MEDIENSPIEGEL 13.3.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Tele-Tubbie-Hess: nur das Winke-Winke fehlt
- Drogenanlaufstelle: keine 2. Dast und 45-minütige Problemverlagerung
- "Sicherheits"-Initiative verschoben
- SVP verzögert Progr-Abstimmung
- Nix B-Ausweis im Art Café
- Homophobie Thema an Uni Fribourg
- Sicherheitsdienst-Gesetz auf Absturzkurs
- SCB- und YB-Spiele bringen Polizei an personelle und finanzielle Grenzen
- Gipfel-Soli-News 13.2.09

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REITSCHULE
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Fr 13.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age, Marcel Leemann Physical Dance Theater.
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Tintenfischalarm, E. Scharang, Österreich 2005

Sa 14.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Eventmakers mit Texten von Pedro Lenz "Tusig Donnerwetter"
20.30 Uhr - Tojo - Coming-of-age, Marcel Leemann, Physical Dance Theater.tt
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Erik(A) - Der Mann der Weltmeisterin wurde, K. Mayer, Österreich 2005
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside: D-Bridge (Exit Recs/GB), Support: Deejaymf (Cryo.ch), VCA (Biotic Recs), Ryck (Rabass), Submerge (Family Guy) -- Drum'n'Bass

So 15.03.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Sex am Sonntag (mit Barbetrieb ab 19.00 Uhr): shortbus von John Cameron Mitchell, USA, 2006; THE RASPERRY REICH von Bruce LaBruce, UK, 2004

Infos: www.reitschule.ch

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TELE-TUBBIE-HESS
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Blick am Abend 12.3.09

"Terroristen gehen ein und aus"

Internet-TV → Stadtrat Erich Hess (SVP) kritisiert auf "telehess.ch" die Reithalle.

Am letzten Freitag überreichte ein Komitee über 5000Unterschriften für einen Verkauf der Reithalle. Die Initiative ist heute Themain der ersten Ausgabe des Internet-TVs "telehess.ch". In seiner Sendung sagt SVPStadtrat Erich Hess: "In der Reithalle gehen Terroristen ein und aus." Er kritisiert auch den Vertrag zwischen Stadt und Interessengemeinschaft Ikur. "Der Vertrag ist nicht viel wert. Darin steht nichts Verpflichtendes, das die Reithalle dazu bringen würde, dort Ordnung zu schaffen", sagt Hess. "Und solange die Reithalle im Besitz der Stadt Bern ist, wird daraus nie etwas Schlaues entstehen."

WeitereVorstösse

Die Stadträte Erik Mosza (Grüne Freie Liste) und Martin Schneider (BDP/ CVP-Fraktion) reichten bereits Mitte Februar Vorstösse ein. Sie fordern demokratische und professionelle Strukturen in der Reithalle. Er werde die Vorstösse unterstützen, sagte Erich Hess, vermute aber, dass sich erst etwas ändern werde, wenn die in der letzten Woche eingereichte Initiative angenommen würde.
 eh

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Folge 1:
Erich Hess und die Berner Reitschule
Aufgezeichnet in Bern, 12. März 2009
http://www.youtube.com/watch?v=lseb41kXPrc (08.15 Min., uploaded 10.3.09)

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DROGENANLAUFSTELLE(N)
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Bund 13.3.09

Kein Geld für zweites Fixerstübli

Die Stadt Bern erhält vorläufig keine zweite Drogenanlaufstelle: Der Gemeinderat hat entschieden

Die Stadt will der Szenebildung bei der Schützenmatte begegnen: mit längeren Öffnungszeiten der Drogenanlaufstelle, aber ohne einem zweiten Fixerstübli beim Inselspital - die Rechte freuts, die Linke ärgerts.

Philipp Schori

Nun ist es definitiv: Die Drogenanlaufstelle bei der Schützenmatte wird vorläufig die einzige bleiben. "Das Projekt eines zweiten Fixerstüblis an der Murtenstrasse beim Inselspital ist gestorben", sagt Sven Baumann, Generalsekretär der städtischen Sozialdirektion.

Dieser Entscheid des Gemeinderats kommt wenig überraschend, hat doch der Kanton im Januar der Stadt die finanzielle Unterstützung versagt: Im Rahmen der bisherigen "Notmassnahmen" wird der Kanton zwar weiterhin 350000 Franken pro Jahr zur städtischen Drogenpolitik beisteuern - mehr aber auch nicht. Die Stadt hätte daher die zusätzlich notwendigen 400000 Franken für eine zweite Anlaufstelle selbst aufbringen müssen. Dies liegt laut Gemeinderat nicht im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.

Weiterhin auf der Suche

Trotz dem Nein des Gemeinderats zur Anlaufstelle an der Murtenstrasse 26 sagt Baumann: "Die Suche nach einer geeigneten Liegenschaft geht weiter." Die Sozialdirektion habe den gemeinderätlichen Auftrag, einen Standort für eine zweite Anlaufstelle zu suchen. Prädestinierte Liegenschaften seien jedoch Mangelware, sagt der Generalsekretär in Edith Olibets Direktion. Etwa in der Nähe einer Schule oder inmitten eines Wohnquartiers sei eine Drogenanlaufstelle undenkbar. Im Weiteren muss davon ausgegangen werden, dass sich in der betroffenen Nachbarschaft bald Widerstand formiere - getreu der Formel "nicht in meinem Vorgarten". Obwohl die Sozialdirektion bereits mehrere Liegenschaften besichtigte, hat sie noch keine konkrete im Auge. Klar ist darum schon jetzt: Dieses Jahr wird die Stadt keine zweite Anlaufstelle einweihen können. "Das wäre eine Illusion", so Baumann.

Böte sich doch eines Tages eine Liegenschaft auf städtischem Gebiet an, wird die Stadt laut Baumann wieder als Gesuchstellerin auftreten und den Kanton um finanzielle Unterstützung bitten. Der Kanton habe lediglich zur Anlaufstelle an der Murtenstrasse Nein gesagt, was nicht als generelles Nein zu einem zweiten städtischen Fixerstübli zu deuten sei. Vonseiten Kanton war gestern niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Längere Öffnungszeiten

In der Vergangenheit bekräftigte der Gemeinderat wiederholt, die Situation rund um die bestehende Drogenanlaufstelle entschärfen zu wollen: Schützenmatte, Bollwerk und Reitschule müssten entlastet werden, hiess es (siehe auch Kasten rechts). Weil des Gemeinderats Patentrezept, also ein zweites Fixerstübli, nun nicht umgesetzt wird, ist er gezwungen, alternative Massnahmen zu treffen.

So will er die Öffnungszeiten täglich um eine Dreiviertelstunde verlängern. Neu schliesst die Anlaufstelle erst um 22.15 Uhr. Auch sollen Männer künftig am Montagabend bis 19.30 statt wie bisher bis 17.30 Uhr Zugang haben. Nur den Frauen steht das Fixerstübli montags neu zwischen 20 und 23.30 Uhr offen. Die daraus resultierenden Personalkosten bei Beratung und Securitas betragen 99000 Franken. Geht es nach der Stadt, soll der Kanton zwei Drittel davon übernehmen.

Von der Polizei weiterhin toleriert wird der Ameisenhandel, also der Kleinhandel im Umfeld der Anlaufstelle. Würden Drogen allerdings ausserhalb des Hofs des Fixerstüblis gehandelt, greife die Polizei ein, so Baumann. Der Ameisenhandel reduziere den Deal auf öffentlichen Plätzen und Strassen; er sei darum letztlich für alle Bernerinnen und Berner von Vorteil.

Unterschiedliche Reaktionen

Das Contact-Netz, die Betreiberin der Anlaufstelle, hat aufgrund der finanziellen Situation Verständnis für das gemeinderätliche Nein zu einer zweiten Anlaufstelle - obwohl man diese Lösung favorisiert hätte, wie Geschäftsleiter Jakob Huber sagt. Die erweiterten Öffnungszeiten böten immerhin eine gewisse Entlastung für die Anrainer.

Vier Stadtberner Parteien haben sich nach dem Entscheid ebenfalls zu Wort gemeldet. Die Junge Alternative (JA) verurteilt "die Kurzsichtigkeit des Gemeinderats": Schliesslich sei es nur "eine Frage der (Jahres)Zeit", bis sich wieder eine offene Drogenszene bilde. In die gleiche Kerbe schlägt der Fraktionspartner, das Grüne Bündnis. Im Unterschied zur JA kritisiert Hasim Sancar auch den Kanton scharf, der keine Mittel sprechen wollte. Demgegenüber nimmt die FDP "mit Genugtuung" zur Kenntnis, dass der Gemeinderat "zur Vernunft gekommen ist". Der Verzicht sei indes noch "keine Lösung für das Berner Drogenproblem", schreibt die FDP. Zu prüfen gälte es etwa, ob die Polizei den Ameisenhandel auch weiterhin tolerieren solle. Das Verbot des Ameisenhandels fordert die Grüne Freie Liste, die das Vorgehen des Gemeinderats grundsätzlich begrüsst.

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Reitschule versus Olibet

Die Mediengruppe der Berner Reitschule reagiert enttäuscht und bezeichnet den Entscheid des Gemeinderats als "kafkaeske Politposse". Auch wenn der Kanton sich aus der Verantwortung stehle, sei eine zweite Drogenanlaufstelle sehr wohl durch die Stadt selbst finanzierbar, heisst es in einer Mitteilung.

Die Gruppe schlägt auch gleich Massnahmen für eine kostenneutrale Finanzierung vor: "Im repressiven Bereich" könnten Einsparungen vorgenommen werden. Die "minimalistische Verlängerung der Öffnungszeiten" alleine (siehe Hauptartikel) bringe für den Raum Bollwerk-Schützenmatte keine Verbesserungen.

Sozialdirektorin Edith Olibet (sp) widerspricht den Ausführungen aus der Reitschule: Die ausgeweiteten Öffnungszeiten brächten eine "klare Verbesserung", sagt sie. Wenn die Anlaufstelle ihre Tore erst um 22.15 Uhr schliesse, stünden die Chancen gut, dass sich die Drogensüchtigen anschliessend direkt auf den Nachhauseweg begäben; die Szenebildung könne so eingedämmt werden. "Dies müsste auch die Reitschule honorieren", sagt Olibet. (phi)

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BZ 13.3.09

Stadtregierung hat entschieden

Kein Fixerstübli bei der Insel

Die Eröffnung war für Ende 2008 versprochen, nun verzichtet der Gemeinderat auf ein zweites Fixerstübli. Ohne Geld vom Kanton könne es die Stadt nicht betreiben. Längere Öffnungszeiten sollen die Situation entschärfen.

"Die zweite Drogenanlaufstelle soll noch in diesem Jahr eröffnet werden", sagte Stadtpräsident Alexander Tschäppät am 17.September 2008 in dieser Zeitung. Auch in der Folge bekräftigte die Stadtregierung, dass bald ein zweites Fixerstübli an der Murtenstrasse den Standort an der Hodlerstrasse entlasten werde.

Nun nimmt der Gemeinderat "Abschied von dieser Idee", wie er gestern mitteilte. Der Grund: Die Stadt sieht sich nicht in der Lage, einen zweiten Standort alleine zu finanzieren. Das müsste sie aber, weil im Januar der Kanton das Gesuch um Finanzierung abgelehnt hatte. Er begründete dies unter anderem mit der Entlastung, die das ausgebaute Angebot in Thun bringe.

Allein nicht finanzierbar

Die zweite Anlaufstelle beim Inselspital würde nur dann Sinn machen, wenn dort genügend Personal eingestellt werden könnte, betont der Gemeinderat. "Das ist unter den gegebenen finanziellen Voraussetzungen unmöglich."

Dennoch will der Gemeinderat die Situation für die Süchtigen verbessern. So sollen die Öffnungszeiten des Fixerstüblis täglich um 45 Minuten verlängert werden. Auch sollen Männer am Montag länger Zugang erhalten. Bislang war der Raum ab 17.30 Uhr nur für Frauen offen. Neu soll er bis 19.30 Uhr den Männern zur Verfügung stehen und ab 20 bis 23.30 Uhr nur den Frauen. "So schnell wie möglich" möchte die Stadt die Öffnungszeiten verlängern, sagte gestern Sven Baumann, Generalsekretär der Sozialdirektion. Die Stiftung Contact, welche das Fixerstübli betreibe, müsse entscheiden, ab wann sie personell dazu in der Lage sei. Doch reichen diese Massnahmen, um die Situation zu verbessern? Ja, findet Baumann: "Damit wird die Umgebung spürbar entlastet."

Die Massnahmen würden auch umgesetzt, wenn der Kanton die Mehrkosten von 65000 Franken nicht übernehme, versichert Baumann. Diese entstehen durch die zeitliche Verschiebung der Frauenanlaufstelle. Die längeren Öffnungszeiten können im Rahmen der vom Kanton bewilligten Notmassnahmen finanziert werden. Die längere Securitas-Präsenz bezahlt die Stadt. Der Standort Murtenstrasse sei zwar gestorben, sagt Baumann, "aber nicht die Idee einer zweiten Anlaufstelle". Der Gemeinderat suche weiter nach einer geeigneten Lösung.

Mirjam Messerli

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Enttäuschung und viel Kritik

Bei der IG Aarbergergasse und der Reitschule ist man frustriert. Unbeteiligte müssten das Drogenproblem der Stadt ausbaden.

"Die Stadtregierung nimmt ih-re Verantwortung nicht wahr", kommentiert Bernhard Hüsser, Präsident der IG Aarbergergasse, den Verzicht auf eine zweite Drogenanlaufstelle. Die IG wehrt sich seit längerer Zeit dagegen, als "Auffangbecken" für Drogensüchtige zu dienen, wenn das Fixerstübli an der Hodlerstrasse geschlossen ist. "Wir fordern weiterhin, dass es täglich von 9 bis mindestens 23 Uhr geöffnet ist - oder durch eine zweite Anlaufstelle entlastet wird", sagt Hüsser.

Gross ist die Enttäuschung auch bei den Betreibern der Reitschule: "Drogenabhängige und Nachbarn werden erneut Opfer der mutlosen Politik von Stadt und Kanton Bern", schreibt die Mediengruppe. Der Gemeinderat habe "vor, während und nach dem Wahlkampf" immer wieder betont, dass eine zweite Anlaufstelle unabdingbar sei. Und nun begnüge er sich mit einer "minimalistischen" Verlängerung der Öffnungszeiten.

Wenn sich schon der Kanton aus der Verantwortung schleiche, so die Reitschüler, müsste die Stadt ein zweites Fixerstübli selber finanzieren. Dies wäre möglich, wenn sie dafür im repressiven Bereich sparen würde, glauben die Reitschüler. Auch die Junge Alternative (JA) und das Grüne Bündnis (GB) bedauern den Verzicht auf eine zweite Anlaufstelle. Die Stadt brauche eine solche, betont das GB. Es fordert den Gemeinderat auf, weiter beim Kanton die notwendigen Mittel einzufordern. Die Verlängerung der Öffnungszeiten sei nur "ein Tropfen auf den heissen Stein". Der "kurzsichtige" Entscheid des Gemeinderats werde dazu führen, dass sich wieder eine offene Drogenszene bilde, befürchtet die JA.

GFL und FDP unterstützen den Entscheid: Der Gemeinderat sei "zur Vernunft gekommen", denn der Standort Murtenstrasse wäre nicht der richtige gewesen, findet die FDP. Die GFL ist zuversichtlich, dass die längeren Öffnungszeiten "zu einer gewissen Entspannung" führen.
mm

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Telebärn 12.3.09
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-beharrt-auf-zweiter-Drogenanlaufstelle/story/28620146

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bernerzeitung.ch 12.3.09

Reitschule beharrt auf zweiter Drogenanlaufstelle

Die Reitschule Bern ist enttäuscht, dass der Gemeinderat den Vorschlag einer zweiten Drogenanlaufstelle begräbt. Die Begründung, die Anlaufstelle sei nicht finanzierbar, lassen die Betreiber nicht gelten.
Artikel zum Thema

Die Reitschule betont in einer Medienmitteilung, dass eine zweite Drogenanlaufstelle finanzierbar wäre, beispielsweise durch Einsparungen im repressiven Bereich, der im Kosten-Nutzen-Vergleich sehr schlecht abschneide.

Der Gemeinderat habe zudem vor, während und nach dem Wahlkampf immer wieder betont, dass eine zweite Drogenanlaufstelle unabdingbar sei.

Die minimalistische Verlängerung der Öffnungszeiten der Drogenanlaufstelle Hodlerstrasse um 45 Minuten (montags zwei Stunden) löse keine Probleme im Raum Bollwerk-Schützenmatte. Weder den Bedürfnissen der Drogenabhängigen noch denen der Anwohner werde mit diesem Entscheid genüge getan.

"Tropfen auf heissen Stein"

Ein "Tropfen auf den heissen Stein" ist die längere Öffnungszeit der bestehenden Anlaufstelle auch für das Grüne Bündnis Stadt Bern. Es sei bedauerlich, dass der Kanton, trotz der "vielen auswärtigen" Drogenabhängigen in der Stadt, sich nicht an der Finanzierung beteilige. (sho/sda)

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derbund.ch 12.3.09

Keine zweite Anlaufstelle für Drogenabhängige

Weil das Geld fehlt, wird die Idee von einer zweiten Kontakt- und Anlaufstelle für Drogenabhängige in Bern begraben. Stattdessen werden Entlastungsmassnahmen für das Gebiet an der Hodlerstrasse getroffen.

Der Berner Gemeinderat hat beschlossen, keine zweite Anlaufstelle für Drogenabhängige an der Murtenstrasse einzurichten. Mit dem Geld, das vorhanden sei, könne dort kein sinnvoller Betrieb eingerichtet werden, schreibt er zur Begründung.

Eine zweite Drogenanlaufstelle mache nur Sinn, wenn dort genügend Personal angestellt werden könne und die Öffnungszeiten eine Verbesserung für die Drogenabhängigen bedeuteten. Das sei unter den gegebenen finanziellen Voraussetzungen nicht möglich, heisst es in der Mitteilung von heute Donnerstag.

Der Gemeinderat will nun versuchen, die Situation rund um die bestehende Drogenanlaufstelle an der Hodlerstrasse mit anderen Massnahmen zu verbessern. So will er die Öffnungszeiten täglich um eine Dreiviertelstunde verlängern. Auch sollen Männer künftig am Montagabend bis 19.30 statt wie bisher bis 17.30 Uhr Zugang haben. Ab 17.30 Uhr steht die Anlaufstelle bisher ausschliesslich Frauen zur Verfügung. Sie werden künftig zwischen 20 und 23.30 Uhr empfangen.

Laut dem Gemeinderat können die verlängerten Öffnungszeiten mit dem vorhandenen Geld finanziert werden. Die längere Präsenz der Securitas-Überwachung übernimmt die Stadt Bern. Für die Kosten der zeitlichen Verschiebung der Frauenanlaufstelle wird die Stadt dem Kanton ein Beitragsgesuch stellen.

Stadt verweist auf Kanton

Eine zweite Anlaufstelle sollte die Situation im Raum Schützenmatte-Bollwerk verbessern. Dort befindet sich die bestehende Anlaufstelle.

Der Berner Gemeinderat weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass die kantonale Gesundheits- und Fürsorgedirektion Anfang Jahr ebenfalls mit Hinweis auf fehlende Mittel beschlossen hat, der Stadt nicht mehr Geld zu geben als heute.

Reitschule enttäuscht

Enttäuscht über den gemeinderätlichen Entscheid zeigte sich die Mediengruppe der Reitschule. Der Gemeinderat habe vor und nach dem Wahlkampf stets betont, dass eine zweite Anlaufstelle unabdingbar sei.

In einer Mitteilung von heute Donnerstag bezeichne die Gruppe die Verlängerung der Öffnungzeiten als "minimalistisch". Tom Locher von der Mediengruppe sagte dazu, dies löse im Bollwerk und auf der Schützenmatte vor der Reitschule keine Probleme, sondern "verschiebt sie nur um 45 Minuten". Die Reitschule werde dies ausbaden müssen.

Ein zweiter Standort hätte sehr wohl von der Stadt finanziert werden können, schreiben die Reitschul-Vertreter weiter, etwa durch Einsparungen bei der Repression. Die Reitschule halte an ihrer Forderung nach einer zweiten Anlaufstelle fest.

"Tropfen auf heissen Stein"

Ein "Tropfen auf den heissen Stein" ist die längere Öffnungzeit der bestehenden Drogenanlaufstelle auch für das Grüne Bündnis Stadt Bern. Es sei bedauerlich, dass der Kanton, trotz der "vielen auswärtigen" Drogenabhängigen in der Stadt Bern, sich nicht an der Finanzierung beteilige. (sis/sda)

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20min.ch 12.3.09

Kein Geld für ein zweites Fixerstübli

von Nora Camenisch

Nun ist es definitiv: Bern erhält kein zweites Fixerstübli. Dies hat der Gemeinderat entschieden.

Die engen Platzverhältnisse im Fixerstübli an der Hodlerstrasse bleiben ein Problem: Nachdem der Kanton keine zweite Anlaufstelle mitfinanzieren kann, muss sich die Stadt von ihrem Plan eines zweiten Fixerstüblis verabschieden. "Die Idee ist definitiv gestorben", sagt Sven Baumann, General sekretär der Direktion BSS. "Der Kanton hat uns die bisherigen 350 000 Franken zugesprochen - damit lässt sich die zweite Anlaufstelle an der Murtenstras se aber nicht rea lisieren."

Um die Platznot abzu federn, werden die Öffnungszeiten an der Hodlerstrasse täglich um 45 Minuten verlängert. Davon erhoffen sich die Betreiber eine bessere Verteilung der Besucher.

Während die FDP den Entscheid mit Genugtuung zur Kenntnis nimmt, ist das Grüne Bündnis gar nicht einverstanden: "Es ist schade, dass der Gemeinderat keine weiteren Schritte unternimmt. Die längeren Öffnungszeiten sind positiv, reichen aber nicht aus", so Fraktionspräsident Hasim Sancar.

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gbbern 12.3.09

Verlängerung der Öffnungszeit der Drogenanlaufstelle: Ein Tropfen auf den heissen Stein

Das Grüne Bündnis nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass kein zweiter Standort der Drogenanlaufstelle eröffnet werden kann.

Die Stadt Bern ist als Zentrum auch Anziehungspunkt für viele auswärtige Drogenabhängige. Trotzdem ist der Kanton nicht bereit, die nötigen finanziellen Mittel für einen zweiten Standort zur Verfügung zu stellen. Einmal mehr soll die Stadt für die Zentrumslasten alleine aufkommen - dies ist ihr aber gegenwärtig nicht möglich. Seit langem fordert das Grüne Bündnis die Entlastung der gegenwärtigen Drogenanlaufstelle, insbesondere auch um das Konfliktpotential in der Umgebung der Reitschule zu verringern.

Der Gemeinderat hat entschieden, die Öffnungszeiten auszudehnen. Diese Massnahme begrüssen wir, im Wissen, dass sie nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein bedeutet. Wir bedauern, dass der Gemeinderat keinen mutigen Schritt nach vorne macht und mit einem zweiten Standort die Situation entschärft.

Die Stadt Bern braucht eine zweite Drogenanlaufstelle. Deshalb verlangt das Grüne Bündnis vom Gemeinderat, dass er sich weiterhin für einen zweiten Standort einsetzt und die dafür notwendigen finanziellen Mittel vom Kanton einfordert.

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fdp-stadtbern.ch 12.3.09

Anlaufstelle für Drogenabhängige: Kein zweiter Standort

Die FDP Stadt Bern nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Gemeinderat bezüglich der geplan-ten zweiten Drogenanlaufstelle zur Vernunft gekommen ist und auf dieses Vorhaben verzichtet.
Die FDP Fraktion im Berner Stadtrat und die FDP Grossrätin Sandra Wyss haben während nunmehr einem Jahr, seit Bekanntgabe der Pläne durch die die Direktion BSS, die geplante Anlaufstelle aus folgenden Gründen bekämpft:
- Das Areal wurde vom Berner Stimmvolk für die Erweiterung des Inselspitals umgezont. Das Bau-vorhaben soll rasch umgesetzt werden und darf nicht durch ein "Providurium" blockiert werden.
- Die Thuner Massnahmen zur Bekämpfung der offenen Drogenszene sind erst seit Spätherbst 2008 in Kraft. Die Auswirkungen auf die Situation in der Stadt Bern sind noch nicht genügend ge-sichert. Es macht keinen Sinn, eine zweite Anlaufstelle zu eröffnen, bevor nicht die Auswirkungen der Thuner Massnahmen bekannt sind
- Die geplante zweite Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse 26 ist ein ökonomischer Unsinn. Eine Liegenschaft, welche noch vor wenigen Monaten aus "Sicherheitsgründen" künstlich "unbe-wohnbar" gemacht wurde (sämtliche sanitären Einrichtungen würden demontiert), hätte für eine kurze Pilotphase von max. 2 Jahren, teuer wieder in Stand gesetzt werden müssen.
- Während man in Bern den Drogenhandel auf dem Vorplatz und der Umgebung toleriert, wird die-ser in anderen Städten im Umkreis der Anlaufstellen konsequent unterbunden. Der Berner Ge-meinderat hatte in Aussicht gestellt, den Drogenhandel an der Murtenstrasse 26 nicht zuzulassen, die gängige Praxis an der Hodlerstrasse aber weiter zu führen. Die FDP ist überzeugt, dass zwei unterschiedliche Regime bei der gleichen Klientel weder durchsetzbar noch sinnvoll sind.

Der Verzicht auf die zweite Drogenanlaufstelle ist aber noch keine Lösung für das Berner Drogenprob-lem. Die FDP fordert den Gemeinderat deshalb auf, die in der dringlichen interfraktionellen Motion "Alternative zu einer 2. Drogenanlaufstelle" aufgelisteten Massnahmen rasch anzugehen:

http://www.fdp-stadtbern.ch/platform/content/element/125580/M%20Alternativen%20zu%20einer%20zweiten%20Drogenanlaufstelle.pdf

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gfl-bern.ch 12.3.09

Kein zweiter Standort für Anlaufstelle in Bern?

Am 12.03.09 hat der Gemeidnerat der Stadt Bern entschieden, dass kein zwieter Standort der Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse eröffnet wird. Dieser Entscheid des Gemeinderats kommt wenig überraschend, hat doch der Kanton im Januar der Stadt die finanzielle Unterstützung versagt: Im Rahmen der bisherigen "Notmassnahmen" wird der Kanton zwar weiterhin 350000 Franken pro Jahr zur städtischen Drogenpolitik beisteuern - mehr aber auch nicht. Die Stadt hätte daher die zusätzlich notwendigen 400000 Franken für eine zweite Anlaufstelle selbst aufbringen müssen. Dies liegt laut Gemeinderat nicht im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.

Die GFL begrüsst das vom Gemeinderat eingeschlagene Vorgehen bezüglich einer zweiten Anlaufstelle für drogenkranke Menschen und die damit verbundenen Massnahmen. Der Eröffnung eines zweiten Standortes an der Murtenstrasse standen zu viele - nicht nur finanzielle Hindernisse - im Weg.

Die GFL ist zuversichtlich, dass die Verlängerung der Öffnungszeiten und die neue Regelung bezüglich Männer/Frauen am Montagabend zu einer gewissen Entspannung führen. Allerdings müssen später weitergehende Massnahmen getroffen werden, um die betroffenen Perimeter nachhaltig zu entlasten.  

Als Reaktion auf akute Probleme sind die Massnahmen zur Erweiterung des Angebotes nötig. Es ist aber notwendig zu prüfen, inwieweit das aktuelle Angebot der Anlaufstelle noch zeitgemäss ist. Es wurde in den 90 Jahren eingeführt in erster Linie um den Infektionskrankheiten und der Verelendung entgegenzuwirken. Ob dieser Auftrag heute noch durch die Anlaufstellen erfüllt wird, erfordert weitere Untersuchungen.

Auch müssen andere Massnahmen wie ein Case Management und die grössere Distanz zum Drogenhandel (Anlaufstelle und Drogenhandel sind lokal zu nahe beieinander) umgesetzt werden.  Eine weitere Entlastung der Anlaufstellen muss durch geeignete Massnahmen erreicht werden.

Die GFL wird sich in den nächsten Monaten eingehender mit der Thematik befassen - unter der Prämisse, dass es in der Drogenpolitik keine Lösungen sondern nur besser und weniger geeignete Wege gibt.

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"SICHERHEIT"
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Bund 13.3.09

Sicherheits-Initiative: Gemeinderat will Zeit

Stadt Bern Der Gemeinderat will dem Stadtrat einen Gegenvorschlag zur Initiative "Für eine sichere Stadt Bern" vorschlagen. Er beantragt dem Stadtrat eine Fristverlängerung zur Erarbeitung einer Vorlage um sechs Monate bis Anfang Oktober. Das Volksbegehren will eine Erhöhung der uniformierten Polizeipräsenz von heute 65000 auf 110000 Stunden im Jahr in der Gemeindeordnung verankern.

"Der Gemeinderat hat Angst vor dem Volk und greift einmal mehr zu einer Verzögerungstaktik", sagt Initiant Philippe Müller (fdp) unter Anspielung auf das gemeinderätliche Vorgehen bei der Bekämpfung des Sozialhilfemissbrauchs. Die Stadtregierung würde ehrlicher handeln, wenn sie sich gegen die erhöhte Polizeipräsenz ausspräche, sagt Müller. "Auch der Gemeinderat will mehr sichtbare Polizeipräsenz", kontert Sicherheitsdirektor Reto Nause (cvp). Es sei jedoch fraglich, ob die Initiative der richtige Weg dazu sei. "Die Initiative setzt einseitig auf das repressive Element." Eine Erhöhung des Sicherheitsgefühls könne aber nur durch einen Mix von repressiven und präventiven Massnahmen bewerkstelligt werden, sagt Nause.

In welche Richtung der Gegenvorschlag gehen könnte, will Nause nicht sagen. Es könne sich aber nicht bloss um eine geringere Erhöhung der Präsenzstunden handeln. Bei einer Erhöhung der Polizeipräsenz müsste auch der Vertrag zwischen Stadt und Kanton zum Bezug polizeilicher Leistungen neu ausgehandelt werden. (bob)

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BZ 13.3.09

Sicherheitspolitik

"Repression wird zentrale Rolle spielen"

Der Gemeinderat macht einen Gegenvorschlag zur Initiative für mehr Polizeipräsenz. Dadurch verzögert sich die Abstimmung.

In nur zweieinhalb Monaten sammelte das Initiativkomitee "Für eine sichere Stadt Bern" 6118 Unterschriften. Letzten April reichten die Initianten um FDP-Stadtrat Philippe Müller ihr Volksbegehren ein. Dieses verlangt, dass in der Gemeindeordnung die Erhöhung der sichtbaren uniformierten Polizeipräsenz um 45000 auf 110000 Stunden pro Jahr festgeschrieben wird.

Mit Ziel der Initiative einig

Der Gemeinderat hat bereits früh signalisiert, dass er die Festschreibung einer bestimmten Zahl von Polizeistunden in der Gemeindeordnung nicht sinnvoll findet. Gestern nun hat die Regierung mitgeteilt, dass sie dem Stadtrat einen Gegenvorschlag unterbreiten will. Die Polizeidirektion von Reto Nause (CVP) werde die "notwendigen Grundlagen" erarbeiten.

Auf Anfrage skizzierte Nause, in welche Richtung der Gegenvorschlag gehen wird: "Das Ziel der Initiative - vermehrte sichtbare Polizeipräsenz, gerade auch von Fusspatrouillen - ist für uns klar und unbestritten." Nause versichert: "Die Repression wird auch im Gegenvorschlag eine zentrale Rolle spielen."

Keine privaten Polizisten

Uneinig sei man sich mit den Initianten, wie man das Ziel erreiche. "Es gibt vielfältigere Strategien als eine blosse Erhöhung der Polizeistunden." Darunter versteht Nause etwa bauliche Massnahmen und Videoüberwachung. Gerade rund um die Sportstadien könnten bauliche Massnahmen zur Trennung der Fangruppen laut Nause viel effizienter sein.

Nicht in Frage kommt für den städtischen Sicherheitsdirektor dass zentrale Sicherheitsaufgaben an private Firmen wie die Protectas oder die Securitas übertragen werden. Gewerbler in der Innenstadt haben dies bereits gefordert.

Abstimmung im Juni 2010

Weil der Gemeinderat einen Gegenvorschlag erarbeiten lässt, verschiebt sich der Abstimmungstermin der Initiative um ein halbes Jahr. Gemäss Stadtschreiber Jürg Wichtermann hat der Gemeinderat bis Anfang Oktober Zeit, den Gegenvorschlag zu erarbeiten. Wann die Initiative vors Volk kommt, hängt davon ab, wie zügig der Stadtrat die Sache danach angeht. Realistisch sei, dass die Bernerinnen und Berner am zweiten Abstimmungstermin 2010 über eine Erhöhung der Polizeipräsenz befinden können. Dies wäre im Juni - über zwei Jahre nach Einreichen der Unterschriften.

Einmal mehr verschleppt?

Initiant Philippe Müller ortet darin einmal mehr eine Verschleppung durch den Gemeinderat. Tatsächlich hat die Stadtregierung fast die ganze einjährige Frist zur Erarbeitung einer Stadtratsvorlage ungenutzt verstreichen lassen, um dann drei Wochen vor Fristende einen Gegenvorschlag zu beschliessen - für dessen Erarbeitung er eine Fristverlängerung um sechs Monate beantragt. "Was der Gemeinderat nun beschlossen hat, hätte er bereits vor einem halben Jahr beschliessen können", sagt Müller.

Der FDP-Mann kritisiert auch, dass der Gemeinderat überhaupt einen Gegenvorschlag macht: "Wenn er das Ziel der Initiative tatsächlich richtig findet, dann soll er zur Initiative Ja sagen." Der jetzt gewählte Weg sei inkonsequent.

Adrian Zurbriggen

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fdp-stadtbern.ch 12.3.09

Sicherheit: Gemeinderat verschleppt auch das!

In Rekordzeit wurden vor einem Jahr die Unterschriften für die Volksinitiative "Für eine sichere Stadt Bern" gesammelt. Der Gemeinderat der Stadt war zwar immer gegen die Initiative, aber er traut sich nun doch nicht, "nein" zu sagen, er verschleppt nun auch dieses Geschäft - aus Angst vor der Volksabstimmung.

Ein konsequenter Gemeinderat würde die Initiative einfach ablehnen, so wie er das bei seinen bisherigen Äusserungen stets getan hat. Aber der Gemeinderat ist nicht konsequent. Er hat Angst vor dem Volk. Angst davor, dass das Volk, wie zu erwarten ist und wie offenbar auch der Gemeinderat erwartet, "ja" sagen könnte zu mehr Polizeipräsenz und zu mehr Gewaltprävention. Also macht er einen wie auch immer gearteten "Gegenvorschlag" von dem das Initiativkomitee noch keine Kenntnis hat. Nach einem Jahr "Bedenkzeit" - das wäre bereits vor Monaten möglich gewesen. Offenbar hat die Sicherheit der Bevölkerung keine grosse Priorität beim Gemeinderat, sonst hätte der Gemeinderat schon längst gehandelt, und seinen Gegenvorschlag in Auftrag gegeben.

Seit Jahren ist die Situation im Sicherheitsbereich angespannt: Die "Delikte gegen Leib und Leben" haben in der Stadt Bern seit 1990 um über 500% zugenommen! Selbst die letzte Woche publizierte Gewaltstatistik der Kantonspolizei zeigte trotz erschreckend hohem Gewaltniveau keine Entspannung - im Gegenteil: In den Bereichen "Körperverletzung" (218 zu 235 = + 8%) und "Raub" (161 zu 214 = + 33%!) haben die Delikte nur zwischen 2007 und 2008 sogar noch einmal deutlich zugenommen! In den anderen Gewaltbereichen ist sie stabil hoch geblieben. Und der Gemeinderat? Verschleppt weiter…

Die Verschleppungstaktik ist verantwortungslos und nicht glaubwürdig. Der Sicherheit der Bevölkerung leistet der Gemeinderat einen Bärendienst. Der Gemeinderat hat Angst vor dem Volk.

Die Volksinitiative "Für eine sichere Stadt Bern" verlangt eine Erhöhung der Polizeipräsenz in Bern und eine Stärkung der Gewaltprävention, um die Gewaltbereitschaft einzudämmen. Die Kosten dafür sind tiefer, als was die Stadt Bern durch den Zusammenschluss von Stadt- und Kantonspolizei jährlich einspart. Die Initiative wurde Anfang April 2008 nach der Rekordsammelzeit von nur 21⁄2 Monaten eingereicht.

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PROGR
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Bund 13.3.09

Progr-Abstimmung wird zum Rechtsfall

Die SVP reicht nun definitiv eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Progr-Variantenabstimmung ein - der Abstimmungstermin könnte sich hinauszögern

Künstler-Projekt oder Gesundheitszentrum? Die Variantenabstimmung über die Nutzung des einstigen Progymnasiums widerspricht dem Wettbewerbsrecht, sagt die SVP.

Bernhard Ott

Eine Mehrheit des Parteivorstandes der Stadtberner SVP hat sich für eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Progr-Variantenabstimmung ausgesprochen. Die Beschwerde richtet sich gegen den Entscheid des Stadtrates, das Volk am 17.Mai zwischen Gesundheits- und Schulzentrum einerseits und dem Künstler-Projekt andererseits entscheiden zu lassen. "Die Partei als solche sowie einzelne Personen werden als Beschwerdeführer auftreten", sagt Peter Bernasconi, designierter Präsident der SVP Stadt Bern.

Abstimmung aufgeschoben?

Die SVP moniert, der Stadtrat habe mit dem Beschluss zur Variantenabstimmung die interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen verletzt. Der Gemeinderat habe einen Investorenwettbewerb durchführen lassen und auf Antrag der Jury dem Siegerprojekt der Allreal in Form einer Verfügung den Zuschlag gegeben, sagt Bernasconi. In diesem Fall sei es zwingend, dass den Stimmberechtigten ein Vertrag mit den Initianten des Siegerprojektes vorgelegt werde. "Ein Gemeinwesen kann nicht völlig losgelöst von Vereinbarungen Investorenwettbewerbe durchführen", sagt Bernasconi.

Einen Verstoss gegen Wettbewerbsgrundsätze liegt auch für die "Präsidentenkonferenz Bernischer Bauplanungsfachverbände" vor. Sie moniert, dass die "hohen qualitativen Auflagen" des Wettbewerbes für die Künstlergruppe Progr offenbar nicht gälten (siehe "Bund" vom 7. März). Sara Montani, Präsidentin der Konferenz, kündigte gar an, dass die Stadt auch mit möglichen zivilrechtlichen Folgen zu rechnen habe.

"Nützt der Stadt nichts"

Gemäss Stadtschreiber Jürg Wichtermann hat eine Verwaltungsbeschwerde "grundsätzlich" aufschiebende Wirkung. Solange das Rechtsbegehren nicht auf dem Tisch liegt, möchte Wichtermann aber nicht definitiv Stellung nehmen. Der Stadtschreiber weist aber darauf hin, dass es bisweilen auch zu Abstimmungen komme, die "unter dem Damoklesschwert eines juristischen Entscheides" stünden. Zudem könnten aufschiebende Wirkungen durch superprovisorische Verfügungen aufgehoben werden, sagt Wichtermann. Beim Verein Pro Progr ist man enttäuscht über die Beschwerde. "Diese Beschwerde nützt weder uns noch der Stadt etwas", sagt Präsident Peter Aerschmann. Im letzten Herbst habe die SVP im Stadtrat dazu beigetragen, dass den Progr-Künstlern knappe Termine zur Geldbeschaffung gesetzt wurden, damit der Abstimmungstermin im Mai eingehalten werden könne. Nun sorge dieselbe Partei für eine Verzögerung. "Wir verstehen dieses Vorgehen nicht und möchten das Volk am 17. Mai endlich entscheiden lassen", sagt Aerschmann.

Die Stiftung, die das Gebäude im Baurecht übernehmen soll, werde am Tag nach der Abstimmung gegründet. "Wir sind bereit", sagt der Präsident der Künstlervereinigung.

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ART CAFÉ
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BZ 13.3.09

"Art Café"

Diskriminierung: Ausländer musste Restaurant verlassen

Weil er "nur" eine B-Bewilligung hat, musste ein ausländischer Staatsbürger das "Art Café" um 22 Uhr verlassen.

"Um 22 Uhr kam ein Bronco und wollte von allen am Tisch den Ausweis sehen", erzählt der Betroffene*, der seit achteinhalb Jahren in der Schweiz lebt. Er habe seinen Führerschein gezeigt, weil er davon ausgegangen sei, dass es um das Alter gehe. Der Sicherheitsmann habe sich dann aber nach seiner Aufenthaltsbewilligung erkundigt. "Als ich ihm sagte, dass ich einen B-Ausweis habe, hat er mich freundlich gebeten, das Lokal zu verlassen."

Anzeige wegen Rassismus

Erstaunt verlangte der Weggewiesene nach der verantwortlichen Person und kam mit der Schichtleiterin ins Gespräch. Doch auch diese bestätigte, dass er sich auf Anweisung der Geschäftsleitung nach 22 Uhr nicht mehr im "Art Café" aufhalten dürfe.

So endete der Abend für den europäisch aussehenden Besucher, der mit einer Schweizerin verheiratet ist, vorzeitig. Jetzt erwägt er, Anzeige zu erstatten.

Bekannte Praktiken

Es ist nicht das erste Mal, dass Clubs in Bern mit fragwürdigen Praktiken beim Wegweisen von Gästen auffallen: Im vergangenen Jahr veröffentlichte "20Minuten" eine Liste mit mutmasslichen "Apartheid-Clubs". Das "Art Café" wird darin explizit erwähnt.

Im Herbst 2006 berichtete diese Zeitung ausführlich über den Fall eines Schwarzen, dem der Einlass in mehrere Lokale verweigert worden war. In diesem Zusammenhang äusserte sich ein Angestellter der Sicherheitsfirma Broncos Security dahin gehend, dass er nur Leute mit C-Ausweis oder Schweizer Pass in den Club einlassen dürfe, für den er arbeite.

Falls sich die Vorgänge tatsächlich wie vom Opfer beschrieben zugetragen haben, könnte der Vorfall eine Anzeige wert sein, stellt Doris Angst, Geschäftsführerin der Kommission gegen Rassismus, fest. Artikel 216 des Strafgesetzbuches verbiete, eine öffentlich angebotene Leistung zu verweigern. Der relevante Absatz besagt: "Wer eine von ihm angebotene Leistung, die für die Allgemeinheit bestimmt ist, einer Person oder einer Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion verweigert, wird mit Gefängnis oder mit Busse bestraft." Da es sich um ein Offizialdelikt handle, wäre eine Strafverfolgung zwingend. Der Richter werde untersuchen müssen, ob die Verweigerung auf Grund des Aufenthaltsstatus B sachlich begründbar oder eben eine Diskriminierung gewesen sei.

"Art Café" wehrt sich

"Auf Grund von massiven Vorfällen waren wir gezwungen, die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Wir müssen die Sicherheit in unseren Betrieben gewährleisten können", wehrt sich Ralph Jansen, Geschäftsführer der Jansen Gastronomie, zu der das "Art Café" gehört. "Das tut mir wirklich leid. Wenn Leute getroffen werden, die unbeteiligt sind, ist das nicht in unserem Sinn." Die Broncos Security wollte zum Vorfall keine Stellung nehmen.
Beat Rüdt

* Name der Redaktion bekannt.

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HOMOPHOBIE
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La Liberté 13.2.09

Parce qu'être gay dérange encore

Homosexualité - Du 16 au 21 mars, l'association des gays et lesbiennes de l'Université consacre une semaine thématique à l'homophobie. Pour que ça change!

François Tardin

"Tous les gays et lesbiennes de l'Uni ne savent pas forcément que nous existons." Partant de ce constat, Pascal, 27 ans, membre du comité de la LaGO (voir ci-dessus), a décidé d'organiser dans les couloirs de la vénérable Alma mater fribourgeoise une semaine thématique consacrée à l'homophobie.

De grosses difficultés

Au programme, une expo, une conférence et une projection de film. Le but? "Faire connaître notre association, mais aussi et surtout sensibiliser les gens aux problèmes rencontrés par les personnes homosexuelles dans la société suisse", confie Pascal.

Malgré le vernis de tolérance qui recouvre la société moderne, les préjugés homophobes restent en effet légion. "Je ne cache pas qu'il reste difficile de révéler son orientation sexuelle quand elle n'est pas dans la norme", regrette Pascal. Pour tenter de faire avancer les choses, cet étudiant en français et psychologie de 27 ans organise par l'entremise de l'association des gays et lesbiennes de l'Université une semaine thématique consacrée à l'homophobie dont l'exposition "Enlevez les étiquettes" constituera le fil rouge. Créée par le collectif genevois "Dialoguai", cette expo rassemble, en une vingtaine de panneaux, des témoignages et des statistiques sur la situation des gays en Suisse. L'on apprend ainsi que beaucoup d'hétérosexuels déclarent qu'ils éprouveraient de grosses difficultés à travailler avec un collègue homosexuel.

Pour plus de tolérance

Mardi 17 mars, Caroline Dayer, auteure du livre "De l'injure à la gay pride", viendra parler de l'impact de l'homophobie sur chacun des stades qui mène à la formation de l'identité des personnes homosexuelles. Enfin, jeudi 19 mars sera projeté dans la salle de cinéma de Miséricorde le film "Au-delà de la haine", du réalisateur français Olivier Meyron. Ce film choc, primé en 2006 lors du Festival du film de Berlin, montre le quotidien de la famille d'un gay assassiné par des skinheads. "Malgré son sujet très dur, ce film délivre un message positif. D'un côté, il s'oppose à la haine homophobe, mais de l'autre, il invite les victimes au pardon. C'est ce message de tolérance qui nous a amenés à le choisir", conclut Pascal. I

> Exposition "Enlevez les étiquettes", du 16 au 21 mars dans le couloir 2100 des bâtiments de Miséricorde.

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La lago, kesako?

Fondée en 2002, la LaGO (pour "lesbians, gays and others") permet aux gays et lesbiennes de l'Université de Fribourg de se retrouver lors d'activités sociales. Sorties au cinéma, soupers au resto, tout est mis en œuvre par le comité pour offrir des animations attractives. "Cette année, il y a entre dix et quinze personnes à chacune de nos sorties.

C'est très positif, même si nous aimerions encore davantage nous faire connaître par notre public cible, à savoir les gays et lesbiennes", explique Pascal, membre du comité de la LaGO, avant de poursuivre: "Cela dit, l'association est aussi ouverte aux hétérosexuels. Les seuls prérequis pour en faire partie sont d'avoir un intérêt pour la thématique de l'homosexualité et d'être ouvert à la diversité". A bon entendeur. FT

> Site internet: http://www.lago-unifr.org

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BAHNPOLIZEI
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NZZ 13.3.09

Absturzgefährdetes Gesetz für die Bahnpolizei

SVP und SP tendieren zum Nein

 Das Bundesgesetz über den Sicherheitsdienst im öffentlichen Verkehr könnte in der Schlussabstimmung des Nationalrats Schiffbruch erleiden. Grund ist einmal mehr eine unheilige Links-Rechts-Allianz.

 wab. Bern, 12. März

 Behörden und Verkehrspolitiker, die in den letzten Jahren an der Bahnreform 2 gearbeitet hatten, wurden am Donnerstag von den Morgennachrichten auf Radio DRS aufgeschreckt, die Bahnreform werde Ende nächster Woche in der Schlussabstimmung scheitern. Ganz so dramatisch ist es nicht. Weil die Vorlage 2005 an den Bundesrat zurückgewiesen und in mehrere Pakete aufgeteilt wurde, geht es nun nur um einen kleinen, für die Bahnreform an sich nicht zentralen Teil: das neue Gesetz über den Sicherheitsdienst. Ein anderer Teil, der ebenfalls zur Schlussabstimmung gelangt und der für die Finanzierung der Infrastruktur von SBB und Privatbahnen gleiche Rahmenbedingungen gewährleistet, ist unbestritten.

 Streit um eine fiktive Privatisierung

 Der umstrittene Erlass ist jedoch für das Image des öffentlichen Verkehrs und für das Sicherheitsempfinden der Passagiere bedeutsam. Er soll ein hoffnungslos veraltetes Gesetz aus dem Jahr 1878 ablösen und für die Sicherheitsdienste in Bahnhöfen, Zügen, Bussen und Schiffen eine zeitgemässe Rechtsgrundlage mit klarer Kompetenzregelung schaffen. Dies gilt insbesondere für die Securitrans, die heute zu 51 Prozent den SBB und zu 49 Prozent der Securitas gehört.

 Das Gesetz sieht einerseits eine eigentliche Transportpolizei mit vereidigten Polizisten, anderseits einen Sicherheitsdienst mit bescheideneren Kompetenzen vor. Im Parlament waren drei Punkte umstritten: die Möglichkeit einer Privatisierung, die Frage der Bewaffnung und die Abgrenzung der Aufgaben zu jenen der ordentlichen Kantonspolizei. Schliesslich einigten sich die Räte, dass eine Übertragung der Aufgabe an eine private Organisation mit Sitz in der Schweiz und in schweizerischem Besitz möglich wäre. Die SBB haben allerdings bereits klargestellt, dass sie von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen wollen; sie erwägen vielmehr, ihre Mehrheitsbeteiligung an der Securitrans aufzustocken. Die Regelung der Bewaffnung wurde dem Bundesrat übertragen. Verkehrsminister Moritz Leuenberger hat erklärt, die Regierung wolle in der Verordnung Schusswaffen ausschliessen. Die Kompetenzen der Transportpolizei wurden so begrenzt, dass sie fehlbare Personen nicht selber festnehmen und einsperren, sondern dass sie sie anhalten und der Kantonspolizei übergeben muss.

 Die SP hatte sich gegen die Möglichkeit der Privatisierung gewehrt und Schusswaffen im Gesetz ausschliessen wollen - nach den Plänen der SBB und des Bundesrats zwei fiktive Streitfragen. Die SVP hatte die Kompetenzen der Transportpolizei auf Verdachtsfälle und auf Festnahmen bis zu 24 Stunden ausdehnen wollen; eine Ausweitung, welche wiederum die Kantone mit Verweis auf ihre Polizeihoheit ablehnen. Nun scheinen sich die beiden S-Parteien wegen dieser unterschiedlichen Differenzen im Nein zu finden. Der Präsident der Verkehrskommission im Nationalrat, Andrea Hämmerle (sp., Graubünden), bestätigt, seine Fraktion werde nächsten Dienstag voraussichtlich ein Nein beschliessen. Die SVP hat keine Fraktionssitzung mehr; der Zürcher Nationalrat Max Binder, der bei diesem Geschäft die Feder führt, erklärt indes, die Fraktion habe schon früher ein Nein beschlossen für den Fall, dass sie sich mit ihren Forderungen nicht durchsetze. Gemäss Binder hat zudem in der SVP in Bezug auf die Privatisierung ein Umdenken eingesetzt. Heute betrachte er den Sicherheitsdienst als hoheitliche Aufgabe des Staates; hier treffe man sich auch inhaltlich mit der SP.

 Hoffen auf Leuenberger

 Die Gegner argumentieren, die Vorlage könnte nach einem Nein rasch neu aufgegleist werden. Für Peter Bieri (Zug, cvp.), Präsident der Verkehrskommission im Ständerat, ist dies angesichts der Uneinigkeit in Bezug auf die Kompetenzen und Bewaffnung allerdings gar nicht klar; eine jahrelange Arbeit würde zunichtegemacht. Die unheilige Allianz, welche die beiden S-Parteien in den letzten Jahren immer häufiger bilden, hat bis anhin jedenfalls meistens blockierend und kaum je aufbauend gewirkt. Ob es nun wirklich erneut dazu kommt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Bundesrat Leuenberger die SP zu überzeugen vermag, dass ein Scheitern für den öffentlichen Verkehr ein verkehrtes Signal wäre.

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SPORT
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Solothurner Zeitung 13.3.09

Polizeikosten explodieren

Mehr YB-Fans, weniger Vorfälle, aber Kosten für Polizei steigen massiv an

Die YB-Fanarbeit zieht nach anderthalb Jahren ein positives Fazit. Doch die Zahlen der Polizei zeigen: Die Sportevents kosten den Kanton inzwischen ein Vermögen.

Samuel Thomi

Nach anderthalb Jahren Tätigkeit zog die "Fanarbeit Bern" gestern ein positives Fazit ihrer Arbeit. Während die Zahl der YB-Fans im neuen Stadion stark angewachsen sei, habe die Anzahl negativer Vorfälle bei Fussball-Matches verhältnismässig weniger stark zugenommen. Das sei nicht zuletzt ein Verdienst der zwei neuen Fanarbeiter.

Dieser optimistischen Einschätzung widersprechen die vor Wochenfrist publik gewordenen Zahlen der Kantonspolizei Bern. Demnach stiegen die Einsatzkosten für die sieben Berner Nationalliga-Vereine im Fussball und Eishockey innert zehn Jahren von 200 000 Franken auf 2,6 Millionen Franken an. Die Stadt Bern hat das Problem erkannt. Sie einigte sich letzten Herbst mit YB und SCB, je 60 000 Franken pro Saison an Einsatzkosten freiwillig zu zahlen. Seite 14

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Kommentar

Politik ist gefordert

Samuel Thomi

Sport verspricht Emotionen. Unter Zuschauern geraten diese leider immer wieder ausser Kontrolle. Darüber muss nach fast jedem Eishockey- oder Fussballmatch berichtet werden. Die Polizei sagt, die Probleme bei Sport-Grossanlässen nähmen zu. Die Fanarbeiter des Fussballklubs Young Boys widersprechen dem - im Vergleich zum Fan-Zuwachs blieben die Probleme gleich; die Medien berichteten bloss mehr darüber. Fakt ist: Die Polizei-Einsätze bei Spielen der sieben Nationalliga-Vereine im benachbarten Kanton Bern (Fussball und Eishockey) kosteten 2008 2,6 Millionen Franken. Vor zehn Jahren waren es lediglich 200 000 Franken. Steuergelder werden also für Randerscheinungen privater Anlässe aufgewendet. Unverständlich, dass sich nicht mehr Widerstand regt. Die Forderung zur Überwälzung von Polit-Demo-Kosten auf die Organisatoren zählt ja sonst zum guten Ton. Da wird offenbar mit verschiedenen Ellen gemessen. Zwar hat sich die Stadt Bern letztes Jahr mit YB und SCB geeinigt, ab nächster Saison Abgeltungen von je 60 000 Franken jährlich für Einsätze zu verlangen. Störend ist, dass die Vereine nicht gleich für die vollen Kosten aufkommen müssen - sind SCB und YB inzwischen doch hochprofessionelle, profitorientierte Unternehmen. Noch fehlen jedoch die rechtlichen Grundlagen, um Einsatzkosten auf öffentlichem Grund auf Sportvereine überwälzen zu können. Jetzt liegt der Ball bei der Politik. Es müssen Grundlagen erarbeitet werden, damit Exzesse rund um Sport-Grossanlässe den Verursachern verrechnet werden können.

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BZ 13.3.09

Fanarbeit Bern

"Wir sind die Anwälte der YB-Fans"

Seit September 2007 begleiten zwei Fanarbeiter die YB-Fans an Heim- und Auswärtsspiele. Gestern zogen sie Bilanz.

Sie organisieren Extrazüge an YB-Auswärtsspiele und beauftragen mitgereiste Fans, den Abfall nach der feuchtfröhlichen Reise gleich selber aus dem Zugsabteil zu schaffen. Sie geben den mit Stadionverbot belegten Personen eine zweite Chance, sich korrekt aufzuführen, und ermöglichen ihnen, die YB-Heimspiele fortan unter Aufsicht eines sogenannten Göttis zu besuchen. Sie heissen Lukas Meier und Rafael Ganzfried und sie sind professionelle Fanarbeiter in Bern. Ihren Lohn bezahlen die Young Boys, die Stadt Bern und der Kanton Bern sowie private Spender.

Gestern lud die Fanarbeit Bern zur Medienkonferenz, um ein positives Fazit zu ziehen über die ersten zwei Jahre ihres Bestehens. Und um zu sagen: "Wir brauchen mehr Geld." Damit künftig 150 Stellenprozent besetzt werden können anstatt 80 Prozent wie zurzeit.

Es fiel der Vorwurf, die Ausschreitungen rund um YB-Spiele seien trotz Fanarbeit nicht zurückgegangen. Fanarbeiter Lukas Meier antwortete: "Es gibt leider Leute, die auch wir Fanarbeiter nicht erreichen können." Urs Frieden, GB-Stadtrat und Mitinitiator der Fanarbeit, fügte an: "Es gibt Probleme, die muss man von verschiedenen Seiten angehen." Deshalb brauche es neben der "Säule Fanarbeit" ebenfalls die "Säule Repression".

Die Fanarbeiter sehen sich als "Anwälte der YB-Fans", wie Lukas Meier sagte. In dieser Sparte weisen sie einige Erfolge aus: Das Berner Projekt "2. Chance" für Personen mit Stadionverbot wurde vom FC Basel übernommen. Zudem soll noch in diesem Jahr jede in der Schweiz mit Stadionverbot bedrohte Person ein Anhörungsrecht erhalten - die Initiative dazu kam ebenfalls von der Fanarbeit Bern.

Tobias Habegger

http://www.fanarbeit-bern.ch

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Berner Rundschau 13.3.09

Weniger Vorfälle kosten viel mehr

Mehr YB-Fans und verhältnismässig weniger Vorfälle: Doch die Polizeikosten explodieren

Während die Zahl der YB-Fans in den letzten Jahren massiv stieg, hätten negative Vorfälle bei Fussball-Matches weniger stark zugenommen, sagen die YB-Fanarbeiter. Daraus ziehen sie nach anderthalb Jahren ein erstes, "sehr positives Fazit" ihrer Arbeit. Zahlen der Polizei zeigen jedoch: Die Kosten für Einsätze bei Sport-Anlässen explodieren von Jahr zu Jahr.

Samuel Thomi

Seit anderthalb Jahren stehen Lukas Meyer und Raphael Ganzfried mit je 40 Stellenprozenten offiziell im Einsatz der YB-Fangemeinde. Nach dem ersten vollen Arbeitsjahr zogen die zwei Angestellten der "Fanarbeit Bern" gestern vor den Medien mit Vertretern des entsprechenden Trägervereins eine erste Bilanz. Meyer sprach dabei von einem "sehr positiven Fazit". Denn trotz spärlichen Stellenprozenten sei es der "Fanarbeit Bern" gelungen, sich bei Fans, Club und Polizei "breit zu vernetzen" und für gegenseitiges Verständnis zu werben. Insbesondere gegenüber der Polizei hätten sie ihre Arbeitsweise jedoch "immer wieder erklären müssen", betonte Meyer: "Auch wenn wir von der Polizei lieber so gesehen werden, wir sind klar keine Insider-Informanten aus der Fan-Szene." Urs Frieden, Berner Stadtrat und Vorstandsmitglied des Trägervereins der YB-Fanarbeit, betonte: "Das anwaltschaftliche Verhältnis zugunsten der YB-Fans ist für uns das A und O".

"Lässt sich nicht wegdiskutieren"

Dieses Vertrauen sei für den Alltag der "Fanarbeit Bern" unabdingbar. Ein weiterer Grundsatz: "Wir zwingen niemanden, mit uns in Kontakt zu treten", so Frieden; "alle unsere Angebote sind freiwillig."

Auf negative Entwicklungen der letzten Jahre vor allem neben dem Fussballplatz im Umfeld der Berner Young Boys angesprochen sagte Fanarbeiter Raphael Ganzfried, während die Zahl der YB-Fans seit Einzug ins neue Stade de Suisse "stark zugenommen" habe, sei die Zahl negativer Vorfälle "nicht im gleichen Verhältnis" angestiegen. Klar könne es bei einer solchen Anzahl Personen "vor und nach dem Spiel überall kleine Probleme geben". Auf Nachfrage betonte er: "Diverse Vorfälle der letzten Monate" liessen sich "nicht wegdiskutieren". Dabei spielte er auf Ausschreitungen nach dem Spiel gegen Brügge oder Luzern an.

Stefan Stauffiger, seit acht Jahren YB-Fanverantwortlicher, unterstrich die Einschätzung Ganzfrieds; "einzelne Vorfälle werden heute in der Öffentlichkeit durch die Wiedergabe in den Medien jedoch besser wahrgenommen", kommentierte der YB-Vertreter im Fanarbeit-Trägerverein. Fanarbeiter Meyer fügte an: "Durch Dialog können wir viel erreichen und haben auch schon viel verhindert." Alle Fans liessen sich jedoch nie erreichen.

"Zweite Chance" dank Fanarbeit

Als Beispiele für Fanarbeit wurde der rege benutzte vergünstigte YB-Extrazug an Auswärtsspiele genannt. Oder das Projekt "Zweite Chance". Dabei erhalten mit einem Stadionverbot belegte Fans via Fanarbeit und Zustimmung der Stadionbetreiberin die Möglichkeit, zusammen mit einem "Götti" zu beweisen, dass sie willens sind, gute Fans zu sein. Von 40 mit einem Verbot belegten Personen hätten sich 18 beworben; 12 bewährten sich und haben seither wieder Zutritt.

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Kostenexplosion bei Polizei

Die Kosten für Einsätze bei Nationalliga-Spielen der sieben Fussball- und Eishockey-Klubs im Kanton Bern explodieren förmlich. Wendete die Kantonspolizei 1999 noch 200 000 Franken auf, waren es 2008 bereits 2,6 Millionen Franken. Nachdem das Thema bereits im letzten Herbst zu reden gab, wies Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) im Rahmen der Jahresmedienkonferenz der Kantonspolizei letzte Woche erneut darauf hin (wir berichteten). Erkannt hat das Problem auch die Stadt Bern. Nach langem Hin und Her einigte sie sich im Herbst mit Vertretern von YB und SCB darauf, dass sie ab Saison 2009/2010 je 60 000 Franken freiwillig an die Einsatzkosten zahlen. Um die auf öffentlichem Grund entstandenen Kosten überwälzen zu können, fehlte bisher die rechtliche Grundlage. (sat)

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Nachgefragt

"Eine Arbeit, die nie zu Ende ist"

Frau Elsener, seit fünf Jahren arbeiten Sie 50 Prozent beim SC Bern als Fandelegierte. Wie lautet Ihr Fazit?

Susanne Elsener: Es ist eine Arbeit, die nie zu Ende ist. Man muss hineinwachsen, so steigt das Vertrauen und damit der Einfluss auf die Fans. Zu Beginn waren die Zweifel gross - auch da ich eine Frau bin. Wie dem Vorgänger kamen mir meine Ausbildungen zugute. Ich bin vom Club angestellt und habe so eine privilegiertere Situation als andere Fandelegierte der Hockey-Liga. Die Fanarbeit wurde eben um 20 Prozent erhöht.

Wie sind die Überschneidungen der SCB- und YB-Fanarbeit?

Elsener: Neben dem fachlichen Austausch ist die Zusammenarbeit auch praktisch sinnvoll. Nach dem frühen Aus des SCB werden viele unserer Fans auch YB-Matches besuchen.

Wie lässt sich Ihre Arbeit messen?

Elsener: Das ist äusserst schwierig. Zählt, wie oft Knall- oder Rauchpetarden gezündet werden? Oder wie viele Leute man anspricht? Leider brannte jüngst wieder vermehrt Feuerwerk. Verbessert hat sich die Zusammenarbeit mit offiziellen Fanclubs. Auch zu inoffiziellen Fanclubs habe ich gute Drähte. In der erlebnisorientierten Szene Fuss zu fassen ist dagegen schwieriger.

In letzter Zeit kam es wiederholt zu Ausschreitungen im oder ums Stadion. Was sind Ihre Möglichkeiten?

Elsener: Werden Gesetze verletzt, kommt die Polizei zum Einsatz. Der Fall vom Montag in Zug, bei dem eine junge Frau ein Hörtrauma erlitt, als eine Knallpetarde gezündet wurde, macht mich wütend. Fankultur ist, seine Mannschaft zu unterstützen, nicht Menschen zu verletzen.  interview: Samuel Thomi

Susanne Elsener, SCB-Fandelegierte, Kleinklassenlehrerin und Berner Stadträtin (GFL), über die Arbeit mit Eishockey-Fans.
zvg

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Bund 13.3.09

YB-Fans putzen Extrazüge

Die Fanarbeit Bern zieht eine positive Bilanz ihrer bisher eineinhalbjährigen Tätigkeit. Man sei in der YB-Fanszene gut vernetzt und habe verschiedentlich Schlägereien verhindern können, sagen die zwei Fanarbeiter.

Die Schlagzeilen der letzten Monate lassen aufhorchen. Randalierende Fans während des Spiels YB -Brügge im September 2008, auf FCL-Anhänger einschlagende Protectas-Leute während des Spieles YB - Luzern im November, YB-Supporter, die sich am Rande einer Cup-Partie in Lausanne ungebührlich verhalten, Schlägereien vor dem Café Walter beim Match YB - Basel Anfang Februar, Ausschreitungen im Anschluss an das Cup-Spiel YB - GC letzte Woche. Diese Vorfälle seien nicht wegzudiskutieren, sagte Fanarbeiter Lukas Meier gestern an einer Pressekonferenz. Er habe aber nicht den Eindruck, dass die Gewalttätigkeit unter den Fans zugenommen habe. Im Gegenteil: "Die letzten eineinhalb Jahre habe ich als recht ruhig empfunden." Stefan Stauffiger, Fanverantwortlicher bei YB, untermauerte die Befunde der Fanarbeit. Auch er habe den Eindruck, dass die negativen Vorfälle in den letzten Jahren nicht zahlreicher geworden seien.

"Die Fans ziehen voll mit"

Lukas Meier und sein Kollege Rafael Ganzfried, die sich eine 80-Prozent-Stelle teilen, befinden sich seit Herbst 2007 an jedem Heim- und Auswärtsspiel in Tuchfühlung mit dem harten Kern der YB-Fans. Meier ist des Lobes voll: "Die Fans ziehen mit, und die Vernetzung mit ihnen ist immer besser." Anfeindungen mit Repräsentanten aus dem Umfeld der rechten Fanszene habe es nur am Anfang gegeben, sagt der Stadtberner, der selber jahrelang mit der linksorientierten "Halbzeit"-Gruppierung die YB-Spiele besuchte. "Als diese merkten, dass ich mich für sie einsetzte, wenn es Probleme gab, haben sie mich akzeptiert."

Meier und Ganzfried konnten auf ihren Ausflügen an Auswärtsspielen schon verschiedentlich heikle Situationen entschärfen. Zuletzt verhinderten sie auf der Zugfahrt nach Sion, dass bei einem längeren Zwischenhalt in Vevey ein paar pöbelnde YB-Supporter sich mit einheimischen Teenagern prügelten. "Durch Dialog können wir viel erreichen", resümierte Meier. Alle Fans liessen sich aber nicht erreichen, denn die Kooperation mit der Fanarbeit sei freiwillig.

Extrazüge sauber halten

Seit dieser Saison fahren die YB-Fans regelmässig mit einem Extrazug an die Auswärtsspiele. Jeweils drei Supporter sammeln den Unrat zusammen, welche die bis zu 800 Fussballreisenden hinterlassen. Initiiert wurde das Littering-Projekt von der Fanarbeit. Die SBB begrüssen die Putzaktionen. "Wir schätzen das sehr", sagt Pressesprecher Roland Binz. Überhaupt funktioniere die Zusammenarbeit mit der Fanarbeit Bern "sehr gut".

Projekt "2.Chance"

Zufrieden ist die Fanarbeit mit der Entwicklung des Projekts "2. Chance". Damit sollen Personen, die mit einem Stadionverbot belegt werden, eine zweite Chance erhalten. Bisher gab es 18 Anmeldungen, 12 Personen haben die zweite Chance gepackt, 4 wurden abgelehnt, eine Person brach den Versuch ab und eine Person war mit einem Rayonverbot belegt, sodass sie gar nicht zum Stadion durfte, wie Clemens Friedli vom Trägerverein Fanarbeit ausführte. YB hat gegen 40 bis 50 Personen ein Stadionverbot ausgesprochen.

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BZ 13.3.09

Forderung

Härte gegen Hooligans

 Polizeidirektor Hans-Jürg Käser will härtere Strafen für gewalttätige Sportfans. Gestern erging erneut ein umstrittenes Urteil.

Nach den Vorfällen vom letzten Montag, als SCB-Fans beim Playoff-Spiel in Zug im eigenen Sektor Knallpetarden zündeten, fordern Polizeidirektor Hans-Jürg Käser und SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff härtere Strafen für die Übeltäter. Polizeidirektor Käser sagt, die Richter seien im Umgang mit Hooligans "sehr nachsichtig".

Das jüngste Beispiel eines umstrittenen Urteils stammt aus Zürich: Gestern stand dort jener Fussballfan vor Gericht, der 2006 einen Mann mit einem einzigen Faustschlag zum Invaliden gemacht hatte. Der Täter wurde zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Absitzen muss er davon 18 Monate.
mar/sap

Seite 29+44

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Hans-Jürg Käser über Hooligans:

"Richter sind sehr nachsichtig"

Härtere Sanktionen gegen gewalttätige Fans - das fordern Polizeidirektor Hans-Jürg Käser und SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff. Polizeidirektor Käser sagt, die Richter seien im Umgang mit Hooligans "sehr nachsichtig".

Es waren Bilder, die keiner sehen will: Sekunden nachdem der EV Zug am letzten Montag gegen den SCB das vorentscheidende 2:1 erzielt hatte, warfen SCB-Anhänger Rauchpetarden und Knallkörper im eigenen Fansektor. Die 24-jährige Nicole Jordi erlitt ein Knalltrauma und einen Riss im Trommelfell (siehe Ausgabe von gestern).

Laut SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff werden derzeit die Videobilder aus der Zuger Herti-Halle ausgewertet. "Dabei konnten wir bisher eine Person eruieren, die auffällig geworden ist." Diese Person müsse mit Sanktionen rechnen. Diejenigen Personen, die Knallpetarden geworfen haben, müssen wegen Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

"Schneller bestrafen"

SCB-Sicherheitschef Peter Bischoff wünscht sich, dass die Justiz nach Ausschreitungen "besser eingebunden wird". Es brauche "schnelle und drastische Strafen" für Hooligans. Der Polizeidirektor des Kantons Bern Hans-Jürg Käser stösst ins selbe Horn. Anlässlich einer Medienkonferenz der Kantonspolizei äusserte er sich vor zwei Wochen ausführlich zur Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen und sprach von einem unhaltbaren Zustand: "Es kann doch nicht sein, dass an jedem Wochenende mehrere hundert Polizisten für die Sicherheit eingesetzt werden müssen."

Gestern wiederholte Hans-Jürg Käser gegenüber dieser Zeitung die Forderung, dass Übergriffe "kompromisslos geahndet werden müssen". Wobei auch er Kritik an der Justiz übte: "Ich staune, wie Gerichtsbehörden in Einzelfällen sehr nachsichtig mit gewalttätigen Fans umgehen. Das unterläuft unsere Bemühungen." Er erwarte, dass gewalttätige Fans mit aller Härte des Gesetzes sanktioniert werden.

"Unsere Polizisten halten die Köpfe hin, sie schlagen sich die Nächte um die Ohren und müssen dann mitansehen, wie gewisse Hooligans von der Justiz milde angefasst werden", sagt Käser. Er spielt damit auf ein Verwaltungsgerichtsurteil von dieser Woche an: Gegen zwei Fans des FC Thun waren im Mai 2007 ein Rayonverbot und ein schweizweites Stadionverbot ausgesprochen worden, weil die Polizei bei ihnen pyrotechnisches Material sichergestellt hatte. Dagegen wehrten sich die beiden Thuner bis vor das Verwaltungsgericht, vor dem sie Recht erhielten. Käser sagt : "Ich kann mir vorstellen, dass unsere Polizisten schon frustriert sind, wenn sie so etwas hören."

"Das sind Gewalttouristen"

 Su Elsener, die Fanbeauftragte des SCB, sagt, bei den Gewalttätern vom letzten Montag handle es sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht um Mitglieder eines organisierten SCB-Fanklubs: "Vor allem im Playoff kommen immer wieder Gewalttouristen, die man während der Saison kaum im Fanblock sieht." Diese Leute seien allerdings schwer auszumachen: "Sie ziehen ihre Kapuzen hoch oder kehren ihre Jacken nach aussen. Sie sind darauf spezialisiert, in der Menge zu verschwinden."

"Schlechte Stimmung"

Für langjährige SCB-Anhänger seien die gewaltbereiten Fans zum Problem geworden. "Sie schrecken die normalen Fans ab, viele haben Angst vor ihnen. Vom Imageschaden, der dadurch für den Verein entsteht, ganz zu schweigen."

Darunter leide nicht zuletzt die Stimmung: "Es wurde noch nie so wenig gesungen im SCB-Fansektor wie während dieser Playoffs", hat Su Elsener festgestellt.
Martin Arn

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GIPFEL-SOLI-NEWS 13.2.09
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gipfelsoli.org/Newsletter 13.2.09

13.3.2009 Strasbourg/ Baden-Baden -- London -- La Maddalena

- Nato Summit 2009 - Pappsatt
- Grenzkontrollen ab 20.3. - Proteste in Wohngebäuden?
- Großübung der Polizei auf Depotgelände
- Die NATO - der alte Feind
- 28. März Frankfurt HBF: Kein Cent für ihre Krise - Kein Leben für ihre Kriege
- The 'Summer of Rage' starts here! - Call from London Anarchists
- G8: "San Marco" riflemen arrive in La Maddalena
Mehr: http://www.gipfelsoli.org/Newsletter/6285.html