MEDIENSPIEGEL 17.3.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Reitschule erhalten
- Nause polizeirekrutiert in Reitschule
- Globalisierungskopf der Woche
- Juso-Demo gegen Aparheid-Club
- Kokain in Luzerner Clubs
- Rücknahme von 33 Stadioverboten in LU
- Jugendkontaktpolizei
- No Nato: Aufruf aus Mannheim
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REITSCHULE
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Mi 18.03.09
19.00 Uhr - SousLePont - Thailand
Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen,
Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
Do 19.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.00 Uhr - Rössli - Eröffnungsparty
mit Palko Muski (Polka, Gipsy, Disco)
Do 19.03.09 - 20.30 Uhr - Tojo - Alle
deine Namen, Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
20.30 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Tintenfischalarm, E. Scharang,
Österreich 2005
Fr 20.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen,
Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Erik(A) - Der Mann der Weltmeisterin wurde,
K. Mayer, Österreich 2005
22.00 Uhr - SousLePont - Mono
für Alle! (D) & DJ‘s -- Electropunk
22.00 Uhr - Dachstock - Patchwork
presents: Little Dragon (SWE), Support: DJ Sassy J & Zukie173 -- Nu
Soul/Electronica/Electropop
Sa 21.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde
Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen,
Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: XXY, L. Puenzo, Argentinien 2007
22.00 Uhr - Dachstock - Plattentaufe!
Kummerbuben "Am Schattehang", Support: DJ Mario Batkovic
Rumpelfolk/Herzensrock und eine Prise Balkanbeats
Infos: www.reitschule.ch
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(ST)REITSCHULE
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bernerzeitung.ch 17.3.09
Reitschule soll erhalten bleiben
Die Gespräche zwischen der Stadt Bern und den Betreibern des
Kulturzentrums Reitschule sind in neuem Rahmen wieder aufgenommen
worden. Beim ersten Treffen wurden die Ziele und die zu bearbeitenden
Themen festgelegt.
Das Treffen habe "in konstruktivem Rahmen" stattgefunden, teilte die
als Vermittlerin zwischen den Parteien fungierende
Regierungsstatthalterin Regula Mader am Dienstag mit. Erreicht werden
solle, dass die Reitschule als offener, kreativer und politischer
Kultur- und Sozialraum erhalten bleibt.
Verbindliche Zusammenarbeit mit Stadt
Weiter wird angestrebt, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und
Reitschule verbindlich zu regeln. Der regelmässige Austausch und
die
Kommunikation seien sicherzustellen. Abmachungen sollten "von beiden
Seiten konsequent eingehalten werden". Eine transparente Regelung der
Abläufe sei auch bei Eskalationen sicherzustellen.
Bis im Herbst sollen nun regelmässige Sitzungen stattfinden. Im
Januar
war bekanntgeworden, dass sich Statthalterin Mader als Vermittlerin zur
Verfügung stellt. Die Gespräche unter ihrer Federführung
sind an die
Stelle der früheren Delegationssitzungen zwischen den Beteiligten
getreten. (sda)
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POLICE BE
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Bund 17.3.09
Kurz frottiert
Polizei setzt auf Travestie
Vorurteil Nummer 235 - "D Bulle si schtier" - scheint definitiv
ausgeräumt. Dass überhaupt ein solches Klischee bestand,
daran haben
uns ja die Ordnungshüter selber erinnert: Zählen diese doch
in einer
aktuellen Berufswerbekamapgne gängige Vorurteile gleich selbst
auf.
Hinter der Aktion steht die Idee, neue Polizisten zu rekrutieren. Der
Effekt soll offenbar sein, dass potenzielle Bussenverteiler den
Eindruck gewinnen, dass die "Bullen" selber gar nicht so "schtier" sein
können, wenn sie es schon wagen, sich selber als "Bullen" und
"schtier"
zu bezeichnen. Eine werbetechnische Eskalationsstrategie, bei der man
nur hofft, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht. Aber das ist
jetzt gar nicht Thema hier. Kürzlich hat die Kantonspolizei
nämlich
auch noch auf andere Weise bewiesen, dass sie viel
verhaltensorigineller ist als man ihr zutraut. Nein, die
Ordnungshüter
haben sich nicht die Oberlippen-Schnäuze rosa gefärbt
(Vorurteil Nr.
17: "Jedä Tschugger het ä Schnoutz.") - die Aktion war noch
eine viel .
. . sagen wir: kreativere. Ein Polizist hat sich nämlich in die
Rolle
eines Übeltäters versetzt. In Zivil hat er in Zollikofen
Kinder
angesprochen und sie mit Bonbons in sein Auto gelockt, wo er ihnen
erklärte, dass sie sich falsch verhalten hätten. Nicht ganz
erstaunlich, dass so viel "Reality-Pädagogik" einer Mutter
schräg
eingefahren ist. Auf ihre Bedenken schreibt die Polizei, dass das
Programm schon seit vier Jahren zum Standard gehöre. Interessant!
Wir
wüssten noch eine Reihe weiterer lebensnaher Travestieprogramme -
aber
die Vorschläge können wir getrost für uns behalten,
sprudeln die
"Tschugger" ja schon selbst vor Ideen. Auch Berns neuer
Sicherheitsdirektor Reto Nause (cvp) hat offenbar Gefallen an dieser
modernen Form von Polizeiarbeit gefunden: Nach einer Führung durch
die
Reitschule mit Stadträten (wir berichteten gestern) soll Nause
spätnachts im Reitschule-Restaurant Sous le Pont gesichtet worden
sein
- nicht mit Bonbons, sondern mit Bier soll er die arglosen
Reitschüler
und Reitschülerinnen gelockt haben.
Simon Jäggi
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KOPF DER WOCHE
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Radio RaBe 16.3.09
David Böhner - der Globlisierungekritiker ist unser Kopf der Woche
rtsp://212.103.67.35:554/20090316.rm?start=11:10:05&cloakport=8080,554,7070
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CLUBLEBEN
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20min.ch 17.3.09
Eingangskontrollen
"Apartheid-Clubs": Checkliste soll Türen öffnen
von Adrian Müller
Rassismus oder Schutz der Gäste? Eingangskontrollen bei Clubs
gegen
Ausländer sorgen in Bern für rote Köpfe. Sogar eine Demo
ist geplant.
Nun will die Rassismuskommision ein Merkblatt herausgeben, welches der
ewigen Diskussion ein Ende setzen soll.
"Die mutmasslichen Apartheid-Clubs": Unter diesem Titel
veröffentlichte
20 Minuten Online im Februar 2008 eine Liste mit Lokalen, welche
besonders oft Ausländer raussprerren. Dazu gehörten
auffällig viele
Berner Clubs, darunter auch das "Art Café." Nun sorgt ein neuer
Vorfall
im Art für Gesprächsstoff unter den Lauben: Vor einigen Tagen
sass der
32-jährige E. Cohen in Anzug und Krawatte mit zwei Schweizer
Kollegen
beim ausgedehnten Feierabendbier. Um 22 Uhr wollte der
Bronco-Sicherheitsmann plötzlich seinen Ausweis sehen. "Als ich
ihm
sagte, dass ich einen B-Ausweis habe, hat er mich gebeten, das Art
Café
zu verlassen", sagte er gegenüber der "Berner Zeitung." Cohen
protestierte bei der Schichtleiterin. Doch auch diese bestätigte,
dass
er raus müsse. Cohen überlegt sich derzeit, ob er Anzeige
wegen
Rassendiskriminierung gegen das Art Cafe erstatten will. Dieser Fall
ist insbesondere pikant, da das Art Café zur
Jansen-Gastronomie-Gruppe
gehört. Das Gastronomieunternehmen ist in Bern in den letzten
Monaten
mit diversen Bar- und Cluberöffnungen (Berner Beach Club und
Café, Bim
Grosi) zu einer grossen Macht aufgestiegen.
Ausländer weg - Schaden bleibt
Geschäftsführer Ralph Jansen wehrt sich vehement gegen die
Rassismus-Vorwürfe: "Die Nationalität der Besucher ist mir
egal, es
geht um den Aufenthaltsstatus." Die Haftung nach Schlägereien sei
das
Problem, klagt Jansen. Es seien mehrere Fälle vor Gericht
hängig, wo er
gegen Vandalen und Gewalttäter geklagt habe. Die Schadenssumme
habe bis
zu 15'000 Franken betragen. "Weil diese aber teilweise nicht mehr in
der Schweiz weilen, kann man sie nicht mehr greifen." Deshalb sei der
Aufenthaltsstatus von Nachtschwärmern ein Aspekt, welcher bei der
Einlasskontrolle berücksichtigt wird.
Rassendiskriminierung an der Bartheke, dies beschäftigt auch die
Eidgenössische Rassismuskommission: "Kein einziger Kanton hat das
Problem gelöst", erklärt Geschäftsführerin Doris
Angst. Dies hat sei
dazu bewogen, zusammen mit der Berner Gewerbepolizei eine Checkliste
für Gastronomieunternehmen zu erstellen, wie und wann sie
Ausländer
abweisen dürfen und wann nicht. Die Liste wird Anfang Mai
veröffentlicht.
Checkliste für ganze Schweiz
"Wir können die Clubs derzeit nicht sauber beraten", gibt Marc
Heeb,
Leiter Gewerbepolizei Bern, unumwunden zu. Es fehle insbesondere an
Präjudiz-Gerichtsfällen. Aber auch am Engagement der
Clubbetreiber.
Denn eine Checkliste sei aufgrund von Medienberichten und politischen
Vorstössen erstellt worden, nicht weil die Bar-Chefs danach
gefragt
hätten. Dieses Eingangskontrollen-Merkblatt soll nun endlich
für
Klarheit bei den Eingangskontrollen schaffen. Für Heeb wie auchdie
Rassismuskommission ist deshalb klar, dass die Checkliste für
Clubs in
der ganzen Schweiz als Hilfsmittel dienen soll. Dabei will es Heeb aber
nicht belassen: Er will einige Berner Clubs zu einem "runden Tisch"
antraben lassen, damit das Kontroll-Merkblatt kein Papiertiger bleibt.
Zum Gelingen will auch Clubbetreiber Jansen seinen Teil beisteuern:
"Wenn es dem Ganzen dient, begrüsse ich so eine Checkliste."
Demo vor dem Art-Café
Bis zum runden Tisch wollen die Jungsozialisten der Stadt Bern nicht
warten: Sie haben bereits einen Boykott-Aufruf gegen alle Betriebe der
Jansen-Gruppe gestartet und wollen Morgen vor dem Art Café gegen
die
"rassistischen Praktiken" protestieren. "Dem Aufruf haben sich bereits
dutzende Personen angeschlossen", weiss Juso-Chefin Tanja Walliser.
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Info-Box
Feedback
Ausländer raus in Diskos? Waren Sie selbst oder ein Kollege schon
betroffen?
Schreiben Sie uns mit Angabe des Clubnamens und Ortes an
feedback@20minuten.ch.
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Blick am Abend 17.3.09
Boykott gegen Art' Café
Rassismusvorwurf→ Beizer dürfen bedienen, wen sie wollen. Es gibt
keinen Bewirtungszwang.
jean-claude.galli@ringier.ch
Das Thema ist nicht neu - doch lässt es immer wieder Emotionen
hochgehen. Letzte Woche wiesen Sicherheitsangestellte beim Art'
Café in
der Gurtengasse einen 32-Jährigen mit B-Ausweis ab. Die
städtischen
Jungsozialisten werfen Betreiber Ralf Jansen nun auf ihrer Webseite
einen "rassistischen Umgang mit Gästen" vor und rufen zum Boykott
seines Betriebes auf. Der abgewiesene Mann überlegt sich
gemäss "Berner
Zeitung" rechtliche Schritte gegen Jansen. Eveline Neeracher, Wirtin
und Präsidentin von GastroStadtBern, kann mit den
Juso-Vorwürfen nichts
anfangen. "Ich finde den Boykottaufruf deplatziert. Es gibt im Kanton
Bern keinen Bewirtungszwang. Wenn ich möchte, kann ich auch Ihnen
den
Kaffee verweigern. Das ist meine freie Entscheidung als Wirtin", sagt
Neeracher gegenüber Blick am Abend. Für die Situation von
Ralf Jansen
bringt sie Verständnis auf. "Er will in seinem Betrieb ganz
einfach
Ruhe und Ordnung haben. Und das Geschäft an der Gurtengasse ist
schwierig, besonders in den Abendstunden", sagt Eveline Neeracher.
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BZ 17.3.09
Berner Gastroszene
Rassismus-Vorwurf: Art Café wehrt sich
Vergangene Woche verweigerte die Bar Art Café einem Mann
mit B-Ausweis
den Eintritt. Nach dem ersten Schock überlegt sich der Betroffene,
Anzeige zu erstatten. Die Juso rufen zum Boykott gegen die Bar auf.
Vor zehn Tagen planten drei Männer aus der Wirtschaftsbranche
einen
angenehmen Ausklang aus der Arbeitswoche. Zwei 26-jährige
Schweizer und
ihr 32-jähriger Kollege mit B-Ausweis, alle mit Anzug und
Krawatte,
wollten im Art Café in der Genfergasse einkehren. Es blieb beim
Wunsch,
der Mann mit dem B-Ausweis (Aufenthaltsbewilligung) E.* Cohen wurde von
den Sicherheitsmännern der Broncos Security abgewiesen (wir
berichteten). "Ich war schockiert", sagte Cohen gegenüber dieser
Zeitung.
Ebenfalls entsetzt reagierten Medien, Leser, User und nun die Politik.
Der Betreiberin des Art Café, der Jansen Gastronomie, wird
Rassismus
vorgeworfen. Es könne nicht sein, einen Mann lediglich auf Grund
seines
B-Ausweises abzuweisen, so der Grundtenor. Allfällige Gründe,
warum
Cohen ferngehalten wurde, nannte auch Pesche Widmer, Chef der Broncos
Security, nicht.
"Je älter, umso besser"
Ralf Jansen, Inhaber der der Jansen Gastronomie, wehrt sich gegen die
Rassismusvorwürfe: "Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern
mit
purer Absicht, etwas gegen die Gewalt zu unternehmen", sagte er. Noch
vor einem Jahr habe man ihn wegen mangelnder Sicherheit kritisiert, nun
gelte er als Rassist. Jede Woche sei einer seiner Barbetriebe von
Vandalismus betroffen, da müsse man Sicherheitsvorkehrungen
treffen.
"Ein Ausweis allein ist für mich noch kein Kriterium",
widerspricht er,
der neben Art Café auch die Clubs Eclipse, Bim Grosi, Berner
Beach und
"gut gelaunt" betreibt. "Ebenfalls spielt das Erscheinen als Ganzes
eine Rolle." Zum Beispiel das Alter. Bei jungen Männern bestehe
eine
grosse Gewaltbereitschaft. "Je älter, umso besser", so Jansen.
Rund 20
Personen haben Hausverbot, darunter seien nur wenige Schweizer,
ausschliesslich Männer und alle unter 25 Jahren.
Allerdings passt Cohen in keine der Kategorien. Gemäss seiner
Darstellung hat er sich der Sicherheitskontrolle nicht widersetzt, er
ist älter als die Risikogruppe und hat auch bei der Wegweisung
keine
Aggressionen an den Tag gelegt. Jansen sieht darin einen
Einzelfall: "Wenn jemand einmal zu Unrecht weggewiesen wird, tut mir
das leid." Cohen überlegt sich, ob er nun rechtliche Schritte
unternehmen will.
Boykott als Massnahme
Politisch auf den Vorfall reagiert haben inzwischen die Jungsozialisten
(Juso) der Stadt Bern. Auf ihrer Webseite werfen sie der Jansen
Gastronomie rassistischen Umgang mit Gästen vor und fordern nun
zum
Boykott auf. Dies sei die naheliegendste Massnahme, sagte Sprecherin
Tanja Walliser auf Anfrage. Von diesen Methoden hält Cohen wenig:
"Wer
boykottiert, steht auf der Verliererseite und erinnert an rechtsextreme
Standards."
Pionierarbeit mit Polizei
Doris Angst von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus
(EKR)
empfiehlt in solchen Fällen, Anzeige zu erstatten. Im Weiteren
arbeitet
die EKR gemeinsam mit der Berner Gewerbepolizei ein Merkblatt aus,
schweizweit eine Premiere. Darin soll definiert werden, unter welchen
Umständen die Wirte Gästen den Aufenthalt in ihrem Lokal
verweigern
können. Das Blatt wird lediglich als Orientierungshilfe dienen
können,
gesetzlich verbindlich ist es nicht. "Unter dem Strich ist es eine
gummige Sache", sagt Angst, "denn unter gewissen Umständen ist es
durchaus erlaubt, Kategorien von Personen auszuschliessen. Die
Umsetzung muss jedoch verhältnismässig sein." Dennoch
ermutigt Angst
die Betroffenen, an die EKG zu gelangen.
Hannah Einhaus/rue
*Name der Reaktion bekannt
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KOKAIN LU
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NLZ 17.3.09
Kokain in acht von elf Clubs
Unsere Zeitung hat in elf grossen Nachtclubs der Region Luzern
Kokaintests auf den Toiletten gemacht. Das Ergebnis ist
beängstigend.
str. In acht von elf Nachtclubs in Stadt und Region Luzern hat unsere
Zeitung Kokainspuren auf den Toiletten gefunden. Mittels eines
Drogenschnelltests (siehe Kasten) nahmen wir ohne das Wissen der
Clubbesitzer Abstriche von Spülkästen und Toilettendeckeln.
Richard
Huwiler, Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern, ist vom Ergebnis
wenig erstaunt. Kokain sei eine Partydroge und in dieser Szene
anzutreffen. Laut Herbert Willmann, Leiter des Drogenforums
Innerschweiz, hat der Kokskonsum massiv zugenommen.
Haarspray auf Toilettendeckel
Trotz wachsender Kokainszene fokussiert die Polizei ihre Ermittlungen
weiterhin nur auf den bandenmässigen Drogenhandel. Die Besitzer
der
positiv getesteten Clubs beteuern, dass sie strenge Kontrollen
durchführten. Im "Casineum" an der Haldenstrasse in Luzern
beispielsweise sind die Toiletten mit UV-Licht ausgestattet; im
"Roadhouse" beim Bahnhof besprühen die Betreiber die
Toilettendeckel
mit Haarspray, damit das Kokain kleben bleibt.
Seite 27, Kommentar 5. Spalte
--
Vorgehen
Test zeigt Ergebnis innert Minuten
Der von unserer Zeitung verwendeten Drogenschnelltest Drugwipe wird
auch von Polizei, Zoll und therapeutischen Institutionen eingesetzt.
Für den Privatgebrauch ist er nicht zu kaufen. Mit dem Test
können
unter anderem Spuren von Kokain innert 3 bis 5 Minuten nachgewiesen
werden. Dafür wird mit der angefeuchteten Wischfläche
über eine
Oberfläche gefahren. Der Teststreifen muss danach für einige
Sekunden
in Wasser getunkt werden. Dann zeigt eine Linie das Testergebnis an.
Sh
--
Nachtclubs
Koks-Spuren auf den Toiletten
Die Luzerner Clubs beteuern, dass sie rigoros gegen den Kokainkonsum
vorgehen. Die Toiletten lassen auf eine andere Realität schliessen.
Von Stefan Roschi
Kantonspolizei und Drogenforum Innerschweiz warnen: Der Konsum von
Kokain hat in der Stadt Luzern massiv zugenommen (wir berichteten im
Dezember). Wir machten die Probe aufs Exempel und testeten verdeckt
mittels eines Drogenschnelltests (siehe Box) in elf Clubs innerhalb der
letzten fünf Wochen.
Das Resultat: In acht Fällen konnten eindeutig Kokainspuren
nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei um folgende Clubs: Nautilus
(hinter dem KKI), Opera (bei Pilatusplatz), Das Schwarze Schaf
(Nähe
Bahnhof), Pravda (beim Astoria), The Loft (Haldenstrasse), Casineum
(Haldenstrasse), Roadhouse (beim Bahnhof), Adagio (Seidenhofstrasse).
Im "Froschkönig" und im "Mad Wallstreet" in Kriens sowie im
"Penthouse"
(beim Hotel Astoria in Luzern hat der Teststreifen keine
Kokainrückstände aufgezeigt.
Polizei auf Banden fokussiert
Richard Huwiler, Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern, ist vom
Untersuchungsergebnis nicht erstaunt. "Kokain ist eine Partydroge und
somit in dieser Szene anzutreffen. Wir sind uns bewusst, dass alle
illegalen Betäubungsmittel in mittlerer bis guter Qualität
und zu
moderaten Preisen auf dem Schwarzmarkt auch in Luzern erhältlich
sind."
Diese Situation sei in allen grösseren Städten der Schweiz
identisch.
Laut Huwiler fokussiert die Luzerner Polizei ihre Anstrengungen unter
anderem auf den banden- und gewerbsmässigen Drogenhandel. Aber
auch bei
illegalem Drogenkonsum werde eingeschritten und die Person zur Anzeige
gebracht. "Allerdings muss der Einsatz der knappen personellen Mittel
gerade in diesem Bereich wohl überlegt sein."
Wer unbefugt mit Kokain handelt, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis
zu 3 Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen. Wer Kokain
vorsätzlich
konsumiert, wird mit einer Busse bestraft.
Ein Gesellschaftsproblem?
Die Besitzer der positiv gestesteten Clubs zeigen sich nur teilweise
erstaunt vom Ergebnis. Alle betonen, dass es sich um ein
gesellschaftliches Problem handle, das trotz strenger Kontrolle
ihrerseits nicht behoben werden könne.
- Nautilus Club: Inhaber Adrian Flückiger hält trotz
positivem
Testergebnis fest: In seinem Club gehe man rigoros gegen Dealer und
öffentliches Konsumieren von Drogen vor. Alter und Taschen
würden beim
Eingang kontrolliert. "Was die Besucher in in der Toilette machen,
darauf haben wir keinen Einfluss." Der Nautilus Club ist Mitglied von
Safer Clubbing. Die Marke hat zum Ziel, durch Präventionsfachleute
die
Clubbetreiber für gesundheitsfördernde Themen zu
sensibilisieren.
- Roadhouse: Geschäftsführerin Sandra Himpel staunt ober der
Zahl der
positiv getesteten Clubs: "Dass es so viele sind, überrascht mich
schon." Wenn im "Roadhouse" jemand beim Konsum oder Dealen erwischt
würde, bekäme er jedenfalls sofort Hausverbot. Das passiere
im Monat
jeweils ein paar Mal. Den Konsum ganz zu unterbinden, sei wohl nicht
möglich. Dies, obschon man auch schon zu speziellen Mitteln
gegriffen
habe: "Wir sprühten Toilettendeckel mit Haarspray ein, damit das
Koks
hängen bleibt."
- Opera: Mitbesitzer Milos Kant glaubt, dass Koksspuren bei den vielen
Besuchern im "Opera" nicht vermeidbar sind. Dies, obschon die Toiletten
alle 30 Minuten gereinigt werden. Sechs Securitys und zwanzig Kameras
im Club sorgen zudem für Sicherheit. Ausserdem haben Dealer
Hausverbot.
- Das Schwarze Schaf: "Jeder, der bei uns mit Koks erwischt wird,
bekommt ein Hausverbot und wird verzeigt", sagt Geschäftsleiter
Ali
Manouchehri. Seine Securitys kontrollieren bei den Patrouillen
regelmässig auch die WCs, aber ganz verhindern könne man das
Koksen
eben nicht, wie sich jetzt zeige. "Früher hat man sich
geschämt, wenn
man Drogen genommen hat, heute sind Junge leider stolz darauf."
- Pravda: Chris Kessler, Eventmanager des "Pravda" zeigt sich nicht
überrascht vom Testergebnis. "Kokain als Designerdroge ist in der
Clubszene verbreitet." In Zürich, ist Kessler überzeugt, sei
es aber um
einiges schlimmer als in Luzern. Dagegen könne man kaum etwas
machen,
denn konsumiert werde heimlich. Kessler: "Ich habe in meiner gesamten
Zeit im "Pravda" noch kein einziges Mal jemanden gesehen, der sich eine
Linie hochzieht."
- The Loft: Paco Hunziker, Eventmanager und Mitglied der
Geschäftsleitung beteuert: "Wir kontollieren unsere Gäste,
aber auf den
Toiletten sind nun mal keine Kameras erlaubt. "Ihm sei aber vor allem
wichtig, dass nicht im öffentlichen Clubbereich konsumiert werdee
und
dass die Dealer draussen blieben.
- Casineum: "Drogenkonsumenten werden vom Clubbetrieb ausgeschlossen
und erhalten Hausverbot", sagt Wolfgang Bliem, CEO des "Grand Casino"
Luzern. Der Drogenkonsum soll dank einer hohen Sicherheitspräsenz
verhindert werden. Ausserdem sind die Toiletten im "Casineum" mit
UV-Licht ausgestattet. Auch werden gerade Flächen in
Risikobereichen
mit speziellen Sprays besprüht, um das Koksen zu verhindern.
- Adagio: Wird ein Gast mit Drogen erwischt, erhält er auch im
"Adagio"
Hausverbot. Darüber hinaus versucht der Club mit
Securitas-Angestellten
und Stichkontrollen auf den Toiletten den Kokain-Konsumenten
entgegenzuwirken. "Um das Problem vollständig zu unterbinden,
müssten
unsere Sicherheitsleute im Club omnipräsent sein", so
"Adagio"-Geschäftsführer Martin Herrmann.
--
Test
Verdeckt nach Kokain gesucht
Während der letzten fünf Wochen hat unsere Zeitung in elf
Nachtclubs in
der Stadt die Toiletten auf Kokainspuren untersucht. Dabei nahmen wir
mittels eines Schnelltests unter anderem Abstriche von
Spülkästen,
Deckeln und anderen Flächen auf den jeweiligen
Männertoiletten. Der
dafür verwendete Drogenschnelltest nennt sich Drugwipe und wird in
der
Schweiz von der Firma Labtec-Services AG vertrieben. Diese bedient
Polizei, Zoll und therapeutische Institutionen. Mit diesem Test
können
unter anderem Spuren von Kokain innert weniger Minuten nachgewiesen
werden. Solche Schnelltests sind umstritten, weil sie teilweise falsche
Ergebnisse liefern. Obwohl sie zur schnellen Erkennung im Notfall
unabdingbar sind, ist für rechtskräftige Ergebnisse ein Blut-
oder
Urintest nötig.
str
--
Kommentar
Alltäglicher Wahnsinn
Jérôme Martinu
In den meisten Luzerner Clubs wird auf den Toiletten Kokain konsumiert.
Wie unsere Testserie der letzten Wochen zeigt, geht es in der
Zentralschweiz in Sachen Drogen nicht mehr grundsätzlich anders zu
und
her als in den Clubs von London, Berlin oder Zürich.
Besonders alarmierend wirkt die Tatsache, dass es in der noch
einigermassen überschaubaren Lebenswelt unserer Region
mittlerweile
normal zu sein scheint, an quasi öffentlichen, stark
frequentierten
Orten harte Drogen zu konsumieren. Das ist alltäglicher Wahnsinn.
Gehört es inzwischen zur Realität, dass junge Menschen, die
bislang
nichts mit illegalen Rauschmitteln zu tun hatten, einzig aufgrund ihres
Ausgangsziels möglicherweise mit harten Drogen in Kontakt kommen?
Fast alle betroffenen Clubs und die Luzerner Kantonspolizei sind ob der
Testresultate kaum erstaunt. "Kokain ist eine Partydroge und somit in
dieser Szene anzutreffen." Es handle sich um ein gesellschaftliches
Problem, heisst es allenthalben. Und: "Früher hat man sich
geschämt,
wenn man Drogen genommen hat, heute sind Junge leider stolz darauf."
Der Drogenkonsum im Glanz der Discokugel ist offensichtlich zu einem
Gesellschaftsproblem erster Güte geworden.
Umso dringender stellt sich die Frage: Muss man tatsächlich
hinnehmen,
was regelmässig passiert auch wenn es gesetzlich verboten
ist und eine
verheerende Wirkung auf die Gesundheit haben kann? Nein! Es gibt
Verantwortlichkeiten. Die Clubbesitzer müssen harte Spielregeln
nicht
nur aufstellen, sondern auch rigoros, ohne Blick auf die finanzielle
Erfolgsrechnung, durchsetzen. Die Polizei muss konsequent und breit
kontrollieren. Und wir müssen als Bürger den Mut haben, die
rechtsstaatliche Normalität mit Nachdruck einzufordern: Wo
bekanntermassen Illegales passiert, muss eingegriffen werden.
jerome.martinu@neue-lz.ch
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HOOLIGAN
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NLZ 17.3.09
FCL Fans
Zu Unrecht Rayonverbot erteilt?
Die Kantonspolizei Luzern hat gegen mehrere Fans ein Rayonverbot
verhängt.Doch Beweise für ein Fehlverhalten lagen keine vor.
von Michael Graber
33 Fans des FCL dürfen wieder ins Stadion. Zuvor hatten sie
über acht
Monate Stadionverbot in der ganzen Schweiz und in Luzern auch ein
Rayonverbot. Vor, während und nach dem Match durften sie weder auf
der
Allmend noch am Bahnhof sein. Grund war ein Verfahren in Biel wegen
unanständigen Benehmens, Landfriedensbruchs und Gewalt und Drohung
gegen Behörden und Beamte. Das Bieler Gericht hat am 20. Februar
entschieden, dass es "mangels Belastungstatsachen" eingestellt wird.
Im Stadtpark verhaftet
Was war passiert? Fakt ist: Am 12. April 2008 sind jene 33 in Biel an
einem Fussballspiel der U 21 des FCL anwesend. Im Stadion werden
Feuerwerkkörper gezündet. Die Bieler Stadtpolizei fährt
auf, greift
aber erst nach dem Match ein. Im Polizeibericht, der unserer Zeitung
vorliegt, heisst es: "Plötzlich verliess die Gruppe fluchtartig
das
Stadion." Die Polizei verfolgte die Fans bis in einen Stadtpark. Dort
bewaffneten sich die Fans "mit Steinen und Holzstücken und warfen
diese
auf die Beamten", steht im Bericht. Die Gruppe wurde festgenommen.
Insgesamt 33 Personen, davon 11 Minderjährige.
FCL-Fans widersprechen
Spricht man mit zwei der Verhafteten, klingts anders: "Ich habe
niemanden gesehen, der Steine oder Holzstücke geworfen hat", sagt
L.
(22). Auch sei er nicht aus dem Stadion gerannt. Und R. (20) sagt: "Ich
dachte, das Ganze sei eine Übung für die
Europameisterschaften." Beide
wollen anonym bleiben. "Wir haben damals gedacht, mit dieser Verhaftung
sei es jetzt erledigt es ist ja gar nichts vorgefallen", sagen R.
und
L.
Es kam anders: Die Polizei erstattete Anzeige, und bereits am 18. April
2008 setzte die Kantonspolizei Luzern einen Brief auf: "Androhung eines
Rayonverbots". Mehrere Polizisten hätten die Verfehlungen genau
festgestellt. Nur: Weder im Bericht noch in der Anzeige ist eine Tat
konkret einem Täter zuzuordnen. Immer ist von der "Gruppe" die
Rede.
Trotz Beschwerden und Einsprachen verhängt die Kapo am 27. Mai das
Rayonverbot. Zu dieser Zeit hatten die Verhandlungen in Biel noch nicht
begonnen.
Polizei sieht sich im Recht
Am 27. Februar 2009 hob der Kanton Luzern das Rayonverbot nach gut acht
Monaten wieder auf. Vom Bieler Gericht wurde keiner der 33 FCL-Fans
schuldig gesprochen. War man nicht etwas gar voreilig in Luzern?
Kapo-Kommandant Beat Hensler verneint. "Es handelt sich eben nicht um
Strafen, sondern um Präventivmassnahmen zur Verhinderung von
Gewalttätigkeiten bei Sportveranstaltungen." Damit diese Wirkung
zeigen, müssten sie möglichst schnell ausgesprochen werden.
Auch sei
hier die Unschuldsvermutung nicht relevant, da es sich um
Verwaltungsrecht handle.
Für L. und R. war die Verfahrenseinstellung und die Aufhebung des
Rayonverbots ein schöner Moment: "Wir hatten nie daran gezweifelt,
ich
wüsste ja gar nicht, wofür ich verurteilt werden sollte", so
L. Bei der
Polizei glaubt man trotzdem an die Rayonverbote. Beat Hensler: "Wir
hoffen, dass die Massnahmen bei den Betroffenen Wirkung gezeigt haben.
Sie haben nun die Chance zu beweisen, dass sie sich bei den Spielen
korrekt verhalten können." Eine Aussage, die L. wütend macht:
"Von
einer Entschuldigung dafür, dass ich 8 Monate unschuldig mit einem
Rayonverbot bestraft wurde, hätte ich mehr gehabt."
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20min.ch 16.3.09
FCL-Fans zu Unrecht auf Hooliganliste
von Guy Studer
33 FCL-Fans sind derzeit zu Unrecht in der nationalen
Hooligan-Datenbank - jetzt fordern die Luzerner Jungsozialisten die
Löschung der Daten und werfen den Behörden Willkür vor.
33 Fans des FC Luzern wurden letztes Jahr von der Luzerner
Kantonspolizei mit einem Rayonverbot belegt. Mittlerweile hat das
zuständige Gericht sie zwar freigesprochen, trotzdem sind sie noch
in
der nationalen Hooligan-Datenbank erfasst. Für den Luzerner
Juso-Grossstadtrat David Roth völlig unverständlich: "Ich
verlange,
dass die Daten von unschuldigen Fans aus der Datenbank gelöscht
werden", so Roth gegenüber 20 Minuten.
Doch damit nicht genug: Roth stösst vor allem die geplante
Einführung
des Hooligan-Gesetzes (siehe Box) sauer auf, das bereits seit der Euro
08 vorübergehend in Kraft ist. Roth wirft der Polizei vor, bei
Rayonverboten willkürlich vorzugehen - bestätigt sieht er
seinen
Vorwurf durch eine Aussage von Kapo-Kommandant Beat Hensler im
Regionaljournal Zentralschweiz. Dort sagte Hensler: "Das Gesetz ist so
angelegt, dass es auch einen erwischen kann, der wirklich nichts
gemacht hat und dummerweise da hineingeraten ist." Den Vorwurf der
Willkür wies Hensler gestern auf Anfrage von sich: "Es gibt
Rechtsmittel, um das zu überprüfen."
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Info-Box
Hooligan-Gesetz: Abstimmung im Mai
Am 17. Mai wird das Luzerner Stimmvolk über das Hooligan-Gesetz
abstimmen. Danach soll die Polizei für ein Stadion- oder
Rayonverbot
neu auch Fans melden können, die ausserhalb des Stadions oder
während
der An- und Rückreise gewalttätig waren. Bisher war dies nur
bei
Personen möglich, die im Stadion randalierten. Das
Kantonsparlament
sprach sich im letzten September klar für das neue Gesetz aus.
Daraufhin ergriffen Fanorganisationen und verschiedene Politiker das
Referendum. Dieses kam im November mit über 3000 beglaubigten
Unterschriften zustande.
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juso.ch/luzern 16.3.09
Beat Hensler schlägt zu! 34 Opfer (33 Fussballfans, 1 Rechtsstaat).
Einmal mehr zeigt Beat Hensler ein sehr zweifelhaftes Verständnis
von
Rechtstaatlichkeit. Vor knapp einem Jahr wurden 33 Fussballfans mit
einem Rayonverbot belegt und so in ihrer Bewegungsfreiheit massiv
eingeschränkt. Unterdessen wurden sämtliche Betroffenen
freigesprochen.
Im Beitrag des Regionaljournal Zentralschweiz äussert sich Beat
Hensler
zu den Freisprüchen.
"Es kann sein, dass es auch einen trifft der sich nichts zu Schulden
kommen liess, aber das kann vielleicht auch eine Lehre sein."
Was genau sollen Leute lernen die zu Unrecht bestraft wurden?
Sie lernen, dass die Luzerner Polizei Kommissar Willkür schon
dermassen
integriert hat, dass man nicht einmal mehr bedauert, wenn wiederholt
Unschuldige bestraft werden. Süffisant kommentiert Beat Hensler
sein
eigenes krasses Fehlverhalten und lässt jegliche Selbstkritik
vermissen.
Fussballfans weiterhin fichiert?
Die freigesprochenen Fussballfans wurden in der Hooligan-Datenbank
erfasst. Die JUSO Luzern verlangt die vollständige Löschung
und nicht
nur eine "Inaktivierung" dieser Datensätze.
Als trauriges Fazit bleibt, dass die Luzerner Kantonspolizei einmal
mehr Mühe hat, das ihr übertragene Gewaltmonopol mit der
nötigen
Sorgfalt auszuüben.
JUSO Luzern, 16.03.2009
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JUGENDKONTAKTPOLIZEI
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St. Galler Tagblatt 17.3.09
Kursauftakt mit "Faustrecht"
Das Schweizerische Polizei-Institut führt dieser Tage einen Kurs
für
Jugendkontaktpolizisten durch. Erneut findet dieser in Herisau statt.
Geleitet wird er vom Ausserrhoder Polizeikommandanten Hansjörg
Ritter.
Patrik Kobler
herisau. Herisau verfügt diese Tage über eine
aussergewöhnlich hohe
Polizeipräsenz. Allerdings nicht etwa weil besonders viele
uniformierte
Beamte im unverbrieften Ausserrhoder Hauptort unterwegs wären.
Vielmehr
führt das Schweizerische Polizei-Institut hier den zweiten Kurs
für
Jugendsachbearbeiter durch. Bereits die Erstauflage fand in Herisau
statt.
Ausserrhoden Pionierkanton
Mit gutem Grund: Ausserrhoden nimmt in diesem Bereich eine Pionierrolle
ein. Als erster Schweizer Kanton führte er 2003 die
Jugendkontaktpolizei ein. Mittlerweile haben alle übrigen Kantone
nachgezogen und verfügen über ähnliche Abteilungen.
Entsprechend bunt
zusammengewürfelt ist denn auch das Teilnehmerfeld des Kurses. Aus
der
ganzen Schweiz sind die 50 Polizistinnen und Polizisten angereist.
Aufgrund der hohen Nachfrage findet nächste Woche gleich noch
einmal
eine Kurswoche statt - dann auch in französischer Sprache.
Geleitet
werden diese beiden Kurse hauptverantwortlich vom Ausserrhoder
Polizeikommandanten Hansjörg Ritter.
Der Kursauftakt erfolgte im Cinetreff, wo der Film "Faustrecht" gezeigt
wurde. Es handelt sich dabei um eine dokumentarische
Langzeitbeobachtung von zwei gewalttätigen Jugendlichen. Im
Beisein von
Jugendanwältin Christa Piccini und Rolf Weilenmann, Chef des
Jugenddienstes der Kantonspolizei Zürich, fand anschliessend im
Kantonsratssaal die Nachbetrachtung des Filmes statt. Zuvor
begrüsste
der Ausserrhoder Sicherheitsdirektor Regierungsrat Hans Diem die
Gäste
offiziell im Kanton.
"Eine Katastrophe…"
Diem betonte, die Jugendkontaktpolizei habe alle Hände voll zu tun
und
leiste eine gute Arbeit. Für einen wirkungsvollen Vollzug im
Strafrecht
forderte er zudem eine Überarbeitung des allgemeinen Teil des
Strafgesetzbuchs und des neuen Jugendstrafrechts. Denn: "Die
Auswirkungen des Entscheides, dass alle Jugendstrafen mit Inkrafttreten
des neuen Rechts entfernt werden mussten, sind katastrophal", sagte
Diem. Der Gewalt dürfe keinen Freiraum gewährt werden und von
der
Polizei und der Justiz deshalb erwartet werden, dass sie mit einem
härteren Vorgehen vor gewalttätigen Jugendlichen
schützen.
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NO NATO
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indymedia.linksunten.org
Den NATO-Gipfel sabotieren
Verfasst von: AK Antifa Mannheim. Verfasst am: 11.03.2009 - 15:02.
NATO-Gipfel verhindern
Am 3. und 4. April findet in Strasbourg und Baden-Baden ein
Gipfeltreffen der NATO-Staaten statt. Anlass ist das 60-jährige
Bestehen der NATO. Gehen soll es dabei um nicht weniger als die
Zukunftsfähigkeit des Militärbündnisses. Mit breitem
Widerstand und
vielfältigen Aktionen von Friedensbewegung, über
Gewerkschaften bis hin
zur außerparlamentarischen radikalen Linken ist zu rechnen -
ebenso mit
heftiger staatlicher Repression. Für uns ist der NATO-Gipfel eine
Gelegenheit, die Kritik am Unsinn kapitalistischer Vergesellschaftung,
dem Ausbau des Polizeistaats und den Folgen kapitalistischer
Verwertungslogik aufzuzeigen und praktisch werden zu lassen. Wir rufen
daher dazu auf, den Ablauf des NATO-Gipfels zu sabotieren, die
Einsatzkonzepte der Polizei zum Scheitern zu bringen und eine radikale
Kritik des Bestehenden innerhalb der Proteste sichtbar zu machen.
Mehr: http://linksunten.indymedia.org/de/node/1092