MEDIENSPIEGEL 3.12.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS, FR, Kino)
- Neues zum Demo-Reglement
- Kiffer-Hatz in Bern
- Progr: "Taugenichtse und Tagediebe" sammeln Geld
- Erich J. Hess SVP-Fraktionschef
- PNOS vor Strafgericht
- Rehabilitierung der Spanienkämpfer
- Proteste gegen Wuppertaler Capleton-Konzert
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REITSCHULE
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Dez 08: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Mi 03.12.08
19.00 Uhr - SousLePont - Nord-Afrika
Spezialitäten
Do 04.12.08
17.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008
- Kunstbazar
19.00 Uhr - Frauenraum - Film und Diskussion: Wer bist du, dass du sprichst, D 2006
19.30 Uhr - Kino - Der freie Wille,
Matthias Glasner, D 2006.
Fr 05.12.08
17.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008
- Kunstbazar
19.00 Uhr - Kino - Der freie Wille,
Matthias Glasner, D 2006. In Anwesenheit der Schauspielerin Sabine
Timoteo
24.00 Uhr - Dachstock - Art Souk 2008
Midnight Show mit Hoo Doo Girl (GER) & DJ Soukprise
Sa 06.12.08
19.30 Uhr - Kino - Der freie Wille,
Matthias Glasner, D 2006
22.00 Uhr - SousLePont - One Love Jam
mit Ras Romano and the Rockers (Live Reggae, CH); Angel Byfall (SEN),
Side By Cide (BE), DJ Ganja (BE)
23.00 Uhr - Frauenraum - Tonvision -
Die LETZTE mit S-BIENE (BS), HERZSCHWESTER (BS), PEEL (BS),
AJELE (ZH), MASAYA (VD), MANON (ZH). Visuals by ANNE STREHL (BE)
23.00 Uhr - Dachstock - Diskoquake:
Arnaud Rebotini (Black Strobe/FRA) live! Support: Wildfang
(Festmacher/BE) live! DJ's Mastra & Alex Like
So 07.12.08
09.00 Uhr - Grosse Halle - Flohmarkt
und Brunch im SousLePont
Infos: www.reitschule.ch
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kulturagenda.be
4.12.08
Art Souk 2008 im Dachstock
Nein, es findet kein echter arabischer Markt (Souk) im Dachstock statt.
Aber dafür wird er zwei Tage zum Kunst-Ballungszentrum. 40
Künstlerinnen und Künstler bieten Auktionen,
Laufsteg-Präsentationen,
Bilder, Objekte, ein Konzert und Bauchtanz. Letzteres versprüht
dann
doch orientalischen Charme.
Dachstock der Reitschule, Bern. Do., 4.12., und Fr., 5.12., ab 17 Uhr.
Auktion jeweils ab 20 Uhr
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Letzte Tonvision mit DJ Manon im Frauenraum
Electro-Sound für Publikum, das über den Tellerrand der
Geschlechter-
und Gesellschaftskonventionen zu schauen wagt - das waren die
Tonvision-Partys. Nach drei Jahren bläst das Kollektiv nun zum
Schlusspfiff. Ein Grande Finale mit nationalem Aufgebot: die
Zürcher
DJanes Manon (Bild) und Ajele, DJ Masaya aus der Romandie sowie die
Baslerinnen S-Biene, Herzschwester und Peel.
Frauenraum der Reitschule, Bern. Sa., 6.12., 23 Uhr
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Kino Reitschule: "Der freie Wille"
Eine 9-jährige Haftstrafe hat Theo (Jürgen Vogel) wegen
Vergewaltigung
verbüsst. Wieder auf freiem Fuss, lernt er Nettie kennen, die ihr
Leben
lang von ihrem Vater missbraucht wurde. Obwohl ihre Beziehung unter
keinem guten Stern steht, geben sie ihr eine Chance. Drama des
Deutschen Matthias Glasner. In Anwesenheit der Hauptdarstellerin,
Sabine Timoteo, am 5.12. Do., 4.12., 19.30 Uhr, Fr., 5.12., 19.30 Uhr,
Sa., 6.12., 19 Uhr
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DEMO-REGLEMENT
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Radio Rabe 2.12.08
Platzkundgebung statt Umzug: das neue Berner Kungebungsreglement ist
umstritten
rtsp://212.103.67.35:554/20081202.rm?start=18:05:52&cloakport=8080,554,7070
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KIFFER-HATZ
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20min.ch 3.12.08
Den Teenie-Kiffern gehts an den Kragen
von Adrian Müller
Vom Gras-Paradies zur Kiffer-Hölle? In Bern verzeigte die Polizei
dieses Jahr doppelt so viele jugendliche Gras-Raucher wie 2007, obschon
der Cannabis-Konsum stagniert. Eine andere Droge hingegen läuft
völlig
aus dem Ruder.
In der Hauptstadt hat der Wind gedreht: Noch vor wenigen Jahren galt
Bern als das "Amsterdam der Schweiz". In den besten Zeiten Ende der
1990er-Jahre konnten die Berner in über 100 Hanfläden ihr
Kraut
besorgen - die Polizei drückte bei Kiffern vielfach beide Augen
zu.
Doch dann schwappte die Repressions-Welle auf die Stadt an der Aare
über. Mittlerweile sind alle Hanfläden geschlossen.
Nicht nur die Coffee-Shops mussten dichtmachen, nun nimmt die Polizei
vermehrt junge Kiffer ins Visier: "Wir verzeichnen fast doppelt so
viele Anzeigen gegen Jugendliche wie im Jahr 2007", erklärt Fritz
Brönnimann, Regionalleiter der Suchtberatungsstelle Contact-Netz
Bern.
Bis Ende November seien es bereits 130 gewesen, allein 54 seit Anfang
August. Im Vergleich: 2007 wurden total 77 Teenie-Kiffer verzeigt, 2006
deren 58.
Beratungsstelle überlastet
Im Kanton Bern müssen Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren als
Administrativmassnahme zu einem Gespräch beim Contact-Netz
antraben,
wenn die Polizei sie erstmals beim Cannabis-Konsum erwischt. "Unsere
Beratungsstelle ist momentan völlig am Anschlag", sagt
Brönnimann
weiter. Etliche Gespräche seien auf 2009 verschoben worden,
obschon sie
normalerweise innerhalb eines Monats stattfinden müssen. Er
vermutet,
dass hinter der Anzeigenflut System steckt: "Diese massive Zunahme kann
kein Zufall sein", denkt Brönnimann.
Polizei weiss von nichts
Kann eine Verdopplung der Anzeigen bloss Zufall sein? Für Stefan
von
Below, Mediensprecher Kantonspolizei Bern, sind die Zahlen nicht
nachvollziehbar: "Wir setzen keinen Schwerpunkt bei der Verfolgung von
Kiffern", erklärt er auf Anfrage von 20 Minuten Online. Die
Polizei
versuche, bei Gras-Rauchern verhältnismässig zu agieren. Dass
die
Anzeigenflut im Zusammenhang mit der Fusion der Stadtpolizei mit der
Kantonspolizei stehe, glaubt von Below nicht: "Anzeige bleibt Anzeige",
betont er.
Regula Müller, Leiterin Koordinationsstelle Sucht der Stadt Bern,
wusste bis anhin nichts von einer Anzeigenflut. Das sei für sie
"völlig
neu". Die Stadtbehörden geben sich plötzlich wieder
kifferfreundlich.
Der Gemeinderat strebe beim Cannabis einen legalen und regulierten
Konsum und Verkauf an. Deshalb habe die Exekutive auch die
Hanf-Initiative unterstützt, erläutert Müller.
Konsum stagniert, Eigenanbau wächst
Fritz Brönnimann bleibt bei seiner Meinung: Er vermutet, dass die
Polizisten im Hinblick auf die Hanf-Initiative noch einmal "den Tarif
durchgeben" wollten. Denn mehr jugendliche Kiffer gebe es nicht, der
Konsum stagniere derzeit auf hohem Niveau.
Doch wo beschaffen sich die Jugendlichen ihren Stoff, wenn sie nicht
mehr einfach in einen Hanfladen spazieren können? "Viele Kiffer
sind
Selbstversorger, der Eigenanbau hat stark zugenommen", führt
Brönnimann
aus.
Kokainkonsum läuft aus dem Ruder
Nicht die Hanfpflanzen im Keller, sondern der Schnee in der Nase
bereitet ihm die grössten Sorgen: Der Kokainkonsum habe in den
drei
letzten Jahren extrem zugenommen. Mittlerweile betreffe jede
fünfte
Anfrage Koks. "Die Leute kommen aber erst her, wenn sie die Kontrolle
völlig zu verlieren drohen", bemerkt Brönnimann.
--
Info-Box
Koks-Infoline
Wem der Kokain-Konsum aus dem Ruder läuft, kann sich an die OFF
LINE
Hotline wenden. Unter der Gratisnummer 0800 116 116 beraten Experten
Leute mit Koks-Problemen.
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PROGR
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Bund 3.12.08
"Tagediebe" auf Fundraising-Tour
Die Künstlerinitiative Pro Progr ist guten Mutes, bis Ende Jahr
zehn Millionen beisammen zu haben - aber es wird knapp
Simon Jäggi
Wer hätte das gedacht: Innerhalb weniger Wochen haben die
Progr-Künstler aus einem Luftschloss ein Projekt erarbeitet, das
gute
Chancen hat, das Kulturzentrum in der jetzigen Form zu erhalten.
Dafür
müssen nun aber die Künstler ihre Ersparnisse plündern.
Am 31. Dezember um zwölf Uhr läuft der Eingabeschluss
für die
Progr-Künstler ab. Bis dann müssen sie der
Liegenschaftsverwaltung eine
sichergestellte Finanzierung, einen Sanierungsplan und ein
Betriebskonzept auf den Tisch legen. "Wir werden jede Minute brauchen",
sagt Peter Aerschmann, der den Verein Künstlerinitiative Pro Progr
initiiert hat. Da die Liegenschaftsverwaltung am letzten Tag des Jahres
aber geschlossen hat, müssen die Künstler nun einen
Übergabetermin
ausserhalb der Öffnungszeiten vereinbaren.
Schon dass die Künstler überhaupt die Chance erhalten, einen
Rettungsplan auszuarbeiten, ist eine kleine lokalpolitische Sensation.
Es war an einem Septemberabend, als es im Kopf des Videokünstlers
Aerschmann Klick machte. Im Gespräch mit anderen Kulturschaffenden
sei
ihm bewusst geworden, dass viele Kulturinstitutionen hätten
erkämpft
werden müssen, in Bern etwa die Reitschule oder die Dampfzentrale.
Aerschmann gab sich einen Monat Zeit. Inzwischen sind es drei Monate
geworden - und aus dem Luftschloss ist ein Projekt mit Hand und Fuss
geworden, um das sich eine eigentliche Bewegung formiert hat.
Aerschmann hat in den letzten Wochen viele Verbündete gewonnen.
Nicht
nur der Vorstand des Vereins Pro Progr, der sich aus Künstlern aus
dem
Haus zusammensetzt, arbeitet in diesen Tagen auf Hochtouren. Auch
Juristen, Architekten und andere Fachleute stellen ihr Fachwissen
kostenlos zur Verfügung, um das einmalige Kulturzentrum in der
Innenstadt zu erhalten. Namhafte Musiker und Kulturleute bekunden am
12. Dezember an einem Fest ihre Solidarität (siehe Kasten).
Damit hätte niemand gerechnet, als die Künstler Mitte Oktober
ihr
Projekt vorstellten. "Die Künstler haben ihre Chance verpasst",
meinte
etwa die Kopräsidentin der Fraktion GB/JA Stéphanie Penher.
Doch das
Lobbying wirkte: Kurze Zeit später stellte der Stadtrat
überraschend
das Siegerprojekt zurück, das aus dem Progr ein Gesundheitszentrum
machen will. Nun liegt es an den Progr-Künstlern, zu beweisen,
dass sie
in wenigen Wochen zehn Millionen Franken zusammenbringen. Auf diesen
Betrag schätzen sie die Kosten für Kauf und Sanierung des
denkmalgeschützten Hauses.
1,1 Millionen sind vorhanden
"Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen", meint Peter Aerschmann.
Der Stadtratsentscheid habe vieles ausgelöst, erst danach
hätten
Investoren ans Projekt geglaubt. Das Fundraising bestimmt zurzeit die
Arbeit des Vereins. Auf der Webseite proprogr.ch können Geldgeber
eine
Absichtserklärung ausfüllen und ihre Beträge anonym
anmelden. Fällig
werden sie erst, wenn die Finanzierung gesichert ist - und das Projekt
an der Urne durchkommt. Fünf Millionen übernehmen die Banken.
Der Rest
soll aber durch günstige Darlehen oder Schenkungen von
Privatpersonen
oder Stiftungen zusammenkommen - um die Mieten für die Ateliers
tief zu
halten. Momentan verfüge man über Zusagen von 1,1 Millionen,
so
Aerschmann. Er glaubt fest daran, dass die vier Millionen Franken bis
Ende Jahr noch reinkommen. Zurzeit sei man bemüht, brachliegende
Gelder
aufzuspüren. So habe etwa die Bernische Stiftung für Kunst-
und
Kulturschaffende 200000 Franken Darlehen versprochen. Auch die 150
Progr-Künstler sollen sich finanziell engagieren: Mit einem
Darlehen
von mindestens 10000 Franken. "Die Mehrzahl wird nicht so viel
Erspartes haben - dafür vielleicht reiche Eltern oder Sammler."
Doch die Künstler-Initiative ist sich bewusst: Nach den Investoren
muss
auch noch die Stimmbevölkerung überzeugt werden. Im Januar
nächsten
Jahres soll das Geschäft in den Stadtrat, im Mai vors Volk. Dass
bürgerliche Kreise dem Progr skeptisch gegenüberstehen, wurde
im
Stadtrat deutlich: Der Progr sei ein Haus voller Taugenichtse und
Tagediebe, meinte Erich J. Hess (svp).
Benefizfest
Polo singt für den Progr
Am 12. Dezember findet im Progr ein grosses Benefiz-Fest zur Rettung
des Kulturzentrums statt. Dabei tritt eine lange Liste bekannter Berner
Bands gratis auf: Unter anderem Polo Hofer mit H. P. Brüggemann
und
Mario Capitano, Chica Torpedo, Tomazobi, Ray Wilko, Kutti MC und
Timmermahn. In der Turnhalle wird der Kunsthalle-Direktor Philippe
Pirotte auflegen. Hinter den Bars, die sich im gesamten Zentrum finden,
werden einige "Stars" stehen, etwa Max Rüdlinger oder der
ehemalige
Kulturminister Heinrich Gartentor. (jäg)
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ERICH J. HESS
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derbund.ch 3.12.08
Erich Hess neuer SVP-Fraktionschef
Die SVP/JSVP-Fraktion des Berner Stadtrats hat Erich Hess zu ihrem
neuen Präsidenten bestimmt. Er löst Simon Glauser ab, der
laut Hess aus
beruflichen Gründen dieses Amt abgibt. Die Fraktion strebt eine
grosse
bügerliche Koalition an.
Um diese Koalition zustande zu bringen, führe die Fraktion derzeit
Verhandlungen mit allen bürgerlichen Parteien und Gruppierungen,
teilte
die SVP/JSVP-Fraktion am Mittwoch mit. Es gehe darum, der
rot-grünen
Gemeinderatsmehrheit etwas entgegenzusetzen.
Die SVP/JSVP-Fraktion soll nach dem Willen von Hess "noch geschlossener
für mehr Sicherheit, weniger Steuern, tiefere Abgaben, weniger
Bürokratie und mehr Wirtschaftsfreundlichkeit" eintreten. Ziel
ist, bei
den nächsten Wahlen die am vergangenen Sonntag verlorenen zwei
Sitze
wiederzuerobern.
Die SVP/JSVP-Fraktion wird in der neuen Legislatur noch acht Mandate
haben; bis Ende Jahr sind es zehn. Hess machte am vergangenen Sonntag
das zweitbeste Resultat der SVP-Kandidierenden für den Stadtrat.
(el/sda)
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PNOS
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Tagesanzeiger 3.12.08
Pnos-Führung kommt vors Strafgericht
Fünf Exponenten der rechts- extremen Partei sind wegen Rassenhetze
angeklagt.
Von Thomas Knellwolf, Aarau
Wer in der Schweiz im 21. Jahrhundert ein nationalsozialistisch
geprägtes Parteiprogramm aufstellt, bekommt es mit der Justiz zu
tun.
Die frühere Satzung der Partei National Orientierter Schweizer
beinhaltete zwar nur 20 Punkte - fünf weniger als ihr Vorbild, das
25-Punkte-Programm von Hitlers NSDAP. Doch die Pnos-Satzung reicht
für
einen Termin beim Strafrichter.
Auf 28. Januar 2009 hat das Bezirksgericht Aarau den Prozess gegen
fünf
Pnos-Exponenten angesetzt. Der Vorstand in der Zusammensetzung des
Jahres 2005 muss sich wegen mehrfacher Rassendiskriminierung
verantworten. Grund für die Anklage sind ein Kalender mit einer
antisemitischen Karikatur, den die Pnos vertrieb, und das
Parteiprogramm, das die Führungsriege auf ihrer "Weltnetzseite"
(so
bezeichnen die Rechtsextremen eine Homepage) publizierte. Die Satzung
enthält laut Strafbefehlen, die dem "Tages-Anzeiger" vorliegen,
eine
"kollektive Schmähung der Ausländer", denen die
Menschenrechte
abgesprochen werden. Zudem erfolgt darin ein Aufruf zur
"Rückführung
kulturfremder Ausländer".
NS-Filme, Spiel mit Judenvergasung
Das Bezirksamt Aarau verurteilte den Vorstand wegen des rassistischen
Kalenders und der Programm-Passagen zur Geldstrafen zwischen 10 und 25
Tagessätzen und zu Bussen. Die fünf Verurteilten legten
Beschwerde ein,
weshalb es nun zum Prozess kommt. Drei der Angeklagten, die Berner
Oberländer Michael Haldimann und Adrian Spring sowie der
Solothurner
Dominic Bannholzer, zogen sich aus dem Pnos-Vorstand zurück.
Bannholzer
trat auch als Gemeinderat von Günsberg zurück. Er soll laut
Staatsanwalt zu 10 Tagessätzen bedingt verurteilt werden.
Haldimann
wirkte weiter als stellvertretender Pressesprecher für die Partei.
Ihm
drohen 25 Tagessätzen bedingt, weil er zusätzlich im
Pnos-Internetforum
einen Text des österreichischen Rassenbiologen und
Nationalsozialisten
Friedrich Keiter über das "Seelenleben der Neger" publizierte. Bei
Haldimann beschlagnahmte die Polizei neun CDs der rechtsextremen Band
Panzerfaust. Bei Spring wurden NS-Propagandafilme wie "Jud Süss"
und
ein Computerspiel sichergestellt, in dem es darum geht, Juden zu
erschiessen oder zu vergasen. Für Spring beantragt der
Staatsanwalt 20
Tagessätze bedingt. Das beschlagnahmte Material soll zerstört
werden.
Die einzigen unbedingten Strafen drohen den beiden Exponenten, die noch
immer im Pnos-Vorstand aktiv sind: der Freiburger André Gauch
(15
Tagessätze) und die umtriebige Köchin Denise Friedrich aus
Burgdorf (20
Tagessätze), die sich mit ihrem "Kampfbund Nationaler
Aktivistinnen"
auch gegen die "moderne Unterdrückung der Frau" antritt.
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SPANIEN-KÄMPFER
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BZ 3.12.08
Schweizer Spanienkämpfer
Ende einer leidigen Geschichte
Sie kämpften im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und
wurden dafür
vor Gericht gestellt. Gestern hat der Nationalrat entschieden, die
Spanienkämpfer zu rehabilitieren. Für die meisten kommt der
Entscheid
zu spät.
Es war eine geschichtspolitische Baustelle, an der die Arbeit jahrelang
ruhte. Erst gestern wurde sie mit dem positiven Entscheid des
Nationalrats beendet (siehe Kasten). Sechs Mal haben sich Bundesrat und
Parlament zuvor gesträubt, die Spanienfreiwilligen zu
rehabilitieren.
Zuletzt vor sechs Jahren, als der Nationalrat über die
Rehabilitierung
antifaschistischer Gruppen zu befinden hatte.
Alles begann mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Sommer 1936:
Rund 800
Schweizer begaben sich nach Spanien, um die Republik im Kampf gegen die
aufständischen Nationalisten zu unterstützen. Die meisten
waren
Arbeiter oder Handwerker, viele von ihnen ohne Arbeit, gebeutelt von
der Wirtschaftskrise, die in der Schweiz damals noch immer nicht
überwunden war. Manche wurden diskret angeworben von der
Kommunistischen Partei, andere gingen auf eigene Faust, um sich dem
"faschistischen Feldzug gegen die Demokratie" entgegenzustellen.
Rigorose Bestrafung
Über 200 Schweizer fanden in Spanien schliesslich den Tod, fast
die
Hälfte wurde verletzt. Wer zurückkehrte, geriet in die
Fänge der
Militärjustiz. "Schwächung der Wehrkraft" hiess die Anklage,
gestützt
auf das Militärstrafgesetz, das heute noch in Kraft ist und
kurzerhand
festhält: "Der Schweizer, der ohne Erlaubnis des Bundesrates in
fremden
Militärdienst eintritt, wird mit Gefängnis bestraft."
Während die meisten Länder auf eine Verfolgung der
Freiwilligen
verzichteten oder nur geringfügige Strafen erliessen, setzte die
Schweiz ihren Strafanspruch rigoros durch. Die Militärgerichte
fällten
über 400 Urteile mit Gefängnisstrafen zwischen zwei Wochen
und vier
Jahren. Vielen wurde zudem das Bürgerrecht entzogen.
Während die Linke die Rückkehrer als "Freiheitskämpfer"
rühmte und
deren Amnestierung verlangte, hielten konservative und
rechtsbürgerliche Kreise scharf dagegen. In ihren Augen erschienen
die
Spanienkämpfer als kommunistische "Söldner". Für die
Linke endete der
Zwist mit einer bitteren Niederlage: 1939 sprachen sich die
eidgenössischen Räte deutlich gegen eine Amnestierung aus.
Soziale Ächtung
Viele Ex-Kombattanten lebten fortan mit einem Gefühl der
Verbitterung
und im Bewusstsein erlittenen Unrechts. Als "Kommunisten" und
"Staatsfeinde" pauschal verdammt, hatten manche von ihnen Mühe,
eine
Arbeitsstelle zu finden. Die "Interessengemeinschaft der
Spanien-Kämpfer" wurde vom Staatsschutz während Jahrzehnten
überwacht
und gewissenhaft fichiert. Doch im öffentlichen Bewusstsein
spielte das
Thema keine Rolle - der verklärende Blick auf die Vergangenheit
liess
keine Aufarbeitung zu.
Späte Einsicht
Erst in den Siebzigerjahren kamen die Ereignisse ans Licht. Richard
Dindo sorgte mit seinem Dokfilm "Schweizer im Spanischen
Bürgerkrieg"
für rote Köpfe. Als das Schweizer Fernsehen den Film 1975 in
einer
gekürzten Version ausstrahlte, war von "Politzensur" die Rede.
"Das
Demokratieverständnis dieser alten Spanienkämpfer missfiel
dem
Gremium", höhnte Max Frisch am SP-Parteitag.
Frisch war nicht der Einzige, der sich öffentlich für die
Veteranen
aussprach. Ruth Dreifuss hielt 1994 eine viel beachtete Rede, worin sie
erklärte, die Spanienkämpfer seien "politisch und moralisch
rehabilitiert". Doch die Aufhebung der Urteile liess auf sich warten.
Erst im Herbst 2006 bekam das Anliegen mit der Parlamentarischen
Initiative von SP-Nationalrat Paul Rechsteiner eine neue Chance:
Nachdem sich die politischen Lager lange unversöhnlich
gegenüberstanden, begannen sich nun auch bürgerliche
Parlamentarier für
die Initiative zu erwärmen. So auch der Zürcher
Rechtsfreisinnige
Filippo Leutenegger: Es sei an der Zeit, die "ideologische Brille"
abzulegen. Schliesslich hätten sich die Spanienkämpfer
für eine gute
Sache eingesetzt, sagte Leutenegger - eine späte Einsicht, die
sich nun
auch in der grossen Kammer durchgesetzt hat. Für die meisten
Betroffenen kommt die Rehabilitierung allerdings zu spät - bis auf
fünf
sind alle verstorben, darunter auch Hans Hutter, der wohl bekannteste
Schweizer Spanienkämpfer.
Oliver Meier
Kulturredaktor Oliver Meier hat seine Lizenziatsarbeit zum Thema
Spanienfreiwillige geschrieben.
---
punkt.ch 3.12.08
"Das hätte Vater gut getan"
Die Spanienkämpfer werden rehabilitiert, doch viele von ihnen
erleben das nicht mehr.
Gestern hat der Nationalrat eine parlamentarische Initiative von Paul
Rechsteiner (SP) angenommen. Diese verlangt die Rehabilitation von 700
Schweizern, die sich im spanischen Bürgerkrieg engagiert haben
(siehe
Box). Die Ehre kommt für viele der Betroffenen zu spät. Auch
für den
Winterthurer Hans Hutter, der 2006 im Alter von 93 Jahren gestorben
ist. "Mein Vater hat zeitlebens unter der Verurteilung gelitten", sagt
dessen Sohn, der FDP-Nationalrat Markus Hutter. Juristisch war sein
Einsatz falsch, doch moralisch habe er auf Unterstützung gehofft.
Nach seiner Rückkehr aus Spanien wurde Hans Hutter, damals Mitte
20, an
der Grenze verhaftet und abgeführt. Später verurteilte ihn
ein
Militärgericht zu einer bedingten Haftstrafe. "Die paar Tage im
Gefängnis hat mein Vater verwunden ", sagt Markus Hutter.
"Hingegen hat
ihn das zweijährige Stimm- und Wahlverbot, das ihm danach
auferlegt
wurde, bis ans Lebensende beschäftigt."
Eine traurige Note
Die Rehabilitation kommt sehr spät, sagt Hutter. Er ist froh, dass
ein
Kollege im Parlament aktiv wurde. Doch dieser politische Akt sei
für
ihn nicht nur ein positives Zeichen, sondern habe auch eine traurige
Note. "Es hätte meinem Vater gut getan, wenn sein Engagement
anerkannt
und gewürdigt worden wäre."
Gegen die Rehabilitation wehrt sich die SVP. "Es war ein Fehler", sagte
Nationalrat Alfred Heer gestern an die Adresse Hutters. "Schweizer
haben sich nicht in internationalen Kämpfen zu engagieren."
claudia.blumer@punkt.ch
--
Spanienkämpfer
Kriegsdienste in anderen Ländern sind nach Schweizer Gesetz
verboten.
Rund 700 Freiwillige wurden verurteilt, weil sie im spanischen
Bürgerkrieg (1936-1939) gegen General Francos Faschismus
kämpften.
Bundesrat und Parlament heben die Urteile nun symbolisch auf: Sie
deckten sich nicht mit dem heutigen Rechtsgefühl.
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STOP MURDER MUSIC
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queer.de 3.12.08
Mit Trillerpfeifen gegen Capleton
Der jamaikanische Sänger Capleton, der in seinen Liedern zur
Ermordung
von Schwulen und Lesben aufruft, trat am Dienstag im Wuppertaler U-Club
auf. - Vor dem Veranstaltungsort demonstrierten rund 60 Aktivisten.
Von Carsten Weidemann
Die LesBiSchwule Jugendgruppe in Wuppertal hatte gemeinsam mit den
Jusos, den Jungen Liberalen und der grünen Jugend zu einer
Demonstration vor dem U-Club aufgerufen. Mit Regenbogenfahnen,
Transparenten und Trillerpfeifen standen sie vor dem Eingang der
Location, in die die überraschten Gäste strömten. Vielen
war das
Problem offensichtlich nicht bewusst.
Laut einem Videobericht der Westdeutschen Zeitung (WZ TV) kam es kaum
zu Diskussionen zwischen Konzertbesuchern und Demonstranten. Dennoch
zeigten sich Jusos und die Jugendgruppe "Bezaubernde Jeanies" zufrieden
mit der Aktion. Denn die schwulenfeindlichen Texte sind nicht sehr
bekannt, und man wollte die Besucher deswegen direkt vor Ort
aufklären.
Gegenüber WZ-TV meinte der Demoteilnehmer Sascha Schäfner "Es
fängt bei
Schwulen und Lesben an, dann geht es gegen andere Hautfarben, andere
Religionen. Es sind immer kleine Bausteine, mit denen Intoleranz in der
Bevölkerung beginnt. Die Intoleranz sollte im Keim erstickt
werden."
--
wz-wuppertal.de
2.12.08
Proteste gegen umstrittenes Reggae-Konzert
von Vera Zischke
Etwa 60 Demonstranten haben am Dienstagabend Besucher des
Capleton-Konzerts ausgepfiffen. Die Stimmung war angespannt, aber nicht
aggressiv.
Wuppertal. Etwa 60 Vertreter von politischen Jugendorganisationen und
Schwulenverbänden haben am Dienstagabend gegen das Konzert des
umstrittenen Reggae-Künstlers Capleton demonstriert. Mit
Transparenten
und Trillerpfeifen postierten sich die Demonstranten am Eingang des
U-Clubs, in dem das Konzert stattfand.
Vor allem die homosexuellenfeindlichen Texte des Künstlers - er
ruft in
seinen Liedern zu Gewalt und Mord auf - hatten in den vergangenen Tagen
zu Protesten geführt. Zu der Demonstration aufgerufen hatte
schließlich
der Jugendverband LesBiSchwule gemeinsam mit der grünen Jugend und
den
Jusos.
Die Stimmung am U-Club war angespannt, aber nicht aggressiv.
Konzertbesucher wurden mit einem Pfeifkonzert begrüßt. Rufe
wie "Heute
kein Einlass" waren zu hören. Zwei Polizeibeamte waren vor Ort,
sprachen aber von einer "ruhigen Lage".
--
Video
Protestaktion am Wuppertaler U-Club
http://video.wz-newsline.de/wzplayer.php?vid=203&q=low
---
queer.de 2.12.08
Hasssänger-Auftritt in Wuppertal
Capleton darf voraussichtlich in Wuppertal sein Gedankengut verbreiten.
Am Dienstagabend soll der jamaikanische Sänger Capleton, der in
seinen
Liedern zur Ermordung von Schwulen und Lesben aufruft, im Wuppertaler
U-Club auftreten - vor dem Veranstaltungsort wollen Aktivisten
demonstrieren.
Ein Konzert des Sängers ist bereits vor einem Monat im
schweizerischen
Basel abgesagt worden (queer.de
berichtete). Die Veranstalter
begründeten das damit, dass der Sänger sich Mai 2007 zwar im
"Reggae
Compassionate Act" verpflichtet hatte, nicht mehr zur Gewalt gegen
Homosexuelle aufzurufen - er hatte sich aber nachweislich nicht daran
gehalten, weil er mindestens einmal im Dezember 2007 wieder zur
Ermordung von Schwulen aufgerufen hatte. Der U-Club will das Konzert
allerdings trotzdem veranstalten, "um seine Botschaft des
göttlichen
Feuers zu verbreiten", wie es auf der Website der Veranstalter
heißt.
Die LesBiSchwule Jugendgruppe in Wuppertal ruft daher gemeinsam mit den
Jusos, den Jungen Liberalen und der grünen Jugend zu einer
Demonstration vor dem U-Club auf. Darin wollen sie ins Gespräch
mit den
Konzertbesuchern kommen, um ihnen klar zu machen, für wen sie 20
Euro
Eintritt bezahlen (Treffen um 19:30 Uhr vor dem U-Club,
Friedrich-Ebert-Straße 191, Wuppertal). Nach Angaben der
"Westdeutschen
Zeitung" unterstützt auch Oberbürgermeister Peter Jung (CDU)
die
LesBiSchwule Jugendgruppe offen in ihren Aktionen gegen Hassmusik.
Die Aktivisten befürchten, dass Capleton auch im Konzert zur
Gewalt
gegen sie aufrufen wird. Der Staatsschutz sei daher bereits informiert.
"Menschen, die offen zu Hass und Gewalt an Minderheiten aufrufen, sind
in unserer Stadt nicht willkommen", erklärte Marcus Kilian von den
Grünen Wuppertal. "Sofern die besagten Lieder zur Aufführung
gebracht
werden, halten wir den Tatbestand der öffentlichen Aufforderung zu
Straftaten gemäß Paragraf 111 StGB und den Tatbestand der
Volksverhetzung gemäß Paragraf 130 StGB für gegeben.
Strafbar machen
sich in diesem Fall unseres Erachtens auch die Veranstalter. Wir
appellieren an den Veranstalter, auf den Auftritt von ‚Capleton' zu
verzichten."
In Jamaika kommt es immer wieder zu Übergriffen und zu Lynchmorden
gegen Schwule und Lesben. Die Täter sangen dabei oft die Lieder
von
Hasssängern wie Capleton. Der Staat greift dabei nur selten ein:
Auf
Homosexualität stehen dort bis zu zehn Jahre Haft mit
Zwangsarbeit. (dk)
---
wz-wuppertal.de
30.11.08
Auftritt von Musiker aus Jamaika sorgt in Wuppertal für
Empörung
von Robert Maus
Grüne fordern U-Club auf, den Sänger Capleton auszuladen.
Wuppertal. "In Wuppertal ist kein Platz für Intoleranz, Hass -
oder gar
Aufrufe zu Gewalt, auch wenn sie im Gewand von Liedtexten daher
kommen." Das ist deutlich und Oberbürgermeister Peter Jung macht
keinen
Hehl daraus, dass er die LesBiSchwule Jugendgruppe in Wuppertal
unterstützt.
Grund für den Ärger ist ein Auftritt des jamaikanischen
Reggae-Sängers
Capleton im Wuppertaler U-Club. In der Vergangenheit hatte Capleton
mehrere Lieder veröffentlicht, in denen er zum Mord an Schwulen
und
Lesben aufgerufen hatte.
Grüne fordern, den Sänger auszuladen
"Wir sind der Meinung, dass solche volksverhetzenden Ansichten nicht
auf einer öffentlichen Bühne publik gemacht werden sollten",
sagen denn
auch die Mitglieder der Jugendgruppe. Zusammen mit den Jusos, den
Jungen Liberalen und der grünen Jugend rufen sie daher zu einer
Demonstration vor dem U-Club auf, um den Konzertbesuchern zu
erklären,
welches Gedankengut sie mit dem Besuch des Konzertes unterstützen.
Der Kreisverband der Wuppertaler Grünen fordert den U-Club auf,
den umstrittenen Sänger wieder auszuladen.
Der jamaikanische Reggaesänger hat bereits 2007 den sogenannten
"Reggae
Compassionate Act" unterschrieben, in dem er sich dazu verpflichtet
hatte, keine Gewaltaufrufe mehr zu verbreiten. Offenbar hat er sich
daran jedoch nicht gehalten und im Dezember 2007 erneut zur Gewalt
gegen Schwule und Lesben aufgerufen.
Aus diesem Grund rechnen auch die Wuppertaler Lesben und Schwule damit,
dass beim Konzert am 2. Dezember zum Mord an ihnen aufgerufen wird, wie
sie erklärten. In Basel wurde aus diesen Gründen vor kurzem
ein Konzert
von Capleton abgesagt.
Warum lädt der U-Club überhaupt einen solchen Sänger
ein? Kein
Kommentar. U-Club-Inhaber Tilmann Rudorff erklärt auf Nachfrage,
mit
der WZ nicht sprechen zu wollen.
Anders Thomas Temme von der LesBiSchwule Jugendgruppe. Er sagte: "Ich
bin sauer, dass so ein Sänger überhaupt in Wuppertal
auftreten darf.
Wir versuchen, so viele Leute wie möglich zu mobilisieren, um
gegen das
Konzert zu demonstrieren." Laut Temme müssen Schwule und Lesben in
Jamaika damit rechnen, umgebracht zu werden. Temme freut sich über
die
Unterstützung von Oberbürgermeister Jung, ergänzt
jedoch: "Es wäre
schön gewesen, wenn er sich noch mehr eingebracht hätte."
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Staatsschutz ist über den Auftritt informiert
Einer bringt sich am 2. Dezember mit Sicherheit ein - der Staatsschutz.
Die Ermittler wissen, wer auf der Bühne singen wird - und sie
verstehen
bei Mordaufrufen keinen Spaß. "Sollte Capleton wieder Erwarten
solche
Aufrufe singen, dann werden wir wegen Volksverhetzung ermitteln", sagte
Polizeisprecher Gustav Heyer.
Den Auftritt habe die Polizei nicht verhindern können, ebenso wie
die
Einreise nach Deutschland. Heyer geht davon aus, dass der jamaikanische
Musiker vorsichtig ist, weil er die Konsequenzen kenne. "Der Aufritt
war nicht zu verhindern", stellt Heyer noch einmal fest - aber der
Staatsschutz habe ein waches Auge. Seiner Auskunft nach ist es nicht
der erste Aufritt eines schwulenfeindlichen Musikers im U-Club, sondern
der vierte. Die anderen drei hätten sich jedoch daran gehalten,
nicht
zur Gewalt gegen Schwule und Lesben aufzurufen.
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Demo
Um 19.30 Uhr lädt die LesBiSchwule Jugendgruppe Wuppertal am 2.
Dezember vor dem U-Club, Friedrich-Ebert-Straße 191, zur
Demonstration
gegen den Reggae-Sänger Capleton ein. Zur Demo haben sich die
Jungen
Liberalen, die Jusos und auch die Grüne Jugend Wuppertal
angekündigt.
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http://www.gruene-kvwuppertal.de
Kein Forum für Hassprediger in Wuppertal!
GRÜNE: "Capleton" ausladen
Am 2. Dezember will der Sänger "Capleton", mit bürgerlichen
Namen
Clifton G. Bailey, in Wuppertal auftreten. Er ruft in verschiedenen
Liedtexten (z.B. "Hang Dem Up", "Give Har" oder "Bun Out Di Chi Chi")
dazu auf, schwule Männer zu ermorden.
Die GRÜNE Jugend Wuppertal und der Kreisverband von Bündnis
90/DIE
GRÜNEN Wuppertal fordern den Veranstalter auf, das geplante
Konzert
abzusagen und "Capleton" auszuladen.
René Kissler, Sprecher der GRÜNEN Jugend Wuppertal:
"Für uns ist es nicht akzeptabel, dass ein Hassprediger ein Forum
in
unserer Stadt bekommen soll. Wir wollen, dass der Auftritt von
"Capleton" wie bereits vor kurzem in Basel abgesagt wird. Wie in einem
entsprechenden Video bei YouTube zu sehen ist, hält "Capleton"
sich
nicht an die Unterzeichnung des "Reggae Compassionate Act", durch die
er sich verpflichtet hatte, auf homophobe, rassistische und sexistische
Äußerungen zu verzichten."
Marcus Kilian, Vorstandsmitglied von Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Wuppertal:
"Menschen, die offen zu Hass und Gewalt an Minderheiten aufrufen, sind
in unserer Stadt nicht willkommen. Sofern die besagten Lieder zur
Aufführung gebracht werden, halten wir den Tatbestand der
öffentlichen
Aufforderung zu Straftaten gem. § 111 StGB und den Tatbestand der
Volksverhetzung gem. § 130 StGB für gegeben. Strafbar machen
sich in
diesem Fall unseres Erachtens auch die Veranstalter. Wir appellieren an
den Veranstalter, auf den Auftritt von "Capleton" zu verzichten."
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http://www.jusos-wuppertal.de/content/jusos-wuppertal-u-club-muss-konzert-von-capleton-absagen
Jusos Wuppertal: U-Club muss Konzert von Capleton absagen!
Die Jusos Wuppertal fordern den U-Club auf, das geplante Konzert des
Reggae-Künstlers Capleton am 02. Dezember 2088 abzusagen. Capleton
hat
in der Vergangenheit mehrere Lieder veröffentlicht, in denen er zu
Gewalt und zum Mord an Lesben und Schwulen aufgerufen hat. Mit dieser
Forderung unterstützen die Jusos die Forderung der LesBiSchwule
Jugendgruppe in Wuppertal."Ziel sozialdemokratischer Politik ist eine
Gesellschaft, in der Gleichberechtigung und Chancengleichheit gelebte
Realität sind. Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit müssen,
insbesondere
im Alltag, deutliche Zeichen entgegengesetzt werden. Als Jusos in der
SPD setzen wir uns für eine sozial gerechte, solidarische und
friedliche Gesellschaft ein." erklärt Simon Geiß,
Vorsitzender der
Jusos Wuppertal.In Jamaika ist Homosexualität nicht nur strafbar,
sondern tätliche Übergriffe auf Homosexuelle, die bis hin zu
Mord und
Folter führen, sind keine Seltenheit. "In Deutschland wiederum
sind wir
schon weiter, selbst in Bayern gibt es gleichgeschlechtliche
Lebenspartnerschaften", berichtet Geiß weiter.Die Jusos berufen
sich
zudem auf das Grundgesetz. "Die Würde des Menschen ist
unantastbar"
heißt es in Artikel 1. Dies verlangt Achtung für jeden
Menschen,
unabhängig von Geschlecht und sexueller Identität.Capleton
hat zwar
2007 den "Reggae Compassionate Act" unterschrieben, und sich damit dazu
verpflichtet, keine Gewaltaufrufe mehr zu verbreiten, sich an diese
Selbstverpflichtung jedoch nicht gehalten. Deshalb muss der U-Club
konsequent sein und das Konzert absagen, so die Forderung der Jusos.