MEDIENSPIEGEL 22.12.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo)
- Häuserk(r)ampf in Thun
- Paradisli vs Lotter-Hayoz
- Sans-Papiers ZH: Besetzung Predigerkirche & Verhandlungen
- Stop Murder Music: Inti zum Auftritt von zwei homophoben Soundsystems in Bern
- Knastspaziergang in Regensdorf
- Riots in Winterthur
- Basel: Brennender Weihnachtsbaum
- Wohnhuus Luzern
- Sportgewalt: Sportvereine und Polizei rücken zusammen
- NPD-Arzt arbeitete korrekt
- Neonazis Bayern/Oberösterreich
- RAF: Medien-Jagd auf Christian Klar
- Griechenland: neue Auseinandersetzungen
- Anti-Atom: Endlagerrisiko BS
- Stadtrat 27.11.08: SVP/JSVP 2. Drogenanlaufstelle Neufeld

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REITSCHULE
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Dez 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Mo 22.12.08 
20.30 Uhr - Tojo - Missing Pieces von Nachtregentrommler. Regie: Christian Valerius.

Mi 24.12.08
22.00 Uhr - SousLePont - Beizenbetrieb

Do 25.12.08
22.00 Uhr - SousLePont - Beizenbetrieb
23.00 Uhr - Tojo - Völlig losgelöst Tojo-Disko

Fr 26.12.08
23.00 Uhr - Dachstock - Wild Wild East: Max Pashm (Elektrikos/Organikos Rec/UK), Support: DJ Sunny Icecream

Sa 27.12.08    
23.00 Uhr - Dachstock - Famous when Dead Tour: Roman Flügel (Alter Ego/Playhouse/D), Heiko M/S/O (Playhouse/Ongaku/D), Support: J. Sanders aka Smat

Mi 31.12.08
21.00-05.00 – Kino/Frauenraum - UNCUT FILM (21.00 Breakfast on Pluto; 01.30 Itty Bitty Titty Committee) & 23.00 Frauenraum-PARTY NACHT mit Anouk Amok
23.00 Uhr - SousLePont - A Bad-Taste-Silvester Party mit DJ-Set von Copy&Paste

Infos: www.reitschule.ch

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Bund 22.12.08

Bühne: "Missing Pieces" im Tojo-Theater

Wie kreiere ich einen Mythos?

Ein junger Mann blickt in die Ferne. Seine Haare verstrubbelt, der Kragen seiner Regenjacke hochgeschlagen. Zwischen seinen Lippen hängt lose eine Zigarette. Das ist das Bild, das uns Anton Corbijn in seinem Film "Control" von Joy-Division-Sänger Ian Curtis zeigt und den Rohstoff für diesen Theaterabend liefert. "Rip It up and Start Again - Control" lautet das Motto, unter dem die junge Zürcher Gruppe Nachtregentrommler im Stück "Missing Pieces" mit Taschenlampen die Ecken und Enden des Mythos um die Band Joy Division und die Post-Punk-Ära auszuleuchten versucht. Unter der Regie von Christian Valerius spielen Andrea Schmied und Jonas Gygax. (kul)

Tojo-Theater, Reitschule Bern, heute, 20.30 Uhr.

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HÄUSERK(R)AMPF
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BZ/TT 22.12.08

Haus besetzt, Party gefeiert

Die Gruppe Aktion Hausgeist kämpft weiter für ein AJZ: Sie hat am Wochenende ein Haus besetzt und darin eine Party gefeiert.

Ein Autonomes Jugendzentrum - kurz AJZ: Dafür setzt sich die anonyme Gruppe Aktion Hausgeist seit längerem ein. Am Wochenende hat sie nun ein leer stehendes Gebäude am Hopfenweg in Thun besetzt und eine Party organisiert. Laut Angaben der Veranstalter nahmen rund 110 Personen daran teil. Die Feier verlief ruhig: Die Polizei wurde weder durch die Nachbarschaft noch vom Besitzer avisiert. Die Gruppe will mit dem Hausbesitzer, der gestern nicht zu erreichen war, über eine weitere Nutzung verhandeln. Das alte Gewerbegebäude soll abgerissen werden und einer Wohnüberbauung Platz machen. rop

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Thun: nächtliche Party am Hopfenweg

"Hausgeister" besetzten wieder ein leeres Gebäude

Die anonyme Gruppe Aktion Hausgeist hat am Wochenende in einem leer stehenden Gebäude in Thun eine Party gefeiert.

Das Anliegen der jungen Leute, welche sich in der anonymen Gruppe Hausgeist formiert haben, ist hinlänglich bekannt: Sie kämpfen für ein autonomes Jugendzentrum (AJZ). In den letzten Monaten haben sie in Thun mehrmals von sich reden gemacht. So veranstalteten sie im Sommer spontan zweimal eine Strassenparty auf dem Thuner Rathausplatz, um für ihre Idee zu werben. Im April besetzten die "Hausgeister" zudem vorübergehend das ehemalige Durchgangszentrum für Asylbewerber an der Seestrasse. Als ihnen die Stadt ein Ultimatum stellte, zogen sie wieder ab.

In ehemaliger Malerei

Am Samstagabend nahm die Gruppe nun das ehemalige Firmenareal des Malergeschäfts H.Rupp+Co. in Beschlag. Das Gebäude am Hopfenweg 19A steht leer. Auf dem Areal, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Mitsubishi-Garage Spymag AG befindet, plant die Helmle Archidea AG einen Neubau mit Wohnungen. "Die Stimmung im Haus war den ganzen Abend hervorragend", schreibt die Gruppe Aktion Hausgeist in einer E-Mail an die Redaktion. Rund 110 Besucher hätten im Verlauf der Nacht am "friedlichen" Anlass teilgenommen. Den Aufenthalt in der kühlen Halle hätten Strom und Wasser, welches nach wie vor vorhanden sei, erheblich angenehmer gemacht.

Polizei nicht vor Ort

Nicht mit von der Partie war die Polizei. "Es gingen keine Reklamationen wegen Ruhestörung ein", sagte Polizeisprecher Olivier Cochet gestern Nachmittag. Deshalb sei keine Patrouille an den Hopfenweg ausgerückt. Auch der Besitzer der Liegenschaft habe sich nicht gemeldet. "Solange er dies nicht tut, ist die ganze Sache eine private Angelegenheit", führte Cochet aus.

Die Aktion Hausgeist hat laut der E-Mail "keine Absicht", das Gebäude zu verlassen. Trotzdem fehlte gestern Mittag bei einem Augenschein vor Ort von den jugendlichen Hausbesetzern jede Spur. Nur Transparente und Sprayereien an der Gebäudehülle zeugten von ihrem temporären Aufenthalt. "Das Ziel ist, mit dem Besitzer Verhandlungen über eine weitere Nutzung der Räumlichkeiten zu führen", äussern die "Hausgeister" ihre Pläne. Klar sei, dass es in Thun mehr Raum für alternative Kultur brauche, und dafür werde sich die Aktion Hausgeist weiter einsetzen.

Der Besitzer der Liegenschaft konnte gestern nicht erreicht werden.

Roger Probst

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20min.ch 21.12.08

Thuner Hausbesetzer feierten grosse Party

Mit Glühwein, Gemüserisotto und Musik feierte die Thuner Hausbesetzerszene ein rauschendes Fest.

Über hundert Besucher hatten in der Nacht auf gestern ein leerstehendes Gebäude am Hopfenweg 19a in Beschlag genommen. Mit Transparenten machten sie auf die Besetzung aufmerksam. Die Aktion Hausgeist will sich im Haus längerfristig einnisten und freut sich: "Strom und Wasser sind vorhanden, was den Aufenthalt viel einfacher macht." Ziel sei es, mit dem Besitzer über die weitere Nutzung zu verhandeln. Die Besetzung ist der neuste Streich in einer Reihe von Protestaktionen, die in letzter Zeit in Thun stattgefunden haben. Dass sie in fremde Häuser eindringen, rechtfertigen die Besetzer mit dem mangelnden Ausgangsangebot, über das sich auch "gemässigtere" Jugendliche beklagen.

mar

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Indymedia 21.12.08

Hausbesetzung in Thun! ::

AutorIn : Aktion Hausgeist         

In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag wurde das leerstehende Gebäude am Hopfenweg 19A in Thun von der Gruppe "Aktion Hausgeist" besetzt. Die Stimmung im Haus war den ganzen Abend hervorragend.

In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag wurde das leerstehende Gebäude am Hopfenweg 19A in Thun von der Gruppe "Aktion Hausgeist" besetzt. Die Stimmung im Haus war den ganzen Abend hervorragend. Ca. 110 BesucherInnen erfreuten sich im Verlauf der Nacht an der guten Musik, den günstigen Getränken und einem leckeren Gemüserisotto. Mit Glühwein wärmten sich die Leute in der eher kühlen Halle. Strom und Wasser ist vorhanden, was den Aufenthalt viel einfacher macht.
Die Polizei lies sich während dem ganzen Abend nicht blicken und so blieb die Atmosphäre die ganze Zeit friedlich. Mit Transparenten wurde auf die Besetzung aufmerksam gemacht. Weiter wurde durch ein Banner Solidarität mit Griechenland kund getan.
Das Haus ist weiterhin besetzt und die "Aktion Hausgeist" hat keine Absicht, es zu verlassen. Das Ziel ist, mit dem Besitzer Verhandlungen über eine weitere Nutzung der Räumlichkeiten zu führen.

Mit dieser Aktion will erneut auf die mangelnde alternative Kultur und Ausgehmöglichkeiten in Thun hingewiesen werden. Die vielen BesucherInnen haben gezeigt, dass ein solches Haus ein Bedürfnis für die Jugend ist. Die Ausgangsituation ist sich zwar langsam am verbessern, jedoch wird auch in den neuen Lokalen nur gewinnorientierter Konsum angeboten. Ein AJZ soll jedoch, gerade in der (Wirtschafts-)Krise, einen Freiraum von der ganzen Hektik, Leistungsdruck, hierarchischen Strukturen usw. bieten. Eine farbige Insel im Grau der Stadt Thun. In diesem Sinne werden wir weiter um ein Haus in Thun Kämpfen!

Fight Ghostbusters!
Freiraum, auft(h)un, jetzt sofort!

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PARADISLI
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bernerzeitung.ch 22.12.08

Verein Paradisli prüft Anzeige gegen Hayoz

Von pd/mau.

Der Verein Paradisli wirft Barbara Hayoz vor, dass die Gemeinerätin das Bauernhaus an der Laubeggstrassae 36 verlottern lasse. Nach dem Auzug habe sich das Bauernhaus in eine Bauruine verwandelt. Nun prüft der Verein eine Anzeige wegen Missachtung der Unterhaltspflicht.

Der Verein glaubt, dass damit eine mögliche Besetzung erschwert werden soll. Die Infrastruktur im Innern des Hauses sowie die Fenster wurden laut Mitteilung entfernt. Zudem weise das Dach seit einiger Zeit ein Loch auf.

Der Verein Paradisli klärt gemäss eigenen Aussagen ab, ob eine Anzeige wegen Missachtung der Unterhaltspflicht eingereicht werden kann. Er sei weiterhin bereit, sich um das Haus zu kümmern, sofern ein neuer Mietvertrag für eine Zwischennutzung des Bauernhauses ausgehandelt werden könne.

Die Bereichsleiterin der Immoblienverwaltung, Renate Ledermann, wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Das Bauernhaus ist bereit für die Sanierung. Wir warten nur noch auf die Baubewilligung", sagt sie auf Anfrage. Der Denkmalschutz sei in das Projekt involviert und mit der Immobilienverwaltung schon mehrmals vor Ort gewesen. (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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derbund.ch 22.12.08

Verein Paradisli prüft Anzeige gegen Hayoz

Der Verein Paradisli wirft Barbara Hayoz vor, dass die Gemeinerätin das Bauernhaus an der Laubeggstrassae 36 verlottern lasse. Nach dem Auzug habe sich das Bauernhaus in eine Bauruine verwandelt. Nun prüft der Verein eine Anzeige wegen Missachtung der Unterhaltspflicht.

Der Verein glaubt, dass damit eine mögliche Besetzung erschwert werden soll. Die Infrastruktur im Innern des Hauses sowie die Fenster wurden laut Mitteilung entfernt. Zudem weise das Dach seit einiger Zeit ein Loch auf.

Der Verein Paradisli klärt gemäss eigenen Aussagen ab, ob eine Anzeige wegen Missachtung der Unterhaltspflicht eingereicht werden kann. Er sei weiterhin bereit, sich um das Haus zu kümmern, sofern ein neuer Mietvertrag für eine Zwischennutzung des Bauernhauses ausgehandelt werden könne.

Die Bereichsleiterin der Immoblienverwaltung, Renate Ledermann, wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Das Bauernhaus ist bereit für die Sanierung. Wir warten nur noch auf die Baubewilligung", sagt sie auf Anfrage. Der Denkmalschutz sei in das Projekt involviert und mit der Immobilienverwaltung schon mehrmals vor Ort gewesen. (el/pd)

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SANS-PAPIERS ZH
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NZZ 22.12.08

Zürcher Predigerkirche bleibt vorderhand besetzt

Verhandlungen am Montagnachmittag

 tri.  Die rund hundert Papierlosen und Aktivisten des Bleiberecht-Kollektivs, die am Freitagnachmittag die Predigerkirche im Zürcher Niederdorf besetzt hatten, sind auch über das Wochenende im Gotteshaus geblieben. Über das weitere Vorgehen soll am späten Montagnachmittag entschieden werden. Dann findet die Vollversammlung der beteiligten Papierlosen-Gruppen - die "6-Campers" und die "7-Day'lers" - sowie dem Bleiberecht-Kollektiv statt. Wie Daniel Lienhard, Präsident der Kirchenpflege, auf Anfrage sagte, werde den Besetzern seitens der Kirche Verständnis entgegengebracht. Es bestehe ein "humanitärer Missstand", der an die Öffentlichkeit getragen werden müsse. Da sei die Kirche sicherlich der richtige Partner, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Zudem hätten sich die Besetzer äusserst kompromissbereit gezeigt und die kirchlichen Aktivitäten in keiner Weise gestört. An der Vollversammlung werde die Kirche den Besetzern nun einen Lösungsvorschlag unterbreiten. Die Kirche wolle Möglichkeiten aufzeigen, wie sie die Anliegen der Papierlosen weiter unterstützen könne. Zudem möchte man versuchen, Kreise ausserhalb der Kirche für die Sache zu gewinnen. Dafür soll die Besetzung beendet werden, da die Besetzer die angestrebte öffentliche Aufmerksamkeit mittlerweile erlangt hätten. Es sei unrealistisch, in der Kirche bleiben zu wollen, bis sie Papiere bekämen.

 Wie die Besetzer auf diesen Vorschlag reagieren, war bis am Sonntagabend unklar. Michael Stegmaier vom Bleiberecht-Kollektiv versteht die Besetzung der Predigerkirche als unbefristet. Viele Papierlose seien fest entschlossen, zu bleiben, bis sie endlich Papiere hätten. Diese werde man so gut wie möglich unterstützen, sagte er auf Anfrage. Den Vorschlag von kirchlicher Seite kenne er noch nicht, er könne deshalb noch keine Aussagen darüber machen. Man werde das Feld aber sicherlich nicht ohne konkrete Zusagen räumen. Schliesslich habe sich nach der symbolischen Besetzung des Grossmünsters vor einem Jahr im Kanton Zürich nichts geändert. Das Bleiberecht-Kollektiv und die Papierlosen hoffen, dass durch die Besetzung der Predigerkirche endlich auch im Kanton Zürich eine Diskussion stattfindet über die Probleme von Menschen, die ohne gültige Ausweispapiere in der Schweiz leben. Sie fordern eine Umsetzung der gesetzlich festgeschriebenen Härtefallregelung, Papiere für alle und die Aufhebung des Arbeitsverbots für Menschen ohne Papiere.

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punkt.ch 22.12.08

Sans-Papiers dürfen im Kanton Zürich nur mit Gutscheinen von der Migros einkaufen

Seit Freitag halten 150 Flüchtlinge die Zürcher Predigerkirche besetzt und fordern eine humanere Behandlung durch die kantonalen Behörden

Acht Franken pro Tag bekommen Flüchtlinge, deren Asylantrag abgewiesen wurde und die somit illegal in der Schweiz sind. Damit müssen sie ihre Mahlzeiten und sonstigen Ausgaben finanzieren. Aber im Kanton Zürich wird dieses Taggeld in Form von Migros-Gutscheinen verteilt.

Kein Geld für Tram und Zug

"Damit wird unterbunden, dass sie in anderen, günstigeren Geschäften einkaufen. Zudem können sie sich nicht bewegen, denn mit einem Migros-Gutschein kann man kein Tramoder Zugbillett kaufen", sagt Tom Cassee vom Bleiberecht- Kollektiv, das sich für eine humanere Behandlung der Sans- Papiers einsetzt. Durch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit werde zudem Kontakt mit anderen Ausländern oder Schweizern verhindert.
"Gutscheine werden auch in anderen Kantonen verteilt", rechtfertigt Ruedi Hofstetter die Praxis. Der Amtsvorsteher des Zürcher Sozialamts begründet die Zusammenarbeit mit der Migros mit dem breiten Warenangebot und dass die Migros in vielen Orten mit Notunterkünften vertreten sei.
Das Bleiberecht-Kollektiv hat nun eine Verkaufsaktion für die Gutscheine lanciert. So kann man die Gutscheine bei verschiedenen Stellen für Bargeld beziehen und die Flüchtlinge können mit dem Geld einkaufen, wo sie möchten. "Das finde ich überhaupt nicht gut. Denn das sind illegal anwesende Ausländer, die die Schweiz verlassen müssen", sagt Hofstetter. Das Land verlassen ist allerdings schwierig. Denn wohin soll es gehen ohne Geld? In diesem Zustand leben die etwa 500 Sans-Papiers in Zürich zum Teil seit 15 Jahren. Deshalb halten sie seit Freitag die Predigerkirche in Zürich besetzt.

Zürich ignoriert Härtefälle

"Wir fordern Aufenthaltsbewilligungen für alle Sans-Papiers und die Aufhebung des Arbeitsverbots", sagt Cassee. In anderen Kantonen hätten viele bereits Papiere und der Kanton Zürich ignoriere Härtefälle. Die Besetzer wollen in der Kirche bleiben, bis ihre Forderungen erfüllt werden.
lukas.hasselberg@punkt.ch

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Sonntagszeitung 21.12.08

Die Kirche bleibt besetzt

Sans-papiers und Bleiberecht-Aktivisten müssen Zürcher Predigerkirche nicht verlassen

Zürich Rund 150 Sans-papiers und Aktivisten des Zürcher Bleiberecht-Kollektivs, die am Freitagmittag die Predigerkirche im Niederdorf besetzt hatten, können bis auf weiteres bleiben. Sie müssen aber den Eingangsbereich "einladender" gestalten. Die Besetzer fordern die Anwendung der gesetzlich vorgesehenen Härtefallregelung, Papiere für alle und die Aufhebung des Arbeitsverbotes für Menschen ohne Papiere. Damit wäre dann auch die Ausrichtung von Nothilfe nicht mehr nötig.

Laut Michael Stegmaier vom Bleiberecht-Kollektiv ist die Aktion nicht befristet. Einige Sans-papiers seien fest entschlossen zu bleiben, bis sie endlich Papiere hätten. Diese werde man so gut als möglich unterstützen. Die Kirchenpflege ist mit der Polizei in Kontakt. Ein polizeiliches Eingreifen steht nicht zur Diskussion.

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Sonntag 21.12.08

Predigerkirche bleibt besetzt

Papierlose und Aktivisten wollen ausharren, bis die Behörden nachgeben

Seit Freitagnachmittag halten über hundert Papierlose und Aktivisten des Bleiberecht-Kollektivs Zürich die Predigerkirche im Niederdorf besetzt (LiZ vom 20. Dezember). Wie ihr Sprecher Michael Raissig am Samstagabend auf Anfrage sagte, soll dieser Zustand andauern: Die Stimmung in der Gruppe sei momentan so, dass man ausharren wolle, bis die Behörden reagieren und den Demonstranten Papiere ausgehändigt werden. In der Zwischenzeit fertigen Flüchtlinge kleine Plakate an, auf denen sie ihre Lebensgeschichte erzählen. Die Demonstranten planen zudem Veranstaltungen durchzuführen. So soll am Sonntag nach dem Abendgottesdienst eine Diskussionsrunde stattfinden.

Aufseiten der Kirche hoffen die Verantwortlichen auf ein rasches Ende der Besetzung. Kirchenpflegepräsident Daniel Lienhard erklärte gegenüber der "NZZ", dass man durchaus Verständnis für die Anliegen der Demonstranten habe. Allerdings herrsche gerade jetzt Hochsaison im Gotteshaus. Zudem habe man einen Grundsatzentscheid gefällt, wonach sich niemand über Nacht im Gebäude aufhalten dürfe. (ni)

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20min.ch 20.12.08

Predigerkirche

Besetzer können bleiben

Rund 150 Sans-Papiers und Aktivisten des Zürcher Bleiberecht-Kollektivs, die am Freitagmittag die Predigerkirche im Niederdorf besetzt hatten, können bis auf weiteres bleiben. Sie müssen aber den Eingangsbereich "einladender" gestalten.

Die besetzte Predigerkirche in Zürich. (Bild: Keystone)

Ein riesiges, quer über die Kirchentreppe gehängtes Transparent, das "Bleiberecht Jetzt" fordert, muss anderswo hin. Und die Stellwände mit Informationen über die Besetzungsaktion müssen auch vom Eingang verschwinden.

Sie könnten gern innerhalb der Kirche aufgestellt werden, aber nicht quer zum Eingang, denn "quer ist eine psychologische Barriere", erklärte Pfarrerin Renate von Ballmoos zwei Besetzerinnen. Nach längerem Hin und Her haben die beiden jungen Frauen vom Bleiberecht-Kollektiv verstanden: Der Eingangsbereich soll freundlich wirken, soll die Kirchgänger nicht abschrecken.

Nach der ersten Nacht in der Kirche ist die angestrebte öffentliche Aufmerksamkeit erreicht, "jetzt geht es darum, die persönlichen Kontakte zu fördern", sagte Kirchenpflegepräsident Daniel Lienhard am Samstagmittag vor den Medien. Mit der Polizei sei er in Kontakt. Ein Eingreifen stehe aber nicht zur Diskussion.

Werben um Verständnis

Der katholische Pfarrer Franz Müller, der auch in der Predigerkirche tätig ist, unterstreicht, es gehe darum, dass die Gottesdienst-Besucherinnen und -Besucher grösseres Verständnis bekommen "für die Sache". Wichtig sei die Art und Weise der Kommunikation.

Die Kirchgemeinde hat am Samstag eingelenkt: Die Besetzer dürfen bis auf weiteres bleiben. Laut Michael Stegmaier vom Bleiberecht- Kollektiv ist die Aktion nicht befristet. Einige Sans-Papiers seien fest entschlossen, zu bleiben, bis sie endlich Papiere hätten. Diese werde man so gut als möglich unterstützen.

Stefan Schlegel vom Kollektiv betonte, Sans-Papiers seien nicht Menschen, die ihre Ausweise vernichtet hätten. Ihre Papiere seien abgelaufen oder ihnen abgenommen worden.

"Handgemachte" Behelfsausweise

Sie haben nur Behelfsausweise, welche sie den Medienleuten vorzeigen: Von den Unterkünften ausgestellte und abgestempelte, sehr "handgemacht" wirkende Kärtchen mit Foto, Namen, Geburtsdatum und dergleichen.

Vor den Medien erzählen mehrere Sans-Papiers von ihrem Leben. Sie wollen, dass die Bevölkerung ihre Situation kennenlernt. Jede Woche werden sie in eine andere Unterkunft geschickt, sie dürfen nicht arbeiten, haben kein Geld, wissen nie, wie es weitergeht.

Sie erhielten zwar Kleider, Kost und Logis, sagt einer. Man könne damit überleben. "Aber unsere Seelen sind tot". Die Leute wünschen sich einen Platz in der Gesellschaft, wo sie akzeptiert sind.

Eine Frau aus Afrika findet gar Worte der Dankbarkeit für die Schweiz, wo sie seit sechs Jahren lebt. Es sei aber nicht gut, immer nur zu nehmen und nie etwas zurückgeben zu können. Sie würde gern arbeiten, Steuern zahlen, sich integrieren.

Mit ihrer Aktion machen sie einen Schritt auf die Bevölkerung zu. Und sie finden kleine Möglichkeiten, sich zu integrieren: An der Probe für ein Musical, das am Sonntag in der Kirche aufgeführt wird, hätten mehrere Sans-Papiers mitgemacht, erzählt Kichenpflegepräsident Lienhard.

Quelle: SDA/ATS

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STOP MURDER MUSIC
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gayradio.ch (Radio Rabe) 21.12.08

Interview mit Stop Murder Music Bern zum geplanten Auftritt der homophoben Soundsystems Ruff Pack Int. und Boomsound an der Unity Dancehall Night 2k9 am 3.1.09 im Graffiti Bern.
rtsp://212.103.67.35:554/20081221.rm?start=20:16:15&cloakport=8080,554,7070

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KNASTSPAZIERGANG
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Indymedia 21.12.08

communiqué zum knastspaziergang in regensdorf/zh am 21.12.08 ::

AutorIn : pfui knast         

zum heutigen aktionstag in solidarität mit den kämpfenden gefangenen haben sich um die 50 leute aus dem in- und ausland zu einem knastspziergang zum grössten schweizer gefängnis getroffen. in pöschwies sitzt unser genosse marco camenisch, öko-anarchistischer gefangener, der sich vom 1.-22.12. im hungerstreik befindet.

communiqué zum knastspaziergang in regensdorf/zh am 21.12.08

zum heutigen aktionstag in solidarität mit den kämpfenden gefangenen haben sich um die 50 leute aus dem in- und ausland zu einem knastspziergang zum grössten schweizer gefängnis getroffen. in pöschwies sitzt unser genosse marco camenisch, öko-anarchistischer gefangener, der sich vom 1.-22.12. im hungerstreik befindet.

die demo war laut und die stimmung gut. es gab viele redebeiträge, musik und mit knallern überbrachten wir den gefangenen unsere grüsse. die gute stimmung liess auch dann nicht trüben, als eine grosse horde dümmliche landjäger der kantonspolizei es für nötig hielt, uns an den mauern der überbelegten kiste einzukesseln.

rund zweieinhalb stunden unterhielten wir uns blendend, während die schergen steuergelder verschleuderten. nach langem feilschen und verhandeln, wurden wir fotografisch verewigt. allen droht eine anzeige wegen teilnahme an einer unbewilligten demo.

die knastspaziergänge nach regensdorf haben eine lange tradititon, sie durchbrechen die beabsichtigte isolation der gefangenen. wir werden auf jeden fall wiederkommen und die friedhofsruhe stören.

unsere solidarität gehört jenen, die gegen diese ganze scheisse kämpfen drinnen und draussen.

grüsse nach griechenland und an die widerständige general-guisanstr. 31 in winterthur.

für eine gesellschaft ohne knäste!
freund/innen und unterstützer/innen von marco camenisch, 21.12.08

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WINTERTHUR
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Landbote 22.12.08

Nächtliches Scharmützel in der Altstadt

Martin Freuler

Eine Personenkontrolle der Stadtpolizei eskalierte zu einem rund zweistündigen Kampf zwischen Polizisten und Anwohnern aus der links-alternativen Szene.

Gestern vor dem Hintereingang der Liegenschaft General-Guisan-Strasse 31: Der Boden ist mit Scherben übersät, Gummischrot liegt herum - Spuren einer nächtlichen Schlacht. Die Schäden sind nicht zu übersehen. Am Haus gibt es kaum ein Fenster, dessen Scheiben noch ganz sind. Ein Bewohner ist gerade daran, ein kaputtes Fenster mit Plastik zuzukleben.

Samstagnacht, 1.40 Uhr: Rund 40 Polizisten in Kampfmontur belagern das schmale Gässchen, das von der Neustadtgasse zum Hintereingang führt. Die Stimmung ist höchst aggressiv. Polizisten schiessen Gummischrot gegen das Haus, die Bewohner werfen Flaschen. Auf der Strasse versammeln sich immer mehr Personen aus den umliegenden Bars. Es werden gegen 100 Neugierige. Viele von ihnen sympathisieren mit den Bewohnern und beschimpfen die Polizisten. Die Stadtpolizei spricht später von "massiven primitiven Provokationen". Einzelne Polizisten reagieren gereizt.

Die Neustadtgasse wird im Bereich des erwähnten Hauseingangs abgesperrt. Schaulustige zerreissen mehrmals das Absperrband. Zur Verstärkung rücken Polizisten mit Hunden an. Auch auf der Vorderseite des Hauses besammelt sich eine grössere Gruppe von Polizisten. Die General-Guisan-Strasse wird zwischen Obertor und St.-Galler-Strasse gesperrt.

Polizei bricht den Einsatz ab

Trotz langer und heftiger Gegenwehr der Bewohner können einige Polizisten das Haus betreten. Es gelingt ihnen aber nicht, in die oberen Stockwerke vorzustossen, wo sich die Bewohner verschanzt haben. Zu gross ist der Widerstand. Um 3.20 Uhr treten sie den Rückzug an. "Aus Sicherheitsgründen", wie Polizeisprecherin Alexandra Pfister anderntags sagt. Die Polizisten seien mit einem Pulver beworfen worden. Zudem habe es im Haus stark nach erhitztem Öl gerochen. "Es wäre zu riskant gewesen, den Einsatz weiterzuführen."

Nach dem Abzug der Polizei spekulieren viele über die Ursache der Eskalation. Aus Sicht der Stadtpolizei haben die Bewohner das Scharmützel ausgelöst. Sie hätten die Polizisten aus dem Haus mit Flaschen und Feuerwerk beworfen, als diese vor dem Hintereingang eine Gruppe von sieben Personen kontrollieren wollte. "Die Bewohner machten sich dadurch strafbar, weshalb wir auch sie kontrollieren wollten", sagt Pfister. Wegen der grossen Gegenwehr habe die Polizei dazu Gummischrot einsetzen müssen.

Zur Kontrolle der Bewohner kam es letztlich nicht. Festgenommen wurden aber die sieben Personen, die vor der Eskalation kontrolliert worden waren - fünf Männer und zwei Frauen zwischen 21 und 29 Jahren. Laut Polizei stehen sie unter Verdacht, kurz nach 1 Uhr an der Palmstrasse Autos beschädigt zu haben. Sie sind nicht geständig. Ob sie wie die Bewohner der General-Guisan-Strasse 31 der links-alternativen Szene angehören, will Alexandra Pfister nicht sagen: "Die politische Gesinnung spielt für uns keine Rolle." Von Verletzten ist bis gestern Abend nichts bekannt geworden.

Martin Freuler

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Tagesanzeiger 22.12.08

Mit Feuerwerk und Flaschen gegen Polizei

Keller Roger

Winterthur. - Die Stadtpolizei ist in der Nacht auf Sonntag in der Winterthurer Altstadt in eine übel verlaufende Aktion verwickelt worden. Ausgangspunkt war eine Meldung, an der Palmstrasse beschädigten mehrere Personen parkierte Autos. In der Neustadtgasse kontrollierten die Ordnungshüter die Gruppe. Dabei wurden die Polizisten aus einem Haus an der General-Guisan-Strasse mit Feuerwerk und Flaschen beschossen. Die Stadtpolizei antwortete mit Gummischrot. Als sie in das Gebäude eindrang, wurde sie mit einem unbekannten Pulver beworfen, und es roch nach heissem Öl. Deshalb habe man sich zum Rückzug entschlossen, meldete die Stadtpolizei, welche die Störer dem linksautonomen Lager zuordnet.

Danach wurden die Polizisten bei der Kontrollaktion auf der Neustadtgasse durch 30 bis 40 Personen "auf massivste und primitivste Art verbal provoziert". Laut Stadtpolizei waren dies ebenfalls Leute "mehrheitlich aus der linksautonomen Szene". Zum Teil handelte es sich laut Sprecherin Alexandra Pfister um Aktivisten aus dem Haus an der General-Guisan-Strasse. Bei der Kontrollaktion nahm die Polizei sechs Männer und zwei Frauen im Alter von 21 bis 29 Jahren zur Spurensicherung und Einvernahme fest. Welcher Herkunft und Nationalität die Randalierer sind, wollte die Stadtpolizei nicht sagen. Auch die Schadenhöhe ist noch unbekannt. Alle sind inzwischen wieder freigelassen worden und nicht geständig. Einer der Männer hatte zudem eine Flasche gegen das Polizeigebäude geworfen. (klr)

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NZZ 22.12.08

Mit Flaschen und Feuerwerk Polizisten attackiert

Ausschreitungen in Winterthur

Tribelhorn M. (tri)

 tri.  In der Nacht auf Sonntag haben mehrere Dutzend Linksautonome in der Winterthurer Altstadt Polizisten angegriffen, die Personen wegen Sachbeschädigungen kontrollierten. Wie die Stadtpolizei mitteilte, war kurz nach 1 Uhr gemeldet worden, dass an der Palmstrasse Personen Autos beschädigten und Farbkübel bei sich hätten. Als die Polizisten wenig später die Tatverdächtigen in der Neustadtgasse kontrollieren wollten, wurden sie aus einer Liegenschaft an der General-Guisan-Strasse beschimpft sowie mit Feuerwerk und Flaschen beschossen. Die Attacken durch 30 bis 40 Personen, die gemäss Polizeiangaben der linksautonomen Szene zuzuordnen sind, wurden immer aggressiver; die Polizei setzte schliesslich Gummischrot ein. Beim Eindringen ins Gebäude wurden die Ordnungshüter mit einem unbekannten Pulver beworfen, zudem roch es im ganzen Gebäude nach heissem Öl. Unter diesen Umständen entschieden sich die Polizisten für einen Rückzug.

 In Zusammenhang mit den Sachbeschädigungen an Autos wurden sieben mutmassliche Täter festgenommen. Es handelt sich dabei um fünf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 29 Jahren. Ob sie ebenfalls der linksautonomen Szene angehören, ist nicht bekannt. Gegen die Linksautonomen, die die Polizei angegriffen haben, wird vorerst nicht ermittelt, wie Alexandra Pfister von der Stadtpolizei auf Anfrage sagte. Das Zuordnen von Personen zu Straftaten sei sehr schwierig und aufwendig. Zudem habe sich die Lage schnell beruhigt.

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20min.ch 21.12.08

Krawallnacht

Linksautonome randalieren in Winterthur

In der vergangenen Nacht haben sich in Winterthur 30 bis 40 Personen Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Sie beschädigten Autos und bewarfen die Polizisten mit Flaschen und Feuerwerk. Sieben Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Kurz nach 1.15 Uhr ging bei der Stadtpolizei Winterthur die Meldung ein, dass mit Farbkübeln ausgestattete Personen Autos beschädigten. Als die ausgerückten Polizisten die Tatverdächtigen kontrollierten, wurden sie aus einer Liegenschaft mit Feuerwerk und Flaschen beworfen.

Die Attacke der vermutlich aus dem linksautonomen Lager stammenden Personen sei so massiv geworden, schreibt die Stadtpolizei Winterthur in einer Mitteilung, dass sie Gummischrot habe einsetzen müssen. Beim Eindringen in das Gebäude seien die Polizisten zudem mit einem unbekannten Pulver beworfen worden.

Da es in der Liegenschaft ausserdem nach heissem Öl roch, trat die Polizei den Rückzug an und forderte Verstärkung durch die Kantonspolizei Zürich an. Sieben Personen wurden im Zusammenhang mit den Krawallen vorübergehend festgenommen. Es handelt sich dabei um fünf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 29 Jahren.

Quelle: SDA/ATS

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BASEL
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20min.ch 21.12.08

Vandalen fackeln Christbaum ab

Vandalen haben in der vergangenen Nacht in Basel den Weihnachtsbaum beim Hotel "Drei Könige" in Brand gesteckt.

Passanten verständigten die Feuerwehr um 04.00 Uhr, dass Baum an der Schifflände brenne, wie die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt mitteilte. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, doch die zehn Meter hohe Tanne und die Dekoration wurden beschädigt. Die unbekannten Täter liessen zudem Sprayereien an der Hotelfassade zurück. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus.

Quelle: AP

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RANDSTAND LUZERN
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NLZ 22.12.08

Wohnhuus

Wohin mit älteren Süchtigen?

Der immer stärker verbreitete Kokainkonsum fordert das Wohnhuus in Luzern. Schwer Süchtige brauchen in absehbarer Zukunft Pflegeplätze.

Von Pirmin Bossart

"Die Leute sind fahriger, aggressiver, fordernder. Sie sind weniger bereit, sich an die Regeln zu halten", sagt Josef Mucha, Leiter des Wohnhuus an der Murbacherstrasse. Den zunehmenden Konsum von Kokain auf der Gasse bekommen also auch die Institutionen der Überlebenshilfe zu spüren.

Gemessen an den Kokainsüchtigen, die den Stoff inzwischen mehrheitlich in Pfeifen oder ab einer Alufolie rauchen (Freebase), sind die Heroinsüchtigen vergleichsweise "pflegeleichter". Sie dämmern schmerzlos vor sich hin, während Kokainkonsumenten bis zur Paranoia auf Trab sind. Mucha macht einen Vergleich der beiden Suchttemperamente und ihren möglichen Auswirkungen im Wohnhuus-Alltag: "Bei den Kokainkonsumenten muss man aufpassen, dass sie nicht alles demolieren, während bei Heroinkonsumenten eher die Gefahr besteht, dass sie einen Matratzenbrand auslösen."

Mit allem zudröhnen

Am schwierigsten ist laut Mucha der Umgang mit alkoholkranken Menschen. "Massiv ist auch der Missbrauch von Tabletten geworden. Generell lässt sich sagen, dass sich die Leute heute mit allem zudröhnen, was angeboten wird." Vor allem das ständige Zuführen von Kokain hat Konsequenzen. "Die Leute bauen durch den Kokainmissbrauch massiv schneller ab." Kokain und ein allgemein polytoxikomanisches Verhalten beschleunigen den körperlichen und psychischen Zerfall. Die Suchthilfe-Verantwortlichen sind sich schon länger bewusst, dass es auch in Luzern neue Angebote für Schwerstsüchtige im Alter braucht. "Es wird immer mehr Pflegefälle geben. Oft sind die Leute schon mit 40 oder 50 Jahren so weit. Das wird vermehrt auf uns zukommen", sagt Mucha.

Eine Arbeitsgruppe ist daran, ein Konzept für die Altersbetreuung von Suchtkranken auszuarbeiten. In einer ersten Befragung der Gemeinden in der Region Luzern wurden 80 randständige Personen gemeldet, die für ein betreutes Wohnen im Alter in Frage kämen. Nun geht es darum, genauer abzuklären, was für Leute das sind (Alkoholiker, Drogensüchtige, psychisch Angeschlagene, Mischformen), um darauf basierend die passenden Angebote zu planen.

Vorbild Zürich

Josef Mucha könnte sich einen Start mit kleinen Wohneinheiten vorstellen, um betagte Randständige zu betreuen. Ein Vorbild ist das Projekt "Betreutes Wohnen City" in Zürich, wo sozial und gesundheitlich beeinträchtigte Personen leben, die nicht in der Lage sind, sich in ein Heim einzufügen. "Im Wohnhuus können wir diese Menschen nicht pflegen. Es braucht andere infrastrukturelle Einrichtungen sowie medizinisch-pflegerisch ausgebildetes Personal. Auch die herkömmlichen Alters- und Pflegeheime wären zu einem grossen Teil für diese Aufgabe nicht gewappnet."

Wohnhuus: Seit 10 Jahren

Die Institution Wohnhuus für ein betreutes Wohnen in Luzern feiert in diesen Tagen ihr 10-jähriges Bestehen unter der Trägerschaft des Vereins Jobdach. Das Wohnhuus bietet 16 Einzelzimmer für suchtkranke und randständige Menschen, die keine eigene Wohnung (mehr) haben oder während einer gewissen Zeit betreut werden müssen, bis sie wieder selbstständig wohnen können. Die meisten Bewohner nutzen das Angebot während mehrerer Monate. Maximal dürfen sie ein Jahr bleiben. "Die Auslastung ist sehr hoch und liegt immer bei über 90 Prozent", sagt Josef Mucha, der vor zehn Jahren die Wohnhuus-Leitung übernommen hat.

Unter dem Leiter Josef Mucha wurde das Wohnhuus umgebaut und erneuert. Er hat auch das Bezugspersonensystem eingeführt, bei dem jedem Bewohner und jeder Bewohnerin eine Betreuungsperson zugewiesen ist, die umfassend über die Verhältnisse der Betroffenen orientiert ist und bei Problemen schnell handeln kann. Sechs Festangestellte und zwei Aushilfen sorgen für die Betreuung, die 24 Stunden gewährt ist. Sie motivieren die Bewohner zu einem möglichst geregelten Leben und unterstützen sie bei der Suche nach Job oder Wohnung.

Ausschlüsse möglich

Rund 50 Prozent der Bewohner arbeiten in der Werkstatt oder in einem Programm der Caritas. Es gibt klare Regeln im Wohnhuus, die bei einem schweren Verstoss auch schon mal zu einem Ausschluss eines Bewohners führen können.
pb

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SPORT
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punkt.ch 22.12.08

Hooligans: Kantonspolizei greift jetzt härter durch

Sportvereine stärken der Polizei den Rücken - Nach den Bieler Krawallen sitzen sechs Bern-Fans in U-Haft

"Die regelmässigen Grosseinsätze an Wochenenden belasten die Polizei ausserordentlich ", sagte Stephan Blättler, Kommandant der Kantonspolizei, Mitte November vor seinem Kader. Vermehrt würden die Einsätze im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen stehen (".ch" berichtete).

Gespräch bei Polizeidirektor Käser

Nun wurde das Thema bei Regierungsrat Hans-Jürg Käser angesprochen. Bei einer Aussprache mit den Verantwortlichen der vier Berner Profisportvereine im Eishockey und Fussball lautete das Fazit: Es sei alles zu unternehmen, um den friedlichen Rahmen des Sports zu gewährleisten. Nach den Ausschreitungen der letzten Wochen seien die Dispositive überprüft worden.

Fünf Berner-Hooligans verhaftet

Begrüsst wurde die Strategie, präventiv und repressiv einzuschreiten, aber auch gezielter gegen Hooligans vorzugehen. Wie zum Beweis verhaftete die Polizei letzte Woche fünf SCBFans. Sie waren an den Ausschreitungen beim Hockeymatch Biel gegen Bern von Mitte November beteiligt. Jetzt sitzen insgesamt sechs Schweizer zwischen 18 und 34 Jahren in U-Haft. (czd/sda)

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20min.ch 21.12.08

Pilotprojekt

Neue Massnahmen gegen Gewalt im Sport

Zu Beginn der Rückrunde der Fussballmeisterschaft in der Schweiz sollen erste Pilotprojekte zur Verhinderung von Gewalt in und um die Stadien starten.

Hervorgegangen sind die Projekte aus dem von Bundesrat Samuel Schmid eingesetzten "Runden Tisch gegen Gewalt im Sport". Swiss Olympic, die Dachorganisation der Schweizer Sportverbände, als einer der Akteure der Runde habe nun den Lead für die Pilotprojekte übernommen, bestätigte Verbandssprecher Christof Kaufmann eine Meldung der "NZZ am Sonntag".

Zunächst werde nun ein Detailprojekt ausgearbeitet und bei den Trägern - Fussball- und Eishockeyverbände, Kantone, Bund, Polizei und Sicherheitsdiensten - in Vernehmlassung gegeben, sagte Kaufmann. Ziel sei, erste Pilotprojekte möglichst zu Beginn der Fussball-Rückrunde im Februar zu starten.

Die Materie sei sensibel, betonte Kaufmann. Eigentlich hätten die Versuche bereits im Herbst beginnen sollen. Personelle Schwierigkeiten hätten dies jedoch verhindert.

Ein personeller Wechsel ist in der Projektleitung vollzogen worden: Pius Valier, Kommandant der Stadtpolizei St. Gallen, hat den Luzerner Polizeikommandanten Beat Hensler in dieser Funktion abgelöst. Valier präsidiert die Sicherheitskommission von Swiss Olympic.

Noch gesucht wird ein neuer operativer Leiter für die Pilotprojekte, nachdem sich Jörg Stocker, der ehemalige Leiter der Bahnpolizei, zurückgezogen hatte. Die Leitung der Bahnpolizei hatte sich Stocker Anfang 2008 wegen personeller Abgänge und Diskussionen um die Zukunft der Bahnpolizei abgegeben.

Quelle: SDA/ATS

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NPD-ARZT
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20min.ch 22.12.08

Neonazi-Arzt arbeitete korrekt

Wegen seiner Neonazi-Vergangenheit war ein IV-Arzt im September zurückgetreten. Er wurde auch mit Pädophilie-Vorwürfen konfrontiert. Nun attestieren dem Mann zwei Untersuchungen, dass er für die IV korrekt gearbeitet habe.

Die persönliche Vergangenheit des ehemaligen RAD-Leiters habe keinen Einfluss auf seine Tätigkeit als IV-Arzt gehabt, heisst es in einer Mitteilung der Sozialversicherungsanstalt Zürich (SVA) vom Montag. Die überprüften IV-Fälle seien "nachvollziehbar, korrekt und in keiner Weise politisch beeinflusst".

Der 55-jährige Psychiatrie-Facharzt hatte nach Medienberichten im September 2008 zu seiner Vergangenheit sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Er war stellvertretender Kreisvorsitzender der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Ausserdem wurde berichtet, dass der Mann vor Jahren von seiner Frau wegen Kinderpornografie angezeigt worden war.

Wegen seines Engagements in der rechtsextremen Partei wurde er vom deutschen Staatsschutz überwacht und musste seine Lehrtätigkeit an der Universität Halle in Sachsen-Anhalt schliesslich aufgeben. Seine Stelle als SVA-Chefarzt in Zürich trat er im August 2006 an.

Die SVA Zürich kündigte im September 2008 die Überprüfung der von ihm betreuten Fälle an. Es habe zwar keine Hinweise gegeben, dass die Vergangenheit und Überzeugung des Arztes einen Einfluss auf seine Professionalität und Unabhängigkeit bei den medizinischen Stellungnahmen gehabt hätten. Doch seien in den Medien Zweifel an der Objektivität geäussert worden.

110 Versichertendossiers überprüft

Bis Mitte Dezember seien alle 212 laufenden IV-Fälle überprüft worden, in denen der ehemalige ärztliche Leiter medizinische Stellungnahmen verfasst hatte. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) habe die Überprüfung zudem durch eine unabhängige Abklärung unterstützt.

BSV-Experten haben gemäss Mitteilung stichprobenmässig 110 Versichertendossiers überprüft, in denen der RAD-Leiter eine Stellungnahme abgegeben hatte. Betroffen waren insgesamt 1361 Versicherte.

Die Experten kamen zum Schluss, dass es keinen Zweifel an der korrekten IV-rechtlichen Bearbeitung der Dossiers gibt. "Eine sich aus den persönlichen Umständen ergebende Beeinflussung der Urteilsfähigkeit des RAD-Leiters" könne ausgeschlossen werden.

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NEONAZIS BRD
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Sonntagszeitung 21.12.08

Neonazis pflegen beste Beziehungen über die Grenze hinweg

Nach dem Attentat auf den Polizeichef von Passau wird nach dem Täter im bayrisch-oberösterreichischen Grenzgebiet gefahndet

Passau (D) / Wien Hoffnungsvoll meinte der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lissl am Freitag, jener Neonazi, der dem Passauer Polizeichef Alois Mannichl an der Schwelle seines Hauses ein Messer in den Bauch gerammt hatte, sei "sicher kein Österreicher". Er mag Recht behalten, doch die Hoffnung ist trügerisch. Das weiss auch der österreichische Verfassungsschutz. In seinem jüngsten Bericht stellter fest, dass sich "die Verbindun-gen zur rechtsextremen Szene Deutschlands zuletzt wieder besonders intensiv gestalteten", besonders im bayrisch-oberösterreichischen Grenzgebiet.

Der Racheakt der Neonazis bezieht sich wohl auf einen Vorfall, der ein halbes Jahr zurückliegt: Mannichl hatte nach dem Begräbnis eines Altnazis, zu dem deutsche und österreichische Rechtsextremisten angereist waren, eine auf dem Sarg deponierte Hakenkreuzfahne beschlagnahmt. Weiter liess er den NPD-Funktionär Thomas Wulff, der die Flagge ins Grab gelegt hatte, festnehmen.

Behörden greifen in Deutschland härter durch

Wulffs Kameraden, aber auch die österreichischen Trauergäste, sofern den Behörden bekannt, wurden in den vergangenen Tagen verhört. Die Szene agiert längst grenzüberschreitend. Bei Schulungen, Camps und Versammlungen treffen Skinheads, NPD-Funktionäre und autonome Neonazi-Gruppen aus Deutschland, Österreich und den neuen EU-Mitgliedsländern aufeinander. Der jährlich stattfindende "Tag der volkstreuen Jugend" wird mal diesseits, mal jenseits der Grenze abgehalten. Deutsche Rechtsradikale weichen gern auf österreichischen Boden aus, weil in Deutschland das Verbot von Nazi-Symbolen strenger ist und Behörden dort härter durchgreifen.

Vor zwei Jahren kam es zu einem für die oberösterreichische Polizei peinlichen Zwischenfall: Bei einem Rockkonzert, das kurzfristig über die Grenze verlegt wurde, skandierten deutsche Rechtsradikale, die Hand zum Hitlergruss erhoben, antisemitische Parolen. Unbehelligt von anwesenden Ordnungshütern.

Als Drehscheibe auf österreichischer Seite agiert der sogenannte Bund Freier Jugend, der sich als harmlose, heimatverbundene Jugendgruppe präsentiert. Laut Verfassungsschutzbericht stellt er jedoch den "aktivsten Träger rechtsextremen Gedankenguts" dar. Rädelsführer dieser Gruppe wurden im vergangenen Jahr wegen neonazistischer Wiederbetätigung vor Gericht gestellt. Der Prozess fand in einer Atmosphäre der Einschüchterung durch deutsche und österreichische Neonazis statt. Ein Beamter des Verfassungsschutzes wurde während seiner Aussage im Gerichtssaal von rechtsextremen Claqueuren lautstark verhöhnt. Ein Untersuchungsrichter fand Protestplakate an seinem Gartenzaun. Nach dem Freispruch bekamen Landespolitiker, die für ihr Engagement gegen Rassismus bekannt sind, Morddrohungen.

Neuerdings finden rechtsradikale Gruppen, die sich in ihrem Outfit zunehmend der "Autonomen Linken" angleichen, in ihrer Gegnerschaft zu Europa, in Kampagnen gegen die Globalisierung und in rassistisch motivierter Ausländerhetze zueinander. Ideologisch geschulte Jungkader rekrutieren ihre Gefolgsleute auch gern bei Fussball-Fanklubs und Rockkonzerten. "Weltanschaulich gefestigte Rechtsextremisten stellen eine erhebliche Gefahr für ideologisch nicht gefestigte Jugendliche dar", warnt der Verfassungsschutz. Ein namentlich nicht genannt werden wollender Staatsschützer wünscht sich "mehr Zivilcourage und null Toleranz".  Christa Zöchling

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RAF
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bernerzeitung.ch 22.12.08

Wo ist Ex-Terrorist Christian Klar?

Von Stefan Eiselin.

Ganz Deutschland fragt sich, wo sich der Mann befindet, der neun Menschen auf dem Gewissen hat und am Freitag nach 26 Jahren frei kam.

Er ist Deutschlands prominentester Ex-Gefangener. Die Zeitung "Tagesspiegel" nennt ihn den "bekanntesten Resozialisierungsfall" des Landes. Letzten Freitag wurde Ex-RAF-Terrorist Christian Klar nach 26 Jahren aus der Haft entlassen. Nun fragt sich die ganze Bundesrepublik: Wo ist der Mann, der neun Menschen umgebracht hat und weitere elf Mordversuche auf dem Gewissen hat?

Fest steht, dass Klar am Freitagmorgen um 7.45 Uhr aus der Haftanstalt Bruchsal ausgetreten ist. Bekleidet mit einer Jeansjacke und einer Tasche als Gepäck, wie die Zeitung "Bild" schreibt. Die Anstaltsleitung hat ihm 400 Euro mitgegeben, einen Vorschuss auf seinen Lohn aus 26 Jahren Arbeit in Gefangenschaft. Danach ging es per Gefängnisbus in ein nahes Waldstück. Ein Beamter setzte ihn dort ab und Freunde nahmen ihn in Empfang, schreibt "Bild".

Jetzt will er arbeiten

Von da an verliert sich die Spur. Ging er zu seiner Mutter nach Karlsruhe oder zu seiner Schwester nach Frankfurt? "Bild" veröffentlichte am Samstag ein Phantombild des inzwischen 56-jährigen Klar und schrieb darüber: "Er könnte morgen Ihr Nachbar sein...".

Klars Anwalt hat mehrmals betont, dass der ehemalige Terrorist, der keine Reue zeigt, künftig in Berlin leben wird. Er wird dort von einem Bewährungshelfer beaufsichtigt. "Christian Klar wird noch lange brauchen, um sich wieder einzuleben", erklärte der Schauspieler Rolf Becker dem "Hamburger Abendblatt". Der Kommunist hatte das Freilassungsgesuch von Klar unterstützt und hat Kontakt zum Ex-RAF-Mann. Einen Freundeskreis habe Klar, zudem bestehe Kontakt zur Mutter und zu seinen Geschwistern. Offenbar wolle er arbeiten. "Er will nicht vom Staat ernährt werden", so Becker. Eigentlich hätte Klar Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung. (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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GRIECHENLAND
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newsnetz 21.12.08

Neue Proteste und Krawalle in Athen

Im Zentrum Athens ist es in der Nacht zum Sonntag erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund 150 Vermummte bewarfen die Polizei mit Molotow-Cocktails und zündeten Mülltonnen an.

Zudem attackierten Unbekannte zwei Banken, den Parkplatz der Polizeischule der griechischen Hauptstadt und zwei weitere staatliche Gebäude. Verletzt wurde niemand, wie das staatliche Fernsehen (NET) am Morgen berichtete.

Die Ausschreitungen begannen nach einer Mahnwache an dem Ort, an dem vor zwei Wochen der 15 Jahre alte Alexandros Grigoropoulos von einer Polizeikugel getötet wurde. Rund 150 Demonstranten lösten sich aus der Mahnwache und zogen zur Technischen Universität. Von dort aus griffen sie die Polizei an. Die Ausschreitungen dauerten bis zum frühen Morgen.

Zuvor hatten bereits Unbekannte Brandsätze vor zwei Behördengebäuden gezündet. Es entstand erheblicher Sachschaden. Andere attackierten mit Brandflaschen den Parkplatz der Athener Polizeischule. Sieben Polizeiautos brannten aus.

Am Abend hatten sich am zentralen Syntagmaplatz absurde Szenen vor dem künstlichen Weihnachtsbaum der Stadt abgespielt. Demonstranten warfen Müll auf den Baum und skandierten "Das haben eure Weihnachten verdient".

Die Bereitschaftspolizei bildete rund um den rund 18 Meter hohen Weihnachtsbaum einen Schutzgürtel. Schliesslich setzen die Beamten auch Tränengas ein, um die rund 200 Demonstranten auseinanderzutreiben.

Auch in Hamburg hatte es am Samstag am Rande einer Demonstration gegen Polizeiwillkür in Griechenland gewaltsame Zusammenstösse mit der Polizei gegeben. Nach Polizeiangaben wurden mindestens vier Polizisten verletzt und zehn Demonstranten festgenommen.

Griechenland wird seit dem Tod des 15-Jährigen von den heftigsten Unruhen seit Jahrzehnten erschüttert.

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ANTI-ATOM
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Basler Zeitung 22.12.08

Basel prüft Endlager-Risiko

Behörden verlangen Expertise, Regierung in Liestal wartet ab

Michael Rockenbach

Das Basler Gesundheitsdepartement erwägt, eine Studie über das Gefahrenpotenzial der geplanten Atom-Endlager in Auftrag zu geben. Die Baselbieter Regierung tut dagegen erst einmal gar nichts.

Die Suche nach einem Standort für ein Atom-Endlager kommt in die entscheidende Phase. Das Bundesamt für Energie prüft nun die Vorschläge der Nagra und will bis spätestens 2011 zwei mögliche Deponiestandorte für stark radioaktive Stoffe präsentieren. Politisch gilt der Bözberg als idealer Standort, da der Widerstand im atomfreundlichen Aargau am geringsten ist. Die Nagra hat daneben auch noch das Zürcher Weinland und das Gebiet Lägeren (ZH, AG) zur Auswahl gestellt.

Diese Ausgangslage zwingt die beiden Basel zum Handeln. Gemäss den kantonalen Verfassungen müssen sich die Regierungen gegen geplante Atomanlagen in der Nachbarschaft wehren. Das Basler Gesundheitsdepartement erwägt darum, eine von der Nagra unabhängige Studie über das Gefahrenpotenzial in Auftrag zu geben. Je nach Ergebnis würde die Stellungnahme von Basel-Stadt mehr oder weniger kritisch ausfallen. "Wir müssen wissen, welche Konsequenzen für unsere Bevölkerung möglich wären", sagt André Herrmann, Leiter des Gesundheitsschutzes.

Gefahr für den Rhein. Sorgen bereiten ihm vor allem die möglichen Standorte am Rhein, im Zürcher Weinland und im Gebiet Lägeren. Seine Befürchtung: Die Fässer könnten aufquellen, Leck schlagen und im Laufe der Jahrhunderte den Rhein verstrahlen, aus dem Basel sein Trinkwasser bezieht. Eine Expertise würde Gewissheit bringen. "Sie könnte zeigen, ob das Risiko tatsächlich zu gross ist - oder aber Vertrauen schaffen", sagt Herrmann. Einziger Nachteil einer Studie: Sie wäre aufwendig und entsprechend teuer. Nach Ansicht von Herrmann sollte sie darum von Basel-Stadt und Baselland gemeinsam bestellt werden: "Beide Kantone haben in dieser Angelegenheit ja die gleichen Interessen." Wahrnehmen will der Basler Gesundheitsschutz diese Interessen möglichst bald, bevor die Standortauswahl noch weiter eingeengt wird. Danach wäre es zu spät, wird in Basel befürchtet.

Der Baselbieter Baudirektor Jörg Krähenbühl (SVP) schliesst zwar nicht aus, dass die Suche nach einem Endlager zum Thema in den Partnerschaftsverhandlungen der beiden Basel wird. Von einer raschen Intervention hält er aber nichts. Das Baselbiet werde sich erst wehren, wenn die Endlagerprojekte konkret seien. "Jetzt kann man noch keine seriöse Stellungnahme abgeben", sagt er im BaZ-Interview, in dem er die abwartende Haltung der Baselbieter Baudirektion und der Regierung begründet. > Seite 27

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"Auf Vermutungen reagieren wir nicht"

Baudirektor Jörg Krähenbühl (SVP) verteidigt abwartende Haltung der Regierung in Sachen AKW und Endlager

Interview: Michael Rockenbach

Die Baselbieter Regierung wird sich gegen ein Atomendlager am Bözberg wehren. Aber nicht jetzt, sondern in einigen Jahren, sagt Baudirektor Krähenbühl. Persönlich hält er es für richtig, dass Endlager gebaut und neue AKW geplant werden.


BaZ: Herr Krähenbühl, Sie haben angekündigt, dass die Baselbieter Baudirektion und die Regierung ihre Strategie in Sachen Atomendlager festlegen, sobald Bund und Nagra über ihre Pläne am Bözberg informiert haben. Nun ist es so weit. Wie geht es jetzt weiter?

Jörg Krähenbühl: Die Baudirektion wird die Informationen von Bund und Nagra genau analysieren und auf dieser Grundlage eine Strategie erarbeiten. Entschieden wird das weitere Vorgehen schliesslich von der Regierung. Wahrscheinlich wird es ähnlich sein wie bei KKW-Projekten: Gegen Anlagen, die innerhalb eines Gefahrenradius geplant sind, werden wir uns wehren.

Für AKW hat der Bund den Gefahrenradius, in dem der Bevölkerung vorsorglich Jodtabletten verteilt werden, auf 20 Kilometer festgelegt. Für Endlager hat er aber noch keine Gefahrenradien definiert.

Stimmt. Die beiden Radien müssen auch nicht gleich gross sein.

Ein Endlager am Bözberg wäre jedenfalls sehr nahe beim Baselbiet.

Ja, der Bözberg liegt in unserer Nachbarschaft. Wenn dort eine Atomanlage geplant wird, müssten wir uns zur Wehr setzen. Das verlangt die Verfassung.

Die Frage ist nur, wann die Regierung den Verfassungsauftrag in Sachen Endlager erfüllen wird.

Wir werden Stellung nehmen, sobald wir genauer wissen, wo das Lager für stark radioaktive Abfälle und jenes für schwach und mittelradioaktive Strahlung gebaut werden soll.

Also wenn der Entscheid gefallen ist.

Wenn wir konkrete Angaben zum Standort haben. Das sogenannte Sachplanverfahren ist soeben angelaufen. In seinem Verlauf können die Nachbarkantone ihre Interessen wahrnehmen, und das werden wir auch tun.

Die Auswahl ist schon jetzt ziemlich eingeschränkt. Neben dem Bözberg stehen nur noch das Zürcher Weinland und das Gebiet Lägeren (ZH/AG) als mögliche Standorte für hochradioaktive Abfälle zur Debatte. Basel-Stadt und Solothurn haben darum schon vor einem Jahr kritisch Stellung bezogen, als es erst um den Ablauf des Verfahrens ging.

Zu Vermutungen Stellung zu nehmen, bringt meiner Ansicht nach nichts. Wir müssen uns zu Wort melden, wenn der Bund eine erste Standortprüfung abgeschlossen hat. Das wird in zwei, drei Jahren der Fall sein. In der jetzigen Phase sind in erster Linie die möglichen Standortkantone gefordert.

Wäre es möglich, dass sich das Baselbiet auch gegen ein Endlager im Weinland aussprechen wird. In Basel wird befürchtet, dass von diesem Projekt eine Gefahr für den Rhein und damit für die Wasserversorgung der Stadt Basel ausgehen könnte.

Die beiden anderen möglichen Standorte neben dem Bözberg sind wahrscheinlich zu weit weg, als dass wir uns wehren würden.

Werden die beiden Basel keine gemeinsame Stellungnahme abgeben?

Grundsätzlich nimmt jeder Kanton für sich selber Stellung. Bis jetzt war die Suche nach einem Tiefenlager noch kein Thema in den Partnerschaftsverhandlungen zwischen den beiden Basel. Aber natürlich könnte es das noch werden.

Der Bözberg gilt schon jetzt als logischer Standort. In den anderen beiden Gebieten ist der Widerstand gross. Die Aargauer dagegen können sich nicht gut lautstark gegen ein Endlager wehren, solange sie neue AKW wollen. Müssten darum nicht die Nachbarkantone möglichst früh Stellung beziehen, wenn sie ein Endlager am Bözberg wirklich verhindern wollen.

Das sind alles Vermutungen. Und aufgrund von reinen Vermutungen kann man keine seriöse Stellungnahme abgeben. Trotzdem werden die Kraftwerkgegner wahrscheinlich kritisieren, wir würden uns zu spät positionieren. Die Befürworter werden dagegen der Ansicht sein, dass es richtig ist, sich nicht zu früh zu wehren.

Was denken denn Sie persönlich? Ist der Abwehrreflex gegenüber Atomendlagern gerechtfertigt? Irgendwo muss der Atommüll ja deponiert werden.

Für mich als Bürger ist der Fall klar. Die Schweiz hat Atommüll und sie muss ihn sicher entsorgen. Man kann die Fässer nicht irgendwo ins Meer kippen, wie das früher vielleicht noch gemacht worden wäre. Und auch im Zwischenlager kann der Atommüll nicht ewig bleiben. Darum hat der Bundesrat zu Recht den Auftrag, eine Lösung zu finden.

Heisst das, dass Sie sich nur widerwillig wehren werden.

Nein, überhaupt nicht. Als Bürger vertrete ich die Meinung, dass die Gesellschaft Verantwortung übernehmen und den Abfall sauber entsorgen muss. Als Regierungsrat und Angestellter des Kantons habe ich einen klaren Verfassungsauftrag. Und daran werde ich mich halten, ohne Wenn und Aber.

Das wurde auch schon infrage gestellt. Sie wurden kritisiert, weil Sie Mitglied des atomfreundlichen EBM-Verwaltungrats sind - ähnlich wie Ihr Aargauer Amtskollege Peter C. Beyeler, der ein Mandat im Axpo-Verwaltungsrat hat.

In meinem Fall wurde der Vorwurf in erster Linie von den Medien erhoben. Und er ist aus der Luft gegriffen, nur schon weil die EBM keine Stromproduzentin, sondern eine Versorgerin ist …

Formal ist sie Miteigentümerin der Atel, die neue AKW bauen will …

Bis jetzt hat der EBM-Verwaltungsrat noch nie einen Entscheid zur Zukunft der Kernenergie gefällt. Und falls das Thema in Zukunft aktuell werden sollte, würde ich als Regierungsvertreter in den Ausstand treten.

Eigentlich müssten Sie aber gegen AKW Stellung nehmen.

Nein, ich würde in den Ausstand treten. Mein Einfluss in der EBM sollte aber ohnehin nicht überschätzt werden. Ich bin nur einer von 24 Verwaltungsräten und im Ausschuss nicht vertreten.

Warum muss die Baselbieter Regierung im EBM-Verwaltungsrat vertreten sein?

Diese Frage wird immer wieder gestellt. Meine Antwort: Die Stromversorgung ist von zentraler Bedeutung für den Kanton. Die Regierung muss in diesem Bereich möglichst gut informiert sein.

Welche Bedeutung wird die Atomenergie dabei langfristig haben.

Gemäss der Energiestrategie des Bundes muss die drohende Stromlücke - wenn nicht anders möglich - mit Grosskraftwerken geschlossen werden, das heisst mit Kern-, Gas- oder Kohlekraftwerken.

Und Sie müssten sich wieder wehren, wenn ein AKW innerhalb des Gefahrenradius von 20 Kilometern zum Baselbiet geplant würde …

Ja, wir haben den Verfassungsauftrag, uns gegen entsprechende Projekte in der Nachbarschaft zu wehren. Die Regierung hat die Nachbarschaft vor Kurzem mit dem Radius 20 Kilometer definiert. Folglich werden wir uns wehren, sobald ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein neues KKW in Gösgen behandelt wird.

Gegen Projekte in den etwas weiter entfernten Orten Leibstadt und Beznau würden sie dagegen nichts unternehmen?

Nein, diese Anlagen wären zu weit weg.

Das ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Ein GAU in einem AKW hätte weit über den Gefahrenradius von 20 Kilometern hinaus fatale Folgen.

Mit zunehmender Entfernung von einem KKW nimmt die Gefahr logischerweise ab. Der Bund hat das Gefährdungspotenzial entsprechend eingeschätzt und abgestuft. Nach diesen Vorgaben haben wir den Begriff Nachbarschaft definiert.

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Jahrelange Suche nach dem Standort

Enge Auswahl. Gesucht wird ein Deponiestandort für hochaktiven Atommüll und ein Standort für mittel bis schwach aktive Stoffe. Vorderhand wird die Auswahl der möglichen Standorte etappenweise eingeengt. Noch stehen drei Gebiete für hochaktive Stoffe zur Debatte (Bözberg, Lägeren, Zürcher Wein-land). Dort wie in drei weiteren Gebieten könnte auch der mittel- bis schwach aktive Müll entsorgt werden. Bis in drei Jahren will der Bund die besten Gebiete festgelegt haben. Ist der Bözberg dann noch ein Thema, will die Regierung dagegen Stellung nehmen. Der endgültige Entscheid soll bis 2016 fallen. In Betrieb genommen wird ein erstes Lager frühestens 2030.  rock

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STADTRAT
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SITZUNG 27.11.08

13 Kleine Anfrage Fraktion SVP/JSVP (Roland Jakob/Manfred Blaser, SVP): Keine Steuergeldverschwendung mehr für die gescheiterte RGM Drogen- und Suchtpolitik!
Geschäftsnummer 08.000340 / 08/362

Seit geraumer Zeit beabsichtigt der Gemeinderat an der Murtenstrasse 26 eine zweite Dro-genanlaufstelle einzurichten. Dies, obwohl die betroffene Liegenschaft an der Murtenstrasse bald einem Neubau zugunsten des Inselspitals weichen soll. Dies obwohl die Bevölkerung diese zweite Drogenanlaufstelle nicht will. Damit die Liegenschaft überhaupt genutzt werden kann, müssen vorab teure bauliche Massnahmen durchgeführt werden. Diese Kosten hat der Steuerzahler zu berappen. Kosten wohlverstanden, welche in kürzester Zeit, wegen des Ge-planten Neubaus wieder vernichtet werden. Dabei könnte der Gemeinderat doch jetzt an an-derer Stelle eine neue Drogenanlaufstelle planen. Im Neufeld wird zurzeit der Neufeldtunnel fertig gestellt. Die Eröffnung ist für den 15. August 2009 geplant. Hinter dem Neufeldpark-haus, wo sich auch der Standort der Zafarayaner befindet, könnte man ohne grosse Investiti-onen eine Drogenanlaufstelle für alle Suchtbedürftigen erstellen. Im gleichen Zusammenhang könnte man auch gleich das Alkistübli vom Bahnhofparking an genanten Ort versetzen. Dies hätte mehrere Vorteile für alle betroffenen.
- Die Drogensüchtigen könnten in Ruhe und ohne Stress betreut werden.
- Es bestünde die Möglichkeit, die Anlaufstelle bedürfnisgerecht ein zu richten (Wohncon-tainer-System).
- Die Öffnungszeiten könnten den Bedürfnissen entsprechend angesetzt werden.
- Die Quartiere würden entlastet.
- Eine zentrale Betreuung würde Synergien freisetzten, welche allen zu gute käme.
- Der Standort ist am öV angeschlossen.
- Die Polizei ist vor Ort.
- Das Belästigungspotenzial würde beidseitig minimiert.

Dies sind nur einige Aspekte, welche dafür sprechen, das Drogenanlaufstellenkonzept in der Stadt Bern neu zu überdenken. Dies gilt ebenfalls für das Alkistübli. Diese wird bereits im Containersystem betrieben.
Deshalb möchte ich den Gemeinderat bitten, folgende Fragen zu beantworten:
1. Ist die Realisierung einer neuen Drogenanlaufstelle hinter dem Parkhaus im Neufeld unter Einbezug der gleichzeitigen Aufhebung der jetzigen und geplanten Drogenanlaufstellen in der Stadt Bern zugunsten einer neuen Drogenanlaufstelle im Neufeld möglich?
2. Mit welchen Kosten muss bei der Neuorganisation gerechnet werden?
3. Ist die Realisierung der Verlegung des jetzigen Alkistüblistandorts hinter dem Parkhaus Neufeld möglich?
4. Der Gemeinderat sollte auch aufzeigen, welche finanziellen wie personellen Ersparnisse eine Zusammenlegung der Drogenanlaufstellen in Neufeld bringt? Können durch die Zu-sammenlegung der Drogenanlaufstelle im Neufeld finanzielle, wie personelle Ersparnisse generiert werden?
5. Kann eine Nutzung der neuen Drogenanlaufstelle mit erweiterten Öffnungszeiten im Neu-feld realisiert werden?
6. Kann eine bedürfnisgerechte Betreuung am neuen Standort Neufeld langfristig sicherge-stellt werden?

Bern, 30. Oktober 2008

Direktorin BSS Edith Olibet beantwortet die Kleine Anfrage im Namen des Gemeinderats wie folgt: Der Gemeinderat stellt fest, dass die Anfrager nicht grundsätzlich gegen die Einrich-tung, den Bedarf und Betrieb einer Drogenanlaufstelle opponieren, sondern lediglich den Standort in Frage stellen. Dieser breite politische Grundkonsens über die Notwendigkeit und den Sinn von Drogenanlaufstellen ist erfreulich und ein Fortschritt der heutigen etablierten 4-Säulen-Drogenpolitik.
Zu Frage 1: Ob die Realisierung baulich möglich wäre, wurde nicht im Detail abgeklärt. Aus verschiedenen fachlichen Gründen ist jedoch von einer Realisierung abzusehen: Der Standort Parkhaus Neufeld ist zu dezentral und würde daher von den anvisierten Zielgruppen nicht genützt werden. Hinzu kommt, dass eine Konzentration einer so grossen Gruppe von schwerstsüchtigen Menschen auf einen Standort ungünstig ist und nur mit grossem polizeilichem Aufwand unter Kontrolle gehalten werden könnte.
Zu Frage 2: Auf die Erstellung einer Kostenschätzung wurde verzichtet, da eine Realisierung nicht sinnvoll ist.
Zu Frage 3: Der Standort Parkhaus Neufeld ist auch für den Aufenthaltsraum für Alkoholab-hängige zu dezentral und somit eine Verlegung nicht sinnvoll. Eine Verlegung würde auch dem Stadtratsbeschluss vom 1. Februar 2007 widersprechen, worin sich der Stadtrat klar für einen Standort im engeren Bahnhofperimeter ausgesprochen und die Liegenschaft an der Effingerstrasse 4 als neuen Standort für den Aufenthaltsraum für Alkoholabhängige als zu weit vom Bahnhof entfernt abgelehnt hat.
Zu Frage 4: Ob durch eine Zusammenlegung der Kontakt- und Anlaufstelle für Drogenabhän-gige mit dem Aufenthaltsraum für Alkoholabhängige Ersparnisse generiert werden könnten, ist zu bezweifeln, da aufgrund der grösseren Anzahl Menschen mehr Ressourcen für die Ge-währleistung der Sicherheit vor Ort eingesetzt werden müssten.
Zu Frage 5: Vgl. Antwort zu Frage 1.
Zu Frage 6: Nein (vgl. Antwort zu Frage 1).

Roland Jakob (SVP): Warum ist der Gemeinderat nicht gewillt, beim Parkhaus Neufeld etwas zu realisieren, das den Drogensüchtigen hilft? Im Neufeld würden die drogensüchtigen Men-schen einerseits nicht mehr so zur Schau gestellt und andererseits könnte man bei der Betreuung ihren Suchtbedürfnissen gerecht werden.

Edith Olibet: Der Gemeinderat hat in seiner Antwort erklärt, dass der Standort zu dezentral ist.