MEDIENSPIEGEL 10.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Wahlk(RH)ampf: Hayoz + die Reitschule
- WC-Frage: Rotes Klo bleibt
- Drogentests
- Militarismus: Veganer dienstuntauglich
- Stop Murder Music: Das Imperium schlägt zurück
- Sauvage in Zug

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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Mi 12.11.08
19.00 Uhr - SousLePont - Lettland Spezialitäten
20.30 Uhr - Tojo - Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus von label beiruth. Mit Ruth Schwegler und Paed Conca.

Do 13.11.08
20.30 Uhr - Tojo - Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus von label beiruth. Mit Ruth Schwegler und Paed Conca.
20.30 Uhr - Kino - UNCUT - Warme Filme am Donnerstag: LOVE MY LIFE - Koji Kawano, Japan 2006
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter - elektronische Leckerbissen zu lesbisch-schwulem Chillen mit DJ FRATZ, Janine, Sharone & DJ ELfERich

Fr 14.11.08
20.30 Uhr - Tojo - Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus von label beiruth. Mit Ruth Schwegler und Paed Conca.
20.30 Uhr - Frauenraum - Deseo de Tango
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: OPEN HEARTS - Susanne Bier, Dänemark 2002
22.00 Uhr - Dachstock - Kano (UK) Support: Greis (chlyklass/CH), DJ's Kermit & Blade > Hiphop & Grime

Sa 15.11.08     
20.30 Uhr - Tojo - Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus von label beiruth. Mit Ruth Schwegler und Paed Conca.
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: OPEN HEARTS - Susanne Bier, Dänemark 2002
22.00 Uhr - Dachstock - DJ Vadim (Ninja Tune/UK) & Paco Mendoza (Raggabund/Caramelo Criminal/ARG) feat. Caramelo Criminal & Elijah (CH) > Reggae/Hiphop/Latin


Infos: www.reitschule.ch

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WAHLK(rh)AMPF
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Berner Rundschau 10.11.08

"Nicht klassische Stadtmutter"

Stapi-Wahl Barbara Hayoz' Sicht auf Bern

Samuel Thomi

(...)

Stichworte "Sicherheit" und "Sauberkeit" - kaum noch Reizwörter wie einst?

Hayoz: Auch wenn wir objektiv gesehen eine sichere Stadt haben, gibts offensichtliche Probleme. Es dauerte lange, bis auch die SP merkte, dass diese Themen die Leute beschäftigen. Neuralgische Punkte müssen daher videoüberwacht werden. Schliesslich ist auch mehr Polizeipräsenz nötig. Das wirkt Wunder! Dabei muss die Polizei aber nicht in Autos durch die Quartiere fahren, sondern in der Innenstadt patrouillieren.

Ihre Haltung zur Initiative "Verkauf der Reitschule an den Meistbietenden"?

Hayoz: Ich bin dagegen. Es braucht die Reitschule im urbanen Berner Kulturleben, und da soll sie auch Platz haben. Doch sie ist kein rechtsfreier Raum. Die Betreiber müssen sich an Regeln halten. In der Leistungsvereinbarung brauchts daher entsprechende Konsequenzen.

(...)

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WC-FRAGE
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20min.ch 9.11.08

Umstrittenes WC darf bleiben

Das rote WC-Häuschen bei der Berner Heiliggeistkirche darf bleiben.

Einzelnen Geschäften und Gewerblern ist die moderne, rote Toilette zwar ein Dorn im Auge. Deshalb lancierten Politiker einen Vorstoss. Sie befürchteten, das Häuschen sei mit dem Label Unesco-Weltkulturerbe nicht vereinbar. Nun hat der Gemeinderat die Bedenken der Klo-Gegner zurückgewiesen. Weder Denkmalpflege noch Kirche hätten Einsprache erhoben.

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DROGEN
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20min.ch 9.11.08

Grosse Nachfrage nach Drogentests

In Zürich können Konsumenten von Drogen seit zwei Jahren ihren Stoff jeweils am Dienstagabend im Drogeninformationszentrum (DIZ) testen und sich beraten lassen. Der Dienst ist in der Schweiz einzigartig, anonym, gratis und gefragt.

Nicolas, ein Familienvater, anfang Vierzig, konsumiert ab und zu mit seiner Frau zusammen Ecstasy, etwa wenn sie tanzen gehen. "Um abzuschalten und Spass zu haben", wie er sagt. Der Thurgauer kauft meist im Voraus eine kleine Menge der Pillen bei einem Verkäufer, dem er vertraut.

Ende Oktober musste sich Nicolas an einen neuen Dealer wenden, und er hatte kein gutes Gefühl dabei. Der Thurgauer nahm deshalb den Zug nach Zürich, wo er vom Drogeninformationszentrum wusste. "Ich möchte nichts riskieren und will wissen, ob die Pillen, die ich schlucke die richtige Zusammensetzung haben", sagt Nicolas.

Nach drei Tagen das Resultat

Der Sozialarbeiter Alex Bücheli empfängt Nicolas im DIZ im Zürcher Kreis 5. Bücheli fragt nach, wo, wann und zu welchem Preis er das Ecstasy gekauft habe. Dann führt er mit Nicolas - wie mit jedem anderen - ein obligatorisches Gespräch durch und füllt einen Fragebogen aus.

Anschliessend legt der Sozialarbeiter die Pille in einen Couvert und beschriftet dieses mit einer Nummer. Am Freitag, drei Tage später, kann Nicolas telefonisch im DIZ anrufen, um das Untersuchungsergebnis zu erfahren.

Wie Nicolas wenden sich fünf bis sechs Personen jeweils am Dienstagabend ans DIZ, das einzige Drogeninformationszentrum dieser Art in der Schweiz. Es befindet sich in der Nähe des Platzspitz, in einer von Dealern häufig frequentierten Strasse, und ist zwischen 17.30 und 20.30 Uhr geöffnet.

Seit Herbst 2006 wurden gut 300 Leute dort beraten. Zwei Drittel der Kunden kommen, um Pillen testen zu lassen - vor allem Ecstasy, Amphetamine und Kokain, der Rest sucht nur eine Beratung. Die Leute sind beruflich mehrheitlich gut integriert, meist schweizerischer Herkunft und im Schnitt 33 Jahre alt.

Gefährliche Pillen im Internet

Das DIZ ergänzt die Arbeit der Jugendberatung Streetwork, welche seit sieben Jahren an zehn Wochenenden im Jahr in Zürcher Clubs Drogentests anbietet. Ins Leben gerufen wurden diese Angebote vom städtischen Sozialdepartement. "Zuvor hatten wir kaum Angaben darüber, wer unter der Woche solche Pillen konsumiert", sagt Donald Ganci, Direktor von Streetwork.

Das DIZ fördere den Drogenkosum nicht, verteidigt Ganci das Angebot. Diesen Vorwurf muss sich die Beratungsstelle etwa von der SVP gefallen lassen. "Im Gegenteil", sagt er, "wir animieren die Leute, sich ihren Drogenkonsum gut zu überlegen."

Bis jetzt wurden bei den vom DIZ in Auftrag gegebenen Tests noch nie gefährliche Substanzen entdeckt. Es kommt aber regelmässig vor, dass es sich bei einer als Ecstasy verkauften Pille in Wahrheit um eine Droge mit den Wirkstoffen 2C-B, m-CPP oder eine Art Medikament handelt. Ein weiteres häufiges Problem sind überdosierte Pillen.

Werden gefährliche Pillen entdeckt, publiziert das DIZ diese auf seiner Internetseite und warnt vor dem Konsum. Es informiert aber auch die Polizei, die Rettungsdienste und die Club-Betreiber.

Quelle: SDA/ATS

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MILITARISMUS
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Bund 10.7.08

Ecstasy befreit von Dienstpflicht

Armee Konsumenten von Designerdrogen wie Ecstasy gelten seit diesem Sommer als militärdienstuntauglich. Dies gilt auch dann, wenn sie diese Drogen nur gelegentlich konsumieren. Das Verteidigungsdepartement (VBS) hat die entsprechenden Richtlinien revidiert und bereits Mitte Jahr in Kraft gesetzt. Sie sind im Internet verfügbar (www.zivildienst.ch) und wurden von der "SonntagsZeitung" publik gemacht. Angepasst hat das VBS auch die Vorschriften für HIV-Patienten mit einer Medikamententherapie. Bisher galten nur Stellungspflichtige mit dieser Erkrankung als untauglich; neu sollen auch WK-Soldaten, die HIV-Medikamente benötigen, ausgemustert werden.

Stark untergewichtige Personen mit einem Body Mass Index (BMI) unter 18 sind ebenfalls nicht mehr militärdiensttauglich. Den Zivilschutz können sie jedoch absolvieren. Ein BMI von 18 entspricht bei 18- bis 24-jährigen Männern einem Körpergewicht von 50 Kilogramm bei einer Grösse von 1,70 Metern. Auch Stellungspflichtige und Rekruten mit Bluthochdruck müssen künftig in der Armee ausgemustert werden. Hingegen können sie nach wie vor den Zivilschutz absolvieren.

Zöliakie entbindet neu von der Militär- wie der Zivilschutzpflicht. Diese Erkrankung der Dünndarmschleimhaut wird durch eine Überempfindlichkeit gegen Gluten (Getreide-Eiweiss) ausgelöst. Und auch Veganer sind vom Militär- und Zivilschutz enthoben. Sie müssen jedoch nachweisen, dass sie diese Lebensweise seit Längerem praktizieren. Dies hat praktische Gründe, da Veganer jegliche Nahrung tierischer Herkunft bis hin zu Eiern, Milch oder Honig ablehnen und teilweise auch bei Kleidern auf nicht-tierische Herkunft achten. Vegetarier dagegen, die einzig auf Fleisch und Fisch verzichten, sind militärdiensttauglich.

Schlafwandeln ist nur noch dann ein Grund für Dienstuntauglichkeit, wenn die letzte Periode des Schlafwandelns weniger als zwei Jahre zurückliegt. (sda)

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Sonntagszeitung 9.11.08

Veganer zu kompliziert fürs Militär

Die Armee schränkt den Kreis der Diensttauglichen weiter ein

Von Andreas Windlinger

Bern Das Verteidigungsdepartement (VBS) hat die medizinischen Richtlinien revidiert, mit denen es die Diensttauglichkeit beurteilt. Sie enthalten pikante Neuerungen. Das VBS äussert sich erstmals zu Vegetariern und Veganern. Vegetarier sind diensttauglich. Bei Veganern dagegen - also Personen, die keinerlei tierische Produkte konsumieren und nicht einmal Lederschuhe tragen - empfiehlt die Armeespitze ihren Fachleuten, Untauglichkeit nicht nur für den Militärdienst, sondern auch gleich für den Zivilschutz zu verfügen. Dies nicht etwa, weil Veganer generell körperlich zu schwach wären, wie Oberfeldarzt Gianpiero Lupi sagt. "Aber sie können von der Militärküche nicht ohne unvernünftig grossen Aufwand verpflegt werden."

Bedeutet das nun, dass sich Stellungspflichtige künftig mit der Angabe, sie seien Veganer, vom Militärdienst drücken können? "Nein", sagt Lupi. Mit Rückfragen beim Hausarzt und bei Angehörigen könne man entsprechende Angaben überprüfen. Zudem würden Schummler in den psychologischen Tests an der Aushebung ohnehin auffliegen.

Auch Aids-Patienten sind in der Armee nicht mehr erwünscht

Die neuen Weisungen sind seit fünf Monaten in Kraft. Und eine Überarbeitung erfolgt nicht alle Tage. Die letzte Revision datiert von 1999. Dennoch hat die Armee die Öffentlichkeit - mit Ausnahme eines Artikels für die Ärzte in einer Fachzeitschrift - bisher nicht darüber informiert.

Im Bereich Drogen gibt es ebenfalls Neuerungen. Wer Designerdrogen wie Ecstasy schluckt, ist neu dienstuntauglich, auch wenn er dies nur gelegentlich tut. Bei Konsumenten von harten Drogen wie Kokain oder Heroin hat das VBS die Vorschriften verschärft. War bisher bei "gelegentlichem Konsum" Untauglichkeit bloss empfohlen, ist dieser Entscheid neu zwingend. "In der Armee gilt Nulltoleranz für alle psychoaktiven Stoffe", sagt Lupi.

Weitere Neuerungen betreffen Untergewichtige und Aids-Patienten. Personen mit einem Body-Mass-Index unter 18 (rund 52 Kilogramm bei einer Körpergrösse von 170 cm) sind neu zwingend untauglich. Und waren Stellungspflichtige mit Aids-Medikamenten-Therapie schon bisher untauglich, so empfiehlt das VBS den Verantwortlichen, neu auch WK-Soldaten, die eine solche Therapie benötigen, auszumustern. "Die befragten Experten haben uns dazu geraten", sagt Lupi, "Die Behandlung ist komplex und im Militäralltag schwierig zu garantieren."

In einem Bericht zur Wehrgerechtigkeit hatte der Bundesrat noch vor kurzem geschrieben, von der Revision der Richtlinien könne man "eine moderate Zunahme der Tauglichkeitsrate" erwarten. Obwohl die Armee nun Veganer, Drogenkonsumenten, Untergewichtige und Aids-Patienten ausschliessen will, hält Lupi an dieser Prognose fest. Dank gelockerten Vorschriften in anderen Bereichen - etwa bei Herzrhythmusstörungen, Bänderrissen oder Aufmerksamkeitsdefizitstörungen - sei dies nach wie vor möglich. Fakt ist indes: Die Armee ist um jeden Stellungspflichtigen froh, den sie für untauglich erklären kann - damit sinken die Kosten.

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20min.ch 8.11.08

Armee grenzt Minderheiten aus

Die Armee will keine Veganer, Untergewichtigen, Aids-Patienten und Drogenkonsumenten mehr in ihren Reihen. Wer zu diesen Gruppen gehört, wird gemäss den neuen medizinischen Richtlinien des VBS dienstuntauglich erklärt.

Das haben Rerchechen der SonntagsZeitung ergeben. Die Richtlinien ersetzen diejenigen von 1999. Sie gelten schon seit Juni, darüber informiert hat die Armee indes bisher nicht. Die Begründungen für den Ausschluss sind unterschiedlich. Bei Veganern und Aids-Patienten macht die Armee den grossen Aufwand für eine Sonderbehandlung geltend. Die härtere Linie bei den Drogen begründet Oberfeldarzt Gianpiero Lupi mit der "Nulltoleranz"-Strategie in diesem Bereich.

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STOP MURDER MUSIC
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easymec.com/capleton 10.11.08

Métropop envisage de déposer plainte contre des gays !
Egalement de nouvelles révélations...

Comme nous n'allons pas consacrer une semaine de plus à l'events de la honte à Lausanne mais que nous souhaitons vous informer des épisodes qui vont suivre le concert de trop... Nous ouvrons cette rubrique et vos témoignages sont les bienvenus ! A lire le monopole médiatique de Lausanne... un ange a passé au Métropole, pourquoi les gays se mobilisent ? Bref, vous l'aurez compris, si les gays l'ouvrent

24 Heures du 10.11.08 nous révèle que Métropop a l'intention de déposer plainte contre diverses associations gays et sites Internet. Heureusement que le ridicule ne tue pas... Quand on sait que Le Matin Bleu du même groupe de presse sponsorisait ce glorieux concert d'un ange... à en lire la critique du concert !

Internet : Nous avons reçu, comme le "très brillant syndic de Lausanne", un multi-mail nous informant que Métropop avait refusé l'entrée à deux personnes possédant un drapeau aux couleurs gays. Il sera intéressant de connaître la version écrite de Métropop.

Politesse 2008 : A ce jour, on se demande si la BCV, si la commune de Verbier, si l'Office du Tourisme de Lausanne ont encore une prise électrique à leurs ordinateurs ? On attend toujours leurs réponses parmi tant d'autres sponsors !

Têtu se tait ? Pourquoi ? Un magazine gay se tait honteusement sur le sujet. Aurait-il des intérêts financiers en jeu ? Capleton sera à Paris et dans 10 villes de France durant le mois de novembre 2008 ! N'hésitez pas à interpeller vos mairies, la rédaction de Têtu, les sponsors des concerts, enfin tous ceux qui se taisent sur l'homophobie en Europe !

Avis à nos lecteurs :
Une chose est sûre : depuis aujourd'hui, nous surveillerons
l'organisateur de ce concert, Metropop et tous les events en Europe de ces chanteurs
 homophobes au risque de faire "valser" les sponsors de ces marchands de haine !

Merci par avance de votre aide...
Nous appelons nos lecteurs à nous signaler tout concert douteux le plus vite possible.

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24heures 10.11.08

Les méthodes pas très gaies pour faire taire le Metropop

POLÉMIQUE | Achevée samedi sans aucun incident, l'édition 08 du Metropop fut marquée par la venue du chanteur reggae Capleton. Accusés par des associations homos de cautionner des appels au meurtre, les organisateurs se disent victimes d'une "guérilla médiatique" diffamatoire. Et annoncent une suite judiciaire.

FRANÇOIS BARRAS

Une salle bondée, une chaleur d'étuve, des relents de marijuana, un maximum de sourires aux lèvres et, sur scène, un appel à la "tolérance, à la justice et à l'égalité". Samedi soir au Métropole, le spectateur qui avait lu la presse des derniers jours pouvait se demander s'il ne s'était pas trompé de concert. Annoncé comme un homophobe militant à interdire de micro, le monument reggae Capleton a plutôt eu des mots mignons pour sa maman et son papa, exhortant également les 2000 personnes présentes à honorer avec lui la figure tutélaire du reggae, l'empereur éthiopien Hailé Sélassié. Aucun appel au pogrom antigay, nul prêche homophobe - qui l'aurait de toute façon comprise, alors que l'artiste jamaïcain ne parvenait même pas à faire chanter à la salle le mot "emperor"?

C'est pourtant sur la base d'une vidéo amateur supposément tournée en décembre 2007 en Jamaïque que des associations de défense homosexuelles ont appelé à l'annulation du concert. Et que les ennuis des organisateurs du festival Metropop ont commencé. Au terme d'une folle semaine, ils s'expriment en bloc pour dénoncer une cabale diffamatoire "basée sur des méthodes inadmissibles".

En cause, un courrier de Stop Murder Music envoyé aux médias et aux sponsors du festival lundi 3 novembre, les enjoignant "d'intervenir auprès des responsables du Metropop pour qu'ils annulent le concert de Capleton". Julien Rouyer, du festival: "Nous avons reçu ce même courrier sans aucun contact, même téléphonique. Alors que notre programmation était connue depuis le 1er septembre, Stop Murder Music ne nous a jamais contactés pour en discuter. Elle a directement fait pression sur nos partenaires à quelques jours du concert." Dans sa lettre, l'association précise que "Capleton aimerait tuer un part (sic) de la population, ici et en Jamaïque". Swissgay emboîte le pas le lendemain, ajoutant que "les organisateurs affirment ne pas être concernés par les reproches d'homophobie." "Totalement faux!", s'insurgent les responsables. "Au contraire, nous avons constamment précisé que nous étions conscients de cette problématique et prêts à en discuter. De plus, nous avions une attestation de l'artiste s'engageant à ne tenir aucun propos discriminatoire."

Néanmoins, c'est l'engrenage. 20 minutes titre: Un homophobe à Metropop "sans que leur journaliste ne juge utile de nous appeler!", dénonce François Biolay, directeur du festival. "C'était panique à bord! Tous les sponsors nous ont téléphoné. La plupart nous ont fait confiance mais la Loterie Romande et Orange - nos deux plus gros sponsors, à hauteur de 60 000 francs (ndlr: sur un budget de 400 000) - ont pris leur distance. Nous avons dû retirer toute la présence visuelle d'Orange du festival, uniquement sur la base des affirmations de Swissgay, non vérifiées et non datées! Pour l'année prochaine, je dois rediscuter avec eux."

"Méthodes maffieuses"

Argument massue de Stop Murder Music: le concert du reggaeman à la Kaserne bâloise, prévu le 6 novembre, a été annulé par la salle. Capleton, qui comme nombre de chanteurs reggae a signé une charte de bonne conduite (RCA, Reggae Compassionate Act), n'aurait pas tenu ses engagements dans la fameuse vidéo. Relayée par Swissgay, cette version est reprise tel quel dans une lettre que l'Etat de Vaud a adressée au Metropop. La vérité est tout autre pour Laurence Desarzens, programmatrice de la Kaserne: "Nous avons été contraints d'annuler suite aux pressions politiques et aux menaces graves de Stop Murder Music, groupe lié aux autonomes de la Reitschule bernoise. Ces gens utilisent des méthodes maffieuses pour jouer sur l'émotion et empêcher tout débat - j'ai retrouvé ma voiture tagée de croix gammée!" Joint au téléphone, Tom Locher, "hétéro et fan de reggae", se présente comme l'un des quatre membres suisses de Stop Murder Music et prétend que les programmateurs "veulent faire de l'argent sans s'inquiéter du sort des homos jamaïcains." Il assure avoir envoyé un e-mail aux gens du Metropop "mais ne pas avoir obtenu de réponse". Il n'aurait pas pu non plus obtenir leur téléphone.

Le concert lausannois, néanmoins, a eu lieu. Municipal en charge de la Jeunesse et des sports qui subventionne le festival (28'000 francs), Oscar Tosato affirme avoir eu toute confiance en les organisateurs, "une équipe d'une rare compétence". Ces derniers envoient aujourd'hui une lettre de mise en garde à Stop Murder Music et Swissgay. "Si un sponsor nous lâche suite à cette affaire, nous nous réservons le droit de réclamer des réparations financières. Au vu du concert de samedi, en tout cas, nous assumons totalement notre choix."

Bilan limite mais équilibré

Huit mille spectateurs ont visité les quatre lieux de concert(s) du Metropop ce week-end. Un score suffisant pour assurer l'édition 2009 mais pas assez pour remplir les caisses. Mauvaise surprise: le concert de Camille, vendredi, n'a pas tenu ses promesses d'affluence avec une demi-salle, alors que Starsailor, la veille, ne remplissait que 800 des 2000 places de la salle Métropole. A nouveau, le festival cartonne avec la soirée reggae, sold out. Alors que le D! et le Romandie affichaient de bonnes affluences, les concerts aux Docks (Micky Green et Psy4 de la rime) ont particulièrement bien fonctionné, avec un sold out samedi pour la soirée rap.

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20min.ch 9.11.08

Berner verhinderten Konzert

Einen Erfolg konnte die Gruppe Stop Murder Music Bern, die sich gegen homophobe Musik einsetzt, am Wochenende verzeichnen.

Weil sie sich gemeinsam mit der Schwulenorganisation Pink Cross und der Homosexuellen-Arbeitsgruppe Basel gegen ein Capleton-Konzert in Basel wehrte, durfte der schwulenfeindliche Reggae-Star nicht auftreten. Weniger siegreich war Stop Murder Music in Lausanne - dort liess man Capleton auf die Bühne. Die Gruppe gegen schwulenfeindliche Sounds war im April in Bern gegründet worden, um künftig Auftritte von Musikern, welche in ihren Texten Schwule diskriminieren, zu verhindern. Besonders verbreitet sind Homohatz-Lyrics bei Reggae-Stars. Um die Fans dafür zu sensibilisieren, gibt es am 29. November eine hassfreie Reggae-Party mit Infoteil in der Reitschule.

nj

Link-Box
www.stopmurdermusic.ch

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20min.ch 9.11.08

Capleton séduit sans provocations

par Laurent Reichenbach

Metropop a accueilli samedi les deux reggaemen Capleton et Patrice. Que du plaisir!

Junior Tshaka a ouvert les festivités avec son album "La jungle". Le Suisse a fait découvrir son univers posé devant un public très réceptif et attentif. Il a laissé sa place une heure plus tard au très attendu Capleton.

Très controversée en raison de textes à caractère homophobe, la venue du Jamaïquain n'a occasionné aucun accroc. Il a donné un message positif et enthousiaste dans le plus pur esprit rastafari. Fidèle à sa réputation, le Prophet a mis le feu, enchaînant ses plus grands tubes, dont "Jah Jah City" et "Small World", avec un pull-up au début de chaque morceau et ses habituels "More fire!" Capleton, accompagné de ses frères (Moses I, Uplifter et Kulcha Knox), a joué le jeu à 100%. Un véritable succès, qui lui permet de confirmer son rang de Fireman.

C'est l'Allemand Patrice qui a conclu cette soirée sous les applaudissements d'un public visiblement conquis.

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swissgay.ch 9.11.08

Capleton - Homophobie : les défaillances du système lausannois

Les appels à l'interdiction du concert lausannois de Capleton et au respect des personnes gays et lesbiennes ont été nombreux. De Berne, de Bâle, de Genève et relayés à l'étranger, les associations, les médias et les particuliers se sont mobilisés. Et à Lausanne ? Rien, ou presque. L'image de Lausanne n'en sort pas grandie. Le réseau associatif, culturel et économique LGBT exsangue de la capitale vaudoise n'aide pas à la mobilisation. Alors que les actions concertées gagnaient les cantons alentours, Lausanne se montrait une fois encore incapable de se faire entendre.

Que dire de la passivité, pour ne pas dire lâcheté, des municipaux lausannois et de l'Etat de Vaud ? Incapable d'agir, incapable de prendre leurs responsabilités, incapable de représenter tous leurs citoyens et de faire respecter le système démocratique dans ce qu'il a de plus précieux : la liberté de vivre pour tous.

Je suis homosexuel et Lausanne a laissé chanter un homme qui appelle son public à me tuer. C'est aussi simple que cela.

Bâle a réussit à faire interdire le concert de Capleton grâce à un réseau associatif dense et actif qui a su user de ses relations entretenues pendant des années et intelligemment faire pression. Pas Lausanne.

Ne fermons pas les yeux, l'échec est grave. En quelques mots et avec quelques engagements, Metropop a su gagner la confiance de ses sponsors et des politiques. A tort : Capleton aurait chanté "pendons les noirs vivants" ou "brûlons les juifs", jamais sa prestation n'aurait été autorisée, même s'il s'était engagé à se taire à Lausanne. Qu'il chante "Capleton brûle les pédés", "pendez-les vivants" et "les pédés, je leur tire dessus" ne bouleverse personne : il a promis de ne pas le dire chez eux. Ses cds se vendent, sa propagande est passée, les caisses du Metropop sont pleines, la Ville de Lausanne et l'Etat de Vaud n'ont pas perdu d'argent. Tout ce beau monde est satisfait.

Les scène sont grandes ouvertes. Qui devra-t-on accepter la prochaine fois ?

Yves-Olivier Magerl
Swissgay.ch

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Lausanne - Après Capleton, Pink Cross s'engage à porter plainte

Le jeudi 6 novembre 2008, Pink Cross a pris position sur le concert de Capleton à Lausanne et plus généralement sur "l'homophobie dans le reggae et dans d'autres genres musicaux." L'Organisation suisse des gays s'engage à déposer plainte contre tout responsable qui tient ou diffuse des propos de haine contre les gays et les lesbiennes, organisateurs de concerts compris. Voici son communiqué.

Murder Music : seul le langage de la fermeté est compris

C'est avec grande préoccupation que Pink Cross, l'Organisation suisse des gays, constate une tendance à la haine et à la violence sur de nombreuses scènes musicales.

Jusqu'à quand la patience est-elle de mise pour les gays et les lesbiennes ? Pendant combien de temps les musiciens auront-ils besoin de trouver dans l'homophobie un ressort pour leur propre sentiment de puissance ainsi que pour l'excitation qu'ils font monter ? En l'occurrence, la patience revient à encourager la haine, le rejet et la violence.

A nos yeux, interdire un concert ne relève pas d'une politique optimale. A la base, Pink Cross préfère le travail de sensibilisation du public ou de la communauté des fans. Mais nous sommes étonnés par l'absence de sensibilité avec laquelle certains organisateurs invitent des musiciens plus que discutables - le désir qu'a un groupe de fans d'entendre un musicien a plus de valeur que le droit qu'ont les gays et les lesbiennes de vivre sans être menacé dans leur intégrité.

Pink Cross déplore que l'interdiction ou l'annulation des concerts soit la seule langue avec laquelle on puisse s'adresser à la conscience des artistes et des organisateurs avec l'espoir d'un effet durable. S'agissant de la scène du dance hall, tous les progrès enregistrés doivent être attribués aux mouvements de boycott à une échelle locale ou mondiale. Ils ont eu notamment pour résultat la signature du Reggae Compassionate Act (RCA) par des musiciens du dance hall. Cela signifiait qu'ils reconnaissaient les valeurs originelles du reggae : "One love", respect de l'individualité, non-discrimination. Malheureusement, cela n'a pas eu plus de valeur qu'un chiffon de papier. En Suisse, Pink Cross cherche à améliorer l'entente et la compréhension avec les organisateurs. Avec certains d'entre eux, un travail commun avait déjà été possible. Et nos efforts communs devraient avoir pour but :

* de favoriser une ambiance lesbigay frienfly dans la communauté suisse des fans
 * de montrer l'horreur que représente l'instrumentalisation de l'homophobie pour mettre de l'ambiance
* d'obliger les musiciens à tenir leurs engagements
* de leur rappeler qu'ils ont une responsabilité à l'égard des conditions de vie qui sont faites aux gays et aux lesbiennes

En Suisse, Pink Cross poursuivra sur le plan pénal ceux qui commercialisent, diffusent des chansons porteuses de haine contre les gays et les lesbiennes, ainsi que les organisateurs de concerts où de tels contenus pourraient se faire entendre. Pour ce faire, Pink Cross compte sur la collaboration d'insiders et spécifiquement sur les informations de Stop Murder Music Bern. Par ailleurs, Pink Cross est conscient qu'il existe d'autres genres musicaux qui surfent sur la vague de l'homophobie sans attirer l'attention. Dans notre société, l'homophobie a des aspects tellement multiples et est tellement  répandue que Pink Cross, pour des raisons de capacités, doit se restreindre à certaines cibles, parmi lesquelles même le reggae ne pourra figurer.

Revendications
Pink Cross demande :

* une prise de conscience plus grande de la part de l'Etat et du monde politique de la discrimination basée sur l'orientation sexuelle
* des programmes contre l'homophobie, notamment dans les écoles, dans les milieux fréquentés par les jeunes et dans le monde du travail
* une protection légale contre la discrimination, non pas pour punir l'homophobie, mais pour y mettre fin et pour éviter la discrimination.

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Lausanne - Capleton : les inexactitudes du Metropop Festival dénoncées

Le 8 novembre 2008, Tjenbé Rèd Paris, Mouvement civique pour l'action & la réflexion sur les questions noires, métisses & LGBT (lesbiennes, gaies, bi & trans), a adressé cet email au Service des affaires culturelles du canton de Vaud, partenaire du Metropop Festival Lausanne. Il y relève des inexactitudes concernant les déclarations de Mediacom et du Metropop sur Capleton, revenant ainsi sur leurs engagements pris auprès des sponsors et de l'Etat de Vaud et la légèreté avec laquelle celui-ci a autorisé le concert à Lausanne.

Chère Madame Brigitte Waridel,

En votre qualité de cheffe du service des affaires culturelles du canton de Vaud, où se trouve organisé ce soir un concert du chanteur de reggae dancehall jamaïcain Capleton, nous devons vous faire part de notre surprise face à la rapidité avec laquelle votre service a pris pour argent comptant certaines déclarations de la société Mediacom, tourneur de Capleton, et de Metrotop Festival, son partenaire économique à Lausanne. Nos partenaires Stop Murder Music Bern et Swissgay.ch nous ont en effet communiqué un échange de courriels entre eux-mêmes, votre service et Metrotop Festival, reprenant certains documents transmis par Mediacom.

Tout commence bien dans votre courriel du 6 novembre à 15h20 où vous indiquez avec fermeté à Metrotop Festival : "Nous avons appris par le mouvement de défense des droits des homosexuels Swissgay.ch que le concert de Capleton du 8 novembre prochain au Métropole était maintenu contrairement à la décision qui a été prise par les responsables de la Kaserne à Bâle qui ont renoncé à présenter cet artiste suite aux propos ouvertement homophobes qu'il a tenus en public, en particulier lors de ses concerts. Ceci est d'autant plus grave que Capleton a signé les accords de la RCA (Reggae Compasionnate Act) qui stipulent qu'aucun propos raciste, homophobe ni sexiste ne doit être tenu lors de manifestations. Nous vous prions dès lors de nous communiquer, par retour de courrier, ce que vous comptez faire pour vous distancer des propos tenus par Capleton. Vous comprendrez aisément que l'Etat de Vaud, au travers de la couverture de déficit qu'il vous a accordé, et par le fait que nous figurons sur votre matériel de promotion avec notre logo, ne peut s'associer à de tels propos qui sont discriminatoires envers une partie de la population."

Les choses continuent ensuite de manière assez classique, Metrotop Festival usant en réponse, le jour même à 16h31, d'une rhétorique à laquelle nous sommes désormais rodés : "Capleton, au début de sa carrière, a écrit quelques chansons à caractère discriminatoire, notamment envers la communauté homosexuelle... Il a depuis fait amende honorable... Lors de l'engagement de Capleton, nous avons toutefois demandé à Mediacom et à l'artiste des garanties écrites quant au strict respect des minorités et croyances de chacun... Garanties que nous avons obtenues et que vous trouverez ci-jointes..."

Premières inexactitudes

Capleton n'a pas exactement écrit "quelques chansons à caractère discriminatoire envers la communauté homosexuelle au début de sa carrière." Il a écrit et interprété, entre 1991 et 2007, vingt-neuf des 207 chansons les plus homophobes du dancehall, selon le site Internet Murder Inna Dancehall (soit 14% à lui tout seul, ce qui est une forme d'exploit quand on sait que ce site signale en tout 99 artistes) [1]. Ces chansons appelaient ainsi au meurtre et à la haine des personnes LGBT (lesbiennes, gaies, bi & trans) : "Brûle un pédé, saigne un pédé à blanc... Les sodomites et les pédés, je les bute avec mon flingue... Tu dois savoir que Capleton crame les pédés... Et les lesbiennes, je les crame pareil... Je dis que je crame les pédés et les sodomites dès que je sais qu'ils sont pédés... Tous les pédés et les sodomites doivent être butés... Allez, pendez-les avec une chaîne... Tous ces pédés qui rôdent, Mère-Nature nous dit qu'aucun ne peut survivre..." [2]

Deuxièmes inexactitudes

Capleton n'a pas exactement "fait amende honorable". Le 7 juin 2005, il adressait une déclaration à la Fédération française des Centres LGBT (c'est cette déclaration dont une traduction française vous est adressée, non datée, par Metrotop Festival). A ce sujet, la Fédération française des Centres LGBT parlait de déclaration "sibylline" et ajoutait : "La Fédération se réjouit que Capleton confirme personnellement et par écrit sa décision annoncée le 4 février dernier, par son label et par oral, de ne plus interpréter de chansons susceptibles d'être "prises comme des attaques" homophobes ou transphobes. En revanche, la Fédération constate que Capleton ne regrette pas le caractère homophobe de ces chansons, mais seulement qu'elles aient été "mal comprises ou mal interprétées"... La Fédération constate que Capleton ne se prononce ni sur leur éventuel retrait définitif du commerce, ni sur son éventuel respect du "genre de vie" des personnes LGBT, ni sur les éventuelles agressions de certain/es de ses fans à l'encontre de ces personnes." [3]

Cette déclaration d'une clarté perfectible n'empêchait pas Capleton de publier deux nouvelles chansons répertoriées par le site Murder Inna Dancehall : "Toppating", enregistrée en décembre 2005 et publiée avec l'album "Reggae Gold 2006" le 20 juin 2006, et "Hits Pon Toppa Hits", enregistrée en juillet 2006 et publiée avec l'album "Strictly The Best 35" le 21 novembre 2006 [4]. Au 13 juin 2007, Capleton signait cette fois le Reggae Compassionate Act qui l'engageait de nouveau à ne plus interpréter de propos si délicatement "discriminatoires" (pour reprendre le subtil euphémisme de Metrotop Festival). Aussi simplement qu'il avait, dès décembre 2005, quelque peu relativisé son engagement du 7 juin 2005, Capleton a violé ce nouvel engagement dès le 25 décembre 2007 en appelant, lors d'un concert, son public à "lever les mains" pour "brûler les pédés et les sodomites" [5]. Metrotop Festival estime "qu'il faut savoir donner une deuxième chance à des personnes qui ont fait des erreurs" mais Capleton a déjà eu sa deuxième et même sa troisième chance.

Troisièmes inexactitudes

Pour mieux appuyer son propos, Metrotop Festival produit une attestation de Mediacom, observateur extérieur parfaitement neutre et fiable sans doute, exempt de tout intérêt en la matière : "En notre qualité d'agent européen de l'artiste Capleton, nous garantissons que ses concerts ne comportent aucun propos discriminatoire envers une quelconque communauté, race ou religion et notamment contre les personnes d'orientation homosexuelle. Les concerts déjà effectués lors de cette tournée ou lors des trois dernières années en Europe en sont d'ailleurs la preuve. Fait pour servir et valoir ce que de droit." Cette attestation est datée du 5 novembre 2008 : il est fâcheux qu'à cette date, la performance délivrée par Capleton le 25 décembre 2007 ait déjà été parfaitement notoire. Il est également fâcheux que Mediacom tente d'introduire une différence entre les propos homophobes tenus en Europe et ceux tenus en-dehors de l'Europe (un "en-dehors" d'ailleurs non nommé). Une telle dichotomie relèverait d'une vision quelque peu périmée du monde, abandonnée en tout cas depuis les décolonisations, et participerait d'une lecture différentialiste des droits humains. Comme l'estimait la chaîne de télévision franco-allemande Arte qui consacrait un reportage à la murder music le 19 septembre, "considérer ces textes comme faisant partie de la culture jamaïcaine constituerait une forme de mépris envers les droits de l'homme." [6]

Le plus surprenant n'est pas que Metrotop Festival et Mediacom usent de cette rhétorique. Le plus surprenant, c'est que votre service l'entérine sans manifester tout le sens critique qu'on pourrait attendre de lui. Par son courriel du 6 novembre à 17h19 (quarante-huit minutes après le courriel de Metrotop Festival), il prend "acte de ces engagements" et ne voit "pas de motif de les mettre en doute." Votre service a-t-il lu les éléments qui lui étaient fournis par Stop Murder Music Bern et Swissgay.ch ? A-t-il cherché à vérifier les éléments soumis par Metrotop Festival et Mediacom ? À recontacter Stop Murder Music Bern ou Swissgay.ch pour vérifier leur version des faits ?

Pour Tjenbé Rèd
(Stop Murder Music France)
Le président, David Auerbach Chiffrin
 

[1] Liste MID - Murder Inna Dancehall (au 4 novembre 2008) : Admiral Bailey, Admiral T, Akon, Alozade, Angel Doolas, Anthony B, ARP, Assassin, Baby Cham, Baby G, Beenie Man, Black-er, Bounty Killer, Brian, Buju Banton, Bunny Wailer, Busta Rhymes, Cam'ron, Capleton, Chicken, Chuck Fender, Congo Natty, Daddy Mory, Damian Marley, Delly Ranks, Demo Delgado, DJ Collateral, Dr. Evil, Easy Star All-Stars, Elephant Man, Filco Ranks, Frisco Kid, Gabriel, Galaxy P, General B, General Degree, General Levy, Ghetto Max, Gringo, Hammer Mouth, Harry Toddler, Hawkeye, Horace Andy, Hot Shot Crew, Jigsy, Jigsy King, Juelz Santana, Junior Demus, Junior Kelly, Junior Reid, Kardinal Offishall, Kevin Evil, Kiprich, Krys, Lady Saw, Lexxus, Lovindeer, Lovy Jam, Macka Diamond, Mad Cobra, Mavado, Mega Banton, Menny More, Misty In Roots, Mr. Chicken, Mr. Easy, Mr. Vegas, Ninja Ford, Notch, Pan Head, Pierpoljak, Predator, Professor Nuts, Rally Bop, Ranking Toyan, Ras Berry, Red Dragon, Sanchez, Sayrus, Scare Dem Crew, Shabba Ranks, Singer J, Sizzla, Spragga Benz, Stapler, T.O.K., Tappa Zukie & Family, Terror Fabulous, Tony Gold, Top Cat, Twins Of Twins, Virgo Man, Vybz Kartel, Ward 21, Warrior King, Wayne Marshall, Wickerman, Yellowman, YT
http://soulrebels.org/dancehall.htm

[2] OutRage!/ Stop Murder Music/ Dancehall Dossier (2004, p. 5)
http://www.tjenbered.fr/2004/20041231-95.pdf

[3] 8 juin 2005 - Capleton : "Ma musique n'incite à la violence contre aucun être humain que ce soit, quelque soit son genre de vie" - (Suite aux négociations ouvertes le 26 mai par Reims Liberté Gaie, "An nou allé !" et la Fédération des CGL, Capleton adresse une déclaration sibylline aux associations LGBT françaises) - Communiqué de presse n°ANA2005/09
http://www.tjenbered.fr/ana/2005/20050608-00.html

[4A] http://www.soulrebels.org/dancehall/e_songs_more.htm

[4B1] http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_toppa.htm

[4B2] http://www.tjenbered.fr/2006/20060620-99.pdf

[4C1] http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_hits.htm

[4C2] http://www.tjenbered.fr/2006/20061121-99.pdf

[5] 30 octobre 2008 - Le chanteur homophobe Capleton viole le Reggae Compassionate Act et arrive en tournée en France et en Europe (Tjenbé Rèd devient relais du réseau Stop Murder Music en France et appelle les associations qui défendent les droits humains à une mobilisation résolue contre les propos de Capleton, aspirant "brûleur de pédés") - Communiqué de presse n°TR08SOC33
http://www.tjenbered.fr/2008/20081030-00.html

[6] 3 novembre 2008 - "Love, peace, unity et homophobie" : Arte se penche sur la murder music
(Selon la chaîne de télévision franco-allemande, "considérer ces textes comme faisant partie de la culture jamaïcaine constituerait une forme de mépris envers les droits de l'homme car la philosophie du reggae prône bien autre chose") - Communication n°TR08SOC34
http://www.tjenbered.fr/2008/20080919-99.html

© TJENBÉ RÈD ! Mouvement civique pour l'action & la réflexion sur les questions noires, métisses & LGBT (lesbiennes, gaies, bi & trans) en France ultramarine & hexagonale, Paris

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Lausanne - Capleton : lettre ouverte des associations LGBT

Cette lettre ouverte de quatre associations LGBT sur le maintien du concert de Capleton à Lausanne a été adressée, entre autres, à tous les organisateurs du Metropop Festival Lausanne 2008 le 6 novembre 2008.

Mesdames, Messieurs,

Les organisations lesbigaies signataires de cette lettre ouverte déplorent la tenue du concert de Capleton samedi 8 novembre. Etant donné la longue histoire de répression, de censure qui s'est appliquée à l'homosexualité, nous ne pouvons par principe être favorables à l'interdiction, au boycott et à la censure des artistes qui ne seraient pas politiquement corrects.

Mais en l'occurrence, il s'agit plus que d'une expression artistique : il s'agit d'appels au meurtre, d'appels à la violence contre une minorité à laquelle nous nous trouvons appartenir, une minorité que nous nous trouvons défendre.

Au-delà de la simple expression verbale de cette haine, des actes de violence et des meurtres de personnes homosexuelles ont eu lieu en Jamaïque, pays d'origine du reggae, notamment à la suite de concerts dans lesquels ces chansons homophobes sont habituellement interprétées, et souvent accompagnées par le public d'une gestuelle significative avec ses armes à feu. Capleton est l'auteur de 22 chansons dans lesquels figurent des appels au meurtre ou à la violence contre les personnes homosexuelles.

Le 13  juillet 2007, Capleton a signé le Reggae Compassionate Act (RCA), mais il ne l'a pas respectée. Une vidéo mise en ligne par Stop Murder Music montre que lors d'un concert en 2007, Capleton a violé cet engagement. Confrontés à cette vidéo, les organisateurs du concert de Capleton à la Kaserne de Bâle ont annulé le concert. Ils avaient engagé Capleton en étant conscients qu'il était controversé en raison de ses textes homophobes, mais ils l'avaient tout de même engagé parce qu'il avait signé le RCA.

Les associations gaies qui avaient joué le jeu du dialogue et de l'ouverture peuvent  se sentir flouées (c'est un euphémisme). Ainsi, des artistes controversés comme Capleton ont pu se produire en Europe, mais, non seulement ils ne se sont pas distancés de leurs propos meurtriers antérieurs, mais ils ont récidivé. Donc, au vu de ce qui s'est produit à Bâle et ailleurs en Europe, il faut malheureusement constater que certains artistes ne comprennent que le langage de la fermeté.

Nous ne comprenons donc pas pourquoi vous n'avez pas suivi l'exemple bâlois. Nous déplorons que vous mainteniez le concert de Capleton et nous vous appelons à reconsidérer votre décision.

Quant au public de votre festival, nous l'appelons à réfléchir et à consommer intelligemment. C'est-à-dire à choisir des artistes dont les propos - même tenus en dehors de l'Europe - ne violent pas aussi brutalement des principes éthiques aussi élémentaire que le droit à l'existence pour toute minorité.

Avec nos salutations respectueuses

Barbara Lanthemann, LOS, secrétaire romande
Jean-Paul Guisan, Pink Cross, secrétaire romand
Steven Derendinger, Vogay, président
Olivier Xaspar, Plan-Queer, coordinateur

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20min.ch 9.11.08

Plus de 8000 personnes

Plus de 8000 personnes ont fréquenté le 8e Metropop Festival, qui s'est achevé dimanche à l'aube à Lausanne, après trois nuits de musique.

Il a accueilli plus de 20 concerts et soirées DJ's dans les quatre lieux dédiés à la manifestation.

La dernière soirée affichait complet partout, preuve de la bonne santé de la formule "multisalles" de Metropop, se sont réjouis dimanche les organisateurs dans un communiqué. La fréquentation est comparable à celle de l'an dernier et les comptes devraient une nouvelle fois pouvoir être équilibrés.

Le festival a accueilli notamment Camille, Infadels, Micky Green, Sébastien Tellier ou les quatre mousquetaires du rap hexagonal Psy 4 de la Rime. Malgré les protestations d'organisations homosexuelles, il a maintenu le concert du chanteur de reggae jamaïcan Capleton, dont une vidéo sur YouTube comportant des propos homophobes avait conduit à l'annulation d'un concert à Bâle.

Joseph d'Anvers, la découverte slam-folk Luciole, Junior Tchaka, Genghis Tron, Princess Superstar ou les inclassables Mahjongg ont également participé au 8e Metropop Festival. La prochaine édition se déroulera du 5 au 7 novembre 2009.

Source: SDA/ATS

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easymec.com/capleton 9.11.08

Lausanne, capitale européenne de l'homophobie en 4 chapitres:
- L'avant-concert de Capleton
http://www.easymec.com/capleton/sponsors_capleton.htm
- La presse et la politique vis-à-vis de l'events
- Lausanne, ville à l'abandon
- Deux concerts homophobes en un mois à Lausanne

Avis à nos lecteurs :
Une chose est sûre : depuis aujourd'hui, nous surveillerons l'organisateur de ce concert, Metropop et tous les events en Europe de ces chanteurs homophobes au risque de faire "valser" les sponsors de ces marchands de haine !

Merci par avance de votre aide...
Nous appelons nos lecteurs à nous signaler tout concert douteux le plus vite possible.
redaction@easymec.com

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Lausanne  : Les homophobes font la loi !

A l'heure où les gays européens encaissent un échec à Lausanne, il est intéressant de développer l'envers du décor. Le groupe de presse qui sponsorise le concert de Capleton minimise ses articles sur "24 Menteurs" et le "Matin". Pour que son forum internet ne dégénère pas, son dossier "Capleton" est simplement sorti des infos. Voilà comment la presse lausannoise traite sérieusement l'information. Si cela ne t'étonne pas, rassure toi, Têtu, magazine soi-disant gay, n'en parle pas non plus malgré nos courriers ! "20 Min.ch" a ouvert un forum et traité le sujet !

Il en ressort que nos prides ne plaisent pas à Monsieur Tout le monde. C'est fort possible, mais est-ce que nos marches ont été ternies par un meurtre comme à Zurich, lors de la Streetparade ou dégénéré comme le dernier Nouvel-An à Lausanne Beaulieu. Hier, le journal bâlois BAZ a donné la parole à Capleton suite à l'annulation de son concert
dans leur ville. Ce dernier a osé affirmé qu'il était lassé de ses ennuis. De qui se moque-t-on ? Personne l'oblige à chanter des horreurs et ce n'est pas par ses agissements qu'il va faire évoluer la sodomie dans son pays !

"Qui a donné un visa à cet odieux personnage pour venir en Europe" ?
Ce fonctionnaire, s'il était humain, devrait purement et simplement démissionner. "Grâce à lui", nos 7 naïfs lausannois autorisent à brûler des homos. Non, les gays n'ont pas voulu plomber Métropop ! On a voulu respirer hors de la flamme olympique ! Non contente d'avoir la réputation de capitale de l'insécurité et plaque tournante des "sucres améliorés", Lausanne se fait montrer du doigt après avoir fait la une avec son si beau métro. Celui qui vous amène directement à une salle de spectacles - restaurée à grand frais - mais qui accueille n'importe qui, le tout assuré par nos impôts. Si Monsieur Blocher avait dit : "Au feu, les pds" (ndc. ça aurait fait de la place au Grütli parmi les skinettes!) lors d'un meeting, il serait tombé sous le coup du Code pénal. Par contre, un pseudo chanteur, ce n'est pas la même chose. N'est-ce pas deux interprétations des lois ? Bref, aujourd'hui comme hier, nous avons voulu défiler ailleurs que cacher à Ouchy pour démontrer que Lausanne n'a tout simplement pas assuré, ni à Capleton, ni à la sécurité électrique du Village de la Pride en 2007. J'ai honte de ma ville natale : en un jour, 30 ans de lutte homosexuelle ont été flinguées ! Est-ce qu'un jour, elle aura une autre image que celle de la déchéance de sa Riponne pourrie ? Une chose est sûre, gauche, droite ou écologiste, vous n'avez pas de couilles ! Que Dieu vous pardonne comme les gays ont été contraints de donner une xième chance de pardon à Capleton !

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Contrairement à nos pouvoirs communaux et aux diverses associations gays romandes, nous étions aux alentours du concert de Capleton autorisé par nos autorités naïves ! Il était toutefois hors de question qu'on honore ce voyou de notre présence à sa parade de haine !

Le résultat est sans appel devant la Salle Métropole de Lausanne : la drogue est en libre service devant l'entrée et autour de la Tour du même nom ! Le sol est recouvert de bouteilles d'alcool cassées, les trop célèbres "poubelles - requins" dégorgent de leur surplus. Bref, la ville est nauséabonde ! Comme le concert a probablement bénéficié des articles de presse, celui-ci est complet, et, de ce fait-là, on ne vous parlera pas des ventes de billets au marché noir. Après avoir été confondu plusieurs fois pour un flic en civil, lors d'un de mes déplacements dans les arrières-cours de la Tour, j'ai été interpellé par un "commerçant" ! Il vendait peut-être des herbes de Provence mais à coup sûr, son cul et sa bite, quand je lui ai avoué que je ne cherchais pas de drogues. Il est vrai que pour certains, le fric n'a pas d'orientation sexuelle !

Deux choses sont encore à relever : la très jeune clientèle de ces concerts et l'absence de toutes les brigades de police (mineurs, drogues, commerce, etc). Au fait, le Service d'hygiène pourrait aussi se rendre à ce genre de concerts. Deux heures après l'arrivée des premiers spectateurs, le hall d'entrée était une véritable fournaise. Un vrai four. Au fait, les pds, on les brûlait pas pendant la guerre ? Pour être honnête, on va quand même révélé que la police a passé près de Capleton. En voiture blanche VD18...  Le temps de disperser quelques secondes les dealers de l'un de leurs quartiers généraux lausannois : la Place Bel-Air !
    

Une chose est sûre : depuis aujourd'hui, nous surveillerons l'organisateur de ce concert, Metropop et tous les events en Europe de ces chanteurs homophobes au risque de faire "valser" les sponsors de ces marchands de haine !
Nous appelons nos lecteurs à nous signaler tout concert douteux le plus vite possible.

Metropop, selon un communiqué du 08.11.08, devrait de justesse - selon ses termes,
boucler son budget. Notre rédaction affirme qu'il peut remercier les articles gays contre son Festival
pour avoir une éventuelle chance de créer une version 2009. Les filles, ne vous inquiétez pas, on sera au rendez-vous...

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Lausanne  : Bienvenue à l'homophobie au coeur de la capitale de l'insécurité
    
Alors que toutes les grandes villes ont réussi à faire taire l'homophobe  Elephant Man, ce dernier était attendu hier soir pour "bêler" dans un club lausannois à deux pas du célèbre métro automatique appelé "Retard" !

Avec un peu de chance, la seule date suisse ... à Lausanne évidemment ... a été annulée à la dernière minute. La direction très qualifiée de cet établissement s'est fendue d'un joli communiqué : Elephant Man a pris la décision ... d'annuler toute sa tournée européenne, ceci incluant son unique date suisse au ... . Nous ne pouvons que regretter cette décision malheureuse... etc, etc !

Comment un tel établissement peut ignorer que sa programmation était chahutée dans toute l'Europe ? Il suffit de taper son nom sur Google pour comprendre que ce personnage n'a rien à faire en Suisse tout comme en Europe d'ailleurs. Au fait, cet artiste boit quoi ? Puisqu'il semblerait normal qu'on débarque sur scène avec une bouteille de whiskouse...
Plus grave encore, comment les associations gays suisses ne sont pas montées au créneau ? Il est évident,  une fois de plus, qu'il est plus facile de tortiller son Q le 1er décembre pour pleurnicher des dons dans une discothèque voisine du club incriminé...On notera également que cette soirée homophobe était sponsorisée par le même groupe de presse qui ose affirmer Lausanne comme capitale gay. Mais de qui se moque-ton ? A la rédaction d'Easymec, on a bien l'impression qu'il suffit de piper pour avoir quelques articles de complaisance...

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SAUVAGE IN ZUG
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Neue Luzerner Zeitung 10.11.08

Erneut gabs eine illegale Party

Gemäss Augenzeugen haben am Samstag rund 200 Personen unbewilligt gefeiert an einem Ort, der dafür nicht mehr geeignet ist.

any. Seit dem Brand in der Galvanik ist das Team mit seinem Programm on tour, denn die alte Liegenschaft kann für Konzerte und Partys nicht mehr verwendet werden. Das heisst aber noch lange nicht, dass das Gebäude in der Kollermühle immer leer steht. Denn in der Nacht vom Samstag auf Sonntag fand darin eine unbewilligte Party statt. Laut Augenzeugen waren es bis zu 200 Personen, die im Backstage-Bereich und im Bistro gefeiert haben.

Die Zuger Polizei war gestern Sonntagmorgen vor Ort. Eingeschritten ist sie jedoch nicht, da keine Anzeige vorlag.

Wer steckt dahinter?

Wer die Party organisiert hat, ist bisher unklar. Der Verdacht fällt auf den Freundeskreis Trümmertango ­ weil dieser bereits illegale Feste im Indukta-Gebäude und im Theilerhaus sowie die Besetzung der alten Rudolf-Steiner-Schule organisiert hat. Bis Redaktionsschluss lag der Neuen ZZ jedoch keine Stellungnahme vor.

Sicherheitschef Andreas Bossard erfuhr erst gestern von der Party. Eine Bewilligung seitens der Stadt habe es sicher keine gegeben, sagt er. Ob die IG-Galvanik davon gewusst hat, kann er auch nicht sagen. "Aber ich denke nicht, dass diese eine Bewilligung dafür erteilen würde." Er will heute Abklärungen treffen.

Seite 25

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In der Ruine wurde gefeiert

Am Samstag hat eine weitere unbewilligte Party in Zug stattgefunden. Wer dahintersteckt, ist unklar.
Von Yvonne Anliker

Am 7. September hat die Galvanik gebrannt. Seither ist das Kulturzentrum geschlossen, und an Partys und Konzerte ist nicht mehr zu denken ­ glaubt man. Denn am Samstag wurden viele eines Besseren belehrt. Die Galvanik war am Wochenende Treffpunkt von Zuger und ­ laut unbestätigten Angaben ­ auch von Luzerner Partygängern. Im Backstage-Bereich und im Bistro, zwei Gebäudeteilen, die vom Brand nicht stark beeinträchtigt wurden, feierte das Volk bis zum Morgen. Die benachrichtigte Zuger Polizei war am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr vor Ort, wie Peter Brändli, Sprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörden, sagt. Eingeschritten sei sie jedoch nicht, da keine Anzeige vorlag.

"Ich bin zwischen 3 und 4 Uhr morgens angekommen, da hatte es noch rund 50 Besucher", sagt ein Zuger, der seinen Namen nicht nennen will. Philip C. Brunner, der ein Hotel in der Nähe der Galvanik führt, spricht in einer E-Mail an die Neue ZZ von mindestens 200 Personen, die sich um Mitternacht in der Ruine aufgehalten hätten. Live-Musik habe es an der Party aber keine gegeben, ergänzt der anonyme Zuger. "Elektro-Musik haben sie abgespielt." Wer "sie" jedoch sind, weiss er nicht.

Die Gleichen?

Es ist gut möglich, dass der Freundeskreis Trümmertango hinter der Party steckt. Die Gruppe, die sich selber als "Kollektiv junger und motivierter Leute" beschreibt, organisierte seit Februar bereits Aktionen in der Indukta sowie im Theilerhaus und besetzte die ehemalige Rudolf-Steiner-Schule in Baar (Neue ZZ berichtete). Bis Redaktionsschluss lag unserer Zeitung keine Stellungnahme vor.

Nichts von der Aktion gewusst hat Elija Boss. Er ist Geschäftsleiter der Galvanik. "Auch ich habe erst nach der Party erfahren, dass eine stattgefunden hat." Ob jemand von der IG Galvanik darüber informiert gewesen sei, kann er nicht sagen. Präsidentin Carola Breitschmid war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Ahnungslos

Keinen blassen Schimmer von der Party hatten Stadtpräsident Dolfi Müller und Sicherheitschef Andreas Bossard. "Die Stadt Zug hat keine Bewilligung erteilt", so Bossard. Und er glaubt auch nicht, dass die IG Galvanik ihren Segen dazu gegeben hat. Denn die Liegenschaft dürfe nicht mehr genutzt werden, bis sie saniert sei ­ aus Sicherheitsgründen. "Deshalb ist das Gebäude ja auch eingehagt", sagt er. Und er wird fast ein wenig wütend. "Es besteht die Gefahr, dass das Haus noch ganz abbrennt. Wir möchten die Galvanik jedoch erhalten." Er will deshalb heute der Sache nachgehen und das Gespräch mit der IG Galvanik suchen.

Philip C. Brunner erwartet, dass gehandelt wird. Denn es würden sich Haftungsfragen im Falle eines erneuten Brandes oder eines Unfalles stellen. Dessen sind sich auch Bossard und Müller bewusst. Der Stadtpräsident ist sich zudem nicht sicher, "ob die Aktion kurz vor der Debatte im Grossen Gemeinderat über einen Sanierungskredit geschickt ist".