MEDIENSPIEGEL 22.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Fussball: Externe Untersuchung
- Erich J. Hess pisst nicht nur der Reitschule ans Bein
- Panik bei GB-Neonazis
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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Sa 22.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung
von Sophie Roth
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das
Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER
THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - SousLePont - Soli Abend
"Music against Racism": Zirka (BE), Outlaw (BE), Ska-Punk, Punk
and more
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock
Darkside
presents: Audio (Tech Freak Rec/UK), Support: Axiom (Renegade
Hardware/CH), VCA (Biotic Rec/CH), Lewin (drumnbass.ch) > Drum?n?Bass
So 23.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung
von Sophie Roth
Infos: www.reitschule.ch
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FUSSBALL
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BZ 22.11.08
Ausschreitungen im Stade de Suisse
YB wartet die externe Untersuchung ab
Die Young Boys sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, sie hätten
Bildmaterial zurückgehalten, um die Protectas-Leute zu entlasten.
Sowohl YB wie auch der FC Luzern verfügen über Bildaufnahmen
des
Protectas-Einsatzes im Gästeblock des Stade de Suisse beim
Super-League-Spiel YB - Luzern vom vergangenen Sonntag. Während
die
YB-Bilder den Sicherheitsdienst entlasten, seien auf den Luzerner
Sequenzen Übergriffe auf Fans ersichtlich, sagte Jörg
Häfeli, Präsident
der Fankommission der Swiss Football League, nach Konsultation beider
Filme.
Um den Vorwurf zu entkräften, sie hätten dem
Fankommission-Präsidenten
Bilder vorenthalten, leiten die Young Boys eine externe Untersuchung
ein (wir berichteten). "Bis die Ergebnisse vorliegen, äussern wir
uns
nicht mehr dazu", sagt YB-Pressesprecher Charles Beuret.
Entscheid am Montag
Am Montag reist ein FCL-Vertreter nach Bern, um sich mit YB über
das
weitere Vorgehen zu besprechen. Dazu Mike Hauser von der FC
Luzern-Innerschweiz AG: "Dann entscheiden wir, ob wir unsere
Bildaufnahmen der Berner Untersuchung zur Verfügung stellen."
tob
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Bund 22.11.08
Nachspiel geht in zweite Runde
Stade de Suisse Hat der Sicherheitsdienst Protectas auf Fans des FC
Luzern eingeschlagen? Es steht Aussage gegen Aussage: Der FCL hat am
Donnerstag eigene Filmaufnahmen des Super-League-Spiels vom letzten
Sonntag zur Verfügung gestellt, auf denen prügelnde
Protectas-Mitarbeiter zu sehen sind. Sie widersprechen den Aufnahmen
aus Überwachungskameras des Stade de Suisse. YB-Pressesprecher
Charles
Beuret sagte gestern auf Anfrage, auf den Bildern, die er gesehen habe,
hätten die Protectas-Leute verhältnismässig reagiert.
Die Aufnahmen
zeigten den Fansektor von oben. "Ich habe nicht die ganzen 90 Minuten
angeschaut", räumte Beuret ein. Die Bilder seien "vom
Technikdienst
aufbereitet" worden. "Der Fanbereich ist im kritischen Moment zu
sehen." Wegen der Bilder des FCL habe er eine externe Untersuchung in
Auftrag gegeben. Namen nannte Beuret nicht. Auch zum Auswertungsauftrag
machte er keine Angaben.
Welche Bilder zeigen Wahrheit?
Jörg Häfeli, Präsident der Fankommission des
Schweizerischen
Fussballverbands, hat die Sequenzen beider Seiten gesehen. Auf Anfrage
sagte er, die Aufnahmen zeigten andere Perspektiven, seien aber
zeitgleich aufgenommen worden. Die Bilder des FCL zeigten, dass die
Protectas Schlagstöcke gegen Fans einsetzte. Für
FCL-Pressesprecher
Stefan Bucher ist die Affäre mit der eingeleiteten externen
Untersuchung abgeschlossen. Es sei ihm wichtig, dass die Anliegen der
FCL-Fans ernst genommen würden.
Auch die Protectas begrüsst eine externe Untersuchung. Sie wehre
sich
dagegen, dass alle Fans als friedliebend dargestellt würden. Die
Ausschreitungen ausserhalb des Stadions hätten das Gewaltpotenzial
gezeigt: Einige Täter nähmen sogar in Kauf, dass es Tote
geben könnte,
sagte Roman Lehmann, Protectas-Sprecher, gestern auf Anfrage. (col)
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ERICH J. HESS
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Blick 22.11.08
http://www.blick.ch/news/schweiz/kandidat-pinkelte-rekruten-ans-bett-105849
Und der will Chef unserer Armee werden!
Kandidat pinkelte Rekruten ans Bett
Von Thomas Ley
Jung-SVPler Erich J. Hess (27) will ins VBS. Zum Glück ist das WC
beim Bundesratszimmer näher als damals in der Kaserne.
Der Präsident der Jungen SVP hat viel vor. Wenn Erich J. Hess (27)
erst
einmal im Bundesrat sitzt - im VBS, als Nachfolger von Sämi
Schmid, wie
er sich vorstellt -, dann wird aufgeräumt. "Es gibt viel
Handlungsbedarf", sagt er.
Und auch wenn Hess nur Wachtmeister ist: Eines hat er Schmid bereits
voraus - nämlich eine der Pinkel-Affären der Armee (siehe
Box).
Praktischerweise war er selber daran beteiligt.
Dabei pflegt Hess ein ganz properes Image. Der dynamische Jungpolitiker
und Lastwagenchauffeur gibt Gas. Gegen Asylbewerber, Kulturzentren und
Kinderkrippen.
Und die Armee mag er gar nicht: "Sie ist mir im heutigen System derart
auf den Geist gegangen, dass ich nicht weitermachen wollte", gestand
Hess "20 Minuten Online".
Darum sei er erst Wachtmeister: "Das Militär interessierte mich zu
wenig und wirkte wegen der Armee XXI auf mich nicht motivierend."
Die Armee XXI? Die Armeereform, die seit 2004 gilt? Die RS, die
über
das Weitermachen von Erich J. Hess entschied, fand aber bereits 2002
statt.
Offiziersquellen nennen ganz andere Gründe, weshalb der Korporal
Hess damals nicht weiterkam. Er durfte schlicht nicht.
Schuld war eine Sauftour - und ihr unappetitliches Ende. Korporal und
Militärfahrer Hess kam eines Abends sternhagelvoll zurück in
die
Kaserne. Eigentlich hätte er mit den Rekruten Zimmerverlesen
machen
müssen, doch dazu war er zu lustig drauf.
Er schlug im Schlafsaal ein paar Rädli - und fiel ins Bett.
Es kam noch schlimmer: Als ihn in der Nacht der Harndrang plagte,
suchte er gar nicht erst nach dem WC. Er urinierte schlicht in den
Schlafsaal.
So die Darstellung der von BLICK befragten Offiziere. Für seine
Vorgesetzten war das zu viel. Er bekam den Vorschlag für die
Offiziersschule nicht.
Erich J. Hess weiss das alles nicht mehr. "Ich erinnere mich nicht",
sagt er. Aber er fügt auch hinzu: "Sie waren ja auch im
Militär, oder?
Da trinkt man halt manchmal ein paar Bier zu viel."
Er ärgert sich über die Indiskretion: "Ich kann mir
vorstellen, woher
Sie das haben. Tatsächlich waren nicht alle für meine
Beförderung."
Zwar habe sein Leutnant ihn vorgeschlagen. Aber Waffenplatz-Oberst und
Kompanie-Kommandant seien dagegen gewesen.
"Das kam mir jedoch ganz gelegen", sagt Hess heute, "weil ich ja
ohnehin nicht wollte."
Allerdings blieb er bei der Armee, die ihn so aufregt. Und er
hätte
Grosses vor als VBS-Chef: "Untaugliche kommen heute viel zu einfach
weg", findet er.
Er weiss schliesslich: Wenn man nicht will, muss man schon eine gute
Vorstellung bieten.
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Immer die Pinklerei
Die RS-Episode von Bundesratskandidat Erich J. Hess ist schon die
dritte VBS-Pinkelaffäre innert wenigen Jahren.
Im Januar 2008 musste in Wetzikon ZH eine Kompanie WEF-Soldaten zur
DNA-Probe antreten. Dem Kadi war nachts ins Büro gepinkelt worden.
Die
Polizei gab die Aufklärung auf.
Im Juni 2008 beschwerte sich die US-Botschaft in Bern. Die Wache
schiebenden Schweizer Soldaten würden nachts an die
Botschaftsmauer
pinkeln. Das VBS versprach eine Kontrolle.
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NEONAZIS GB
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Tagesanzeiger 22.11.08
Grossbritanniens Rechtsextreme geraten in Panik
Nach Veröffentlichung der Mitgliederliste im Internet drohen
Entlassungen
Sebastian Borger, London
Die rechtsextreme British National Party spielt auf der Insel nur in
Kommunalparlamenten eine Rolle. Dass ihre Mitglieder nun im Internet
aufgelistet werden, sorgt für Aufregung.
Extreme Parteien in Grossbritannien können wenig ausrichten.
Grund: Zum
einen bevorzugt das Mehrheits-Wahlrecht die beiden grossen Parteien,
zum anderen scheuen die Briten bis heute instinktiv vor allzu
überzeugten Fanatikern jeglicher Couleur zurück. Die
rechtsextreme
British National Party (BNP) kommt deshalb auf der Insel über
einige
Dutzend Kommunalparlamentarier nicht hinaus; bei Unterhaus-Wahlen macht
durchschnittlich nicht einmal ein Prozent ihr Kreuzchen bei der
Protest-Partei.
Die Veröffentlichung einer Liste von BNP-Mitgliedern und
Sympathisanten
samt Telefon-nummern, E-Mail-Adressen sowie Berufsbezeichnungen - die
BaZ berichtete - hat deshalb für Aufregung gesorgt: In einer Zeit
fallenden politischen Engagements unterstützen immerhin mehr als
12 000
Briten eine Partei, die nur Weisse aufnimmt, für den EU-Austritt
plädiert und die "freiwillige" Repatriierung aller Immigranten
befürwortet.
In den heruntergekommenen Städten Nordenglands, aber auch in armen
Vierteln der Metropole London liess sich die Stärke der
Rassistenvereinigung schon bisher an den Wahlergebnissen ablesen. Aber
die überwiegend männlichen BNP-Leute leben auch an der
wohlhabenden
Südküste sowie in Städten wie Birmingham und Leicester,
wo das
Zusammenleben der multiethnischen Gesellschaft alles in allem als
geglückt gilt.
Kündigungsgrund. Ausser den Soziologen studieren auch Polizei- und
Gefängnisbehörden sowie Schulen und Unternehmen die Liste mit
hohem
Interesse. Besonders im öffentlichen Dienst gilt die
BNP-Mitgliedschaft
als Kündigungsgrund - schliesslich sei die Partei "mit unseren
Werten
und Aufgaben völlig unvereinbar", sagt ein Sprecher der Polizei.
Ein
Polizist in Liverpool wurde vom Dienst suspendiert, ein Radio-DJ verlor
seinen Job.
Dass die Namen an die Öffentlichkeit gelangt sind, hat in den
Reihen
der Aktivisten Panik ausgelöst - und eine bisher wenig bekannte
Spaltung der Gruppe offenkundig gemacht. Erst kürzlich hatte die
Führung um Parteichef Nick Griffin eine Reihe hoher
Funktionäre aus der
Partei ausgeschlossen. Die Veröffentlichung dürfte ein
Racheakt sein.
Die Polizei in Wales geht jetzt einer Anzeige der Partei wegen
Verstosses gegen das Datenschutzgesetz nach. Rechtsexperten haben
keinen Zweifel daran, dass die Veröffentlichung der Liste illegal
war.
Innenministerin Jacqui Smith nimmt den Gesetzesbruch allerdings auf die
leichte Schulter: Dass die Partei ihre Mitgliederliste nicht
veröffentlicht sehen wolle, sage "einiges aus über die BNP".
BNP-Boss Griffin schäumt gegen den "schlimmen Verrat" und
versucht, aus
der Publizität Kapital zu schlagen: "Man sieht, dass wir im ganzen
Land
aus vielen Berufsgruppen Zulauf erhalten."