MEDIENSPIEGEL 13.3.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Tele-Tubbie-Hess: nur das Winke-Winke fehlt
- Drogenanlaufstelle: keine 2. Dast und 45-minütige
Problemverlagerung
- "Sicherheits"-Initiative verschoben
- SVP verzögert Progr-Abstimmung
- Nix B-Ausweis im Art Café
- Homophobie Thema an Uni Fribourg
- Sicherheitsdienst-Gesetz auf Absturzkurs
- SCB- und YB-Spiele bringen Polizei an personelle und finanzielle
Grenzen
- Gipfel-Soli-News 13.2.09
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REITSCHULE
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Fr 13.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig
Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age,
Marcel Leemann Physical Dance Theater.
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Tintenfischalarm, E. Scharang,
Österreich 2005
Sa 14.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig
Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age,
Marcel Leemann, Physical Dance Theater.tt
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Erik(A) - Der Mann der Weltmeisterin wurde,
K. Mayer, Österreich 2005
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock
Darkside: D-Bridge (Exit Recs/GB), Support: Deejaymf (Cryo.ch),
VCA (Biotic Recs), Ryck (Rabass), Submerge (Family Guy) -- Drum'n'Bass
So 15.03.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Sex am
Sonntag (mit Barbetrieb ab 19.00 Uhr): shortbus von John Cameron
Mitchell, USA, 2006; THE RASPERRY REICH von Bruce LaBruce, UK, 2004
Infos: www.reitschule.ch
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TELE-TUBBIE-HESS
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Blick am Abend 12.3.09
"Terroristen gehen ein und aus"
Internet-TV → Stadtrat Erich Hess (SVP) kritisiert auf "telehess.ch"
die Reithalle.
Am letzten Freitag überreichte ein Komitee über
5000Unterschriften für
einen Verkauf der Reithalle. Die Initiative ist heute Themain der
ersten Ausgabe des Internet-TVs "telehess.ch". In seiner Sendung sagt
SVPStadtrat Erich Hess: "In der Reithalle gehen Terroristen ein und
aus." Er kritisiert auch den Vertrag zwischen Stadt und
Interessengemeinschaft Ikur. "Der Vertrag ist nicht viel wert. Darin
steht nichts Verpflichtendes, das die Reithalle dazu bringen
würde,
dort Ordnung zu schaffen", sagt Hess. "Und solange die Reithalle im
Besitz der Stadt Bern ist, wird daraus nie etwas Schlaues entstehen."
WeitereVorstösse
Die Stadträte Erik Mosza (Grüne Freie Liste) und Martin
Schneider (BDP/
CVP-Fraktion) reichten bereits Mitte Februar Vorstösse ein. Sie
fordern
demokratische und professionelle Strukturen in der Reithalle. Er werde
die Vorstösse unterstützen, sagte Erich Hess, vermute aber,
dass sich
erst etwas ändern werde, wenn die in der letzten Woche
eingereichte
Initiative angenommen würde.
eh
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Folge 1:
Erich Hess und die Berner Reitschule
Aufgezeichnet in Bern, 12. März 2009
http://www.youtube.com/watch?v=lseb41kXPrc
(08.15 Min., uploaded 10.3.09)
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DROGENANLAUFSTELLE(N)
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Bund 13.3.09
Kein Geld für zweites Fixerstübli
Die Stadt Bern erhält vorläufig keine zweite
Drogenanlaufstelle: Der Gemeinderat hat entschieden
Die Stadt will der Szenebildung bei der Schützenmatte begegnen:
mit
längeren Öffnungszeiten der Drogenanlaufstelle, aber ohne
einem zweiten
Fixerstübli beim Inselspital - die Rechte freuts, die Linke
ärgerts.
Philipp Schori
Nun ist es definitiv: Die Drogenanlaufstelle bei der Schützenmatte
wird
vorläufig die einzige bleiben. "Das Projekt eines zweiten
Fixerstüblis
an der Murtenstrasse beim Inselspital ist gestorben", sagt Sven
Baumann, Generalsekretär der städtischen Sozialdirektion.
Dieser Entscheid des Gemeinderats kommt wenig überraschend, hat
doch
der Kanton im Januar der Stadt die finanzielle Unterstützung
versagt:
Im Rahmen der bisherigen "Notmassnahmen" wird der Kanton zwar weiterhin
350000 Franken pro Jahr zur städtischen Drogenpolitik beisteuern -
mehr
aber auch nicht. Die Stadt hätte daher die zusätzlich
notwendigen
400000 Franken für eine zweite Anlaufstelle selbst aufbringen
müssen.
Dies liegt laut Gemeinderat nicht im Rahmen der finanziellen
Möglichkeiten.
Weiterhin auf der Suche
Trotz dem Nein des Gemeinderats zur Anlaufstelle an der Murtenstrasse
26 sagt Baumann: "Die Suche nach einer geeigneten Liegenschaft geht
weiter." Die Sozialdirektion habe den gemeinderätlichen Auftrag,
einen
Standort für eine zweite Anlaufstelle zu suchen.
Prädestinierte
Liegenschaften seien jedoch Mangelware, sagt der Generalsekretär
in
Edith Olibets Direktion. Etwa in der Nähe einer Schule oder
inmitten
eines Wohnquartiers sei eine Drogenanlaufstelle undenkbar. Im Weiteren
muss davon ausgegangen werden, dass sich in der betroffenen
Nachbarschaft bald Widerstand formiere - getreu der Formel "nicht in
meinem Vorgarten". Obwohl die Sozialdirektion bereits mehrere
Liegenschaften besichtigte, hat sie noch keine konkrete im Auge. Klar
ist darum schon jetzt: Dieses Jahr wird die Stadt keine zweite
Anlaufstelle einweihen können. "Das wäre eine Illusion", so
Baumann.
Böte sich doch eines Tages eine Liegenschaft auf städtischem
Gebiet an,
wird die Stadt laut Baumann wieder als Gesuchstellerin auftreten und
den Kanton um finanzielle Unterstützung bitten. Der Kanton habe
lediglich zur Anlaufstelle an der Murtenstrasse Nein gesagt, was nicht
als generelles Nein zu einem zweiten städtischen Fixerstübli
zu deuten
sei. Vonseiten Kanton war gestern niemand für eine Stellungnahme
erreichbar.
Längere Öffnungszeiten
In der Vergangenheit bekräftigte der Gemeinderat wiederholt, die
Situation rund um die bestehende Drogenanlaufstelle entschärfen zu
wollen: Schützenmatte, Bollwerk und Reitschule müssten
entlastet
werden, hiess es (siehe auch Kasten rechts). Weil des Gemeinderats
Patentrezept, also ein zweites Fixerstübli, nun nicht umgesetzt
wird,
ist er gezwungen, alternative Massnahmen zu treffen.
So will er die Öffnungszeiten täglich um eine
Dreiviertelstunde
verlängern. Neu schliesst die Anlaufstelle erst um 22.15 Uhr. Auch
sollen Männer künftig am Montagabend bis 19.30 statt wie
bisher bis
17.30 Uhr Zugang haben. Nur den Frauen steht das Fixerstübli
montags
neu zwischen 20 und 23.30 Uhr offen. Die daraus resultierenden
Personalkosten bei Beratung und Securitas betragen 99000 Franken. Geht
es nach der Stadt, soll der Kanton zwei Drittel davon übernehmen.
Von der Polizei weiterhin toleriert wird der Ameisenhandel, also der
Kleinhandel im Umfeld der Anlaufstelle. Würden Drogen allerdings
ausserhalb des Hofs des Fixerstüblis gehandelt, greife die Polizei
ein,
so Baumann. Der Ameisenhandel reduziere den Deal auf öffentlichen
Plätzen und Strassen; er sei darum letztlich für alle
Bernerinnen und
Berner von Vorteil.
Unterschiedliche Reaktionen
Das Contact-Netz, die Betreiberin der Anlaufstelle, hat aufgrund der
finanziellen Situation Verständnis für das
gemeinderätliche Nein zu
einer zweiten Anlaufstelle - obwohl man diese Lösung favorisiert
hätte,
wie Geschäftsleiter Jakob Huber sagt. Die erweiterten
Öffnungszeiten
böten immerhin eine gewisse Entlastung für die Anrainer.
Vier Stadtberner Parteien haben sich nach dem Entscheid ebenfalls zu
Wort gemeldet. Die Junge Alternative (JA) verurteilt "die
Kurzsichtigkeit des Gemeinderats": Schliesslich sei es nur "eine Frage
der (Jahres)Zeit", bis sich wieder eine offene Drogenszene bilde. In
die gleiche Kerbe schlägt der Fraktionspartner, das Grüne
Bündnis. Im
Unterschied zur JA kritisiert Hasim Sancar auch den Kanton scharf, der
keine Mittel sprechen wollte. Demgegenüber nimmt die FDP "mit
Genugtuung" zur Kenntnis, dass der Gemeinderat "zur Vernunft gekommen
ist". Der Verzicht sei indes noch "keine Lösung für das
Berner
Drogenproblem", schreibt die FDP. Zu prüfen gälte es etwa, ob
die
Polizei den Ameisenhandel auch weiterhin tolerieren solle. Das Verbot
des Ameisenhandels fordert die Grüne Freie Liste, die das Vorgehen
des
Gemeinderats grundsätzlich begrüsst.
--
Reitschule versus Olibet
Die Mediengruppe der Berner Reitschule reagiert enttäuscht und
bezeichnet den Entscheid des Gemeinderats als "kafkaeske Politposse".
Auch wenn der Kanton sich aus der Verantwortung stehle, sei eine zweite
Drogenanlaufstelle sehr wohl durch die Stadt selbst finanzierbar,
heisst es in einer Mitteilung.
Die Gruppe schlägt auch gleich Massnahmen für eine
kostenneutrale
Finanzierung vor: "Im repressiven Bereich" könnten Einsparungen
vorgenommen werden. Die "minimalistische Verlängerung der
Öffnungszeiten" alleine (siehe Hauptartikel) bringe für den
Raum
Bollwerk-Schützenmatte keine Verbesserungen.
Sozialdirektorin Edith Olibet (sp) widerspricht den Ausführungen
aus
der Reitschule: Die ausgeweiteten Öffnungszeiten brächten
eine "klare
Verbesserung", sagt sie. Wenn die Anlaufstelle ihre Tore erst um 22.15
Uhr schliesse, stünden die Chancen gut, dass sich die
Drogensüchtigen
anschliessend direkt auf den Nachhauseweg begäben; die
Szenebildung
könne so eingedämmt werden. "Dies müsste auch die
Reitschule
honorieren", sagt Olibet. (phi)
---
BZ 13.3.09
Stadtregierung hat entschieden
Kein Fixerstübli bei der Insel
Die Eröffnung war für Ende 2008 versprochen, nun verzichtet
der
Gemeinderat auf ein zweites Fixerstübli. Ohne Geld vom Kanton
könne es
die Stadt nicht betreiben. Längere Öffnungszeiten sollen die
Situation
entschärfen.
"Die zweite Drogenanlaufstelle soll noch in diesem Jahr eröffnet
werden", sagte Stadtpräsident Alexander Tschäppät am
17.September 2008
in dieser Zeitung. Auch in der Folge bekräftigte die
Stadtregierung,
dass bald ein zweites Fixerstübli an der Murtenstrasse den
Standort an
der Hodlerstrasse entlasten werde.
Nun nimmt der Gemeinderat "Abschied von dieser Idee", wie er gestern
mitteilte. Der Grund: Die Stadt sieht sich nicht in der Lage, einen
zweiten Standort alleine zu finanzieren. Das müsste sie aber, weil
im
Januar der Kanton das Gesuch um Finanzierung abgelehnt hatte. Er
begründete dies unter anderem mit der Entlastung, die das
ausgebaute
Angebot in Thun bringe.
Allein nicht finanzierbar
Die zweite Anlaufstelle beim Inselspital würde nur dann Sinn
machen,
wenn dort genügend Personal eingestellt werden könnte, betont
der
Gemeinderat. "Das ist unter den gegebenen finanziellen Voraussetzungen
unmöglich."
Dennoch will der Gemeinderat die Situation für die Süchtigen
verbessern. So sollen die Öffnungszeiten des Fixerstüblis
täglich um 45
Minuten verlängert werden. Auch sollen Männer am Montag
länger Zugang
erhalten. Bislang war der Raum ab 17.30 Uhr nur für Frauen offen.
Neu
soll er bis 19.30 Uhr den Männern zur Verfügung stehen und ab
20 bis
23.30 Uhr nur den Frauen. "So schnell wie möglich" möchte die
Stadt die
Öffnungszeiten verlängern, sagte gestern Sven Baumann,
Generalsekretär
der Sozialdirektion. Die Stiftung Contact, welche das Fixerstübli
betreibe, müsse entscheiden, ab wann sie personell dazu in der
Lage
sei. Doch reichen diese Massnahmen, um die Situation zu verbessern? Ja,
findet Baumann: "Damit wird die Umgebung spürbar entlastet."
Die Massnahmen würden auch umgesetzt, wenn der Kanton die
Mehrkosten
von 65000 Franken nicht übernehme, versichert Baumann. Diese
entstehen
durch die zeitliche Verschiebung der Frauenanlaufstelle. Die
längeren
Öffnungszeiten können im Rahmen der vom Kanton bewilligten
Notmassnahmen finanziert werden. Die längere
Securitas-Präsenz bezahlt
die Stadt. Der Standort Murtenstrasse sei zwar gestorben, sagt Baumann,
"aber nicht die Idee einer zweiten Anlaufstelle". Der Gemeinderat suche
weiter nach einer geeigneten Lösung.
Mirjam Messerli
--
Enttäuschung und viel Kritik
Bei der IG Aarbergergasse und der Reitschule ist man frustriert.
Unbeteiligte müssten das Drogenproblem der Stadt ausbaden.
"Die Stadtregierung nimmt ih-re Verantwortung nicht wahr", kommentiert
Bernhard Hüsser, Präsident der IG Aarbergergasse, den
Verzicht auf eine
zweite Drogenanlaufstelle. Die IG wehrt sich seit längerer Zeit
dagegen, als "Auffangbecken" für Drogensüchtige zu dienen,
wenn das
Fixerstübli an der Hodlerstrasse geschlossen ist. "Wir fordern
weiterhin, dass es täglich von 9 bis mindestens 23 Uhr
geöffnet ist -
oder durch eine zweite Anlaufstelle entlastet wird", sagt Hüsser.
Gross ist die Enttäuschung auch bei den Betreibern der Reitschule:
"Drogenabhängige und Nachbarn werden erneut Opfer der mutlosen
Politik
von Stadt und Kanton Bern", schreibt die Mediengruppe. Der Gemeinderat
habe "vor, während und nach dem Wahlkampf" immer wieder betont,
dass
eine zweite Anlaufstelle unabdingbar sei. Und nun begnüge er sich
mit
einer "minimalistischen" Verlängerung der Öffnungszeiten.
Wenn sich schon der Kanton aus der Verantwortung schleiche, so die
Reitschüler, müsste die Stadt ein zweites Fixerstübli
selber
finanzieren. Dies wäre möglich, wenn sie dafür im
repressiven Bereich
sparen würde, glauben die Reitschüler. Auch die Junge
Alternative (JA)
und das Grüne Bündnis (GB) bedauern den Verzicht auf eine
zweite
Anlaufstelle. Die Stadt brauche eine solche, betont das GB. Es fordert
den Gemeinderat auf, weiter beim Kanton die notwendigen Mittel
einzufordern. Die Verlängerung der Öffnungszeiten sei nur
"ein Tropfen
auf den heissen Stein". Der "kurzsichtige" Entscheid des Gemeinderats
werde dazu führen, dass sich wieder eine offene Drogenszene bilde,
befürchtet die JA.
GFL und FDP unterstützen den Entscheid: Der Gemeinderat sei "zur
Vernunft gekommen", denn der Standort Murtenstrasse wäre nicht der
richtige gewesen, findet die FDP. Die GFL ist zuversichtlich, dass die
längeren Öffnungszeiten "zu einer gewissen Entspannung"
führen.
mm
---
Telebärn 12.3.09
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-beharrt-auf-zweiter-Drogenanlaufstelle/story/28620146
---
bernerzeitung.ch 12.3.09
Reitschule beharrt auf zweiter Drogenanlaufstelle
Die Reitschule Bern ist enttäuscht, dass der Gemeinderat den
Vorschlag
einer zweiten Drogenanlaufstelle begräbt. Die Begründung, die
Anlaufstelle sei nicht finanzierbar, lassen die Betreiber nicht gelten.
Artikel zum Thema
Die Reitschule betont in einer Medienmitteilung, dass eine zweite
Drogenanlaufstelle finanzierbar wäre, beispielsweise durch
Einsparungen
im repressiven Bereich, der im Kosten-Nutzen-Vergleich sehr schlecht
abschneide.
Der Gemeinderat habe zudem vor, während und nach dem Wahlkampf
immer
wieder betont, dass eine zweite Drogenanlaufstelle unabdingbar sei.
Die minimalistische Verlängerung der Öffnungszeiten der
Drogenanlaufstelle Hodlerstrasse um 45 Minuten (montags zwei Stunden)
löse keine Probleme im Raum Bollwerk-Schützenmatte. Weder den
Bedürfnissen der Drogenabhängigen noch denen der Anwohner
werde mit
diesem Entscheid genüge getan.
"Tropfen auf heissen Stein"
Ein "Tropfen auf den heissen Stein" ist die längere
Öffnungszeit der
bestehenden Anlaufstelle auch für das Grüne Bündnis
Stadt Bern. Es sei
bedauerlich, dass der Kanton, trotz der "vielen auswärtigen"
Drogenabhängigen in der Stadt, sich nicht an der Finanzierung
beteilige. (sho/sda)
---
derbund.ch 12.3.09
Keine zweite Anlaufstelle für Drogenabhängige
Weil das Geld fehlt, wird die Idee von einer zweiten Kontakt- und
Anlaufstelle für Drogenabhängige in Bern begraben.
Stattdessen werden
Entlastungsmassnahmen für das Gebiet an der Hodlerstrasse
getroffen.
Der Berner Gemeinderat hat beschlossen, keine zweite Anlaufstelle
für
Drogenabhängige an der Murtenstrasse einzurichten. Mit dem Geld,
das
vorhanden sei, könne dort kein sinnvoller Betrieb eingerichtet
werden,
schreibt er zur Begründung.
Eine zweite Drogenanlaufstelle mache nur Sinn, wenn dort genügend
Personal angestellt werden könne und die Öffnungszeiten eine
Verbesserung für die Drogenabhängigen bedeuteten. Das sei
unter den
gegebenen finanziellen Voraussetzungen nicht möglich, heisst es in
der
Mitteilung von heute Donnerstag.
Der Gemeinderat will nun versuchen, die Situation rund um die
bestehende Drogenanlaufstelle an der Hodlerstrasse mit anderen
Massnahmen zu verbessern. So will er die Öffnungszeiten
täglich um eine
Dreiviertelstunde verlängern. Auch sollen Männer künftig
am Montagabend
bis 19.30 statt wie bisher bis 17.30 Uhr Zugang haben. Ab 17.30 Uhr
steht die Anlaufstelle bisher ausschliesslich Frauen zur
Verfügung. Sie
werden künftig zwischen 20 und 23.30 Uhr empfangen.
Laut dem Gemeinderat können die verlängerten
Öffnungszeiten mit dem
vorhandenen Geld finanziert werden. Die längere Präsenz der
Securitas-Überwachung übernimmt die Stadt Bern. Für die
Kosten der
zeitlichen Verschiebung der Frauenanlaufstelle wird die Stadt dem
Kanton ein Beitragsgesuch stellen.
Stadt verweist auf Kanton
Eine zweite Anlaufstelle sollte die Situation im Raum
Schützenmatte-Bollwerk verbessern. Dort befindet sich die
bestehende
Anlaufstelle.
Der Berner Gemeinderat weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass die
kantonale Gesundheits- und Fürsorgedirektion Anfang Jahr ebenfalls
mit
Hinweis auf fehlende Mittel beschlossen hat, der Stadt nicht mehr Geld
zu geben als heute.
Reitschule enttäuscht
Enttäuscht über den gemeinderätlichen Entscheid zeigte
sich die
Mediengruppe der Reitschule. Der Gemeinderat habe vor und nach dem
Wahlkampf stets betont, dass eine zweite Anlaufstelle unabdingbar sei.
In einer Mitteilung von heute Donnerstag bezeichne die Gruppe die
Verlängerung der Öffnungzeiten als "minimalistisch". Tom
Locher von der
Mediengruppe sagte dazu, dies löse im Bollwerk und auf der
Schützenmatte vor der Reitschule keine Probleme, sondern
"verschiebt
sie nur um 45 Minuten". Die Reitschule werde dies ausbaden müssen.
Ein zweiter Standort hätte sehr wohl von der Stadt finanziert
werden
können, schreiben die Reitschul-Vertreter weiter, etwa durch
Einsparungen bei der Repression. Die Reitschule halte an ihrer
Forderung nach einer zweiten Anlaufstelle fest.
"Tropfen auf heissen Stein"
Ein "Tropfen auf den heissen Stein" ist die längere
Öffnungzeit der
bestehenden Drogenanlaufstelle auch für das Grüne
Bündnis Stadt Bern.
Es sei bedauerlich, dass der Kanton, trotz der "vielen
auswärtigen"
Drogenabhängigen in der Stadt Bern, sich nicht an der Finanzierung
beteilige. (sis/sda)
---
20min.ch 12.3.09
Kein Geld für ein zweites Fixerstübli
von Nora Camenisch
Nun ist es definitiv: Bern erhält kein zweites Fixerstübli.
Dies hat der Gemeinderat entschieden.
Die engen Platzverhältnisse im Fixerstübli an der
Hodlerstrasse bleiben
ein Problem: Nachdem der Kanton keine zweite Anlaufstelle
mitfinanzieren kann, muss sich die Stadt von ihrem Plan eines zweiten
Fixerstüblis verabschieden. "Die Idee ist definitiv gestorben",
sagt
Sven Baumann, General sekretär der Direktion BSS. "Der Kanton hat
uns
die bisherigen 350 000 Franken zugesprochen - damit lässt sich die
zweite Anlaufstelle an der Murtenstras se aber nicht rea lisieren."
Um die Platznot abzu federn, werden die Öffnungszeiten an der
Hodlerstrasse täglich um 45 Minuten verlängert. Davon
erhoffen sich die
Betreiber eine bessere Verteilung der Besucher.
Während die FDP den Entscheid mit Genugtuung zur Kenntnis nimmt,
ist
das Grüne Bündnis gar nicht einverstanden: "Es ist schade,
dass der
Gemeinderat keine weiteren Schritte unternimmt. Die längeren
Öffnungszeiten sind positiv, reichen aber nicht aus", so
Fraktionspräsident Hasim Sancar.
---
gbbern 12.3.09
Verlängerung der Öffnungszeit der Drogenanlaufstelle: Ein
Tropfen auf den heissen Stein
Das Grüne Bündnis nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass kein
zweiter Standort der Drogenanlaufstelle eröffnet werden kann.
Die Stadt Bern ist als Zentrum auch Anziehungspunkt für viele
auswärtige Drogenabhängige. Trotzdem ist der Kanton nicht
bereit, die
nötigen finanziellen Mittel für einen zweiten Standort zur
Verfügung zu
stellen. Einmal mehr soll die Stadt für die Zentrumslasten alleine
aufkommen - dies ist ihr aber gegenwärtig nicht möglich. Seit
langem
fordert das Grüne Bündnis die Entlastung der
gegenwärtigen
Drogenanlaufstelle, insbesondere auch um das Konfliktpotential in der
Umgebung der Reitschule zu verringern.
Der Gemeinderat hat entschieden, die Öffnungszeiten auszudehnen.
Diese
Massnahme begrüssen wir, im Wissen, dass sie nicht mehr als ein
Tropfen
auf den heissen Stein bedeutet. Wir bedauern, dass der Gemeinderat
keinen mutigen Schritt nach vorne macht und mit einem zweiten Standort
die Situation entschärft.
Die Stadt Bern braucht eine zweite Drogenanlaufstelle. Deshalb verlangt
das Grüne Bündnis vom Gemeinderat, dass er sich weiterhin
für einen
zweiten Standort einsetzt und die dafür notwendigen finanziellen
Mittel
vom Kanton einfordert.
---
fdp-stadtbern.ch 12.3.09
Anlaufstelle für Drogenabhängige: Kein zweiter Standort
Die FDP Stadt Bern nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der
Gemeinderat bezüglich der geplan-ten zweiten Drogenanlaufstelle
zur
Vernunft gekommen ist und auf dieses Vorhaben verzichtet.
Die FDP Fraktion im Berner Stadtrat und die FDP Grossrätin Sandra
Wyss
haben während nunmehr einem Jahr, seit Bekanntgabe der Pläne
durch die
die Direktion BSS, die geplante Anlaufstelle aus folgenden Gründen
bekämpft:
- Das Areal wurde vom Berner Stimmvolk für die Erweiterung des
Inselspitals umgezont. Das Bau-vorhaben soll rasch umgesetzt werden und
darf nicht durch ein "Providurium" blockiert werden.
- Die Thuner Massnahmen zur Bekämpfung der offenen Drogenszene
sind
erst seit Spätherbst 2008 in Kraft. Die Auswirkungen auf die
Situation
in der Stadt Bern sind noch nicht genügend ge-sichert. Es macht
keinen
Sinn, eine zweite Anlaufstelle zu eröffnen, bevor nicht die
Auswirkungen der Thuner Massnahmen bekannt sind
- Die geplante zweite Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse 26 ist
ein ökonomischer Unsinn. Eine Liegenschaft, welche noch vor
wenigen
Monaten aus "Sicherheitsgründen" künstlich "unbe-wohnbar"
gemacht wurde
(sämtliche sanitären Einrichtungen würden demontiert),
hätte für eine
kurze Pilotphase von max. 2 Jahren, teuer wieder in Stand gesetzt
werden müssen.
- Während man in Bern den Drogenhandel auf dem Vorplatz und der
Umgebung toleriert, wird die-ser in anderen Städten im Umkreis der
Anlaufstellen konsequent unterbunden. Der Berner Ge-meinderat hatte in
Aussicht gestellt, den Drogenhandel an der Murtenstrasse 26 nicht
zuzulassen, die gängige Praxis an der Hodlerstrasse aber weiter zu
führen. Die FDP ist überzeugt, dass zwei unterschiedliche
Regime bei
der gleichen Klientel weder durchsetzbar noch sinnvoll sind.
Der Verzicht auf die zweite Drogenanlaufstelle ist aber noch keine
Lösung für das Berner Drogenprob-lem. Die FDP fordert den
Gemeinderat
deshalb auf, die in der dringlichen interfraktionellen Motion
"Alternative zu einer 2. Drogenanlaufstelle" aufgelisteten Massnahmen
rasch anzugehen:
http://www.fdp-stadtbern.ch/platform/content/element/125580/M%20Alternativen%20zu%20einer%20zweiten%20Drogenanlaufstelle.pdf
---
gfl-bern.ch 12.3.09
Kein zweiter Standort für Anlaufstelle in Bern?
Am 12.03.09 hat der Gemeidnerat der Stadt Bern entschieden, dass kein
zwieter Standort der Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse
eröffnet
wird. Dieser Entscheid des Gemeinderats kommt wenig überraschend,
hat
doch der Kanton im Januar der Stadt die finanzielle Unterstützung
versagt: Im Rahmen der bisherigen "Notmassnahmen" wird der Kanton zwar
weiterhin 350000 Franken pro Jahr zur städtischen Drogenpolitik
beisteuern - mehr aber auch nicht. Die Stadt hätte daher die
zusätzlich
notwendigen 400000 Franken für eine zweite Anlaufstelle selbst
aufbringen müssen. Dies liegt laut Gemeinderat nicht im Rahmen der
finanziellen Möglichkeiten.
Die GFL begrüsst das vom Gemeinderat eingeschlagene Vorgehen
bezüglich
einer zweiten Anlaufstelle für drogenkranke Menschen und die damit
verbundenen Massnahmen. Der Eröffnung eines zweiten Standortes an
der
Murtenstrasse standen zu viele - nicht nur finanzielle Hindernisse - im
Weg.
Die GFL ist zuversichtlich, dass die Verlängerung der
Öffnungszeiten
und die neue Regelung bezüglich Männer/Frauen am Montagabend
zu einer
gewissen Entspannung führen. Allerdings müssen später
weitergehende
Massnahmen getroffen werden, um die betroffenen Perimeter nachhaltig zu
entlasten.
Als Reaktion auf akute Probleme sind die Massnahmen zur Erweiterung des
Angebotes nötig. Es ist aber notwendig zu prüfen, inwieweit
das
aktuelle Angebot der Anlaufstelle noch zeitgemäss ist. Es wurde in
den
90 Jahren eingeführt in erster Linie um den Infektionskrankheiten
und
der Verelendung entgegenzuwirken. Ob dieser Auftrag heute noch durch
die Anlaufstellen erfüllt wird, erfordert weitere Untersuchungen.
Auch müssen andere Massnahmen wie ein Case Management und die
grössere
Distanz zum Drogenhandel (Anlaufstelle und Drogenhandel sind lokal zu
nahe beieinander) umgesetzt werden. Eine weitere Entlastung der
Anlaufstellen muss durch geeignete Massnahmen erreicht werden.
Die GFL wird sich in den nächsten Monaten eingehender mit der
Thematik
befassen - unter der Prämisse, dass es in der Drogenpolitik keine
Lösungen sondern nur besser und weniger geeignete Wege gibt.
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"SICHERHEIT"
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Bund 13.3.09
Sicherheits-Initiative: Gemeinderat will Zeit
Stadt Bern Der Gemeinderat will dem Stadtrat einen Gegenvorschlag zur
Initiative "Für eine sichere Stadt Bern" vorschlagen. Er beantragt
dem
Stadtrat eine Fristverlängerung zur Erarbeitung einer Vorlage um
sechs
Monate bis Anfang Oktober. Das Volksbegehren will eine Erhöhung
der
uniformierten Polizeipräsenz von heute 65000 auf 110000 Stunden im
Jahr
in der Gemeindeordnung verankern.
"Der Gemeinderat hat Angst vor dem Volk und greift einmal mehr zu einer
Verzögerungstaktik", sagt Initiant Philippe Müller (fdp)
unter
Anspielung auf das gemeinderätliche Vorgehen bei der
Bekämpfung des
Sozialhilfemissbrauchs. Die Stadtregierung würde ehrlicher
handeln,
wenn sie sich gegen die erhöhte Polizeipräsenz
ausspräche, sagt Müller.
"Auch der Gemeinderat will mehr sichtbare Polizeipräsenz", kontert
Sicherheitsdirektor Reto Nause (cvp). Es sei jedoch fraglich, ob die
Initiative der richtige Weg dazu sei. "Die Initiative setzt einseitig
auf das repressive Element." Eine Erhöhung des
Sicherheitsgefühls könne
aber nur durch einen Mix von repressiven und präventiven
Massnahmen
bewerkstelligt werden, sagt Nause.
In welche Richtung der Gegenvorschlag gehen könnte, will Nause
nicht
sagen. Es könne sich aber nicht bloss um eine geringere
Erhöhung der
Präsenzstunden handeln. Bei einer Erhöhung der
Polizeipräsenz müsste
auch der Vertrag zwischen Stadt und Kanton zum Bezug polizeilicher
Leistungen neu ausgehandelt werden. (bob)
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BZ 13.3.09
Sicherheitspolitik
"Repression wird zentrale Rolle spielen"
Der Gemeinderat macht einen Gegenvorschlag zur Initiative für mehr
Polizeipräsenz. Dadurch verzögert sich die Abstimmung.
In nur zweieinhalb Monaten sammelte das Initiativkomitee "Für eine
sichere Stadt Bern" 6118 Unterschriften. Letzten April reichten die
Initianten um FDP-Stadtrat Philippe Müller ihr Volksbegehren ein.
Dieses verlangt, dass in der Gemeindeordnung die Erhöhung der
sichtbaren uniformierten Polizeipräsenz um 45000 auf 110000
Stunden pro
Jahr festgeschrieben wird.
Mit Ziel der Initiative einig
Der Gemeinderat hat bereits früh signalisiert, dass er die
Festschreibung einer bestimmten Zahl von Polizeistunden in der
Gemeindeordnung nicht sinnvoll findet. Gestern nun hat die Regierung
mitgeteilt, dass sie dem Stadtrat einen Gegenvorschlag unterbreiten
will. Die Polizeidirektion von Reto Nause (CVP) werde die "notwendigen
Grundlagen" erarbeiten.
Auf Anfrage skizzierte Nause, in welche Richtung der Gegenvorschlag
gehen wird: "Das Ziel der Initiative - vermehrte sichtbare
Polizeipräsenz, gerade auch von Fusspatrouillen - ist für uns
klar und
unbestritten." Nause versichert: "Die Repression wird auch im
Gegenvorschlag eine zentrale Rolle spielen."
Keine privaten Polizisten
Uneinig sei man sich mit den Initianten, wie man das Ziel erreiche. "Es
gibt vielfältigere Strategien als eine blosse Erhöhung der
Polizeistunden." Darunter versteht Nause etwa bauliche Massnahmen und
Videoüberwachung. Gerade rund um die Sportstadien könnten
bauliche
Massnahmen zur Trennung der Fangruppen laut Nause viel effizienter sein.
Nicht in Frage kommt für den städtischen Sicherheitsdirektor
dass
zentrale Sicherheitsaufgaben an private Firmen wie die Protectas oder
die Securitas übertragen werden. Gewerbler in der Innenstadt haben
dies
bereits gefordert.
Abstimmung im Juni 2010
Weil der Gemeinderat einen Gegenvorschlag erarbeiten lässt,
verschiebt
sich der Abstimmungstermin der Initiative um ein halbes Jahr.
Gemäss
Stadtschreiber Jürg Wichtermann hat der Gemeinderat bis Anfang
Oktober
Zeit, den Gegenvorschlag zu erarbeiten. Wann die Initiative vors Volk
kommt, hängt davon ab, wie zügig der Stadtrat die Sache
danach angeht.
Realistisch sei, dass die Bernerinnen und Berner am zweiten
Abstimmungstermin 2010 über eine Erhöhung der
Polizeipräsenz befinden
können. Dies wäre im Juni - über zwei Jahre nach
Einreichen der
Unterschriften.
Einmal mehr verschleppt?
Initiant Philippe Müller ortet darin einmal mehr eine
Verschleppung
durch den Gemeinderat. Tatsächlich hat die Stadtregierung fast die
ganze einjährige Frist zur Erarbeitung einer Stadtratsvorlage
ungenutzt
verstreichen lassen, um dann drei Wochen vor Fristende einen
Gegenvorschlag zu beschliessen - für dessen Erarbeitung er eine
Fristverlängerung um sechs Monate beantragt. "Was der Gemeinderat
nun
beschlossen hat, hätte er bereits vor einem halben Jahr
beschliessen
können", sagt Müller.
Der FDP-Mann kritisiert auch, dass der Gemeinderat überhaupt einen
Gegenvorschlag macht: "Wenn er das Ziel der Initiative tatsächlich
richtig findet, dann soll er zur Initiative Ja sagen." Der jetzt
gewählte Weg sei inkonsequent.
Adrian Zurbriggen
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fdp-stadtbern.ch 12.3.09
Sicherheit: Gemeinderat verschleppt auch das!
In Rekordzeit wurden vor einem Jahr die Unterschriften für die
Volksinitiative "Für eine sichere Stadt Bern" gesammelt. Der
Gemeinderat der Stadt war zwar immer gegen die Initiative, aber er
traut sich nun doch nicht, "nein" zu sagen, er verschleppt nun auch
dieses Geschäft - aus Angst vor der Volksabstimmung.
Ein konsequenter Gemeinderat würde die Initiative einfach
ablehnen, so
wie er das bei seinen bisherigen Äusserungen stets getan hat. Aber
der
Gemeinderat ist nicht konsequent. Er hat Angst vor dem Volk. Angst
davor, dass das Volk, wie zu erwarten ist und wie offenbar auch der
Gemeinderat erwartet, "ja" sagen könnte zu mehr
Polizeipräsenz und zu
mehr Gewaltprävention. Also macht er einen wie auch immer
gearteten
"Gegenvorschlag" von dem das Initiativkomitee noch keine Kenntnis hat.
Nach einem Jahr "Bedenkzeit" - das wäre bereits vor Monaten
möglich
gewesen. Offenbar hat die Sicherheit der Bevölkerung keine grosse
Priorität beim Gemeinderat, sonst hätte der Gemeinderat schon
längst
gehandelt, und seinen Gegenvorschlag in Auftrag gegeben.
Seit Jahren ist die Situation im Sicherheitsbereich angespannt: Die
"Delikte gegen Leib und Leben" haben in der Stadt Bern seit 1990 um
über 500% zugenommen! Selbst die letzte Woche publizierte
Gewaltstatistik der Kantonspolizei zeigte trotz erschreckend hohem
Gewaltniveau keine Entspannung - im Gegenteil: In den Bereichen
"Körperverletzung" (218 zu 235 = + 8%) und "Raub" (161 zu 214 = +
33%!)
haben die Delikte nur zwischen 2007 und 2008 sogar noch einmal deutlich
zugenommen! In den anderen Gewaltbereichen ist sie stabil hoch
geblieben. Und der Gemeinderat? Verschleppt weiter…
Die Verschleppungstaktik ist verantwortungslos und nicht
glaubwürdig.
Der Sicherheit der Bevölkerung leistet der Gemeinderat einen
Bärendienst. Der Gemeinderat hat Angst vor dem Volk.
Die Volksinitiative "Für eine sichere Stadt Bern" verlangt eine
Erhöhung der Polizeipräsenz in Bern und eine Stärkung
der
Gewaltprävention, um die Gewaltbereitschaft einzudämmen. Die
Kosten
dafür sind tiefer, als was die Stadt Bern durch den
Zusammenschluss von
Stadt- und Kantonspolizei jährlich einspart. Die Initiative wurde
Anfang April 2008 nach der Rekordsammelzeit von nur 21⁄2 Monaten
eingereicht.
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PROGR
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Bund 13.3.09
Progr-Abstimmung wird zum Rechtsfall
Die SVP reicht nun definitiv eine Verwaltungsbeschwerde gegen die
Progr-Variantenabstimmung ein - der Abstimmungstermin könnte sich
hinauszögern
Künstler-Projekt oder Gesundheitszentrum? Die Variantenabstimmung
über
die Nutzung des einstigen Progymnasiums widerspricht dem
Wettbewerbsrecht, sagt die SVP.
Bernhard Ott
Eine Mehrheit des Parteivorstandes der Stadtberner SVP hat sich
für
eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Progr-Variantenabstimmung
ausgesprochen. Die Beschwerde richtet sich gegen den Entscheid des
Stadtrates, das Volk am 17.Mai zwischen Gesundheits- und Schulzentrum
einerseits und dem Künstler-Projekt andererseits entscheiden zu
lassen.
"Die Partei als solche sowie einzelne Personen werden als
Beschwerdeführer auftreten", sagt Peter Bernasconi, designierter
Präsident der SVP Stadt Bern.
Abstimmung aufgeschoben?
Die SVP moniert, der Stadtrat habe mit dem Beschluss zur
Variantenabstimmung die interkantonale Vereinbarung über das
öffentliche Beschaffungswesen verletzt. Der Gemeinderat habe einen
Investorenwettbewerb durchführen lassen und auf Antrag der Jury
dem
Siegerprojekt der Allreal in Form einer Verfügung den Zuschlag
gegeben,
sagt Bernasconi. In diesem Fall sei es zwingend, dass den
Stimmberechtigten ein Vertrag mit den Initianten des Siegerprojektes
vorgelegt werde. "Ein Gemeinwesen kann nicht völlig losgelöst
von
Vereinbarungen Investorenwettbewerbe durchführen", sagt Bernasconi.
Einen Verstoss gegen Wettbewerbsgrundsätze liegt auch für die
"Präsidentenkonferenz Bernischer Bauplanungsfachverbände"
vor. Sie
moniert, dass die "hohen qualitativen Auflagen" des Wettbewerbes
für
die Künstlergruppe Progr offenbar nicht gälten (siehe "Bund"
vom 7.
März). Sara Montani, Präsidentin der Konferenz, kündigte
gar an, dass
die Stadt auch mit möglichen zivilrechtlichen Folgen zu rechnen
habe.
"Nützt der Stadt nichts"
Gemäss Stadtschreiber Jürg Wichtermann hat eine
Verwaltungsbeschwerde
"grundsätzlich" aufschiebende Wirkung. Solange das Rechtsbegehren
nicht
auf dem Tisch liegt, möchte Wichtermann aber nicht definitiv
Stellung
nehmen. Der Stadtschreiber weist aber darauf hin, dass es bisweilen
auch zu Abstimmungen komme, die "unter dem Damoklesschwert eines
juristischen Entscheides" stünden. Zudem könnten
aufschiebende
Wirkungen durch superprovisorische Verfügungen aufgehoben werden,
sagt
Wichtermann. Beim Verein Pro Progr ist man enttäuscht über
die
Beschwerde. "Diese Beschwerde nützt weder uns noch der Stadt
etwas",
sagt Präsident Peter Aerschmann. Im letzten Herbst habe die SVP im
Stadtrat dazu beigetragen, dass den Progr-Künstlern knappe Termine
zur
Geldbeschaffung gesetzt wurden, damit der Abstimmungstermin im Mai
eingehalten werden könne. Nun sorge dieselbe Partei für eine
Verzögerung. "Wir verstehen dieses Vorgehen nicht und möchten
das Volk
am 17. Mai endlich entscheiden lassen", sagt Aerschmann.
Die Stiftung, die das Gebäude im Baurecht übernehmen soll,
werde am Tag
nach der Abstimmung gegründet. "Wir sind bereit", sagt der
Präsident
der Künstlervereinigung.
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ART CAFÉ
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BZ 13.3.09
"Art Café"
Diskriminierung: Ausländer musste Restaurant verlassen
Weil er "nur" eine B-Bewilligung hat, musste ein ausländischer
Staatsbürger das "Art Café" um 22 Uhr verlassen.
"Um 22 Uhr kam ein Bronco und wollte von allen am Tisch den Ausweis
sehen", erzählt der Betroffene*, der seit achteinhalb Jahren in
der
Schweiz lebt. Er habe seinen Führerschein gezeigt, weil er davon
ausgegangen sei, dass es um das Alter gehe. Der Sicherheitsmann habe
sich dann aber nach seiner Aufenthaltsbewilligung erkundigt. "Als ich
ihm sagte, dass ich einen B-Ausweis habe, hat er mich freundlich
gebeten, das Lokal zu verlassen."
Anzeige wegen Rassismus
Erstaunt verlangte der Weggewiesene nach der verantwortlichen Person
und kam mit der Schichtleiterin ins Gespräch. Doch auch diese
bestätigte, dass er sich auf Anweisung der Geschäftsleitung
nach 22 Uhr
nicht mehr im "Art Café" aufhalten dürfe.
So endete der Abend für den europäisch aussehenden Besucher,
der mit
einer Schweizerin verheiratet ist, vorzeitig. Jetzt erwägt er,
Anzeige
zu erstatten.
Bekannte Praktiken
Es ist nicht das erste Mal, dass Clubs in Bern mit fragwürdigen
Praktiken beim Wegweisen von Gästen auffallen: Im vergangenen Jahr
veröffentlichte "20Minuten" eine Liste mit mutmasslichen
"Apartheid-Clubs". Das "Art Café" wird darin explizit
erwähnt.
Im Herbst 2006 berichtete diese Zeitung ausführlich über den
Fall eines
Schwarzen, dem der Einlass in mehrere Lokale verweigert worden war. In
diesem Zusammenhang äusserte sich ein Angestellter der
Sicherheitsfirma
Broncos Security dahin gehend, dass er nur Leute mit C-Ausweis oder
Schweizer Pass in den Club einlassen dürfe, für den er
arbeite.
Falls sich die Vorgänge tatsächlich wie vom Opfer beschrieben
zugetragen haben, könnte der Vorfall eine Anzeige wert sein,
stellt
Doris Angst, Geschäftsführerin der Kommission gegen
Rassismus, fest.
Artikel 216 des Strafgesetzbuches verbiete, eine öffentlich
angebotene
Leistung zu verweigern. Der relevante Absatz besagt: "Wer eine von ihm
angebotene Leistung, die für die Allgemeinheit bestimmt ist, einer
Person oder einer Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder
Religion verweigert, wird mit Gefängnis oder mit Busse bestraft."
Da es
sich um ein Offizialdelikt handle, wäre eine Strafverfolgung
zwingend.
Der Richter werde untersuchen müssen, ob die Verweigerung auf
Grund des
Aufenthaltsstatus B sachlich begründbar oder eben eine
Diskriminierung
gewesen sei.
"Art Café" wehrt sich
"Auf Grund von massiven Vorfällen waren wir gezwungen, die
Sicherheitsstandards zu erhöhen. Wir müssen die Sicherheit in
unseren
Betrieben gewährleisten können", wehrt sich Ralph Jansen,
Geschäftsführer der Jansen Gastronomie, zu der das "Art
Café" gehört.
"Das tut mir wirklich leid. Wenn Leute getroffen werden, die
unbeteiligt sind, ist das nicht in unserem Sinn." Die Broncos Security
wollte zum Vorfall keine Stellung nehmen.
Beat Rüdt
* Name der Redaktion bekannt.
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HOMOPHOBIE
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La Liberté 13.2.09
Parce qu'être gay dérange encore
Homosexualité - Du 16 au 21 mars, l'association des gays et
lesbiennes
de l'Université consacre une semaine thématique à
l'homophobie. Pour
que ça change!
François Tardin
"Tous les gays et lesbiennes de l'Uni ne savent pas forcément
que nous
existons." Partant de ce constat, Pascal, 27 ans, membre du
comité de
la LaGO (voir ci-dessus), a décidé d'organiser dans les
couloirs de la
vénérable Alma mater fribourgeoise une semaine
thématique consacrée à
l'homophobie.
De grosses difficultés
Au programme, une expo, une conférence et une projection de
film. Le
but? "Faire connaître notre association, mais aussi et surtout
sensibiliser les gens aux problèmes rencontrés par les
personnes
homosexuelles dans la société suisse", confie Pascal.
Malgré le vernis de tolérance qui recouvre la
société moderne, les
préjugés homophobes restent en effet légion. "Je
ne cache pas qu'il
reste difficile de révéler son orientation sexuelle quand
elle n'est
pas dans la norme", regrette Pascal. Pour tenter de faire avancer les
choses, cet étudiant en français et psychologie de 27 ans
organise par
l'entremise de l'association des gays et lesbiennes de
l'Université une
semaine thématique consacrée à l'homophobie dont
l'exposition "Enlevez
les étiquettes" constituera le fil rouge. Créée
par le collectif
genevois "Dialoguai", cette expo rassemble, en une vingtaine de
panneaux, des témoignages et des statistiques sur la situation
des gays
en Suisse. L'on apprend ainsi que beaucoup
d'hétérosexuels déclarent
qu'ils éprouveraient de grosses difficultés à
travailler avec un
collègue homosexuel.
Pour plus de tolérance
Mardi 17 mars, Caroline Dayer, auteure du livre "De l'injure à
la gay
pride", viendra parler de l'impact de l'homophobie sur chacun des
stades qui mène à la formation de l'identité des
personnes
homosexuelles. Enfin, jeudi 19 mars sera projeté dans la salle
de
cinéma de Miséricorde le film "Au-delà de la
haine", du réalisateur
français Olivier Meyron. Ce film choc, primé en 2006 lors
du Festival
du film de Berlin, montre le quotidien de la famille d'un gay
assassiné
par des skinheads. "Malgré son sujet très dur, ce film
délivre un
message positif. D'un côté, il s'oppose à la haine
homophobe, mais de
l'autre, il invite les victimes au pardon. C'est ce message de
tolérance qui nous a amenés à le choisir", conclut
Pascal. I
> Exposition "Enlevez les étiquettes", du 16 au 21 mars dans
le couloir 2100 des bâtiments de Miséricorde.
--
La lago, kesako?
Fondée en 2002, la LaGO (pour "lesbians, gays and others")
permet aux
gays et lesbiennes de l'Université de Fribourg de se retrouver
lors
d'activités sociales. Sorties au cinéma, soupers au
resto, tout est mis
en œuvre par le comité pour offrir des animations attractives.
"Cette
année, il y a entre dix et quinze personnes à chacune de
nos sorties.
C'est très positif, même si nous aimerions encore
davantage nous faire
connaître par notre public cible, à savoir les gays et
lesbiennes",
explique Pascal, membre du comité de la LaGO, avant de
poursuivre:
"Cela dit, l'association est aussi ouverte aux
hétérosexuels. Les seuls
prérequis pour en faire partie sont d'avoir un
intérêt pour la
thématique de l'homosexualité et d'être ouvert
à la diversité". A bon
entendeur. FT
> Site internet: http://www.lago-unifr.org
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BAHNPOLIZEI
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NZZ 13.3.09
Absturzgefährdetes Gesetz für die Bahnpolizei
SVP und SP tendieren zum Nein
Das Bundesgesetz über den Sicherheitsdienst im
öffentlichen Verkehr
könnte in der Schlussabstimmung des Nationalrats Schiffbruch
erleiden.
Grund ist einmal mehr eine unheilige Links-Rechts-Allianz.
wab. Bern, 12. März
Behörden und Verkehrspolitiker, die in den letzten Jahren an
der
Bahnreform 2 gearbeitet hatten, wurden am Donnerstag von den
Morgennachrichten auf Radio DRS aufgeschreckt, die Bahnreform werde
Ende nächster Woche in der Schlussabstimmung scheitern. Ganz so
dramatisch ist es nicht. Weil die Vorlage 2005 an den Bundesrat
zurückgewiesen und in mehrere Pakete aufgeteilt wurde, geht es nun
nur
um einen kleinen, für die Bahnreform an sich nicht zentralen Teil:
das
neue Gesetz über den Sicherheitsdienst. Ein anderer Teil, der
ebenfalls
zur Schlussabstimmung gelangt und der für die Finanzierung der
Infrastruktur von SBB und Privatbahnen gleiche Rahmenbedingungen
gewährleistet, ist unbestritten.
Streit um eine fiktive Privatisierung
Der umstrittene Erlass ist jedoch für das Image des
öffentlichen
Verkehrs und für das Sicherheitsempfinden der Passagiere
bedeutsam. Er
soll ein hoffnungslos veraltetes Gesetz aus dem Jahr 1878 ablösen
und
für die Sicherheitsdienste in Bahnhöfen, Zügen, Bussen
und Schiffen
eine zeitgemässe Rechtsgrundlage mit klarer Kompetenzregelung
schaffen.
Dies gilt insbesondere für die Securitrans, die heute zu 51
Prozent den
SBB und zu 49 Prozent der Securitas gehört.
Das Gesetz sieht einerseits eine eigentliche Transportpolizei mit
vereidigten Polizisten, anderseits einen Sicherheitsdienst mit
bescheideneren Kompetenzen vor. Im Parlament waren drei Punkte
umstritten: die Möglichkeit einer Privatisierung, die Frage der
Bewaffnung und die Abgrenzung der Aufgaben zu jenen der ordentlichen
Kantonspolizei. Schliesslich einigten sich die Räte, dass eine
Übertragung der Aufgabe an eine private Organisation mit Sitz in
der
Schweiz und in schweizerischem Besitz möglich wäre. Die SBB
haben
allerdings bereits klargestellt, dass sie von dieser Möglichkeit
keinen
Gebrauch machen wollen; sie erwägen vielmehr, ihre
Mehrheitsbeteiligung
an der Securitrans aufzustocken. Die Regelung der Bewaffnung wurde dem
Bundesrat übertragen. Verkehrsminister Moritz Leuenberger hat
erklärt,
die Regierung wolle in der Verordnung Schusswaffen ausschliessen. Die
Kompetenzen der Transportpolizei wurden so begrenzt, dass sie fehlbare
Personen nicht selber festnehmen und einsperren, sondern dass sie sie
anhalten und der Kantonspolizei übergeben muss.
Die SP hatte sich gegen die Möglichkeit der Privatisierung
gewehrt und
Schusswaffen im Gesetz ausschliessen wollen - nach den Plänen der
SBB
und des Bundesrats zwei fiktive Streitfragen. Die SVP hatte die
Kompetenzen der Transportpolizei auf Verdachtsfälle und auf
Festnahmen
bis zu 24 Stunden ausdehnen wollen; eine Ausweitung, welche wiederum
die Kantone mit Verweis auf ihre Polizeihoheit ablehnen. Nun scheinen
sich die beiden S-Parteien wegen dieser unterschiedlichen Differenzen
im Nein zu finden. Der Präsident der Verkehrskommission im
Nationalrat,
Andrea Hämmerle (sp., Graubünden), bestätigt, seine
Fraktion werde
nächsten Dienstag voraussichtlich ein Nein beschliessen. Die SVP
hat
keine Fraktionssitzung mehr; der Zürcher Nationalrat Max Binder,
der
bei diesem Geschäft die Feder führt, erklärt indes, die
Fraktion habe
schon früher ein Nein beschlossen für den Fall, dass sie sich
mit ihren
Forderungen nicht durchsetze. Gemäss Binder hat zudem in der SVP
in
Bezug auf die Privatisierung ein Umdenken eingesetzt. Heute betrachte
er den Sicherheitsdienst als hoheitliche Aufgabe des Staates; hier
treffe man sich auch inhaltlich mit der SP.
Hoffen auf Leuenberger
Die Gegner argumentieren, die Vorlage könnte nach einem Nein
rasch neu
aufgegleist werden. Für Peter Bieri (Zug, cvp.), Präsident
der
Verkehrskommission im Ständerat, ist dies angesichts der
Uneinigkeit in
Bezug auf die Kompetenzen und Bewaffnung allerdings gar nicht klar;
eine jahrelange Arbeit würde zunichtegemacht. Die unheilige
Allianz,
welche die beiden S-Parteien in den letzten Jahren immer häufiger
bilden, hat bis anhin jedenfalls meistens blockierend und kaum je
aufbauend gewirkt. Ob es nun wirklich erneut dazu kommt, hängt
nicht
zuletzt davon ab, ob Bundesrat Leuenberger die SP zu überzeugen
vermag,
dass ein Scheitern für den öffentlichen Verkehr ein
verkehrtes Signal
wäre.
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SPORT
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Solothurner Zeitung 13.3.09
Polizeikosten explodieren
Mehr YB-Fans, weniger Vorfälle, aber Kosten für Polizei
steigen massiv an
Die YB-Fanarbeit zieht nach anderthalb Jahren ein positives Fazit. Doch
die Zahlen der Polizei zeigen: Die Sportevents kosten den Kanton
inzwischen ein Vermögen.
Samuel Thomi
Nach anderthalb Jahren Tätigkeit zog die "Fanarbeit Bern" gestern
ein
positives Fazit ihrer Arbeit. Während die Zahl der YB-Fans im
neuen
Stadion stark angewachsen sei, habe die Anzahl negativer Vorfälle
bei
Fussball-Matches verhältnismässig weniger stark zugenommen.
Das sei
nicht zuletzt ein Verdienst der zwei neuen Fanarbeiter.
Dieser optimistischen Einschätzung widersprechen die vor
Wochenfrist
publik gewordenen Zahlen der Kantonspolizei Bern. Demnach stiegen die
Einsatzkosten für die sieben Berner Nationalliga-Vereine im
Fussball
und Eishockey innert zehn Jahren von 200 000 Franken auf 2,6 Millionen
Franken an. Die Stadt Bern hat das Problem erkannt. Sie einigte sich
letzten Herbst mit YB und SCB, je 60 000 Franken pro Saison an
Einsatzkosten freiwillig zu zahlen. Seite 14
--
Kommentar
Politik ist gefordert
Samuel Thomi
Sport verspricht Emotionen. Unter Zuschauern geraten diese leider immer
wieder ausser Kontrolle. Darüber muss nach fast jedem Eishockey-
oder
Fussballmatch berichtet werden. Die Polizei sagt, die Probleme bei
Sport-Grossanlässen nähmen zu. Die Fanarbeiter des
Fussballklubs Young
Boys widersprechen dem - im Vergleich zum Fan-Zuwachs blieben die
Probleme gleich; die Medien berichteten bloss mehr darüber. Fakt
ist:
Die Polizei-Einsätze bei Spielen der sieben Nationalliga-Vereine
im
benachbarten Kanton Bern (Fussball und Eishockey) kosteten 2008 2,6
Millionen Franken. Vor zehn Jahren waren es lediglich 200 000 Franken.
Steuergelder werden also für Randerscheinungen privater
Anlässe
aufgewendet. Unverständlich, dass sich nicht mehr Widerstand regt.
Die
Forderung zur Überwälzung von Polit-Demo-Kosten auf die
Organisatoren
zählt ja sonst zum guten Ton. Da wird offenbar mit verschiedenen
Ellen
gemessen. Zwar hat sich die Stadt Bern letztes Jahr mit YB und SCB
geeinigt, ab nächster Saison Abgeltungen von je 60 000 Franken
jährlich
für Einsätze zu verlangen. Störend ist, dass die Vereine
nicht gleich
für die vollen Kosten aufkommen müssen - sind SCB und YB
inzwischen
doch hochprofessionelle, profitorientierte Unternehmen. Noch fehlen
jedoch die rechtlichen Grundlagen, um Einsatzkosten auf
öffentlichem
Grund auf Sportvereine überwälzen zu können. Jetzt liegt
der Ball bei
der Politik. Es müssen Grundlagen erarbeitet werden, damit Exzesse
rund
um Sport-Grossanlässe den Verursachern verrechnet werden
können.
---
BZ 13.3.09
Fanarbeit Bern
"Wir sind die Anwälte der YB-Fans"
Seit September 2007 begleiten zwei Fanarbeiter die YB-Fans an Heim- und
Auswärtsspiele. Gestern zogen sie Bilanz.
Sie organisieren Extrazüge an YB-Auswärtsspiele und
beauftragen
mitgereiste Fans, den Abfall nach der feuchtfröhlichen Reise
gleich
selber aus dem Zugsabteil zu schaffen. Sie geben den mit Stadionverbot
belegten Personen eine zweite Chance, sich korrekt aufzuführen,
und
ermöglichen ihnen, die YB-Heimspiele fortan unter Aufsicht eines
sogenannten Göttis zu besuchen. Sie heissen Lukas Meier und Rafael
Ganzfried und sie sind professionelle Fanarbeiter in Bern. Ihren Lohn
bezahlen die Young Boys, die Stadt Bern und der Kanton Bern sowie
private Spender.
Gestern lud die Fanarbeit Bern zur Medienkonferenz, um ein positives
Fazit zu ziehen über die ersten zwei Jahre ihres Bestehens. Und um
zu
sagen: "Wir brauchen mehr Geld." Damit künftig 150 Stellenprozent
besetzt werden können anstatt 80 Prozent wie zurzeit.
Es fiel der Vorwurf, die Ausschreitungen rund um YB-Spiele seien trotz
Fanarbeit nicht zurückgegangen. Fanarbeiter Lukas Meier
antwortete: "Es
gibt leider Leute, die auch wir Fanarbeiter nicht erreichen
können."
Urs Frieden, GB-Stadtrat und Mitinitiator der Fanarbeit, fügte an:
"Es
gibt Probleme, die muss man von verschiedenen Seiten angehen." Deshalb
brauche es neben der "Säule Fanarbeit" ebenfalls die "Säule
Repression".
Die Fanarbeiter sehen sich als "Anwälte der YB-Fans", wie Lukas
Meier
sagte. In dieser Sparte weisen sie einige Erfolge aus: Das Berner
Projekt "2. Chance" für Personen mit Stadionverbot wurde vom FC
Basel
übernommen. Zudem soll noch in diesem Jahr jede in der Schweiz mit
Stadionverbot bedrohte Person ein Anhörungsrecht erhalten - die
Initiative dazu kam ebenfalls von der Fanarbeit Bern.
Tobias Habegger
•http://www.fanarbeit-bern.ch
---
Berner Rundschau 13.3.09
Weniger Vorfälle kosten viel mehr
Mehr YB-Fans und verhältnismässig weniger Vorfälle: Doch
die Polizeikosten explodieren
Während die Zahl der YB-Fans in den letzten Jahren massiv stieg,
hätten
negative Vorfälle bei Fussball-Matches weniger stark zugenommen,
sagen
die YB-Fanarbeiter. Daraus ziehen sie nach anderthalb Jahren ein
erstes, "sehr positives Fazit" ihrer Arbeit. Zahlen der Polizei zeigen
jedoch: Die Kosten für Einsätze bei Sport-Anlässen
explodieren von Jahr
zu Jahr.
Samuel Thomi
Seit anderthalb Jahren stehen Lukas Meyer und Raphael Ganzfried mit je
40 Stellenprozenten offiziell im Einsatz der YB-Fangemeinde. Nach dem
ersten vollen Arbeitsjahr zogen die zwei Angestellten der "Fanarbeit
Bern" gestern vor den Medien mit Vertretern des entsprechenden
Trägervereins eine erste Bilanz. Meyer sprach dabei von einem
"sehr
positiven Fazit". Denn trotz spärlichen Stellenprozenten sei es
der
"Fanarbeit Bern" gelungen, sich bei Fans, Club und Polizei "breit zu
vernetzen" und für gegenseitiges Verständnis zu werben.
Insbesondere
gegenüber der Polizei hätten sie ihre Arbeitsweise jedoch
"immer wieder
erklären müssen", betonte Meyer: "Auch wenn wir von der
Polizei lieber
so gesehen werden, wir sind klar keine Insider-Informanten aus der
Fan-Szene." Urs Frieden, Berner Stadtrat und Vorstandsmitglied des
Trägervereins der YB-Fanarbeit, betonte: "Das anwaltschaftliche
Verhältnis zugunsten der YB-Fans ist für uns das A und O".
"Lässt sich nicht wegdiskutieren"
Dieses Vertrauen sei für den Alltag der "Fanarbeit Bern"
unabdingbar.
Ein weiterer Grundsatz: "Wir zwingen niemanden, mit uns in Kontakt zu
treten", so Frieden; "alle unsere Angebote sind freiwillig."
Auf negative Entwicklungen der letzten Jahre vor allem neben dem
Fussballplatz im Umfeld der Berner Young Boys angesprochen sagte
Fanarbeiter Raphael Ganzfried, während die Zahl der YB-Fans seit
Einzug
ins neue Stade de Suisse "stark zugenommen" habe, sei die Zahl
negativer Vorfälle "nicht im gleichen Verhältnis"
angestiegen. Klar
könne es bei einer solchen Anzahl Personen "vor und nach dem Spiel
überall kleine Probleme geben". Auf Nachfrage betonte er: "Diverse
Vorfälle der letzten Monate" liessen sich "nicht wegdiskutieren".
Dabei
spielte er auf Ausschreitungen nach dem Spiel gegen Brügge oder
Luzern
an.
Stefan Stauffiger, seit acht Jahren YB-Fanverantwortlicher, unterstrich
die Einschätzung Ganzfrieds; "einzelne Vorfälle werden heute
in der
Öffentlichkeit durch die Wiedergabe in den Medien jedoch besser
wahrgenommen", kommentierte der YB-Vertreter im
Fanarbeit-Trägerverein.
Fanarbeiter Meyer fügte an: "Durch Dialog können wir viel
erreichen und
haben auch schon viel verhindert." Alle Fans liessen sich jedoch nie
erreichen.
"Zweite Chance" dank Fanarbeit
Als Beispiele für Fanarbeit wurde der rege benutzte
vergünstigte
YB-Extrazug an Auswärtsspiele genannt. Oder das Projekt "Zweite
Chance". Dabei erhalten mit einem Stadionverbot belegte Fans via
Fanarbeit und Zustimmung der Stadionbetreiberin die Möglichkeit,
zusammen mit einem "Götti" zu beweisen, dass sie willens sind,
gute
Fans zu sein. Von 40 mit einem Verbot belegten Personen hätten
sich 18
beworben; 12 bewährten sich und haben seither wieder Zutritt.
--
Kostenexplosion bei Polizei
Die Kosten für Einsätze bei Nationalliga-Spielen der sieben
Fussball-
und Eishockey-Klubs im Kanton Bern explodieren förmlich. Wendete
die
Kantonspolizei 1999 noch 200 000 Franken auf, waren es 2008 bereits 2,6
Millionen Franken. Nachdem das Thema bereits im letzten Herbst zu reden
gab, wies Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) im Rahmen der
Jahresmedienkonferenz der Kantonspolizei letzte Woche erneut darauf hin
(wir berichteten). Erkannt hat das Problem auch die Stadt Bern. Nach
langem Hin und Her einigte sie sich im Herbst mit Vertretern von YB und
SCB darauf, dass sie ab Saison 2009/2010 je 60 000 Franken freiwillig
an die Einsatzkosten zahlen. Um die auf öffentlichem Grund
entstandenen
Kosten überwälzen zu können, fehlte bisher die
rechtliche Grundlage.
(sat)
--
Nachgefragt
"Eine Arbeit, die nie zu Ende ist"
Frau Elsener, seit fünf Jahren arbeiten Sie 50 Prozent beim SC
Bern als Fandelegierte. Wie lautet Ihr Fazit?
Susanne Elsener: Es ist eine Arbeit, die nie zu Ende ist. Man muss
hineinwachsen, so steigt das Vertrauen und damit der Einfluss auf die
Fans. Zu Beginn waren die Zweifel gross - auch da ich eine Frau bin.
Wie dem Vorgänger kamen mir meine Ausbildungen zugute. Ich bin vom
Club
angestellt und habe so eine privilegiertere Situation als andere
Fandelegierte der Hockey-Liga. Die Fanarbeit wurde eben um 20 Prozent
erhöht.
Wie sind die Überschneidungen der SCB- und YB-Fanarbeit?
Elsener: Neben dem fachlichen Austausch ist die Zusammenarbeit auch
praktisch sinnvoll. Nach dem frühen Aus des SCB werden viele
unserer
Fans auch YB-Matches besuchen.
Wie lässt sich Ihre Arbeit messen?
Elsener: Das ist äusserst schwierig. Zählt, wie oft Knall-
oder
Rauchpetarden gezündet werden? Oder wie viele Leute man anspricht?
Leider brannte jüngst wieder vermehrt Feuerwerk. Verbessert hat
sich
die Zusammenarbeit mit offiziellen Fanclubs. Auch zu inoffiziellen
Fanclubs habe ich gute Drähte. In der erlebnisorientierten Szene
Fuss
zu fassen ist dagegen schwieriger.
In letzter Zeit kam es wiederholt zu Ausschreitungen im oder ums
Stadion. Was sind Ihre Möglichkeiten?
Elsener: Werden Gesetze verletzt, kommt die Polizei zum Einsatz. Der
Fall vom Montag in Zug, bei dem eine junge Frau ein Hörtrauma
erlitt,
als eine Knallpetarde gezündet wurde, macht mich wütend.
Fankultur ist,
seine Mannschaft zu unterstützen, nicht Menschen zu
verletzen.
interview: Samuel Thomi
Susanne Elsener, SCB-Fandelegierte, Kleinklassenlehrerin und Berner
Stadträtin (GFL), über die Arbeit mit Eishockey-Fans.
zvg
---
Bund 13.3.09
YB-Fans putzen Extrazüge
Die Fanarbeit Bern zieht eine positive Bilanz ihrer bisher
eineinhalbjährigen Tätigkeit. Man sei in der YB-Fanszene gut
vernetzt
und habe verschiedentlich Schlägereien verhindern können,
sagen die
zwei Fanarbeiter.
Die Schlagzeilen der letzten Monate lassen aufhorchen. Randalierende
Fans während des Spiels YB -Brügge im September 2008, auf
FCL-Anhänger
einschlagende Protectas-Leute während des Spieles YB - Luzern im
November, YB-Supporter, die sich am Rande einer Cup-Partie in Lausanne
ungebührlich verhalten, Schlägereien vor dem Café
Walter beim Match YB
- Basel Anfang Februar, Ausschreitungen im Anschluss an das Cup-Spiel
YB - GC letzte Woche. Diese Vorfälle seien nicht wegzudiskutieren,
sagte Fanarbeiter Lukas Meier gestern an einer Pressekonferenz. Er habe
aber nicht den Eindruck, dass die Gewalttätigkeit unter den Fans
zugenommen habe. Im Gegenteil: "Die letzten eineinhalb Jahre habe ich
als recht ruhig empfunden." Stefan Stauffiger, Fanverantwortlicher bei
YB, untermauerte die Befunde der Fanarbeit. Auch er habe den Eindruck,
dass die negativen Vorfälle in den letzten Jahren nicht
zahlreicher
geworden seien.
"Die Fans ziehen voll mit"
Lukas Meier und sein Kollege Rafael Ganzfried, die sich eine
80-Prozent-Stelle teilen, befinden sich seit Herbst 2007 an jedem Heim-
und Auswärtsspiel in Tuchfühlung mit dem harten Kern der
YB-Fans. Meier
ist des Lobes voll: "Die Fans ziehen mit, und die Vernetzung mit ihnen
ist immer besser." Anfeindungen mit Repräsentanten aus dem Umfeld
der
rechten Fanszene habe es nur am Anfang gegeben, sagt der Stadtberner,
der selber jahrelang mit der linksorientierten "Halbzeit"-Gruppierung
die YB-Spiele besuchte. "Als diese merkten, dass ich mich für sie
einsetzte, wenn es Probleme gab, haben sie mich akzeptiert."
Meier und Ganzfried konnten auf ihren Ausflügen an
Auswärtsspielen
schon verschiedentlich heikle Situationen entschärfen. Zuletzt
verhinderten sie auf der Zugfahrt nach Sion, dass bei einem
längeren
Zwischenhalt in Vevey ein paar pöbelnde YB-Supporter sich mit
einheimischen Teenagern prügelten. "Durch Dialog können wir
viel
erreichen", resümierte Meier. Alle Fans liessen sich aber nicht
erreichen, denn die Kooperation mit der Fanarbeit sei freiwillig.
Extrazüge sauber halten
Seit dieser Saison fahren die YB-Fans regelmässig mit einem
Extrazug an
die Auswärtsspiele. Jeweils drei Supporter sammeln den Unrat
zusammen,
welche die bis zu 800 Fussballreisenden hinterlassen. Initiiert wurde
das Littering-Projekt von der Fanarbeit. Die SBB begrüssen die
Putzaktionen. "Wir schätzen das sehr", sagt Pressesprecher Roland
Binz.
Überhaupt funktioniere die Zusammenarbeit mit der Fanarbeit Bern
"sehr
gut".
Projekt "2.Chance"
Zufrieden ist die Fanarbeit mit der Entwicklung des Projekts "2.
Chance". Damit sollen Personen, die mit einem Stadionverbot belegt
werden, eine zweite Chance erhalten. Bisher gab es 18 Anmeldungen, 12
Personen haben die zweite Chance gepackt, 4 wurden abgelehnt, eine
Person brach den Versuch ab und eine Person war mit einem Rayonverbot
belegt, sodass sie gar nicht zum Stadion durfte, wie Clemens Friedli
vom Trägerverein Fanarbeit ausführte. YB hat gegen 40 bis 50
Personen
ein Stadionverbot ausgesprochen.
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BZ 13.3.09
Forderung
Härte gegen Hooligans
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser will härtere
Strafen für
gewalttätige Sportfans. Gestern erging erneut ein umstrittenes
Urteil.
Nach den Vorfällen vom letzten Montag, als SCB-Fans beim
Playoff-Spiel
in Zug im eigenen Sektor Knallpetarden zündeten, fordern
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser und SCB-Sicherheitschef Peter
Bischoff
härtere Strafen für die Übeltäter. Polizeidirektor
Käser sagt, die
Richter seien im Umgang mit Hooligans "sehr nachsichtig".
Das jüngste Beispiel eines umstrittenen Urteils stammt aus
Zürich: Gestern stand dort jener Fussballfan vor Gericht, der 2006
einen Mann mit einem einzigen Faustschlag zum Invaliden gemacht hatte.
Der Täter wurde zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Absitzen
muss er davon 18 Monate.
mar/sap
Seite 29+44
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Hans-Jürg Käser über Hooligans:
"Richter sind sehr nachsichtig"
Härtere Sanktionen gegen gewalttätige Fans - das fordern
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser und SCB-Sicherheitschef Peter
Bischoff.
Polizeidirektor Käser sagt, die Richter seien im Umgang mit
Hooligans
"sehr nachsichtig".
Es waren Bilder, die keiner sehen will: Sekunden nachdem der EV Zug am
letzten Montag gegen den SCB das vorentscheidende 2:1 erzielt hatte,
warfen SCB-Anhänger Rauchpetarden und Knallkörper im eigenen
Fansektor.
Die 24-jährige Nicole Jordi erlitt ein Knalltrauma und einen Riss
im
Trommelfell (siehe Ausgabe von gestern).
Laut SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff werden derzeit die Videobilder
aus der Zuger Herti-Halle ausgewertet. "Dabei konnten wir bisher eine
Person eruieren, die auffällig geworden ist." Diese Person
müsse mit
Sanktionen rechnen. Diejenigen Personen, die Knallpetarden geworfen
haben, müssen wegen Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz mit
strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
"Schneller bestrafen"
SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff wünscht sich, dass die Justiz
nach
Ausschreitungen "besser eingebunden wird". Es brauche "schnelle und
drastische Strafen" für Hooligans. Der Polizeidirektor des Kantons
Bern
Hans-Jürg Käser stösst ins selbe Horn. Anlässlich
einer Medienkonferenz
der Kantonspolizei äusserte er sich vor zwei Wochen
ausführlich zur
Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen und sprach von einem
unhaltbaren Zustand: "Es kann doch nicht sein, dass an jedem Wochenende
mehrere hundert Polizisten für die Sicherheit eingesetzt werden
müssen."
Gestern wiederholte Hans-Jürg Käser gegenüber dieser
Zeitung die
Forderung, dass Übergriffe "kompromisslos geahndet werden
müssen".
Wobei auch er Kritik an der Justiz übte: "Ich staune, wie
Gerichtsbehörden in Einzelfällen sehr nachsichtig mit
gewalttätigen
Fans umgehen. Das unterläuft unsere Bemühungen." Er erwarte,
dass
gewalttätige Fans mit aller Härte des Gesetzes sanktioniert
werden.
"Unsere Polizisten halten die Köpfe hin, sie schlagen sich die
Nächte
um die Ohren und müssen dann mitansehen, wie gewisse Hooligans von
der
Justiz milde angefasst werden", sagt Käser. Er spielt damit auf
ein
Verwaltungsgerichtsurteil von dieser Woche an: Gegen zwei Fans des FC
Thun waren im Mai 2007 ein Rayonverbot und ein schweizweites
Stadionverbot ausgesprochen worden, weil die Polizei bei ihnen
pyrotechnisches Material sichergestellt hatte. Dagegen wehrten sich die
beiden Thuner bis vor das Verwaltungsgericht, vor dem sie Recht
erhielten. Käser sagt : "Ich kann mir vorstellen, dass unsere
Polizisten schon frustriert sind, wenn sie so etwas hören."
"Das sind Gewalttouristen"
Su Elsener, die Fanbeauftragte des SCB, sagt, bei den
Gewalttätern vom
letzten Montag handle es sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht
um Mitglieder eines organisierten SCB-Fanklubs: "Vor allem im Playoff
kommen immer wieder Gewalttouristen, die man während der Saison
kaum im
Fanblock sieht." Diese Leute seien allerdings schwer auszumachen: "Sie
ziehen ihre Kapuzen hoch oder kehren ihre Jacken nach aussen. Sie sind
darauf spezialisiert, in der Menge zu verschwinden."
"Schlechte Stimmung"
Für langjährige SCB-Anhänger seien die gewaltbereiten
Fans zum Problem
geworden. "Sie schrecken die normalen Fans ab, viele haben Angst vor
ihnen. Vom Imageschaden, der dadurch für den Verein entsteht, ganz
zu
schweigen."
Darunter leide nicht zuletzt die Stimmung: "Es wurde noch nie so wenig
gesungen im SCB-Fansektor wie während dieser Playoffs", hat Su
Elsener
festgestellt.
Martin Arn
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GIPFEL-SOLI-NEWS 13.2.09
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