MEDIENSPIEGEL 1.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Drogenszene: Thun-Farce + Schützenmatte
- Quartier-Struktur Lorraine
- Paradisli: Kulturnutzung zonenwidrig?
- Stop Murder Music: Capleton spielt Homohass-Songs
- Gipfel-Soli-News 31.10.08

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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Fr 31.10.08     
21.00 Uhr - Frauenraum - TanzBall mit DJ Zardas, Crashkurs ab 19.30-21.00 Uhr
21.00 Uhr - Kino - RAF-Filme: Die innere Sicherheit; Christian Petzold, D 2000
22.00 Uhr - Dachstock - T.Raumschmiere (ger/Shitkatapult/Mute) & Dub Trio (usa/Ipecac)

Sa 01.11.08
20.30 Uhr - Tojo - "Bullet Rain" von formation poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin
21.00 Uhr - Kino - Black Box BRD, Andreas Veiel, BRD 2001, OV, 101min, 35mm
22.00 Uhr - SLP - 10. Deathmetal-Night mit Carnal Decay, Oral Fist Fuck und Mortal Hatred
23.00 Uhr - Dachstock - Darkside presents: Dom & Roland (uk/Domandroland Prod) supported by Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Rec/ch), Antart (ch), El Grin (ch) - drum'n'bass

So 02.11.08
08.00 Uhr - Vorplatz/Grosse Halle/SLP - Flohmarkt
21.00 Uhr - Dachstock - Lite (jap) - instrumental indie/rock


Infos: www.reitschule.ch



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DROGENSZENE
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BZ 1.11.08

Stadt schafft Ersatz-Angebote

Thuner Junkies bleiben ab heute in Bern draussen

Süchtige aus dem Oberland sind im Berner Fixerstübli nicht mehr erwünscht. Dafür gibts in Thun neue Angebote.

Weil die Stadtberner Anlaufstelle für Drogenabhängige überlastet ist, werden ab heute Süchtige aus dem Oberland abgewiesen. Über diese Massnahme wurden die Junkies in den letzten Monaten von der Thuner Beratungsstelle Contact informiert. Von den schätzungsweise 30 bis 40 Oberländern, welche das Berner Fixerstübli aufsuchten, konnten rund 25 erreicht werden. Bei einigen gelang es, sie mit den Angeboten in Thun zu vernetzen. Unter den neuen betreuten Angeboten in Thun ist der gestern eröffnete Hygieneraum in der Notschlafstelle an der Allmendstrasse 8. Dort können Süchtige Drogen konsumieren. Anders als bei einem Fixerstübli ist dies aber nur Personen möglich, die in der Notschlafstelle "eingecheckt" sind - und zudem ist der Kleinhandel mit Drogen verboten. Erste Erfahrungen mit den im Juni beschlossenen Thuner Massnahmen - darunter etwa der Ausbau von Spritzentausch und geschützten Arbeitsplätzen - sind positiv. "Es läuft nach Plan", sagt Gemeinderat Andreas Lüscher (SVP). Allerdings bleibe abzuwarten, wie sich der Ausschluss der Süchtigen in Bern auswirken wird.
mik

Seite 29

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Anlaufstelle

Raum für Junkies in Thun

Ab heute werden Thuner Süchtige in Berns Fixerstübli abgewiesen. Zudem steht in Thun ein neuer Raum für Junkies offen.

Wie vor Monaten angekündigt, werden ab heute Thuner Drogenabhängige im Berner Fixerstübli an der Hodlerstrasse abgewiesen. Beim Einlass sollen konsequent Ausweiskontrollen durchgeführt werden. Thuns Gemeinderat zeigt laut einer Mitteilung Verständnis für die Haltung der Stadt Bern. Klar sei aber auch, dass es schwierig sein werde, Thuner Süchtige zu erkennen, um sie abzuweisen.

Thuns Gemeinderat wollte kein eigenes Fixerstübli einrichten und hat stattdessen die Betreuung der Süchtigen mit verschiedenen Massnahmen ausgebaut. Unter anderem mit einem Ausbau der geschützten Arbeitsplätze in der Werkstatt 18. In der Villa Schlossberg wurde zudem das teilbetreute Wohnen optimiert und ein bis Mitternacht beaufsichtigter Raum geschaffen, in dem Suchtmittel konsumiert werden können.

"Hygieneraum" für Junkies

Ausserdem ist seit gestern in der Notschlafstelle an der Allmendstrasse ein Hygieneraum installiert, in dem Drogenkonsum möglich ist. Damit solle aber "nicht eine Anlaufstelle durch die Hintertür geschaffen werden", sagt Madeleine Rupp vom Verein Wohnhilfe Region Thun. Das Angebot gilt nur für Leute, die offiziell in der Notschlafstelle "eingecheckt" haben. Drogenkleinhandel ist im Gegensatz zu einem Fixerstübli verboten.

Ein Mitarbeiter der Thuner Beratungsstelle Contact hat seit Juni an einem Tag pro Woche die Junkies aus Thun und Region, die in Bern das Fixerstübli benützen, über die Thuner Angebote informiert. Diese Arbeit wird bis Ende November fortgesetzt. "Wir haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht", sagt Kurt Berger, Regionalleiter Contact Thun-Oberland. Der Mitarbeiter habe 25 Personen erreicht. Bei einigen sei eine Vernetzung mit den Thuner Angeboten gelungen. Für Berger ist klar: Das Abweisen in Bern müsse konsequent erfolgen - "sonst bringen die Angebote in Thun wenig".

"Es läuft nach Plan"

"Wir haben das Nötige und Mögliche getan", ist Thuns Sozialvorsteher Andreas Lüscher (SVP) überzeugt. Seine Zwischenbilanz ist positiv: "Wir werden jetzt weitere Erfahrungen sammeln - es ist offen, wie sich der Ausschluss der Thuner in Bern auswirken wird."
MIK/BZR

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Thuner Tagblatt 1.11.08

Drogenpolitik: Berner Fixerstübli weist seit heute Oberländer ab

Neuer Raum für Thuner Junkies

Ab heute werden Thuner im Berner Fixerstübli abgewiesen. Seit Juni läuft die Information der Betroffenen: Sie werden auf neue Angebote hingewiesen. So ist der Konsumationsraum in der Thuner Notschlafstelle jetzt offen.

Heute ist der Stichtag: Wie vor Monaten angekündigt, werden ab 1. November Thuner Drogenabhängige im Stadtberner Fixerstübli abgewiesen. Weil der Thuner Gemeinderat keine Anlaufstelle für Süchtige einrichten wollte, hat er die Betreuung mit verschiedenen Massnahmen ausgebaut (siehe Kasten "Thuner Angebote"). So ist seit gestern in der Notschlafstelle an der Allmendstrasse 8 ein Hygieneraum installiert, wo der Drogenkonsum möglich ist. Allerdings betont Madeleine Rupp vom Verein Wohnhilfe Region Thun, damit solle "nicht durch die Hintertür eine Anlaufstelle geschaffen werden". So gilt das Angebot nur für Leute, die offiziell in der Notschlafstelle "eingecheckt" haben - und der Drogen-Kleinhandel ist im Gegensatz zu einem Fixerstübli verboten.

25 Süchtige informiert

Ein Mitarbeiter der Thuner Beratungsstelle Contact hat seit Juni an einem Tag pro Woche die Junkies aus Thun und dem weiteren Oberland, die in Bern das Fixer-stübli benützen, über die Massnahme und die Thuner Angebote informiert und sie betreut. Diese Arbeit wird bis Ende November fortgesetzt. "Wir haben sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht", sagt Kurt Berger, Regionalleiter Contact Thun-Oberland. Der Mitarbeiter habe rund 25 Personen erreicht. Bei einigen sei eine Vernetzung mit den Thuner Angeboten gelungen. Andere seien sehr skeptisch. "Mein Fazit: Es gelang, gewisse Beziehungen aufzubauen. Was das aber bedeutet, und wie die Massnahmen nachwirken werden, ist sehr schwierig zu sagen", führt Kurt Berger aus. Für ihn ist klar: Das Abweisen von Thuner Süchtigen in Bern müsse konsequent durchgesetzt werden - "sonst bringen die Angebote in Thun wenig".

Angebote zum Teil genutzt

"Dass die Ausweitung des Thuner Angebots das Ziel, die Junkies in Thun besser ansprechen zu können, auch erreicht, beweisen fünf Neu- und Wiederanmeldungen beim Contact Thun", schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. Zwei Personen konnten in ein Substitutionsprogramm vermittelt werden. Auch die Arbeits- und Tagesstrukturen würden von mehreren Vermittelten benützt. Beim Spritzentausch wird laut Kurt Berger neu zweimal in der Woche ein Nachtessen angeboten. "Da sind viele dabei, die sich sonst im öffentlichen Raum aufhalten würden." Zuletzt seien es jeweils rund 15 Personen gewesen - deutlich mehr als erwartet. Auch das erweiterte Angebot des Spritzentauschs werde wieder vermehrt in Anspruch genommen. Beim teilbetreuten Wohnen in der Villa Schlossberg ist laut Madeleine Rupp die neue Nachtpräsenz der Betreuenden gut akzeptiert. "Der Konsumationsraum für Bewohner wird hingegen nicht sehr intensiv genutzt", sagt die Geschäftsleiterin der Wohnhilfe.

"Es läuft nach Plan"

"Wir haben das Nötige und Mögliche getan", ist der Thuner Sozialvorsteher Andreas Lüscher (SVP) überzeugt. Seine Zwischenbilanz der neuen Angebote ist positiv: "Für mich läuft es nach Plan. Wir werden jetzt weitere Erfahrungen sammeln müssen - es ist offen, wie sich der Ausschluss der Thuner in Bern auswirken wird." Zuletzt habe sich die Drogenszene in Thun kaum verändert, eine Zunahme der Belastung im öffentlichen Raum habe er nicht festgestellt. Erfreut sei er über die gute Zusammenarbeit aller beteiligter Institutionen.

Der Thuner Gemeinderat zeigt Verständnis für die Haltung der Stadt Bern, Drogenabhängige aus Thun nicht weiterhin in der überlasteten Berner Anlaufstelle zu betreuen. Klar ist aber laut Mitteilung der Stadt auch, dass es schwierig sein wird, die Thuner Süchtigen in Bern überhaupt zu erkennen, um sie abweisen zu können, da manche keine Papiere auf sich tragen: "Es ist zu hoffen, dass die Information und Unterstützung durch Contact Härtefälle vermeiden hilft."
Michael Gurtner

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30 bis 40 Thuner in Bern

Gemäss einer 2006 durchgeführten Erhebung besuchen 30 bis 40 Drogenabhängige regelmässig das Fixerstübli in Bern - eine Grössenordnung, die gemäss den Beobachtungen von Contact Thun-Oberland auch heute noch zutrifft. Die Stadt Bern verlangte im Jahr 2007 von Thun, eine eigene Anlaufstelle für Drogenabhängige aufzubauen. Der Thuner Gemeinderat verzichtete jedoch darauf, da er die Akzeptanz in der Bevölkerung als zu gering erachtete. Im Juni präsentierte die Stadtregierung schliesslich als Ersatz für ein Fixerstübli sowie zur Entlastung der Berner Anlaufstelle einen schrittweisen Ausbau der bestehenden Thuner Angebote (siehe Kasten "Thuner Angebote"). Für die Dauer von zwei Jahren finanziert der Kanton diese Zusatzleistungen. Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) bewilligte 1,13 Millionen Franken für den Betrieb, der Suchtmittelfonds 83000 Franken für die einmaligen Investitionskosten.
pd/mik

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Thuner Angebote

Betreuung ausgebaut

So wurden die Thuner Angebote im Bereich der Betreuung von Süchtigen ausgebaut:

Spritzenumtausch: Der Umtausch wurde durch längere Öffnungszeiten erleichtert. Gleichzeitig wurde eine Aufenthaltsmöglichkeit eingerichtet.

Werkstatt 18: Das bestehende Angebot an geschützten Arbeitsplätzen wurde ausgebaut und optimiert, die Öffnungszeiten wurden verlängert. Für nicht arbeitende Klientinnen und Klienten ist eine Aufenthaltsmöglichkeit eingerichtet.

Notschlafstelle: Die Öffnungszeiten wurden verlängert. In einem überwachten Hygieneraum ist ab sofort der Drogenkonsum für in der Notschlafstelle logierende Suchtkranke gestattet. Der Handel aber bleibt verboten.

Villa Schlossberg: Das Angebot des teilbetreuten Wohnens wurde optimiert und die Betreuung ausgebaut. Bewohnerinnen und Bewohner können in einem bis Mitternacht beaufsichtigten Raum Suchtmittel konsumieren.
pd/mik

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Bund 1.11.08

Bahnhofszenen sind verschwunden

Im Fokus (9)

Die Randständigen-Gruppen rund um den Bahnhof sind in den vergangenen Monaten verschwunden. Die Szene auf der Schützenmatte aber hält sich hartnäckig.

Beim Bahnhofabgang vor dem Burgerspital setzen sich Süchtige die Spritzen an die Venen, vor der Heiliggeistkirche lassen Punks und Penner ihre Hunde laufen, und beim "Stein" im Bahnhof grölen Alkoholiker: Das Bild ist keine zwei Jahre alt - und dennoch schon fast in Vergessenheit geraten. Im und um den alten Bahnhof Bern war das Elend der Bundesstadt sichtbar. Das verunsicherte viele Bürgerinnen und Bürger. Die sozial desintegrierten Menschen inmitten der City vermittelten das Bild einer verwahrlosten Stadt.

Heute ist der Bahnhof proper. Der "Stein" steht wie ein Mahnmal dunkler Zeiten hinter Glas, im Bahnhof gilt ein Bettelverbot. Heiliggeistkirche und Stadt dulden keine Szene mehr auf dem Bahnhofplatz - Gassenküche inklusive. Doch auch in der Altstadt haben die Randständigen ihre Nischen verloren. Als erst der "Braune Mutz" und später auch die "Traube" geschlossen wurden, landeten immer mehr der armen Teufel endgültig "uf dr Gass".

Hinaus aus dem Schützengraben

Lösungen müssen her, erkannten die Politiker nach den Wahlen 2004. Nach Monaten des verbalen Schlagabtauschs stiegen die beiden politischen Lager im Frühling 2005 aus ihren Schützengräben, um das Problem gemeinsam anzugehen. Sie verständigten sich darauf, dass man Randständige nicht aus dem öffentlichen Raum vertreiben kann, ohne ihnen einen anderen Platz anzubieten. So halfen Bürgerliche mit, einen Aufenthaltsraum für Alkoholkranke zu finanzieren, während die Linke Hand bot für die neue Interventionstruppe Pinto, die auch mit repressiven Mitteln die Benimmregeln im öffentlichen Raum durchsetzt.

Immer weniger Wegweisungen

Seit nunmehr vier Jahren verfolgt die Stadt diese zweigleisige Strategie, indem sie einerseits Druck auf die Randständigen aufsetzt, ihnen aber auch mehr Angebote zur Verfügung stellt. "Seither hat sich die Lage im öffentlichen Raum deutlich beruhigt", konstatiert Pinto-Leiter Silvio Flückiger. Insbesondere im Stadtzentrum treffe man mittlerweile kaum noch auf Ansammlungen randständiger Personen. "Heute werden wir zehnmal weniger zum Bahnhof gerufen als noch vor drei Jahren", sagt er. Die Szenen seien aus der Innenstadt verschwunden.

Zwei Indikatoren scheinen Flückigers Beobachtungen zu stützen: Die Zahl der polizeilichen Wegweisungen ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zurückgegangen: von durchschnittlich 800 auf 400 und im ersten Halbjahr 2008 gar auf ganze 76. Gleichzeitig ist das Drogenproblem aus der Sicht der Bevölkerung kleiner geworden. Nannten 1998 noch 50 Prozent der Bernerinnen und Berner den Themenkreis "Drogen und Alkohol" als drängendes Problem, so sind es heute nur noch 25 Prozent.

Die "temporäre" Drogenszene

Also alles eitel Minne im Staate Bern? Mitnichten. Bildet sich doch abseits der Publikumsströme auf der Schützenmatte regelmässig eine Drogenszene mit bis zu 80 verelendeten Schwerstsüchtigen. Sechzehn Jahre nach der offenen Drogenszene im Kocherpark mit bis zu 500 Personen und zehn Jahre nach der "halb offenen Szene" mit 100 Junkies beim Bahnhof ist die "temporäre Drogenszene" vor der Reitschule vergleichsweise klein und unstet, doch nicht minder besorgniserregend.

Die Stadt möchte die Gruppe versprengen, indem sie zur bestehenden Anlaufstelle bei der Schützenmatte eine weitere auf dem Inselareal plant. Die unterschiedlichen Öffnungszeiten der beiden Fixerstuben - so die Idee - wird die Szene in Bewegung halten und ein "Festsetzen" unter der Eisenbahnbrücke verhindern. Doch bislang fehlt für dieses Projekt die Zusage des Kantons.

Pascal Schwendener

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SP/JUSO
 
Randständige sind Teil unserer Gesellschaft.

Ja.

Reichen die öffentlichen Angebote für Randständige aus, oder braucht es zusätzliche?

Die Massnahmen im Bereich der Überlebenshilfe, vor allem die Drogenanlaufstelle, sind zentral, um die Situation der Drogenabhängigen zu verbessern. Der Aufenthaltsraum für alkoholkranke Menschen auf der Perronplatte ist ein wichtiger Ort für die Betroffenen und entlastet gleichzeitig den öffentlichen Raum. Bern hat eine breite Palette an Wohn-, Arbeits- und Betreuungsangeboten für Suchtmittelabhängige. Tatsache ist aber, dass Suchtmittelabhängige heute eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als noch vor zehn Jahren. Deshalb sind spezifische Wohn- und Betreuungsangebote für alternde, pflegebedürftige Suchtmittelabhängige zu schaffen. Der Raum Reitschule muss entlastet werden. Es braucht dringend einen zweiten Standort für eine Anlaufstelle, erweiterte Öffnungszeiten und weitere dezentrale Anlaufstellen im Kanton Bern.

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FDP

Randständige sind Teil unserer Gesellschaft.

Ja

Reichen die öffentlichen Angebote für Randständige aus oder braucht es zusätzliche?

Das Angebot ist ausreichend, es wird nur nicht immer wahrgenommen. Für die Randständigen wird in Bern sehr viel getan, zum Teil bereits zuviel (illegale Gassenküche, illegale Siedlung Zaffaraya etc.)

Grundsätzlich gilt aber auch bei den Angeboten für Randständige: Je grösser das Angebot, desto grösser die Nachfrage. Die Sogwirkung aus den umliegenden Gebieten, wo kein solches Angebot besteht, ist erwiesen.

Das ist jedoch nicht die Attraktivierung, die wir uns für Bern wünschen. Bern soll primär für den grossen Bevölkerungsteil der "Normalbürger" und Besucher attraktiv sein, für diejenigen also, die etwas für diese Stadt tun und die sie weiterbringen können. Es ist unbestritten, dass Bern für seine Randständigen sorgen muss, das ist unsere moralische Pflicht, aber es darf nicht sein, die Normalbürger ihnen gegenüber benachteiligt werden. Und es darf auch nicht sein, dass umliegende Gemeinden und Kantone ihre Randständigen in die Stadt "entsorgen". Nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn.

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GFL/EVP

Randständige sind Teil unserer Gesellschaft.

Ja.

Reichen die öffentlichen Angebote für Randständige aus, oder braucht es zusätzliche?

Das heutige Angebot ist gut und grundsätzlich genügend. Es braucht vor allem viel Flexibilität bei den Angeboten. "Randständige" Menschen sind so vielfältig in ihrem Leben oder ihrem Scheitern wie alle andern Menschen auch. Die öffentlichen Angebote sollen sich dieser Vielfalt von Fall zu Fall anpassen, d.h. einige Angebote werden neu dazukommen, andere können dafür eingestellt werden.

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SVP/JSVP

Randständige sind Teil unserer Gesellschaft.

Ja

Reichen die öffentlichen Angebote für Randständige aus, oder braucht es zusätzliche?

Die Angebote für Randständige (Alkohol- und Drogenabhängige, Obdachlose, Szenengruppierungen etc.) sind absolut ausreichend. Die SVP Stadt Bern ist strikte gegen eine weitere Drogenabgabestelle. Stattdessen soll sich die Stadt beim Kanton für die Schaffung von sinnvollen geschlossenen Therapieplätzen einsetzten - dies nach Möglichkeit mit anderen betroffenen Gemeinden (Bsp. Betrieb einer geschlossenen Entzugsanstalt mit Resozialisierungsprojekten in einem ehemaligen Regionalspital). Das Projekt Pinto ist, da unbrauchbar, so rasch als möglich einzustellen.

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GB/JA

Randständige sind Teil unserer Gesellschaft.

Ja.

Reichen die öffentlichen Angebote für Randständige aus, oder braucht es zusätzliche?

Die Stadt Bern engagiert sich zwar für die "Randständigen", gleichzeitig verdrängt sie sie aber mit Wegweisungen und Bettelverbot im Bahnhofareal aus dem öffentlichen Raum. Auch "Randständige" gehören zur Gesellschaft. Für die Alkoholabhängigen wurde eine gute Lösung gefunden. Handlungsbedarf besteht aber bei der Drogenanlaufstelle, insbesondere wegen eingeschränkter Öffnungszeiten v.a. am Wochenende. Bern braucht eine zweite Anlaufstelle für Drogenkonsumierende an einem anderen Ort. Die Nähe der Anlaufstelle Hodlerstrasse zur Reitschule ist problematisch, weil sich dadurch eine Dealerszene auf dem Vorplatz der Reitschule bilden konnte. Es besteht auch Bedarf an einer Beiz ohne Konsumzwang. Die Stadt muss im Drogenbereich ein Case-Management einführen und vorhandene Wohnangebote besser koordinieren.

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bernerzeitung.ch 31.10.08

Video-Interview mit Kurt Berger, Leiter Contact, zur Situation der Thuner Junkies.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Thuner-Junkies-muessen-draussen-bleiben/story/17962546

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QUARTIER-STRUKTUR
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BZ 1.11.08

Dammweg Bern

Migros statt Garage?

Die Hess Automobile AG wird ihr Domizil am Dammweg 25 in Bern auf Ende 2008 verlassen und nach Münsingen ziehen (siehe Haupttext). Wie dieser Zeitung zugetragen wurde, soll der Grossverteiler Migros Interesse zeigen, in diese Liegenschaft zu ziehen. Dies bestätigt Thomas Bornhauser, Mediensprecher von Migros Aare. Er sagt, die Migros interessiere sich tatsächlich für diese Liegenschaft. "Wir prüfen seit längerem verschiedene Möglichkeiten im Lorrainequartier. Unter anderen auch den Standort am Dammweg 25." Die Migros an der Lorrainestrasse in der Stadt Bern sei mit ihren 275 Quadratmetern Ladenfläche wohl eine der kleinsten Filialen der Schweiz. Sie bietet ein reduziertes Sortiment an und platzt zu Stosszeiten oft aus allen Nähten. "Gerne würden wir unserer Kundschaft mehr Platz und ein breiteres Sortiment bieten. Schon oft sind wir aus Kreisen unserer Kundschaft darauf angesprochen worden", erklärt Bornhauser weiter.
lfc

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PARADISLI
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Bund 1.11.08

Paradisli kontert Hayoz

Stadt Bern Der Verein Paradisli wehrt sich gegen eine Aussage von Gemeinderätin Barbara Hayoz (fdp), wonach der Betrieb eines Kulturzentrums im Schönbergquartier zonenwidrig sei ("Bund" von gestern). Schliesslich sei im einstigen Zwischennutzungsvertrag zwischen Liegenschaftsverwaltung und Paradisli ausdrücklich von einer Nutzung als "Kulturzentrum" die Rede gewesen, teilt der Verein mit. (pd)

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STOP MURDER MUSIC
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Indymedia 1.11.08

Capleton verletzt Reggae Compassionate Act - Absage Konzert?

AutorIn : Stop Murder Music Bern http://www.stopmurdermusic.ch     
Schlechte Nachrichten für die Kaserne Basel - Dancehall-Reggae-Sänger Capleton (22 Homohass-Songs) verletzte am 25.12.07 an einem Konzert in Jamaica ziemlich massiv die von ihm im Mai 2007 unterschriebene Homohass-Propaganda-Verzichts-Erklärung "Reggae Compassionate Act" (siehe unten).
Ob die Kaserne konsequent genug ist, jetzt endlich der schon früher gestellten Konzertabsage-Forderung der HABS ( http://habs.ch/aktuell.html#capletonNO) nachzukommen, ist noch nicht bekannt.
Nächsten Montag findet in Basel eine Podiumsdiskussion zum Thema statt.

Podium + Diskussion
Mo 3.11.08, 19:30Uhr
Unternehmen Mitte (1. OG, Salon)
Gerbergasse 30, Basel

Schwulenhetze, Homophobie und öffentliche Verantwortung

Teilnehmende:
- Laurence Desarzens, Kaserne Basel (musikalische Leiterin)
- Tom Locher, Stop Murder Music Bern
- Marc Flückiger, Justizdepartement BS (Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Prävention)
- Moël Volken, Pink Cross (Geschäftsführer)
- Michael Koechlin, Erziehungsdepartement BS (Leiter Ressort Kultur)
- Axel Schubert, habs (Sprecher)

Moderation: Frank Lorenz (Journalist, Theologe, Kommunikationsexperte)     


Capleton verletzt Reggae Compassionate Act

An der 8. GT Taylor's Christmas Reggae Extravaganza in Black River JAM vom 25.12.07 traten auch Sizzla und Capleton gemeinsam auf. Kaum auf der Bühne skandierte Capleton auch schon "bun battyboy and sodomite" und fuhr in ähnlichem Stil weiter. Das Beweis-Video endet mit einem deutlichen Schluss-Statement von Capleton: "Battyman fi dead di yuth em right bout that".

Video 1 - Sizzla and Capleton
 http://www.youtube.com/watch?v=6fgiG2oz7ac

Zuerst ist nur Sizzla auf der Bühne, dann kommt Sizzla vom Backstage hervor.
First, only Sizzla is on stage, after some minutes Capleton shows up.

Ein paar von Capletons Aussagen:
03:36 - "(...) bun battyboy and sodomite"
(Ca. 04:04 - Start der gleichen Szene wie in Video 2 (Poca TV))
05: 32 - "Bun battyman and sodomite"
05:50 - "weih your hand weih your hand (...) bun battyman"
09:45 - "Battyman fi dead di yuth em right bout that"


Video 2: Poca TV - Sizzla vs Capleton 25.12.07
Live at GT Taylors Xmas Extravaganza Black River, Jamaica
Das Video (schlechte Tonqualität und anderer Blickwinkel) zeigt dieselben Szenen wie Video 1 ab ca. 04.04
 http://www.youtube.com/watch?v=uL5HMvZcMrM


J-Flag hat sich Video 1 auch angeschaut und folgende Statements von Capleton und Sizzla registriert und unser Transcript ergänzt:

First, only Sizzla is on stage performs "Give me a Try" (in a "non-violent" mood, saying "All who kill say bullet", etc.), (at 1:36 he pulls the falala song and says it again) he deliberately leaves out some offending parts and allows the audience to sing, a tactic used to avoid accusations. He then performs "Nookie" "Nah Rape" (have to get a girl's vagina but won't rape her) he then performs "No Way" (anti oral sex song)

after some minutes (03:28) Capleton shows up.

03:36 - "(...) he opens asking "All who bun battyboy and sodomite?" he pulls up the song and repeats his opening remarks..then performs "Don't Change" Sizzla takes the mic and asks "All who know they don't suck pussy (oral sex)? show lighters" then he performs "Big Long Guns" (a song to incite murder by gunfire)

Capleton returns and performs "Bad mind" then infuses "All a who a bun battyman n sodomite....show both hands and you don't suck cocky or pussy (oral sex) and uses chants "tun e up" (a subtle way to say kill) he then urges participation and indicates that those who don't are gays then.(6:09)

(6:22) Sizzla returns and echoes his original intro "Kill battyman n sodomite" and continues "Kill dem outa de place" then performs a rare relase "Fire bun dem" then exits the stage. He returns for an encore...performs "Take it" Capleton returns and begins with "Toppa tings" he talks about some wave then continues speaking "Mi nah stop bun battyman"..... then as clear as day he says it.
(09:45) - "Battyman fi dead di yuth em right bout that" then performs the song till..


Zwei Berichte, die die Szenerie auf der Bühne ähnlich beschreiben, aber die Homohass-Ausbrüche ausblenden:

Xtra News Jan 11 2008
Magnum GT Taylor Christmas Extravaganza was Bigger and Better
 http://www.xnewsjamaica.com/content/home/detail.asp?iData=1036&iCat=329&iChannel=2&nChannel=Articles

The 8th staging of Magnum GT Christmas Extravaganza held on Christmas Day at the Independence Park in Black River, St. Elizabeth was evidently a well-organized event, which drew a huge crowd that witnessed some really great performances.
(...)
Another high point of the show was when Sizzla Kalonji stepped up on stage. It was sheer pandemonium as the man from Judgment Yard told the audience that he 'Got It Right Here', and that 'You Can't Keep A Good Man Down'. The crowd was singing along as he sang 'Dry Cry'. He went further into a loving mood with 'Give Me Your Love'. He then got into a more military mood with 'To The Point' and 'Gangsta Nuh Left Dem Bullet'. Independence Park was on fire as he 'Blazed Up The Chalwah'. He then told the girls that him 'Haffi Get The Nookie' and 'Bad Man Nuh…'.

The fire got redder when the fireman Capleton took a side entrance, climbed up on stage. Jumping high off the ground like Jack-in-the-box, Capleton ripped the place apart as he sang 'Ah Wah'. Appropriately with lighters in the air and torches blazing, Capleton told the people it was 'Fire Time'. He even got on 'Top A Tings' and Sizzla at this point gave them some 'Karate'.
(...)

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Myspace-Seite von GT Taylor (Bericht über Christmas Extravaganza 2007)
 http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=113831166
(...)
The morning sun was rising when surprised guest artiste Sizzla Kalongi embraced the stage. He performed snippets of his hits such as 'Cant keep a good man down', 'Rise to the Ocassion','Got to be strong', 'Dry cry' and 'Blazing the chalwa'. Capleton came from out of nowhere and this energised bunny woke up all the sleepy heads. Hits after hits came from the mouths of Sizzla and Capleton in combination. The fire burn and burn and burn. Their act came to a close with an extended combination with Bobo Zorro and Contractor.
(...)

Auf  http://www.yardflex.com/archives/001999.html ist das Bühnenbild der Christmas Extravaganza 2007 zu sehen. Es entspricht dem in Video 1.


Natürlich hat Capleton schon an anderen Christmas Extravaganzas (2006, 2005) gespielt. Doch nach unseren Erkenntnissen bisher nie gemeinsam mit Sizzla.

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GIPFEL-SOLI-NEWS 31.10.08
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gipfelsoli.org 31.10.08

31.10.2008 Genua -- Strasbourg

- G8 Genoa 2001: Sentence in Diaz trial 12th November! [Update]
- Straßburger holen sich Erfahrungswissen aus Bukarest
- Berlin: Sicherheitskonferenz zur Rolle der NATO und EU
- Die Nato fliegt auf Lahr
- NATO-Gipfel stört Rheinschifffahrt
- DHL - olivgrün unter postgelbem Tarnanstrich
- Berlin: Antimilitaristische Tatortinspektion
- Workshop mit Hilary, Samstag, 01.11.2008, von 11 bis 18 Uhr in Freiburg
- Praktische Informationen für den "Gipfel der Schande" am 3. und 4. November in Vichy !
- Infobroschüre zur Aussageverweigung und Verhörmethoden
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5657.html