MEDIENSPIEGEL 22.4.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (tojo, DS)
- JA! gegen Nause-Vorschläge
- Bund über Kapo-Opfer
- Progr: Umstrittene Abstimmungsbotschaft
- Koda: Heroinabgabe rege genutzt
- Harte Droge Nikotin
- SVP BS droht Regierung mit Bürgerwehr
- "Eidgenoss" wird aus Verwahrung entlassen
- Rabe-Info 22.4.09
- Interview zu "Socialisme ou Barbarie"
- Nachbetrachtungen No Nato 2009
- Gipfel-Soli-News 21.4.09
- Einsichtsrecht AKW Mühleberg-Akten
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REITSCHULE
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Mi 22.04.09
19.00 Uhr - SousLePont - Türkei
Spezialitäten
Do 23.04.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Hinterhof-Lounge
goes Karaoke Vol.3
20.30 Uhr - Kino - UNCUT: i can't
think straight, S. Sarif, GB 2008, OV/d, 82min, dvd
21.00 Uhr - Dachstock - Firewater
USA/TUR/IND/ISR - Folk/Punk/World
Fr 24.04.09
20.30 Uhr - Tojo - Auawirleben:
Das Heulen des Hundes von Cuckoos, Basel Danach Publikumsgespräch
21.00 Uhr - Frauenraum - TanzBar,
Gesellschaftstänze & Disco. Mit Crashkurs ab 19.15 Uhr
21.00 Uhr - Kino - Tangos - el Exilo
del Gardel, F.E. Solanas, Arg 1985, OV/df, 119min, 35mm
21.00 Uhr - Dachstock - Ruthless Productions & Dachstock present: Hatesphere DK Six Reasons To Kill DE Bloodwork DE Sic FO --
Trashmetal/Deathmetal
Sa 25.04.09
20.30 Uhr - Tojo - Auawirleben:
Das Heulen des Hundes von Cuckoos, Basel
21.00 Uhr - Kino - Tango Lesson, S.
Potter, GB/F 1996, OV/DF, 100min, 35mm
22.00 Uhr - Dachstock - Mardi Gras.BB
Hazelwood/DE & Puts Marie Hazelwood/CH - Trümmerblues/Jazz
Crime/Nightmare-Gypsy-Swing
So 26.04.09
13.00 Uhr - Münsterplatz - "Kein
Tschernobyl in Mühleberg!" feat. by Mundartisten
21.00 Uhr - Dachstock - Thau I/CH:
Sabina Meyer, Hans Koch, Paed Conca, Fabrizio Spera
Infos: www.reitschule.ch
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kulturagenda.be
22.4.09
"Hausprobe" im Tojo Theater
Kulturkritik einmal anders: Fünf Freaks aus einer Kleinstadt in
Kentucky rocken mit ihrer Anarchocombo gegen die Dummheit der
Menschheit an. Das Stück lebt von (pseudo-)exzentrischen Figuren
und
stützt sich auf die "bühnenfremden" Texte des Romans "Freaks"
von
Ex-Punkrocker Joey Goebel.
Tojo Theater, Bern. Mo., 27.4., und Di., 28.4., 20.30 Uhr,
anschliessend Publikumsgespräch
--
Auawirleben - zeitgenössisches Theatertreffen
Das Festival Auawirleben findet 2009 zum 27. Mal statt. Gezeigt werden
15 Produktionen aus der Schweiz, Deutschland und Belgien. Die über
40
Vorstellungen finden statt in der Dampfzentrale, im Schlachthaus
Theater, im Tojo Theater, in der Berner Altstadt, im Zentrum Paul Klee,
in den Vidmarhallen, im Restaurant zur Alten Post und im Progr. Die
Veranstalter rechnen mit rund 2500 Besucherinnen und Besuchern. Das
Budget des Festivals beträgt 450 000 Franken.
23.4. bis 3.5., Bern
Diverse Spielorte
http://www.auawirleben.ch
--
Firewater im Dachstock
Tod Ashley zündet das Feuer bei seiner Band. Deren Personal
lässt sich
zwar nicht aber Ashleys Sarkasmus, der selbst neuen stilistischen
Welten trotzt.
Globales Destillat
Wenn der Begriff "Weltmusik" nicht so hartnäckig ethnokitschig
müsste
man ihn für Firewater einführen. Für die Band, die uns
im Dachstock
Folk-Rock-Reise rund um den Globus mitnimmt.
Brr! und Ahh! Es ist ein wahrlich hochprozentiges Gemisch, das
Firewater uns da einflösst. Allerdings ohne Katergefahr: Der
US-amerikanische Sänger- Bassist-Songwriter Tod Ashley und seine
wechselnden Mitarbeiter schenken Klänge aus vielerlei Flaschen
leichtfüssig ins Cocktailglas - wo die Musik einen Bossa wirbelt,
der
mit etwas Punk- Kohlensäure aufgeschäumt wurde. Bald tanzen
einem die
aufsteigenden Blasen auf der Nase herum, bevor sie mit einem sanften
"Plopp" platzen und sogleich überraschende Duftnoten
verströmen, wie
wir sie zuletzt auf einem orientalischen Gewürzmarkt gerochen
haben.
Oder wie wir sie uns vorstellen, wenn wir einen Bollywood-Film schauen.
Musik, die uns auf Trab hält, denn schon nach dem nächsten
Takt wartet
ein neues Destillat von einer anderen Destination dieser musikalischen
Weltreise.
Einen Koffer voller Souvenirs
Vor fünf Jahren veröffentlichte die Band ein Album,
angeschrieben mit
einem Titel, der alles über den Inhalt verriet: "Songs We Should
Have
Written". Nach dieser Coverplatte wurde es ruhig um die Band. Wenn wir
nun das neuste Firewater-Album, "The Golden Hour", hören, sind wir
keinen Moment lang erstaunt zu erfahren, dass Tod Ashley in der
Zwischenzeit auf ausgedehnten Reisen war. Während Jahren hielt er
sich
im Nahen und Mittleren Osten auf, sog in Indien, Pakistan, der
Türkei
und Israel viel Musik auf und brachte einen Koffer voller
Klangsouvenirs nach Hause, von denen er kein einziges weggeworfen zu
haben scheint. Dazu hält Ashley seine Wurzeln nicht zurück;
Stahlsaitengitarre des ehemaligen Rockers kommt zum Zug. sie, sondern
die ganzen machen deutlich: Da ist der seine westliche Herkunft
verheimlichen will. Trotz Anleihen aus dem orientalischen trotz einem
Schuss Südamerika paar Spritzern Indien: Ashley Mitmusiker sehen
auf
Ethnokitsch nicht einmal Diesen Frühling sind (Drums), Jaro Milko
(Gitarre), Singh (Perkussion) Brian Posaune) und Adam Scheflan der
Partie.
Der Sarkasmus hat überlebt
In früheren Jahren war gradliniger. Punk-Folk hiess damals.
Mehrstimmige, Nummern, die an die Qualitäten der Ärzte
erinnerten. der
interkontinentalen das neue Album kein den Folkbegriff lediglich und
von seinen Vorläufern Sarkasmus bezogen, der sich zieht. Irgendwie
erinnert Stimme von Tod Ashley an McCreas von Cake. Nicht
Hinhören,
aber beim insbesondere beim starken eröffnet sich eine
Seelenverwandtschaft der Charismas.
Dachstock, Bern
Do., 23.4., 21 Uhr
http://www.dachstock.ch
--
Thau-Plattentaufe im Dachstock
Kategorisierungen interessieren überhaupt nicht. Wenn die Gruppe
Thau
mit der Sängerin Sabina Meyer (Bild) auf der Bühne steht,
geht es nur
noch um den kollektiven Prozess der Musiksuche. Seit 2005 ist das
Improvisationsquartett auch international unterwegs.
Dachstock Reitschule, Bern. So., 26.4., 21 Uhr
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SAUBER-NAUSE
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Bund 22.4.09
Die JA wehrt sich gegen Nauses Vorschläge
Stadt Bern Vorgestern zog Reto Nause Bilanz über seine ersten 100
Tage
als Berner Gemeinderat. Die Junge Alternative (JA) zeigt sich ob der
Vorschläge, die der CVP-Politiker in diesem Zusammenhang
äusserte,
nicht erfreut, wie sie gestern per Pressecommuniqué mitteilte.
Nause
forderte an seiner 100-Tage-Pressekonferenz etwa die Ausdehnung des
Bettelverbots und die Installation von Überwachungskameras an
neuralgischen Punkten. Gegen beide Massnahmen will sich die Junge
Alternative wehren. Es handle sich lediglich um
"Symptombekämpfung, die
zu Ausgrenzung führt", schreibt die JA. (pd)
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Berner Rundschau 22.4.09
Stadt Bern Kritik an Nauses Sicherheitsvorschlägen
Die Pläne des neuen Berner Sicherheitsdirektors Reto Nause, mit
einem
ausgeweiteten Bettelverbot und Videokameras das Sicherheitsgefühl
in
Bern zu heben, stösst bei der Jungen Alternative (Ja) auf
Unverständnis: Die vom CVP-Gemeinderat vorgeschlagenen Massnahmen
(vgl.
gestrige Ausgabe) "zeigen einzig die Unfähigkeit vieler Politiker,
Probleme in ihren Ursachen zu erkennen und zu lösen". Die Ja
fordert
dagegen Massnahmen, die nicht zu "Überwachung und Ausgrenzung"
führten.
(sat)
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JA! 21.4.09
Mit Bettelverbot und Überwachungskameras gegen Unfähigkeit
Nach rund 100 Tagen als Sicherheitsdirektor zieht Reto Nause Bilanz.
Seine Ziele sind ambi-titiös, die Lösungswege dahin weder
phantasievoll
noch wirksam.
Das Bettelverbot soll ausgedehnt werden, um die organisierte Bettelei
zu unterbinden, obwohl der Stadtrat ein solches mehrere Male, zuletzt
im März, abgelehnt hat und das Bettelverbot am Bahnhof gezeigt
hat,
dass sich damit keine Probleme lösen lassen. Organisierte Bettelei
kann
nur überleben, solange Personen gezwungen sind, sich darauf
einzulassen. Ihr Leben ist kein Zuckerschlecken und bestimmt würde
jede/r von ihnen liebend gerne ein anderes Leben führen, als Tag
für
Tag Menschen anzubetteln. Statt einfach zu verbieten, müssen wir
es
unmöglich machen, dass Menschen keine andere Option ausser Betteln
bleibt.
Vergessen wir auch nicht, dass es eine Illusion ist, mit einem
Bettelverbot nur den organisier-ten Banden das Handwerk gelegt werden
kann. Die Aussage Nauses (siehe BZ vom 21.4.2009), dass das
Bettelverbot nicht dazu führen soll, jede/n zu bestrafen, die/der
jemanden um einen Franken bittet, ist deshalb mehr als absurd.
Bekämpfen wir also nicht die Bettelei, bekämpfen wir die
Armut!
Eine weitere Massnahme, die Reto Nause treffen will, ist die
Installation von Überwachungs-kameras, sobald die kantonalen
Ausführungsbestimmungen für die Videoüberwachung des
öffentlichen
Raumes erlassen sind. Mit Videokameras wird jedoch Sicherheit bloss
vorgegau-kelt, Übergriffe lassen sich damit nicht verhindern.
Zugleich
entsteht ein neues Problem: Wir werden in unserem Alltag
überwacht,
persönliche Daten erfasst. Eine Garantie, dass diese Daten
nicht
weiterverwendet oder missbraucht werden, gibt es keine.
Die Junge Alternative JA! wehrt sich entschieden gegen diese
vorgesehenen Massnahmen. Sie zeigen einzig die Unfähigkeit vieler
PolitikerInnen Probleme in ihren Ursachen zu erkennen und zu
lösen.
Wehren wir uns gegen eine Symptombekämpfung, die zu Ausgrenzung
und
Überwachung führt.
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POLIZEI-BRUTALITÄT
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Bund 22.4.09
Vorwurf des Rassismus
Ein Schweizer afrikanischer Herkunft beschuldigt die Berner
Kantonspolizei
Ein 27-jähriger Mann wird von Unbekannten verprügelt. Seine
Anzeige
nimmt die Berner Kantonspolizei aber nicht entgegen, sondern
beschuldigt ihn des Drogenkonsums. Die Polizei sieht den Fall anders.
Markus Dütschler
Der Vorfall, über den in der aktuellen "Beobachter"-Nummer
berichtet
wird, soll sich in Bern am 18. Mai 2008 frühmorgens abgespielt
haben.
Mess Barry, der im "Beobachter" vor der Polizeikaserne am
Waisenhausplatz posiert, wird auf dem Weg nach Hause von jungen
Männern
mit Baseballschlägern verprügelt. Sanitäter bringen ihn
ins
Tiefenauspital.
Polizei beschuldigt das Opfer
Als er auf dem Posten eine Anzeige gegen die Schläger aufgeben
will,
gehen die Polizisten aber laut "Beobachter" nicht darauf ein, sondern
führen bei Barry einen Test durch, begleitet von rassistischen
Äusserungen. "Ich habe Hilfe gesucht, aber plötzlich war ich
der
Kriminelle", wird Barry zitiert. Der Test weist Spuren von Kokain nach.
Barry beteuert, nie Drogen konsumiert zu haben. Er wird nach Hause
entlassen, bekommt aber eine Anzeige wegen Drogenkonsums. Eine Klage
gegen die Schläger reicht er nicht ein, da er "das Vertrauen in
die
Polizei verloren" habe. Ein Drogentest bei Barrys Hausarzt gibt
keinerlei Hinweise auf Drogenkonsum.
Der 27-jährige Barry stammt aus Guinea. 1998 kam er in die
Schweiz.
1999 heiratete er eine Schweizerin, und im Jahr 2000 kam seine Tochter
zur Welt. Seit zehn Jahren arbeitet Barry; im Jahr 2004 erhielt er das
Schweizer Bürgerrecht. Laut "Beobachter" ist Barry SP-Mitglied.
Rassistische Bemerkungen
Laut "Beobachter" gerät Barry am 27. September 2008 in eine
Kontrolle
der Kantonspolizei, wird zu Boden gedrückt und in Handschellen
gelegt.
Wieder fallen rassistische Bemerkungen, er wird geschlagen und
getreten. Ein Drogenschnelltest fällt positiv aus. Barry wird
wegen
Drogenmissbrauchs verzeigt und bekommt eine Anzeige wegen Bedrohung von
Beamten. Wieder lässt sich Barry unmittelbar danach bei einem Arzt
testen, und erneut fällt der Test negativ aus. Barry wiederum
zeigt
zwei Polizisten an.
Auf Anfrage sagt die Kantonspolizei, die Schilderungen der beteiligten
Polizisten wichen "wesentlich von der Darstellung von Herrn M. ab".
Auch aus den Akten ergebe sich "ein anderes Bild von dem
tatsächlich
Vorgefallenen".
Polizei: "Laufendes Verfahren"
Bei Verdacht auf Drogenmissbrauch - ein Offizialdelikt - müsse die
Polizei den Sachverhalt abklären. Im Mai 2008 seien die
Untersuchungsbehörden nicht auf den Vorwurf des Kokainkonsums
eingetreten, da sich die Tests bei der Polizei und beim Hausarzt
widersprochen hätten. Somit sei der Konsum "nicht unwiderlegbar
nachgewiesen" worden. Barry habe das Resultat des Tests bei der Polizei
bei Bekanntgabe nicht bestritten.
Zu den rassistischen Äusserungen sagt die Polizei, sie dürfe
und könne
wegen des laufenden Verfahrens dazu nicht Stellung nehmen. Falls aber
solche Bemerkungen tatsächlich gefallen sein sollten,
widerspräche dies
sämtlichen Dienstanweisungen: Rassistische Aussagen würden
von der
Polizei "selbstverständlich nie toleriert".
Der Mahsan-Test zum Nachweis von Drogenkonsum gilt in Fachkreisen bei
spontanen Kontrollen als zuverlässig. Kann sich ein Proband aber
auf
einen Test vorbereiten, so sind laut Experten Manipulationen durchaus
möglich.
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PROGR
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BZ 22.4.09
Progymnasium
Umstrittene Botschaft
Die Botschaft zur Abstimmung über das ehemalige Progymnasium ist
da. Sie ist von Vorwürfen begleitet: Sie sei unausgewogen.
Die dieser Tage in die Berner Briefkästen vertragene
Abstimmungsbotschaft stelle zwei ungleiche Projekte zum ehemaligen
Progymnasium als gleichwertig dar. Dies beanstandet SVP-Stadtrat Peter
Bernasconi. In seiner hängigen Beschwerde ist dies eine der
Stossrichtungen. Beispielsweise könne die als Sicherheit
dargestellte
Heimfallklausel der Künstlerinitiative "Pro Progr" zum Pferdefuss
werden. Die Stadt könnte nicht nur das Haus, sondern auch die
Schulden
erben, wenn die Trägerstiftung insolvent würde. Zudem berge
die - zwar
offengelegte - Unsicherheit in der langfristigen Finanzierung das
Risiko, dass die Sanierung des Gebäudes und der Denkmalschutz
nicht
gewährleistet werden könnten. Bernasconi zweifelt immer noch
daran,
dass "Pro Progr" die vom Stadtrat gestellten Bedingungen erfüllt.
So
fehlten sowohl eine Finanzierungs- wie auch eine
Ausführungsgarantie.
Die Investorin des Siegerprojekts "Doppelpunkt" müsse dies zwar
nicht
leisten. Doch der Stadtrat habe dies verlangt, als er am 6.November der
Künstlerofferte eine Chance einräumte.
Unerfüllte Bedingungen
Schliesslich komme zu wenig heraus, wo sich die Unterschiede bei den
Investitionen zeigten. Bei "Doppelpunkt" flössen 24,5 Millionen,
bei
"Pro Progr" nur 8 Millionen Franken. "Die Sanitäranlagen und die
Erdbebensicherheit sind bei ‹Pro Progr› zum Beispiel nicht einbezogen",
führt Bernasconi aus.
Wie abstimmen?
Michael Köpfli, GLP-Stadtrat und Befürworter von "Pro Progr"
hat kein
Problem mit der Darstellung der beiden Projekte. Aber auch er hat einen
Vorbehalt bei der Formulierung der Abstimmungsfrage: "Der Stadtrat hat
Parolen zu einer Variantenabstimmung gefasst, die Botschaft sieht nun
offenbar eine Alternativabstimmung vor." Dies trotz Köpflis
Intervention. Für Köpfli ein "äusserst
fragwürdiges" Vorgehen.
cab
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HEROINABGABE
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Bund 22.4.09
Kontrollierte Abgabe von Heroin rege genutzt
Stadt Bern Die öffentliche Stelle Koda (Kontrollierte
Drogenabgabe) in
Bern hat den Jahresbericht 2008 veröffentlicht. Wie diesem zu
entnehmen
ist, waren die 210 Behandlungsplätze zur ambulanten
intravenösen
Heroinabgabe im vergangenen Jahr zu 95 Prozent ausgelastet. Die
verbleibenden 5 Prozent lassen die Möglichkeit offen, ohne Verzug
auch
neue drogenabhängige Patientinnen und Patienten aufzunehmen.
Gemäss dem
Jahresbericht hat das Durchschnittsalter von neu hinzukommenden
Patienten zugenommen.
Stark beanspruchte Pflegeheime
Im Vergleich zum Vorjahr mussten mehr Patienten zur stationären
Heroinbehandlung in ein Pflegeheim überführt werden.
Gemäss
Koda-Betriebsleiterin und GFL-Grossrätin Barbara Mühlheim
hatte sich
deren Gesundheitszustand derart verschlechtert, dass eine ambulante
Behandlung nicht mehr durchgeführt werden konnte. Wie
Mühlheim betont,
sei die Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen sehr gut: Verschiedene
Übergangs- und Langzeitpflegeheime zeigten sich bereit, die
Koda-Patienten aufzunehmen - vor allem auch dank dem "intensiven
Coaching", welches die Koda den betroffenen Pflegeteams anbiete. Die
Anzahl der stationären Behandlungstage in Pflegeheimen stieg
innerhalb
eines Jahres um bis zu 50 Prozent.
Dem Jahresbericht zufolge hat die Hälfte der Koda-Patienten im
Jahr
2008 durch spezielle Arbeitsprojekte zu einer geregelten Tagesstruktur
gefunden. 22 Prozent seien gar auf dem offenen Arbeitsmarkt tätig
gewesen. Allerdings bestritten immer noch zwei Drittel der Patienten
ihren Lebensunterhalt durch die Sozialhilfe.
30 anstatt 215 Kilogramm Heroin
Um die positiven Auswirkungen ihrer Arbeit herauszustreichen, hat die
Koda ein kleines Rechenspiel gemacht: 2008 wurden in der Koda 30
Kilogramm Heroin unter medizinischer Kontrolle verabreicht. Die Kosten
dafür beliefen sich auf 510000 Franken. Zur Erzielung der gleichen
Wirkung hätten die 202 Patienten insgesamt 215 Kilogramm
"Gassenheroin"
zu einem Preis von 12,65 Millionen Franken einkaufen müssen. Auf
den
einzelnen Patienten heruntergerechnet, hätte dies bedeutet, dass
jeder
65000 Franken für seine Sucht hätte aufwenden müssen.
Dieser Betrag
wäre gemäss Koda sonst nur durch Kriminalität,
Drogenhandel oder
Prostitution aufzutreiben gewesen. (kvm)
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NIKOTIN
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NZZ 22.4.09
Forschung und Technik (ft)
Nikotin verändert das Gehirn ähnlich wie harte Drogen
Süchtiges Verhalten als Folge von Störungen im Dopaminsystem
Obwohl sich die Mehrheit der abhängigen Raucher von ihrem Laster
befreien möchten, gelingt es den wenigsten, aus eigener Kraft auf
Dauer
abstinent zu bleiben. Nach neueren Befunden könnte das daran
liegen,
dass Nikotin das Gehirn stärker verändert, als man bisher
annahm.
Normalerweise wird das neuronale Belohnungsnetzwerk, das sich über
weite Teile des Mittel- und Vorderhirns erstreckt, durch
alltägliche
sinnliche Freuden wie Nahrungsaufnahme oder sexuelle Erregung
aktiviert. Es erfüllt damit als evolutionär alter Mechanismus
überlebenswichtige Funktionen. Nikotin hat mit anderen
suchterzeugenden
Substanzen gemein, dass es in diesem mesolimbischen Belohnungssystem
des Gehirns die Spiegel des Neurobotenstoffs Dopamin markant
erhöht -
ein Vorgang, der letztlich mit angenehmen Empfindungen einhergeht. Doch
während die Dopaminspiegel sich in natürlichen Situationen
nur
kurzfristig erhöhen und auf rasch aufeinanderfolgende gleichartige
Reize mit der Zeit immer weniger ansprechen, führen
Suchtsubstanzen
jedes Mal zu einem lang anhaltenden Anstieg. Die intensivste Wirkung
entfalten harte Drogen: Kokain erhöht die Dopaminausschüttung
auf das
Tausend-, Nikotin dagegen "nur" auf das Hundertfache.
Aktivierung des Belohnungssystems
Auch wenn alle Suchtsubstanzen letztlich auf das Belohnungssystem
Einfluss nehmen, geschieht das auf unterschiedlichen Wegen. Viele
profitieren dabei von ihrer strukturellen Ähnlichkeit mit
körpereigenen
Wirkstoffen. Nikotin bindet im Gehirn an Rezeptoren, die eigentlich
für
einen der wichtigsten natürlichen Neurotransmitter - das
Acetylcholin -
vorgesehen sind. Ein bestimmter Typ solcher Nikotinrezeptoren findet
sich in den Membranen Dopamin-erzeugender Nervenzellen gerade in jenem
Teil des Mittelhirns, der als Eingangspforte zum Belohnungssystem
dient. Werden diese Neuronen durch Nikotin stimuliert, schütten
sie
über ihre Fortsätze in verschiedenen Hirnregionen Dopamin
aus: unter
anderem im Nucleus accumbens, der im Belohnungsnetzwerk eine
Schlüsselstellung einnimmt.
Die Reaktionskette vom Nikotinkonsum bis zur Freisetzung von Dopamin
verläuft blitzschnell. Innerhalb weniger Sekunden gelangt das
Nikotin
beim Rauchen über die Blutbahn ins Gehirn. Bereits nach dem ersten
Lungenzug besetzt es an den Dopaminneuronen des Belohnungsnetzwerks 33
Prozent, nach dem Rauchen einer ganzen Zigarette sogar 95 Prozent aller
Nikotinrezeptoren. Es gelingt dem Nikotin also, das Belohnungssystem
regelrecht zu übernehmen.
Solche akuten Wirkungen von Nikotin auf das Dopaminsystem sind zwar
schon länger bekannt, doch über langfristige Effekte weiss
man erst
wenig. Für andere Suchtmittel liess sich in den letzten Jahren
zeigen,
dass chronischer Konsum mit der Zeit die Hirnchemie verändert. Zum
Beispiel ergaben Positronen-Emissions-tomografische Untersuchungen
(PET), dass bei Kokain-, Heroin- und Amphetaminabhängigen wie auch
bei
Alkoholikern die Dichte der Dopaminrezeptoren im Belohnungssystem
gegenüber gesunden Personen markant verringert ist. Die reduzierte
Rezeptordichte bleibt oft auch nach monatelanger Abstinenz bestehen.
Letztes Jahr hat eine PET-Untersuchung ähnliche Effekte erstmals
auch
für Nikotin belegt. Bei abhängigen Rauchern fanden sich in
Teilen des
Belohnungszentrums signifikant weniger Dopaminrezeptoren als bei
Nichtrauchern, und auch in diesem Fall wurde die reduzierte
Rezeptordichte bei Abstinenz nicht sofort wieder nach oben korrigiert.
Das ständige, durch chronischen Suchtmittelkonsum ausgelöste
Dopamin-Bombardement scheint also im Gehirn die Empfangseinheiten
für
Dopamin zu reduzieren und damit die Reizschwelle für die
Aktivierung
des Belohnungssystems zu erhöhen. Dieser Schwellenanstieg
dürfte einer
der Gründe dafür sein, dass Abhängige mit der Zeit immer
höhere Dosen
des jeweiligen Suchtmittels benötigen, um belohnende Effekte zu
erzielen. Schliesslich dient die Droge nur noch dazu, negative
Empfindungen zu vermeiden. Darüber hinaus verändert
ständiger
Suchtmittelkonsum gemäss Untersuchungen mit funktioneller
Magnetresonanz auch die neuronale Aktivität in Regionen des
Vorderhirns, die für die Impulskontrolle und die Motivationslage
zuständig sind. Solche Veränderungen dürften wesentlich
dazu beitragen,
zwanghaftes Verhalten zu etablieren, und auch eine Erklärung
dafür
bieten, dass viele Suchtkranke noch lange nach einer erfolgreichen
Entwöhnung ein unstillbares Verlangen (Craving) nach der
jeweiligen
Substanz verspüren und dadurch rückfällig werden
können.
Kein "Glückshormon"
Auch Lernvorgänge spielen für die Aufrechterhaltung
süchtigen
Verhaltens eine zentrale Rolle. Ähnlich wie Tiere, die wiederholt
nach
einem bestimmten Signal eine Belohnung erhalten, mit der Zeit lernen,
bereits auf das Signal anzusprechen, und schon darauf mit erhöhter
Dopaminausschüttung reagieren, lernt auch der Mensch, bestimmte
Situationen oder Tätigkeiten mit dem belohnenden Effekt einer
Verhaltensweise - etwa einem Drogen-Kick - zu assoziieren. Bei
Alkoholikern kann bereits das Knallen eines Korkens, bei Rauchern der
Anblick eines Feuerzeugs das Craving auslösen. Bei
Kokainsüchtigen,
denen im Rahmen einer Studie ein Film mit Kokainkonsumenten gezeigt
wurde, schnellte im Gehirn der Dopaminspiegel in die Höhe,
während die
Probanden gleichzeitig ein unstillbares Verlangen nach der Droge
verspürten.
Diese und viele weitere Befunde legen nahe, dass Dopamin weniger als
direkter Mittler euphorischer Gefühle - also nicht als
"Glückshormon" -
fungiert, wie früher angenommen wurde, sondern viel eher die
Erwartung
einer Belohnung widerspiegelt. Je grösser die erwartete Belohnung
beziehungsweise die Aussicht, dass sie "die Dinge besser macht", desto
stärker das Dopaminsignal und desto tiefer die Einprägung
dieses
Zusammenhangs im Gehirn. Fällt die Belohnung dann geringer aus als
erwartet, kann das gesunde Gehirn seine Reaktion rasch korrigieren. Bei
Suchtkranken scheint dieser Anpassungsprozess aus dem Ruder zu laufen:
Einmal erlernte Auslösersignale wie der Anblick eines Feuerzeugs
lösen
selbst dann ein Verlangen aus, wenn die persönliche Erfahrung
längst
gezeigt hat, dass der Konsum des Suchtmittels die Dinge nicht wirklich
besser macht.
Nicht alle Menschen sind gleichermassen gefährdet, von Nikotin
oder
anderen Suchtmitteln abhängig zu werden. Im Falle von Nikotin
lassen
Zwillingsstudien vermuten, dass die Anfälligkeit zu etwa 50
Prozent
erblich bedingt ist. Auch wenn man die Grundlagen dieser Veranlagung
noch nicht im Detail versteht, scheint klar zu sein, dass dabei mehrere
Gene zusammenwirken, von einem einzigen "Rauchergen" also nicht die
Rede sein kann. Unter anderem dürften Erbanlagen beteiligt sein,
die
für Dopaminrezeptoren codieren. Einige Anhaltspunkte sprechen
dafür,
dass erblich bedingte Unterschiede der Rezeptordichte im
Belohnungszentrum die Anfälligkeit für Suchtkrankheiten
massgeblich
beeinflussen.
Natürlich spielen bei der Suchtentstehung neben dem Dopamin
zahlreiche
weitere Neurotransmitter eine Rolle. Zudem weiss man heute, dass
Nikotin und andere Suchtsubstanzen die Anatomie der
Nervenfortsätze in
den Motivations- und Belohnungsnetzwerken verändern können.
Angesichts
dieser komplexen Zusammenhänge harren noch viele Fragen einer
schlüssigen Erklärung; etwa jene, warum Stress oder
schwierige
Lebenssituationen die Anfälligkeit für eine
Nikotinabhängigkeit erhöhen
oder warum psychisch Kranke in höchstem Mass gefährdet sind -
laut
einer amerikanischen Studie stellen sie 40 Prozent aller Rauchenden.
Hilfen gegen die Lust am Rauchen
Angesichts der tiefgreifenden Wirkung von Nikotin auf das Gehirn
erstaunt es nicht, dass es nur 2 bis 3 Prozent der Raucher alleine
schaffen, ihr Laster abzulegen und während mindestens eines Jahres
abstinent zu bleiben. Doch gibt es heute Möglichkeiten, diese
Chancen
deutlich zu erhöhen. Allein schon die Begleitung durch geschulte
Fachpersonen, die helfen, eingespieltes Verhalten und Reaktionen zu
überlisten, vermag die Abstinenzrate deutlich zu verbessern.
Ergänzend stehen heute verschiedene pharmakologische Hilfsmittel
zur
Verfügung. Nikotinhaltige Kaugummis, Pflaster, Lutschtabletten und
Nasensprays führen zu einer sanften Stimulation des
Belohnungssystems
im Gehirn und mildern damit Entzugserscheinungen, die in den ersten
Wochen der Abstinenz typischerweise auftreten. Da diese
vorübergehend
eingesetzten Nikotinersatzprodukte - mit Ausnahme des Nasensprays - den
Wirkstoff nur langsam freisetzen, erzeugen sie im Gehirn nicht jene
stossartigen Veränderungen, die das Rauchen so reizvoll machen.
Sie
erhöhen die Abstinenzrate um 50 bis 70 Prozent.
Eine andere Methode verfolgt das in der Schweiz seit 2006 zugelassene
Medikament Champix (Vareniclin). Es soll Raucher dadurch aus der
Abhängigkeit führen, dass es das Nikotin seines belohnenden
Effekts
teilweise beraubt. Der synthetische Wirkstoff dieses Medikaments bindet
im Gehirn an Nikotinrezeptoren, stimuliert aber das Belohnungszentrum
nur etwa halb so stark wie Nikotin. Gleichzeitig versperrt es dem
Nikotin den Zugang zu diesen Rezeptoren. Er schränkt dadurch die
Lust
am Rauchen ein und lässt Entzugserscheinungen erträglicher
ausfallen.
Laut einer Metaanalyse, die letztes Jahr die Resultate von neun
placebokontrollierten Studien mit Vareniclin zusammenfasste, lässt
sich
die Abstinenzrate mit dieser chemischen Krücke verdoppeln bis
verdreifachen. Seit einiger Zeit mahnen allerdings Berichte über
schwere Nebenwirkungen - unter anderem wurde Champix mit
Selbstmordgedanken in Verbindung gebracht - besonders bei psychisch
Kranken zur Vorsicht. Entsprechende Warnungen sind heute im
Beipackzettel des Medikaments enthalten.
Gegen das Rauchen impfen
Auch Impfstoffe gegen Nikotin wurden in den letzten Jahren
entwickelt.
Ihr Wirkkonzept besteht darin, das kleine Nikotinmolekül an ein
Trägereiweiss zu koppeln, damit es für das Immunsystem
sichtbar wird
und die Bildung von Antikörpern anregt. Die in der Blutbahn
kreisenden
Antikörper sollen dann die Nikotinmoleküle abfangen, bevor
sie ins
Gehirn gelangen.
Nach diesem Prinzip wurde von der Schweizer Biotechfirma Cytos ein
Impfstoff entwickelt, der auf einem Virusprotein basiert. Wie eine
klinische Phase-2-Studie 2005 ergab, blieben 42 Prozent derjenigen
Raucher, die die höchsten Antikörperspiegel aufwiesen, nach
der
Behandlung ein Jahr lang abstinent. Bei den "low responders" mit den
niedrigsten Antikörperspiegeln lag die Erfolgsrate dagegen mit nur
26
Prozent kaum über dem der Placebo-Vergleichsgruppe. Als
Nebenwirkungen
traten vor allem grippeähnliche Symptome auf. In Zusammenarbeit
mit
Novartis wurde seither eine weitere Phase-2-Studie durchgeführt.
Ihre
Resultate sind jedoch wider Erwarten bis heute nicht
veröffentlicht -
für die Wirtschaftspresse Anlass zu Spekulationen, sie
könnten nicht
nach Wunsch ausgefallen sein.
Ähnliche Projekte verfolgen die britische Firma Celtic Pharma und
die
amerikanische Firma Nabi. Letztere fand in einer klinischen Studie eine
Abstinenzrate von durchschnittlich 15 Prozent, doch auch hier lag die
Rate in der Probanden-Gruppe mit den höchsten
Antikörperspiegeln
deutlich höher. Gemäss den bis heute verfügbaren Daten
verspricht eine
Impfung gegen das Rauchen bei ausreichender Antikörperbildung also
durchaus einen gewissen Nutzen, auch wenn seine Grösse noch
evaluiert
werden muss.
Sibylle Wehner-v. Segesser
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BÜRGERWEHR BS
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Basler Zeitung 22.4.09
SVP verlangt: Gewalt eindämmen - sofort
Bürgerwehren. Die SVP ist der Ansicht, dass die Basler Regierung
es
nicht fertig bringe, die elementarste Staatsaufgabe, die Sicherheit, zu
garantieren. In einer Mitteilung schreibt die Partei, es vergehe kaum
eine Woche, in der Basel nicht von brutaler Gewalt und schrecklichen
Verbrechen heimgesucht wird, und listet zwei Fälle (Raub und
Vergewaltigung) vom vergangenen Wochenende auf. Die SVP gibt dem
Regierungsrat deshalb hundert Tage Zeit, um die Gewalt und insbesondere
die Ausländerkriminalität nachhaltig einzudämmen.
Andernfalls wolle sie
mit parlamentarischen Vorstössen, der Lancierung einer
Volksinitiative,
Rücktrittsforderungen, Demonstrationen gegen Gewalt oder mit
Aufstellen
von Bürgerwehren Druck auf die Regierung ausüben.
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Basellandschaftliche Zeitung 22.4.09
SVP droht der Basler Regierung
Rechtspartei stellt der Regierung ein 100-Tage-Ultimatum, um die Gewalt
einzudämmen
Nach den Vorfällen vom Wochenende spricht die Basler SVP von einer
Gewaltspirale und fordert ultimativ Massnahmen. Sicherheitsdirektor
Gass bezichtigt die SVP der "Angstmacherei".
David Weber
Zwei Raubüberfälle, eine Vergewaltigung, zahlreiche
Schlägereien. Basel
erlebte ein gewaltvolles Wochenende. Die SVP Basel-Stadt fuhr gestern
schweres Geschütz auf und forderte die Regierung ultimativ auf,
bis in
100 Tagen die Gewalt einzudämmen. Oder, wie der SVP-Präsident
Sebastian
Frehner präzisierte, endlich griffige Massnahmen zur
Bekämpfung der
Gewalt zu präsentieren. Falls das nicht geschehe, werde die SVP
der
"Unfähigkeit der Regierung" entgegenwirken, etwa mit einer
Volksinitiative, Rücktrittsforderungen oder dem Aufstellen von
Bürgerwehren.
Gass: "Basel ist nicht unsicher"
Die Drohungen lassen die Basler Regierung kalt. Sicherheitsdirektor
Hanspeter Gass sagte gestern nach der Regierungssitzung: Weder die
Regierung noch er liessen sich von der SVP ein Ultimatum setzen. Der
Polizeidirektor verneint eine Gewaltspirale. Basel werde nicht
unsicherer, sagt er. Im letzten Jahr nahm zwar die Anzahl der
Einbrüche
zu, Sexual- und schwere Gewaltdelikte waren aber rückläufig.
Mit ihrer
"Angstmacherei" schüre die SVP das subjektive Gefühl der
Unsicherheit,
kritisiert Gass.
SVP Präsident Sebastian Frehner fordert unter anderem auch
mehr Mittel
für die Basler Polizei. Das freut Gass zwar. Aber es entbehre
nicht
einer gewissen Ironie, wenn jene Partei, die noch vor ein paar Tagen
Gratis-Polizeieinsätze an FCB-Spielen forderte (bz berichtete),
nun
mehr Geld für die Sicherheit will. Sicherheitspolitisch sei die
SVP
nicht glaubwürdig, kontert FDP-Mann Gass die Kritik der SVP. So
sei es
auch widersprüchlich, dass sich die SVP über die
Ausländerkriminalität
auslasse, gleichzeitig aber das Integrationsbudget zusammenstreiche.
Die Regierung lässt sich vom in der Basler Politik wohl einmaligen
Ultimatum der SVP nicht beeindrucken. Man werde weiterhin versuchen,
das Gewaltproblem gesamtpolitisch anzugehen, etwa mit dem
Politikschwerpunkt "Prävention gegen Jugendgewalt".
Nicht nur die Regierung, auch die anderen Parteien zeigen sich
befremdet vom SVP-Ultimatum. Dieses trage nichts zur Lösung des
Problems bei. Seite 25
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Ultimatum stösst auf Unverständnis
Die "Provokation der SVP" trage nicht zur Lösung des
Gewaltproblems bei, sagen Politiker
In 100 Tagen soll die Regierung die Gewalt eindämmen, fordert die
SVP.
Ansonsten droht sie mit Bürgerwehren, Initiativen oder
Rücktrittsforderungen.
David Weber
Empörte Parteimitglieder hätten sich nach den
Gewaltausbrüchen vom
Wochenende (bz berichtete) bei der Parteispitze gemeldet, wie
Präsident
Sebastian Frehner erklärte. Diese reagierte prompt: In einer
geharnischten Medienmitteilung droht sie der Regierung mit
"Massnahmen", falls diese nicht innert 100 Tagen die Gewalt,
"insbesondere die Ausländerkriminalität in unserem Kanton",
nachhaltig
eindämme.
Konkret hat die SVP parlamentarische Vorstösse, eine
Volksinitiative,
Rücktrittsforderungen oder das Aufstellen von Bürgerwehren im
Visier.
Genaue Vorstellungen, wie eine solche Initiative oder die
Bürgerwehren
aussehen könnten, hat der SVP-Präsident noch keine. Frehner:
Auch die
Partei habe nun 100 Tage Zeit, ihre Massnahmen zu konkretisieren.
Er lasse sich von der SVP kein Ultimatum setzen, sagte
Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass (siehe Text auf der Frontseite).
Auch bei den Präsidenten anderer Parteien sorgt das SVP-Ultimatum
für
Unverständnis. "Wenn die SVP Bürgerwehren aufstellen will,
beweist sie,
dass sie keine bürgerliche Partei ist", sagt FDP-Präsident
Daniel
Stolz, weil es gegen das Gewaltmonopol des Staates verstosse. Dass die
SVP vor allem auf seinen Parteikollegen und Sicherheitsdirektor Gass
zielt, dafür hat Stolz nur "ein müdes Lächeln
übrig":
Sicherheitspolitisch habe die SVP wenig Glaubwürdigkeit.
Kopfschüttelnd, aber einigermassen gelassen, reagiert
CVP-Präsident
Markus Lehmann auf die SVP-Provokation. Das sei eben der Stil der SVP,
sagt er. Dass andere Parteien das Gewaltproblem negierten, kann der
Grossrat so nicht stehen lassen und verweist auf die sechs politischen
CVP-Vorstösse zum Thema Jugendgewalt vom letzten Jahr.
Zurückhaltend gibt sich Christoph Bürgenmeier. Das Ultimatum
sei "fehl
am Platz", sagt der LDP-Präsident. Wie seine bürgerlichen
Kollegen
sagte er, dass seine Partei das Thema Gewalt ernst nehmen würde.
Er
habe aber Vertrauen in die Arbeit von Polizei, Behörden, der
Jugendprävention, etc.
Auch die SP verurteilt die Gewalttaten vom Wochenende. Aber die SVP
fordere nur Massnahmen, biete aber keine Lösungen, kritisiert
SP-Präsident Martin Lüchinger. Bürgerwehren seien nicht
rechtstaatlich.
Vielmehr müsste über eine stärkere Präsenz der
Polizei in den
Quartieren diskutiert werden.
Am deutlichsten verurteilt Jürg Stöcklin (Präsident der
Grünen) das
Vorgehen der SVP. Dieses sei bloss auf Provokation angelegt und habe
einen rassistischen Unterton. "Das Problem der Kriminalität gibt
es",
sagte Stöcklin, "aber Pauschalurteile sind daneben." Das Ultimatum
sei
undemokratisch sei in keinster Weise lösungsorientiert.
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"Wenn Regierung vernünftig ist . . ."
SVP-Präsident Sebastian Frehner rechtfertigt das gestellte
Ultimatum
Wie soll die Regierung Gewalt eindämmen, Herr Frehner?
Sebastian Frehner: Ich weiss kein Konzept. Aber wir geben nun der
Regierung nochmals 100 Tage Zeit, um griffige Massnahmen gegen die
Gewalt zu entwickeln. In der mittelfristigen Vergangenheit war sie dazu
nicht in der Lage. Wenn die Regierung vernünftig ist, dann
probiert sie
nun mit allen Mitteln, etwas gegen das fundamentale Problem zu machen.
Die Gewaltspirale dreht sich immer schneller.
Ist das wirklich so?
Frehner: Ich weiss schon, dass es Statistiken gibt, die das Gegenteil
behaupten. Aber erstens glaube ich nur den Statistiken, die ich selber
gefälscht habe. Und zweitens ist doch die subjektive Wahrnehmung
von
allen, mit denen ich rede, dass die Leute immer gewaltbereiter werden.
Greift die SVP mit dem Ultimatum an die Regierung nicht arg tief in die
Populismuskiste?
Frehner: Populismus heisst auch nah beim Volk, insofern, von mir aus.
Aber wir haben den Entwicklungen seit Jahren zugeschaut und immer
wieder mehr Polizei auf den Strassen gefordert. Der jetzige
Lösungsansatz greift nicht, und es wird zu wenig auf Repression
gesetzt. Auch die Integrationspolitik des Förderns und Forderns
funktioniert nicht. Ein Grossteil der Gewalttäter sind
Ausländer. Aber
uns Populismus vorzuwerfen, nur weil wir eine andere Meinung haben, ist
billig.
Instrumetalisiert hier die SVP nicht ein ernsthaftes Thema, um
Wählerstimmen zu gewinnen?
Frehner: Es sind keine Wahlen im Moment. Es ist ein bestehendes
Problem, das die anderen Parteien mehr oder weniger negieren. (daw)
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EIDGENOSS
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Tagesanzeiger 22.4.09
Verwahrung aufgehoben
Der als Auschwitz-Leugner und Brandstifter bekannt gewordene Ernst
Dünnenberger soll nach 14 Jahren Haft aus der Verwahrung entlassen
werden.
Von Thomas Hasler
Zürich. - Mit 36 Liter Brennflüssigkeit und einem
Zeitzünder hatte
Ernst Dünnenberger Ende 1994 sein Haus angezündet. Dass sich
darin noch
eine ältere, leicht behinderte Nachbarin aufhielt, schien ihn
nicht zu
stören - zu gross war der Zorn über den Befehl des
Eheschutzrichters,
er müsse das mit der Ehefrau bewohnte Haus in Neftenbach
verlassen. Die
Nachbarin konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Dünnenberger wurde wegen versuchter qualifizierter Brandstiftung
mit
drei Jahren Zuchthaus bestraft. Zudem wurde seine Verwahrung angeordnet.
Am Prozess damals vor dem Geschworenengericht zeigte sich, dass
Dünnenberger auch bereits minutiöse Vorbereitungen getroffen
hatte, um
13 Menschen - darunter seine Ehefrau und 10 Mitglieder der SVP -
umzubringen. Er war nämlich aus der SVP ausgeschlossen worden,
nachdem
er sich bereit erklärt hatte, die rechtsextreme Zeitschrift "Der
Eidgenoss" in der eigenen Druckerei herzustellen. Das Blatt war nicht
nur regelmässig gespickt mit Hitler-Zitaten, sondern stellte auch
wiederholt die Judenvernichtung in Auschwitz in Frage. Laut damaligem
psychiatrischem Gutachten lebte Dünnenberger in einer Wahnwelt. Er
sei
unberechenbar und gemeingefährlich und müsse "hinter dicken
Mauern"
verwahrt werden.
Nicht mehr gemeingefährlich
Mit der Einführung des neuen Strafrechts musste nun
überprüft werden,
ob die Verwahrung noch notwendig ist. Sie ist es offenbar nicht mehr -
obwohl der mittlerweile 70-Jährige während der ganzen Haft
jede
deliktorientierte Therapie abgelehnt hat. Laut dem neuen Gutachten
leidet Dünnenberger weiterhin an einer paranoiden
Persönlichkeitsstörung. Wegen seines hohen Alters und der
stark
angegriffenen Gesundheit sei die Gefahr weiterer Gewalttaten aber
gering. Zu rechnen sei zwar mit erneuten
persönlichkeitsverletzenden
Äusserungen. Aber dies allein rechtfertige keine Verwahrung.
Weil die Persönlichkeitsstörung behandelbar ist, ordnete das
Obergericht im letzten Oktober anstelle der Verwahrung eine ambulante
Behandlung und eine Bewährungshilfe an. Denn eine Verwahrung kommt
nicht in Frage, solange eine therapeutische Massnahme sinnvoll
erscheint. Genau dies bezweifelte die Oberstaatsanwaltschaft, die sich
beim Kassationsgericht beschwerte. Das Gutachten begründe nicht,
weshalb Dünnenberger plötzlich therapiefähig sein soll.
Das
Kassationsgericht hielt das psychiatrische Gutachten für plausibel
und
wies die Beschwerde ab, wie der gestern veröffentlichte Beschluss
zeigt. Wann Dünnenberger freikommt, ist unklar. Der Entscheid kann
noch
beim Bundesgericht angefochten werden.
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RADIO RABE INFO 22.4.09
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RarBe 22.4.09
RaBe-Info 22. April 09
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-04-22-51945.mp3
Umstrittener Auftritt des ehemaligen Nestlé-CEOs Brabeck am
internationalen Menschenrechtsforum in Luzern
http://www.humanrightsforum.ch/
Europäische Konferenz der gentechfreien Regionen in Luzern
Vereine diskutieren über einen Eignungstest für Freiwillige
http://www.benevol.ch/
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SOCIALISME OU BARBARIE
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Radio Corax (Halle) 21.4.09
Socialisme ou Barbarie
Die Gruppe "Socialisme ou Barbarie" war eine wichtige Anregerin der
Neuen Linken und des Mai '68 in Frankreich. Auch andere internationale
Strömungen wie der italienische Operaismus, der
angelsächsische
Autonomist Marxism oder libertäre Gruppierungen haben sich von den
Ideen von "Socialisme ou Barbarie" inspirieren lassen.
1949 von Cornelius Castoriadis, Claude Lefort und anderen
gegründet,
hat "Socialisme ou Barbarie" bis Mitte der 1960er Jahre Theorien und
Konzepte entwickelt, die bis heute nichts von ihrer Frische und
Originalität verloren haben. Dies trifft insbesondere für die
Arbeitsanalysen der Gruppe zu. Das von ihr entwickelte Konzept der
"témoignages" - Erfahrungsberichte aus dem Arbeitsalltag und
deren
politische Interpretation - war der Versuch, Arbeitserfahrungen im
modernen Kapitalismus authentisch zu artikulieren, theoretisch zu
reflektieren und zu politisieren. Die einzelnen Arbeitenden selbst
wurden ermutigt, Arbeit und Betrieb zu beschreiben und zu analysieren.
Anknüpfend an die stets vorhandenen Keime der Selbstorganisation
in der
Arbeit soll daraus eine autonome Arbeitspolitik entwickelt werden. Ziel
dieser Politik war für "Socialisme ou Barbarie" nicht nur die
betriebliche, sondern die verallgemeinerte direkt-demokratische
Selbstverwaltung durch Räte.
Radio Corax sprach darüber mit Andrea Gabler, Soziologin.
http://www.freie-radios.net/mp3/20090421-socialismeo-27553.mp3
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NO NATO 2009
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coloRadio Dresden 22.4.09 (21:55 Min.)
Claudia Haydt (IMI): Nachbetrachtung zum NATO-Gipfel
- Kurzvorstellung IMI
- Aktivitäten der IMI beim NATO-Gipfel: Gegengipfel / Infozelt im
Camp
- Resümee aus Sicht der Friedensbewegung
- Wie hat sich die NATO weiterentwickelt
- Spannungsverhältnis GASP (Gemeinsame Aussen- und
Sicherheitspolitik der EU ) - NATO
- Verhältnis NATO-Russland
.. ziemlich ausufernd, komme hoffentlich noch zu nem Zusammenschnitt
http://www.freie-radios.net/mp3/20090422-claudiahayd-27556.ogg
http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=27556
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GIPFEL-SOLI-NEWS 21.4.09
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gipfelsoli.org/Newsletter
21.4.09
21.4.2009 Strasbourg/ Baden-Baden -- London -- La Maddalena
- Sarkozy plant Kapuzenverbot bei Demonstrationen
- NATO-Gegner seit zwei Wochen im Hungerstreik
- Zelthering = Eisenstange = Waffe?
- Biedermann und die Brandstifter
- Demonstranten verklagen Polizei nach Nato-Gipfel
- Discussion following my report "NATO Demo in Strasbourg ends in
disarray..."
- Rampart Collective: Life After the G20
- Critical Legal Thinking
- Riot police taught to treat the public 'as their enemy', former chief
claims
- Protestbewegung gegen den G8-Gipfel auf La Maddalena
- Sicherheitsmaßnahmen, Straßensperrungen und geschlossene
Fähr- und Flughäfen zum G8-Gipfel
- Kritik am "Stockholm Programm"
Mehr: http://www.gipfelsoli.org/Newsletter/6848.html
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ANTI-ATOM
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BZ 22.4.09
AKW Mühleberg
Einsichtsmöglichkeit in weitere Akten
Im Verfahren für eine unbefristete Betriebsbewilligung des KKW
Mühleberg erhalten die Einsprecher Einsicht in weitere Akten.
Eine weitere Runde wurde eingeläutet: Das Kernkraftwerk
Mühleberg
bemüht sich um eine unbefristete Genehmigung des Betriebes. Dabei
stösst das KKW auf breiten Widerstand. Die Parteien, die gegen das
Gesuch um eine unbefristete Betriebsbewilligung für das
Kernkraftwerk
Einsprache eingereicht haben, erhalten nun Einsicht in weitere Akten.
Das Verfahren wird dadurch nicht verzögert.
Normaler Verfahrensweg
Es entspreche dem normalen Vorgehen, den Parteien im Verfahren Einsicht
in zusätzliche Akten zu gewähren, sagte Marianne Zünd
vom Bundesamt für
Energie (BFE) zu einer entsprechenden Mitteilung ihrer Behörde vom
Dienstag.
Die Einsichtsfrist läuft bis am 26.Mai 2009. Bei den zwei
zusätzlichen
Dokumenten handle es sich um Stellungnahmen der BKW als Betreiberin des
KKW Mühleberg und des Eidgenössischen
Nuklearsicherheitsinspektorats
(ENSI).
Keine Verzögerung
Das Verfahren werde dadurch nicht verzögert, sagte Zünd
weiter, da noch
eine Beschwerde von Anwohnern gegen eine nicht gewährte
Akteneinsicht
vor dem Bundesverwaltungsgericht hängig sei. Erst wenn diese
Beschwerde
rechtskräftig geklärt ist, kann das BFE in der Sache
entscheiden. Dies
kann noch zwischen einem halben und anderthalb Jahre dauern.
Das Kernkraftwerk Mühleberg ist das einzige Kraftwerk der Schweiz
mit
einer befristeten Betriebsbewilligung. Diese läuft am 31.Dezember
2012
ab. Am 25.Januar 2005 hat die BKW FMB Energie AG deshalb um Aufhebung
der Befristung der Betriebsbewilligung des Kernkraftwerks
Mühleberg vom
14.Dezember 1992 ersucht. Vom 13.Juni 2008 bis zum 14.Juli 2008
erfolgte bei den Staatskanzleien der betroffenen Kantone sowie bei den
betroffenen Amtsbezirken und Gemeindeverwaltungen die öffentliche
Auflage des Gesuches sowie weiterer Akten, unter Hinweis auf die
Möglichkeit der Einspracheerhebung. Gegen das Gesuch sind
zahlreiche
Einsprachen eingegangen.
Akteneinsicht
Die Akten können nach vorgängiger telefonischer Anmeldung
(Tel. 031 322
56 26) vom 27.April bis zum 26.Mai 2009 beim Bundesamt für Energie
(BFE) eingesehen werden. Allfällige Stellungnahmen zu den
aufgelegten
Akten können beim BFE bis zum 26.Mai 2009 eingereicht werden. Eine
öffentliche Auflage der Akten erfolgt nicht.
sda