MEDIENSPIEGEL 18.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Fussball: Kritik an Sicherheitskräften und Polizeiführung
- Polizeischule: Youtube als Lehrmittel
- Alkohol: Aktion Bänkli in Thun
- Kein Kiez für Nazis: Situation in Berlin-Pankow
- Gipfel-Soli-News 17.11.08
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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Di 18.11.08
20.30 Uhr - Tojo - Walterli
- Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
Mi 19.11.08
19.00 Uhr - SousLePont - Berner
Spezialitäten
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das
Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
Do 20.11.08
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das
Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
20.30 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER
THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - I Fluss - FIASKO TOUR:
Egogrill, Misathrop, Audio88, Cocon & DJ Phonatic
Fr 21.11.08
19.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung
von Sophie Roth, Vernissage
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das
Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER
THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - Dachstock - Gogo Ghouls
Plattentaufe! Special Guests: Lombego Surfers (CH), Support: DJ
Black Sally > Rock/Surf/Rockabilly
Sa 22.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung
von Sophie Roth
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das
Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER
THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - SousLePont - Soli Abend
"Music against Racism": Zirka (BE), Outlaw (BE), Ska-Punk, Punk
and more
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock
Darkside
presents: Audio (Tech Freak Rec/UK), Support: Axiom (Renegade
Hardware/CH), VCA (Biotic Rec/CH), Lewin (drumnbass.ch) > Drum'n'Bass
So 23.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung
von Sophie Roth
Infos: www.reitschule.ch
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FUSSBALL
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Bund 18.11.08
Kritik an Protectas und Stade de Suisse
Nach den Ausschreitungen anlässlich des Spiels YB gegen den FC
Luzern gestehen die Stadionverantwortlichen Fehler ein
Ivo Gehriger
Protectas sei unverhältnismässig hart gegen Anhänger des
FC Luzerns
vorgegangen, kritisieren Fanarbeiter. Man habe sich nur verteidigt,
heisst es bei der Sicherheitsfirma.
Fliegende Flaschen und Steine, Gummischrot und Tränengas, sieben
leicht
verletzte Polizisten, eine unbekannte Zahl verletzter
Fussballanhänger,
beschädigte Polizeifahrzeuge und Einrichtungen: Das ist die
andere,
nichtsportliche Bilanz nach dem Heimsieg von YB gegen den FC Luzern vom
Sonntag. Bereits während des Spiels kam es zu
Auseinandersetzungen,
nach dem Match eskalierte dann die Situation: Rund 60 FCL- und
YB-Anhänger lieferten sich mit der Polizei eine Strassenschlacht.
Den Ausschreitungen sei "die Entfernung eines politisch motivierten
Transparents im Stadion durch private Sicherheitskräfte
vorausgegangen", teilte die Kantonspolizei gestern mit.
FCL-Anhänger
hatten im Gästesektor zwei Transparente aufgehängt, auf
welchen "gegen
Polizeiwillkür" Partei ergriffen wurde. Hintergrund ist der
Entscheid
des Luzerner Kantonsrats, dem Konkordat über Massnahmen gegen
Gewalt
anlässlich von Sportveranstaltungen beizutreten. Gegen den
Beitritt
wurde das Referendum ergriffen. Im Stade de Suisse werde keine
politische Propaganda geduldet, sagt Sprecher Charles Beuret. Die Firma
Protectas, im Wankdorf-Stadion für die Sicherheit zuständig,
sei
deshalb angewiesen worden, für die Entfernung der Transparente zu
sorgen. Offenbar liess sich dies mittels Gespräch nicht
bewerkstelligen.
Teenagerin mit Nasenbruch
In der Folge versuchten Mitarbeiter von Protectas selbst, die
Transparente abzunehmen, worauf die Situation eskalierte. Umstritten
ist aber die Art und Weise des Einsatzes. Laut mehreren Augenzeugen
ging Protectas mit unangemessener Härte vor. Im Gästesektor
seien sogar
Frauen mit Schlagstöcken geschlagen worden. FCL-Fanarbeiter
Christian
Wandeler berichtet von Leuten mit Platzwunden und einer Teenagerin mit
gebrochener Nase. Der Einsatz sei "völlig
unverhältnismässig" gewesen.
Wandeler widerspricht zudem der Aussage von Beuret, die Fanarbeit habe
dem Zugriff durch Protectas zugestimmt. Das Gegenteil sei der Fall.
Zudem seien die Transparente beim Eingang kontrolliert und nicht
beanstandet worden. Wandeler: "Die Stadionverantwortlichen haben die
Eskalation in Kauf genommen." Lukas Meier, Fanarbeiter bei YB,
unterstützt Wandelers Vorwürfe: Es sei klar gewesen, dass die
Situation
eskalieren könne, wenn Protectas eingreife.
Es seien schon oft Transparente entfernt worden, ohne dass es zu
Auseinandersetzungen gekommen sei, erwidert Beuret. Doch im Nachhinein
sei man immer schlauer: "Heute würden wir anders entscheiden." Der
Vorfall sei ärgerlich, YB entschuldige sich bei allen Betroffenen.
Bereits im Nachgang des Uefa-Cup-Spiels YB-Brügge im September
mussten
die Stadionverantwortlichen Fehler eingestehen. Damals wurden belgische
Hooligans im YB-Sektor platziert.
Beuret widerspricht aber den Schilderungen des Einsatzes: Protectas
habe sich lediglich verteidigt, sagt er. So sieht es auch Roman
Lehmann, Sprecher der Sicherheitsfirma. Zudem sei ein
Protectas-Mitarbeiter so unglücklich gestürzt, dass er sich
beide
Handgelenke gebrochen habe.
Kein Hochrisikospiel
Die Partie wurde im Vorfeld nicht als Hochrisikospiel
eingeschätzt.
Auch die Fanarbeiter betonen, dass Spiele zwischen YB und dem FCL in
der Regel problemlos verliefen, es gar eine Freundschaft zwischen den
Anhängern der Clubs gebe.
Im Zuge der Auseinandersetzungen musste die Polizei Verstärkung
anfordern, Berner Polizisten, die am Match FCB gegen FCZ engagiert
waren, halfen aus. Zu der Höhe des Sachschadens und den Kosten des
Einsatzes konnte Polizeisprecher Thomas Jauch keine Angaben machen.
Letzte Woche wurde bekannt, dass sich YB mit jährlich 60000
Franken an
den Kosten für die Sicherheit ums Stadion beteiligt. Die
Stadtberner
Steuerzahler bezahlen für die Einsätze der Kantonspolizei ein
Mehrfaches.
--
Warten auf S-Bahnen
Auch die Abwicklung des öffentlichen Verkehrs nach der Partie
YB-FCL
verlief nicht reibungslos: Auf den Perrrons der Station Wankdorf
drängten sich Tausende Matchbesucher und warteten teilweise lange
auf
ihre S-Bahn. Bereits im Vorfeld war klar, dass infolge Gleisarbeiten
Züge ausfallen würden. Erschwerend sei hinzugekommen, dass
sich der als
harmlos eingestufte Match zum Risikospiel entwickelt habe, sagt
SBB-Sprecher Roland Binz. Der Extrazug nach Luzern habe erst mit
Verspätung abfahren können, FCL-Supporters hätten
dreimal die Notbremse
gezogen. Infolgedessen hätten S-Bahnen kurzfristig das Gleis
wechseln
müssen, was zu Verwirrung und Verspätungen geführt habe.
(ige)
---
BZ 18.11.08
Stade de Suisse
Polizisten von Chaoten verletzt
Bei Krawallen im Stade de Suisse wurden Sicherheitsleute und Fans
verletzt. YB-Bosse und Polizeistrategen stehen in der Kritik.
Nach der Super-League-Partie YB - Luzern haben sich Chaoten aus den
rivalisierenden Fangruppen verbrüdert und gezielt Beamte der
Kantonspolizei mit Flaschen und Steinen angegriffen. Die Polizisten
waren in Unterzahl. Nur rund 20 Beamte seien im Einsatz gestanden, war
gestern aus zwei gut unterrichteten Quellen unabhängig voneinander
zu
hören. 14 Beamte wurden verletzt. Weitere Berner Polizisten
standen in
Basel beim Hochrisikospiel FC Basel gegen FC Zürich im Einsatz.
Eine anonyme Quelle aus Polizeikreisen kritisierte gegenüber
TeleBärn
das kleine Aufgebot als "krassen Fehlentscheid". Es grenze an ein
Wunder, dass keiner der Polizisten schwer verletzt wurde. Manuel Willi,
Chef der Regionalpolizei Bern, wehrt sich gegen den Vorwurf: "Bisher
gab es mit Luzern-Fans keine Probleme. Wir können nicht jedes Mal
500
Leute aufbieten."
Die Randale hatte ihren Ursprung im Gästeblock innerhalb des Stade
de
Suisse. Der YB-Sicherheitschef wollte ein politisches Transparent aus
den Reihen der Luzern-Fans entfernen lassen, worauf sich Mitarbeiter
des Sicherheitsdienstes Protectas Zugang zum Block verschafften. Die
Fanarbeit Luzern kritisierte das Vorgehen der Protectas in einer
Medienmitteilung scharf: "Unbeteiligte Frauen und Jugendliche wurden
angegriffen und verletzt." YB-intern werden die Vorgänge bereits
bedauert. "Rückblickend hätten wir die Transparente wohl
hängen lassen
sollen", sagt Pressesprecher Charles Beuret. tob
Seite 23
--
"Vom Gewaltpotenzial überrascht"
Im Stade de Suisse sind Sicherheitsleute und Matchbesucher verletzt
worden. Beim Versuch, ein Transparent aus dem Gästeblock zu
entfernen,
wurde der YB-Sicherheitsdienst laut Pressesprecher Beuret "vom
Gewaltpotenzial überrascht".
Mit seinen Buben, 11 und 12 Jahre alt, besuchte Markus Zwicky-Streit
aus Ottiswil am Sonntagnachmittag das Stade de Suisse. YB fegte Luzern
6:1 vom Platz. Doch den Zwickys blieb kaum Zeit, sich über den
klaren
YB-Sieg zu freuen. Als sie nach dem Spiel zur S-Bahn-Station Wankdorf
wollten, "kamen wir uns vor wie auf der Flucht", sagt Vater Zwicky.
"Wir hatten Angst. Steine flogen durch die Luft. Petarden knallten
neben uns." Vor der Partie habe er den Kindern noch gesagt, YB - Luzern
sei kein Hochrisikospiel. "Da gibts keine Ausschreitungen."
Es kam anders: Bereits während der ersten Halbzeit gerieten im
Stade de
Suisse Luzern-Fans und Angestellte des YB-Sicherheitsdienst Protectas
aneinander - mit Verletzten auf beiden Seiten. Ausserhalb des Stadions
ging der Krawall weiter. Luzern- und YB-Anhänger griffen die
Polizei an
(siehe Bericht unten).
Markus Zwicky ist verärgert. "So schnell gehe ich nicht wieder ins
Stade de Suisse. Ich schaue mir die Zusammenfassungen der Spiele am TV
an."
"Wahllos zugeschlagen"
Die Scharmützel werden auf verschiedene Weise beschrieben: "Der
Sicherheitschef des Stade de Suisse hat sich über politische
Transparente aufgeregt, die im Gästesektor hingen", sagt Christian
Wandeler von der Fanarbeit Luzern. "Wir wurden aufgefordert, die
Transparente zu entfernen. Doch unsere Fans haben sich geweigert."
Schliesslich seien die Transparente bisher in allen Stadien erlaubt
gewesen.
In der Mitte der ersten Halbzeit habe dann ein zirka 15-köpfiges
Sicherheitsteam in Helmen und mit Schlagstöcken den Luzerner
Fanblock
gestürmt, sagt Wandeler. "Die Sicherheitsleute versuchten, das
Transparent an sich zu reissen. Sie schlugen wahllos auf die Leute ein.
Frauen und jugendliche Fans, die ihnen im Weg standen, wurden
traktiert."
Nach dem Spiel zum Arzt
Protectas-Kommunikationsleiter Roman Lehmann bestreitet die
Gewaltanwendung. "Wir erhielten den Auftrag, zwei Transparente zu
entfernen." Das eine konnte entfernt werden, das andere nicht. Nachdem
ein Protectas-Mitarbeiter gestürzt war und sich beide Handgelenke
brach, hätten sich die Sicherheitsleute geschlossen
zurückgezogen. "Wir
schlagen nicht einfach auf Matchbesucher ein, ganz bestimmt nicht." Die
Protectas-Mitarbeiter seien gut ausgebildet. "Sie handeln stets im
Rahmen des Verhältnismässigkeitsprinzipes und schützen
sich bei
Angriffen in angemessener Weise."
Aussagen von diversen Augenzeugen zeichnen ein anderes Bild: Auf der
Internetseite www.bernerzeitung.ch
meldeten sich empörte Matchbesucher
reihenweise zu Wort: Die meisten Augenzeugen beschreiben ein aggresives
Vorgehen der Sicherheitsleute, viele bestätigen den Gebrauch von
Schlagstöcken. Aus FCL-Fankreisen werden Übergriffe auf
Unbeteiligte
gemeldet.
Die 29-jährige Tierpflegerin Eveline Hunkeler aus Grosswangen
erzählt
am Telefon von Prellungen, Blutergüssen und einer leichten
Hirnerschütterung. "Ich stand im Gästesektor beim
Treppenaufgang. Wir
haben gesungen und das Team angefeuert." Nach 30 Spielminuten seien
Sicherheitsleute in den Block gerannt. "Bevor ich flüchten konnte,
erhielt ich einen Schlag und fiel zu Boden." Gestern liess sie sich
beim Arzt untersuchen. Die Diagnose: Nasenbruch. "So etwas habe ich
noch in keinem Stadion erlebt. Ich bin schockiert." Eveline Hunkeler
will Anzeige gegen die Protectas erstatten.
YB bedauert die Vorfälle
Selbst YB-Pressechef Charles Beuret lässt durchblicken, dass die
Protectas-Mitarbeiter durchaus zugeschlagen haben. "Die
Sicherheitsleute mussten sich wehren, weil gewaltbereite
Luzern-Anhänger auf sie losgingen." Eigentlich sei das Einziehen
von
Transparenten ja eine Routinearbeit. "Doch die Sicherheitsleute wurden
vom Gewaltpotenzial im Gästeblock überrascht." Den Auftrag,
die
politischen Transparente zu entfernen, habe der Sicherheitschef des
Stade de Suisse gefällt. "Laut unserer Stadionordnung dulden wir
keine
politischen Aktionen." YB bedauert die Ausschreitungen. "Mit dem
heutigen Kenntnisstand würden wir die Transparente hängen
lassen", sagt
Beuret.
Für Luzern-Fanarbeiter Christian Wandeler bleibt ein Rätsel,
weshalb
die Transparente nicht bereits bei der Eingangskontrolle eingezogen
wurden. "Die Fans mussten sämtliches Fanmaterial zeigen." Durch
den
"masslos übertriebenen " Einsatz im Gästeblock sei die
friedliche
Stimmung zerstört worden. "Die Ambiance war bis zu diesem
Zeitpunkt
super. Mit YB haben die FCL-Fans sonst nie Probleme."
Auch Manuel Willi, Chef Regionalpolizei Bern, sagt: "Die Entfernung des
Transparentes war ganz klar der Auslöser des späteren
Krawalls."
Tobias Habegger
--
20 Polizisten auf verlorenem Posten
In der Annahme, die Luzerner Fans seien unproblematisch, entsandte die
Polizei am Sonntag nur ein Miniaufgebot vors Stadion.
Nur rund 20 Polizisten seien am Sonntag beim Fussballspiel YB gegen FC
Luzern im Einsatz gewesen, war gestern von zwei gut unterrichteten
Quellen unabhängig voneinander zu hören - zu wenig, um den
Luzerner
Fans nach Spielschluss Paroli bieten zu können. Diese haben die
Polizei
nach Spielschluss gezielt angegriffen und mit Flaschen, Steinen und
Getränkebüchsen beworfen. Sieben Polizisten wurden leicht
verletzt. Ob
am Anfang tatsächlich nur 20 Polizisten im Einsatz standen, will
Manuel
Willi, Chef der Regionalpolizei Bern, aus "taktischen Gründen"
nicht
sagen.
Berner Polizisten in Basel
Dass die Polizisten zu Beginn der Scharmützel in "Unterzahl"
waren,
gibt Willi aber zu. Er gesteht auch ein, dass ein Aufgebot an Berner
Polizisten nach Basel an den Spitzenkampf FC Basel gegen FC Zürich
abdelegiert wurde - auch zur Grösse dieser Truppe macht Willi
indes
keine Angaben.
Das kleine Polizeiaufgebot sei ein "krasser Fehlentscheid" gewesen,
kritisierte gestern eine anonyme Quelle aus Polizeikreisen
gegenüber
TeleBärn. Willi verwehrt sich gegen diesen Vorwurf: "Bisher gab es
mit
Luzern-Fans keine grösseren Probleme." Der Chef der
Regionalpolizei
glaubt, dass es ohne die Transparent-Entfernung durch die Protectas
(siehe oben) auch am Sonntag vermutlich keine Probleme gegeben
hätte.
"Wir können nicht jedes Mal vom Worst-Case-Szenario ausgehen und
500
Leute aufbieten."
Riesiger Aufwand
Ob YBs Entscheid, das Transparent entfernen zu lassen, richtig und das
Vorgehen der Protectas verhältnismässig war, will Willi nicht
beurteilen: "Wir haben Verständnis, dass das Stade de Suisse seine
Hausordnung durchsetzen will." Die sich häufenden Ausschreitungen
rund
um YB-Spiele seien kein spezifisches Problem von YB, sondern ein
gesellschaftliches: "In den letzten acht Jahren hat sich unser Aufwand
für Mannschaftssportarten verzehnfacht."
Eine offene Rechnung?
Pikanterweise entlud sich die Gewalt am Sonntag nicht zwischen den
beiden Fangruppen - im Gegenteil: Die Luzerner Fans wurden von einigen
YB-Supportern in ihrer Attacke gegen die Polizei gar unterstützt,
wie
Willi erklärt. Möglicher Hintergrund könnte eine offene
Rechnung der
Luzern-Fans sein: Nach einem Spiel der Luzerner U21-Mannschaft in Biel
im letzten April wurden 33 Luzern-Fans von der Stadtpolizei Biel
verhaftet - grundlos, wie die Fans behaupten. Obschon die
Strafverfahren noch hängig sind, verhingen die Kantonspolizeien
Bern
und Luzern gegen die 33 Personen einjährige Stadion- und
Rayonverbote.
Mit zahlreichen Transparenten kritisierten die Luzerner Fans auch am
Sonntag im Stade de Suisse diese präventiven Verbote. Und just
jene
Ereignisse waren es, welche die Fans dazu bewogen haben, das Referendum
gegen den Beitritt des Kantons Luzern zum Konkordat gegen Gewalt an
Sportveranstaltungen beizutreten.
Bittere Ironie, dass am Sonntag genau dieses Referendum mit dem
Transparent beworben wurde, welches am Anfang der Krawalle stand. Die
Fanclubs stehen stark in der Verantwortung, meint Polizeichef Willi:
"Sie wehren sich gegen stärkere Kontrollen und gegen das
Konkordat,
doch ihre Leute können sie nicht kontrollieren."
azu
---
Neue Luzerner Zeitung 18.11.08
Sicherheitsleute lösen Schlägerei aus
Beim Match YB - FCL wollten Sicherheitskräfte ein Plakat der
FCL-Fans entfernen. Fazit: Verletzte auf beiden Seiten.
Roger Rüegger
Sonntagnachmittag: Während des Fussballmatchs YB - FCL im Berner
Stade
de Suisse tauchen rund zehn Sicherheitskräfte im Block der
FCL-Fans
auf, um zwei Transparente mit der Aufschrift "Nein zu
Polizeiwillkür"
zu entfernen. Dabei kommt es zu unschönen Szenen zwischen den
Protectas-Sicherheitsleuten und FCL-Anhängern: "Plötzlich
standen
schwarz gekleidete Männer zwischen den Luzernern. Sie
prügelten mit
Stöcken auf Leute ein. Es war brutal", erzählt FCL-Fan Marina
Odermatt
(18) aus Hergiswil. Für Christian Wandeler von der Fanarbeit
Luzern war
das Vorgehen der Sicherheitsleute nicht gerechtfertigt. "Sie
versuchten, das Transparent an sich zu reissen. Dabei schlugen sie
wahllos auf Fans ein." Ein derartiges Eingreifen habe er noch nie
gesehen. "Ich hätte nie geglaubt, dass in Schweizer Stadien so
etwas
möglich ist. Es gab viele Verletzte unter den Fans." Das
Sicherheitsteam des Stade de Suisse forderte zuerst die FCL-Fans via
Wandeler auf, das Transparent zu entfernen, vergeblich. Worauf die
Sicherheitstruppe in den Luzern-Sektor einmarschierte.
Keine Politplakate
Doch warum musste das Transparent weg? Charles Beuret, Medienchef Stade
de Suisse: "Politische Plakate dulden wir nicht. Und weil die FCL-Fans
nicht zum Dialog bereit waren, handelten wir." Der Einsatz ging nicht
wie geplant über die Bühne. "Die Sicherheitskräfte
wurden von
gewaltbereiten Fans empfangen." Die Protectas-Leute hätten nicht
zuerst
geschlagen. Beuret gibt zu, dass man sich im Nachhinein die Frage
stellen könne, ob der Einsatz verhältnismässig war.
"Wenn wir gewusst
hätten, dass die Situation eskaliert, hätten wir wohl
verzichtet."
Fanarbeiter Christian Wandeler sagt: "Vor dem Eingriff hätte man
das
Gespräch suchen müssen. Dann wäre die Lage nicht
eskaliert."
Der Protectas wird in Internet-Fanforen vorgeworfen, sie sei
überfordert. Beuret: "Sie sind bei uns angestellt. Wir sagen, wie
vorgegangen wird." Roman Lehmann (Protectas) betont dazu: "Unsere Leute
sind Profis und verhältnismässig vorgegangen."
Nach dem Match kam es ausserhalb des Stadions zu Scharmützeln mit
der
Polizei (siehe Box). Der Luzerner Sicherheitsbeauftragte Mike Hauser
will jetzt mit den Fanarbeitern zusammensitzen. "Zu Hause haben wir
seit längerer Zeit Ruhe, das soll auch auswärts so sein."
Video: TeleTell-Bilder vom Vorfall in Bern unter www.zisch.ch/bonus
http://www.teletell.ch/upload/multimedia/m1_content_2008/11/397698036428357.wvx
Ausschreitungen
Gemeinsam gegen die Polizei
Im Anschluss an den Match Young Boys gegen FC Luzern vom Sonntag kam es
ausserhalb des Stade de Suisse in Bern zu Scharmützeln zwischen
Anhängern beider Mannschaften und der Polizei.
Sicherheitsleute versuchten während des Spiels, Transparente aus
dem
Luzerner Fanblock zu entfernen. Daraufhin griffen laut Thomas Jauch,
Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, Anhänger beider Teams die
Polizei gemeinsam mit Flaschen, Steinen, Getränkebüchsen und
anderen
Wurfgeschossen an. Die Polizei reagierte gegen die Angriffe der
Fussball-Chaoten mit Reizstoffen und Gummischrot.
Sieben Polizisten verletzt
Ein Hooligan musste ambulant behandelt werden. Sieben Polizisten wurden
leicht verletzt. Die Polizei führte 14 Personenkontrollen durch.
Sieben
der kontrollierten Personen sind Anhänger von YB, vier vom FCL.
Drei
von ihnen sind FCL-Anhänger mit Stadionverbot. Ob es zu
Verzeigungen
kommt, wird derzeit abgeklärt.
rgr
---
bernerzeitung.ch 17.11.08
Mit Telebärn-Video:
http://bernerzeitung.ch/region/bern/Ausschreitungen-heftige-Vorwuerfe-an-Polizeikommandanten/story/22817958
Ausschreitungen: heftige Vorwürfe an Polizeikommandanten
Von mau/ bz.
Während und nach dem gestrigen Spiel YB - Luzern ist es zu
Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. Gegen den
Polizeikommandanten Dr. Stephan Blättler werden aus
Polizei-Kreisen
schwere Vorwürfe erhoben.
Es würden sich Vorfälle von "krassen" Fehlentscheiden
aneinanderreihen.
Ein weiterer Vorwurf richtet sich an den Führungsstil von Dr.
Stephan
Blättler. Er habe keine Ahnung, wo der Schuh bei den
Angehörigen der
ehemaligen Stadtpolizei Bern drücke, ist einem Schreiben, welches
TeleBärn vorliegt, zu entnehmen. Weitere Informationen zu den
Vorwürfen
gibt es heute Abend ab 18 Uhr in den TeleBärn-Nachrichten.
Auschreitungen zwischen Polizei und Fans
Im Gebiet der Bushaltestelle Wyler und der Winkelriedstrasse standen
sich nach Spielschluss von YB - Luzern im Stade de Suisse rund 60 Fans
und Polizisten gegenüber. Die Fussballfans griffen die Polisten
laut
Mitteilung der Polizei von heute Montag mit Flaschen, Steinen,
Getränkebüchsen und anderen Wurfgeschossen an. Die
Ordnungshüter hätten
anschliesesnd Reizstoffe und Gummischrot gegen die Fans eingesetzt,
heisst es weiter. Ein Fan musste ambulant ärztlich betreut werden.
Seitens der Polizei gab es sieben leicht Verletzte. Ausserdem wurden
mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Die Polizei führte vor
Ort
vierzehn Personenkontrollen durch.
Bereits in der ersten Halbzeit war es im Stadion zu Scharmützeln
gekommen. Laut Augenzeugen versuchten Mitarbeiter des
Sicherheitsdienstes Protectas, Transparente mit Texten wie "Nein zu
Polizeiwillkür" im Sektor der Luzern-Fans zu entfernen.
Gemäss
Zuschauern wurden dabei auch Schlagstöcke eingesetzt.
"Sie schlugen mit den Schlagstöcken zu"
Matchbesucher D. Amstutz* hat die Ausschreitungen mit eigenen Augen
gesehen: "Ich habe so etwas noch nie erlebt und war geschockt", sagt er
gegenüber bernerzeitung.ch. "Die Protectas-Sicherheitsleute
stürmten
kurz nach der 30. Minute ohne Vorwarnung in den Sektor und schlugen mit
den Schlagstöcken zu. Unter den Betroffenen befanden sich auch
Kinder."
Matchbesucherin Judith Greber konnte die Situation von einer anderen
Perspektive beobachten. Sie wollte sich beim Food-Corner gerade einen
Kaffee holen, als die Einsatzkräfte die Tribüne
stürmten. "Sie haben
die Schlagstöcke bereits vor der Treppe gezückt.
Anschliessend drückten
sie Stadion-Besucher an die Bande." Die Protectas-Mitarbeiter
hätten
einander hochgehoben, um das Transparent zu holen. Dieses Vorgehen habe
im Sektor Aggressionen ausgelöst. Die Fans haben laut Greber auf
dem
Damen-WC gewütet und Klo-Deckel beschädigt.
Protectas streitet Schlagstock-Einsatz ab
Die Protectas nimmt zum Vorwurf, wonach sie beim besagten Einsatz
Schlagstöcke eingesetzt habe, keine konkrete Stellung. Roman
Lehmann,
Leiter Unternehmenskommunikation der Protectas sagt nur: "Unsere Leute
gehen nicht mit Schlagstöcken auf Menschen los". Die Mitarbeiter
von
Protectas hätten den Auftrag erhalten, das Transparent zu
entfernen.
Dies sei jedoch nicht geglückt. Beim Einsatz sei ein
Sicherheitsmann
gestürzt und habe beide Handgelenke gebrochen, so Lehmann.
Anschliessend hätten sich die Einsatzkräfte geschlossen
zurückgezogen.
YB-Pressechef Charles Beuret lässt durchblicken, dass die
Protectas-Mitarbeiter durchaus zugeschlagen haben. "Die
Sicherheitsleute mussten sich wehren, weil gewaltbereite
Luzern-Anhänger auf sie los gingen." Den Auftrag, die politischen
Transparente zu entfernen, habe der Sicherheitschef des Stade de Suisse
gefällt. "Laut unserer Stadionordnung dulden wir keine politischen
Aktionen."
Auch Manuel Willi, Chef Regionalpolizei Bern, sagt: "Die Entfernung des
Transparentes war ganz klar der Auslöser des späteren
Krawalls." Die
Young Boys bedauern die Ausschreitungen. "Mit dem heutigen Kentnisstand
würden wir die Transparente hängen lassen", sagt Beuret.
Eigentlich sei
das Einziehen von Transparenten ja eine Routine-Arbeit. "Doch die
Sicherheitsleute wurden vom Gewaltpotential im Gästeblock
überrascht."
*Voller Name der Redaktion bekannt
(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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police.be 17.11.08
Medienmitteilung vom 17. November 2008
Stadt Bern
Auseinandersetzungen nach dem Spielende
pkb. Nach dem Fussballspiel der Berner Young Boys gegen den FC Luzern
am Sonntagabend im Stade de Suisse in Bern kam es zu
Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppierungen und der Polizei.
Im Anschluss an das Fussballspiel YB - FCL vom Sonntagabend kam es
ausserhalb des Stade de Suisse, namentlich im Gebiet rund um das
Stadion und an der Winkelriedstrasse, zu Scharmützeln zwischen den
Fans
beider Mannschaften und der Polizei. Der Ausschreitung vorangegangen
war die Entfernung eines politisch motivierten Transparents im Stadion
durch private Sicherheitskräfte.
Die Fussballfans griffen die Polizei mit Flaschen, Steinen,
Getränkebüchsen und anderen Wurfgeschossen an, so dass diese
Reizstoffe
und Gummischrot gegen die Fans einsetzen musste.
Ein Fan musste ambulant ärztlich betreut werden. Seitens der
Polizei
gab es sieben leicht Verletzte. Ausserdem wurden mehrere
Polizeifahrzeuge leicht beschädigt. Die Polizei führte vor
Ort vierzehn
Personenkontrollen durch.
(tj)
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POLIZEISCHULE
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Tagesanzeiger 18.11.08
In den Polizeischulen wird vermehrt Youtube geschaut
Prügelnde Polizisten müssen damit rechnen, dass ihr Tun
gefilmt und im
Internet gezeigt wird. Die Filme beeinflussen nun auch die
Polizeiausbildung.
Von Maurice Thiriet
Die krassesten Fälle stammen aus Nordamerika. Etwa jener des New
Yorker
Polizisten Patrick Pogan: Er knallt einen Velofahrer mit Anlauf und
einem Schultercheck zu Boden. Oder der des Polen Robert Dziekanski: Er
wurde bei der Festnahme im Flughafen von Vancouver getötet.
Der Imageschaden für die Polizei ist jeweils gross. Die Videos im
Internet werden darum zunehmend auch bei der Ausbildung angehender
Polizisten thematisiert, wie zwei von einander unabhängige Quellen
berichten. Die Polizeischüler werden dabei für die
Problematik der
omnipräsenten Kameras sensibilisiert. Mitunter sollen
Polizeischüler
nach Begutachtung von Internetvideos mit unverhältnismässiger
Polizeigewalt auch angehalten worden sein, gewisse Techniken bei der
Anwendung von Zwang nicht oder nur im Notfall auszuüben.
Konkret geht es etwa um eine Technik der Fixierung eines
Verdächtigen
am Boden. Seit im September 2007 im aargauischen Fislisbach ein
psychisch kranker Mann bei seiner Verhaftung getötet worden ist,
wird
das Thema "lagebedingter Erstickungstod" an sämtlichen
Polizeischulen
"noch ausführlicher als bisher" behandelt, wie es ein Beamter der
Kantonspolizei Baselland ausdrückt. Der lagebedingte
Erstickungstod
kann dann eintreten, wenn etwa auf den Brustkorb eines sehr aufgeregten
Verdächtigen zu viel Druck ausgeübt oder der Atemfluss sonst
wie
behindert wird. In Fislisbach hatten sich zwei Beamte auf den
Verdächtigen gelegt. Damit sich die künftigen Polizisten nie
mit dem
Vorwurf konfrontiert sehen, einen lagebedingten Erstickungstod in Kauf
genommen zu haben, sollen sie nur eine Schulter eines Verdächtigen
von
der Seite mit dem Knie zu Boden drücken.
Filmchen als didaktisches Mittel
Ebenfalls anhand einer Szene auf Youtube ist Polizeischülern
eingeschärft worden, den Schlagstock streng nach
Ausbildungsreglement
des Herstellers einzusetzen. Will heissen: nur Schwungbewegungen zur
Eigensicherung und keine Hiebe gegen den Kopf, geschweige denn
Schläge
der "Tomahawk-Technik" - mit dem kurzen Griffteil nach vorne.
Dass es Anpassungen bei Zwangsanwendungen auf Grund vermehrter
öffentlicher Beobachtung gegeben haben soll, dementieren
sämtliche
angefragten Stellen. "Bei der Gewaltanwendung gilt einzig und allein
der Grundsatz der Verhältnismässigkeit. Es spielt keine
Rolle, ob etwas
gefilmt wird oder nicht", sagt Reto Cavelty, Direktor der Polizeischule
Ostschweiz. Auch die Polizeischule Hitzkirch des
nordwestschweizerischen Polizeikonkordats hat nach Angaben von Direktor
Christoph Tanner keine "Youtube-Lektionen" in den Stundenplan
aufgenommen.
Im Training sind die Videoplattformen im Internet den Instruktoren aber
mitunter ein willkommenes didaktisches Mittel. "Ich benutze Youtube, um
im Unterricht Beispiele schiefgegangener Verhaftungen oder
unverhältnismässiger Gewaltanwendung zu zeigen und zu
analysieren",
sagt ein Instruktor. Dass dabei auch das Bewusstsein dafür
geschärft
werde, dass die Polizei bei der Anwendung von Gewalt besonders unter
Beobachtung steht, sei ein "unvermeidlicher Nebeneffekt".
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ALKOHOL
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BZ 18.11.08
Thuner Polizeikontrollen bei Jugendlichen
Nur die Hälfte kommt aus Thun
Die Polizei hat in den Monaten September und Oktober insgesamt 166
Jugendliche unter 18 Jahren gezielt kontrolliert. Bereits jetzt steht
für den Thuner Gemeinderat fest: Die "Aktion Bänkli" wird
weitergeführt.
Kampf dem unkontrollierten Alkoholkonsum, achtlos liegen gelassenen
Abfall und lautstarken Nachtruhestörungen durch Jugendliche:
Darauf
zielte die "Aktion Bänkli", die der Thuner Gemeinderat
während der
Monate September/Oktober durch Polizeipatrouillen ausführen liess,
ab.
"In der Zeit vom 4.September bis und mit 26.Oktober hat die Polizei 166
Personen unter 18 Jahren kontrolliert", sagte Gemeinderat Peter
Siegenthaler, Vorsteher Direktion Sicherheit, gestern auf Anfrage.
Problemzone Innenstadt
Die Vorgaben an die Polizei waren klar: Unter 13-Jährige sollten
sich
ohne Begleitung Erwachsener nach 22 Uhr nicht mehr im öffentlichen
Raum
aufhalten, dasselbe galt nach 24 Uhr für unter 16-Jährige.
Wer zudem
unter 18 Jahre alt war und durch Alkoholkonsum, schwere
Ruhestörung
oder Gefährdung der öffentlichen Sicherheit auffiel, wurde
ebenfalls
von der Polizei angehalten.
Die polizeilichen Auswertungen zeigen nun, dass der Hauptharst die
Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen betraf. Zudem wurden vier
Dreizehnjährige und neun 16- bis 18-Jährige kontrolliert.
"Rund die
Hälfte der angehaltenen Jugendlichen stammen aus Thun selber, die
restlichen aus benachbarten Gemeinden wie Steffisburg, Uetendorf oder
Hünibach und Heimberg", weiss Siegenthaler. Dabei lasse sich
feststellen, dass die Problemzone in der Innenstadt selber liege. "Je
weiter weg in den Quartieren die Kontrollen durchgeführt wurden,
umso
weniger Auswärtige waren dabei", führte der Thuner
Sicherheitsvorsteher
aus. Die Kontrollen wurden nicht nur flächendeckend auf dem
gesamten
Gemeindegebiet Thun durchgeführt, sondern auch zu
unterschiedlichen
Zeiten. "Natürlich spielte auch das Wetter eine Rolle. Bei
Regenwetter
treffen sich die Jugendlichen eher selten im öffentlichen Raum",
sagte
Peter Siegenthaler.
"Aktion war nötig"
Insgesamt kam es bei den 166 kontrollierten Jugendlichen zu drei
Gefährdungsmeldungen. "Das betrifft die Direktion Soziales", sagte
Siegenthaler; Sozialvorsteher Andreas Lüscher bestätigt, dass
die drei
Fälle weiter verfolgt werden: "Falls es sich um Thuner Jugendliche
handelt, wird die Abklärungskommission prüfen, ob
vormundschaftliche
Massnahmen nötig sind. Das kann im schlimmsten Fall bis zum
Obhutsentzug der Eltern führen." In weiteren drei Fällen
wurde das
Jugendgericht informiert. Bei neun Jugendlichen wurden die Eltern
informiert; davon wurden zwei durch die Polizei nach Hause
geführt,
zwei wurden von ihren Eltern abgeholt.
"Aus polizeilicher Sicht war die ‹Aktion Bänkli› nötig",
sagte
Siegenthaler. "Wir werden diese situativen Kontrollen
flächendeckend
weiterführen." Eines müsse jedoch auch festgehalten werden:
"Das Bild
der saufenden und kiffenden Jugend hat sich durch die Aktion auch
relativiert. Aber der Alkoholkonsum Jugendlicher bleibt ein Problem."
Heinerika Eggermann
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KEIN KIEZ FÜR NAZIS
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Radio Corax (Halle) 17.11.08
Kein Kiez für Nazis im Gespräch mit Martin Stern
http://www.freie-radios.net/mp3/20081117-keinkiezf-24972.mp3
Seit Anfang 2008 haben im Berliner Stadtteil Pankow die gezielten
Übergriffe und Drohungen durch Neonazis massiv zugenommen.
Vermeintliche Linke werden gezielt abgefangen, und gejagt, ihre Namen
mit Drohungen an Hauswände gesprüht, ihre Eltern per Telefon
terrorisiert. Dies ist eine Entwicklung, die sich bereits seit letztem
Jahr abzeichnet. Bereits seit Mitte 2007 kam es immer wieder zu
gezielten Angriffen auf die Wohnungen von Antifas oder zur
Veröffentlichung von rechter Propaganda, auf denen ihre Adressen
veröffentlicht wurden. Dabei ist dies nur die Spitze dessen, was
überhaupt an Übergriffen und Bedrohungen ans Tageslicht
gerät. All
diejenigen, die nicht den Vorteil genießen, Kontakt zu Menschen
zu
haben, die sich nach Übergriffen um sie kümmern und/oder
solch einen
Vorfall eventuell öffentlich machen, finden kaum Erwähnung.
Dabei sind
sie es, die am meisten unter der permanenten Präsenz der
Faschisten in
Pankow leiden müssen. Da dieses Phänomen nicht nur Berlin
betrifft,
wollen wir etwas näher darauf eingehen...
anmerkung; gespräch lief letzten freitag. einen tag vor der
demonstration
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Siempre Antifascista - Culture and resistance - by any beat necessary!
For a strong global antifascist movement
http://www.siempreantifascista.tk
North-East Antifaschists (NEA)
http://www.nea.antifa.de
Red & Anarchist Skinheads Berlin/Brandenburg
http://www.red-skins.de
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GIPFEL-SOLI-NEWS
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gipfelsoli.org/Newsletter
17.11.08
17.11.2008 Strasbourg/ Baden-Baden -- Genua -- Maddalena
- Freiburg wird zum Polizeihauptquartier
- G8 2001 / Urteile - Ein Überblick in Zahlen
- Supportolegale: Amnestie für die Polizei!
- Press Statement by the Plaintiffs in the Diaz Trial
- Weitere Statements zum Urteil im Diaz-Verfahren
- Italy's 2009 G8
- Frankreich: Verhaftungen wegen Hakenkrallen-Anschlägen
- Gipfelmarathon im April
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5740.html