MEDIENSPIEGEL 18.3.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS)
- Gespräche Stadt-Reitschule
- Bahnpolizei-Gesetz im Gegenwind
- Linie Kokain billiger als Kinobillet
- Nazikonzert VS 2005: OrganisatorInnen verurteilt
- Rechtsextreme Krise der Männlichkeit
- Anti-Atom: Endlager SO, EWB-Atomausstieg, Endlager BL
- Gipfel-Soli-News 17.3.09

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REITSCHULE
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Mi 18.03.09  
19.00 Uhr - SousLePont   - Thailand Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen, Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider

Do 19.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.00 Uhr - Rössli - Eröffnungsparty mit Palko Muski (Polka, Gipsy, Disco)
Do 19.03.09 - 20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen, Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
20.30 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Tintenfischalarm, E. Scharang, Österreich 2005

Fr 20.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen, Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: Erik(A) - Der Mann der Weltmeisterin wurde, K. Mayer, Österreich 2005
22.00 Uhr - SousLePont - Mono für Alle! (D) & DJ‘s -- Electropunk
22.00 Uhr - Dachstock - Patchwork presents: Little Dragon (SWE), Support: DJ Sassy J & Zukie173 -- Nu Soul/Electronica/Electropop

Sa 21.03.09
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel, Küche: Bio Hof Heimenhaus
20.30 Uhr - Tojo - Alle deine Namen, Norbert Klassen / Eva Fuhrer. Text: R. Urweider
21.00 Uhr - Kino - Filmreihe Intersexualität: XXY, L. Puenzo, Argentinien 2007
22.00 Uhr - Dachstock - Plattentaufe! Kummerbuben "Am Schattehang", Support: DJ Mario Batkovic Rumpelfolk/Herzensrock und eine Prise Balkanbeats

Infos: www.reitschule.ch

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kulturagenda.be 19.3.09

Die Kummerbuben mit neuem Album im Dachstock

Sie ist jetzt noch eine Spur rockiger und düsterer: die Mischung aus Gitarren, Akkordeon und Saxofon, zu der die Berner Band ihre Geschichten aus alten Volksliedern erzählt.

Leidenschaft in Moll

Alte Volkslieder landen nach ihrer Wiedergeburt in einem Beet von Rock, Whisky und Melancholie. Die Kummerbuben setzen mit "Schattehang" dort an, wo sie mit ihrem Debütalbum aufgehört haben. Ein weiteres Konzeptalbum, ein wenig rockiger.

"Als Band sind wir ein wenig manischdepressiv ", sagt Simon Jäggi. Man ist mal euphorisch, mal betrübt und immer wieder zerstritten, Letzteres auch vor Konzerten. Doch sobald das Sextett auf die Bühne tritt und seine gestriegelten und verruchten Volkslieder vorträgt, ist alles wieder gut. Viele Songs der Kummerbuben sind denn auch ein wenig wie Versöhnungsbeischlaf: unheimlich leidenschaftlich.

Grüner Klee im Schattental

Vor zwei Jahren haben wir zum ersten Mal von den Berner Gielen gehört, von Simon Jäggi, dem Mattequartier-Tom- Waits, der mit dem Temperamentzauberer Mario Batkovic am Akkordeon und vier weiteren Musikerkollegen Volksmusikschätze ausgräbt und neu arrangiert. Die Kummerbuben sind über den grünen Klee gelobt worden für ihre Debüt- CD, "Liebi und anderi Verbräche". Doch es sind nicht die fetten Saftwiesen des Kulturlands, die sich im Repertoire der Berner finden, sondern die stotzigen, steinigen Hänge. Und so passt der Titel des neuen Albums, "Schattehang", vorzüglich zum Liedgut, das meist in Moll- Tonarten geschrieben ist. Songs der mittellosen Landstreicher, düster und mit der Romantik von Piratengeschichten. "Säg, was hesch im Garte gmacht? - Röseli pflückt und Majoran": Die wohl bekannteste Adaption des neuen Albums ist "Anneli, wo bisch geschter gsi" aus der Feder des Volksdichters Jakob Stutz. Rammsteineske Gitarrenriffs und ein schauriges Glockenspiel erweitern den Text um eine patriarchale Drohgebärde. Ein Lied mit veritablem Hitpotenzial ist "Has", die Geschichte einer zerbrochenen Liebe, die der Erzähler wieder zu kitten versucht. Ein rockiges Jodel-Motiv schlägt eine Brücke zu dem, was wir gemeinhin unter Volksmusik verstehen.

Mit Tom Waits in den Röseligarte

"Bund"-Journalist Simon Jäggi fand über das Fernweh zu den Volksliedern. Er hatte den Wunsch, seiner Heimat eines Tages den Rücken zu kehren, verwarf aber den Plan: "Ich spürte, dass es etwas gibt, was mich hier hält." Auf der Suche danach begann er sich der alten Volkslieder aus dem Röseligarte- Fundus anzunehmen und brachte sie in seine Tom-Waits-Coverband, die nach einem Namenswechsel den schnellen Kummerbuben-Aufstieg erlebte.
Nun folgt das schwierige zweite Album nach einem Debüt, das eingeschlagen hat wie die Axt in den Spaltstock. In "Schattehang" ist im Vergleich zum Vorläufer ein grosser Qualitätsschritt gelungen. Schade nur, dass die Band mit der Idee ihrer Konzeptmusik noch am selben Ort steht wie vor zwei Jahren. Simon Jäggi gedenkt, in Zukunft auch eigenes Textmaterial einzusetzen. Vielleicht hätte es der Sache gutgetan, das Vorhaben ins zweite Album vorzuziehen. Denn auch wenn sich diese zweite Platte hervorragend anhört - die Überraschung von "Liebi und anderi Verbräche ", von diesen herzhaft rumpelnden Volksliedern mit Balkaneinschlag, hat ihre Halbwertszeit längst überschritten.
Michael Feller

Dachstock, Bern. Sa., 21.3., 22 Uhr
http://www.dachstock.ch

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(ST)REITSCHULE
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Bund 18.3.09

Gespräche zwischen Stadt und Reitschule

Stadt Bern Die Gespräche zwischen der Stadt Bern und den Betreibern des Kulturzentrums Reitschule sind in neuem Rahmen wieder aufgenommen worden. Beim ersten Treffen wurden die Ziele und die zu bearbeitenden Themen festgelegt. Das Treffen habe "in konstruktivem Rahmen" stattgefunden, teilte die als Vermittlerin zwischen den Parteien fungierende Regierungsstatthalterin Regula Mader gestern mit. Erreicht werden solle, dass die Reitschule als offener, kreativer und politischer Kultur- und Sozialraum erhalten bleibt.

Weiter wird angestrebt, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Reitschule verbindlich zu regeln. Der regelmässige Austausch und die Kommunikation seien sicherzustellen. Abmachungen sollten "von beiden Seiten konsequent eingehalten werden". Eine transparente Regelung der Abläufe sei auch bei Eskalationen sicherzustellen.

Bis im Herbst sollen nun regelmässige Sitzungen stattfinden. Im Januar war bekannt geworden, dass sich Statthalterin Mader als Vermittlerin zur Verfügung stellt. Die Gespräche unter ihrer Federführung sind an die Stelle der früheren Delegationssitzungen zwischen den Beteiligten getreten.

In ihrer Vermittlerfunktion trat die Statthalterin die Nachfolge des einstigen Kultursekretärs Christoph Reichenau an, der bis Mitte des vergangenen Jahres zu den Sitzungen von Stadt und Reitschul-Betreibern eingeladen hatte. Dabei ging es unter anderem um die Situation auf dem Vorplatz. (sda/pd)

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BZ 18.3.09

Reitschule

Dialog lebt wieder auf

Die seit längerem ausgebliebenen Gespräche zwischen Stadt und dem Kulturzentrum Reitschule wurden gestern wiederbelebt. Unter der Leitung von Statthalterin Regula Mader wurden die Ziele abgesteckt, die bis im Herbst erreicht werden sollen, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Die Atmosphäre sei konstruktiv gewesen.
cab

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Berner Rundschau 18.3.09

Erstes Gespräch

Reitschule und Stadt Bern

Nach bald einem Jahr Funkstille hat am Montagabend zwischen den Betreibern der Berner Reitschule und der Stadtregierung wieder eine Gesprächsrunde stattgefunden. Laut Regierungsstatthalterin Regula Mader, der neuen Moderatorin der Gespräche, fand die erste Runde "in einem konstruktiven Rahmen" statt. Dabei seien Rahmenbedingungen der Gespräche bis Herbst vereinbart worden. So soll beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Reitschule verbindlich geregelt werden oder die Abläufe bei Eskalationen in der Reitschule transparent geregelt werden. (mgt/sat)

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20 Minuten 18.3.09

Erstes Gespräch mit der Reitschule

bern. Die Stadt Bern und die Betreiber der Reitschule sprechen wieder miteinander: Unter Leitung von Vermittlerin und Regierungsstatthalterin Regula Mader hat am Montag das erste Gespräch seit letztem Sommer stattgefunden. Dabei ging es darum, die Ziele der Gespräche bis kommenden Herbst festzulegen.

"Wir wollen verbindlich regeln, wie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Reitschule in Zukunft aussieht", sagt Mader. Dabei würden beide Parteien in die Pflicht genommen. Mader: "Die Kommunikation ist sicherzustellen und Abmachungen müssten von beiden Seiten konsequent eingehalten werden."

Das Thema Demonstrationen steht auf der Pendenzenliste und ist für eine der nächsten Sitzungen vorgesehen. Die Meetings zwischen Stadt und Reitschule sollen künftig monatlich stattfinden.  sah

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Telebärn 17.3.09

Reitschule soll erhalten bleiben
http://www.kyte.tv/ch/84713-telebaern/378996-reitschule-soll-erhalten-bleiben

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BAHNPOLIZEI
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Bund 18.3.09

In der Mangel von SP und SVP

Bahnpolizei-Gesetz vor dem Absturz

SP und SVP bekämpfen das neue Gesetz, das die Kompetenzen der Bahnpolizei regelt. Linke wie Rechte stemmen sich dagegen, dass Polizeiaufgaben privatisiert werden können.

Jürg Sohm

Das "Bundesgesetz betreffend die Handhabung der Bahnpolizei" ist seit 1878 in Kraft - und entsprechend völlig veraltet. Doch die Sicherheit auf Bahnhöfen und in Zügen wird voraussichtlich noch längere Zeit nach Bestimmungen aus dem vorletzten Jahrhundert geregelt bleiben: Das neue Gesetz ist zwar von National- und Ständerat durchberaten und bereit für die Schlussabstimmung vom kommenden Freitag - dort dürfte es aber im Nationalrat scheitern. Denn nach der SVP hat gestern auch die SP-Fraktion beschlossen, die Vorlage abzulehnen.Umstritten war in den Räten primär die Möglichkeit der Privatisierung und die Frage der Bewaffnung. Beschlossen wurde, dass die Auslagerung an eine private Organisation möglich ist, die sich mehrheitlich in Schweizer Besitz befindet. Damit wurde indes bloss der heutige Zustand legitimiert: Seit 2001 werden die Bahnpolizisten von der Firma Securitrans gestellt, die zu 51 Prozent den SBB und zu 49 Prozent der Sicherheitsfirma Securitas gehört. Auch bei der Bewaffnung sind vom Gesetz keine grösseren Neuerungen zu erwarten: Zwar werden entgegen dem Willen des Bundesrats Schusswaffen im Gesetz nicht ausgeschlossen, aber Verkehrsminister Leuenberger versprach, der Bundesrat werde das Verbot in der Verordnung verankern. Auch wurden im Gesetz die Kompetenzen der Bahnpolizei gegenüber jenen der Kantonspolizeien begrenzt.Weshalb also der Widerstand?

Der SP geht es um den Grundsatz, Polizeiaufgaben nicht an private auszulagern. Transportpolizei (mit Polizeikompetenzen) und Sicherheitsdienst (mit geringeren Kompetenzen für Baustellensicherung und Objektschutz), wie sie im Gesetz unterschieden sind, müssten unterschiedlich behandelt werden, fordert die Berner SP-Nationalrätin Evi Allemann. Die Transportpolizei dürfe nicht privatisiert werden.

Die SVP bekämpft das Gesetz, weil sie sich mit der Forderung nicht durchgesetzt hat, der Bahnpolizei mehr Kompetenzen zu geben. Wie Nationalrat Max Binder der NZZ sagte, hat in der SVP zudem zur Privatisierung ein Umdenken eingesetzt. Man sei sich nun auch inhaltlich mit der SP einig. Bei der SVP werden offenbar Pläne gewälzt, die Bahnpolizei zu einer staatlichen Vollpolizei mit gleichen Kompetenzen wie die Kantonspolizeien aufzuwerten.

Dies schreckt die Grünen ab. Sie haben die Privatisierung im Rat zwar auch bekämpft, wollen "der SVP aber nicht in die Hände arbeiten", wie die Berner Nationalrätin Franziska Teuscher sagt. Die Grünen haben mehrheitlich Stimmenthaltung beschlossen.

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KOKAIN
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NLZ 18.3.09

Drogenkonsum

Kokain: Politiker über Ausmass erschrocken

Eine Linie Kokain kostet gleichviel wie ein Cocktail. Auch darum werden die Konsumenten immer jünger.

Von Barbara Inglin

Politiker von links bis rechts sind erschüttert: Ein Test unserer Zeitung hat gezeigt, dass im Luzerner Nachtleben Kokain im grossen Stil konsumiert wird. "Das hängt damit zusammen, dass Kokain heute viel einfacher und günstiger erhältlich ist als noch vor ein paar Jahren", sagt Herbert Willmann, Leiter der Fachstelle für Suchtprävention DSI. Eine Linie Koks (etwa 0,1 Gramm) kostete in den Achtzigerjahren 100 Franken, heute bezahlt man dafür noch 10 Franken. Unter Jugendlichen wird die Droge immer beliebter. Nun plant die Fachstelle eine Kampagne in den Klubs, um auf die Risiken des Kokainkonsums aufmerksam zu machen.

Aufklärung an Schulen delegiert

Dass etwas unternommen werden muss, darin sind sich die Politiker einig. Beim Wie scheiden sich aber die Geister. Markus Mächler, CVP-Fraktionschef im Grossen Stadtrat, etwa fordert die Schulen auf, mehr Aufklärungsarbeit zu betreiben. SVP-Fraktionschef Werner Schmid hingegen sieht die Verantwortung primär bei den Eltern.

Seite 19

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Kokain

"Das macht unglaublich Angst"

Eine Linie Kokain kostet nur noch 10 Franken. Dadurch hat der Konsum stark zugenommen. Politiker von links bis rechts sind beunruhigt.

von Barbara Inglin

In acht von elf Luzerner Clubs hat unsere Zeitung in einem verdeckten Test Kokainspuren auf den Toiletten gefunden (siehe Ausgabe von gestern). Herbert Willmann, Leiter der Fachstelle für Suchtprävention DFI, ist nicht erstaunt: "Denn der Kokainkonsum hat in den letzten Jahren auch in Luzern stark zugenommen." (siehe Kasten) Dies hänge damit zusammen, dass Kokain heute viel einfacher und günstiger erhältlich sei als noch vor ein paar Jahren. Zudem passe die leistungsfördernde Droge zu den steigenden Ansprüchen einer modernen Gesellschaft. Gekokst werde in allen Gesellschaftsschichten.

"Schlimmer als angenommen"

Das Ergebnis unseres Tests sowie diese Aussagen rütteln auf; Grossstadträte von links bis rechts zeigen sich erschüttert. Für FDP-Grossstadträtin Trudi Bissig ist der jüngste Bericht unserer Zeitung alarmierend: "Wahrscheinlich ist das Problem noch schlimmer, als wir annehmen." Insofern sei sie froh, dass ihre Kinder erwachsen seien. "Ich schliesse aber nicht aus, dass plötzlich meine Grosskinder davon tangiert sind. Das macht unglaublich Angst." Darum ist für sie klar: "Der steigende Konsum von Kokain darf uns nicht gleich sein." Primär erachtet sie es als wichtig, dass sich die Eltern mit ihren Kindern beschäftigten und ihnen ein vorbildliches Freizeitsverhalten vorlebten.

Etwas anders sieht dies Markus Mächler, CVP-Fraktionschef im Grossen Stadtrat. In der Schule müsse wohl mehr Aufklärung betrieben werden, ist für ihn klar. "Es macht keinen Sinn, dass in jedem Nachtclub zwei Polizisten den Abend in der Toilette verbringen." Schulkampagnen müssten insbesondere zum Ziel haben, dass unter Jugendlichen der Konsum von Kokain geächtet werde. Nur so könne das Problem möglicherweise eingedämmt werden. Auch SVP-Fraktionschef Werner Schmid hat der jüngste Medienbericht aufgeschreckt. "Das sind ja Verhältnisse wie in Zürich." Er ist überzeugt, dass junge Menschen vorab dann in die Drogenszene einsteigen, wenn sie zu Hause zu wenig betreut werden. "Dies hängt doch sehr stark von der Begleitung der Eltern ab. Ich hätte sicher gemerkt, wenn mein Sohn in die Drogenszene geraten wäre." Auch für ihn steht fest, dass stärkere Kontrollen durch die Polizei nicht den erwünschten Effekt bringen.

SP-Grossstadtrat Dominik Durrer sieht die Lösung möglicherweise darin, die Clubs noch verstärkt auf ihre Verantwortung hinzuweisen und sie sollten diese auch wahrnehmen. "Denn letztendlich können sie durch solche Schlagzeilen auch ihren guten Ruf verlieren." Von den Grünen war gestern niemand zu erreichen.

Schule: "Wir machen genug."

Seitens der Schule hingegen ist man überzeugt, genügend Suchtprävention zu betreiben. Im Lehrplan Lebenskunde sei klar festgelegt, dass Sucht im Unterricht thematisiert werden müsse, sagt Beatrix Winistörfer von der Dienststelle Volksschulbildung. "Wir machen also genug."

Die Kantonspolizei Luzern will sich dazu nicht weiter äussern. Im gestern veröffentlichten Artikel sagte Richard Huwiler, Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern, dass man sich in erster Linie auf den bandenmässigen Drogenhandel fokussiere. Ob künftig in Luzern Razzien in Nachclubs durchgeführt werden und ob bereits solche in der Vergangenheit stattgefunden haben, dazu will die Polizei aus taktischen Gründen keine Aussagen machen. Unsere Leser haben bezüglich Kontrollen eine klare Meinung. In einer nicht repräsentativen Umfrage auf unserer Internetplattform Zisch sprachen sich bis gestern Abend um 19 Uhr 75,8 Prozent der 219 Teilnehmenden für stärkere Kontrollen seitens der Polizei aus.

Direktorinnen schweigen

Die Sicherheitsdirektorinnen von Stadt und Kanton Luzern waren gestern den ganzen Tag für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen.

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Immer mehr Junge probieren Kokain aus

"Eine Linie Kokain kostet heute rund 10 Franken, in den Achtzigerjahren lag der Preis noch bei 100 Franken pro Linie", sagt Ueli Spörri, Geschäftsleiter der Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen (Arud) Zürich. Eine Linie enthält etwa 0,1 Gramm Kokain. "Es ist anzunehmen, dass die Preise gesunken sind, weil das Angebot noch stärker als die Nachfrage zugenommen hat. Warum dies aber passiert ist, wissen wir nicht", sagt Spörri. Die Kantonspolizei Luzern wollte sich gestern nicht dazu äussern.

60 000 konsumieren regelmässig

Die Zahl der Kokainkonsumenten hat durch den Preiszerfall stark zugenommen. Es wird geschätzt, dass heute rund 60 000 Personen in der Schweiz regelmässig Heroin und Kokain konsumieren. Anlässlich der schweizerischen Gesundheitsbefragung haben 2002 rund 3 Prozent der 15- bis 39-Jährigen angegeben, schon mindestens einmal Kokain konsumiert zu haben. Diese Konsumzahlen sind seit 1997 praktisch unverändert.

Langzeitdaten aus der schweizerischen Schülerbefragung deuten auf einen Anstieg des Probierkonsums bei 15- bis 16-jährigen Jugendlichen hin. Eine Studie aus dem Jahr 2006 zeigt auf, dass 2,6 Prozent der 15-Jährigen bereits mindestens einmal Kokain konsumiert haben, bei den Mädchen sind es gar 3,6 Prozent. "Das ist erstaunlich, bei älteren Jahrgängen liegen die Männer immer klar vorne", sagt Spörri. "Ich erkläre mir das mit den neuen Konsumumständen der Droge im Club- und Partyumfeld", so Spörri.

Heilige Pflanze

Der Kokastrauch galt bei den Inkas als heilige Pflanze, die Blätter wurden gekaut oder als Teeaufguss verwendet. Sie werden heute noch von den Indios zur Unterdrückung des Hungergefühls benutzt. Im 18. Jahrhundert gelangte die Pflanze nach Europa. In den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts fand Kokain auch hier eine weite Verbreitung.

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punkt.ch 18.3.09

Schneesturm fegt durch die Schweiz: Koks billig wie nie

Dealer verschieben Kokain über neue Routen - Antidrogen-Agentur warnt vor weiterem Preiszerfall

Politiker sind blauäugig - sie reden über Cannabis und merken nicht, dass Kokain zu einem immer grösseren Problem wird. "Kokain ist die totale In- Droge", sagt Marco Cortesi von der Stadtpolizei Zürich.
Was früher dem Jet-Set vorbehalten war, ist längst in allen Gesellschaftsschichten angekommen. In der Schweiz schnupfen laut Schätzungen rund 100 000 bis 200 000 Menschen regelmässig Kokain. Besonders dramatisch: Es sind immer mehr Teenager. Grund ist der massive Preiszerfall.

Ein Kinoeintritt ist teurer

Eine Linie kostet gerade mal sieben Franken. 40 Rappen mehr als ein Päckli Zigaretten, zwei Franken teurer als eine Stange Bier - billiger als ein Kinoeintritt. Und ein Gramm Koks kostete anfangs Neunzigerjahre noch 400 Franken. Jetzt ist es für um die 80 Franken zu haben.
"Patienten berichten immer wieder von Preisschwankungen verschiedener Substanzen, insbesondere beim Kokain", sagt Lars Stark, ärztlicher Leiter der Poliklinik GAIN der Arud (Arbeitsgemeinschaft für Risikoarmen Umgang mit Drogen) in Zürich. Rund 50 Prozent der Patienten haben Probleme mit Kokain.

Neue Umschlagplätze

Die Antidrogen-Agentur der UNO warnt vor einem weiteren Preiszerfall. Westafrika und der Balkan sind die neuen Umschlagplätze für Kokain, das vor allem aus südamerikanischen Ländern stammt.
Die neuen Routen nach Europa sind weniger gefährlich und machen den Transport billiger. Und so gibt es auch in der Schweiz zu jeder Jahreszeit viel Schnee. Polizeisprecher Cortesi: "Die Verfügbarkeit von Kokain ist gross."
pierina.hassler@punkt.ch

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NEONAZIS CH
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Regionaljournal Bern DRS 18.3.09

Urteile nach Neo-Nazi-Konzert in Gasmen VS - alle 18 Angeklagten schuldig (1:55)
http://real.xobix.ch/ramgen/srdrs/regibern/2009/rbe1218032009.rm?start=00:01:23.935&end=00:03:19.758

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20min.ch 18.3.09

Rassendiskriminierung

Teilnehmer von Neonazi-Konzert verurteilt

Das Bezirksgericht Brig hat 18 Organisatoren eines Neonazi-Treffens in Gamsen im Oberwallis vor dreieinhalb Jahren der Rassendiskriminierung für schuldig befunden. Am Konzert kam es zu Heil-Hitler-Rufen.

Drei Angeklagte wurden zu bedingten Freiheitsstrafen und die anderen 15 zu bedingten Geldstrafen verurteilt, wie das Gericht am Mittwoch bekannt gab.
Das Konzert fand am 17. September 2005 in der ehemaligen Diskothek "Crazy Palace" in Gamsen statt. Rund 400 Rechtsextreme aus dem In- und Ausland waren damals für das Konzert ins Wallis angereist. Die Polizei identifizierte im Nachgang zu der Veranstaltung 18 Organisatoren aus verschiedenen Kantonen. Sie wurden wegen Rassendiskriminierung verzeigt. Nach dem Treffen hatte ein 17-jähriger Schweizer mit rechtsextremer Gesinnung, der bei der Walliser Kantonspolizei ein Praktikum als Techniker absolvierte, vertrauliche Polizeidokumente kopiert und verbreitet.

Das Bezirksgericht Brig hat nun gestützt auf die Gerichtsverhandlung vom vergangenen 22. und 23. Januar die vier Frauen und 14 Männer wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Es sah es als erwiesen an, dass es anlässlich des Konzerts zu Heil-Hitler-Rufen kam, dass mehrfach der Hitlergruss gemacht wurde sowie eine Band ein antisemitisches Lied gespielt hat, wie aus der Urteilsbegründung hervorgeht. In diesem Zusammenhang wurden die Angeklagten wegen Organisierens beziehungsweise Förderns einer rassendiskriminierenden Propagandaaktion verurteilt.

15 Angeklagte wurden zu bedingten Geldstrafen von zehn bis 100 Tagessätzen beziehungsweise insgesamt zwischen 350 und 14.000 Franken verurteilt. Die Probezeit wurde auf zwei Jahre festgelegt. In drei Fällen wurde auf Grund von Vorstrafen eine bedingte Freiheitsstrafe ausgefällt. Dabei betrug die Zusatzstrafe in zwei Fällen je 50 Tage Freiheitsstrafe. In einem Fall wurde eine Gesamtstrafe von 13 Monaten Freiheitsstrafe ausgesprochen. Für die Freiheitsstrafen wurde eine Probezeit von fünf Jahren festgelegt.

Den Angeklagten wurde zusätzlich je eine unbedingte Busse zwischen 150 und 1.500 Franken auferlegt. In einem Fall wurde eine unbedingte Verbindungs-Geldstrafe von 9.000 Franken ausgesprochen. Die Verfahrenskosten in der Höhe von 9.500 Franken wurden den Angeklagten anteilsmässig auferlegt.
Quelle: AP

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RECHTSEXTREMISMUS BRD
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Tagesanzeiger 18.3.09

Deutschlands Krise der Männlichkeit

Fremdenhass, Judenfeindlichkeit und rechtsextreme Bands: Deutsche Schüler driften laut einer Umfrage nach rechts. Innenminister Schäuble sorgt sich.

Von Sascha Buchbinder, Berlin

Jeder siebte Jugendliche in Deutschland ist ausländerfeindlich. Fast jeder dritte meint, dass in Deutschland zu viele Ausländer lebten. 4,9 Prozent der Jungs und 2,9 Prozent der Mädchen geben an, dass sie in einer rechtsextremen Gruppe oder in einer "Kameradschaft" aktiv sind, wobei man sich eine "Kameradschaft" nicht als "Pfadi", sondern als gewalttätige Neonazi-Organisation vorstellen muss. Die Befunde der gross angelegten Studie "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt" des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen sind alarmierend.

Rätseln über die Ursachen

Mit 4,9 Prozent erreichen die Rechtsextremen mehr Jugendliche als sämtliche politischen Parteien, bei denen lediglich 2 Prozent der Jungen Mitglieder sind. "Dass die Zahlen hoch sind, war mir bekannt. Aber dass sie so hoch sind, das hat mich erschreckt", lautet der Kommentar von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Seine Behörde hat die Studie finanziert, bei der 45 000 Schüler im Alter von 15 Jahren befragt wurden.

Nun verspricht Schäuble, dass die deutsche Politik den Fokus auf das neu aufgetauchte Problem richten werde. Neben ihm sitzt der Kriminologe Christian Pfeiffer, der die Studie in Berlin vorstellt und nun seine Zahlen gegen Einwände verteidigt: Nein, es gebe keinen Zweifel, dass die Jugendlichen sich zutreffend eingeordnet hätten. Die fremdenfeindlichen Aussagen und die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen zeigten klar, dass die Rechtsextremen bei den deutschen Jugendlichen Gehör fänden, sagt Pfeiffer.

Noch rätseln die Wissenschafter, was die Ursachen sein könnten. Aber die Tatsache, dass die Quoten regional (zwischen 0 Prozent und 17,4 Prozent) schwanken, lässt Pfeiffer hoffen, rasch eine Erklärung zu finden. Untersucht werden soll zunächst, ob sich ein Zusammenhang zwischen den Auftritten rechtsextremer Bands - die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erleben - und dem Erfolg der Kameradschaften nachweisen lässt.

Eine Erkenntnis hat der Kriminologe schon jetzt: Die Zunahme rechter Gewalt im Lande sieht er im Zusammenhang mit "einer Krise der Männlichkeit". Während die Mädchen gegen das Problem geradezu geimpft seien, erschrecken vor allem die Probleme der Jungs den Wissenschafter. Hinzu kommen Befunde, wonach in Deutschland zwei Drittel der Schulabbrecher sowie 90 Prozent der Computersüchtigen männlich sind. "Wir müssen den Nachmittag der Jungs retten", lautet Pfeiffers erstes Fazit.

Wolfgang Schäuble schliesst sich dem an, indem er erklärt, die Aussage, dass in manchen Regionen Deutschlands die Rechtsextremen einfach das attraktivste Freizeitangebot hätten, dürfe die Gesellschaft nicht hinnehmen. Sein Ministerium in Berlin arbeite seit 2007 an diesem Problem, aber das Projekt komme nur mühsam voran, erklärte er.

Ausländer- und Jugendgewalt sinkt

Das klingt alles beunruhigend. Dabei hatten Schäuble und Pfeiffer mit ihrer Studie eigentlich gute Nachrichten verbreiten wollen: Die Integration der Ausländer komme voran und zeige Wirkung, das Interesse an Bildung steige. Weder Ausländer- noch Jugendgewalt sind laut der Studie generell gestiegen. Im Gegenteil: Die Quote der Gewalttaten, bei denen das Opfer einen Arzt brauchte, sinkt seit Jahren. 1997 wurden 15,6 von 1000 Schülern verletzt; 2007 waren es noch 10,8 gewesen. Bei den Knochenbrüchen ist der Rückgang noch deutlicher: von 1,6 auf 0,9 Promille. Deshalb lautet das Fazit des Innenministers: "Es lohnt sich, etwas zu machen." Den alarmierenden Zahlen zum Trotz.

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ANTI-ATOM
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Oltener Tagblatt 18.3.09

"Zuoberst muss die Sicherheit stehen"

Atom-Endlager Solothurner Regierung pocht auf Kriterien

Der Solothurner Regierungsrat will sich nicht unter allen Bedingungen gegen ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle im Niederamt einsetzen, sondern dafür sorgen, dass der sicherste Standort gewählt wird.

Mit einem Auftrag möchte die Fraktion SP/Grüne im Solothurner Kantonsrat den Regierungsrat gleichsam zum bedingungslosen Widerstand gegen ein mögliches Tiefenlager im Niederamt verpflichten. Das geht der Regierung zu weit, denn sie ist mit dem Vorgehen zur Standortsuche, das der Bund im Sachplan geologische Tiefenlager vorgezeichnet hat, einverstanden. Nach den Kriterien des Sachplans kommt dem Kriterium der Sicherheit für Mensch und Umwelt die oberste Priorität zu, andere Kriterien, wie raumplanerische oder sozioökonomische, kämen nur in zweiter Linie.

In diesem Sinn sichert die Solothurner Regierung zu, "sich vehement dafür einzusetzen, dass die Kriterien des Sachplans geologische Tiefenlager strikte eingehalten und die Interessen des Niederamtes berücksichtigt werden". Dem Kantonsrat stellt der Regierungsrat den Antrag, den Auftrag der SP/Grünen mit diesem Wortlaut abzuändern.

Diese Antwort findet der Verein "Niederamt ohne Endlager" (NoE) "formalistisch und schwammig". Er hätte ein "klares und unmissverständliches Zeichen" gegen ein Endlager im Niederamt vorgezogen und hofft, dass der Kantonsrat den Auftrag im ursprünglichen Wortlaut erteilt.

Im Kanton Aargau hat der Grosse Rat gestern einen ganz ähnlichen Auftrag der SP-Fraktion mit 82:29 Stimmen abgelehnt. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis scheiterte eine Motion der Grünen, die alle Aargauer Behörden mit einem Gesetz zur Verhinderung eines Atom-Endlagers verpflichten wollten. (cva) Seiten 11/21

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Kommentar

Braucht es zwei Tiefenlager?

Christian von Arx

Halten wir fest: Auch der Solothurner Regierungsrat will kein Lager für radioaktive Abfälle im Niederamt. Er will sich aber an die Spielregeln des Bundes halten und sagt nicht "bei uns zum Vornherein auf gar keinen Fall!", sondern "bei uns nur, wenn es keinen besseren Standort gibt".

 Dass diese Stellungnahme "schwammig" sei, wie der Verein "Niederamt ohne Endlager" kritisiert, kann man nicht sagen. Sie ist klar und logisch: Die Sicherheit soll oberstes Kriterium für die Standortfrage sein. Keiner Region ist ein Tiefenlager zuzumuten, wenn es dafür besser geeignete Standorte gibt.

 Warum aber soll eigentlich zwei Regionen in der Schweiz ein Tiefenlager zugemutet werden, wenn es möglich ist, das Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle wie auch dasjenige für die hochradioaktiven am gleichen Standort zu bauen? Laut dem Nagra-Bericht vom letzten November sind das Zürcher Weinland und der Bözberg für beide Arten von Abfällen "sehr geeignet". Der Jurasüdfuss hingegen ist einzig für schwach- und mittelaktive Abfälle "geeignet" und kommt für hochradioaktive Abfälle gar nicht in Frage.

 Was also hindert den Solothurner Regierungsrat daran, laut und deutlich zu verlangen, dass das Auswahlverfahren auf jene beiden Standorte eingeschränkt wird, an denen die besten Voraussetzungen zu einem Kombilager für schwach-, mittel- und hochaktive Anfälle gegeben sind? Damit hält er sich strikt an die Kriterien des Bundes und berücksichtigt gleichzeitig die Interessen des Niederamts - also genau das, was der Regierungsrat in seinem Antrag zusichert. Doch im Unterschied zu diesem wäre das auch eine politische Stellungnahme.  vonarx@oltnertagblatt.ch

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Solothurner Zeitung 18.3.09

Niederamt ist nicht erste Wahl

Solothurner Regierung äussert sich zu Atom-Endlager

Der Regierungsrat will sich nicht generell gegen ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle im Niederamt festnageln lassen, wie das ein Auftrag der Kantonsrats-Fraktion SP/Grüne fordert. Aber: Ein Tiefenlager komme nur infrage, wenn dieser Standort "in einer Interessenabwägung eindeutig besser abschneidet als die anderen Standortregionen". Stand der Dinge ist dies nicht der Fall: Für die Lagerung von schwach- und mittelaktiven Abfällen sind drei Gebiete "sehr geeignet", das Niederamt und zwei weitere Gebiete dagegen bloss "geeignet". Für hochaktive Abfälle ist das Niederamt nicht vorgeschlagen. Urs Huber (SP, Obergösgen) kritisiert die Stellungnahme der Regierung als "schwammig". Sie drücke sich um eine klare Haltung. Er zweifelt zudem stark an, dass der Entscheid für oder wider einen Standort nach rein "sachlichen" Gründen erfolgen werde: "Vielmehr ist anzunehmen", dass der politische Widerstand "schliesslich entscheidend sein wird." (szr) Seite 25

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"Nur wenns der Beste ist"

Regierung will gegen Endlager-Standort auftreten - mit einer Ausnahme

Der Solothurner Regierungsrat will sich nicht generell auf den Widerstand gegen ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle im Niederamt festnageln lassen, wie das ein Auftrag der Fraktion SP/Grüne im Kantonsrat fordert. Ein Tiefenlager dürfe aber nur infrage kommen, wenn der Standort Niederamt "eindeutig besser" abschneide als die anderen Standortregionen.

Christian von Arx

"Die Regierung wird beauftragt, sich gegen die Planung und allfällige Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle jeglicher Art in der Region Niederamt einzusetzen." Mit dieser kompromisslosen Formulierung möchte die Fraktion SP/Grüne ein klares Zeichen setzen, dass ein Endlager-Standort im Kanton Solothurn unerwünscht sei. Der Regierungsrat will zwar auch kein Tiefenlager im Niederamt, möchte sich aber vom Kantonsrat nicht so klar und definitiv festlegen lassen. In seiner gestern Dienstag beschlossenen Stellungnahme beantragt er deshalb, den Auftrag so umzuformulieren: "Der Regierungsrat sichert zu, sich vehement dafür einzusetzen, dass die Kriterien des Sachplans geologisches Tiefenlager strikte eingehalten und die Interessen des Niederamtes berücksichtigt werden."

Weiter schreibt die Regierung, ein Tiefenlager im Niederamt könne nur in- frage kommen, wenn dieser Standort "in einer umfassenden Interessenabwägung eindeutig besser abschneidet als die anderen Standortregionen". Dies ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht der Fall: Für die Lagerung von schwach- und mittelaktiven Abfällen sind laut Bericht der Nagra drei Gebiete "sehr geeignet", das Niederamt und zwei weitere Gebiete dagegen bloss "geeignet". Für die Lagerung hochaktiver Abfälle ist das Niederamt überhaupt nicht vorgeschlagen.

Spielregeln einhalten

Mit diesem Antrag bringt die Kantonsregierung zum Ausdruck, dass sie in das vom Bund im Sachplan geologische Tiefenlager festgelegte Verfahren zur Standortsuche Vertrauen hat und sich an dieses halten will. Dies erstaunt nicht, war doch Regierungsrätin Esther Gassler als Beirätin an der Erarbeitung des Konzeptteils des Sachplans beteiligt.

Die Regierung hält es also für aussichtsreicher, ein Endlager vom Kanton Solothurn fernzuhalten, indem sie die strikte Einhaltung der Kriterien des Sachplans einfordert. Dieser nennt bekanntlich die Sicherheit von Mensch und Umwelt als sein oberstes Prinzip. Allerdings sollen daneben auch "weiche" Kriterien wie raumplanerische und sozioökonomische Aspekte berücksichtigt werden.

"Schwammig und formalistisch"

Der von Kantonsrat Urs Huber (SP, Obergösgen) - dem Erstunterzeichner des Auftrags - präsidierte Verein "Niederamt ohne Endlager" (NoE) kritisierte die Stellungnahme der Regierung gestern in einer Medienmitteilung als "eher formalistisch und schwammig". Der Regierungsrat scheine sich um eine klare Haltung drücken zu wollen. Er verzichte auf ein "klares und unmissverständliches Zeichen gegen ein Endlager im Niederamt", wie es die Gemeindepräsidentenkonferenz Niederamt und der Regionalverein OGG im November geäussert hatten.

Im Gegensatz zum Regierungsrat zweifelt der Verein NoE stark an, dass die Entscheidfindung über einen zukünftigen Standort nach rein "sachlichen" Gründen erfolgen werde: "Vielmehr ist anzunehmen, dass der politische Faktor, also wo ist mehr oder weniger Widerstand und Gegenwehr vorhanden, schliesslich entscheidend sein wird." Der Verein verlangt deshalb, dass der Kantonsrat den Auftrag im ursprünglichen Wortlaut erheblich erklärt.

Gründe gegen ein Tiefenlager im Niederamt sind für den Verein, dass die Region bereits genügend belastet sei. Zudem sei dieser Standort von allen vorgeschlagenen am stärksten bevölkert. Und als Standort eines Endlagers für radioaktive Abfälle würde in der Region ein massives Imageproblem entstehen.

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Aargauer Zeitung 18.3.09

Kernenergie und Endlager im Kreuzfeuer

Grundsatzdebatten um ein Verbot von Atomkraftwerken und eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle im Aargau

Ein halbes Dutzend Vorstösse führten zu heftigen Diskussionen über Kernkraftwerke und Tiefenlager. Mit diesem Fazit: Der Rat lehnt mit 87 zu 33 einen Ausstieg aus der Kernenergie ab. Und er sagt deutlich Nein zu den Tiefenlager-Vorstössen von SP und Grünen.

Hans Lüthi

Einmal mehr will die SP-Fraktion per Motion den "Ausstieg aus der Atomkraft" erreichen und in der Verfassung festschreiben. SP und Grüne plädieren für ein Verbot von Kernkraftwerken auf Aargauer Gebiet und wollen mehr Effizienz und erneuerbare Energien. Astrid Andermatt (sp, Lengnau) kann nicht verstehen, weshalb die Regierung "die erneuerbaren Energien boykottiert". Und Hansjörg Wittwer (grüne, Aarau) will statt der katastrophenträchtigen KKW mehr Effizienz und Wasser, Sonne, Geothermik und Wind. Das alles wollen auch die meisten bürgerlichen Politiker, aber sie alle haben eine grosse Sorge: "Das alles reicht nicht für die Deckung des ständig wachsenden Stromverbrauchs", wie Lukas Bütler (svp, Beinwil im Freiamt) betonte. Wegen der Klimaerwärmung und des CO 2-Ausstosses brauche es neue KKW, sagte Andreas Brunner (Oberentfelden) im Namen der CVP. Im Sinne der Effizienz "lehnen wir alle Verhinderungsvorstösse ab", meinte Walter Forrer (Oberkulm) für die Freisinnigen. Landammann Peter C. Beyeler erinnerte an die durchaus drohende Abschaltung ganzer Regionen bei zu wenig Strom. Einen Ausstieg lehnte das Parlament mit 87 zu 33 Stimmen sehr deutlich ab.

Gegen Tiefenlager-Verhinderung

Der Regierungsrat hat schon mehrfach die Interessen des Aargaus deutlich vertreten, wenn es um ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle ging. Für Landammann Peter C. Beyeler (fdp, Baden) macht es einfach keinen Sinn, einen Standort für ein Endlager aus Prinzip verhindern zu wollen › sei das nun mit einem Gesetz oder mit allen anderen rechtlichen Möglichkeiten. Beim Tiefenlager gelte nun einmal das Bundesrecht, wichtig sei die Mitwirkung beim Verfahren für den Sachplan Tiefenlager. "Hier werden wir die Position des Aargaus vertreten, und zwar ohne Kompromisse", versprach der Baudirektor.

 Doch das genügt den grundsätzlichen Gegnern der Kernenergie nicht, sie wollen ein Tiefenlager im Kanton mit allen Mitteln verhindern. Als politische Mittel dazu setzte die SP-Fraktion auf einen Auftrag, die Grünen wollten ein neues Gesetz und Martin Christen (sp, Turgi) die rechtlichen Grundlagen dazu schaffen. Unter der Ratsleitung von Vizepräsident Herbert H. Scholl (fdp, Zofingen) wurden die Argumente zügig vorgetragen.

 "Die Antwort der Regierung ist nur ein juristisches Versteckspiel", kritisierte Elisabeth Burgener (sp, Gipf-Oberfrick). Der Aargau sei mit Autobahnen, Sondermülldeponie und Kernkraftwerken zur Genüge bedient und könne auf ein Endlager wahrhaftig gut verzichten. "Bei diesem Thema von hoher ethischer Relevanz muss die Regierung die Interessen des Kantons und des Landes berücksichtigen", betonte EVP-Präsident Roland Bialek (Buchs).

Bedenken aus dem Fricktal

Bedenken zum Endlager gibt es auch in den bürgerlichen Reihen: "Die Zürcher werden alle Hebel in Bewegung setzen, um ein Tiefenlager im Zürcher Weinland zu verhindern", ist Regula Bachmann (cvp, Madgen) überzeugt. Und dann gerate die Region Bözberg zwangsläufig ins Rampenlicht. Der Rat lehnte den SP-Auftrag und die Motion der Grünen je mit 82 Nein zu 29 Ja sehr klar ab, die Motion Christen mit 81 Nein zu 23 Ja.

 Ohne Diskussion wurde die Motion Jörg Hunn (svp, Riniken) für Partizipation der Gemeinden und der Bevölkerung beim Tiefenlager überwiesen. In einer weiteren Interpellation kritisierten die Grünen, wegen der 28- Prozent-Beteiligung an der Axpo sei die Regierung zu stark mit der Nuklearindustrie verbandelt.

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Solothurner Tagblatt 18.3.09

Atomgegner sind unzufrieden

Die Gegner eines atomaren Endlagers sind verärgert über die Solothurner Regierung: Diese drücke sich um eine klare Stellungnahme.

Der Wortlaut eines parlamentarischen Auftrags von SP/Grünen ist klar: Er verlangt, dass sich der Solothurner Regierungsrat gegen die Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle im Niederamt einsetze. Was aber beispielsweise in Nidwalden möglich ist, wo sich die Regierung lautstark gegen den Bau eines geologischen Tiefenlagers ausspricht, scheint in Solothurn unmöglich. Der Regierungsrat bleibt defensiv und bekräftigt lediglich, sich für die Interessen des Niederamtes einsetzen zu wollen. Der Verein "Niederamt ohne Endlager" zeigt sich über die "schwammige" Haltung der Regierung enttäuscht.phm

Seite 31

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Diskussion um ein geologisches Tiefenlager

Regierung weiter in der Kritik

Die Gegner eines Endlagers für radioaktive Abfälle im Niederamt sind enttäuscht von der Regierung. Sie hätten sich gewünscht, dass der Regierungsrat klar sagt: "Ein Endlager bei uns kommt nicht in Frage." Das tut dieser aber nicht.

Man merke gut, dass die Wahlen vorüber sind, sagt SP-Kantonsrat und Präsident des Vereins "Niederamt ohne Endlager", Urs Huber. Seiner Meinung nach hätte es sich die Regierung vor dem Wahltag kaum leisten können, auf eine so zentrale Frage eine dermassen "dünne und schwammige" Antwort zu geben.

Schliesslich sei die ganze Region empört darüber, dass das Niederamt als Standort für ein atomares Endlager beziehungsweise ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle in Frage kommt. Vor diesem Hintergrund sei eine Regierung gefragt, die diese Haltung ebenfalls vertrete und sage: "Ein Endlager bei uns kommt nicht in Frage." Die Solothurner Regierung drücke sich jedoch um eine klare Stellungnahme. "Das finde ich falsch", sagt Huber.

Kaum Handlungsspielraum

Und tatsächlich: Die Haltung des Regierungsrates ist bei diesem Thema - nach wie vor - eher defensiv. Den Auftragstext von SP/Grüne "Die Regierung wird beauftragt, sich gegen die Planung und allfällige Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle jeglicher Art in der Region Niederamt einzusetzen" formulierte er kurzerhand um. In der neuen Version sichert die Regierung lediglich zu, sich vehement dafür einzusetzen, dass die Interessen des Niederamtes gewahrt werden.

Die Regierung bekräftigt in ihrer Antwort auf den Auftrag auch, dass für sie das Niederamt als Standort nur dann in Frage komme, "wenn der Standort Jura-Südfuss in einer umfassenden Interessenabwägung eindeutig besser abschneidet als die anderen Standortregionen". Und das sei doch eher unwahrscheinlich, da das Niederamt nach einer ersten Überprüfung bloss die Bewertung "geeignet" und nicht wie andere Standorte das Prädikat "sehr geeignet" erhalten habe.

Der Regierungsrat begründet seine Zurückhaltung indirekt damit, dass der Handlungsspielraum der Kantone sehr eingeschränkt sei und insbesondere auch kein Vetorecht bestehe.

"Nidwalden machts vor"

Urs Huber und sein Verein räumen ein, dass der Regierung in gewisser Hinsicht die Hände gebunden seien. Trotzdem agiere sie mutlos. "Nidwalden macht es vor, wie sich eine Regierung positionieren kann", so Huber. Dort setzt sich der Regierungsrat mit allen Mitteln dafür ein, dass auf dem "Wellenberg" kein atomares Endlager gebaut wird. "Wenn eine Kantonsregierung sich klar gegen solche Pläne sträubt, bekommt das auch bei den Projektleitern ein ganz anderes Gewicht", ist Huber überzeugt. Er hofft weiterhin, dass in der Region kein Endlager gebaut wird, denn: "Nun ist es genug. Wir sind bereits Standort eines Atomkraftwerks. Irgendwann entsteht für das Niederamt sonst ein Imageschaden."

Philippe Müller

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Energie Wasser Bern (EWB)

In dreissig Jahren ohne AKW

Energie Wasser Bern (ewb) hat im Jahr 2008 weniger Gewinn eingefahren. Gemäss ihrer gestrigen Präsentation fallen aber Tariferhöhungen geringer aus als geplant. Für die langfristige Entwicklung sucht sie ökologische Lösungen.

Um knapp 10 Prozent ist der Reingewinn von Energie Wasser Bern (ewb) im vergangenen Jahr gesunken. Die geringfügige Umsatzsteigerung wurde aufgefressen vom deutlich angestiegenen Mehraufwand. Unter dem Strich weist EWB nun 62,2 Millionen Franken als Reingewinn aus. Davon wird sie der Stadt Bern 35 Millionen Franken abtreten, und zwar als Gewinnablieferung an die Eigentümerin - vergleichbar mit einer Dividende.

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Bund 18.3.09

EWB plant Atomausstieg bis 2039

Trotz Gewinneinbruch im letzten Jahr liefert Energie Wasser Bern (EWB) 35 Millionen Franken an die Stadt ab

Bis 2039 will EWB neue Produktionsanlagen bauen als Ersatz für seine Beteiligung am Atomkraftwerk Gösgen. EWB-Chef Daniel Schafer spricht erstmals über dieses "ambitiöse" strategische Ziel.

Interview: Daniel Vonlanthen

"Bund":
EWB vermeldet 2008 einen Gewinneinbruch von 10 Prozent und begründet diesen mit den hohen Energiepreisen. Ist das der einzige Grund?

Daniel Schafer:
Das Resultat hängt sehr stark von den Produktionsbedingungen ab. 2008 war betreffend Stromproduktion ein gutes Jahr. Den Strom verkauften wir unsern Endkunden und an der Börse. Mit der Finanzkrise brachen die Gewinne an der Strombörse jedoch ein, zum Teil massiv.

Ist EWB als kleiner Player diesem Strombörsenhandel überhaupt gewachsen?

Es ist vorteilhaft, wenn unsere Leute die gesamte Wertschöpfung von der Produktion bis zum Endverbrauch selber kontrollieren. Der Handel spielt sich dazwischen ab. Nur im kurzfristigen Börsenhandel sind wir heute noch nicht aktiv. Hierfür müsste EWB den permanenten 24-Stunden-Betrieb einführen. Wenn wir unsere Plattform entsprechend ausrüsten, könnten wir dereinst auch kurzfristige Geschäfte mit Erdgas betreiben.

Die Energie wurde für die Verbraucher erheblich teurer. Haben Sie einen Spareffekt festgestellt?

Wir sehen in unsern Zahlen keine grossen Einsparungen beim Verbrauch. Der Effekt des gebremsten Wirtschaftswachstums war stärker als der Energiespareffekt. Der sparsame Umgang mit Energie bleibt unser vordringliches Ziel. Mit der Kampagne "Drück mich" will EWB den Stand-by-Verbrauch drosseln. Unser Grundsatz im Umgang mit knappen Ressourcen muss lauten: Verantwortung statt Maximalverbrauch. Zu unsern Dienstleistungen gehören auch Sparanreizsysteme. Und auch das Wetter spielt beim Gesamtverbrauch eine Rolle.

Wie macht sich die Finanzkrise bemerkbar?

Wenn unsere Kunden, KMUs oder Grossfirmen, die Produktion drosseln, geht der Energieverkauf zurück. In Bern gibt es allerdings viele private und öffentliche Dienstleister. An der Strombörse fielen wegen der Krise die Spitzenpreise. Dies hatte insofern auch einen positiven Effekt, da der kurzfristige Bezug von Energie günstiger wurde. Ich mache mir wegen der Finanzkrise keine grossen Sorgen.

EWB stockte den Personalbestand im letzten Jahr um 12 Personen auf.

Dies ist unter anderem eine Folge unserer Unternehmensstrategie, die sich kurz vor Abschluss befindet. Gewisse Schwerpunkte unserer Tätigkeit werden verschoben. Der Stromverkauf war im letzten Jahr das dominierende Thema, also mussten wir diesen Bereich stärken. Der Erfolg blieb nicht aus: Wir gewannen mit der Öffnung des Strommarkts neue Kunden dazu.

In der Stadt stehen politische Entscheide betreffend Atomausstieg an. Wann werden die Weichen bei EWB gestellt?

Unsere Unternehmensstrategie orientiert sich an der Eigentümerstrategie. Die Stadt Bern als Eigentümerin gibt die strategischen Ziele vor. Die Zusammenarbeit zwischen EWB und Stadt ist sehr gut. Der Verwaltungsrat wird sich demnächst mit beiden Strategien befassen. Heute bereits lässt sich sagen, dass unsere Ziele mit jenen der Eigentümerin übereinstimmen.

Die Volksinitiative "Energiewende" verlangt den Ausstieg aus der Atomwirtschaft innert 20 Jahren.

Das ist zu kurzfristig. EWB hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 aus der Atomstromproduktion auszusteigen beziehungsweise den Strom aus dem AKW Gösgen durch Strom aus nachhaltiger Produktion zu ersetzen. Die Strategie ist allerdings vom Verwaltungsrat noch nicht verabschiedet. EWB will das Produktionsportfolio so entwickeln, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Dies gelingt nur, wenn wir weitere Wasser-, Wind- und Fotovoltaikanlagen bauen.

Ist der Ausstieg also letztlich nur eine Zeitfrage?

Unser Ausstiegsprogramm ist äusserst ambitiös. Wir müssten elf Gigawattstunden Strom pro Jahr mit neuen Anlagen produzieren, zusätzlich zum Kombikraftwerk in der neuen KVA. Es geht um ein enormes Investitionsvolumen.

Gleichzeitig muss EWB Gewinn an die Stadt abliefern, im letzten Jahr 35 Millionen Franken. Ist dies auch ein strategisches Ziel?

Ja, aber das Gewinnziel und die Investitionen müssen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Die Gewinnausschüttung an die Stadt muss jedes Jahr neu ausgehandelt werden. Denn unsere Produktion hängt auch von vielen fremden Faktoren ab.

Der Absatz von zertifiziertem Ökostrom stieg um 82 Prozent - ist das Potenzial ausgeschöpft?

Nein, die Nachfrage nimmt weiter zu. EWB will diese mit eigenen Anlagen decken, zum Beispiel mit der Fotovoltaikanlage auf dem geplanten Tramdepot. Dies ist zwar die teuerste Energieproduktion, aber in Bern am einfachsten und am schnellsten machbar. Auf Stadtgebiet können wir keine Windturbinen bauen.

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EWB-Jahresabschluss 2008

Energie Wasser Bern (EWB) verkaufte im letzten Jahr mehr Energie als im warmen Vorjahr. Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Jahresabschluss hervor. Die weltweit hohen Energiepreise hätten zu steigenden Kosten geführt, weshalb der Jahresgewinn um knapp 10 Prozent auf 62,2 Millionen Franken sank. Die Stadt Bern als Eigentümerin kassierte wie im Vorjahr einen Gewinn von 35 Millionen Franken. 3,5 Millionen Franken fliessen gemäss Reglement in den Ökofonds. Beim Erdgas verzeichnete EWB einen Verkaufsrekord: 1356 Gigawattstunden Gas wurden verkauft (+7,8%). Der Verbrauch von Strom stieg um 2,7 Prozent auf 1054 Gigawattstunden. Davon waren 16,2 Gigawattstunden zertifizierter Ökostrom. Dies entspricht einer Zunahme von 82 Prozent. Diesen Erfolg begründet EWB mit der Werbekampagne im Frühling 2008 sowie mit Fördermassnahmen bei Firmen und Neuzugezogenen. Bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung nimmt EWB nach eigenen Angaben eine führende Rolle ein: Rund 1000 Unternehmen unterzogen sich freiwillig den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Nur die Kehrichtverwertung war mit insgesamt 107 375 Tonnen Abfall leicht rückläufig (-2,4%). (dv)

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Basellandschaftliche Zeitung 18.3.09

Endlager-Einstieg im Baselbiet?

Ein neues Atommüll-Endlager tangiert möglicherweise das Baselbiet: Laut Bundesamt für Energie kämen als Einstiegsort zu einem solchen Tiefenlager nämlich auch Oberbaselbieter Gemeinden in Frage › und zwar dann, wenn im Evaluationsverfahren der Standort Jurasüdfuss ausgewählt wird. Die Baselbieter Regierung will sich mit Händen und Füssen gegen einen solchen Einstieg wehren › der Anti-Atomartikel in der Kantonsverfassung verlangt dies. Das Baselbiet will nun in interkantonalen Gremien ihren Einfluss geltend machen. (haj) Seite 17

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Durch Baselbieter Loch ins Atomlager

Der Einstieg für ein Atommüll-Endlager könnte im Oberbaselbiet entstehen › die Regierung kündet Widerstand an

Als Einstiegsort eines Endlagers für Atommüll am Jurasüdfuss käme laut Bund das Oberbaselbiet in Frage. Der Regierungsrat würde sich dagegen wehren: Der Anti-Atomartikel in der Kantonsverfassung verlangt dies.

Hans-Martin Jermann

An diesem Brief aus Bern dürfte der Baselbieter Energiedirektor Jörg Krähenbühl wenig Freude haben: Das Bundesamt für Energie (BFE) teilte ihm vor wenigen Tagen mit, dass für ein mögliches Atommüll-Endlager am Jurasüdfuss neu auch einige Oberbaselbieter Gemeinden als Einstiegsort in Frage kämen. "Das war eine ziemliche Überraschung", sagt Krähenbühl. Er habe bei bisherigen Überlegungen nicht in Betracht gezogen, dass der Eingang in einem Fünf-Kilometer-Radius um die Lagerstätte zu liegen kommen könnte. Es habe auch keine entsprechenden Signale gegeben. Welche Oberbaselbieter Gemeinden davon betroffen wären, sei noch nicht klar, betont Krähenbühl.

Einsprache gegen Lager als solches

Eine Atommüll-Porte im Oberbaselbiet › das ist zwar vorerst "nur" ein raumplanerisches Gedankenspiel. Für Regierungsrat Krähenbühl besteht trotzdem kein Zweifel: "Wir müssen uns dagegen zur Wehr setzen." Der Anti-Atomartikel in der Baselbieter Verfassung gebiete dies. Derselbe Artikel verlangt auch, dass die Baselbieter Regierung gegen das Tiefenlager als solches Einsprache erhebt, sofern sich dieses in Nachbarschaft zum Baselbiet befindet. Bei beiden möglichen Atommüll-Standorten am Jurasüdfuss (Lostorf-Gränichen und Bözberg) wäre dies der Fall, nimmt man die für Atomkraftwerke geltende Definition der Nachbarschaft (Umkreis von 20 Kilometer um das AKW) als Massstab.

Damit die Mitwirkung des Baselbiets bei der Evaluation der Tiefenlager-Standorte gewährleistet ist, wurde Regierungsrat Krähenbühl vom BFE nun eingeladen, im "Ausschuss der Kantone" mitzuwirken. Dieses Gremium gibt Empfehlungen zuhanden des Bundes ab. Zudem wird der Kanton auch in die Arbeitsgruppen "Raumplanung", "Sicherheit Kantone" sowie "Information und Kommunikation" eingebunden. Laut Krähenbühl bestehen diese Arbeitsgruppen bereits; das Baselbiet als Nachbarkanton eines möglichen Standortes wurde erst jetzt angefragt, betont er. Bis Ende März will die Regierung bestimmen, wer darin die Baselbieter Interessen vertritt.

Einflussnahme sind Grenzen gesetzt

"Das ist eine grosse Chance, unsere politischen Anliegen einzubringen", kommentiert Krähenbühl. Dem Einfluss des Baselbiets seien allerdings Grenzen gesetzt, gibt er zu bedenken. Die Kernenergie ist nämlich Sache des Bundes. Ein allfällig positiver Entscheid des Schweizer Stimmvolks zu einem Atommüll-Endlager in der Nachbarschaft dürfte demnach rechtlich schwierig umzustossen sein. Baselbieter Verfassung hin oder her.

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Update

Lange Suche Sechs Standorte werden derzeit vom Bund für ein künftiges Atommüll-Endlager geprüft: Jurasüdfuss (SO/AG), Bözberg (AG), Südranden (SH), Zürcher Weinland, nördliche Lägeren (ZH/AG) und Wellenberg (NW/OW). Die Standortsuche ist auf drei Etappen verteilt und dauert zehn Jahre. Dann entscheidet der Bundesrat über eine Rahmenbewilligung. Das letzte Wort hat im Fall eines fakultativen Referendums das Volk. (haj)

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Basler Zeitung 18.3.09

Regionales Tor ins Endlager

Eingang in eine Atommülldeponie könnte im Oberbaselbiet liegen

Susanna Petrin

Eines der möglichen Tiefenlager für atomare Abfälle, dasjenige am Jura-südfuss, könnte bis ins Baselbiet hineinreichen. Der Kanton Basel-Landschaft ist stärker vom Projekt betroffen, als die Regierung bisher angenommen hatte.

Die Baselbieter Regierung zeigte sich gestern überrascht: Dass ein Atommüllendlager den Kanton so unmittelbar betrifft, hatte sie nicht geahnt. Einer der sechs Standorte für ein Endlager, die der Bund derzeit prüft, könnte nämlich zum Teil auf Baselbieter Boden zu stehen kommen. Konkret: Der Einstieg ins mögliche Lager am Jurasüdfuss könnte im Oberbaselbiet gebaut werden. Denn ein solcher Zugang samt einer Oberflächenanlage mit Büros und Umschlagplatz kann bis zu fünf Kilometer weit entfernt vom eigentlichen Tiefenlager liegen. Dies habe das Bundesamt für Energie (BfE) der Regierung am 2. März mitgeteilt, wie der Baselbieter Energiedirektor Jörg Krähenbühl (SVP) gestern sagte.

90 000 Kubikmeter. Details, etwa die Grösse und Art des geplanten Endlagers, kannte Krähenbühl gestern noch keine, er müsse sich zunächst genauer informieren, sagte er. Doch gemäss Michael Aebersold, Leiter Sektion Entsorgung Radioaktive Abfälle beim BfE, würden in diesem 90 000 Kubikmeter grossen Tiefenlager schwach und mittel aktive Abfälle entsorgt. Zu stehen käme es irgendwo im Raum zwischen Trimbach (SO), Stüsslingen, Gränichen und Kölliken (AG). Den definitiven Standort innerhalb dieses Gebietes wird der Bundesrat erst 2011 nach etlichen Bohrungen und Sicherheitsprüfungen entscheiden. Erst danach werde sich weisen, wo der Endlagereinstieg praktikabel wäre.

Weil der Kanton Baselland neu so direkt involviert ist, arbeiten Regierungsvertreter jetzt im "Ausschuss der Kantone" mit, der den Bund im Auswahlverfahren für den Endlagerstandort begleitet. Ferner nimmt der Kanton Einsitz in den Arbeitsgruppen "Raumplanung", "Sicherheit Kantone" sowie "Information und Kommunikation". Die Regierung habe sich einstimmig dafür entschieden, hier mitzumachen. "Wir müssen dabei sein, um zu wissen, was läuft - und damit wir uns rechtzeitig wehren können", sagte Krähenbühl. Dieser Moment ist seiner Meinung nach aber erst dann gegeben, wenn der Bundesrat entschieden hat, welcher der sechs Standorte konkret infrage kommt für das Endlager. > Seiten 2, 21

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Nahes Endlager überrumpelt Politik

SP und Grüne wollen ab sofort dagegen kämpfen, FDP und SVP möchten abwarten

Denise Battaglia, Susanna Petrin

Laut Kantonsverfassung muss sich die Regierung gegen ein Endlager in der Nachbarschaft wehren. Nun könnte ein solches sogar bis ins Kantonsgebiet reichen. Energiedirektor Jörg Krähenbühl (SVP) möchte abwarten, bis die Pläne konkret sind. Seine Parteikollegen und FDP stimmen zu - nicht so Links-Grün.

Das Atomendlager rückt näher, wortwörtlich: Wie die Baselbieter Regierung gestern informierte, könnte der Einstieg in das Lager am Jura-Südfuss auf Oberbaselbieter Boden zu stehen kommen. Das Gebiet (siehe Grafik) ist eines von sechs möglichen Endlager-Standorten für schwach bis mittel aktive Abfälle, das vom Bund geprüft wird. Der Eingang dazu kann bis zu fünf Kilometer entfernt vom eigentlichen Tiefenlager stehen; das heisst infrage kämen auch Eptingen, Läufelfingen, Häfelfingen, Zeglingen und Oltingen.

Zwar spricht die Distanz eher gegen die Baselbieter Standorte, aber, wie Michael Aebersold, Leiter Sektion Entsorgung Radioaktive Abfälle beim Bundesamt für Energie sagt: "Falls ein perfekter Ort im Kanton Baselland dafür gefunden würde und dieser sich dafür starkmachte, dann wäre ein Einstieg im Oberbaselbiet gut möglich."

Anti-Akw-Artikel

Die Kantonsverfassung erteilt der Baselbieter Regierung den gegenteiligen Auftrag: Nämlich darauf hinzuwirken, "dass auf dem Kantonsgebiet oder in der Nachbarschaft keine Atomkraftwerke und (…) Lagerstätten für mittel bis hoch radioaktive Rückstände errichtet werden". Regierungsrat Jörg Krähenbühl ist sich dessen wohl bewusst, seiner Meinung nach steht dieser Auftrag aber in einem Widerspruch zum Atomgesetz auf Bundesebene. Dieses heble die Kantonsverfassung ein Stück weit aus. Und am Ende werde ohnehin der Souverän darüber abstimmen.

Die Regierung hat von nun an Einsitz in diverse Gremien, die das Prozedere rund um die Standortwahl begleiten. Sich wehren gegen ein Lager am Jura-Südfuss (oder am Bözberg) möchte sie sich aber gemäss Krähenbühl erst, "wenn die Auswahl konkret feststeht".

Überrumpelt von der Mitteilung, dass das Baselbiet vom Endlager am Rande betroffen sein könnte, zeigten sich die Politiker von links bis rechts. Davon sei nie die Rede gewesen, sagt SP-Landrat Ruedi Brassel. "Wir werden uns sicher mit allen Mitteln dagegen wehren." Auch wenn die Standortfrage Bundessache sei, seien bereits einige Endlagerpläne am Widerstand von Politik und Bevölkerung gescheitert. Auch Philipp Schoch, Präsident der Baselbieter Grünen, will Widerstand markieren. Seine Partei werde "sicher" und frühzeitig gegen diese Pläne ankämpfen.

Kritisch prüfen

Die weiteren Schritte abwarten wollen SVP und FDP, obwohl auch sie von einem Lager am Jurasüdfuss nicht "begeistert" wären, wie SVP-Fraktionspräsident Thomas de Courten sagt. Doch er wolle zuerst die Gründe, die für den vorgeschlagenen Standort sprechen, erfahren. De Courten hält nichts davon, das Problem zwischen den Kantonen hin und her zu schieben. "Tatsache ist: Irgendwo braucht es ein Endlager." Letztlich müsse die gesamtschweizerisch beste Lösung gefunden werden. "Und wenn nun der Bund eine neue Jura-Südfussvariante ins Spiel bringt, müsse man diese kritisch prüfen - wie alle anderen auch." Ähnlich argumentiert FDP-Fraktionspräsident Daniele Ceccarelli. Auch er ist gegen einen vorsorglichen Widerstand, zumal vieles noch gar nicht konkret sei: "Wie der Einstieg genau aussehen wird und was sich für das Baselbiet daraus ergibt, ist noch unklar." Er findet es vor allem wichtig, dass die Regierung bei der Planung mitreden könne.

Kurzfristig keine Gefahr

Nicht erstaunt ob der Jurasüdfuss-Variante ist Leo Scherer, Atomfachmann bei Greenpeace. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) erachte den Opalinuston für das beste Gestein, um radioaktive Abfälle zu lagern. Und im Jura gebe es vermutlich genügend grosse Opalinustonschichten, um ein solches Lager ins Auge fassen zu können. Vor dem Endlager müssten sich weder die jetzige noch die nächsten zwei Generationen fürchten. "Das Problem sind die nächsten paar Tausend Jahre", so Scherer. "Zu sagen, die Abfälle seien sicher gelagert, ist einigermassen verwegen." Gerade dies ist der Hauptgrund für Philipp Schoch, sich von der Atomenergie langsam zu verabschieden. "Niemand kann mit gutem Gewissen langfristig Sicherheit garantieren."

> Tageskommentar Seite 2

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Krähenbühl gibt Mandat bei EBM ab

Interessenkonflikt. Regierungsrat Jörg Krähenbühl lässt sein Verwaltungsratsmandat beim Energiekonzern Elektra Birseck Münchenstein (EBM) per Mitte Jahr auslaufen. Das sagte er gestern - ohne aber einen Grund zu nennen. Vor allem links-grüne Politiker hatten ihm vorgeworfen, dass er als VR-Mitglied der atomfreundlichen EBM in einem Interessenkonflikt stünde. Krähenbühl wehrte sich gegen diesen Vorwurf. Offenbar hat er dem Druck nun aber doch nachgegeben.  spe

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Tageskommentar

Atommüll ist eine Tatsache

David Thommen

Beide Basel haben sich stets gegen Atomenergie gewehrt. So gesehen entbehrt die Nachricht, wonach der Eingang zu einem neuen Atomendlager auf Baselbieter Boden zu liegen kommen könnte, nicht der Ironie.

Ganz so ironisch ist die Geschichte allerdings nicht. Baselland wehrt sich zwar mit einem Verfassungsauftrag im Rücken dagegen, dass Atomanlagen in Kantonsnähe gebaut werden, speist selber aber Atomstrom in grossen Mengen in seine Netze. Der strahlende Müll wurde also mitverursacht. Das Baselbiet ist daher nicht in der Position, sich mit Hinweis auf die Verfassung um die Frage der Endlagerung foutieren zu können. Der Müll ist da, jetzt muss er so sicher wie möglich aufbewahrt werden.

Zweifel, ob der Jurasüdfuss als Endlagerstätte der beste Ort ist, sind allerdings erlaubt. Vorhersagen, welche Kapriolen das noch junge Juragebirge in den nächsten paar Hunderttausend Jahren machen wird, sind nicht zuverlässig möglich. Zudem ist es schwer zu verstehen, weshalb an verschiedenen Standorten in der Schweiz für unterschiedlich stark strahlendes Material eigene Lager gebaut werden sollen. Ein Zentrallager wäre einleuchtender. Apropos: In der EU wird über ein solches Zentrallager nachgedacht. Es wäre politisch zwar nicht die feinste, je nach Standortgüte aber dennoch die beste Lösung für die Schweiz, sich in dieser Frage der EU anzuschliessen. Für die Endlagerung muss der beste Standort gefunden werden. Dieser befindet sich nicht zwingend in der Schweiz.

Für den Kanton Baselland wäre es derweil angezeigt, all seine Energie dafür zu verwenden, dass bald kein strahlender Müll mehr produziert wird.

 david.thommen@baz.ch

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GIPFEL-SOLI-NEWS 17.3.09
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gipfelsoli.org/Newsletter 17.3.09

17.3.2009 Strasbourg/ Baden-Baden -- London

- Links NATO 2009
- LEGAL CHEAT SHEET - MANIF /ACTIONS NATO COUNTER-SUMMIT - 2009
- Strasbourg Legal Team Charter
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Mehr: http://www.gipfelsoli.org/Newsletter/6330.html