MEDIENSPIEGEL 18.2.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo, DS)
- RGM-Bekenntnis zu Reitschule; Bürgi-Hetze auf Telebärn
- Rauchverbot BE: Schlupflöcher stopfen
- Stuhlverbot BE: Aussensitzplätze-Bürokratie
- Drogenszene Zug
- Big Brother Facebook
- Razzias in der Lorraine + anderswo
- Tarnac-9: Interview
- PNOS: Kaiser zieht Urteil weiter
----------------------
REITSCHULE
----------------------
- Feb 09: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Mi 18.02.09
19.00 Uhr - SousLePont - Skandinavien
Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel; Küche: Restaurant Dampfzentrale mit Texten von Franz
Hohler "Weltuntergang"
20.30 Uhr - Tojo - Frontex.
Compagnie Majacc. Idee/Regie: Roger Binggeli Bernard
Do 19.02.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel; Küche: Restaurant Dampfzentrale mit Texten von Franz
Hohler "Weltuntergang"
20.30 Uhr - Kino - Kurdischer
Filmzyklus: Bawke, Hisham Zaman, Norwegen 2005, 15 Min.
Vinterland, Hisham Zaman, Norwegen 2007, 52 Min
20.30 Uhr - Tojo - Frontex,
Compagnie Majacc. Idee/Regie: Roger Binggeli Bernard
Fr 20.02.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel; Küche: Restaurant Dampfzentrale mit Texten von Franz
Hohler "Weltuntergang"
20.30 Uhr - Tojo - Frontex.
Compagnie Majacc. Idee/Regie: Roger Binggeli Bernard
21.00 Uhr - Kino - Kurdischer
Filmzyklus:
Fermîsken Ava Ze - Die Tränen des Zap, Halil Uysal,
Kurdistan 2005, 29
Min. The land of legend, Rahim Zabihi, Kurdistan/Iran/D 2008, 73 Min
23.00 Uhr - Dachstock - Groovebox:
Galoppiernde Zuversicht (ZH), Trauma Duo (BE), Wildfang (BE), Alex Like
& Lelektro (BE). Stil: analoger Elektro
Sa 21.02.09
19.00 Uhr - SousLePont - Afrika
Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel; Küche: Restaurant Dampfzentrale mit Texten von Franz
Hohler "Weltuntergang"
20.30 Uhr - Tojo - Frontex.
Compagnie Majacc. Idee/Regie: Roger Binggeli Bernard
21.00 Uhr - Kino - Kurdischer
Filmzyklus:
Hêlîn, Sibel Akkulak, Türkei 2007, 13 Min. Handful of
Ash, Nabaz Ahmed,
Irak 2007, 33 Min. Kevoka Spî, Viyan Mayî,
Irakisch-Kurdistan 2008, 30
Min
22.00 Uhr - SousLePont - One Love Jam:
Effalum & Friends, Support: DJ's Cide by Side, Angel by Fall
Soundsystem, Jonas Selekta, Zion Sounds Int. Stil: Live African Drum
Jazz
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock
Darkside: Limewax (UK/NL), Deejaymf, VCA, S.I.P, Sylek. Stil:
Drum'n'Bass
So 22.02.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Sex am
Sonntag
(mit Barbetrieb ab 19.00 Uhr): No body is perfect, Raphaël
Sibilla, F,
2006, 110 min. Doku über Body Modification und Sex zwischen Lust
&
Schmerz. Sex, Tattoo & Rock'n'Pain-Show"
Infos: www.reitschule.ch
---
Bund 18.2.09
Von Irr- und Überfahrten
Regisseur Roger Binggeli Bernard erzählt in drei
bittersüssen Szenen von Migration
Julie Brunner
Heute Abend feiert das Theaterstück "Frontex" in der Reitschule
Premiere. Ein Laien-Ensemble spielt drei Geschichten von illegalen
Grenzübertritten.
"Wir bilden auf der Bühne die Realität ab", sagt der
Regisseur Roger
Binggeli Bernard zu seinem Stück "Frontex". Die Realität, von
der er
spricht, sind die verzweifelten und leidvollen Versuche illegaler
Grenzübertritte. Das Thema Migration sei in den Medien zwar
präsent,
ein gekentertes Flüchtlingsschiff vor Lampedusa berühre heute
aber
keinen mehr, sagt der Regisseur. Mit seinem Stück will er aber
genau
das erreichen: berühren.
"Medial abgestumpft"
Das Thema Migration begleitet den Berner schon lange. Mit dem
Stück
"Nevrestad", das von Secondos in der Rekrutenschule handelt, gewann er
im letzten Jahr den Secondo-Wettbewerb. Sein Interesse am Thema
erklärt
Roger Binggeli Bernard mit den eigenen Wurzeln. Er sei
italienischstämmig, daher spiele Migration in seiner Geschichte
eine
Rolle. Zudem stecke hinter jeder Kurzmeldung in der Zeitung eine
schreckliche Geschichte. "Wir sind heutzutage medial abgestumpft", sagt
er. In seinen Stücken hebe er Geschichten auf die Bühne, wie
sie schon
hundertmal zu lesen waren. Er hoffe, den Zuschauern dadurch einen neuen
Zugang zum Thema Migration zu eröffnen.
"Frontex" sorgt für dichte Grenzen
Sein neustes Stück trägt den Namen "Frontex", dieser steht
für die
Europäische Agentur für die Zusammenarbeit an den
EU-Aussengrenzen.
"Frontex hat ein riesiges Budget, um dafür zu sorgen, dass die
europäischen Grenzen dicht bleiben", sagt der Regisseur. Trotzdem
werde
die Agentur von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Dies habe
sein
Interesse geweckt, und so habe er "Frontex" zum Arbeitstitel seines
Projekts gemacht. Geändert habe er den Titel nicht mehr. "Der Name
Frontex hat etwas Hartes und Stacheldrahtiges. Das passt", findet Roger
Binggeli Bernard.
Ausgrenzung ist keine Lösung
Das Theaterstück "Frontex" behandelt nicht die Agentur selbst.
Letztere
dient lediglich als Rahmen für drei Geschichten über die
Irrfahrten
illegaler Einwanderer. In seinem Stück kritisiert Binggeli Bernard
die
Abschottung Europas. "Migration findet statt, egal wie schwierig wir es
den Auswandernden machen", sagt er. Die Verzweiflung der Menschen sei
so gross, dass sie jedes Risiko in Kauf nähmen, um nach Europa zu
gelangen. "Indem wir die Menschen ausgrenzen, lösen wir das
Problem
nicht."
"Das Leben ist zynisch"
Das Theaterstück arbeite mit viel schwarzem Humor, erzählt
Roger
Binggeli Bernard. So erörtern drei Hausfrauen beim
"Cüpli-Kränzchen" im
Plauderton das Leid afrikanischer Frauen auf ihrer Überfahrt nach
Europa, ohne sich wirklich in die tragische Situation einfühlen zu
können. Doch auch das Leben selbst sei zynisch. "Wenn
Tageswanderer in
ihrer Topausrüstung in den Alpen auf einen halb verhungerten
Migranten
treffen, dann ist das absurd", sagt der Regisseur mit Blick auf eine
weitere Szene. Genau solche Momente interessierten ihn sehr.
Von schwarzem Humor triefend ist die musikalische Begleitung des
Stücks. Die Darsteller singen den 1950er-Jahre-Schlager "Für
eine Fahrt
ans Mittelmeer/geb ich meine letzten Mittel her".
---
kulturagenda.be
19.2.09
Galoppierende Zuversicht im Dachstock
Ein Name, der verpflichtet: Die beiden Produzenten und DJs Styro2000
und Bang goes alias Galoppierende Zuversicht verlieren auch umgeben von
grauen Wänden nicht den Glauben an das Gute. Die beiden
Zürcher legen
an der Groovebox mithilfe selbst gebastelter Sampler ihr Elektro-Set
auf. Zudem aus Bern: Trauma Duo, Wildfang sowie Alex Like &
Lelektro.
Dachstock der Reitschule, Bern. Fr., 20.2., 23 Uhr (siehe Agenda S. 6)
---
Lustiger Dienstag im Tojo
Die LuDi-Crew ist endlich zurück! Hene hat sich im Süden
erholt, Will
Lee hat sich eine Publikumsfrage ausgedacht, auch Krankenschwester
Agnes, Moderator Max Havelaar und alle anderen sind wieder dabei. Wie
immer mit Gästen, diesmal mit einem Sexsymbol aus dem
Gürbetal, einem
Liedernarr vom Thunersee und einer Volksschlagersängerin aus dem
Farbfernsehen.
Tojo Theater, Bern. Di., 24.2., 20.30 Uhr
-----------------------------
(ST)REITSCHULE
-----------------------------
sp-bern.ch 18.2.09
Die RGM-Parteien bekennen sich zur Reitschule
Mittwoch, 18. Februar 2009 um 14:25
Am Donnerstag 19. Februar 2009 wird der Stadtrat über die Motion
der
GFL/EVP "Reitschule schützen: Gewaltprobleme lösen"
entscheiden, die
seit ihrer Einreichung für viel Wirbel gesorgt hat. Die
RGM-Parteien
SP/JUSO, GFL/EVP und GB/JA! nehmen die Behandlung dieses Vorstosses zum
Anlass, den gemeinsamen Teil ihrer Positionen darzulegen und ein klares
Bekenntnis zur Reitschule abzugeben. Die Reitschule ist ein
einzigartiger alternativer Kulturort und gehört zur Stadt Bern.
1. Die Reitschule erfüllt die drei Leistungsverträge, die sie
mit der Stadt abgeschlossen hat.
Sie hält also insbesondere sämtliche Verbindlichkeiten in den
Bereichen
Kultur und Aufrechterhaltung eines vorschriftsgemässen
Restaurationsbetriebes ein. Die Probleme beziehen sich also
ausschliesslich auf die Sicherheitsvereinbarung und die Zusammenarbeit
mit den zuständigen städtischen Behörden.
2. Von der Reitschule und der Stadt wird die Einhaltung sämtlicher
Verträge und Vereinbarungen gefordert. Die RGM-Parteien sind sich
einig, dass es die gemeinsame Aufgabe der Stadt und der Reitschule ist,
nach Lösungen zu suchen, mit denen im Bereich Sicherheit mehr
Verbindlichkeit erreicht werden kann.
Die Reitschule kann aber ebenso wenig wie Sportvereine eine
Erfolgsgarantie für ihr Handeln abgeben. Es ist nachvollziehbar,
dass
die Verantwortlichen teilweise mit einer Situation überfordert
sind,
was im Übrigen auch auf Seiten der Polizei vorkommt. Und
selbstverständlich distanzieren sich die RGM-Parteien von Gewalt,
unabhängig davon, ob sie von Hooligans ausgeht oder von
Gewalttätigen,
die die Reitschule als Rückzugsraum missbrauchen.
3. Die Stadt muss die Gespräche mit der Reitschule umgehend wieder
aufnehmen.
Die Gespräche, die in der Vergangenheit Christoph Reichenau,
ehemaliger
Kultursekretär, geleitet hat, haben letztmals im Juli 2008
stattgefunden. Dies ist nicht der Reitschule anzulasten, sondern die
Stadt hatte bisher keine neu verantwortliche Ansprechperson bestimmt.
Neu wird Regula Mader diese Funktion vorübergehend wahrnehmen.
4. Die Ereignisse im Raum Reitschule, bei denen die Polizei involviert
ist, sind zuverlässig zu dokumentieren.
Für die Vergangenheit kann nicht klar festgestellt werden, wie
sich die
Ereignisse genau abgespielt haben und wann und von wem die
Verbindlichkeiten betreffend Sicherheit nicht eingehalten worden sind.
Und zwar hat damit nicht etwa nur die Reitschule Probleme, sondern auch
die Polizei kann offensichtlich ihre Aktivitäten im Raum
Reitschule
nicht zuverlässig belegen.
5. Die Situation in der Umgebung der Reitschule ist zu verbessern.
Dieser Raum ist umfassend umzugestalten. Im Weiteren soll der zweite
Standort für die Anlaufstelle realisiert und ausgewertet sowie
Übergangslösungen (z.B. Verlängerung der
Öffnungszeiten) und
Alternativen geprüft werden.
---
Telebärn 18.2.09
Reitschule in der Kritik
Von TeleBärn.
Bürgerliche Politiker fordern die Absetzung der Ikur.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-in-der-Kritik/story/24173859
---------------------------
RAUCHVERBOT
---------------------------
BZ 18.2.09
Rauchverbot
Der Kanton will alle Schlupflöcher stopfen
Das Rauchverbot im Kanton Bern soll bis ins letzte Detail geregelt
werden und auch Familienfeiern und Festzelte umfassen.
Das Rauchverbot im Kanton Bern tritt zwar bereits am 1.Juli in Kraft,
die Details stehen aber noch nicht fest. Der Regierungsrat hat nun
gestern die Entwürfe der zwei Verordnungen veröffentlicht, in
denen er
alle Einzelheiten regeln will. Dabei geht es vor allem um die Fumoirs -
die einzigen Räume, in denen das Rauchen in Restaurants und
anderen
öffentlichen Räumen ab Juli noch erlaubt sein wird.
Die Entwürfe widerspiegeln das Bemühen, möglichst alle
Schlupflöcher zu
stopfen. So wird unter anderem festgelegt, dass die Gaststube als
Hauptraum rauchfrei sein muss. Und: In den Fumoirs dürfen keine
Leistungen angeboten werden, die in den rauchfreien Räumen nicht
erhältlich sind. Damit will der Kanton verhindern, dass Wirte den
rauchfreien Hauptraum am Abend schliessen und nur noch das Fumoir
weiterbetreiben.
In dieselbe Richtung zielt eine weitere Regelung: In den Fumoirs
dürfen
nach den Vorstellungen des Kantons weder Bars noch Buffets betrieben
werden. Zudem müssen die Fumoirs mechanisch be- und entlüftet
werden
können. Damit kein Qualm austritt, müssen sie abgeschlossen
und mit
einer automatischen Tür versehen sein. Der Kanton will zudem an
der
Bewilligungspflicht festhalten: Jedes einzelne Fumoir soll von den
Statthaltern vorgängig kontrolliert und bewilligt werden.
Weiter wird klar, wie umfassend das Rauchverbot gelten soll: Es
betrifft auch Vereinslokale, geschlossene Anlässe wie
Familienfeiern in
Restaurants und sogar Festzelte. fab
Seite 30
-----------------------------
STUHLVERBOT
-----------------------------
BZ 18.2.09
Keine illegalen Beizensommer mehr
Wie in Bern will man in Thun aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids
die Aussensitzplätze von Restaurants legalisieren - mit einer
grossen
Baubewilligungsaktion
Mireille Guggenbühler
80 Gastronomiebetriebe in Thun haben illegale Gartensitzplätze und
müssen nun ein Baugesuch einreichen. Um den bürokratischen
Aufwand tief
zu halten, sollen mehrere Betriebe zusammen ein Baugesuch einreichen
können.
Die Aussensitzplätze von 80 Gastronomiebetrieben in der Stadt Thun
haben zurzeit quasi illegalen Status. Dies, weil die Wirtinnen und
Wirte noch über keine Baubewilligung für die Aussenbestuhlung
verfügen.
Seit einem Bundesgerichtsentscheid im vergangenen Jahr müssen die
Gastronomen nämlich zwingend eine solche Baubewilligung haben -
egal ob
ihre Gartentische und Gartenstühle auf öffentlichem oder
privatem Grund
stehen (vgl. auch Kasten). In der Stadt Thun will man nun wie in der
Stadt Bern die illegalen Gartenbeizen nachträglich legalisieren
und den
bürokratischen Aufwand hierfür möglichst gering halten,
wie
Regierungsstatthalter Bernhard Wyttenbach in einer entsprechenden
Informationsveranstaltung für Wirte und Medien sagte.
27 statt 80 Baugesuche
"80 einzelne Baubewilligungsverfahren durchführen zu wollen,
wäre ein
Unding", sagte der Thuner Bauinspektor Rudolf Tschan. Damit nicht jeder
Betreiber einer Gartenbeiz ein einzelnes Gesuch einreichen muss, sollen
die Baubewilligungsverfahren koordiniert werden. Das heisst, die
Gastronomiebetriebe werden gebietsweise zusammengefasst - für
mehrere
Betriebe braucht es nur ein Baugesuch. Insgesamt werden so statt 80 nur
27 Baugesuche publiziert werden müssen. Dieses Verfahren gilt
nicht nur
für die Betriebe mit Aussensitzplätzen in der Innenstadt,
sondern für
die Strassencafés im ganzen Stadtgebiet. Die Stadt Bern kennt
ein
ähnliches Baubewilligungsverfahren.
Mit diesen Sammelgesuchen können gemäss Regierungsstatthalter
Bernhard
Wyttenbach auch die Kosten für die einzelnen Wirte tiefer gehalten
werden. Wer beim gemeinsamen Baugesuch mitmacht, zahlt 1400 Franken.
Reicht ein Wirt aber weiterhin eine eigene Baubewilligung ein, zahlt er
700 Franken mehr.
Beim Sammelverfahren können nur Betriebe mitmachen, die bis anhin
bereits Aussensitzplätze hatten. Wer neu in seinem Restaurant oder
Café
auch Aussensitzplätze anbieten will, wird selber ein Baugesuch
einreichen müssen.
Erst 2010 umsetzen
Nebst der Baubewilligung braucht es für die Errichtung einer
Gartenwirtschaft auch eine Nutzungsbewilligung. Nutzungs- und
Baubewilligungserteilung werden vom Regierungsstatthalter nun in einem
Verfahren und Gesamtentscheid zusammengefasst. Dies aufgrund eines
Urteils des bernischen Verwaltungsgerichts, in welchem dieses Vorgehen
als juristisch richtig beurteilt wurde.
2009 bleibt in Thun allerdings alles noch beim Alten - erst auf den
1.1.2010 sollen alle Aussenbestuhlungen rechtmässig bewilligt sein.
--
Ein Durcheinander mit Gesetzen
Bis anhin brauchte ein Wirt nur die Bewilligung der Gewerbepolizei,
wenn er für seine Gäste im Freien Tische aufstellen wollte.
Seit Sommer
2008 muss er für die Aussenbestuhlung zusätzlich eine
Baubewilligung
einholen - sofern er mehr als 25 Plätze im Freien hat. Dies hat
das
Bundesgericht Ende August vergangenen Jahres entschieden. Der Entscheid
empörte viele Gastronomen: Sie fürchteten, dass viele
Strassencafés
nicht mehr im bisherigen Rahmen bewilligt werden oder dass Einsprachen
die Bewilligung um Monate verzögern. Die Behörden ihrerseits
befürchteten einen riesigen administrativen Aufwand.
Acht Monate bewilligungsfrei
Der bernische Grosse Rat hat nun in der Januarsession beschlossen, dass
Strassencafés künftig während acht Monaten im Jahr gar
keine
Baubewilligung mehr brauchen. In der entsprechenden Parlamentssitzung
wurde von Regierungsrätin Barbara Egger (sp) darauf hingewiesen,
dass
der Entscheid des Parlaments aber übergeordnetem Recht
widerspreche. Ob
der Beschluss des Berner Parlaments juristisch in Ordnung ist, wird
sich wohl erst dann klären, wenn es zu einer ersten Beschwerde
gegen
den Grossratsentscheid gekommen ist. (gum)
-----------------------------------
DROGENSZENE ZUG
-----------------------------------
NLZ 18.2.09
Spritzenkästen
"Wir haben keine offene Szene"
Im Kanton Zug fallen Drogenabhängige nicht weiter auf. Trotzdem
gibt es in zwei Gemeinden und der Stadt Zug Spritzenkästen.
Von Luc Müller
Von weitem sieht er wie ein Zigarettenautomat aus der schwarze
Kasten,
der auch nach der Renovation der öffentlichen Toilette neben der
katholischen Kirche in Cham an der Fassade hängt. Ein genauer
Blick
darauf zeigt allerdings: Statt Glimmstängel kann hier ein
Spritzen-Set
bezogen werden, wie es Heroinabhängige brauchen. Der Inhalt: zwei
Spritzen, zwei Alkohol- und Trockentupfer sowie zwei Päckchen
Ascorbinsäure, mit der das Heroin aufgelöst werden kann.
Der Kasten nimmt überdies gebrauchte Spritzen zurück: Nach
der Rückgabe
von einer ist das Set verbilligt für 2 Franken zu haben. Werden
zwei
Spriten eingeworfen, kostet es nur noch 1 Franken.
Gemeinde leert und füllt nach
Nach Angaben von Kerstin Borek, Leiterin der Abteilung Soziales und
Gesundheit der Gemeinde Cham, wurde der Kasten im Februar 2005 nach
einem Gemeinderatsbeschluss aufgehängt. Je einer hängt noch
in Baar und
in der Stadt Zug. "Nachgefüllt und geleert wird er von der
Gemeinde",
sagt Borek. Der Spritzenautomat sei eine Präventionsmassnahme. "Er
soll
eine gefahrlose Entsorgung von gebrauchten Spritzen und die
Verfügbarkeit von sterilem Material rund um die Uhr
gewährleisten. 2008
wurden rund 280 Sets aus dem Kasten in Cham verkauft. In Cham gebe es
keine verstärkte Drogenproblematik, versichert Borek. "Aber
selbstverständlich leben auch im Kanton Zug drogenabhängige
Personen."
In Baar ist der schwarze Spritzenkasten bei der öffentlichen
WC-Anlage
beim Kreuzplatz befestigt. Auch er wurde von der Gemeinde installiert.
Rund 100 Sets wurden im vergangenen Jahr daraus bezogen. "Bei uns gibt
es keine Drogenszene", so das Fazit von Clemens Eisenhut, Baars Leiter
der Abteilung Soziales und Familie.
"Wir haben in Zug keine offene Drogenszene wie Anfang der
Neunzigerjahre", informiert auch Markus Jans, Leiter des
städtischen
Sozialamtes.
Aids-Prävention
Dadurch, dass die Süchtigen sich durch den Kasten mit sterilen
Spritzen
versorgen könnten, diene er auch zur Aids-Prävention. "Wir
wollen
möglichst viele Spritzen zurückbekommen."
In den vergangenen 15 Monaten wurden aus dem Automaten in der Stadt
Zug, der sich bei der öffentlichen Toilettenanlage an der
Baarerstrasse
(am Poetry-Gallery-Gebäude) befindet, 120 Spritzen-Sets bezogen.
Konsum nimmt ab
Der Heroinkonsum habe abgenommen, so die Information vom kantonalen
Gesundheitsamt. Die kontrollierte Abgabe von Heroin und Methadon an
Schwerstsüchtige habe die Situation entschärft. Im Kanton Zug
wurden
laut Kriminalstatistik 2007 rund 7000 Straftaten verübt: 512 davon
betrafen solche im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln. Rund 270
Gesetzesübertretungen wurden wegen des Konsums von harten und
weichen
Drogen registriert.
---------------------
FACEBOOK
--------------------
punkt.ch 18.2.09
Datenangriff! Facebook schockiert seine Fans
Die Netzwerk-Plattform sammelt heimlich Daten - selbst wenn sie
gelöscht sind
Aufruhr im Netz. Die riesige Facebook-Gemeinde ist schockiert. Die
Netzwerk-Plattform, auf der sich eine Million Schweizer online mit
Freunden treffen - sie hat ihre Nutzungsbestimmungen geändert.
Klammheimlich.
Schon vor zwei Wochen. Doch bemerkt wurde es erst jetzt. Seit dem 4.
Februar kann Facebook von Mitgliedern alle Daten speichern und damit
machen, was es will.
Der Widerstand wächst
Betroffen vom Datenklau sind selbst Leute, die ihr Benutzerprofil
längst gelöscht haben. Das bedeutet: Ob mit Liebesgedicht
oder mit
intimen Fotos - wer einmal in Facebook drin ist, kommt aus dem Netz nie
mehr raus. Bei den Nutzern regt sich Widerstand. Die Gruppe "Meine
Daten gehören mir" wächst rasant.
Entsetzt ist auch der Eidgenössische Datenschützer:
"Wäre Facebook eine
Schweizer Firma, würde sie gegen das Gesetz verstossen."
Was Experten raten seite 7
--
Facebook hintergeht User und sichert sich ihre Daten
Socialnetwork-Plattform änderte klammheimlich die
Geschäftsbedingungen - die Empörung ist gross
Die neue Facebook-Gruppe verzeichnet jede Sekunde Dutzende
Neuzugänge.
Alle sind stinksauer. "Meine Daten gehören mir" heisst die Gruppe,
die
gestern Nachmittag ins Leben gerufen wurde. Eine Stunde später
hatte
sie schon über 1000 Mitglieder, um 20 Uhr warens schon über
8000.
Löschen nützt nichts mehr
Die Aufregung bei den Facebook- Fans ist gross. Denn die
Socialnetwork-Plattform nutzt neuerdings ihre Daten - selbst wenn sie
längst gelöscht sind.
Fotos, Videos, Texte oder persönliche Angaben - Facebook kann sie
nutzen, kopieren, aufbewahren und veröffentlichen. Und damit Geld
verdienen. Die Empörung ist vor allem gross, weil alles
klammheimlich
ablief.
Facebook hat einfach die allgemeinen Geschäftsbedingungen
geändert. Die
Mitglieder wurden weder informiert, noch hatten sie die
Möglichkeit,
unter den alten Bedingungen auszusteigen.
"Wäre Facebook eine Schweizer Firma, würde sie gegen das
Gesetz
verstossen", heisst es beim Eidgenössischen Datenschützer. In
den USA
scheint das Vorgehen legal zu sein. Internet-Spezialist Guido Rudolphi:
"Die Betreiber haben sich juristisch ganz gewiss abgesichert, bevor sie
die Geschäftsbestimmungen geändert haben."
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (24) habe sich mit diesem
Schachzug
einen weiteren Goldesel verschafft, meint Rudolphi. "Facebook hat heute
etwa 175 Millionen User und es werden immer mehr. Viele Firmen wollen
diese Daten kaufen. Das ist ein riesiges Geschäft."
"Facebook schützen"
Inzwischen hat sich auch Zuckerberg selber zu Wort gemeldet. "Wir
machen das nicht, um von Ihnen zu profitieren", sagt der Amerikaner. Es
gehe nur darum, Facebook zu schützen, wenn es seinen Mitgliedern
ermöglicht, Inhalte mit anderen zu teilen. Die User sind trotzdem
empört.
claudia.blumer@punkt.ch
--
Tipps für User
Internet-Experte Guido Rudolphi gibt Tipps für den Umgang mit
Facebook:
• Wer ein Foto von sich ins Internet stellt, sollte sich überlegen:
Würde ich das Foto auch im Quartierladen an die Theke hängen?
Macht es
mir nichts aus, wenn das Bild noch in 20 Jahren im Internet kursiert?
• Mit dem Geburtsdatum schliesst man sich einer Marketingzielgruppe an.
Wer dies verhindern will, muss mit Daten vorsichtig sein, die eine
Selektion ermöglichen. So auch mit der Angabe des Landes.
• Telefonnummer im Internet ist ein No-go. Vorsicht auch mit der
E-Mail-Adresse. Besser eine Wegwerf-Adresse verwenden.
• Man sollte nicht unbedingt einer Gruppe beitreten - sonst gehört
man schneller zu einer Marketing-Zielgruppe
----------------
RAZZIA
---------------
bernerzeitung.ch 18.2.09
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Polizei-beschlagnahmte-Waffen-und-Gasmasken/story/20553722
(mit Bildern)
Polizei beschlagnahmte Waffen und Gasmasken
Nach dem Überfall auf die Freiburger Bar "Elvis et moi" vom
letzten
Oktober hat die Polizei gestern Dienstag acht Wohnungen in der Stadt
Bern durchsucht. Gegen eine Person ist Haftbefehl erlassen worden.
Am 11. Oktober hatten ungefähr 30 maskierte und mit Stöcken
bewaffnete
Personen die Bar "Elvis et moi" in Freiburg verwüstet. Nach
Angaben der
Freiburger Kantonspolizei handelte es sich um eine persönliche
Abrechung zwischen Mitgliedern der Berner linksextremer Szene und den
Veranstaltern eines privaten Festes. Allen Tätern gelang damals
die
Flucht, ein Polizist wurde verletzt.
Gestern früh um 6.00 Uhr sind aufgrund bisheriger Ermittlungen in
der
Stadt Bern acht Wohnungen durchsucht und mehrere Gegenstände,
darunter
verbotene Waffen, beschlagnahmt worden. Sieben Personen wurden
vorübergehend verhaftet. Sechs kamen nach ihrer Einvernahme wieder
auf
freien Fuss, gegen eine Person wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Es
handelt sich dabei um einen 22-jährigen, in der Schweiz geborenen
und
wohnhaften Deutschen. (pd/hos)
---
bernerzeitung.ch 18.2.09
Hausdurchsuchungen in Berns linksextremer Szene
Nach dem Überfall auf die Freiburger Bar "Elvis et moi" vom
letzten
Oktober, hat die Polizei gestern Dienstag acht Wohnungen in der Stadt
Bern durchsucht. Gegen eine Person ist Haftbefehl erlassen worden.
Am 11. Oktober hatten ungefähr 30 maskierte und mit Stöcken
bewaffnete
Personen die Bar "Elvis et moi" in Freiburg verwüstet. Nach
Angaben der
Freiburger Kantonspolizei handelte es sich um eine persönliche
Abrechung zwischen Mitgliedern der Berner linksextremer Szene und den
Veranstaltern eines privaten Festes. Allen Tätern gelang damals
die
Flucht, ein Polizist wurde verletzt.
Gestern früh um 6.00 Uhr sind aufgrund bisheriger Ermittlungen in
der
Stadt Bern acht Wohnungen durchsucht und mehrere Gegenstände,
darunter
verbotene Waffen, beschlagnahmt worden. Sieben Personen wurden
vorübergehend verhaftet. Sechs kamen nach ihrer Einvernahme wieder
auf
freien Fuss, gegen eine Person wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Es
handelt sich dabei um einen 22-jährigen, in der Schweiz geborenen
und
wohnhaften Deutschen.
(pd/hos)
---
20min.ch 18.2.09
Freiburg
Festnahmen nach Angriff auf Bar
Über vier Monate nach der Verwüstung einer Freiburger Bar
sind am
Dienstag sieben Personen festgenommen worden. Eine Abrechnung zwischen
der Berner Linksszene und Veranstaltern eines Anlasses steht als Motiv
im Vordergrund.
Dies gab die Freiburger Polizei am Mittwoch bekannt. Bei dem
Blitzangriff einer Gruppe von rund 30 maskierten und mit Stöcken
bewaffneten Personen auf die Bar "Elvis et moi" am vergangenen 11.
Oktober war ein Polizist verletzt worden. Die Angreifer, welche
gemäss
einem Bekennerschreiben zur "Antifaschistischen Aktion" zählten,
zertrümmerten während einem von der Vereinigung "Soleil noir"
privat
organisierten Abend mit einem Auftritt einer Gruppe aus der Gothikszene
Mobiliär und zündeten eine Tränengasgranate.
Die Gewalttäter liessen auf der Flucht Gegenstände
zurück, deren
Analyse es nun erlaubte, bis zum Milieu vorzustossen, wie die
Freiburger Kantonspolizei schreibt. So wurden in Zusammenarbeit mit der
Berner Polizei in Bern sieben Personen im Alter zwischen 20 und 30
Jahren festgenommen und acht Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Sechs der
Festgenommenen wurden nach ihren Einvernahmen wieder auf freien Fuss
gesetzt. Gegen einen 22-jährigen in der Schweiz geborenen und
wohnhaften Deutschen wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Bei den
Hausdurchsuchungen wurden mehrere Gegenstände, verschiedene
Dokumente,
verbotene Waffen sowie Material, das vermutlich bei Landfriedensbruch
eingesetzt wird, beschlagnahmt.
Die Hintergründe des Angriffs blieben zunächst weiterhin im
Dunkeln.
Die These, wonach es sich um eine persönliche Abrechnung zwischen
Mitgliedern der Berner Linksszene und den Veranstaltern des privaten
Abends handelt, lässt sich laut Polizei weiter aufrechterhalten.
Nicht
vollständig ausgeschlossen werden könne auch die These,
wonach die
Gewalttäter aus ideologischen Beweggründen gehandelt haben.
Mit den Anhaltungen habe die Strafuntersuchung eine neue Phase
erreicht. Weitere Indizien könnte laut Polizei die Auswertung des
bei
den Hausdurchsuchungen beschlagnahmten Materials geben. Die
Ermittlungen werden weiter geführt. Es stehe noch nicht fest, ob
in
Zukunft weitere Zwangsmassnahmen angeordnet werden müssten.
Quelle: AP
---
20min.ch 18.2.09
Bar "Elvis et moi" saccagé à Fribourg
Sept membres de l'extrême gauche bernoise interpellés
Sept personnes soupçonnées d'être liées au
saccage du bar fribourgeois
"Elvis et moi" en octobre dernier ont été
interpellées mardi matin à
Berne par la police cantonale fribourgeoise.
Il s'agit de membres de la scène d'extrême gauche.
Six des personnes ont été libérées en fin
de journée. La septième, âgée
de 22 ans, a été placée sous mandat d'arrêt
et déférée au juge de la
détention, a indiqué mercredi le juge d'instruction
fribourgeois Marc
Bugnon.
Les motivations de l'attaque du bar ne sont pas encore claires. La
thèse du règlement de comptes personnels reste
envisagée, même si celle
des motivations idéologiques de la part des casseurs n'est pas
écartée,
a précisé M. Bugnon.
Le samedi 11 octobre, une trentaine de casseurs vêtus de noir et
cagoulés ont fait irruption dans le bar, qu'ils ont
fracassé en
quelques minutes. L'acte, renvendiqué deux jours plus tard par
un
groupe d'extrême gauche, visait à empêcher la tenue
d'un concert
gothique du groupe milanais "Camerata Mediolanese".
La soirée était organisée par l'association
lausannoise "Soleil Noir",
dont l'apparence de ses membres rappelle les mouvements
d'extrême-droite. Selon M. Bugnon, l'un des organisateurs avait
déjà eu
maille à partir de manière violente avec l'un des membres
du groupe
d'extrême gauche. La personne maintenue en détention est
un proche de
ce dernier, a souligné le juge d'instruction.
Après avoir saccagé le bar, les agresseurs s'en
étaient pris à une
patrouille de police arrivée sur les lieux. Lors de
l'altercation, un
gendarme avait été légèrement blessé
à la main. Les casseurs avaient
réussi à prendre la fuite, abandonnant dans une ruelle
leurs cagoules
et bâtons.
Source: SDA/ATS
-------------------
TARNAC-9
-------------------
Freies Sender Kombinat (Hamburg) 18.2.09
Aktueller Stand der Verfahren gegen die "anarcho-autonome-Bewegung" in
Frenkreich (tarnac9)
das interview wurde mit einem menschen aus dem soli-komitee in tarnac
zu den entwicklungen und dem momentanen stand in den verfahren gegen
die tannac9
(-konstrukt der anarcho-autonomen-bewegung/anti-terrorismus)
geführt.
es enthält einen kurzen rückblick, die entwicklung der
soli-arbeit,
einen bericht über die demo am 31.01 in paris
http://www.freie-radios.net/mp3/20090218-aktuellerst-26414.ogg
http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=26414
(.m3u)
------------
PNOS
------------
Basler Zeitung 18.2.09
Rassismus-Bekämpfer will Urteil weiterziehen
Die Pnos selber geht nicht an nächste Instanz
Franziska Laur
Der Fricktaler Heinz Kaiser ist mit dem Urteil des Bezirksamts Aarau
gegen die Pnos ganz und gar nicht zufrieden. Er empfiehlt dem
zuständigen Staatsanwalt, in Revision zu gehen.
Heinz Kaiser aus Frick fasst seinen Unmut in kernige Worte: "Der
Richter in Aarau hätte das erstinstanzliche Urteil bestätigen
müssen.
Doch er wurde von den Pnos-Exponenten reingelegt." Auf ihrer Homepage
hatte die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) verkündet,
dass
sie das Urteil nicht weiterziehe (BaZ von gestern), da es sehr mild
ausgefallen sei. Kaiser allerdings, der den Fall durch eine Anzeige ins
Rollen gebracht hatte, war gestern gerade an einem Schreiben an den
Staatsanwalt. "Ich werde ihm empfehlen, mit dem Fall in Revision zu
gehen", sagt er zur BaZ.
Das Bezirksamt Aarau hatte im Oktober 2007 fünf Exponenten der
Pnos
wegen mehrfacher Rassendiskriminierung zu Bussen und Geldstrafen
verurteilt. Die Verurteilten zogen das Urteil ans Bezirksgericht Aarau
weiter. Dieses hat es am 29. Januar deutlich abgemildert. Der
Einzelrichter sah nur Punkt 4 des Parteiprogramms als strafrelevant an.
Darin würden Ausländern Menschenrechte abgesprochen. In einem
anderen
Punkt, in dem die Rückführung der "nicht assimilierbaren"
Ausländer
gefordert wird, gab es einen Freispruch.
"Man kann doch nicht die einen bestrafen und die anderen nicht", sagt
Kaiser, der gegen den früheren Pnos-Vorstand schon einmal Anzeige
eingereicht und härtere Urteile erwirkt hatte.
Die Verurteilten ihrerseits lassen derzeit auf ihrer Homepage
ausrichten, sie würden das Urteil akzeptieren, auch wenn sie nach
wie
vor der festen Überzeugung seien, unschuldig im Sinne der Anklage
zu
sein. Sie würden allerdings bei einem Weiterzug die Gefahr sehen,
dass
das Strafmass erhöht würde.
Nicht begütert
Beim Verzicht auf den Weiterzug des Urteils dürfte auch der
finanzielle
Aspekt eine Rolle gespielt haben. Wie der Auftritt am 28. Januar in
Aarau gezeigt hat, handelt es sich bei den fünf Pnos-Exponenten,
vier
Männer und eine Frau, um junge Leute, die keine grossen
Einkünfte
besitzen dürften. Auch geben sie sich äusserlich
unauffällig und
adrett. Mit ihrer Meinung halten sie sich allerdings auf der Homepage
nicht zurück. Die Kritik an den herrschenden Verhältnis sei
berechtigt
und das freie Wort müsse verteidigt werden: "Es ist bezeichnend
für
dieses politische System, politische Auseinandersetzungen vor dem Kadi
auszutragen statt mit Argumenten dagegenzuhalten." Sie werten den
Antirassismusparagrafen als Unfähigkeit der Herrscher, Kritik an
ihrer
Politik angemessen zu beantworten.
Kaiser kritisiert auch die Freisprüche im Zusammenhang mit einem
Taschenkalender, der antisemitische Karikaturen aufweist. Es sei
lächerlich, den Pnos-Vorstand von der Verantwortung zu entbinden.
"Dieser Kalender wird von der Pnos-Homepage aus vertrieben."