MEDIENSPIEGEL 8.3.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS)
- Reitschule-Initiative: RH-Kommentare
- PNOS flüchtet, Antifa demonstriert
- Näfels und die Rechtsextremen
- Progr: Applaus + Kritik
- Frauenkampftag ZH
- Uni-Arbeit zu Sans-Papiers
- Das Kofmehl und das Rauchverbot
- Gepanschtes Kokain: 1 Toter und 6 Erkrankte in Lausanne
- Anti-Atom: Bürgis wollen AKWs
- NPD vor Pleite

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REITSCHULE
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Mi 11.03.09
19.00 Uhr - SousLePont - Spanien Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age, Marcel Leemann Physical Dance Theater.

Do 12.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter - elektronische Leckerbissen zu lesbisch-schwulem Chillen mit DJ FRATZ, Janine, Mike & DJ ELfERich
20.30 Uhr - Kino - UNCUT - Warme Filme am Donnerstag: CHUECATOWN, J. Flahn, Spanien 2007

Fr 13.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age, Marcel Leemann Physical Dance Theater.
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Tintenfischalarm, E. Scharang, Österreich 2005

Sa 14.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age, Marcel Leemann, Physical Dance Theater.tt
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Erik(A) - Der Mann der Weltmeisterin wurde, K. Mayer, Österreich 2005
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside: D-Bridge (Exit Recs/GB), Support: Deejaymf (Cryo.ch), VCA (Biotic Recs), Ryck (Rabass), Submerge (Family Guy) -- Drum'n'Bass

So 15.03.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Sex am Sonntag (mit Barbetrieb ab 19.00 Uhr): shortbus von John Cameron Mitchell, USA, 2006; THE RASPERRY REICH von Bruce LaBruce, UK, 2004

Infos: www.reitschule.ch

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kulturstatt.derbund.ch 5.3.09

Der kleine Diktator bei Kavka

Von Benedikt Sartorius um 16:02    [ Rock & Pop ]

Als "unbernisch unbescheiden grosseuropäisch rockundergroundig electropumpend abgehend" bezeichnete Herr Pauli vor Jahresfrist das Debütalbum des Bonaparte. Weiter galt es aus der Ferne zu konstatieren, dass es die Platte und das Lied "Too Much" bis ins deutsche Popfeuilleton und auf Platz 22 in der honorigen "Songs des Jahres"-Liste der Spex schafften.

Der ehemalige Signorino TJ geht also mit den nervendsten Ohrwürmerslogans seinen Weg und den führt in nun in die erste Ausgabe der neuen Show des MTV-Prominenten Markus Kavka (ältere Semester erinnern sich eventuell noch an die musikfernsehtechnische Sternstunde Viva 2, wo der nicht umstrittene Herr zum ersten Mal erblickt wurde.)

Bonaparte im Konzert: 25. März im Dachstock.

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(ST)REITSCHULE
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Bund 7.3.09

Reitschule versus Initiativkomitee

Stadt Bern Die Berner Reitschule fordert das Initiativkomitee auf, das Volksbegehren "Schliessung und Verkauf der Reitschule" zurückzuziehen. Die Initiative ist vorgestern von einer Gruppe rund um Erich J. Hess (jsvp) eingereicht worden ("Bund" von gestern). Die Reitschul-Betreiber "bedauern", dass das Komitee trotz drei verlorenen Abstimmungen dem Stimmvolk erneut eine "unsinnige und teure Abstimmung aufzwingt".

Im Weiteren bezichtigen die Reitschul-Betreiber das Initiativkomitee "falscher Behauptungen". Tatsächlich irrte Hess in einem Punkt: Die Stimmbevölkerung verwarf die Anti-Reitschul-Initiative im Jahr 2000 mit gut 67 Prozent Nein-Stimmen und nicht lediglich mit wenigen Stimmen Unterschied, wie Hess sagte. Er habe die Abstimmung mit einer Reitschule-Sanierungs-Abstimmung "verwechselt", sagte Hess gestern auf Anfrage. Gleichwohl hat die Initiative laut Hess sehr gute Chancen; ein Rückzug komme nicht infrage. (phi)

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Reitschule

Alle Initiativen bisher gescheitert

Die Reitschule Bern fordert die Verantwortlichen auf, die Reitschul-Initiative zurückzuziehen. Die lediglich 5041 Unterschriften, die zu Stande gekommen sind, seien ein Zeichen, dass sich auch viele Bürgerliche nicht von den diffamierenden Äusserungen blenden liessen. Aktuell handelt es sich um die vierte Anti-Reitschul-Initiative in der 21-jährigen Geschichte der Institution.

pd

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PNOS-KUNDGEBUNG
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Indymedia 8.3.09

Keine Toleranz der Intoleranz ::

AutorIn : antifa         

Communiqué vom 08.03.2009

Am 8. März 2009 marschierten etwa 100 Nazis durch die Berner Altstadt. Der Anlass für den unbewilligten Aufmarsch war die Verurteilung fast des gesamten PNOS-Vorstands wegen Rassendiskriminierung. Zuletzt hatten die Nazibands "Indiziert" und "Amok" am 2. August 2008 in Bern ein klandestin organisiertes Konzert im Bümplizer Begegnungszentrum Bienzgut durchgeführt. Die "Indiziert"-Mitglieder waren erneut massgeblich an der Organisation und Durchführung der Naziaktivitäten beteiligt.     
    
Ursprünglich wollten die Nazis durch Burgdorf marschieren, wo mehrere hohe PNOS-Kader leben. Die Stadt hatte den Aufmarsch bewilligt, vor der Öffentlichkeit geheim gehalten und der PNOS verboten, auf ihrer Homepage Werbung zu machen. Nachdem der Termin über Naziforen bekannt wurde, mobilisierten antifaschistische Kräfte nach Burgdorf und machten so eine breite Öffentlichkeit auf Burgdorfs Naziproblem aufmerksam. Daraufhin verbot die Stadt den Umzug der PNOS, bewilligte jedoch eine Platzkundgebung.

Der trotz des städtischen Verbots von der PNOS in der Presse angekündigte Umzug konnte von der Antifa verhindert werden. Burgdorfs Bürger manifestierten ihr Verständnis von Demokratie durch ihre peinliche Abwesenheit, während rund 200 Antifas unbewilligt gegen Rassismus demonstrierten.

Nachdem die Pläne der PNOS in Burgdorf vereitelt wurden, mobilisierten die Nazis nach Bern. Die Polizei zeigte sich unfähig oder unwillens den Naziaufmarsch zu verhindern. Erst eine Demonstration von über 250 Antifas konnte mit der Drohung unmittelbarer Gewalt den Aufmarsch beenden, die Nazis mussten sich aus Bern zurückziehen.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass der Staat Naziaufmärsche durch Verbote nicht verhindern kann oder will. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die Antifa Naziaufmärsche effektiv verhindern will und kann. Faschistische Aufmärsche dürfen nicht zur Normalität werden. Wehret den Anfängen!

Antifa Bern, Autonome Antifa Freiburg, Antifa Oberland, Bündnis alle gegen Rechts, Repro

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police.be.ch 8.3.09

Burgdorf / Bern

PNOS-Demo: Zusammenfassung der Ereignisse (Stand Sonntag, 8. März 2009, 1700 Uhr)

pkb. Situation in Burgdorf und in Bern

Situation in Burgdorf

Der Auftrag der Kantonspolizei Bern war, den ordnungsgemässen Verlauf der von der Stadt Burgdorf bewilligten Demonstration der PNOS zum Thema "Für Menschenrechte - Antirassismusgesetz abschaffen" zu gewährleisten und eine Konfrontation mit Linksaktivisten zu verhindern. Kurz vor der Demonstration (ca. um 1320 Uhr) hatten die Stadtbehörden von Burgdorf im direkten Kontakt mit den Verantwortlichen der PNOS-Demo nochmals bestätigt, dass nur eine Platzkundgebung im Raum Schützenmatte toleriert werde. Kurz vor dem geplanten Demo-Beginn zog dann plötzlich der Grossteil der rund 50 anwesenden PNOS-Aktivisten ab, wie sich zeigte, in Richtung Bern. Gleichzeitig hatten sich in der oberen Altstadt von Burgdorf etwa 200 vorwiegend Linksaktivisten versammelt. Die Kantonspolizei hatte auch dort ein Dispositiv bezogen, das eine Konfrontation mit den Rechtsextremen verunmöglichte. Nachdem die PNOS-Leute weg waren, zogen die Linksaktivisten zum Bahnhof und bestiegen kurz nach 15 Uhr den Zug nach Bern.

Situation in Bern

Unbewilligte Kundgebung der PNOS

Bereits kurz vor 14 Uhr besammelten sich rund 60 Rechtsradikale beim Klösterlistutz zu einer unbewilligten und offenbar geplanten Aktion. Sie zogen unter stetem Zulauf durch die Altstadt bis zum Bundesplatz, wo eine Platzkundgebung mit ca. 150 Teilnehmenden stattfand. Anschliessend marschierten sie wieder zurück bis zum Bärengraben, wo sich der Umzug auflöste. Zu einer Konfrontation mit Linksaktivisten kam es nicht.

Diese veranstalteten nach ihrem Eintreffen in Bern ebenfalls einen unbewilligten Umzug vom Bahnhof über die Neuengasse auf den Waisenhausplatz und via Spitalgasse zur Reithalle. Die Kantonspolizei hatte inzwischen zusätzliche Kräfte aus Burgdorf herangezogen, die jedoch nicht zum Einsatz kamen.

(S/fm)

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pnos.ch 8.3.09

PNOS demonstriert in Bern

Als Reaktion auf das Verbot einer Manifestation in Burgdorf, zogen heute 200 Nationalisten durch Bern und hielten auf dem Bundesplatz zwei Reden. Die Demonstration dauerte rund 45 Minuten und formierte sich zu Beginn beim Bärengraben. Danach kam sie via Altstadt, Münster und Zytglogge auf dem Bundesplatz zum Stehen. Der Rückweg verlief ebenfalls via Altstadt, wobei sich der Protestzug etwa um 15 Uhr beim Bärengraben wieder auflöste.

Die Kundgebung verlief reibungslos und ohne Vorfälle. Währenddem verschiedene antifaschistische Organisationen - ebenfalls aus dem Ausland - dazu aufgerufen hatten, die Burgdorfer Oberstadt in Beschlag zu nehmen, zog es die PNOS vor, sich den Vorgaben des Burgdorfer Gemeinderates nicht zu unterwerfen und in die Offensive zu gehen. Die politischen sowie antifaschistischen Bestrebungen, die PNOS und ihren völlig gerechtfertigen Protest gegen Maulkorb und Meinungsunterdrückung zu marginalisieren und kriminalisieren, verliefen so im Sand.

Die PNOS hat heute unter Beweis gestellt, dass sie fähig ist, immer und überall ihren Unmut über die herrschenden Zustände auf die Strasse zu tragen. Die PNOS lässt sich dabei von niemanden an die kurze Leine nehmen. Die Mitglieder der PNOS sind in erster Linie Eidgenossen und nicht Knechte, die sich ihre Rechte von den Hofnarren der Hochfinanz vorschreiben lassen. Ebenfalls wehrt sich die PNOS dagegen, Rücksicht auf die engstirnigen Befindlichkeiten antifaschistischer Organisationen zu nehmen, denen im Wahn ihrer zivilreligiösen Vorstellung von einer "besseren Welt" jedes noch so verwerfliche Mittel Recht ist.

Die PNOS bedankt sich bei allen Anwesenden. Insbesondere bedankt sie sich bei jenen Anwesenden, welche sich nach Burgdorf begeben haben. Dieser Marsch auf Bern wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein.

Rede, welche auf dem Bundesplatz gehalten wurde
http://pnos.ch/media/2009_03_08_rede_arg.pdf
Flugblatt, welches verteilt wurde während dem Umzug
http://pnos.ch/media/2009-03-08_flugblatt_arg.pdf

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Tagesschau 8.3.09

Geplante PNOS-Demo in Burgdorf nicht stattgefunden
http://www.sf.tv/videoplayer/embed/213e8851-9bfa-4ecf-b109-ca0490e37e99&live=false

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derbund.ch 8.3.09

Rechtsextreme machten sich aus dem Staub

Die bewilligte Demonstration der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) in Burgdorf BE hat nicht stattgefunden.

Die PNOS-Anhänger versammelten sich zwar in zunächst in Burgdorf, zogen dann aber nach Bern weiter. Nachdem in Burgdorf die Gefahr bestanden habe, dass die Stadt selbst eine Platzkundgebung auflösen könnte, habe man die Kundgebung nach Bern verlegt, sagte Markus Martig, Leiter der Sektion PNOS Emmental am späteren Nachmittag auf Anfrage.

Auf dem Berner Bundesplatz demonstrierten nach Angaben Martigs schliesslich rund 200 Personen gegen die Antirassismusstrafnorm. Die Kantonspolizei Bern sprach in einer Mitteilung von zunächst rund 60 Rechtsradikalen, die sich unter stetem Zustrom durch die Innenstadt zum Bundesplatz bewegten, wo schliesslich rund 150 Personen einer Platzkundgebung beiwohnten.

Rund 200 Antifas in Burgdorf

Während sich in Burgdorf die ersten PNOS-Anhänger Richtung Bern aufmachten, versammelten sich an einem anderen Ort in der Burgdorfer Innenstadt über zweihundert Linksautonome zur Gegenkundgebung. Nach dem Abzug der PNOS aus Burgdorf verschob sich auch die Antifa-Gruppe gegen 15 Uhr in Richtung Hauptstadt. In Bern angekommen, zog die Gruppe noch spontan durch die Innenstadt.

Vor der Reitschule löste sich die Kundgebung am späten Nachmittag auf. Weder in Burgdorf noch in Bern kam es am Nachmittag zu Konfrontationen zwischen rechts- und linksextremen Kräften oder gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Burgdorfer Gemeinderat wehrt sich

Die Demonstrationen sorgten im Vorfeld für Diskussionen. Die Stadt Burgdorf wollte die PNOS-Demo ursprünglich nicht bewilligen. Ein PNOS-Rekurs beim Regierungsstatthalter war dann aber erfolgreich. Burgdorf habe kein einschränkendes Kundgebungsreglement wie etwa Bern, hatte der Regierungsstatthalter argumentiert.

Die Stadt Burgdorf bewilligte daraufhin eine Platzkundgebung, nicht aber einen Demonstrationszug der PNOS. Linksautonome Kreise mobilisierten ihrerseits auf einschlägigen Internetseiten, um den PNOS-Aufmarsch in Burgdorf zu verhindern.

Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block - mit solchen Äusserugnen wehrten sich der Gemeinderat und zahlreiche Parteien gegen den Aufmarsch der rechts- und linksextremenen Szene. Die Stadt werde von destruktiven Kräften als Kulisse missbraucht. Man wolle weder rechte Hassprediger noch linke Krawallbrüder in der Emmestadt. (raa/sda)

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Umzug bleibt verboten

Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) darf heute Sonntag lediglich an einer Platzkundgebung auf der Schützenmatte gegen das Antirassismusgesetz demonstrieren, nicht aber mit einem Umzug durch die Stadt. Dies hat Regierungsstatthalter Franz Haussener entschieden. Auf eine entsprechende Beschwerde der rechtsradikalen Gruppierung sei er nicht eingetreten, weil sie keine gesetzesmässigen Statuten habe und deshalb nicht beschwerdeberechtigt sei. Doch selbst wenn die Veranstalter beschwerdeberechtigt gewesen wären, hätte er keinen Umzug bewilligt, sagt Haussener. Denn "von seinem Recht auf Meinungsäusserung kann man auch an einer Platzkundgebung Gebrauch machen". jho

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bernerzeitung.ch 8.3.09
(http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Verwirrung-um-PNOSDemo/story/17717090 - mit Fotos + Telebärn-Video)

Verwirrung um PNOS-Demo

Die bewilligte Demonstration der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) in Burgdorf hat nicht stattgefunden. Die PNOS-Anhänger versammelten sich zwar in Burgdorf, zogen dann aber nach Bern weiter.

Nachdem in Burgdorf die Gefahr bestanden habe, dass die Stadt selbst eine Platzkundgebung auflösen könnte, habe man die Kundgebung nach Bern verlegt, sagte Markus Martig, Leiter der Sektion PNOS Emmental am späteren Nachmittag auf Anfrage.

Auf dem Berner Bundesplatz demonstrierten nach Angaben Martigs schliesslich rund 200 Personen gegen die Antirassismusstrafnorm. Während sich in Burgdorf die ersten PNOS-Anhänger Richtung Bern aufmachten, versammelten sich an einem anderen Ort in der Burgdorfer Innenstadt mehrere hundert Linksautonome zur Gegenkundgebung.

Nach dem Abzug der PNOS aus Burgdorf verschob sich auch die Antifa-Gruppe gegen 15 Uhr in Richtung Hauptstadt. In Bern angekommen zog die Gruppe noch spontan durch die Innenstadt. Vor der Reitschule löste sich die Kundgebung am späten Nachmittag auf. Weder in Burgdorf noch in Bern kam es am Nachmittag zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Zuerst nicht bewilligt

Die Demonstrationen sorgten im Vorfeld für Diskussionen. Die Stadt Burgdorf wollte die PNOS-Demo ursprünglich nicht bewilligen. Ein PNOS-Rekurs beim Regierungsstatthalter war dann aber erfolgreich.

Burgdorf habe kein einschränkendes Kundgebungsreglement wie etwa Bern, hatte der Regierungsstatthalter argumentiert. Die Stadt Burgdorf bewilligte daraufhin eine Platzkundgebung, nicht aber einen Demonstrationszug der PNOS.

Linksautonome Kreise mobilisierten ihrerseits auf einschlägigen Internetseiten, um den PNOS-Aufmarsch in Burgdorf zu verhindern. Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block wehrten sich der Gemeinderat und zahlreiche Parteien gegen den Aufmarsch der rechts- und linksextremenen Szene. Die Stadt werde von destruktiven Kräften als Kulisse missbraucht. (zes/sda)

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20min.ch 8.3.09

Verwirrspiel um Pnos-Demo

von Patrick Marbach

Rechtsextreme und Linke lieferten sich gestern ein Katz-und-Maus-Spiel. Statt wie angekündigt in Burgdorf zu demonstrieren, marschierte die Pnos vors Bundeshaus.
 
Nur ein Häufchen Glatzköpfe versammelte sich gestern um 14 Uhr bei der Burgdorfer Schützenmatte. Der eigentliche Aufmarsch fand derweil in Bern statt: "Wir lassen uns nicht vorschreiben, wo wir zu demonstrieren haben", erklärt Pnos-Sprecher Renato Bachmann. Ohne Bewilligung, aber ungehindert zogen gut 150 Rechtsextreme vom Bärengraben bis vors Bundeshaus und wieder zurück. "In Burgdorf hätten wir nur eine Platzkundgebung durchführen dürfen und es wäre zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen", sagt Bachmann. Denn dort hatten sich rund 200 Linksaktivisten zu einer Gegendemo formiert. Als sie vom Ausweichen der Pnos nach Bern erfuhren, reisten sie ebenfalls in die Bundeshauptstadt, trafen aber zu spät ein, um die Rechts extremen noch zu stören.

Zur Unterstützung der Polizei standen in Burgdorf bewaffnete private Sicherheitsleute im Einsatz. "Wir regelten hauptsächlich den Verkehr, wären aber zu mehr bereit gewesen", sagt Sascha Grossenbacher von der Firma Apollo Security. Das Gewaltmonopol der Polizei werde dadurch nicht verletzt: "Wir tragen Waffen zum Selbstschutz und können sie verhältnismässig einsetzen."

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20min.ch 8.3.09
(http://www.20min.ch/news/bern/story/24491812 - mit Fotos)

Demo verlegt

PNOS spielt Katz-und Maus

Die bewilligte Demonstration der rechtsextremen Pnos sollte eigentlich in Burgdorf stattfinden. Dort besammelten sich gleichzeitig auch Linksautonome für eine Gegenkundgebung. Offenbar waren die Linken in Überzahl. Also verlegte die PNOS ihre Demo kurzerhand nach Bern.

Nachdem in Burgdorf die Gefahr bestanden habe, dass die Stadt selbst eine Platzkundgebung auflösen könnte, habe man die Kundgebung nach Bern verlegt, sagte Markus Martig, Leiter der Sektion PNOS Emmental am späteren Nachmittag auf Anfrage.

Auf dem Berner Bundesplatz demonstrierten nach Angaben Martigs schliesslich rund 200 Personen gegen die Antirassismusstrafnorm. Die Kantonspolizei Bern sprach in einer Mitteilung von zunächst rund 60 Rechtsradikalen, die sich unter stetem Zustrom durch die Innenstadt zum Bundesplatz bewegten, wo schliesslich rund 150 Personen einer Platzkundgebung beiwohnten.

Rund 200 Antifas in Burgdorf

Während sich in Burgdorf die ersten PNOS-Anhänger Richtung Bern aufmachten, versammelten sich an einem anderen Ort in der Burgdorfer Innenstadt über zweihundert Linksautonome zur Gegenkundgebung.

Nach dem Abzug der PNOS aus Burgdorf verschob sich auch die Antifa-Gruppe gegen 15 Uhr in Richtung Hauptstadt. In Bern angekommen, zog die Gruppe noch spontan durch die Innenstadt. Vor der Reitschule löste sich die Kundgebung am späten Nachmittag auf.

Weder in Burgdorf noch in Bern kam es am Nachmittag zu Konfrontationen zwischen rechts- und linksextremen Kräften oder gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Burgdorfer Gemeinderat wehrt sich

Die Demonstrationen sorgten im Vorfeld für Diskussionen. Die Stadt Burgdorf wollte die PNOS-Demo ursprünglich nicht bewilligen. Ein PNOS-Rekurs beim Regierungsstatthalter war dann aber erfolgreich.

Burgdorf habe kein einschränkendes Kundgebungsreglement wie etwa Bern, hatte der Regierungsstatthalter argumentiert. Die Stadt Burgdorf bewilligte daraufhin eine Platzkundgebung, nicht aber einen Demonstrationszug der PNOS.

Linksautonome Kreise mobilisierten ihrerseits auf einschlägigen Internetseiten, um den PNOS-Aufmarsch in Burgdorf zu verhindern.

Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block wehrten sich der Gemeinderat und zahlreiche Parteien gegen den Aufmarsch der rechts- und linksextremenen Szene. Die Stadt werde von destruktiven Kräften als Kulisse missbraucht. Man wolle weder rechte Hassprediger noch linke Krawallbrüder in der Emmestadt.
Quelle: SDA/ATS

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bernerzeitung.ch 8.3.09

PNOS-Demo: Noch ist alles ruhig

Von jho/zes. Aktualisiert um 12:37 Uhr

Für heute Sonntag ist die Demonstration der PNOS in Burgdorf angekündigt. Linksautonome drohten mit Störaktionen. Anwohner treffen erste Vorkehrungen gegen Sachbeschädigungen.

Die PNOS wird am Sonntagnachmittag zwischen 14 und 16 Uhr eine Platzkundgebung ausserhalb der Altstadt durchführen. Ein Umzug wurde trotz Beschwerde der Partei vom Regierungsstatthalter abgelehnt. Zur Zeit ist die Lage noch ruhig. Anwohner und Restaurantbesitzer treffen erste Vorkehrungen, um sich gegen allfällige Sachbeschädigungen zu schützen. Viele Gartenterrassen wie auch der Kiosk bleiben geschlossen. Eine kleine Einsatztruppe der Polizei hat am Bahnhof Stellung bezogen.

Politiker übten Kritik

Die Burgdorfer Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch (SP) übte am Freitag Kritik an der Kundgebung: "Wir werden als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht". Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block, sondern bunt. Parteiübergreifend wurde im Vorfeld mit einer Aktion von SP, BDP, FDP, die Grünen, CVP, die EDU und EVP Extremismus und Gewalt verurteilt. Initiiert wurde die Aktion von einem Mitglied der Jungfreisinnigen. (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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Umzug bleibt verboten

Jetzt ist es definitiv: Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) darf morgen Sonntag lediglich an einer Platzkundgebung auf der Schützenmatte gegen das Antirassismusgesetz demonstrieren, nicht aber mit einem Umzug durch die Stadt. Dies hat Regierungsstatthalter Franz Haussener entschieden. Auf eine entsprechende Beschwerde der rechtsradikalen Gruppierung sei er nicht eingetreten, weil sie keine gesetzesmässigen Statuten habe und deshalb nicht beschwerdeberechtigt sei. Doch selbst wenn die Veranstalter beschwerdeberechtigt gewesen wären, hätte er keinen Umzug bewilligt, sagt Haussener. Denn "von seinem Recht auf Meinungsäusserung kann man auch an einer Platzkundgebung Gebrauch machen". jho

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Bund 7.3.09

Der Regierungsstatthalter stützt Entscheid des Burgdorfer Gemeinderats

Pnos bleibt an kurzer Leine

Der Burgdorfer Gemeinderat hat der rechtsextremen Pnos für morgen Sonntag nur eine Demonstration auf der Schützenmatte bewilligt und den Umzug durch das Stadtzentrum untersagt. Die Pnos wollte diesen Entscheid nicht akzeptieren ("Bund" vom 5.2.). Nun hat der Burgdorfer Regierungsstatthalter aber eine entsprechende Beschwerde der Pnos abgelehnt, wie Stadtschreiber Roman Schenk sagt. Damit bleibt es dabei: Die Pnos hat nur eine Bewilligung für eine Demonstration auf der Schützenmatte. Für die Gegendemonstration von linksradikalen Gruppierungen liegt laut Roman Schenk keine Bewilligung vor. Die Pnos will am Sonntag in Burgdorf gegen die Rassismusstrafnorm demonstrieren. Die Antifa und andere linksradikale Gruppierungen wollen dagegen protestieren und mobilisieren für Störaktionen.

Der Burgdorfer Gemeinderat und verschiedene politische Parteien haben gestern vor den Medien derweil klargemacht, dass sie Gewalt und Rassismus nicht dulden. "Wir werden als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht", kritisierte SP-Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch laut dem Communiqué. Sie stellte gleichzeitig aber auch klar: "Das lassen wir so nicht stehen." Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block, sondern bunt. Alle Menschen seien gleichberechtigt, woher sie auch kämen. Menschenverachtende Haltungen hätten keinen Platz, betonte Zäch. "Wir wollen in Burgdorf weder rechtsextreme Hassprediger noch linksextreme Krawallbrüder", doppelte der FDP-Präsident, Stadtrat Michael Ritter, nach.

 Gegen Extremismus und Gewalt stellten sich auch die SP, die BDP, die Grünen, die CVP, die EVP, die EDU und das Frauennetz Burgdorf. Initiiert wurde die Aktion von einem Mitglied der Jungfreisinnigen. Auch die Burgdorfer SVP distanziert sich in einem separaten Communiqué von jeglichen Demonstrationen am Sonntag. (tga/sda)

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BZ 7.3.09

Die Politiker wehren sich

Im Hinblick auf den geplanten Aufmarsch rechtsextremer und linksradikaler Gruppierungen von morgen Sonntag haben sich gestern Burgdorfer Politikerinnen und Politiker für Demokratie und Menschenrechte ausgesprochen. Gegen jegliche Art von Extremismus und Gewalt wolle man sich entschieden wehren, lautete die einhellige Meinung der Parteien.
jho/nh

Seite 29

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Umzug durch die Stadt bleibt verboten

Jetzt ist es definitiv: Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) darf morgen Sonntag lediglich an einer Platzkundgebung auf der Schützenmatte gegen das Antirassismusgesetz demonstrieren, nicht aber mit einem Umzug durch die Stadt. Dies hat Regierungsstatthalter Franz Haussener entschieden. Auf eine entsprechende Beschwerde der rechtsradikalen Gruppierung sei er nicht eingetreten, weil sie keine gesetzesmässigen Statuten habe und deshalb nicht beschwerdeberechtigt sei. Doch selbst wenn die Veranstalter beschwerdeberechtigt gewesen wären, hätte er keinen Umzug bewilligt, sagt Haussener. Denn "von seinem Recht auf Meinungsäusserung kann man auch an einer Platzkundgebung Gebrauch machen".
jho

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Vor dem Demo-Sonntag

"Burgdorf wird missbraucht"

Mit Blick auf den Aufmarsch der Rechts- und Linksradikalen bekennt sich Burgdorf "für die Demokratie und Menschenrechte". Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch und die Parteien verurteilen Extremismus "aufs Schärfste".

"Unsere Stadt ist nicht braun und kein Schwarzer Block. Sie ist bunt": Das sagte die Burgdorfer Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch gestern an einer Medienorientierung. Im Vorfeld der Pnos-Demonstration, die am Sonntag scharenweise Rechts- und Linksradikale in die Emmestadt locken wird, sagte Zäch, Burgdorf werde "als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht". Doch das, machte die SP-Frau klar, "lassen wir nicht stehen: Wir sind stärker."

 "Wir": Das sind für Zäch all jene Menschen, die "Meinungsverschiedenheiten im Dialog lösen", die "Aufrufe zum Blockieren, Sabotieren und Angreifen" mit aller Schärfe verurteilen und die "menschenverachtenden Haltungen" keinen Platz bieten. Stellvertretend für sie legten Burgdorfer Politikerinnen und Politiker gestern öffentlich ein "Bekenntnis zur Demokratie und den Menschenrechten" ab.

"Kein Ort für Extremisten"

Initiiert wurde die Veranstaltung von Elias Maier, dem Präsidenten der Jungfreisinnigen Burgdorf. Der Gymnasiast sagte, er sei enttäuscht, "dass Burgdorf schon wieder von Extremisten missbraucht wird". Deshalb habe er die Aktion "Burgdorf für Menschenrechte und Demokratie" gegründet. Am Sonntag wollte er die Aktion mit einem Fest lancieren; aus Sicherheitsgründen habe er die Gründungsfeier "mit Musik und Ansprachen" nun auf Mai verschoben.

Michael Ritter stellte im Namen seiner Partei fest, "dass die FDP und ich persönlich in unserer Stadt weder rechtsextreme Hassprediger noch linksextreme Krawallbrüder wollen". Klaus Gfeller, der Präsident der SP, geisselte das "ausländerfeindliche, menschenverachtende und rassistische" Gedankengut, das auch in Burgdorf "zum Repertoire der Neonazis" gehöre. Doch die Aufrufe "zu Provokationen, Widerstand, Gewalt und Sachbeschädigungen", welche die Antifa im Hinblick auf die Pnos-Demo erlässt, brächten ebenfalls niemanden weiter.

Für den BDP-Präsidenten Christoph Wyss geht es nicht nur am Sonntag darum, jeglichem Extremismus eine Absage zu erteilen. Extremismus sei nämlich auch, "wenn Menschen mit bestimmten Überzeugungen durch die Strassen von Burgdorf marschieren" oder "wenn Parolen von rechts und links ans Häuser und Brücken gesprayt" würden. Die Präsidentin der Grünen Freien Liste, Mirjam Mumenthaler, sagte, die Pnos widerspreche sich. Denn in der Menschenrechtskonvention sei nebst dem Diskriminierungsverbot auch das Recht auf freie Meinungsäusserung verankert. Wenn die Pnos gegen das Antirassismusgesetz protestiere, berufe sie sich auf diese Freiheit und damit auf die Menschenrechte, die sie ablehne.

"Ein schönes Zeichen"

Auch Beat Neuenschwander (CVP) sprach sich gegen Extremismus und Gewalt aus. Martin Aeschlimann (EVP) wünschte sich, "dass es in unserer Stadt für extremistische Fantasien und gewaltbereite Gruppierungen keinen Raum mehr geben wird". Dass die Behörden und Parteien den Aufmarsch der Radikalen verurteilen, sei "ein schönes Zeichen".

GFL-Grossrätin Johanna M. Schlegel wehrte sich als Vertreterin des FrauenNetzes mit Blick auf den am Sonntag stattfindenden Frauentag "gegen den Missbrauch eines international anerkannten Tages und die brutale Besetzung unserer Stadt". Die SVP und die EDU fehlten an der Pressekonferenz. Sie schlossen sich den Stellungnahmen der anderen Parteien schriftlich an.

Johannes Hofstetter

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Berner Rundschau 7.3.09

Burgdorf wehrt sich gegen Rufschädigung

Morgen Sonntag demonstriert die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) in Burgdorf gegen die Antirassismusstrafnorm. Dadurch werde die Stadt "als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht", sagte Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch (SP). Gemeinsam mit Vertretern aller Parteien wehrt sich Burgdorf nun gegen die dadurch mögliche Rufschädigung. Geeint traten die Politiker für die Menschenrechte und die Demokratie ein. (com) Seite 33

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"Rassismus hat hier keinen Platz"

Burgdorfs Parteien sowie der Gemeinderat wehren sich gegen einen schlechten Ruf

Die Stadt Burgdorf lässt es nicht zu, dass ihr Ruf geschädigt wird. Deshalb legten die Parteien und der Gemeinderat im Vorfeld der Pnos-Demonstration von morgen ein gemeinsames Bekenntnis zur Demokratie und den Menschenrechten ab.

Marisa Cordeiro

Kommentarlos nehmen Burgdorfs Politiker die Demonstration der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) von morgen Sonntag nicht entgegen. Gestern standen Vertreter des Gemeinderats sowie (fast) aller Parteien geeint für die Grundwerte ein. Die Medienkonferenz ging auf die Initiative von Elias Maier, Präsident der Jungfreisinnigen, zurück. Er sei enttäuscht davon, dass Burgdorf schon wieder von Extremisten heimgesucht werde. Burgdorf mache zu Unrecht viele Negativ-Schlagzeilen wegen Radikalen, die zwar nach Burgdorf kommen, in der Stadt aber nichts zu suchen hätten, sagte Maier.

Es braucht eine Rassismus-Strafnorm

Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch (SP) vertrat den Gemeinderat und lobte den Jungpolitiker für seine Initiative und den Mut, im Vorfeld der Demo ein Zeichen zu setzen. Das demokratische Burgdorf müsse seine Stimme erheben, denn: "Wir werden als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht. Doch das lassen wir nicht stehen. Wir sind stärker", sagte Zäch und zeigte sich kämpferisch.

 Jegliche Art von Extremismus und Anwendung von Gewalt verurteilte auch CVP-Vizepräsident Beat Neuenschwander. Ebenso Markus Kronauer, Präsident der EDU: "Alle Strömungen des Extremismus schüren einzig ein Freund-Feind-Denken." Klare Worte fand auch Mirjam Mumenthaler-Bill, Präsidentin der GFL: Die Meinungsfreiheit könne nicht absolut gelten. "Wo Angriffe auf die Menschenwürde und die Grundrechte ungestraft geäussert werden können, geht das Vertrauen in den Rechtsstaat verloren." Deshalb brauche es eine Rassismus-Strafnorm, gegen die die Pnos am Sonntag demonstriert.

Werbeaktion durch die Medien

Michael Ritter, Präsident der FDP Burgdorf, richtete sich ergänzend an die Pressevertreter: Er akzeptiere es, dass es Sache der Redaktionen sei, zu entscheiden, wie viel Gewicht welchen Themen eingeräumt würden. "Umgekehrt ist es auch mein Recht als Medienkonsument und Bürger, die getroffene Gewichtung einer weit verbreiteten bernischen Zeitung als unsinnig zu bezeichnen." Fast zwei Seiten Pnos-Artikel innerhalb weniger Tage, illustriert mit Bildern, die grösstenteils nicht in Burgdorf aufgenommen worden seien - da könne man auch von einer zwar unbeabsichtigten, wohl aber faktisch dennoch vorhandenen Werbeaktion für Rechtsextreme sprechen, so Ritter.

"Wir lassen Rufschädigung nicht zu"

Christoph Wyss, Präsident der BDP, drückte seine Wahrnehmung mit Superlativen aus: "Wären Extremisten extrem sozial oder extrem demokra-tisch, so müssten sie extrem <kompromisslerisch> sein." Genau das wollten sie aber nicht. "Stattdessen verlieren sie sich in Ideologien, die sich der Gesellschaft und Demokratie entfremden", so Wyss. Auch das Frauen-Netz Burgdorf schreckte das Ansinnen der Pnos auf. Grossrätin Johanna M. Schlegel (Grüne) sagte: "Wir wehren uns gegen den Missbrauch des international anerkannten Tages der Frau sowie gegen die nationalistisch brutale Besetzung unserer Stadt mit Rufschädigung für uns alle." Martin Aeschlimann (EVP) derweil versuchte, anlässlich der angespannten Lage eine Perspektive der Hoffnung zu skizzieren und sagte: "Ich wünsche uns allen eine Stadt, die sich auf ihre demokratische und freiheitliche Tradition besinnt."

 Auch die SVP, die an der Veranstaltung nicht vertreten war, distanzierte sich in einem Communiqué von der Kundgebung. Ebenfalls setzte sich die Burgdorfer "Aktion Courage" im Verlaufe der vergangenen Woche zur Wehr. In einer Medienmitteilung schrieb sie, "mit dem Aufruf <Zeigen wir Courage ... > missbrauche die Antifa, die inzwischen auch mobilisiere, ihre Aktion". Diese aber stehe für Toleranz, Menschenrechte und ein friedliches Zusammenleben ohne Gewalt.

Aus Sicherheitsgründen ist Elias Maiers geplante Gegen-Aktion "Burgdorf für Menschenrechte und Demokratie" auf Mai verschoben worden.

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Indymedia 6.3.09

Burdorfer SP und Bürgerliche stecken Kopf in Sand...

AutorIn : Aktion Courage Burgdoof         

Die Burgdorfer SP und die Bürgerlichen wollen die Stadt am sonntag den Neonazis überlassen. Sie haben ihre angekündigte Gegenveranstaltung abgesagt.

Die Antifa-Mobilisierung geht weiter!
    
An der heutigen Medienkonferenzer behaupteten der Gemeinderat und Burgdoofs politische Parteien zwar, dass sie Gewalt und Rassismus nicht dulden.

Sie haben aber den RassistInnen der PNOS eine Kundgebung bewilligt und drohen AntifaschistInnen mit Polizei-Gewalt.

Das grösstes Problem für SP-Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch: "Wir werden als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht". Nicht etwa der Auftritt der Neonazis an und für sich stört sie, sondern der Imageschaden der Burgdorf erleiden wird.

"Wir wollen in Burgdorf weder rechtsextreme Hassprediger noch linksextreme Krawallbrüder", doppelte FDP-Präsident Michael Ritter nach. Und stellt damit AnarchistInnen und KommunistInnen ,die für eine bessere Welt kämpfen, den Faschisten gleich.

Gegen Extremismus und Gewalt stellten sich auch die SP, die BDP, die Grünen, die CVP, die EVP, die EDU und das Frauennetz Burgdorf. Aber nur auf dem Paier. am Sonntag wollen sie nämlich nichts unternehmen.

Courage heisst für diese BurgdorferInnen heisse Luft produzieren und wegschauen.

Für uns AntifaschistInnen heisst Courage aber hinschauen und hinstehen.

Auf nach Burgdorf am Sonntag:

 http://ch.indymedia.org/de/2009/03/67558.shtml

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Telebärn 6.3.09
http://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/Vor-PnosDemo-Gemeinde-will-weder-Gewalt-noch-Rassismus-dulden/story/17535759

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JA! 6.3.09

Widerstandsaufruf gegen PNOS-Kundgebung

Am Sonntag 8. März findet unter dem Namen PNOS in Burgdorf ein Neonazi-Aufmarsch statt. Die PNOS will gegen das neue Antirassismusgesetz demonstrieren. Für die Junge Alternative JA! ist dies höchst bedenklich, es ist ein direkter Angriff auf den Rechtsstaat.  Kommt dazu, dass es an dieser Platzkundgebung sicherlich verschiedentlich zu Verstössen gegen das heutige Antirassismusgesetz kommen wird!

Die Junge Alternative JA! verurteilt die Gutheissung der Beschwerde durch den Burgdorfer Statthalter  scharf. Seiner Begründung, dass "die vage Möglichkeit einer Beeinträchtigung polizeilicher Interessen" nicht ausreiche, eine Demonstration zu verbieten, steht die Junge Alternative JA! skeptisch gegenüber. Zum einen steht die Argumentation im Widerspruch zur Ablehnung des Gesuches einer Gegenveranstaltung, zum anderen finden Behörden immer wieder Argumente eine Demonstration linker Gruppierungen aufgrund der polizeilichen Generalklausel oder zum Schutz von Grundrechten Dritter zu verbieten - die Rechtsgleichheit bleibt also auf der Strecke.

Der Jungen Alternative JA! stösst es besonders sauer auf, dass die PNOS den 8. März, den internationalen Tag der Frau für ihre frauenfeindlichen und faschistoiden Inhalte missbraucht.

Wir dürfen, einem solchen Aufmarsch nicht tatenlos zusehen und wollen beweisen, dass es Leute in der Schweiz gibt, die sich dem Rechtsextremismus entgegenstellen. Darum begrüsst die Junge Alternative JA! Widerstand gegen die PNOS-Kundgebung am kommenden Sonntag. Alle Altersschichten und die Leute verschiedenster politischer Gesinnung sollen am Sonntag nach Burgdorf pilgern und damit zeigen, dass es in Burgdorf und in der ganzen Schweiz keinen Platz für faschistisches, menschen- und grundrechtsmissachtendes Gedankengut geben soll und darf!

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20min.ch 6.3.09

PNOS-Kundgebung in Burgdorf

"Wir dulden Gewalt und Rassismus nicht"

Der Burgdorfer Gemeinderat und verschiedene politische Parteien haben am Freitag klargemacht, dass sie Gewalt und Rassismus nicht dulden.

In Burgdorf will am Sonntag die PNOS demonstrieren; Linksautonome mobilisieren für Störaktionen.

"Wir werden als Kulisse für destruktive Kräfte missbraucht", sagte SP-Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch laut Mitteilung vor den Medien. Sie stellte aber auch klar: "Das lassen wir so nicht stehen." Burgdorf sei weder braun noch ein schwarzer Block, sondern bunt.

Hassprediger und Krawallbrüder unerwünscht

Alle Menschen seien gleichberechtigt, woher sie auch kämen. Menschenverachtende Haltungen hätten keinen Platz, betonte Zäch. "Wir wollen in Burgdorf weder rechtsextreme Hassprediger noch linksextreme Krawallbrüder", doppelte FDP-Präsident Michael Ritter nach.

Gegen Extremismus und Gewalt stellten sich auch die SP, die BDP, die Grünen, die CVP, die EVP, die EDU und das Frauennetz Burgdorf. Initiiert wurde die parteiübergreifende Aktion von einem Mitglied der Jungfreisinnigen.

Die SVP Burgdorf, die sich nicht an der Medienkonferenz beteiligte, teilte mit, sie distanziere sich klar von jeglichen Kundgebungen am Sonntag.

Ihr sei wichtig, dass politische Standpunkte in einem Rahmen vertreten würden, der die Sicherheit der Bürger jederzeit garantiere. Dies sei nach den Aufrufen von rechts- und linksextremen Gruppierungen in Frage gestellt.

Es bleibt bei einer Platzkundgebung

Die PNOS wird am Sonntag aber definitiv keinen Umzug, sondern lediglich eine Platzkundgebung durchführen dürfen. Der Regierungsstatthalter hatte eine entsprechende Beschwerde der PNOS gegen eine Platzkundgebung am Freitag abgewiesen, wie Stadtschreiber Roman Schenk auf Anfrage sagte.

Die Platzkundgebung soll ausserhalb der Altstadt abgehalten werden.

Quelle: SDA/ATS

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NÄFELS
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Südostschweiz 7.3.09

Erneut Rechtsextreme beim Näfelser Schlachtdenkmal?

"Wir kommen wieder", liessen die rechtsextremen Teilnehmer der letztjährigen Gedenkfeier anlässlich der Näfelser Fahrt verlauten. Die Gemeinde Näfels will dies verhindern.

Näfels. - Noch kein Jahr ist es her, dass rund 60 Rechtsextreme am Sonntag nach der Näfelser Fahrt beim Denkmal aufmarschierten. Mit einem Besuch der Rechtsextremen ist auch heuer zu rechnen. Erfahrungen zeigen, dass Schlachtfeiern willkommene Plattformen für die rechte Szene sind.

Der Näfelser Gemeindepräsident Bruno Gallati wäre über die ungebetenen Gäste gar nicht erfreut. Er will einen Aufmarsch Rechtsextremer mit allen legalen Mitteln verhindern und fordert Personenkontrollen durch die Kantonspolizei. Dies kommt für den Polizeikommandanten Markus Denzler aber nicht in Frage: "Die Polizei hat die Aufgabe, bei Gesetzesverstössen einzuschreiten." (mic)

 Bericht Seite 3

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Gemeinderat will Aufmarsch Rechtsextremer verhindern

Rund 60 Rechtsextreme haben vergangenes Jahr der Schlacht bei Näfels gedacht. Mit einem Besuch ist erneut zu rechnen. Die Gemeinde Näfels und die Kantonspolizei wollen vorbereitet sein.

Von Michael Schüepp

Näfels. - Die "nationale Gedenkfeier" im vergangenen Jahr wird im Internet als Erfolg bezeichnet. Am Sonntag nach der Näfelser Fahrt versammelten sich damals rund 60 Rechtsextreme beim Niederberg und marschierten dann, von der Polizei begleitet, zum Schlachtdenkmal im Dorfkern. Die Teilnehmer des Treffens riefen schon kurz danach zu einer erneuten Zusammenkunft in diesem Jahr auf.

Seither sind aus der rechtsextremen Szene keine konkreten Hinweise mehr zu vernehmen. Denn im Gegensatz zum letzten Jahr wird nicht mehr in öffentlich zugänglichen Foren für ein Kommen geworben. Es darf vermutet werden, dass die Veranstalter verhindern wollen, dass sich die Gemeinde Näfels und insbesondere die Kantonspolizei frühzeitig auf den Besuch der "Kameraden" vorbereiten können.

Schlachtfeiern als Plattform

Nebst dem letztjährigen Aufruf sprechen aber auch andere Anhaltspunkte für ein erneutes Aufkreuzen der Rechtsextremen. So zeigt die Erfahrung, dass Anlässen wie der Näfelser Fahrt immer grössere Bedeutung für die Selbstinszenierung der Szene zukommt. Denn "Heroische Siege" der Eidgenossen gegen ausländische Heere passen perfekt zum ideologischen Gedankengut der "nationalistischen Brüder und Schwestern".

Beispiele für diesen Trend gibt es genug. Am besten erkennt man diesen am Fall der Schlachtfeier von Sempach. Während im Jahr 2006 rund 50 Rechtsextreme mitmarschierten, waren es 2007 bereits rund 160. Im vergangenen Jahr zählten Beobachter schon deren 220.

Ob sich daran messen lässt, ob überhaupt oder wie viele Angehörige der Szene in Näfels aufkreuzen werden, bleibt offen.

Rechtsextreme sind unerwünscht

Nicht nur die Anzahl abzuschätzen, ist schwierig. Auch die Rechtsgrundlage ist unklar. Zentrale Frage ist, ob ein Aufmarsch in dieser Grössenordnung - letztes Jahr zählte man rund 60 Personen - eine Bewilligung des Näfelser Gemeinderates braucht. Immerhin steht das Schlachtdenkmal auf Grund und Boden der Gemeinde.

Der Näfelser Gemeindepräsident Bruno Gallati kann auf diese Frage keine definitive Antwort geben. Man werde das aber abklären. "Der Gemeinderat Näfels würde aber nie und nimmer eine Bewilligung für einen solchen Anlass geben", stellt Gallati klar. So oder so, der Gemeindepräsident will den Besuch der Rechtsextremen "wenn immer innerhalb der rechtlichen Schranken möglich" verhindern.

Auf rechtliche Schritte will sich ein Beobachter der rechten Szene, der nicht genannt werden will, nicht verlassen. Er fordert von den Glarnern Zivilcourage: "Man müsste an den Tagen, die für ein Treffen der Rechtsextremen in Frage kommen, am Denkmal einfach einen normalen Anlass veranstalten und so ein Zeichen setzen." Er könne sich etwa ein Konzert oder ein Picknick vorstellen. "So gibt man diesen Typen ein Gegengewicht", ist er sich sicher.

Hauptsache keine Eskalation

Doch auch diese Forderung ist mit Problemen verbunden, denn der Zeitpunkt des Auftauchens der Rechtsextremen bleibt unklar - letztes Jahr war es der Sonntag nach der Näfelser Fahrt. Aber auch deren Reaktion kann nicht abgeschätzt werden.

Dies gibt auch Bruno Gallati Anlass zur Sorge. Er wäre der Idee nicht grundsätzlich abgeneigt, hält aber fest: "Das wichtigste ist, dass es zu keiner Eskalation kommt." Er erinnert daran, dass letztes Jahr zum Glück alles friedlich verlaufen sei. Eine Forderung stellt er aber trotzdem auf: "Es müssen Personenkontrollen durchgeführt werden." Er wolle wissen, woher die ungebetenen Gäste kommen. "Ausserdem würde ein solches Vorgehen garantieren, dass genug Polizei vor Ort wäre."

Eingreifen nur bei Verstössen

Die Kantonspolizei Glarus steht mit den Näfelser Behörden in Kontakt. Für Polizeikommandant Markus Denzler kommen Personenkontrollen ohne Anlass aber nicht in Frage. "Man muss die Lage analysieren und entsprechend handeln", erklärt er. Allgemein will er von Aktionismus seitens der Polizei gegenüber den Rechtsextremen nichts wissen: "Die Polizei hat die Aufgabe, bei Gesetzesverstössen einzuschreiten." Entsprechend dürfe man nur reagieren, wenn sich jemand nicht an die Rechtsordnung halte.

Dies wäre der Fall, wenn etwa der ruhige Ablauf der Fahrt gestört, der Hitlergruss gegenüber Personen gezeigt oder Sachbeschädigungen begangen würden. "Wir müssen nach dem Gesetz handeln, nicht nach unserem eigenen Gutdünken."

Über das konkrete Vorgehen oder die Planung angesichts des möglichen Aufmarschs Rechtsextremer will der Polizeikommandant keine Angaben machen. "Bei Anlässen sind mögliche Störfaktoren immer Bestandteil der Lagebeurteilung", erklärt er aber. Man rechne damit, dass auch an der diesjährigen Fahrt Gruppierungen irgendwelcher Art teilnehmen könnten und bereite sich darauf vor. Denzler weist aber darauf hin, dass sich die Besucher der Gedenkfeier letztes Jahr korrekt und friedlich verhalten haben.

Ob sich die Rechtsextremen auch dieses Jahr wieder in "arischer Disziplin", wie es damals im Wortlaut der Einladung hiess, üben werden, bleibt abzuwarten.

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PROGR
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Bund 7.3.09

Nach dem Variantenentscheid des Berner Stadtrats zum Gesundheits- und Kulturzentrum

Auf Applaus ertönt Kritik

Planer üben harsche Kritik am Progr-Entscheid des Stadtrats: Das Parlament habe die Regeln der Fairness missachtet und die Stadtentwicklung torpediert. Die unterlegene Allreal zeigt sich konsterniert.

Daniel Vonlanthen

Mit seinem Entscheid erntete der Berner Stadtrat am späten Donnerstagabend Applaus von der Zuschauertribüne: Pro Progr, mit einem Grossaufgebot an Künstlerinnen und Künstlern präsent, frohlockte über das Resultat. Mit 44 zu 27 Stimmen beschloss der Rat eine Variantenabstimmung über die künftige Nutzung des historischen Gebäudes am Waisenhausplatz ("Bund" von gestern). Nach einer Abstimmungskaskade über Anträge und Gegenanträge herrschte kurzzeitig Verwirrung darüber, ob dem Volk eine neutrale Auswahl oder eine Empfehlung zu unterbreiten sei. Mit 38 gegen 29 Stimmen gab der Rat der Künstlerinitiative den Vorrang. Das Projekt "Doppelpunkt" der Generalunternehmerin Allreal, Siegerin im Wettbewerbsverfahren, überzeugte nur mehr die Minderheit.

Nun entscheidet das Volk über Kunst oder Gesundheit. Allreal-Vizedirektor Stefan Creus zeigte sich nach dem "unverständlichen" Entscheid konsterniert: Alles sei nun offen und ein Rückzug des Projekts nicht ausgeschlossen. Das Vertrauen in die Stadt Bern als verlässliche Partnerin sei erschüttert. Seine Firma verfolge keine politischen Interessen, betonte Creus, sondern handle aus "Interesse an der tollen Liegenschaft". Das Unternehmen hat laut Creus bereits über eine Million Franken in die Planung investiert. Die Abstimmungsbotschaft erfährt einige Änderungen. So wird auf Antrag von SVP plus der Begriff "Gesundheitszentrum" durch die Projektbezeichnung "Kultur, Bildung und Gesundheit" ersetzt.

Juristische Folgen unklar

Der Grundsatzentscheid zur Durchführung der Variantenabstimmung könnte juristische Folgen haben: SVP-Stadtrat Peter Bernasconi erwägt eine Verwaltungsbeschwerde. Mit der Aushebelung des Siegerprojekts verstosse die Stadt möglicherweise gegen übergeordnetes Recht. Das weitere Vorgehen machte Bernasconi gestern vor allem vom Verhalten der Firma Allreal abhängig. Noch sei nichts entschieden.

Auf die Stadt könnten auch zivilrechtliche Forderungen zukommen. Zwar sei ein Planungswettbewerb noch keine Auftragsgarantie, sagte gestern Sara Montani, Präsidentin der SIA-Sektion Bern. "Die Aussicht auf einen Zuschlag ist für Wettbewerbsteilnehmer aber jeweils relativ hoch." Die Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten Bernischer Bauplanungsfachverbände (PKBB) übt harsche Kritik am Vorgehen des Stadtrats: Damit verstosse er gegen Wettbewerbsgrundsätze und missachte die Regeln der Fairness, schreibt die PKBB in einer Mitteilung. Die Ziele des offenen und anonymen Wettbewerbs seien gewesen, einen Investor und eine langfristige Nutzung für das alte Progymnasium zu finden. Das Projekt "Doppelpunkt" löse die Zielkonflikte zwischen denkmalpflegerischen Anliegen und den Ansprüchen der attraktiven und wirtschaftlich tragbaren Neunutzung. Die Jury habe es als bestes von zehn Projekten ausgewählt.

Die "hohen qualitativen Auflagen", denen sich die zehn Teams stellen mussten, "gelten für die Künstlergruppe Progr offensichtlich nicht", schreibt die PKBB. Das faire Auswahlverfahren sei den Wünschen einer kleinen Gruppe Direktinteressierter geopfert worden. Die Glaubwürdigkeit der Stadt sei infrage gestellt.

Pro Progr steht bereit

Das weitere Vorgehen der Pro-Progr-Pioniere ist offen; ein fixes Konzept für die Abstimmungskampagne liegt noch nicht vor. "Wir können uns über Nacht zu einer grossen Werbeagentur verwandeln", sagt Peter Aerschmann, Videokünstler und Präsident des Vereins Pro Progr. Im Progr seien über hundert kreative Leute aus diversen Fachbereichen vereint. Aerschmann war am Donnerstagabend auf der Zuschauertribüne des Stadtrats anwesend; er zeigt sich beeindruckt von der "spannenden Debatte", die über vier Stunden dauerte. Einen vollständigen Überblick über die zahlreichen Anträge muss sich Aerschmann erst noch verschaffen. Einige Anträge wurden zum Vorteil, einige zum Nachteil des Kulturzentrums beschlossen, so zum Beispiel die Parkplatzersatzabgabepflicht, die den Progr gemäss Parlamentsentscheid eine Million Franken kosten wird. Der Progr als Kulturinstitution werde sich auf die Sonderregelung berufen und ein Gesuch um Befreiung von dieser Abgabe einreichen, sagt Aerschmann. Keine Freude hätte der Progr an einem Rückzug des Gegenprojekts, den Allreal als Option nicht ausschliesst.

Ein Rückzug würde den Abstimmungstermin gefährden, warnt Aerschmann, "wir möchten am 17. Mai Klarheit schaffen". Eine weitere Verzögerung und Verunsicherung wären die Folge. Die Stiftung als neue Trägerschaft des Kulturzentrums ist laut Aerschmann so weit vorbereitet, dass sie innert Kürze gegründet werden kann.

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BZ 7.3.09

Progymnasium

Kritik am Stadtrat

Der Stadtratsentscheid, der "Pro Progr" zur Abstimmung zulässt, hallt nach. Kritiker melden sich, und Allreal geht über die Bücher.

"Der Stadtrat verstösst gegen die Grundsätze des Planungs- und Architekturwettbewerbs." Diese Kritik brachte gestern die Präsident/-innenkonferenz Bernischer Bauplanungsfachverbände in einer Mitteilung an. Mit dem Entscheid für eine Variantenabstimmung beim Progymnasium missachte das Parlament zudem Fairnessregeln.

Für den Wettbewerbsgewinner war der Donnerstagabend ebenfalls wenig erfreulich. Stefan Creus, Vizedirektor von "Doppelpunkt"-Investorin Allreal, ist konsterniert: "Ob und wie wir weiterfahren, ist noch offen", sagt er. Erwogen werde auch ein Rückzug des Projekts. Für Creus ist nicht nur ärgerlich, dass ein Konkurrent ausserhalb des Wettbewerbs kurz vor Schluss ins Rennen einsteigen darf. Das Parlament habe dem Künstlerprojekt "Pro Progr" zudem im Baurechtsvertrag vorgestern "gleich mehrere Steilpässe" zugespielt.

SVP-Stadtrat Peter Bernasconi gehörte zu jenen, die gegen eine Variantenabstimmung stimmten. Die angekündigte Verwaltungsbeschwerde bleibe eine Option, sagte er gestern auf Nachfrage. Die Aushebelung des Wettbewerbs bleibt für ihn inakzeptabel. Der Gemeinderat hat den Wettbewerb zur Zukunft des ehemaligen Progymnasiums im April 2007 nach SIA-Normen ausgeschrieben. Zehn Teams beteiligten sich daran. Eine breit abgestützte Jury, präsidiert von Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP), kürte ein Jahr darauf das Projekt "Doppelpunkt" zum Sieger.
cab

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FRAUENKAMPFTAG
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Mail 7.3.09

Pressecommuniqué

Frauen-Demonstration zum internationalen Frauenkampftag am 7. März 2009 in Zürich

Heute versammelten sich ca. 600 Frauen zum internationalen Frauenkampftag 8.März. Am Hechtplatz um 13:30 begann die Demonstration mit der Begrüssungsrede auf drei Sprachen. Über die historische Bedeutung des 8.März und über die Situation von Frauen weltweit wurde informiert.

Trotz vieler Errungenschaften in den Industrieländern, gibt es nach wie vor genügend Gründe auf die Strasse zu gehen. Zum Beispiel kämpfen die Frauen in der Schweiz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, für gleichen Lohn, gegen Sexismus und Gewalt an Frauen. In Afghanistan und Irak gehen die Frauen gegen den Krieg auf die Strasse. In Italien und USA gegen die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches durch Staat und Kirche. In der Türkei/Kurdistan gegen den Krieg gegen die KurdInnen, und dies sind nur wenige Beispiele.

Wütend und laut zog die Demonstration heute in Zürich vom Hechtplatz über die Bahnhofstrasse zur Kaserne, durch die Langstrasse zum Helvetiaplatz. Die Parolen und Forderungen waren nicht zu überhören. Vor allem in der Bahnhofstrasse wurden viele Flugblätter verteilt und Reden gehalten. Die Häuserwände wurden mit Sprüchen verschönert. Transparente, Schilder und Fahnen, Pfeifen und Trommeln begleiteten die kämpferische und laute Demonstration unter wolkenlosem Himmel.

Themen dieses Jahr:

Krise, Krieg und Armut
Arbeitslosigkeit
Prekäre Jobs und mieser Lohn
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Arbeitsteilung / Hausarbeit
Frauenspezifische Fluchtgründe
Sexistische Gewalt
Illegalisierte Sexarbeiterinnen
Situation von Lesben
Europride 2009
Ehrenmorde
Internationale Solidarität
Politische Gefangene weltweit
Faschistische und rassistische Hetze


Auf dem Helvetiaplatz angekommen, gab es Musik, Reden, Kaffee und Kuchen - die Frauen tanzten und feierten den Erfolg der 8. März-Demo.

Zusammen sind wir stark, gegen Ausbeutung und Unterdrückung, gegen Kapital und Patriarchat.
Que viva la lucha de las mujeres!

Frau Soll hat die Nase voll!
Gegen prekäre Jobs und miesen Lohn.
Frau Einsam kämpft jetzt gemeinsam!

"Ich bin nicht frei, solange noch eine einzige Frau unfrei ist,
auch wenn sie ganz andere Ketten trägt als ich!" (Audre Lorde)

Frauenbündnis zum 8. März
(FrauenLesbenCafé Winterthur, Frauenstruktur des revolutionären Aufbaus, FrauenLesbenKasama, Partei der freien Frauen und Einzelpersonen)

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Indymedia 2.3.09

8. März 2009 - Frauenkampftag ::

AutorIn : Nieder mit dem Patriarchat!         

Demo 7. März 2009 Der 8. März hat Geschichte...

Seit etwa hundert Jahren wird der internationale Frauenkampftag jährlich begangen und wurde 1921 auf den 8. März festgelegt. Das Datum erinnert an die Streiks der Textilarbeiterinnen in New York am 8. März 1908, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpften. Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen sie in der Fabrik ein, um die Solidarisierung anderer Belegschaften zu verhindern. In der Fabrik brach ein Feuer aus, 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen. [...]

::Warum wir am 8.März immer noch auf die Strasse gehen! (Frauen Kafi Winterthur)
::Der 8. März hat Geschichte... (FrauenLesbenKasama)
::FRAU SOLL HAT DIE NASE VOLL - FRAU EINSAM KÄMPFT JETZT GEMEINSAM (Revolutionärer Aufbau)
::Gemeinsam für eine gewaltfreie Welt - unsere Ehre ist unsere Freiheit. (PJA - Partei der freien Frauen)

Auf zum internationalen Frauenkampftag!
FRAUENDEMO am 7. März 2009, 13.30 Uhr, Hechtplatz Zürich


:: Warum wir am 8.März immer noch auf die Strasse gehen!

Der 8. März steht für eine lange internationale Tradition des Frauenkampfes. Frauen aus verschiedenen Ländern kommen jedes Jahr an diesem Tag zusammen, um mit Kundgebungen und Demos gemeinsam zu handeln und den täglichen Kampf gegen Sexismus, Rassismus und kapitalistisch-patriarchale Ausbeutung zu führen.

Dieser Kampf hat auch hier in der Schweiz nichts an seiner Aktualität eingebüsst. Immer noch leisten Frauen den grössten Teil der Reproduktionsarbeit. D.h. der grösste Teil der unbezahlten Haus, -Familien und Pflegearbeit wird von Frauen gemacht.. Immer noch sind Frauen neben der Doppelbelastung von Familie und Beruf auch noch oft für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt als Männer. Immer noch ist häusliche Gewalt eine alltägliche Bedrohung vieler Frauen. Frauenspezifische Fluchtgründe sind immer noch nicht anerkannt und zwingen viele Migrantinnen, ohne Papiere hier zu leben, was ihre Lebensverhältnisse noch zusätzlich verschärft.

Es sind nicht nur die alten Forderungen, die wir heute noch stellen müssen, es sind auch die gleichen Perspektiven, die uns heute noch zum Kampf antreiben. Unser Kampf für Freiheit der Menschen, Mensch und nicht Ware zu sein, für Gleichheit nicht der Gleichen, sondern der Verschiedenen. Der Kampf für eine Organisation von Arbeit und Familie ohne kapitalistischen Profitmaximierungsimperativ*, gegen jegliche Diskriminierung anders denkender, für eine freie Wahl der Sexualität, für eine Welt ohne Grenzen ist nötig!

Der Kampf für ein besseres Leben hat hier und heute seinen Platz. Für uns selbst und alle anderen.
Ich bin nicht frei, solange noch eine einzige Frau unfrei ist. Auch wenn sie ganz anderer Ketten trägt als ich.

*das kapitalistische Wirtschaftssystem (in welchem wir leben) basiert auf einer Logik, die alle UnternehmerInnen dazu zwingt, immer mehr und mehr Profit erwirtschaften zu müssen.

Frauen Kafi Winterthur


:: Der 8. März hat Geschichte...

Seit etwa hundert Jahren wird der internationale Frauenkampftag jährlich begangen und wurde 1921 auf den 8. März festgelegt. Das Datum erinnert an die Streiks der Textilarbeiterinnen in New York am 8. März 1908, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpften. Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen sie in der Fabrik ein, um die Solidarisierung anderer Belegschaften zu verhindern. In der Fabrik brach ein Feuer aus, 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen. Im selben Jahr demonstrierten weitere Textil- und Tabakarbeiterinnen. Durch diese Kämpfe ermutigt streikten 1909 20‘000 Hemdennäherinnen aus Manhattan mit solcher Unnachgiebigkeit, dass die Unternehmer nach zwei Monaten ihren Forderungen nachgaben. Weiterer Bezugspunkt für diesen Tag war der Streik der Textilarbeiterinnen in St. Petersburg vom 8. März 1917, welcher wesentlich zum Ausbruch der Februarrevolution beigetragen hat.

Seit der Weimarer Republik ist der 8. März auch Ausdruck des Frauenwiderstandes gegen Faschismus. Nach 1945 waren die Forderungen nach Frieden und Abrüstung die wichtigsten Anliegen an diesem Tag. Mit der neuen Frauenbewegung wurden verstärkt Themen wie Abtreibung, Psychiatrie, Männergewalt, Rassismus und Homophobie thematisiert.

Gestern, heute, morgen ...

Auch heute gibt es genug Gründe, auf die Strasse zu gehen. In den letzten Jahren thematisierten wir immer wieder die schweizerische Asylpolitik und forderten die Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe; wir demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen und gleicher Lohn für gleicher Arbeit. Andere Themen waren der herrschende Sicherheitsbegriff und was die Militarisierung der Gesellschaft für Frauen bedeutet, der Schönheitswahn, die geschlechtsspezifische Rollenverteilung oder die Diskriminierung von Lesben.

Klischees, Vorurteile, Prides und Parades

Im Mai/Juni dieses Jahr kommt die Europride nach Zürich und somit tausende von lesbischwulen Menschen aus ganz Europa, die am Umzug teilnehmen und an den Partys feiern werden. Dass diese Leute auch sonst die Kassen klingeln lassen können, hat auch die Tourismusbranche herausgefunden, so zum Beispiel das Dolderhotel, das ein Sonderangebot anbietet. Doch steckt hinter diesem Umzug eigentlich mehr als nur Hedonismus und Kommerz, auch wenn er heute eher wie eine Street Parade daherkommt...

Die Demonstrationsparade erinnert an den Stonewall-Aufstand vor genau 40 Jahren in San Fransisco, als Trans*, Lesben und Schwule sich gegen die üblichen brutalen Polizeirazzien in einschlägigen Bars wehrten. Seither gehen jedes Jahr Schwulen, Lesben und Trans* für ihre Rechte sowie gegen Homo-, Lesbo- und Transphobie auf die Strasse. Denn dieser Kampf hat leider noch heute seine Berechtigung.

So wurden zum Beispiel die beiden Versuche in Belgrad eine Gaypride durchzuführen (2001 und 2008), gewalttätig angegriffen. Doch muss man nicht soweit gehen: Die Pius-Bruderschaft wetterte und bettete 2005 gegen den CSD in Luzern - und im Vorfeld der Gaypride 2001 in Sion gab es massive Drohungen von Neonazis und Rechtskatholiken. Die Pride verlief ohne Zwischenfälle aber mit fast gleich vielen Schaulustigen wie TeilnehmerInnen und mit noch mehr Klischees und Vorurteilen in den Köpfen.

Und diese Schaulustigen werden auch in Zürich an die Europride kommen - viele von ihnen haben vielleicht "nichts gegen Homosexuelle, aber..." einige Vorurteile schwirren wohl nach wie vor herum...

Es gibt dann übrigens eine queere Alternative, die Offpride, die dem Ganzen das Politische, das Solidarische und das Nichtkommerzielle zurückgeben will.

FrauenLesbenKasama


:: FRAU SOLL HAT DIE NASE VOLL -
FRAU EINSAM KÄMPFT JETZT GEMEINSAM

Sandra M. aus Zürich, 34 Jahre alt, zwei Kinder und alleinerziehend, erzählt über ihre Arbeitssituation.

Wo arbeitest du?

Ich arbeite als Kassiererin in einem Warenhaus.

Wie sieht dein Anstellungsverhältnis aus?

Ich arbeitete zunächst 50 Prozent. Später musste ich auf Arbeit auf Abruf umstellen, da der Betrieb umstrukturiert wurde.

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Ich arbeite jetzt wenn mein Chef mich braucht. Den Einsatzplan erhalte ich oft erst am Freitag der Vorwoche, manchmal werden die Einsätze noch kurzfristiger oder sogar am selben Tag bekannt gegeben. Und hin und wieder werde ich auch nach Hause geschickt, wenn man mich dann doch nicht braucht.
Aufgeboten werde ich, wenn Sonderverkäufe anstehen, Kolleginnen krank sind, oder bei zusätzlichem Bedarf an Feiertagen.
Wegen den unregelmäßigen Arbeitseinsätzen, der Anstellung im Stundenlohn und die nicht planbaren zusätzlichen Aufgebote, weiss ich nie, wieviel ich im nächsten Monat verdienen werde.
Dazu kommt die Betreuung der Kinder, die gerade in Randzeiten nicht sicher gestellt werden kann.
Und wenn dann noch ich oder eins meiner Kinder krank ist, und ich nicht arbeiten gehen kann, muss ich zwar zum Arzt gehen und ein Zeugnis bringen, aber bezahlt wird für diese Zeit nichts.

Lohn ist knapp und die Zukunft unsicher

Sandra M. ist kein Einzelfall. Sie steht für jene schätzungsweise 20 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz, die in prekären Arbeitsverhältnissen angestellt sind. Prekarität gehört im Kapitalismus dazu. Insbesondere in Krisenzeiten wie heute werden die von der ArbeiterInnenbewegung erkämpften Errungenschaften zu Nichte gemacht. Dauerhafte, stabile und rechtlich abgesicherte Arbeitsverhältnisse werden mehr und mehr abgeschafft und verdrängt durch zeitlich befristete, vertragslose Beschäftigungen ohne Sozialversicherungen, ohne garantierte Mindestarbeitszeit, ohne 13. Monatslohn.

Frauen sind am meisten von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen, aber auch Männer sind je länger je mehr betroffen.

Weg mit den prekären Jobs!

Den Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen auf die Strasse tragen!
Für den Kommunismus!
Revolutionärer Aufbau


:: Gemeinsam für eine gewaltfreie Welt - unsere Ehre ist unsere Freiheit.

Gewalt als Resultat des patriarchalen Systems

Gewalt gegen Frauen ist ein systematiches und strukturelles Machtmittel, mit-tels dessen Männer grenz-, klassen-, nations- und religionsübergreifend ver-suchen, ihren Verfügungs und Besitzanspruch über Frauen durchzusetzen. Bei Gewalt gegen Frauen handelt es sich um einen Übergriff auf die persönliche Integrität und die Missachtung ihrer grenzen. Gewalt findet in einem System statt, das Frauen strukturell benachteiligt und ihnen die Macht über sich selbst entzieht. Gewalt hält das System, welches von Männern für Männer geschaffen wurde aufrecht. Auch im 21. Jahrhundert, müssen wir feststellen, dass die Gewalt gegenüber Frauen - sei es häusliche, physische, wirtschaftliche, sexuelle, strukturelle oder staatliche Gewalt Bestandteil des täglichen Lebens ist.

 Frauen, die bei keiner Art von Gewalt und Krieg parteiisch sind und diese Gewalt nicht akzeptieren, sind aber die leidtragenden, Während des 30-jährigen Krieges gegen die Kurdinnen verloren mehr als 30.000 Menschen ihr Leben. Tausende wurden aus ihren Dörfern vertreiben, mehr als 3000 Dörfer wurden von staatlichen Sicherheitskräften zerstört und entvölkert. Unzählige KurdInnen wurden ermordet und verhaftet. Gewalt, sexueller Folter und Vergewaltigung durch Sicherheitskräfte und den so gennanten Dorfschützern (bewaffnete örtliche Bevölkerung die mit Hilfe bewaffneter paramilitärischer Verbände den Staat vor Übergriffen schützen sollen) ausgesetzt.

 Während Gewalt gegen Frauen in europäischen Ländern häufig immer noch als Privatsache, Ehekonflikt, oder Eifersuchtsmord verharmlost wird, werden Frauen aus der Türkei, Kurdistan und anderen Ländern des Mittleren Ostens mittels feudal-patriarchaler Gesellschafts- und Familiennormen unter Druck gesetzt. Hierzu gehören auch Zwangsheirat, Gewalt und morde im Namen der Ehre.

In der Weltgeschichte seien Frauen, die für eine Revolution gekämpft haben, mit der Zeit immer wieder in ihre alte Postion zurückgefallen und hätten keinen Raum im öffentlichen leben einnehmen können. Die kurdische Frauenbewegung hat gezeigt dass nicht sein muss. Mit ehren Erfahrungen ist sie an einem wichtigen Punkt angekommen. Kurdische Frauen haben sich in einem seit 30 Jahren währenden Kampf verändert und entwickelt. In einer Gegend in der junge Frauen ohne die elterliche Genehmigung nicht einmal das Haus verlassen können und in der 13 bis 14 jährige verkauft werden, haben Frauen angefangen in vorderster reihe des Befreiungskampfes zu stehen.

Wir wollen nicht länger Opfer dieser Verbrechen sein
Wir brechen das schweigen über Täter und Taten in den Familien, im Freundes und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit
Daher fordern und kämpfen wir
für ein selbstbestimmtes Leben!
Für das recht auf ein Leben in Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und Sicherheit!
Für eine Welt ohne Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung!

PJA (Partei der freien Frauen)

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SANS-PAPIERS
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Bund 7.3.09

Sozialanthropologie

Forscherblick auf Sans-Papiers

Nicht immer, aber oft hat Forschung an der Universität Bern einen engen Bezug zu realen Lebensfragen. Ein besonders anschauliches Beispiel ist die am Institut für Sozialanthropologie entstandene Lizenziatsarbeit "Sans-Papiers: Lebensrealität und Handlungsstrategien". Ihr Autor stellt die auf Interviews beruhende Arbeit selber vor.

Raphael Strauss

Sans-Papiers führen ein Leben am Rande der Gesellschaft - und sind doch mitten unter uns! Sie müssen jederzeit damit rechnen, von der Polizei kontrolliert zu werden, und trotzdem fahren sie jeden Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Arbeitsplatz. Sie dürfen das Geheimnis um ihren Aufenthaltsstatus niemandem anvertrauen, unterhalten sich aber trotzdem höflich mit den Wohnungsnachbarn. Sie werden genauso oft krank oder sind von Unfällen betroffen wie wir alle - verfügen aber oftmals über keine Krankenversicherung, weshalb sie lieber zu Hause bleiben, als das Risiko einer Enttarnung durch einen Arztbesuch einzugehen.

Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere werden durch ihren irregulären Status in eine Art Schattendasein verbannt, sie dürfen nicht auffallen, um nicht kontrolliert und entdeckt zu werden. Ihr Leben ist also geprägt durch den Versuch, möglichst unauffällig zu bleiben, sich nicht unnötig an öffentlichen Plätzen aufzuhalten, möglichst alle Kontakte mit Behörden zu vermeiden und nur äusserst vorsichtig soziale Kontakte zu knüpfen. Diese durch die rechtliche Situation erzwungenen Umstände behindern viele integrationsfördernde Aktivitäten.

Viele wissen sich durchzuschlagen

Dennoch gelingt es unzähligen Sans-Papiers recht gut, ihr Leben ohne Aufenthaltsbewilligung führen zu können und auch ausserordentliche Ereignisse zu meistern. So zu leben, ohne aufzufallen, deutet wiederum auf eine sehr gute Integration hin. Wie schaffen sie es, sich unbemerkt in der Gesellschaft zu bewegen? Und was bedeutet es für sie?

Trotz der Fähigkeit, sich unauffällig im Rechtsstaat Schweiz zu bewegen, ist die Lebensrealität der Sans-Papiers von mannigfaltigen Problemen geprägt: Arbeit, Sicherheit, Gesundheit, Psyche, Bildung, Wohnen und soziale Netzwerke sind zusammenhängende Bereiche, die Grundrechte und persönliche Grundbedürfnisse betreffen und über spezielle Handlungsstrategien angegangen werden müssen. Was für viele Einheimische selbstverständlich erscheint, wird im Alltag von Sans-Papiers zur Herausforderung; alltägliche Dinge wie der Gang zum Einkaufszentrum oder zur Post sind für sie weder selbstverständlich noch unproblematisch, da sie sich im öffentlichen Raum nicht sicher fühlen können.

Probleme bei Wohnen und Arbeit

 Eine Wohnung zu mieten, gestaltet sich schwierig, da oft Papiere verlangt werden, die ohne geregelten Aufenthalt nicht zu beschaffen sind. Bei der Arbeit müssen oft miserable Arbeitsbedingungen in Kauf genommen werden, da Reklamationen zur fristlosen Entlassung oder zur Aufdeckung führen könnten. Es ergeben sich oft starke Abhängigkeits- und prekäre Arbeitsverhältnisse; trotzdem geht der grösste Teil aller Sans-Papiers einer regelmässigen Erwerbstätigkeit nach.

Nur im Bildungswesen scheint es kaum Probleme zu geben - die Einschulung von Sans-Papiers-Kindern ist seit längerer Zeit gängige Praxis und der Datenschutz im Normalfall gewährleistet. Für ihre Eltern hingegen kann es aus Angst vor der Angabe ihrer Personalien wiederum ein Problem sein, Deutschkurse oder andere Weiterbildungen zu besuchen.

"Ich dachte, ich werde verrückt"

David aus Nigeria ist einer der vielen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt haben; es wurde jedoch abgelehnt. David wurde aus dem Durchgangszentrum weggewiesen und hätte die Schweiz selbstständig verlassen müssen, was er so kommentiert:

"Alles, was sie von dir wollen, ist, dass du das Land verlässt. Und wohin soll ich gehen? Wohin? Tatsache ist, ich habe nicht einmal Geld, wie soll ich überhaupt gehen, und wie soll ich etwas Neues anfangen? Wie kann ich zurück nach Hause gehen, wenn ich dort immer noch dieselben Probleme habe, deretwegen ich hergekommen bin?"

Aus diesen Gründen - und auch weil er eine Schweizer Freundin hatte - blieb er im Land und versteckte sich bei Freunden in einer Wohngemeinschaft. Während dieser Zeit ging es ihm psychisch ziemlich schlecht; er habe es nur seinem starken Willen zu verdanken, dass er nicht völlig übergeschnappt sei:

"Weisst du, ich habe gedacht, ich bin zwischen Leben und Tod; ich weiss nicht, wohin ich gehen kann, ich habe auch kein Geld, um irgendwohin zu gehen. Und ich weiss nicht, was die Zukunft für mich bereithält. Ich habe keine Hoffnung, denn wenn du illegal hier bist, hast du keine Erlaubnis, irgendetwas zu tun. Gerade vorgestern habe ich wieder einen Afrikaner gesehen, ich hätte weinen können! Er war komplett am Boden. Und ich wusste genau, warum. Ich wusste es genau. Einmal fragte ich sogar einen meiner Freunde, ob ich mich normal verhalte oder nicht. Ich hatte Angst, ich dachte, ich werde auch verrückt!"

Die Angst auf der Strasse

Ein weiterer sehr belastender Punkt war für David - bis zu seiner Heirat und Aufenthaltsbewilligung - das Sicherheitsempfinden: Er habe sich in der Zeit als Sans-Papiers kaum aus dem Haus getraut; jeder Schritt, den er draussen tat, sei er wie auf Nadeln gewesen. So berichtet er auch, belebte Plätze zu meiden und vor dem Verlassen des Hauses jeweils die Strassen in beiden Richtungen nach Polizeistreifen abzuchecken. Doch es gibt nie 100-prozentige Sicherheit, nicht in eine zufällige Kontrolle zu geraten.

So ist es nicht erstaunlich, dass fast sämtliche Aktivitäten darauf abgestimmt werden, möglichst unauffällig zu bleiben, um eine fremdenpolizeiliche Kontrolle zu vermeiden. In allen Lebensbereichen, seien es neue soziale Kontakte oder die Reklamation beim Vermieter wegen eines kleinen Schadens, müssen der Nutzen und die Bedürfnisse gegen das Risiko abgewogen werden, dass die Behörden auf die illegale Aufenthaltssituation aufmerksam werden könnten. Aus diesem Grund führen Sans-Papiers oft ein stark gegenwartsbezogenes, von grosser Ungewissheit und Angst behaftetes Leben, da nie sicher ist, wie lange es ihnen gelingt, sich unbemerkt im Schatten der Gesellschaft aufzuhalten.

"Ich mache keine Probleme hier"

Wie sich dieser ständige Stress äussern kann, erklärt Maria aus Kolumbien anschaulich:

"Unten durch den Bahnhof kann ich nicht laufen, nur wenn es unbedingt sein muss. Und wenn ich muss, dann gehe ich ganz schnell und bete! Oder zum Beispiel im Tram, wenn es eine Abonnement-Kontrolle gibt, habe ich immer riesige Angst! Ich denke ,Oh mein Gott!‘, und ich habe Angst! Und ich gehe auch keine neuen Möbel kaufen, weil ich denke immer, heute bist du zwar hier, aber wer weiss wie es morgen aussieht . . . Eine Kollegin von mir wurde um 6 Uhr morgens von der Polizei geweckt, weil ein Nachbar angerufen hatte, in der Wohnung hielten sich zwei Illegale auf."

Maria ist eine Frau um die 40, die seit über 10 Jahren in der Schweiz lebt und als Haushaltshilfe in vielen verschiedenen Privathaushalten arbeitet. Sie verkörpert den klassischen Fall einer unbemerkten Sans-Papiers. Mit dem Geld, welches sie hier verdient, finanziert sie in der Heimat die Ausbildung ihrer Kinder, die sich den Schulbesuch sonst nicht leisten könnten. Ihr grösster Wunsch ist es, heimzukehren und ihre Familie wiederzusehen, doch zuerst müssen die Kinder ihre Ausbildung beenden. In ihrer langen Aufenthaltszeit in der Schweiz hat Maria gelernt, sich anzupassen, alles genau so zu machen, wie es Schweizerinnen auch tun, und deshalb fragt sie sich heute:

"Ich mache keine Probleme hier, ich mache alles in Ordnung, ich arbeite . . . Ich trenne den Abfall, bündle das Altpapier, gehe nach der Arbeit ruhig nach Hause, mache keinen Lärm in der Wohnung . . . Und ich bezahle jeden Monat pünktlich meine Miete, Telefon, Krankenkasse, einfach alles! Alles ist in Ordnung! Und warum habe ich keine Papiere, warum?"

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Je länger Sans-Papiers unentdeckt bleiben, desto besser kommen sie mit ihrer Lage zurecht

Untergetaucht und angepasst

Laut einer im Auftrag des Bundesamtes für Migration (BFM) 2005 veröffentlichten Studie leben in der Schweiz zwischen 80 000 und 100 000 Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere (Sans-Papiers). Je nach Dunkelziffer könnten es wesentlich mehr sein. Ziel der 2008 abgeschlossenen Lizenziatsarbeit "Sans-Papiers: Lebensrealität und Handlungsstrategien" war es, ein möglichst realitätsnahes Bild der Lebensbedingungen von Papierlosen in der Region Bern nachzeichnen zu können. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche alltäglichen Lebensbereiche die Sans-Papiers als Problemfelder wahrnehmen und wie diese gemeistert werden können.

Elf problemzentrierte Interviews mit (zum teil ehemaligen) Sans-Papiers wurden mit ethnologischen Methoden systematisch ausgewertet. Die Schicksale könnten unterschiedlicher nicht sein und zeigen damit: "Den" Sans-Papiers gibt es nicht! Typisierungen in der Fachliteratur reichen von völlig Unbemerkten über Sexarbeiterinnen bis zu den ehemaligen Saisonniers, die nach Abschaffung dieser Kategorie nicht hätten bleiben dürfen. Dazu kommen Personen, die etwa mit einem Touristen- oder Studentenvisum eingereist sind und das Land nach Ablauf der Frist nicht wieder verlassen haben, sowie abgewiesene Asylsuchende.

Soziale Netze knüpfen

Die Auswertung der Interviews ergab, dass die Lebensrealität die Deckung der Grundbedürfnisse oft stark erschwert. Die individuellen Ressourcen und dementsprechend die Handlungsstrategien unterscheiden sich stark - je nachdem, ob es sich um langjährig Anwesende handelt, die einer regelmässigen Arbeit nachgehen, oder um eher kurzfristig Anwesende.

Die zweite Gruppe hat oftmals weitaus grössere Probleme, den Alltag und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, was sich oft stark auf die allgemeine psychische Verfassung auswirkt. Sans-Papiers, welche einer regelmässigen Erwerbstätigkeit nachgehen, verfügen über eine geregelte Tagesstruktur und können ihren Lebensunterhalt zum grössten Teil selbst bestreiten. Ausserdem ist oft zu beobachten, dass ihr soziales Kontaktnetz besser ausgebaut ist.

Als eines der grössten Problemfelder stellte sich jedoch das Leben in Sicherheit und in diesem Zusammenhang die Bewegungsfreiheit dar, die durch die ständige Gefahr von Kontrollen und damit verbundenen fremdenpolizeilichen Konsequenzen empfindlich eingeschränkt wird (vgl. Haupttext).

Helfer und eigene Kräfte

Auch die Bereiche Arbeitssuche, physische und psychische Gesundheit sowie die Wohnsituation sind für viele Sans-Papiers stark problembelastet. Die Strategien im Umgang mit diesen Fragen hängen von den individuellen Ressourcen und der Vernetzung ab. So können Sans-Papiers, welche Kontakt zu karitativen Organisationen oder politischen Unterstützungskomitees haben, oft besser ihre Rechte einfordern (z.B. eine Krankenversicherung abschliessen und somit die Gesundheitsversorgung sicherstellen). Indessen sind die wenigsten Sans-Papiers mit derartigen Organisationen vernetzt, weshalb die persönlichen sozialen Netzwerke eine tragende Rolle spielen.

Doch nicht nur diese "kontextuellen" Ressourcen sind wichtig für das Bestreiten des Alltags, sondern insbesondere individuelle Strategien, im Fachjargon individuelle Ressourcen in Form von inkorporiertem kulturellem Kapital (nach dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu). Hierzu gehören die Wahrung der eigenen Würde, die Selbstwahrnehmung als handlungsfähiges Subjekt, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, das Vorhandensein eines Ziels oder Lebenszwecks oder natürlich der Glaube an eine höhere Existenz. Aus diesen Komponenten können viele Sans-Papiers Kraft und Mut zur Bewältigung des Alltags schöpfen, wie es beispielsweise Claudine aus Kamerun ausdrückt: "Der einzige Weg ist es, Mut zu haben und zu beten."

Raphael Strauss

[i]

Die Arbeit
http://www.tinyurl.com/strauss-liz

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Nur ja nicht krank werden

Gesundheit Durch hohe psychische Belastungen (vgl. Haupttext) und teilweise schlechte Arbeitsbedingungen sind Sans-Papiers oft grossen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Die Behandlung von Krankheiten und Unfällen ist problematisch, da oft die Offenlegung der Identität notwendig ist. Zudem verfügen viele Sans-Papiers über keine Krankenkasse - trotz Obligatorium nach drei Monaten Anwesenheit. Die Kassen dürfen eine Versicherung weder ablehnen noch vertrauliche Daten weiterleiten.

 In der Realität zeigt sich oft, dass zusätzlicher Druck von unterstützenden Stellen wie beispielsweise der Sans-Papiers-Beratungsstelle Bern notwendig ist, damit die Krankenkassen Sans-Papiers akzeptieren. Nach einer 2006 verfassten Studie können sich jedoch über 90 Prozent der Sans-Papiers in der Schweiz keine Krankenversicherung leisten. Sie suchen den Arzt oft erst im Notfall auf oder schicken Freunde vor. Möglich ist auch die Behandlung durch einen Vertrauensarzt, der sich bereit erklärt, Sans-Papiers ohne Nachweis einer Krankenkasse zu behandeln. (R.S.)

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RAUCHVERBOT
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Solothurner Zeitung 7.3.09

Neu rauchen im Kofmehl

Rauchfrei drinnen, Raucherzelt draussen - das war einmal. Ab heute ist in der Kulturfabrik Kofmehl Rauchen wieder ein Thema, nachdem seit August das ganze Gebäude rauchfrei gewesen war. Der Sinneswandel ist keineswegs freiwillig: Die städtischen Baubehörden haben das Raucherzelt wegverfügt und möchten die Rauchergruppen wegen des Lärms nicht mehr draussen auf dem Areal haben. (ww) Seite 29

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Die Raucher sollen rein oder fort

Die Kulturfabrik Kofmehl muss ihr Raucherregime auf Geheiss der Stadt neu definieren

Die Stadt zieht die Schrauben beim Betrieb der Kulturfabrik Kofmehl an: Das Rauchen soll wegen des Lärms draussen wieder "indoor" ermöglicht werden; das Raucherzelt auf dem Areal wird wegverfügt. Zudem verlangen die Baubehörden aufgrund der hängigen Anwohnerbeschwerde unabhängige Lärmmessungen.

Wolfgang Wagmann

Seit dem Saisonbeginn im vergangenen August ist die Kulturfabrik Kofmehl rauchfrei - was draussen auf dem Areal zu Rauchergruppierungen und entsprechend mehr Lärm führte. Zudem hatte die Betriebsleitung als Wetterschutz auf dem Kofmehl-Areal ein Zelt aufgestellt. "Das wird schon heute Abend weggeräumt sein", versprach gestern Pipo Kofmehl, Leiter der Kulturfabrik. Als Angebot im Jugendbereich sei man davon ausgegangen, möglichst einen rauchfreien Betrieb zu führen, so Kofmehl zur seinerzeitigen Philosophie, auf ein Raucherangebot im Haus völlig zu verzichten. Dass ein solches jetzt von den Stadtbehörden quasi vorgeschrieben wird, kommentiert Pipo Kofmehl leicht sarkastisch: "Ich weiss nicht, ob der Kanton das so cool findet." Doch habe man zu vollziehen, was die städtische Baukommission aufgrund ihrer Kontrollgänge fordert: Die Raucher sollen möglichst nicht mehr draussen herumstehen, damit das "Halle-in-Halle-Konzept", wie in der ursprünglichen Baubewilligung formuliert, wieder umgesetzt sei. Dies bestätigt auch Gaston Barth, Leiter des städtischen Rechtsdienstes, der die Verfügung diese Woche an die Kulturfabrik verschickt hat.

Raumbar und Foyer zur Disposition

Rein baulich sieht Pipo Kofmehl auch kaum Probleme, den Rauchern ein gesetzeskonformes Innen-Angebot abzutrennen. So könnten zwei Drittel des Foyers als Fumoir genutzt werden oder aber die Raumbar. Bei Doppelveranstaltungen gleichzeitig in der Halle und der Bar wird Letzteres zum "Raucherstübli". "Das können wir sofort umsetzen", betont der Kofmehl-Betriebsleiter - mehr Kopfzerbrechen bereitet ihm jedoch der "Vollzug" der Vorgabe, die Besucherinnen und Besucher vom Rauchen draussen auf dem Areal abzuhalten. "Wir können doch die Leute nicht einfach reinstopfen und sie - falls sie nicht rein wollen - fragen, gehst Du jetzt heim?"

Ja zu neutralen Lärmmessungen

"Verlangte Sofortmassnahmen werden sofort umgesetzt", versichert auch Jean-Claude Cattin, Rechtsvertreter der Kulturfabrik Kofmehl in Sachen Raucherzelt. Er hat inzwischen durch die Stadt ein ganzes Dossier zur hängigen Beschwerde von Anwohnern erhalten, die vom Verwaltungsgericht im Oktober teilweise gutgeheissen worden war. "Wir haben die Beschwerde durch im Januar eingegangene schriftliche Reklamationen von Anwohnern ergänzt", merkt für die Stadt Gaston Barth zur "dicken Post" an, die er nun allen Parteien zur Stel- lungnahme versandt hat. Darin sind offenbar auch die Resultate von vier unangemeldeten Kontrollgängen an nächtlichen Kofmehl-Anlässen enthalten.

 Keinen Kommentar gibt dazu Gaston Barth ab, wohl dagegen Jean-Claude Cattin, der die Ergebnisse "mehrheitlich positiv" findet. So habe insbesondere der Rapport von Stadtplaner Daniel Laubscher erwähnt, der Betrieb werde ordentlich geführt. Und das in den Kontrollberichten explizit gerügte Raucherzelt komme ja jetzt weg.

 Doch offenbar genügen die Kontrollgänge der Baubehörde den Beschwerdeführern nicht. Ihrem Begehren, es seien bis im Juni unabhängige Lärmmessungen vorzunehmen, will die Stadt nun entsprechen, um dann über die von den Anwohnern verlangten Anlassbeschränkungen und/oder reduzierten Betriebszeiten befinden zu können. Laut Gaston Barth gibt es eine spezialisierte Firma, die solche Messungen von Publikumslärm vornehmen kann, räumt aber ein, dass diese "nicht günstig" seien.

Kofmehl-Anwalt Jean-Claude Cattin hat gegen die Messungen nichts einzuwenden, ja begrüsst sie sogar. Könnten doch "mit objektiven Messungen subjektive Wahrnehmungen relativiert werden". Ohnehin stellt er sich im Rechtsstreit zwischen einigen Anwohnern und der Kulturfabrik auf den Standpunkt: "Es geht zuletzt nicht darum, wer gewinnt, sondern um Verbesserungen."

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KOKAIN
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NZZ 7.3.09

Zweifelhaftes Kokain in der Waadtländer Drogenszene

Ein Toter und sieben Spitaleinweisungen

 Lausanne, 6. März. (sda)  Im Februar ist in Lausanne ein 39-jähriger Mann nach dem Konsum von Kokain verstorben. Am selben Tag wurden sechs weitere Kokainkonsumenten notfallmässig ins Spital eingeliefert. Der 39-Jährige sei am 21. Februar in kritischem Zustand in ein Spital eingeliefert worden, bestätigte die Waadtländer Kantonspolizei einen Bericht der Tageszeitung "24 heures". Später wurde er ins Unispital Lausanne übergeführt, wo er 24 Stunden später verstarb. Die Polizei wollte wegen laufender Untersuchungen keine weiteren Angaben zu den Umständen des Todesfalls und den sechs weiteren Spitaleinweisungen machen. Laut Kantonsarzt haben die sieben Personen sehr wahrscheinlich Kokain konsumiert, das mit anderen Substanzen verschnitten war. Aber auch zu reines Kokain könne als Ursache nicht ausgeschlossen werden.

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La Liberté 7.3.09

Cocaïne douteuse

Un mort sur sept hospitalisés

Un homme de 39 ans est décédé mi-février au CHUV après avoir ingéré de la cocaïne impropre à la consommation. Au total sept personnes ont dû être hospitalisées d'urgence le samedi 21 dans le Chablais vaudois. Une enquête est en cours. La police vaudoise a confirmé hier les informations révélées par "24 heures". Dans un état particulièrement critique, la personne décédée a été transférée à Lausanne où elle est morte dans la nuit de dimanche à lundi. La police n'a pas donné davantage d'informations sur le trafic de cocaïne ou sur le produit lui-même. Le médecin cantonal explique qu'une autre substance a dû être ajoutée au mélange cocaïne-métamphétamines, "à moins que la drogue n'ait été trop pure". Selon un des participants à la soirée lors de laquelle la drogue a été consommée, il s'agissait d'une petite fête entre deux couples, dans un chalet des Diablerets. ATS

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Le Temps 6.3.09

Sept overdoses dont une fatale en un week-end

ALERTE - Sept personnes ayant consommé de la poudre blanche dans le Chablais vaudois se sont retrouvées aux urgences, le 21 février dernier. Un homme de 39 ans est décédé. Le médecin cantonal n'a pas jugé opportun d'en informer la population.

LAURENT ANTONOFF

On ne sait pas comment ils se sont procuré cette cocaïne. On ne sait pas de quelle manière ils l'ont absorbée. Mais le résultat est là: sept personnes, toutes domiciliées dans le Chablais vaudois, se sont retrouvées aux urgences de l'hôpital le samedi  21 février dernier. Toutes en proie à une sévère overdose. L'une d'elles, un habitant de l'Est vaudois âgé de 39 ans, a dû être transférée au CHUV dans un état critique. Il est décédé dans la nuit de dimanche à lundi. "C'est un cas tout à fait exceptionnel. Je crois même qu'il est unique dans le canton de Vaud", admet Philippe Jaton, porte-parole de la police cantonale.

L'affaire concerne deux groupes distincts

Une enquête est en cours. Elle devrait permettre de déterminer d'où provient la cocaïne incriminée, si les personnes intoxiquées se sont fournies dans la rue, et dans quelle ville la transaction s'est déroulée. Se pourrait-il que les sept victimes aient elles-mêmes concocté le mélange mortel, avant de le tester? Pour Philippe Jaton: "Ce cas de figure ne paraît pas logique. On s'expliquerait mal comment elles auraient absorbé ce produit frelaté en toute connaissance de cause. " Autre détail qui semble écarter cette hypothèse: l'affaire concerne deux groupes de consommateurs distincts, qui apparemment ne se connaissaient pas. La police aurait-elle dû informer la population de la présence sur le marché de ce produit mortel? "La meilleure prévention, c'est de ne pas consommer de stupéfiants", estime Philippe Jaton.

Même discours auprès du médecin cantonal. Eric Masserey a été mis au courant des sept overdoses durant la nuit même où elles se sont produites. "On m'a dit qu'il s'agissait d'un mélange de cocaïne et de métamphétamines. Ce sont deux stimulants qui d'ordinaire ne vous envoient pas aux soins intensifs. Ces personnes souffraient de troubles respiratoires aigus. Une autre substance a probablement été ajoutée, ou alors la cocaïne était bien trop pure. "

"Il y a toujours danger en matière de stupéfiants"

Soit. Mais pourquoi ne pas avoir informé la population du risque éventuel encouru? N'était-on pas en face d'un réel danger en matière de santé publique? "Nous avons décidé de transmettre l'information aux milieux concernés, comme le Centre Saint-Martin à Lausanne, ce qui se fait lorsque nous nous trouvons confrontés à une telle situation chez les toxicomanes. La police était au courant. Et puis ces produits stupéfiants sont de toute façon toxiques. Il faut faire preuve d'une extrême prudence avec tout ce qui est illégal. Il y a toujours danger en la matière. " Le médecin cantonal admet toutefois que la question d'informer la population à grande échelle, par le biais d'un communiqué, s'est posée, "mais ce n'est pas notre rôle d'informer sur le dosage des produits qui circulent, ou sur leur dangerosité, sauf situation exceptionnelle. " Par situation exceptionnelle, Eric Masserey entend si d'autres cas s'étaient déclarés dans les heures ou dans la journée qui ont suivi les premières overdoses. Cela n'a pas été le cas, heureusement.

En France, en début d'année, 46 personnes ont été intoxiquées après avoir consommé de la drogue frelatée en Ile de France. De l'héroïne en l'occurrence. Un homme de 37 ans est décédé. La drogue était coupée avec un anxiolytique. Il s'agissait de molécules de Xanax.

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ANTI-ATOM
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Berner Rundschau 7.3.09

Bürgerliche wollen neues KKW

Parteien präsentieren "Energiestrategie"

Kurz vor Ablauf der Vernehmlassungsfrist zur Revision des kantonalen Energiegesetzes präsentierten gestern acht Vertreter der vier Parteien SVP, FDP, BDP und EDU ihre "Realistische Energiestrategie". Zur Sicherstellung der Stromversorgung der gesamten Bevölkerung zu einem günstigen Preis müsse das Kernkraftwerk Mühleberg durch ein neues ersetzt werden, lautet eine der bürgerlichen Forderungen. Die vom Regierungsrat als Lenkungsinstrument vorgeschlagene Stromabgabe lehnen die Parteien ab. Einverstanden sind sie jedoch mit der Einführung eines Gebäudeenergieausweises. Allerdings müsse dieser nach den SIA-Regeln gesamtschweizerisch gelten. Als Finanzierungshilfe für Gebäudesanierungen schlagen sie eine Bürgschaftsgenossenschaft vor. (uz) Seite 26

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"Realitäten statt Ideologien"

Bürgerliche Parteien SVP, FDP, BDP und EDU präsentieren eigene Energiestrategie


Die vier Berner Kantonalparteien von SVP, FDP, BDP und EDU setzen sich für ein neues Kernkraftwerk nach Mühleberg ein. Dieses Ziel ist Teil ihrer "Realistischen Energiestrategie", die sie gestern den Medien vorstellten.

Bruno Utz

Die im Dezember in die Vernehmlassung gegebene Revision des kantonalen Energiegesetzes sei von der rot-grünen Regierungsmehrheit ideologisch aber realitätsfern ausgestaltet worden, sagte Adrian Haas, Fraktionschef der FDP. Mit Verweis auf die vorgesehene Sanierungspflicht energetisch schlechter Häuser sagte Haas: "Wir wollen echte Massnahmen, nicht provokative Vorschläge" (siehe Artikel unten).

Die vier Fraktionschefs von SVP (Peter Brand), FDP, BDP (Dieter Widmer) und EDU (Alfred Schneiter) sowie die Chefs der innerparteilichen Energieausschüsse, Gerhard Fischer (SVP), Peter Flück (FDP), Samuel Leuenberger (BDP) und Erwin Burn (EDU) räumten ein, dass mittelfristig in der Schweiz der Gesamtenergieverbrauch zurückgehen werde. "Aber sicher nicht der Stromverbrauch", sagte Fischer und erinnerte an die steigende Nachfrage nach strombetriebenen Wärmepumpen und Elektro-Autos. Trotz erheblicher Zunahme der erneuerbaren Energien bleibe deren Anteil an der gesamten Energieproduktion aber gering. Deshalb, so die Parteienvertreter, müsse das Kernkraftwerk Mühleberg durch ein neues ersetzt werden. Nur so sei die Versorgungssicherheit für die gesamte Bevölkerung zu günstigen Preisen und möglichst CO 2-frei erreichbar, sagte Leuenberger.

Effizienz steigern, Häuser sanieren

Der Steigerung der Energieeffizienz messen auch die Bürgerlichen grosse Bedeutung bei. Ein erhebliches Potenzial sehen sie dabei bei der Sanierung von Gebäuden. Fischer mahnte, wer meine, durch die energetische Sanierung von Gebäuden sei die Stromlücke zu verhindern, der befinde sich auf einem Irrweg. Die Energiepolitik des Bundes mit ihren vier Säulen werde unterstützt: Energieeffizienz fördern, erneuerbare Energien fördern, neue Grosskraftwerke zur Schliessung der Stromlücke bauen und eine Energie-Aussenpolitik mit Emmissionzertifikaten betreiben.

Bürgschaftsgenossenschaft hilft

Das Finanzierungsproblem vieler Liegenschaftsbesitzer möchten die Bürgerlichen mit der Gründung einer "Bürgschaftsgenossenschaft für energetische Sanierungen" lösen. Der Kanton habe dafür die notwendigen Gelder bereitzustellen und die Federführung zu übernehmen. Mit Hilfe der Bürgschaftsgenossenschaft sollen die Liegenschaftsbesitzer zu zinsgünstigen Krediten kommen, sagte Brand. Dies, und der Ersatz von teurem und umweltschädlichem Heizöl, mache die Investitionen längerfristig finanziell attraktiv und nütze dem Klimaschutz.

Widmer sagte, die Strategie der Bürgerlichen sei nicht nur realistisch, sondern auch "grün". Die vier Parteien würden die gemeinsamen acht Kernanliegen in ihre Vernehmlassungsantwort zur Enegiegesetzrevision einbauen.

Auch bei der Beratung der Gesetzesvorlage durch den Grossen Rat werde man sich entsprechend verhalten, kündigte Haas an.

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Die acht Kernanliegen der Bürgerlichen

Laut Dieter Widmer (BDP/Wanzwil) und Adrian Haas (FDP/Bern) haben sich die bürgerlichen vier Parteien SVP, FDP, BDP und EDU auf acht Kernpunkte geeinigt, denen sie im Rahmen der Debatte zur Revision des kantonalen Energiegesetzes gemeinsam zum Durchbruch verhelfen wollen. 1. Die Einführung eines Gebäudeenergieausweises wird begrüsst. Allerdings müsse dieser schweizweit gleich und administrativ sowie technisch ohne grossen Aufwand realisierbar sein. 2. Die im Gesetz vorgesehene Sanierungspflicht energetisch schlechter Häuser innert 15 Jahren wird abgelehnt. Demgegenüber wird ein kantonales Gebäudesanierungsprogramm gewünscht. Bei der Finanzierung sollen die Gebäudebesitzer auf eine noch zu gründende Bürgschafftsgenossenschaft zurückgreifen können. 3. Neue Vorschriften für Grossverbraucher, wie sie im Energiegesetz vorgesehen sind, werden abgelehnt. Im Gegenteil: Denkbar sei, dass Grossverbraucher, die bereits mit dem Bundesamt für Umwelt eine Vereinbarung abgeschlossen haben, von kantonalen Detailvorschriften bei der Modernisierung von Bauten und Anlagen befreit werden. 4. Eine kantonale Besteuerung der Energie (Stromabgabe) wird abgelehnt. Sie würde die Berner Unternehmen belasten und führe zu einer Wettbewerbsverzerrung. 5. Die vorgesehene Vorbildfunktion des Kantons wird begrüsst. Allerdings mit dem Vorbehalt, dass sich diese auch an Wirtschaftlichkeitskriterien orientiert. Investiere der Kanton nämlich in wirtschaftlich unrentable Energieprojekte, verstosse er gegen die Verfassung, indem er nicht mehr haushälterisch mit Steuergeldern umgehe. 6. Die Umsetzung von Bundesrecht wird unterstützt, weitergehende Eingriffe in den Strommarkt lehnen die Parteien aber ab. 7. Zum Prinzip, dass jede der 392 Gemeinden im Energiebereich individuelle Nutzungsvorschriften erlassen könnte, sagen die Bürgerlichen Nein. 8. Die in der Gesetzesrevision vorgesehene Quasi-Entmachtung des Grossen Rates, bei der Energiestrategie mitbestimmen zu können, sei durch ein Mitentscheidsrecht über die wichtigsten Elemente der Strategie zu ersetzen. (uz)

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NPD
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20min.ch 8.3.09

NPD

Rechtsextremisten geht das Geld aus

Die rechtsextremistisch deutsche NPD steht offenbar vor der Zahlungsunfähigkeit. Gemäss einem Schreiben eines Partei-Anwaltes an das Berliner Verwaltungsgericht sei die Partei ohne staatliche Zuwendungen in ihrer politischen Existenz bedroht.

Der Anwalt rechne vor, dass allein die monatlichen Kosten für den Parteiapparat mit 110 000 Euro zu Buche schlagen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Sonntag. Dagegen stünden aber nur Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden in Höhe von 30 000 Euro. Es klaffe somit eine Lücke von 80 000 Euro, die ohne Staatsgelder nicht geschlossen werden könne.

Die Bundestagsverwaltung hatte wegen Bilanzfehler im NPD-Rechenschaftsbericht des Jahres 2007 die Zahlung von mehr als 300 000 Euro aus der staatlichen Parteienfinanzierung ausgesetzt, solange die NPD sich nicht in der Lage sieht, Sicherheiten für etwaige Rückforderungen zu stellen. Der Partei drohen wegen der Fehler im Rechenwerk Strafzahlungen von bis zu 1,9 Millionen Euro. Die NPD hat dagegen Klage beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht.
Quelle: AP