschule-Fest
- Reitschule-Initiative
- Theiler gegen Bahnhof-Reglement
- Polizeirekrutierung
- Randstand Luzern: neue Drogenanlaufstelle
- Stop Murder Music Bern in Basel
- Fussball & Homophobie
- Mumia Abu-Jamal
-----------------------
REITSCHULE
-----------------------
Okt 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Mi 22.10.08
19.00 Uhr - SousLePont - Irland
Spezialitäten
20.00 Uhr - Infoladen - Halbwertszeiten;
Irina Kosean, D 2006. anti-atom.ch
20:30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile
von Compagnie Buffpapier
Do 23.10.08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch,
Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus
Wackersdorf - bis 25.10.08
20.00 Uhr - Frauenraum - Guatemala -
Sexuelle Orientierung als Bedrohung?
Infoveranstaltung und Diskussion mit Jorge Lopéz und Zulma
Robles von
OASIS (Organización de Apoyo a una Sexualidad frente als SIDA)
aus
Guatemala
20.00 Uhr - Infoladen - Anti-AKW-Info-Veranstaltung
und Diskussion, Details auf www.anti-atom.ch
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile
von Compagnie Buffpapier
20.30 Uhr - Kino - RAF-Filme: Deutschland
im Herbst; Volker Schlöndorff, Heinrich Böll, Rainer
Werner Fassbinder u.a., D 1978
Fr 24.10.08 - Reitschulefest
08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch,
Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus
Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Infoladen - megafon-Lesung:
megafon-AutorInnen lesen kurzgeschichten
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile
von Compagnie Buffpapier
21.00 Uhr - Kino - Anti-AKW-Filme:
Verschiedene Filme zum Thema...
22.00 Uhr - Frauenraum - Kyuuri (I),
Presence of Mind (D), Support: Djane Kami Katze
22.00 Uhr - SousLePont - Träsh
my Äss #2 mit Fritz der Traktorist (BE, Techno-Hop) und DJ
22.00 Uhr - Dachstock - Electronical
Night: Abe Duque (Abe Duque Recs/Int. Deejay Gigolo),
Housemeister (Allyoucanbeat/bpitch/ger), One Shot Orchestra (ch), DJ
Smat
Sa 25.10.08 - Reitschulefest
08
19-23 Uhr - Kinodurchgang - Ob friedlich oder militant... anti-atom.ch,
Ausstellung Die Chaoten - Bilder aus
Wackersdorf - bis 25.10.08
20.30 Uhr - Tojo - Voyage Immobile
von Compagnie Buffpapier
21.00 Uhr - Kino - Anti-AKW-Filme:
Verschiedene Filme zum Thema.
22.00 Uhr - Frauenraum - Battledykes
(D), The Boonaraaas!!! (D), Support: Djane Deeba
22.00 Uhr - SousLePont - Esperanto #1
mit Prosaik (BE, Hip-Hop) und Tsigan (BE, Hip-Hop)
22.00 Uhr - Dachstock - Rockin',
funkin' Night: Living Colour (usa) The Legends are back! plus
Round Table Knights
24.00 Uhr - Infoladen - Endlager-Lounge
Infos: www.reitschule.ch - www.anti-atom.ch
---
BZ 22.10.08
Tojo Theater Bern
Unterwegs im Reich der Illusionen
Willkommen bei der Compagnie Buffpapier: Ihr jüngster Streich
"Voyage
Immobile" erzählt von einem gutgläubigen Probanden, der den
trickreichen Verführungskünsten zweier ominöser
Gestalten ausgesetzt
ist. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn in eine burleske Comic-Welt
führt. Das theatralische Konstrukt wird von den zwei
Manipulateuren
inszeniert und führt den mutigen Pionier in ein Abenteuer voller
Überraschungen. Eine märchenhafte Bildergeschichte,
erzählt durch eine
Kartonrolle von 50 Metern Länge.
mgt
Heute um 20.30 Uhr im Tojo Theater Bern. Weitere Vorstellung bis
Samstag. www.tojo.ch
---
kulturagenda.be
23.10.08
Compagnie Buffpapier im Tojo Theater
Skurril, fantastisch und grotesk ist die Welt der Compagnie Buffpapier.
In ihrer neusten Produktion entführt die Theatergruppe das
Publikum in
eine Bildergeschichte, erzählt durch eine Kartonrolle von 50
Metern
Länge. Ein Monsieur mit Hut platzt in die von zwei ominösen
Gestalten
inszenierte Utopie "Voyage Immobile". Theater wie ein farbenfroher
Comic.
Tojo Theater, Bern. Mi., 22.10., bis Sa., 25.10., 20.30 Uhr
----------------------------------
REITSCHULE-FEST
----------------------------------
BZ 22.10.08
Reitschule-fest am Freitag und Samstag
Mit Kultur Vorurteile abbauen
Wie erleben Kulturschaffende die neu entflammte Debatte um die
Reitschule? Vor dem grossen Reitschule-Fest vom Freitag und Samstag war
diese Zeitung im Kino, im Tojo, im Dachstock und im Frauenraum zu
Besuch.
Nein, Edith Sommerhalder war nicht wirklich überrascht, als vor
einigen
Wochen die politische Diskussion um die Reitschule wieder entflammte.
Auslöser war der Tod eines drogenabhängigen Mannes nach einer
Schlägerei unter der Eisenbahnbrücke. Seit zwanzig Jahren
arbeitet
Edith Sommerhalder ehrenamtlich in der Reitschule mit, seit
längerer
Zeit in der Arbeitsgruppe Kino. "Immer vor Wahlen wird die Existenz der
Reitschule von jemandem in Frage gestellt", sagt sie. Das sei schade,
denn dadurch könnten sich die Arbeitsgruppen nicht auf ihre
Hauptaufgabe konzentrieren - den Kulturbetrieb zu organisieren.
Debatte bremst Arbeit
So wie Edith Sommerhalder sehen das auch andere Reitschülerinnen
und
Reitschüler (siehe dazu Texte rechts). Stellvertretend für
die 14
Arbeitsgruppen und die 13 weiteren aktiven Gruppen, die das
Kulturprogramm und das Leben in der Reitschule gestalten, haben wir
deren vier besucht. Wie erleben sie die politische Debatte rund um die
Reitschule? Wird ihre tägliche Arbeit davon beeinflusst?
Ja, die Arbeit werde erschwert, finden sie unisono. An Treffen der
Arbeitsgruppen müsse ein grosser Teil der Zeit über aktuelle
Probleme
diskutiert werden. "Wir kommen nicht zum Nachdenken", sagt
beispielsweise Michael Röhrenbach vom Tojo Theater. Nachdenken
darüber,
in welche Richtung der Kulturbetrieb gehen soll oder welche Projekte
entwickelt werden könnten. Es sei auch sehr schwierig, neue Leute
zu
finden, sagt Désirée Peter vom Frauenraum. "Weil sich
viele abschrecken
lassen von diesen Diskussionen."
Zu schaffen macht den Kulturveranstaltern der Reitschule auch die
Nähe
zur Drogenanlaufstelle. Wer den Kulturort Reitschule aber mit Drogen
und Gewalt gleichsetze, sei schlecht informiert oder vielleicht selber
noch nie in der Reitschule gewesen, sagt Sonja Eisl vom Tojo Theater.
Letzteres lässt sich am Freitag und Samstag ändern.
Zwei Tage Reitschule-Fest
Am grossen Reitschule-Fest organisieren alle Arbeitsgruppen zusammen
ein zweitägiges Programm. Mit dem Gewinn des Festes wird die
gemeinsame
Reitschule-Kasse gefüttert. Das Fest ist aber mehr als eine
Einnahmequelle. Es sei eine gute Gelegenheit, sich ein Bild von der
Reitschule und ihrem Betrieb zu machen, findet Sabine Ruch. Auch
Kritiker sollten einmal in die Reitschule kommen "und sich selber ein
Bild machen".
Mirjam Messerli
Das Programm und Infos unter
•www.reitschule.ch
--
Fette Beats im Dachstock
"Ohne die Reitschule wäre Bern nur eine verschlafene kleine
Stadt", sagt Sabine Ruch vom Dachstock.
"Die Reitschule muss für alles hinhalten. Das nervt mich
gewaltig",
sagt Sabine Ruch, die im Dachstock das Programm macht. Sie liebe diesen
Ort, sagt sie. Der Konzertraum und die Akustik seien einzigartig in der
Schweiz. Vor dreizehn Jahren hat Ruch in einer der Arbeitsgruppen
angefangen. Und ist dabei geblieben - obschon sie die "Gratwanderung"
manchmal leid ist. Das Abwägen zwischen kommerzielleren
Veranstaltungen, die mehr Leute anziehen, und Undergroundkultur, die
sonst in Bern kaum Platz findet. Zur anspruchsvollen Arbeit kommen die
immer wieder aufflammenden Debatten um die Daseinsberechtigung der
Reitschule. "Man muss nur im Zug ein wenig hinhören, was die Leute
reden", sagt sie. "Unglaublich viele Vorurteile." Auch aus diesem Grund
veranstalte man das Reitschule-Fest: "Damit solche Leute mal herkommen
und sich selber ein Bild machen können."
Die Kulturveranstalter seien täglich im Sandwich, sagt Sabine
Ruch:
Einerseits müssten sie ein interessantes Programm bieten,
andererseits
sich mit Dingen herumschlagen, die nichts mit ihrer Aufgabe zu tun
hätten.
Die Lösung? "Weiterbügeln", sagt Sabine Ruch. Bern brauche
die
Reitschule. Dieses "urbane Bollwerk" neben den Sandsteinmauern. "Ohne
die Reitschule wäre Bern nur eine verschlafene kleine Stadt."
mm
Dachstock: Freitag, 24.Oktober, 22 Uhr: Abe Duque Housemeister und das
One Shot Orchestra. Samstag, 25.Oktober, 22 Uhr: Living Colour.
--
Film ab im alten Pferdestall
Für Edith Sommerhalder vom Kino ist die Reitschule "ein genialer
Kulturort". Vor Wahlen gehe das leider oft vergessen.
Seit zwanzig Jahren ist Edith Sommerhalder in der Reitschule aktiv.
Hauptberuflich arbeitet sie als Lehrerin, in ihrer Freizeit engagiert
sie sich in der Kinogruppe. "Für mich ist die Reitschule ein
genialer
Kulturort", schwärmt Edith Sommerhalder. Sie stehe auch nach all
den
Jahren noch immer zu der Form, in der hier gearbeitet werde, sagt sie.
"Alles im Kollektiv zu diskutieren und zu entscheiden ist zwar manchmal
mühsam, aber aus meiner Sicht das einzig Richtige."
Edith Sommerhalder bedauert es, dass in regelmässigen
Abständen - "und
sicher immer vor Wahlen" - die Existenz der Reitschule in Frage
gestellt wird. "Dadurch können sich die Arbeitsgruppen nicht auf
ihre
Hauptaufgabe konzentrieren." Im Gespräch mit den Kinogästen
erlebe sie
aber viel Solidarität, erzählt Sommerhalder. "Das Kino ist
glücklicherweise auch kein Anziehungspunkt für Leute, die
Probleme
machen wollen." Das Kino werde auch von vielen älteren Leuten
besucht.
"Da wir thematisch gestaltete Filmreihen zeigen, fühlen sich immer
wieder andere Menschen angesprochen."
Die Drogenprobleme rund um die Reitschule seien hin und wieder Thema
von Gesprächen an der Kinobar, sagt Edith Sommerhalder. Die
meisten
Gäste seien aber der Meinung, dass nicht die Reitschule dieses
Problem
lösen müsse.
mm
Kino in der Reitschule: Die Filmreihe findet von Do. bis Sa. statt, am
Do. um 20.30 Uhr, Fr. und Sa. um 21 Uhr. Jeden zweiten Do. um 20.30 Uhr
zeigt "uncut" schwul-lesbische Filme.
--
Bühne frei im Tojo Theater
Sonja Eisl und Michael Röhrenbach vom Tojo möchten ihre
Energie ins Theater statt in Abstimmungskämpfe stecken.
"Einzigartig" findet Sonja Eisl das Tojo Theater in der Reitschule.
"Wir sind ein wichtiger Aufführungsort für die freie
Schweizer
Theaterszene, mit einem breit gefächerten Programm." Das Tojo sei
immer
wieder ein Sprungbrett für junge Künstler.
Ja, sie werde auf die aktuelle Debatte um die Reitschule angesprochen,
sagt sie. Vor allem von Bekannten, die nicht aus Bern kämen. "Wenn
sie
einen negativen Bericht gelesen oder gesehen haben, setzen sie die
Reitschule gleich mit Drogenproblemen und Gewalt." Dabei, so Eisl, gehe
häufig vergessen, was die Reitschule wirklich sei: ein Kulturort.
Seit sechs Jahren arbeitet Michael Röhrenbach für das Tojo.
Ihn macht
es wütend, "dass sich immer wieder Politiker mit dem Thema
Reitschule
profilieren wollen". Er versuche das zu ignorieren, aber manchmal sei
es schwierig, so zu arbeiten. "Wenn in regelmässigen
Abständen einer
die Schliessung der Reitschule fordert, müssen wir unsere Energie
in
den Abstimmungskampf stecken, statt Ideen entwickeln zu können."
Röhrenbach ist "sehr enttäuscht über die Behörden
und die Medien". Er
findet, dass die Falschen am Pranger stehen. "Die Reitschule muss und
kann das Drogenproblem der Stadt nicht lösen." Er hofft, dass die
zweite Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse - "wie von der Stadt
versprochen" - bis Ende Jahr eröffnet wird.
mm
Tojo Theater: Mi., 22., Do., 23., Fr., 24., Sa., 25.Oktober, je 20.30
Uhr: "Voyage Immobile".
--
Nicht nur Frauen im Raum
Im Frauenraum der Reitschule seien auch Männer willkommen,
räumt Désirée Peter mit einem alten Vorurteil auf.
Seit zwei Jahren arbeitet Désirée Peter im
Frauenraum-Kollektiv. "Im
Frauenraum sind übrigens auch Männer willkommen", sagt die
Sozialpädagogin lachend. Das Gerücht halte sich aber
hartnäckig, dass
Männer davongejagt würden. Solche Vorurteile amüsieren
Désirée Peter
eher, als dass sie sich darüber ärgert. Frustriert ist sie
dagegen über
das Bild, das in der Öffentlichkeit von der Reitschule gezeichnet
wird.
"Viele Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit." Sie hofft, dass
das Reitschule-Fest dazu beiträgt, dass Vorurteile abgebaut werden
können.
Bern brauche einen Ort wie die Reitschule, sagt Peter. "Und es ist
toll, dass die Reitschule einen Raum hat, in dem explizit Frauenkultur
gefördert wird."
Natürlich sei auch in der Arbeitsgruppe Frauenraum viel über
die
aktuellen Probleme rund um die Reitschule diskutiert worden, sagt
Désirée Peter. "Es ist auch schwierig, neue Leute zu
finden, weil sich
viele abschrecken lassen von diesen Debatten."
Es gebe auch Besucherinnen, welche nicht vorne beim grossen Tor in die
Reitschule kommen wollten, sondern durch den Hintereingang. "Ich
glaube, viele Menschen wollen einfach nicht vor dem Ausgang mit dem
Elend der Gesellschaft konfrontiert werden", sagt sie. "Und darum sagen
sie dann, sie hätten Angst."
mm
Frauenraum der Reitschule: Freitag, 24.Oktober, 22 Uhr, Kyuuri:
anschliessend Presence of Mind. Samstag, 25.Oktober, 22 Uhr:
Battledykes, anschliessend The Boonaraaas.
---
kulturagenda 23.10.08
Living Colour im Dachstock am Reitschulfest
Ihre Hits aus den 1980ern hallen in den Gehörgängen nach -
und davon leben sie auch nach ihrer Reunion im Jahr 2002.
80er-Mix in grellen Tönen
Sie machen ein wenig alles und nichts und irgendwie hat es dennoch
Stil: Living Colour sind die zu Fleisch gewordenen 80er-Jahre. Die New
Yorker Metal-Funk-Hardjazz-Fusionband tourt noch immer. Sie sind die
Alten geblieben, mehr noch ihre Songs.
In den 80er-Jahren war ich unter 10-jährig, setzte Plastiksteine
aufeinander und hörte Radio. Die Hits wurden einem damals wirklich
derart in die Kinderohren geklotzt, dass ich heute noch im Geiste Lego
verbaue, wenn sie mal wieder am Radio gespielt werden. "Rosanna" von
Toto, "What's Love Got to Do with it" von Tina Turner sind Exempel
dafür, und zwei weitere sind "Glamour Boys" und "Cult of
Personality",
beide von Living Colour. Die Band gibt es noch immer und sie spielt
weitgehend dieselben Lieder wie damals, demnächst im Dachstock zum
Anlass des Reitschulfests.
Fröhliche Gesichter zu harter Musik
Living Colour ist im Grunde eine Hardrock- oder Heavy-Band, die immer
ein wenig zu lieb war für dieses Genre. Die flotten Jungs
hüpften auf
der Bühne rum wie farbige Hartgummibälle. Ihre Kleider
leuchteten wie
die Leggins (danke, liebe 80er) meiner Nachbarin, damals. Immer ein
Lachen auf dem Gesicht und mit Zöpfchen auf dem Haupt, sahen die
vier
dunkelhäutigen New Yorker eher aus wie jamaikanische Musiker, die
auf
der Bühne in einer Phase der Marihuanaabstinenz einem wilden
Bewegungsdrang nachkommen und ihre Reggae- Musik etwas beschleunigt
haben.
Einer der Hits klingt denn auch genauso: "Glamour Boys", in der
Sänger
Corey Glover den Typus der schleimigen Männer beschreibt, die
immer so
tun, als seien sie auf der Überholspur. Die unverkennbare
80er-Nummer
ist zugleich in ihrer Poppigkeit eine Parodie auf die Yuppies, die da
besungen werden. Living Colour prangerte nicht nur neureiche Macker an,
sondern auch gesellschaftliche Missstände wie die Diskriminierung
der
Schwarzen. Hinter der vordergründigen Neon-Maskerade steckt eine
durchaus ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen, der
schrillen Phase zwischen Rubiks Zauberwürfel und dem Fall der
Berliner
Mauer.
Die Stimme in Schwarzweiss
1984 gegründet, trennte sich Living Colour 1994 und vereinigte
sich
2002 wieder. Obwohl die Band bis dahin viel fleissiger war im
Best-of-Compilations- Veröffentlichen als im Schreiben neuer
Songs,
ging sie ein Jahr später mal wieder ins Studio und nahm ein neues
Album
auf. Die vier knüpfen damit an den Hardrock-Funk-Crossover der
früheren
Jahre an: Verzerrte Gitarren von Vernon Reid werden relativiert von
einem funky Bass (Doug Wimbish) und am Schlagzeug ist Will Cahoun noch
immer nicht der ganz harte Metal-Haudegen. Corey Clovers Stimme ist
variabel und verbündet all die Stile, die in seiner Band
zusammenfliessen. Seine Stimme ist wohl die weisseste schwarze Stimme
überhaupt. Sie bewegt sich irgendwo zwischen Axl Rose und Anthony
Kiedis, und das ist jetzt nicht beleidigend gemeint.
Living Colour teilen das Schicksal anderer 80er-Revivals: Sie leben von
ihren älteren Songs. Das ist ganz okay, denn hin und wieder
gedanklich
Lego spielen ist ja auch nicht
schlecht. Michael Feller
\ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \
\ \ \ \ \ \ \ \
Dachstock der Reitschule, Bern
Sa., 25.10., 22 Uhr.
Reitschulfest: Fr., 24.10., und Sa., 25.10.
www.reitschule.ch
---
kulturagenda.be
23.10.08
Housemeister im Dachstock am Reitschulfest
Nicht den Boden wienern, sondern einen Beat-Teppich, geknüpft aus
Techno, Elektro und Punk, fürs Partyvolk ausbreiten will der
Berliner
Bpitchcontrol-DJ Housemeister (Bild). Angerollt kommt er am
Reitschulfest zusammen mit Abe Duque aus den USA. Support bieten die
Bern-Berlin-Connection "One:Shot:Orchestra" und DJ Smat.
Dachstock der Reitschule, Bern. Fr., 24.10., 22 Uhr
--------------------------------------------------------------
BERN AKTUELL & DIE REITSCHULE
--------------------------------------------------------------
Bern aktuell Oktober 08
Wir wollen keine rechtsfreien Räume
Von Alexander Feuz, Präsident FD Sektion Bern
Kirchenfeld/Brunnadern
Der Vorstand der Sektion Kirchenfeld-Brunnadern hat beschlossen, die
vorliegende Initiative aktiv zu unterstützen und den Bürgern
der Stadt
Bern zur Unterschrift zu empfehlen. Diverse unserer Sektionsmitglieder,
aber auch viele andere Freisinnige, darunter ehemalige, aber auch
aktive freisinnige Politiker stehen hinter der Initiative. In diesem
Zusammenhang muss ich leider allerdings auch einräumen, dass viele
Personen bereit sind, mitzumachen, ohne aber namentlich im Komitee
genannt zu werden. Sie haben Angst vor möglichen Repressalien. Als
Sektionspräsident habe ich mich schon länger entschieden, im
Initiativkomitee mitzuwirken, da mir die Änderung dieser
unhaltbaren
ungesetzlichen Zustände ein grosses Anliegen ist. Es darf in einem
Rechtstaat nicht der Fall sein, dass man sein politisches Engagement
mit Sachbeschädigungen oder gar Gewalt gegen Leib und Leben
büssen
muss. Ich danke in diesem Zusammenhang vorab allen Mitwirkenden, die
bereit sind, das gewisse Risiko auf sich zu nehmen.
Warum unterstützt der Vorstand FDP Sektion Kirchenfeld aktiv diese
Initiative?
Es geht hier um die Sache: Die Situation Reithalle stellt keine gute
"Visitenkarte" für Bern dar. Es geht aber vorab um die Sicherheit
des
Bürgers! RGM-Mehrheiten haben mit den Betreibern der Reithalle
viel zu
lange Geduld gehabt, die unhaltbare Situation im Vorplatz, aber auch in
der Reithalle muss beendet werden. Es gab seit langem keinen
funktionierenden Dialog mit den Betreibern, alle die vielen
Versprechungen und Zusagen der Betreiber wurden nicht eingehalten.
Es geht uns nicht gegen den Kulturbetrieb in der Reithalle. Leider ist
dieser zusehends ein Feigenblatt für die unhaltbaren
Zustände. Die
Drogensüchtigen, die Krawallmacher und kriminelle Elemente sind
verantwortlich, dass das Kulturangebot von vielen Bürgern gar
nicht
(mehr) benutzt werden kann. Auch bei den WEF-Demos und vielen anderen
Ausschreitungen ziehen sich die Chaoten in die Reithalle zurück,
in der
Hoffnung, dass die Polizei infolge der anderen Besucher dort nicht
eingreifen wird, weil der Einsatz unverhältnismässig grosse
Mittel
erfordert und Unschuldige betroffen werden könnten. Krawallmacher
missbrauchen so die Besucher der Reithalle als menschlichen
Schutzschild! Ich verweise auch auf die Homepage der Reitschule (dort
Links "buendnis-gegen-rechts.ch" mit Tipp: Handschuhe gegen
Fingerabdrücke mitnehmen und nachher entsorgen etc...). Wer solche
Ratschläge abgibt, rechnet sicher damit, sich strafbar zu machen.
Solche "Empfehlungen " (sinngemäss: Wie verhalte ich mich nach
einer
Straftat und erschwere das Vorgehen der Polizei?) müssen nicht
noch mit
Steuergeldern subventioniert werden!
Ein Bürger, der vor seinem Haus ein Polizeiauto mit Bierdosen
bewirft,
weil er eine Parkbusse bekommt, wird von der Polizei richtigerweise
angehalten und verzeigt; vor der Reithalle wird von der Polizei immer
abgewogen, kann wegen einer Sachbeschädigung (Bierflasche gegen
Auto)
oder Tätlichkeit ein Einsatz in der Reithalle rasch
zweckmässig
durchgeführt werden, wenn vier Patrouillen zur Durchsetzung eines
Auftrags ausrücken müssen? Zudem besteht die grosse Gefahr,
dass die
mutmasslichen Täter beim Eintreffen der Verstärkung
längstens weg sind
(so wird die Täterschaft begünstigt)!
Sie sind in der Gemeinde Bern stimmberechtigt? Dann unterschreiben auch
Sie die Initiative "Schliessung und Verkauf der Reitschule ".
Gratis-Bestelltelefon 079 302 10 09 oder direkt von der Hompage:
www.jsvpbern.ch
herunterladen.
---------------------------------------
BAHNHOF-REGLEMENT
----------------------------------------
punkt.ch 22.10.08
Der Linksaussen-Stadtrat fühlt sich im Bahnhof Bern nicht wohl.
Die Verbote ärgern ihn mehr als die Randständigen.
Luzius Theiler ist als GA-Inhaber oft im Berner Bahnhof unterwegs. Er
fühlt sich sicher. Auch zu später Stunde. "Ich habe noch nie
Angst
gehabt", erklärt der Stadrat der Grünen Partei Bern. Doch ob
bei Tag
oder Nacht, im Gegensatz zu früher fühlt sich Theiler auf dem
Bahnhofgelände nicht mehr wohl. Die vielen Verbote stören
ihn. Die
Videoüberwachung sowieso. Und das Shoppingangebot sei viel zu
gross und
entspreche nicht den Bedürfnissen der Reisenden. "Mir fehlt ein
Bahnhofbuffet, in dem alle Menschen gemütlich zusammensitzen
können."
Nur Kunden erwünscht
Theiler bedauert, dass am Bahnhof nur noch Konsumenten erwünscht
sind.
Besonders für Alkoholabhängige und Drögeler habe es
keinen Platz mehr.
"Die Stadt hat die Randständigen ins Alkistübli und in die
Altstadtgassen vertrieben. Das ist falsch. Sie sollen auch am Bahnhof
sein dürfen! ", sagt Luzius Theiler, der bei den Wahlen um den
Sitz
seiner Partei kämpft.
Vorwürfe an Behörden
So setzt er sich dafür ein, dass man wieder auf dem Absatz bei der
Neuengassunterführung sitzen darf. Wegen eines Gitters ist das
nicht
mehr möglich. "Das darf nicht sein." Ein Stadtratsvorstoss von ihm
ist
hängig. Theilers Vorwurf: "Die Stadtbehörden haben es
versäumt, eine
Baubewilligung für das Gitter einzuholen."
matthias.engel@punkt.ch
-----------------
POLIZEI
-----------------
punkt.ch 22.10.08
"Tschugger si dumm" ist ein Hit
Die Kampagne der Kantonspolizei nützt: Bewerbungen nehmen zu
Mit provokativen Slogans wie "Tschugger si dumm" wirbt die
Kantonspolizei Bern für die Ausbildung zum Polizisten. Mit Erfolg.
Die
Bewerbungen nahmen seither stark zu. Rund 50 Prozent stieg die Zahl der
Interessenten.
Erst ein Etappensieg
Für Personalchef Hans Rütti ist dieser Zuwachs aber erst ein
Etappensieg. Eine einmalige Aktion reiche nicht aus, meint er. Für
die
kommenden Schulen will die Polizei im nächsten Jahr wieder werben.
Bewerberzahl ging zurück
Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der Kantonspolizei war in
den letzten Jahren stark zurückgegangen. Nun gibt die Polizei
Gegensteuer. Ziel ist es, den derzeitigen Bestand von 2200
Mitarbeitenden nicht nur zu halten, sondern gar auszubauen. Der Grosse
Rat des Kantons Bern wird in der kommenden Novembersession über
eine
Aufstockung um 200 Stellen entscheiden. (sda)
-------------------------------------
RANDSTAND LUZERN
-------------------------------------
20min.ch 21.10.08
Anlaufstelle in Gassenküche: Noch keine optimale Lösung
von David Huber
Gestern wurde die neue Kontakt- und Anlaufstelle (K & A) in der
Gassenküche eröffnet. Die Drogenabhängigen sind froh
darum - andere
"Chuchi"-Besucher dagegen entsetzt.
Über 60 Personen nutzten gestern zum ersten Mal die K & A.
"Ich bin
sehr dankbar für diese neuen Räume, hier sind wir
geschützt und
sicher", sagte gestern eine langjährige Drogenabhängige. Im
Fixerraum
im ehemaligen Restaurant Geissmättli, der im August geschlossen
wurde,
war sie nie. "Der Weg dorthin war weit und wurde oft von Polizisten
überwacht." Auch ein anderer Süchtiger ist froh um die neue
K & A,
findet den Raucherraum aber zu klein.
Die K & A ist eine Beratungsstelle für Drogenabhängige,
wo diese
überwacht und unter sterilen Bedingungen ihren Stoff konsumieren
können. Doch genau dies ist einem Besucher der Gassechuchi, der
keine
harten Drogen konsumiert, ein Dorn im Auge. "Es ist eine Schweinerei,
dass hier gefixt werden darf", schimpft er, "die ‹Chuchi› ist für
mich
ein Ess- und Begegnungsraum." Der Leiter des Vereins Kirchliche
Gassenarbeit, Fridolin Wyss, ass gestern selber in der "Chuchi". "Mich
störten die Fixer nicht, aber wenn sich noch mehr Leute daran
stören,
müssen wir eine Lösung finden", so Wyss. Ende Januar soll
entschieden
werden, wie es mit der K & A weitergehen soll.
------------------------------------------------
STOP MURDER MUSIC BERN
------------------------------------------------
Do 23.10.08
Vortrag und Diskussion zu den Themen:
** homophobic subculture + dancehall-scene: ein Blick nach Jamaika und
Europa
** Was lief in der Schweiz in den letzten Jahren? Wie wurde die
Thematik diskutiert/ nicht diskutiert?
Donnerstag, 23.10.
Ort: Keller des Restaurant Hirscheneck, Lindenberg 23, Basel
Zeit: 19:30
eine Veranstaltung von habs, zischbar, untragbar, arcados und
hirscheneck
----------------------------------------------
FUSSBALL & HOMOPHOBIE
----------------------------------------------
tagesanzeiger.ch 22.10.08
"Ein Outing hätte für Profis fatale Folgen"
Von Florian A. Lehmann.
Homosexualität im Fussball ist ein Tabu, obwohl es auch in der
Schweiz
schwule Spitzenspieler gibt. Das macht es für die Profis schwer,
öffentlich zu ihrer Neigung zu stehen.
Marcus Urban galt Anfang der Neunzigerjahre als grosses Talent in der
ehemaligen DDR. Ihm wurde eine grosse Karriere vorausgesagt. Den Sprung
in den Profi-Fussball schaffte der junge Mann aber nie. Ihm stand die
Angst, als Schwuler erkannt zu werden, im Weg.
Homosexuelle gibt es im Fussball genauso häufig wie sonstwo, auch
hier
zu Lande. Doch wohl nirgends sonst ist das Thema noch derart tabu. Der
Autor Ronny Blaschke hat in einem Buch den Leidensweg des Fussballers
Urban nun in einem Buch festgehalten. Die Homosexualität im
Fussball
wird darum wieder vermehrt diskutiert.
In der Bundesliga...
Ein trauriges Schicksal erlebte Justin Fashanu. Der einst lebensfrohe
Profi von Nottingham Forest entschied sich 1990 als Erster der Premier
League, öffentlich zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen.
Nach
einer wahren Hetzkampagne flüchtete der Brite in die USA, kehrte
später
aber zurück in seine Heimat. 1998 erhängte er sich in einer
Garage in
London, nachdem der 37-Jährige mit dem Druck in der
Öffentlichkeit,
aber auch im privaten Bereich nicht mehr fertig geworden war. "Schwul
und eine öffentliche Person zu sein ist hart", hiess es in seinem
Abschiedsbrief.
Vor drei Jahren befassten sich zwei Redakteure des Fussballmagazins
"Rund" mit Homosexualität und Homophobie im Profi-Fussball. Sie
sprachen mit einem prominenten Bundesliga-Spieler, der mit der
ständigen Angst lebte, geoutet zu werden. "Ich bin nur ein
verdammter
Schwuler. Ein Superstar aus Scheisse", sagte der populäre Star den
Journalisten. Und er vertraute ihnen an, dass er sehr verzweifelt sei.
Es falle ihm auch schwer, sich auf den Sport, notabene seinen Job, zu
konzentrieren. Den Mitspielern habe er erklärt, er habe sich von
seiner
Freundin getrennt. Der Verein, sei nun seine Geliebte. Er fühle
sich
allein und traue nicht mit jemanden darüber zu reden, dass er
homosexuell sei.
... wie in der Schweizer Nati
Inzwischen sind seit Fashanus Selbstmord zehn Jahre vergangen. Im
Showbusiness haben die Stars kaum mehr Mühe, sich zu outen. Im
Tennis
übernahmen grosse Sielerinnen wie Billie Jean King oder Martina
Navratilova Vorreiterrollen, später stand auch Amélie
Mauresmo zu ihrer
sexuellen Neigung. Im Fussball, einem so genannten Macho-Sport, fehlen
diese Geständnisse aber.
Auch in der Schweiz. Piero Vecchioli, Sprecher des Coming-Out-Day
äusserte sich tags zuvor im "Blick am Abend" wie folgt: "Ich
spiele
selber Fussball und weiss, dass es in vielen Super-League-Klubs schwule
Spieler gibt - sogar in der Schweizer Nationalmannschaft. Ich kann hier
natürlich nicht Namen nennen."
Kampagne für Schwule im Sport
Die Schweizer Schwulenorganisation Pink Cross hat dieses Jahr die
Kampagne "Lesben und Schwule im Sport" lanciert. Das Ziel ist es, dass
in den Vereinen eine Umgebung geschaffen wird, in er sich homosexuelle
Sportler und Sportlerinnen outen können, sofern sie das wollen.
Adrian Mani, Vorstandsmitglied von Pink Cross, gibt zu, dass es
schwierig sei, gegen Ende Jahr ein Fazit dieser Aktion zu ziehen. "Aber
das Medienecho war im Euro-08-Jahr erfreulich gross. Das Thema ist
diskutiert worden und schafft so eine Sensibilisierung. Doch die
Nachhaltigkeit einer solchen Kampagne ist erst nach einer längeren
Phase ersichtlich."
Netzer: Fatal für den Spieler
Mani ist Realist, er weiss, dass es in den letzten Monaten keineswegs
einfacher geworden ist, sich im Spitzensport, speziell im Fussball, zu
outen. Mani erinnert an Aussagen von Trainer Otto Baric, der einst
sagte: "Ich erkenne einen Schwulen innerhalb von zehn Minuten und
möchte ihn nicht in meinem Team haben. Meine Spieler müssen
echte Kerle
sein. Also können Homosexuelle bei mir nicht spielen, sondern
höchstens
gegen mich."
Solche Aussagen, aber auch das Klima auf den Zuschauerrängen und
in den
Garderoben machen es für homosexuelle Fussballer heute nicht
einfacher,
zu ihrer Neigung zu stehen. Mani zitiert Experte Günter Netzer,
der
2004 im TV erklärte: "Ein Outing für einen Fusballprofi
hätte fatale
Folgen." Mani ist sich bewusst, dass "der gesellschaftliche Rahmen noch
nicht gegeben ist, damit ein homosexueller Fussballer danach ohne
Einschrenkungen leben könnte."
Schwule Fanclubs
Mani erkennt in der Welt des Fussballs aber auch Fortschritte, was das
schwulenfreundliche Klima betrifft. So stören sich Vereine nicht
an
homosexuellen Fangruppen, die ja einfach Freude an diesem Sport haben.
So gibt es inzwischen auch in der Schweiz Fanclubs - etwa Queerpass,
der Fanclub für schwule, lesbische, bi- und heterosexuelle Fans
des FC
Basel.
Und in England können die Klubs seit dem Jahr 2001 homophobe
Zurufe der
Fans ähnlich hart bestrafen wie rassistische Ausdrücke. Bis
homosexuelle Fussballer in der Gesellschaft und im Stadion
vollumfänglich akzeptiert werden, dürfte noch einige Zeit
vergehen.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz
-----------------------------------
MUMIA ABU-JAMAL
-----------------------------------
bernerzeitung.ch 21.10.08
Pennsylvania will umstrittene Todesstrafe durchsetzen
Der US-Bundesstaat Pennsylvania hat den Obersten Gerichtshof angerufen,
um doch noch die Todesstrafe gegen den schwarzen US-Journalisten Mumia
Abu-Jamal durchzusetzen.
Abu-Jamal war 1982 wegen Polizistenmordes zum Tode verurteilt worden.
Die Todesstrafe gegen den mittlerweile 54-jährigen Mann war im
Frühjahr
von einem Gericht in Philadelphia aufgehoben worden.
Abu-Jamal gilt als Symbol des Kampfes gegen die Todesstrafe in den USA.
Er verbrachte über 25 Jahre im Todestrakt, zwei Mal waren bereits
Hinrichtungstermine für ihn angesetzt, dann aber wieder
aufgeschoben
worden, zuletzt im Jahr 1999.
Anwälte: Rassistisch motiviertes Urteil
Die Anwälte Abu-Jamals machen geltend, dass das Urteil rassistisch
motiviert sei und deshalb gegen US-Gesetze verstosse. Seit Beginn des
Falls kritisierten zahlreiche Initiativen und Menschenrechtsgruppen,
dass schon die Auswahl der Geschworenen rassistisch gewesen sei.
Zudem seien die Ermittlungen schlampig geführt und entlastende
Zeugenaussagen nicht gehört worden. In den Neunzigerjahren gingen
weltweit Millionen Menschen für Abu-Jamals Freilassung auf die
Strasse,
in Paris ist eine Strasse nach ihm benannt. (vin/sda)