MEDIENSPIEGEL 2.12.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- PDA: Petition pro Zbinden
- Sport: Repression kostet 2 Mio
- Wassermulti Nestlé im Gegenwind
- Grittibänz für Polizei LU
- Polizeigesetz Uri

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REITSCHULE
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Dez 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Di 02.12.08  
19.00 Uhr - Frauenraum - Ökonomische Sach- & Denkzwänge aus feministischer Perspektive - Referat von Dr. Ulrike Knobloch, Sozialökonomin und Wirtschaftsethikerin

Mi 03.12.08
19.00 Uhr - SousLePont - Nord-Afrika Spezialitäten

Do 04.12.08
17.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008 - Kunstbazar
19.00 Uhr - Frauenraum - Film und Diskussion: Wer bist du, dass du sprichst, D 2006
19.30 Uhr - Kino - Der freie Wille, Matthias Glasner, D 2006.

Fr 05.12.08
17.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008 - Kunstbazar
19.00 Uhr - Kino - Der freie Wille, Matthias Glasner, D 2006. In Anwesenheit der Schauspielerin Sabine Timoteo
24.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008 Midnight Show mit Hoo Doo Girl (GER) & DJ Soukprise

Sa 06.12.08
19.30 Uhr - Kino - Der freie Wille, Matthias Glasner, D 2006
22.00 Uhr - SousLePont - One Love Jam mit Ras Romano and the Rockers (Live Reggae, CH); Angel Byfall (SEN), Side By Cide (BE), DJ Ganja (BE)
23.00 Uhr - Frauenraum - Tonvision - Die LETZTE mit S-BIENE (BS), HERZSCHWESTER (BS), PEEL (BS), AJELE (ZH), MASAYA (VD), MANON (ZH). Visuals by ANNE STREHL (BE)
23.00 Uhr - Dachstock - Diskoquake: Arnaud Rebotini (Black Strobe/FRA) live! Support: Wildfang (Festmacher/BE) live! DJ's Mastra & Alex Like

So 07.12.08
09.00 Uhr - Grosse Halle - Flohmarkt und Brunch im SousLePont

Infos: www.reitschule.ch

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PDA
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bernerzeitung.ch 2.12.08

PdA fordert Wiedereinstellung von Rolf Zbinden

Von pd/mau

Die Partei der Arbeit (PdA) fordert nach der Wiederwahl von Rolf Zbinden in den Stadtrat eine "bedingunslose Wiedereinstellung" des ehemaligen Lehrers der GIBB. Sie hat eine Petition lanciert.

Rolf Zbinden nahm im Oktober 07 an der Demonstration gegen den Marsch auf Bern der Schweizerischen Volkspartei teil. Am 21. Oktober 08 wurde Rolf Zbinden deswegen vom Gericht wegen Landfriedensbruch verurteilt. Am gleichen Tag wurde ihm von der Gewerblich Industriellen Berufsschule Bern gekündigt.

Nun sammelt die PdA Unterschriften für die "sofortige und bedingungslose Wiedereinstellung und Rehabilitation von Rolf Zbinden.

(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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http://www.ipetitions.com/petition/rolfzbinden/

The petition

Rolf Zbinden (Lehrer und Stadtrat der Partei der Arbeit Bern) nahm im Oktober 07 an der Demonstration gegen den Marsch auf Bern der Schweizerischen Volkspartei teil. Am Marsch der SVP nahmen Faschisten teil. Dank der Blockade der Berner Innenstadt wurde der Marsch verhindert. Am 21. Oktober 08 wurde Rolf Zbinden deswegen vom Gericht in Bern in erster Instanz wegen Landfriedensbruch verurteilt. Am gleichen Tag wurde ihm von der Gewerblich Industriellen Berufsschule Bern gekuendigt.

Wir finden es empoerend, dass Angestellte von oeffentlichen Schulen mit Zivilcourage wegen der blossen Teilnahme an einer antifaschistischen Demonstration Berufsverbot erhalten. Deshalb fordern wir die sofortige Wiedereinstellung und Rehabilitation von Rolf Zbinden.

No occupational ban on Antifaschist!

Rolf Zbinden (teacher and city council of the PdA labour party of Bern Switzerland) took part in the demonstration against the march on Bern of the wright wing party SVP in October, 07. Fascists took part in the march of the SVP. Due to the blockade in the center of the city the march was prevented. On the 21st October 08 the local court condemned Rolf Zbinden in the first authority for violation of the public peace. Rolf Zbinden was dismissed as a teacher on the local public school (GIBB) on the very same day.

We find outraging that employees from public schools with moralcourage receive occupational ban because of the bare participation in an anti-fascist demonstration. Therefore, we demand the immediate reinstatement and rehabilitation of Rolf Zbinden.

Sign the petition

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SPORT
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Telebärn 1.12.08

Kostspielige Polizeieinsätze nach Eishockeyspielen

Wer bezahlt die teuren Polizeieinsätze bei Krawallen nach Eishockeyspielen?
http://bernerzeitung.ch/region/bern/Kostspielige-Polizeieinsaetze-nach-Eishockeyspielen/story/31497447

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WASSERMULTI
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Basler Zeitung 2.12.08

Nestlés Kampf ums Wasser

Der Konzern setzt auf neue Märkte in Schwellenländern

Einbussen. Dem weltgrössten Nahrungsmittel- und Wasserkonzern, Nestlé, macht die Kritik von Umweltschützern im Wassergeschäft zu schaffen. Besonders in Europa und in den USA gehen aus diesem Grund die Umsätze zurück. Zudem streiten Gemeinden um Abpumprechte. Der globale Konzern mit Sitz in Vevey verlagert deswegen seine Ambitionen auf Schwellenländer wie China, wo Trinkwasser zunehmend knapp wird. isa > Seite 13

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Der Durst stirbt nie

Wie im neuen Bond-Film geht es auch bei Nestlé ums Wassergeschäft

Isabel Strassheim

Im neuen James-Bond-Film drehen sich die Gemetzel in der Luft und auf der Erde alle ums Wasser. Der tatsächliche Kampf um das blaue Gold ist weniger spektakulär, aber es geht dabei um Milliarden.

Nestlés Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck hält die Wasserkrise für weitaus bedrohlicher als den Klimawandel. Denn die Folgen seien im Gegensatz zur langsam voranschreitenden Erderwärmung sofort spürbar. Brabeck weiss, wovon er redet, denn Nestlé ist nicht nur der weltweit führende Nahrungsmittelkonzern, sondern auch der grösste Abfüller von Trinkwasser.

Der Konzern aus Vevey steht mit seinem Marken Vittel, Contrex oder Perrier mit einem Marktanteil von 19,2 Prozent weltweit an der Spitze. Bei Coca-Cola und Danone beträgt der Anteil lediglich neun respektive acht Prozent.

Unter anderem der steigende Verbrauch der industrialisierten Landwirtschaft macht Wasser mehr und mehr zum knappen Gut. Und heizt die Diskussion über eine Privatisierung an, für die sich Brabeck stark macht. Denn einerseits profitiert der Konzern über den Wasserverkauf direkt davon. Andererseits ist Nestlé als Nahrungsmittelproduzent auf einen sorgsamen Umgang mit der Ressource angewiesen, damit weiter Weizen und andere Rohmaterialien wachsen.

Kritik

Das steigende öffentliche Bewusstsein macht Nestlé jedoch zu schaffen. In den ersten neun Monaten 2008 ging Nestlés Wasserumsatz mengenmässig um 3,2 Prozent auf 7,6 Milliarden Franken zurück. Nicht nur die Konjunktur, sondern auch Umweltbedenken liessen die Verkäufe in Nordamerika und Europa zurückgehen, wie Nestlé Waters-Chef John Harris im Oktober sagte.

So riefen in den USA Kommunen zu einem Boykott des Flaschenwassers auf, da die leeren PET-Hülsen zum Problem für die Entsorgung geworden sind.

Umweltschützer ziehen Leitungswasser ohnehin den abgefüllten Flaschen vor, sie führen die Belastung durch Verpackung und Transport ins Feld. Und sie betonen, dass die Qualität des "Hahnenburger" höher sei sowie besser kontrolliert. Zum Teil füllen Konzerne schlicht Leitungswasser ab, um es teuer in Flaschen zu verkaufen.

Für Nestlé verspricht das Geschäft in Schwellenländern wie China nun Hoffnung. Ähnlich wie für Bond-Gegenspieler Greene Lateinamerika, werden auch für Nestlé die neuen Märkte immer wichtiger. Allerdings ist noch offen, woher das Wasser für die Flaschen in China kommen soll. Unter anderem soll die Meerwasserentsalzung im bevölkerungsreichen Süden geprüft werden.

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Ein Nest wehrt sich

Kalifornisches Dorf siegt im Streit mit Nestlé

Rita Neubauer

Wasser ist eine Ware, dachten sich die Einwohner in McCloud. Bis sie 2003 einen Vertrag mit Nestlé unterschrieben und ein jahrelanger Rechtsstreit folgte.

Rings um den kleinen Ort im nördlichen Kalifornien am Fusse des Mount Shasta sprudeln die Quellen. McCloud mit seinem weiten Panorama und der Luft so klar wie die Gewässer ist für Forellenfischer ein Paradies. "Gott sei Dank", sagt heute so mancher Einwohner. Denn Angler, oft passionierte Umweltschützer, nehmen es persönlich, wenn die Politik ihr Hobby überschattet.

Genau dies geschah 2003, als Nestlé das Gelände des bankrotten Sägewerkes in McCloud erstand. Der weltgrösste Lebensmittel- und Wasserkonzern wollte dort pro Jahr 20 Millionen Liter Quellwasser abzapfen. Als Gegenleistung sollte McCloud eine jährliche Rendite von 350 000 Dollar sowie 240 neue Arbeitsplätze erhalten.

Ein perfekter Handel, freuten sich McClouds Gemeindevertreter. Suchten sie doch seit Jahren nach neuen Steuereinnahmen. Auch Nestlé war zufrieden. Für 115 Dollar Förderkosten pro Tag würde der Konzern eine Wassermenge erstehen, die er abgefüllt für 5,5 Millionen Dollar losschlagen würde. Noch besser: Die Rechte sollten über 100 Jahre gelten. "Es war der einseitigste Vertrag, den ich je gesehen habe", sollte später der Anwalt der Umweltorganisation California Trout erklären.

Proteste

Kaum war der Vertrag unterschrieben, formierte sich denn auch der erste Widerstand. Angler, Einheimische und Frührentner gingen auf die Barrikaden. Eine gigantische Abfüllanlage, aus der bis zu 300 Laster täglich rollen sollten, wollten sie nicht in ihrer Mitte. Zum Verdruss von Nestlé mischte sich auch noch eine pensionierte Bibliothekarin aus dem Bundesstaat Michigan ein. Dort hatte ein ähnlicher Kampf getobt, nachdem Nestlé im Mecosta County eine 150 Millionen Dollar teure Abfüllanlage errichtet hatte. 1600 Liter Wasser pro Minute sollten dort aus einem Quellgebiet gewonnen werden, das die grossen Seen mit Wasser versorgt. Und das auch zu schweren Dürrezeiten, so die Bibliothekarin. Nach einem zähen Rechtsstreit, den die Mecosta-Einwohner mit Kuchenverkauf mitfinanzierten, reduzierte Nestlé die Menge auf nun rund 1000 Liter pro Minute.

Mecostas Sieg bekräftigte die Bürger McClouds in ihrem Protest. Sie kontaktierten die Umweltschutzorganisation Sierra Club. Sie heuerten einen Anwalt an und setzten alles daran, den Bau der Abfüllanlage zu verhindern. Selbst auf die Gefahr hin, es sich für immer mit Nachbarn und Freunden zu verderben.

Denn der Nestlé-Widerstand war kaum einhellig. Einwohner, die ihren Job im Sägewerk verloren hatten und nun von der Sozialhilfe lebten, wollten an einen Wirtschaftsaufschwung durch das Wasserprojekt ebenso glauben wie Gemeinderätin Doris Dragseth: "Dieses Projekt hätte dem Ort neues Leben eingehaucht", war sie überzeugt.

Auf verlorenem Posten

Nestlé versprach schliesslich eine neue Umweltverträglichkeitsstudie sowie verschiedene Nachbesserungen. Doch im vergangenen Jahr wurde klar, dass die Schweizer auf verlorenem Posten standen. Nicht nur hatte McCloud 2005 die erste Klage für sich entschieden; die öffentliche Meinung kippte zusehends. Plastikflaschen wurden ebenso verteufelt wie die Idee, Trinkwasser von weither zu karren, während es umsonst aus dem Hahnen fliesst. Die Wasserkonzerne hatten plötzlich ein Imageproblem.

Vergangenen August gab Nestlé schliesslich klein bei und trat zur Überraschung vieler von dem Vertrag zurück. Man wolle mit der Gemeinde ein neues, kleineres Projekt erarbeiten, erklärte das Unternehmen. Das wird zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen.

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POLIZEI LUZERN
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NLZ 2.12.08

Gruppe "1. Dezember"

Polizei erhält Grittibänz-Stöcke

Gestern Vormittag verteilten etwa zehn Personen der Gruppe "1. Dezember" in der Stadt Luzern 80 Grittibänze in Form von Schlagstöcken (Bild) an die Bevölkerung. Sie wollten an die "Massenverhaftung" vor einem Jahr im Vögeligärtli erinnern. Die Polizei löste damals eine unbewilligte Demonstration auf und nahm 245 Personen fest. "Wir wollen, dass die Ereignisse von vor einem Jahr nicht vergessen werden", sagt Gruppenmitglied Timo Wirth.

Keine Entschuldigung der Polizei

Die Gruppe "1. Dezember" ist nach eigenen Angaben unabhängig von der "Aktion Freiraum". Sie machte auch bei der Stadt- und Kantonspolizei und bei der städtischen Sicherheitsdirektion Halt, um dort extra grosse Grittibänz-Schlagstöcke zu überreichen. Stadträtin Ursula Stämmer nahm einen Grittibänz entgegen und führte ein kurzes Gespräch mit der Gruppe zusammen mit dem städtischen Polizeikommandanten Ernst Röthlisberger. Dieser sagte der Gruppe, dass es zum Einsatz vom 1. Dezember 2007 nichts mehr hinzuzufügen gäbe. "Wir haben beim eigentlichen Einsatz unseren Auftrag erfüllt. Dafür muss ich mich nicht entschuldigen."
Stefan Roschi

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POLIZEIGESETZ URI
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NLZ 2.12.08

Polizeigesetz

Parteien: Freude und Skepsis

Das Ja zum Polizeigesetz veranlasst die Urner Parteien zu vorwiegend positiven Reaktionen. Was aber die Sofortbussen betrifft, geben sie sich zurückhaltend.

ars. Die Urner Parteien begrüssen den ausgedehnten Handlungsspielraum für die Kantonspolizei. Diese erhielt am Sonntag als Letzte in der Schweiz ein Polizeigesetz. Das überraschend deutliche Ja (76,8 Prozent) freut insbesondere die CVP Uri. Mit dem Gesetz würden die heiklen Massnahmen des polizeilichen Zwangs sowie der Videoüberwachung nur unter klaren Bedingungen zugelassen, schreibt sie in einer Mitteilung. Die SVP Uri ihrerseits stellt mit Genugtuung fest, "dass jetzt auch in Uri das polizeiliche Handeln in einem Gesetz geregelt sein wird". Interessiert werde sie die Umsetzung der "doch nicht ganz unumstrittenen polizeilichen Massnahmen" verfolgen.

Spezielles Augenmerk der SP

Ebenfalls zufrieden ist die FDP Uri. Mit dem Polizeigesetz werde eine bisher unbefriedigende Lücke in der kantonalen Gesetzgebung geschlossen, heisst es in einer Mitteilung. Die SP Uri dagegen will ein spezielles Augenmerk darauf richten, "dass die Grundrechte, insbesondere bei der Videoüberwachung und beim Wegweisungsverbot, gewahrt bleiben".

SVP befürchtet Einschränkungen

Etwas skeptischer stehen die Parteien der Änderung des Gesetzes über die Einführung des Schweizerischen Strafgesetzbuches gegenüber. Während die CVP Uri die deutliche Annahme (77,7 Prozent) als Zeichen des Souveräns wertet, dem grassierende Vandalismus und der Nachtruhestörung endlich Herr zu werden, zeigt sich die SVP Uri überrascht über das klare Resultat. "Dies deshalb, weil die angenommenen Änderungen doch grosse Einschränkungen für die Bürger zur Folge haben", hält sie in einem Schreiben fest. Und die FDP Uri fordert die Polizei auf, den Artikel des groben Unfugs mit Augenmass anzuwenden.

Die Polizei hat künftig die Möglichkeit, Vandalen mit Sofortbussen in der Höhe von bis zu 300 Franken zu bestrafen. Dies trifft unter anderem bei Nachtruhestörungen, Verunreinigungen und öffentlichem Pinkeln zu.