MEDIENSPIEGEL 8.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Reitschule-Initiative: Sammelwut
- Wahlk(RH)ampf
- PROGR: Finanzplan jetzt!
- Stop Murder Music: Abstreiten macht's auch nicht besser
- Schnüffelstaat Basel
- Maurice Bauvaud
- Anti-Atom: Atom-Müll-Lager
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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Sa 08.11.08
13.30 Uhr - Kino - Queersicht
(weitere Vorstellungen um: 15.30 Uhr, 18.00 Uhr und 20.30 Uhr)
20.30 Uhr - Tojo - Bullet Rain
von formation poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
22.00 Uhr - SousLePont - Thee
Irma&Luise (BE), Confused (DE), Jokari (FR) - 60's, Noisy
HC-Punk & eh Noise...
23.00 Uhr - Dachstock - Elektrostubete & Dachstock present: Format B (Highgrade/D) & Jens Bond
(Highgrade/D), Support: Little Lu (elektrostubete) &
Subwalker (elektrostubete). Visuals by VJ?s Mag & Dario >
Techno/Elekro/House
So 09.11.08
15.30 Uhr - Kino - Queersicht
(weitere Vorstellung um: 18.00 Uhr)
Infos: www.reitschule.ch
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REITSCHULE-INITIATIVE
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BZ 8.11.08
Initiative der SVP läuft gut
Die Unterschriftensammlung der SVP-Volksinitiative für den Verkauf
der Reithalle soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
SVP-Stadtrat Erich Hess hat mit einem Komitee im September die
Volksinitiative zur Schliessung und zum Verkauf der Reitschule
lanciert. "Sie muss verkauft werden, damit Chaoten und Gesindel keine
Chance mehr haben, sie zu besetzen", sagte er am 11.September.
Gegen Reithalle
Innert zweier Monate wurden in Bern bereits 3600 der notwendigen 5000
Unterschriften gesammelt. Das gab gestern SVP-Präsident und
Gemeinderatskandidat Beat Schori an einer Medienkonferenz über die
Wahlziele bekannt. "Die Initiative kommt beim Volk sehr gut an", sagte
SVP-Stadtrat Peter Bühler. Das zeige doch deutlich, dass die
Bevölkerung von diesem rechtsfreien Raum langsam, aber sicher
genug
habe, argumentierte Bühler. "Die noch fehlenden 1400
Unterschriften
werden wir noch in diesem Jahr sammeln", versprach er.
Gegen Bettler
Jetzt will die SVP auch den Bettlern in Bern vollends an den Kragen:
"Wir prüfen eine Initiative für ein Bettelverbot in der
ganzen Stadt
Bern", sagte Peter Bühler. In letzter Zeit seien immer mehr
organisierte Banden aufgetreten, welche Krüppel missbrauchen, um
Geld
zu sammeln.
Gegen Sozialmissbrauch
SVP-Stadtrat Roland Jakob forderte gestern auch eine Kontrolle in
Verdachtsfällen und die Verfolgung von Sozialmissbräuchen.
Nach seinen
Worten wird der Bericht des Finanzinspektorates, welches die
Sozialhilfe durchleuchtet hat, geheim gehalten. "Dieser Bericht
würde
viele Ungereimtheiten ans Licht bringen", vermutet Jakob. Doch das
wolle die RGM aus wahltaktischen Gründen nicht. Die SVP fordert
deshalb, den zurückgehaltenen Bericht des Finanzinspektorates zur
Sozialhilfe in Bern sofort offenzulegen.
Jürg Spori
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WAHLK(rh)AMPF
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Bund 8.11.08
SVP strebt Sitzgewinn an
Die SVP Stadt Bern setzt bei den Wahlen auf die Themen Wirtschaft und
Sicherheit
Die SVP fordert bessere Bedingungen für die Wirtschaft und die
Schliessung der Reitschule. Sie will ihre Sitzzahl im Stadtrat auf
zwölf erhöhen.
Die Crédit Suisse zieht weg aus der Stadt Bern und
Stadtpräsident
Alexander Tschäppät (sp) weint ihr keine Träne nach
("Bund" vom 4.
November). "Bleibt nur die Frage, wer auf die Dauer unsere unschlagbar
hohe Lebensqualität bezahlen soll", sagte gestern
SVP-Fraktionschef
Simon Glauser vor den Medien. Auch für die kleinen und mittleren
Unternehmen würden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der
Stadt
immer schlechter. Mit unnötigen Vorschriften und Auflagen versuche
die
rot-grüne Regierung, den Gewerblern in der Innenstadt das Leben
schwer
zu machen, sagte Glauser.
Zu den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zählt
für die SVP
auch die Steuerbelastung. "Mit einer leichten Steuerreduktion kann
schon jetzt begonnen werden", sagte SVP-Stadtrat Rudolf Friedli.
Tiefere Steuern schafften Anreize für die Wirtschaft und "das
kommt am
Schluss auch der Stadtkasse wieder zugute", sagte Friedli.
"Reitschul-Initiative hat Chancen"
Zu den Kernanliegen der Volkspartei zählt auch eine
leistungsorientierte Schule und die konsequente Bekämpfung des
Sozialhilfemissbrauchs. Stadtrat Roland Jakob plädierte für
die
Einrichtung einer Anzeigestelle, die anonyme Hinweise auf
Sozialhilfemissbrauch entgegennimmt. Zudem dürften
Sozialhilfebezüger
bei der externen Kinderbetreuung nicht privilegiert werden. "Wenn man
schon zu Hause ist, kann man auch zu den eigenen Kindern schauen",
sagte Jakob. Die SVP steht hinter der Initiative für den Verkauf
der
Reitschule, auch wenn Parteipräsident und Gemeinderatskandidat
Beat
Schori nicht im Unterstützungskomitee ist. "Ich möchte ein
Gemeinderat
für alle Bernerinnen und Berner sein", begründete Schori die
Absenz.
Falls der Gemeinderat die Zügel weiterschleifen lasse, habe die
Initiative eine "grosse Chance", vom Volk angenommen zu werden.
Stadtrat Jakob ergänzte, er habe an einem Samstagmittag vor dem
Heim
und Hobby Bethlehem in 45 Minuten 50 Unterschriften gesammelt.
Fraktionskollege Peter Bühler wiederum plädierte für
mehr
Polizeipräsenz, um der Drogenszene im Raum Reitschule Herr zu
werden.
Zudem gab er bekannt, dass die SVP auch über eine Initiative
für ein
Bettelverbot in der ganzen Stadt nachdenke.
SVP-Präsident Beat Schori formulierte als Wahlziel eine
Erhöhung der
Sitzzahl im Stadtrat von zehn auf zwölf Sitze. Simon Glauser lobte
die
Qualitäten des Gemeinderatskandidaten Schori. "Nach vier Jahren
kräftezehrenden Daseins in der Opposition ist es an der Zeit, dass
wir
in den Gemeinderat zurückkehren", sagte Glauser. (bob)
Bernhard Ott
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PROGR
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Bund 8.11.08
CVP gab Künstlern Chance
Die Künstler des Progr haben drei Monate Zeit, um einen
realisierbaren Finanzplan vorzulegen
Die CVP hat die Rückweisung des Stadtratgeschäfts zum Progr
Bern
möglich gemacht. Damit verzögert sich die Realisierung des
geplanten
Gesundheitszentrums.
Mit einer hauchdünnen Mehrheit von zwei Stimmen ging das Projekt
eines
Gesundheitszentrums im Progr an den Gemeinderat zurück ("Bund" von
gestern). Überraschend befürworteten donnerstags im Stadtrat
Anna-Magdalena Linder (gfl), Henri-Charles Beuchat (cvp) und Edith
Leibundgut (cvp) den Rückweisungsantrag der Linken. Wenig
Verständnis
für das Umschwenken der CVP hat Dolores Dana(fdp). Sie sei
enttäuscht
über das Verhalten der CVP-Vertreter, diese hätten sich von
Rot-Grün
instrumentalisieren lassen, sagte sie gestern auf Anfrage. Auch Beat
Schori (svp) hat keine Freude am Entscheid: Man müsse sich fragen,
ob
die CVP überhaupt noch zu den Bürgerlichen gezählt
werden könne.
Erfreute Künstler
Peter Aerschmann, Initiant Künstlerinitiative, zeigte sich
seinerseits
sehr erfreut über das Resultat. Die Leute vom Progr seien zwar im
Gespräch mit verschiedenen Mäzenen, den einen
"Supermäzenen" gebe es
aber nicht, sagte er gestern auf Anfrage. Man sei jetzt daran,
verbindliche Zusagen für die Finanzierung zu erhalten. An einem
Finanzplan, der die optimale Trägerschaft für das geplante
Kulturzentrum definiere, werde gearbeitet. Sie seien daran
interessiert, im Sinne des CVP-Ergänzungsantrags mit der Stadt
zusammenzuarbeiten, sagte Aerschmann. Gemäss Antrag muss die Stadt
fortlaufend über die Entwicklung des Künstlerprojekts
informiert werden.
CVP sieht Progr als Familienprojekt
Beuchat (cvp) rechtfertigte sein Ja auf Anfrage auch mit diesem Antrag.
Die CVP hätte sich damit konstruktiv in die Debatte eingebracht.
Der
Aktionsplan verbessere die Kommunikation zwischen Künstlern und
Stadt.
Im Sinne des Parteiprogramms habe er für ein familienfreundliches
Kulturangebot plädiert. Der Progr verfüge schliesslich
über einen
grossen Rückhalt in der Bevölkerung.
Anna-Magdalena Linder (gfl) stimmte als Einzige ihrer Fraktion für
den
Rückweisungsantrag. In einer schriftlichen Stellungnahme hält
sie fest,
dass die Fraktionsmitglieder ihren Entscheid demokratisch akzeptierten.
Sie sei vom Ist-Zustand des Progr überzeugt. Mit der kulturellen
Arbeit
erhöhe der Progr nicht nur die Lebensqualität der Bernerinnen
und
Berner, sondern leiste durch das Netzwerk zwischen Kulturschaffenden
auch einen einmaligen Beitrag zum Berner Kulturleben.
Laut SVP-Parteipräsident Schori wird dieser kulturelle Beitrag die
Stadt Millionen kosten. Auch wenn das nötige Geld für den
Kauf der
Liegenschaft zusammenkomme, gebe es keinerlei Garantien dafür,
dass die
Künstler für die Renovierung und den Betrieb des
"Kultur-Tempels"
aufkommen könnten.
Konsternierter Investor
Auf Seiten des Investors des Gesundheitszentrums gibt man sich
konsterniert. "Uns ist nicht klar, was dieser Entscheid bedeutet",
sagte Allreal-Sprecher Matthias Meier gestern auf Anfrage. Der
Wettbewerb sei nach WTO-Regeln durchgeführt worden, und ihr
Projekt
habe gesiegt. Momentan warte man darauf, von der Stadt über das
weitere
Vorgehen informiert zu werden. Er sehe drei mögliche Szenarien:
Entweder das Volk lehne das Künstlerprojekt ab oder der Wettbewerb
werde neu aufgerollt; möglich sei aber auch, dass neue Kriterien
für
das zu realisierende Projekt definiert würden. In den beiden
letzten
Fällen könne er noch nicht sagen, ob Allreal das Projekt
weiterziehen
würde. Es sei natürlich schade, wenn die bisherige Arbeit und
die schon
getätigten Investitionen umsonst gewesen seien.
Corinne Leuenberger
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BZ 8.11.08
Investoren erstaunt
Augenreiben beim Investor Allreal, Freude bei den
"Progr"-Künstlern: Reaktionen zum Entscheid des Stadtrats.
Mit einer Rückweisung hat der Stadtrat am Donnerstagabend das vom
Gemeinderat vorangetriebene "Progr"-Projekt kurz vor der
Volksabstimmung im Ferbruar 2009 gestoppt. Das Projekt "Doppelpunkt"
der Zürcher Firma Allreal, welche den Investorenwettbewerb gewann,
sieht ein Gesundheitszentrum, Schulungsräume und die
Weiterführung des
Gastro- und Kulturlokals "Turnhalle" vor.
Grund der Rückweisung durch den Stadtrat: Eine Gruppe von
Kulturschaffenden, welche zur Zeit im Rahmen der Zwischennutzung im
"Progr" arbeitet, hat nach Ende des Wettbewerbs ein eigenes Projekt
lanciert. Vom Allreal-Projekt haben sie den Kaufpreis von 2,4 Millionen
Franken und den Baurechtszins von jährlich 320 000 Franken
"übernommen". Die Gruppe hat nun bis Ende Jahre Zeit, den
Finanzierungsnachweis zu erbringen.
Mit "Augenreiben und Staunen" habe die Allreal vom Entscheid des
Stadtrats Kenntnis genommen, erklärt Sprecher Matthias Meier auf
Anfrage: "Wir können nicht einschätzen, was dieser Entscheid
bedeutet
und wer auf Grund welcher Kriterien am Ende entscheidet".
Selbstverständlich respektiere die Allreal die politischen
Abläufe,
sagt Meier. "Doch schwierig ist es, wenn man unvermittelt die Regeln
ändert". Das sei ein unerfreuliches Signal, das die Stadt Bern da
an
potentielle Investoren aussende. Die Allreal sei aber weiterhin an der
Realisierung ihres Projekts interessiert, sagt Meier. Handlungsbedarf
gebe es momentan noch keinen.
Ganz anders tönt es aus dem "Progr": "Wir sind natürlich sehr
erfeut",
sagt Peter Aerschmann, Videokünstler und Sprecher der
Künstlervereinigung. "Gleichzeitig ist und bewusst, dass die Zeit
wahnsinnig knapp ist für ein solches Millionenprojekt."
azu
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Progr"-Projekt gestoppt
"Vom Herzen her Verständnis"
Der Stadtrat stoppte das "Progr"-Projekt des Gemeinderats, um dem
Gegenprojekt der "Progr"-Künstler eine Chance zu geben.
Stadtpräsident
Alexander Tschäppät ist verärgert - aber nur ein
bisschen.
Der Stadtrat hat das "Progr"- Projekt des Investors Allreal
zurückgestellt, welches der Gemeinderat favorisiert. Alexander
Tschäppät, hat das Parlament die Regierung desavouiert?
Alexander Tschäppät: Von der politischen Verantwortung her
gesehen ist
klar, das Geschäft hätte angenommen werden müssen. Doch
vom Herzen her
habe ich Verständnis für diesen Entscheid, ist doch der
"Progr" eine
tolle Sache.
Die Bürgerlichen, welche ausnahmsweise auf Ihrer Seite standen,
warfen den links-grünen Stadträten Wortbruch vor.
Das Parlament hat das gute Recht, das Ergebnis eines Wettbewerbs
umzustossen. Das gehört zu einer funktionierenden Demokratie.
Vergessen
wir nicht: Das erste Bahnhofplatz-Projekt, welches ein grösseres
Dach
vorsah, ging auch bei einem Wettbewerb als Sieger hervor. Es wurde
bekanntlich trotzdem verworfen.
Aber es ist schon stossend, wenn ein Wettbewerb durchgeführt wird
und am Ende das Ergebnis ausser Kraft gesetzt wird.
Klar, es ist unschön, dass die Spielregeln nicht eingehalten
wurden und
die Künstlergruppe nicht am Wettbewerb teilgenommen hat. Da
verstehe
ich den Ärger der Investoren. Zur Verteidigung der Künstler
muss man
aber sagen: Dass am Ende ein Projekt mit einem derart tiefen Kaufpreis
das Rennen macht, konnte man wirklich nicht erwarten. Es ist also
verständlich, dass die Künstlergruppe in Erwartung eines
vielfach
höheren Preises quasi im Voraus die Segel gestrichen hat.
Der tiefe Preis von 2,4 Millionen Franken wurde von den
Bürgerlichen denn auch kritisiert.
Im Wettbewerb gab es zehn Eingaben, bei einigen war der Preis sogar
noch tiefer, bei einigen etwas höher. Wir sind auch frustriert,
dass
nicht mehr herausschaut. Aber das ist eben der freie Markt.
Hand aufs Herz, trauen Sie der Künstlergruppe zu, dass sie ihr
Projekt auf die Beine kriegt?
Der Kaufpreis und der Baurechtszins sind ja quasi die Peanuts. Das
bringt man mit etwas Glück hin. Schwieriger wirds bei der
Finanzierung
des Gebäudeunterhalts, beim Finden der geeigneten Rechtsform und
eines
passenden Betriebsmodells. Denn wir würden erwarten, dass Bewegung
im
"Progr" bleibt, dass also die Ateliers im Rotationssystem vermietet
werden.
Was verlangen Sie konkret?
Unwiderrufliche Zusagen zur Finanzierung des Kaufpreises, des Zinses
und der Sanierung. Letzteres darf tranchenweise geschehen. Es reicht
aber sicher nicht, einfach die 2,4 Millionen für den Kauf auf den
Tisch
zu legen.
Sie haben in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die
Zwischennutzung nicht zum Providurium werden dürfe.
Daran halte ich fest: Den "Progr" als subventionierten Kulturbetrieb
können wir uns nicht leisten. Wenn die "Progr"-Leute einsteigen,
ist es
keine Zwischennutzung mehr, sondern ein eigenwirtschaftliches Modell.
Wer garantiert Ihnen, dass der Stadtrat nicht auch in dieser Frage
gegen den Gemeinderat entscheidet?
Die Voten im Stadtrat haben deutlich gezeigt: Auch SP und Grünes
Bündnis fordern glasklare Finanzierungsnachweise von der
Künstlergruppe.
Die Zwischennutzung läuft im Sommer 2009 aus. Eine
Verlängerung wurde bereits angedeutet. Gibt es einen Zeithorizont?
Es dauert wohl zwei Jahre, bis das ganze Baubewilligungsverfahren durch
ist - selbst ohne Beschwerden. Realistisch ist also eine
Zwischennutzung bis mindestens Sommer 2011.
Was kostet dies die Stadt?
Eigentlich nichts. Was momentan kostet, ist das Kuratieren der
Ausstellungen. Doch das ist nicht zwingend.
Hätte der ganze "Schlamassel" verhindert werden können, wenn
die Stadt
rechtzeitig einen Ersatzstandort für die "Progr"-Ateliers gefunden
hätte?
Die Forderungen nach einem Ersatzstandort akzeptiere ich nicht. Nur
weil wir im Rahmen einer Zwischennutzung den Künstlern
günstig Raum
geboten haben, können diese nun nicht einen Anspruch für die
Zukunft
ableiten. Aber wir sind ihnen bei der Suche behilflich - allerdings
ohne jedes Präjudiz.
Interview: Adrian Zurbriggen
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STOP MURDER MUSIC
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Basler Zeitung 8.11.08
KulturMagazin
Panorama
"Es gibt keinen Hass"
Capleton bestreitet, Homophobie in Liedern zu verbreiten
Tara Hill
In der Kontroverse um die Homophobie in den Texten des jamaikanischen
Reggae-Sängers Capleton prallen zwei Welten aufeinander: Die
säkularisierte Gesellschaft der Schweiz und die Spiritualität
des
jamaikanischen Rastafari-Glaubens.
Beim Interview-Termin im Hotel Ramada Plaza kochen die Emotionen hoch:
Capleton will zunächst nicht Stellung beziehen und lässt
über seine
Managerin Claudette Kemp ausrichten, dass er nichts gegen schwule
Menschen habe, sondern sich nur gegen "jegliche Form der
Immoralität"
ausspreche, die dem Einzelnen den Weg zu Gott versperre. Während
der
Forderung nach einer Absage des Konzerts durch die Homosexuelle
Arbeitsgruppe Basel (Habs) nachgekommen wurde, fühlt sich Capleton
als
Opfer einer rassistischen Kampagne.
Als Capleton das Hotelzimmer betritt, zeigt er sich wortkarg: Die
Diskussion wird von seiner Managerin geleitet, die mehrfach betont,
dass Texte wie "Burn Out Di Chi Chi" nicht als Aufruf zur Verbrennung
von Schwulen, sondern als Reinigung der eigenen Seele vor
korrumpierenden Einflüssen zu verstehen seien. Erst als
Habs-Sprecher
Axel Schubert telefonisch sein Kommen zusichert, erklärt sich
Capleton
zu einem Gespräch bereit.
BaZ: Wann haben Sie von der Absage Ihres Konzerts erfahren?
Capleton : Erst als ich in Basel ankam. Ich kann nicht verstehen, warum
das passiert ist.
Wie haben Sie auf die Absage reagiert?
Ich bin enttäuscht. Ich lebe und liebe meine Musik. Sie ist eine
Musik
der Toleranz und Spiritualität. Wenn ich singe, dass wir alle
brennen
müssen, dann rede ich nicht davon, Leute zu verfolgen oder zu
ermorden.
Sondern, dass wir uns reinigen müssen, dass wir unsere
Dämonen besiegen
müssen, um nicht nach Babylon zu gelangen.
Verstehen Sie, warum Ihre Texte über Homosexualität als
Hasspredigten aufgefasst werden?
Es gibt keinen Hass in meinen Texten, nur Liebe! Wir sind aus dem Land
des "One Love", der einen Liebe. Liebe zwischen allen Menschen, egal,
wer sie sind und woher sie kommen.
Wie würden Sie Ihren Kritikern denn Ihre Botschaft erklären?
Schon Bob Marley hat davon geredet, dass das Feuer weiter brennen muss.
Wenn Bob Marley "I Shot The Sheriff" gesungen hat, ging es nicht darum,
dass er tatsächlich den Sheriff erschossen hat. In Europa wird das
missinterpretiert und falsch verstanden. Dabei benutzen die Leute
unsere Musik, um sich zu reinigen.
Halten Sie die Kritik an Ihnen für rassistisch?
Ganz genau. Ich kann Ihnen Dokumente zeigen, die dies beweisen, und die
Sie beschämen würden. Es wurden hier schlimme Dinge über
mich gesagt.
Dabei geht es mir um Unity, Einheit. Jede Form von Negativität und
Gewalt lehne ich ab.
Im Anschluss an das Interview diskutiert Axel Schubert noch bis nach
Mitternacht mit Capletons Managerin Kemp. Dabei lässt sich Kemp
von
Schubert überzeugen, dass es sich bei Homosexualität um eine
angeborene
Neigung und nicht um einen "ausschweifenden Lebensstil" handelt.
Abschliessend lässt Capleton über Kemp zu Protokoll geben,
dass er
Pädophilie und männliche Prostitution für eine
Sünde hält. Man hält
fest, dass alle Menschen ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung die
gleichen Rechte haben müssten. So endet die Kontroverse mit einer
versöhnlichen Geste.
> Mehr über das Gespräch zwischen Claudette Kemp und Axel
Schubert findet sich auf www.bazonline.ch
---
auf bazonline.ch 7.11.08
http://bazonline.ch/basel/stadt/Capleton-Enttaeuscht-ueber-Absage-Video-fuer-Fans/story/13301565
Capleton singt seinen Fans ein Ständchen.
Das ganze Video kann dank Jünger DJ Lukke Lava auf youtube
angeschaut werden.
http://www.youtube.com/watch?v=3N1vd1ymhKg
---
20min.ch 7.11.08
Le concert de Capleton aura bien lieu
par Didier Bender
Interdit de concert jeudi soir à Bâle, le chanteur
jamaïquain Capleton
évoluera bien samedi à Lausanne dans le cadre du Metropop.
Le chanteur Capleton est connu pour ses chansons homophobes. Interdit
de concert à Bâle, il se produira bien samedi soir
à Lausanne, dans le
cadre du festival Metropop. (Photo: dr).
"Nous avons obtenu les garanties des organisateurs qu'il n'y aurait
aucune allusion homophobe", souligne Oscar Tosato, municipal
lausannois. Chanteur reggae, Capleton est connu pour sa haine des
homosexuels qu'il clame haut et fort dans ses chansons. A Bâle,
les
organisateurs d'un concert de l'artiste ont
préféré trancher et annuler
sa prestation, comme le rappelle "20 minutes" dans son édition
de
vendredi. A Lausanne, sa venue a provoqué un tollé dans
diverses
associations homosexuelles romandes: Pink Cross et Vogay notamment.
Mais la Ville de Lausanne, qui subventionne le festival et qui n'a
jamais rencontré le moindre problème avec les
organisateurs du
festival, ont décidé de faire confiance.
Et que se passera-t-il si ce chanteur subversif interprète un
titre
haineux, du genre : " Brûlez un homo, saignez un homo". La
Municipalité
se montrera ferme. "Nous ne pouvons pas admettre, tolérer et
soutenir
un personnage ou un groupe qui tient de tels propos, explique Oscar
Tosato. Si ça devait se produire, c'est toute la collaboration
avec le
Metropop qui serait remise en cause".
---
easymec.com 7.11.08
http://www.easymec.com/capleton/
Capleton à Lausanne : Notre banque cantonale finance
l'homophobie !
Le Matin Bleu - Banque Cantonale Vaudoise - Heineken - Orange Music
La Commune de Verbier - de Lausanne - L'Etat de Vaud
Les Vins Vaudois - La Loterie Romande - Les TL ... etc
favorisent et sponsorisent l'homophobie à Lausanne !
Tu as envie de te défouler, voici quelques emails qui
défendent Capleton
T'as envie de te lâcher, "20 Minutes" a ouvert un forum !
Lausanne, capitale européenne de l'homophobie -
La Municipalité confirme le concert - vendredi 17h
En ce début novembre, deux concerts du chanteur jamaïcain
Capleton sont
prévus en Suisse. Cet artiste a longuement occupé les
faits divers pour
ses propos homophobes dans la presse (ndc. il suffit de taper capleton
homophobie sur google). Le premier à Bâle a
été annulé grâce à
l'efficacité des associations gays locales qui se bougent
le ... cul !
Le concert à Lausanne est toujours programmé pour le 8
novembre 2008 au
Festival Metropop. De très grandes entreprises (Orange, BCV, TL,
Matin
Bleu...) cautionnent l'homophobie de cet odieux personnage qui souhaite
tout simplement brûler les homos ! Aujourd'hui, comme hier,
Easymec
Webzine constate, que malgré les bienfaits d'internet, aucune
coordination gay existe en Suisse.
C'est le deuxième concert homophobe en un mois à
Lausanne. Lors du
passage d'Elefant Man - annulé à la dernière
minute -, on avait déjà pu
constater très peu de réactions des milieux gays
associatifs. La presse
gay locale préfère se faire voir avec Mister Thon 2009 !
Pour mettre un peu d'humour à cette triste affaire, on
relèvera que le
Valais fait cocorico en accueillant les pédales de France -
dixit le
Tour de France - à Verbier... Cette même commune
sponsorise ...
Métropop, le concert de Capleton à Lausanne ! Sans
mauvais jeu de
mots, on va dire que la boucle est bouclée !
Mise à jour : concert annulé à Bâle, Reims,
Toulouse
Infos Plus : Stop Murder Music - Tjenbered
---
swissgay.ch 7.11.08
http://swissgay.ch/breves/2008/breves100296capletonreggaelausanne.html
Lausanne - Capleton : les politiques réagissent, les sponsors se
bouchent les oreilles
Le chanteur de dance-hall reggae Capleton se produira ce samedi 8
novembre à la salle Métropole de Lausanne dans le cadre
du Metropop
Festival. Ses propos homophobes et ses appels au meurtre d'homosexuels
ont amené La "Kaserne de Bâle" a annulé son concert
du 6 novembre 2008.
A Lausanne, le Metropop affirme ne pas être concerné par
les reproches
d'homophobie faits à l'artiste, relate l'Association suisse des
lesbiennes LOS dans un communiqué.
Les politiques se mobilisent
Contactés hier 6 novembre par Swissgay.ch, des conseillers
municipaux
de la Ville de Lausanne ont réagi. Tous se désolidarisent
du Metropop
et des propos haineux de Capleton. Plusieurs entendent faire pression.
Vincent Rossi se dit "scandalisé par les propos
récurrents de Capleton"
et ajoute : "Je me désolidarise totalement de ce festival, tant
que cet
artiste y sera programmé." Le municipal Stéphane Michel :
"... je ne
soutiens en aucun cas la Municipalité de Lausanne au cas ou elle
ne
tenterait rien."
Cité par 20 Minutes dans on édition du 7 novembre, le
municipal
lausannois Oscar Tosata rassure : "Nous avons obtenu les garanties des
organisateurs qu'il n'y aurait aucune allusion homophobe." Mais lui
aussi reste ferme : "Nous ne pouvons pas admettre, tolérer et
soutenir
un personnage ou un groupe qui tient de tels propos. Si ça
devait se
produire, c'est toute la collaboration avec le Metropop qui serait
remise en cause."
La Loterie romande et Orange confiants. Naïvement ?
L'antenne vaudoise de la Loterie romande s'est elle aussi
mobilisée. Sa
présidente Michelle Schenk a contacté les responsables du
festival et
de la salle Métropole. Elle a "pris connaissance des engagements
des
responsables pour que, lors du concert, il n'y ait ni propos
discriminatoire envers une quelconque communauté ni incitation
à la
violence, au racisme ou à l'homophobie". Problème : les
propos
homophobes de Capleton sont prononcés en créole.
Y'aura-t-il un
traducteur dans la salle ?
Thérèse Wenger, directrice media d'Orange, assure que sa
société "ne
soutient aucune manifestation ou artiste ou nous pourrions partir du
principe que certaines personnes pourraient se sentir
discriminées ou
même jugées en raison de leur âge, leur sexe, leur
religion, leur choix
politiques, la couleur de leur peau ou leur orientation sexuelle." Et
de poursuivre : "Orange soutient le Metropop Festival depuis 2007 et
ceci en harmonie avec les critères mentionnés ci-dessus
et en parfait
accord avec les organisateurs. Ces raisons ont amené Orange
à
poursuivre son soutien à cette manifestation cette année
encore."
Cependant, Thérèse Wenger prévient: "S'il devait
s'avérer que la
confiance de Orange devait être entamée, Orange renoncera
à l'avenir à
toute collaboration avec Metropop."
Un partenaire du festival, Musclic.tv, a de son côté
apporté une
précision : "Nous ne comprenons que partiellement votre
réaction.
Pourquoi faire autant de publicité à une personne aussi
haineuse ? Nous
prenons le contre-pied et préférons ignorer cet "artiste"
et se
concentrer sur les autres plus talentueux et respectueux. Nous
soutenons la tolérance et le respect de tout un chacun, mais
préférons
soutenir et médiatiser des artistes tolérants
plutôt que de décrier des
agitateurs n'existant que par leurs provocations." Et de nous "donner
rendez-vous à un festival plus gay-friendly."
Les engagements de Metropop : inutiles
Metropop assure donc à ses sponsors et partenaires que Capleton
se
taira à Lausanne. Ce qui ne suffit pas. Il a déjà
trahi ses accords
avec le RCA (Reggae Compasionnate Act's), qui stipulent qu'aucun
propos raciste, homophobe ni sexiste ne doit être tenu lors de
manifestions. Et hors de Lausanne, que dira-t-il ? Ses appels au
meurtre d'homosexuels se font aujourd'hui, et sur toutes les
scènes à
travers le monde, là où il n'est pas encore interdit. Ses
propos sont
relayés par les médias, ici aussi. Sa haine homophobe
empire la
situation déjà dramatique des homosexuels en
Jamaïque, entre autres
pays. Ce problème n'est pas lausannois ou suisse mais mondial.
Les
entreprises qui le soutiennent ont leur part de responsabilité.
Les propos de Capleton sont d'une rare violence. Il ne s'agit pas d'une
erreur de jeunesse mais d'une prise de position de sa part des plus
actuelles. Le cas Capleton défraie la chronique depuis des
années en
Europe. Il a déjà été interdit à
plusieurs reprises. Comment des
organisateurs de concerts, parfaitement au courant, peuvent-ils inviter
un homme qui use de leur scène pour promouvoir sa haine ?
Comment des
entreprises et la Ville de Lausanne peuvent-elles soutenir un tel
festival ?
Une affaire de sous ?
Le 19 juillet 2005, la REMCA, régie municipale de la ville de
Reims qui
gère la salle de la Cartonnerie, où Capleton devait se
produire, avait
été condamnée par le tribunal de grande instance
de Reims pour "rupture
abusive de contrat", pour avoir annulé sa prestation en raison
de
l'homophobie et de la haine homosexuelle contenues dans certaines de
ses chansons. La ville avait dû verser 8'000 € de dommages et
intérêts
à la société Mediacom, organisatrice de la
tournée du chanteur de
reggae Capleton, la même qui représente Capleton à
Lausanne.
Les autres sponsors se bouchent les oreilles
Contacté dans le même temps par email, les autres sponsors
du festival
font la sourde oreille. Manor, la FNAC, Skyy vodka, Coca Cola, la BCV,
les Vins vaudois, Heineken, Infomaniak, Switcher, TVM3, Couleur 3, Le
Matin Bleu, la Salle Métropole : aucun pour l'heure n'a
daigné
répondre. Quant à la station de Verbier, les clameurs
homophobes de
Capleton ne semblent pas atteindre des cimes si élevées.
Capleton est l'auteur de 22 chansons appelant ouvertement au meurtre
d'homosexuels. Dans leurs éditions d'aujourd'hui, Le Temps et 20
Minutes ont retranscrit certaines paroles des chansons de Capleton.
"Brûlez un homo, saignez un homo. Sodomites, je flingue. Tu
devrais
savoir, Capleton brûle les pédés, le même feu
s'applique aux
lesbiennes. Pendez-les vivants." Ou : "Les sodomites et les
pédés, je
leur tire dessus".
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A T T E S T A T I O N
En notre qualité d'agent européen de l'artiste CAPLETON,
nous
garantissons que ses concerts ne comportent aucun propos
discriminatoire envers une quelconque communauté, race ou
religion et
notamment contre les personnes d'orientation homosexuelle.
Les concerts déjà effectués lors de cette
tournée ou lors des trois dernières années en
Europe en sont d'ailleurs la preuve.
Fait pour servir et valoir ce que de droit.
A Reims le 5 novembre 2008
Le gérant
Michel Jovanovic
---
TRADUCTION DE LA DECLARATION DE CAPLETON :
AU NOM DE SON IMPERIALE MAJESTE
POUR CEUX QUE CELA CONCERNE
A CAUSE DE MA RELIGION, DE MA SPIRITUALITE, J'AI DES CONVICTIONS
CONCERNANT MA FACON DE VIVRE ET CELA DOIT ETRE RESPECTE, MAIS AUSSI
GRACE A CETTE SPIRITUALITE JE SAIS QUE LA VIE EST SACREE ET QUE SEUL
DIEU PEUT LA DONNER ET LA REPRENDRE, ET IL DOIT ETRE CLAIRE POUR LE
MONDE QUE MA MUSIQUE N'INCITE PAS A LA VIOLENCE CONTRE N'IMPORTE QUEL
ETRE HUMAIN QUEL QU'IL SOIT, QUEL QUE SOIT SA FACON DE VIVRE, QUE CE
SOIT DANS MON PAYS OU AILLEURS ET IL EST DESOLANT QUE CERTAINES DE DES
PAROLES DE MES CHANSONS, QUE DE TOUTES FACONS J'AI DEJA DECIDE DE NE
PLUS INTERPRETER, ONT ETE PRISES AU PIED DE LA LETTRE, MAL COMPRISES ET
MAL INTERPRETEES. CECI ETANT AUCUNE MENACE RACISTE NE DEVRAIT ETRE
FAITE CONTRE MA MUSIQUE ET MOI-MÊME
SIGNE PAR CLIFTON BAILEY A.K.A.CAPLETON
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SCHNÜFFELSTAAT
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bazonline.ch 8.11.08
Namensweitergabe kein Verstoss gegen Bespitzelungsverbot
Die Weitergabe von Namen bei Anti-WEF-Demos verstösst nach Ansicht
der
Basler Regierung nicht gegen das Verbot der Bespitzelung politischer
Tätigkeiten. Die Regierung sichert aber genauere Regelungen zu.
Die Fichierung von Basler Kantonsparlamentariern durch den Staatsschutz
hatte im vergangenen Sommer Empörung ausgelöst. Nach einer
Debatte im
Grossen Rat im September verlangte eine betroffene SP-Grossrätin
in
einer Interpellation weitere Auskünfte. Nun legte die Regierung
nun
ihre Stellungnahme vor.
Die Grossrätin hatte sich im Vorfeld einer Anti-Wef-Kundgebung in
Basel
vom vergangenen Januar für Gespräche mit der Polizei zur
Verfügung
gestellt und das Bewilligungsgesuch unterzeichnet. In der Folge der
Gespräche wurde sie dann dem Dienst für Analyse und
Prävention (DAP) -
dem Staatsschutz des Bundes - gemeldet.
Staatsschutz zuständig
Die Regierung hält fest, sie anerkenne das Bemühen der
Grossrätin, die
mit ihrem Engagement eine gewaltfreie Demonstration ermöglichen
wollte.
Zudem könne es die Regierung "nachvollziehen, wenn die
Interpellantin
wenig Verständnis dafür aufbringt, dass sie wegen ihres
Einsatzes als
Gesuchstellerin beim DAP gemeldet worden ist".
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos sei jedoch in den letzten
Jahren immer wieder begleitet worden von "gewaltextremistischen
Demonstrationen" insbesondere in Zürich, Bern und Basel. Und da es
dabei um einen gesamtschweizerischen Anlass gehe, sei der DAP für
die
Beurteilung der Gesamtlage zuständig.
Die Kantone hätten daher dem DAP alle Erkenntnisse zu melden. Das
betreffe namentlich Infos über Demos und deren allfällige
Gefährlichkeit, wozu auch Angaben über teilnehmende
Organisationen oder
Gesuchsteller gehörten. Die Weitergabe solcher Informationen
verstosse
daher nicht gegen das Verbot der Überwachung politischer
Tätigkeit.
Verordnung in Arbeit
Ob diese Informationen dann für den Staatsschutz relevant sind
oder
aber nicht erfasst werden sollen, habe der DAP und nicht der
informierende Kanton zu entscheiden. Was die Aufsicht über die
Fachgruppe der Staatsanwaltschaft anbelangt, die solche Infos
weitergibt, räumt die Regierung aber Klärungsbedarf ein.
So habe ein Gutachten des Bundes zur Frage, wie weit die kantonale
Aufsicht gehe, Interpretationsspielraum belassen. Damit der Kanton
seine Aufsichtsrechte "soweit als möglich" wahrnehmen könne,
arbeite
die Regierung derzeit eine Verordnung zum Vollzug des
Staatsschutzrechts des Bundes aus.
Dies geschehe in Kooperation mit den Bundesbehörden und einem
Experten.
Mit dem Anliegen, dass bei Registrierungen beim DAP das Verbot der
Überwachung politischer Tätigkeit und andere Schranken
berücksichtigt
werden, sei ein Gespräch zwischen Justizdirektor Guy Morin und
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf anberaumt worden. (je/sda)
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WIDERSTAND
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Bund 8.11.08
Späte Ehre für Hitler-Attentäter
Schweiz hat laut Bundespräsident Couchepin zu wenig für
Maurice Bavaud getan
Bundespräsident Pascal Couchepin hat am Freitag des von den Nazis
enthaupteten Hitler-Attentäters Maurice Bavaud gedacht. Aus
heutiger
Sicht hätten sich die Schweizer Behörden vor 70 Jahren zu
wenig für
Bavaud eingesetzt. In seiner Erklärung schreibt der
Bundespräsident,
Bavaud habe wohl das Verhängnis, das Adolf Hitler über die
ganze Welt
gebracht habe, vorausgeahnt. Der 22-jährige Neuenburger
Priesterseminarist verdiene damit "unsere Erinnerung und Anerkennung".
Die Schweiz habe damals von einer Intervention zur Rettung des
Attentäters abgesehen.
Mit seiner Verlautbarung erfüllt der Bundesrat eine Motion von
Paul
Rechsteiner (sp, SG), der aus Anlass des 70. Jahrestages des
gescheiterten Attentates eine Erklärung gefordert hatte. Denn eine
eigentliche Rehabilitierung von Maurice Bavaud habe nie stattgefunden,
hielt Rechsteiner fest. Der Schweizer Gesandte in Berlin habe das
Attentat als "verabscheuungswürdige Tat" abgestempelt und sich
geweigert, Bavaud zu besuchen oder sich für ihn einzusetzen. Gegen
den
Vorschlag, Bavaud gegen einen deutschen Spion auszutauschen, habe das
Militärdepartement sein Veto eingelegt.
Im Stich gelassen
Am 9. November 1938 hatte Bavaud vergeblich versucht, Hitler in
München
anlässlich eines Aufmarsches der Nazis vor der Feldherrenhalle mit
einem Revolver zu töten. Eine Woche später wurde er
verhaftet. Am 18.
Dezember 1938 hat ihn der Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im
Gefängnis Berlin- Plötzensee guillotiniert.
Aus Dokumenten ging später hervor, dass die Schweizer
Behörden Bavaud
nicht nur im Stich gelassen, sondern auf Ersuchen der Gestapo bei
ehemaligen Seminar-Kollegen sogar gegen ihn ermittelt hatten. Der
Urteilsspruch, der Bavauds Verurteilung zum Tod besiegelt hatte, wurde
1956 durch die deutsche Justiz annulliert.
Die Schriftsteller Rolf Hochhuth und Niklaus Meienberg machten im Buch
"Tell38" respektive im Film "Es ist kalt in Brandenburg" in den
Achtzigerjahren auf das Schicksal Bavauds aufmerksam. (sda)
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ANTI-ATOM
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Radio Dreyeckland (Freiburg) 7.11.08
Die Schweiz auf der Suche nach dem A-Müll-Superlager!
http://www.freie-radios.net/mp3/20081107-dieschweiz-24854.mp3
Nach dem die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung
radioaktiver Abfälle, CH) nach 30 Jahren keine Lösung
für den A-Müll
gefunden hat, hat sich nur das Bundesamt für Energie (CH)
eingeschaltet.
Gleich mehrere mögliche Standorte wurden für eine
"Endlagerung"
vorgeschlagen. Wie immer sind die Grenzregionen geologisch besonderst
günstig A-Müll für Jahrmillionen sicher endzulagern. Bei
der deutschen
"Endlagerstätte" Asse II kam das Ende, der sicheren Endlagerung
durch
Wassereinbruch bereits etwas früher.
Sabine von Stockar, Projektleiterin Atom & Strom, Schweizerische
Energie-Stiftung SES zu den Planungen A-Müll zu lagern und die
Möglichkeiten in der Schweiz die Tiefenlagerung doch noch zu
verhindern.