MEDIENSPIEGEL 23.4.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS, tojo, GH)
- Alternativen zu einer 2. Drogenanlaufstelle
- Rechtsextreme Infiltration von Politik, Kunst + Sport
- Zug: Nazi-Metal-Konzert sorgt für Aufregung
- Eugenik und CH-Psychiatrie
- Oberländer WirtInnen gegen Rauchverbot
- Repressiveres Alkoholgesetz geplant
- Kokain: Luzerner Clubs und Zürcher Entzugshotel
- Prog-Rock von Cuneiform
- Nachbetrachtungen No Nato 2009
- ZH-Gummischrot gegen YB-Fans
- GsoA-Initiative im Endspurt
- Anti-Atom: Widerstand gegen Mühleberg n Laupen
- Widerstand gegen BKW-Kohlekraft
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REITSCHULE
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Do 23.04.09
20.00 Uhr - Frauenraum - Hinterhof-Lounge goes Karaoke Vol.3
20.30 Uhr - Kino - UNCUT:
i can't think straight, S. Sarif, GB 2008, OV/d, 82min, dvd
21.00 Uhr - Dachstock - Firewater
USA/TUR/IND/ISR - Folk/Punk/World
Fr 24.04.09
20.30 Uhr - Tojo - Auawirleben:
Das Heulen des Hundes von Cuckoos, Basel Danach Publikumsgespräch
21.00 Uhr - Frauenraum - TanzBar, Gesellschaftstänze
& Disco. Mit Crashkurs ab 19.15 Uhr
21.00 Uhr - Kino - Tangos - el Exilo del Gardel, F.E. Solanas,
Arg 1985, OV/df, 119min, 35mm
21.00 Uhr - Dachstock - Ruthless Productions &
Dachstock present: Hatesphere
DK Six Reasons To Kill DE Bloodwork DE Sic FO --
Trashmetal/Deathmetal
Sa 25.04.09
20.30 Uhr - Tojo - Auawirleben:
Das Heulen des Hundes von Cuckoos, Basel
21.00 Uhr - Kino - Tango Lesson, S. Potter, GB/F 1996, OV/DF, 100min,
35mm
22.00 Uhr - Dachstock - Mardi
Gras.BB Hazelwood/DE & Puts Marie Hazelwood/CH -
Trümmerblues/Jazz Crime/Nightmare-Gypsy-Swing
So 26.04.09
13.00 Uhr - Münsterplatz - "Kein Tschernobyl in Mühleberg!"
feat. by Mundartisten
21.00 Uhr - Dachstock - Thau
I/CH: Sabina Meyer, Hans Koch, Paed Conca, Fabrizio Spera
Infos: www.reitschule.ch
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Bund 23.4.09
Firewater
Wut im Mikrofon
2004 kehrte der amerikanische Sänger Tod Ashley dem verhassten
Bush-Country den Rücken und machte sich auf eine dreijährige
Reise, mit
Laptop und Aufnahmegerät. Zurück brachte er Musikschnipsel
von Indien
bis Israel und Inspirationen für eine melancholische, wütende
Indie-Rock-Welt-Musik, die ihren Furor vor allem aus dem Hass auf
George W. bezog. Vor einem Jahr gastierte Tod Ashleys Band Firewater
schon in Bern, und wer wissen will, wie Firewater nach dem
Regierungswechsel klingen, der kann dies heute nachprüfen. (reg)
Reitschule Dachstock
Donnerstag, 23. April, 21 Uhr.
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Bund 23.4.09
Bühne: Auawirleben
Zurück zum Start
Er konnte sich seine Rollen aussuchen: 20 Jahre hat der Berner
Schauspieler Michael Neuenschwander an den grossen Theatern in der
Schweiz und Deutschland gespielt. Eine ganz neue Rolle hat er nun
gewählt - und eine eigene Theatergruppe gegründet: Am
Festival
Auawirleben stellt die Formation Cuckoos ihr erstes Stück vor.
Regula Fuchs
"Es gab einen Punkt in meiner Laufbahn, als ich merkte, dass ich
zurückschrauben muss", sagt der Schauspieler Michael
Neuenschwander.
Das Feuer, die Leidenschaft für seine Arbeit, habe nicht mehr so
gelodert wie früher. Neuenschwander, in Worb aufgewachsen und an
der
Berner Schauspielschule ausgebildet, hatte über 20 Jahre lang an
jenen
Orten gespielt, an die sich junge Schauspieler hinwünschen - den
grossen Theatern in der Schweiz und Deutschland, und auch im Film hat
er seine Spuren hinterlassen, etwa in Michael Steiners "Grounding" als
André Dosé oder in Stina Werenfels' "Nachbeben".
Doch ein uralter Traum schwelte immer noch im 47-Jährigen, der als
Akteur stets die Visionen anderer umgesetzt hatte - selber eine Truppe
zu gründen und Regie zu führen: "Die Alternativen waren, bis
sechzig so
weiterzumachen und vielleicht nie ganz glücklich zu sein, oder
nochmals
ein Risiko einzugehen und in einem gewissen Sinn wieder bei null
anzufangen", so Neuenschwander.
Ohne Kompromisse
Zusammen mit den Dramaturgen Peter-Jakob Kelting und einer Handvoll
Künstlern aus den Bereichen Schauspiel, Musik, Tanz und Bühne
gründete
Neuenschwander die Gruppe Cuckoos und wagte sich damit in die freie
Szene vor, ohne den schwerfälligen Apparat eines grossen Hauses um
sich, aber auch ohne dessen finanzielle Polster: "Einerseits muss man
als freie Gruppe nicht schon von Anfang an Kompromisse eingehen, sich
in einen Spielplan einreihen oder mit vorgegebenen Schauspielern
zusammenarbeiten. Andererseits ist der finanzielle Druck natürlich
grösser - wir sind mit einem einzelnen Stück viel direkter
von den
Einnahmen abhängig als ein grosses Haus, in dem über ein
ganzes Jahr
gerechnet wird."
Genau das - lieb gewonnene Gewohnheiten über Bord werfen und sich
unter
neuen Umständen zurechtfinden - ist auch inhaltlich prägend
für die
neue Formation, wie Neuenschwander erklärt: "Ich habe den
Eindruck,
dass wir in einer Welt leben, in der man nicht mehr so gut zurechtkommt
wie auch schon, sodass man sich nicht auf alte Gewissheiten verlassen
kann. Das ist unser Thema: Wir versuchen, eine mutmassliche Zukunft zu
antizipieren und gemeinsam solche Nullpunkte des Lebens zu skizzieren."
Auch das erste Stück von Cuckoos, "Das Heulen des Hundes",
führt seine
Protagonisten an einen Punkt, wo sie sich neu orientieren müssen.
Als
Inspiration diente Aleksandr Rogoschkins Film "Kukushka": Darin treffen
im Zweiten Weltkrieg zwei feindliche Soldaten aufeinander, die in der
Einsamkeit Lapplands mit einer Rentierzüchterin eine sprachlose
Ménage
à trois eingehen. Den Film müsse man allerdings nicht
kennen, um das
Stück zu verstehen, erklärt Neuenschwander, zu frei werde mit
den
Motiven gespielt.
Neuenschwanders Interpretation des Stoffes führt in ein
postapokalyptisches Irgendwo, auf einen Schrottplatz der Zivilisation,
wo sich die Protagonisten treffen, die von der Gesellschaft ausgespuckt
worden sind und vom Leben nun zu einer Schicksalsgemeinschaft gemacht
werden.
Närrisches Theater
Wo orientiert sich jemand ästhetisch, der wie Michael
Neuenschwander
mit den grossen Regisseuren des deutschen Theaters gearbeitet hat?
"Eigentliche Vorbilder gibt es für mich nicht", sagt er, "aber
Menschen, die meine Laufbahn geprägt haben - Ruedi Häusermann
etwa,
Johan Simons, Andreas Kriegenburg oder Stefan Bachmann." Wie die
Genannten mit dem Körper, dem Raum, der Musik arbeiten - das
inspirierte Neuenschwander. Und ein solches, genreübergreifendes
Theater schwebt ihm vor, eines, das nicht nur auf den Kopf zielt.
Schliesslich bedeutet "cuckoo" im Englischen nicht nur Kuckuck, sondern
auch "närrisch" oder "verrückt". Und das ist ja gerade im
Theater kein
Übel.
[i]
http://www.auawirleben.ch
Tojo-Theater Reitschule
Fr, 24., und Sa, 25. April, 20.30 Uhr.
--
AUAWIRLEBEN, 23. APRIL BIS 3. MAI
Neben "Das Heulen des Hundes" sind dieses Wochenende am Festival
Auawirleben folgende Produktionen zu sehen: Die Trilogie "Le jardin -
Le salon - Le Sous Sol" der belgischen Gruppe Peeping Tom (Do/Fr/Sa,
Dampfzentrale), "Othello, c'est qui?" von Gintersdorfer/Klassen (Fr/Sa,
Schlachthaus), Händl Klaus' Stück "Ich ersehne die Alpen; so
entstehen
die Seen" (Sa/So, Vidmar:2), der musikalische Theaterabend "Mondflucht"
(So/Mo, Zentrum Paul Klee) sowie "Bagdad brennt" des Theaters Freiburg
(So/Mo, Schlachthaus).
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WoZ 23.4.09
Festival
auawirleben
Was hält uns noch, wenn die Koordinaten versagen, Positionen und
Positionierungen verschwimmen? Was ist noch "blessed", was längst
"blessé"? Der Code für das diesjährige
zeitgenössische Theatertreffen
auawirleben ("Blessed Places - Places blessées") fasst die
gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbrüche und ihre Spiegelung
in den
individuellen Biografien mit einem vexierenden Begriff: "Blessed
Places" glauben noch an ihre (gesegnete) Unverletzbarkeit, "Places
blessées" zeigen die Blessuren der Zerstörung.
"Wo das Investmentgeschäft bang darauf schielt, wann endlich mal
wieder
eine ‹erfolgreiche Performance› hingelegt wird, da entwickelt Theater
performativ eine Realität, die über gegenwärtige
Zustandsbefindlichkeiten hinausweist", schreiben die
ProgrammgestalterInnen. Aua 09 will den rasenden Stillstand in Bewegung
bringen, "immer auf eine mögliche Zukunft bezogen, welche die Welt
nicht aufteilt in Gewinner und Verlierer".
Zu sehen sind Stücke von vierzehn Ensembles aus Belgien,
Deutschland
und der Schweiz (400asa und Hochschule der Künste Bern). adr
auawirleben 09 in: Bern Dampfzentrale, Tojo Theater Reitschule,
Turnhalle Progr, Schlachthaus Theater, Vidmar:2, Zentrum Paul Klee. Do,
23. April, bis So, 3. Mai. www.auawirleben.ch
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punkt.ch 23.4.09
Drum and Bass in der Halle
Ammonit holt Star DJs aus dem Königreich in die Grosse Halle der
Reitschule
Sie kommen aus dem englischen Brighton, der Stadt wo der Drum and Bass
erfunden wurde, und aus London. Und jetzt holt sie Simon Ragaz von
Ammonit nach Bern in die Grosse Halle. Die DJs Friction, Fabio, Ed
Rush, Fierce und und und. Morgen bringen sie die Grosse Halle der
Reitschule zum Beben. Unter dem Label "Unreal" machen sie die Nacht zum
Tag. Ragaz versprich, "das Beste, was es in der D&B-Szene gibt".
Dank VJ Mag werde Unreal auch visuell garantiert ein Event der
Extraklasse. (red)
Zu gewinnen: 2x2 Tickets
für Unreal, die Drumand-Bass-Party
in der Grossen Halle
So nehmen Sie teil:
Senden Sie eine SMS mit dem Keyword UNREAL, Ihrem Namen und Ihrer
Adresse an 970 (Fr. 1.50.- / SMS) oder nehmen Sie per WAP teil: http://wapteilnahme-online.vpch.ch/
PCH52794. (nur mit Mobiltelefon möglich)
Teilnahmeschluss:Donnerstag, 23. April, 24 Uhr
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ALTERNATIVEN ZUR 2. DROGENANLAUFSTELLE
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Gemeinderatsantwort 22.4.09
XX
Reg.
Dringliche interfraktionelle Motion FDP, BDP/CVP, EVP, glp, SVPplus
(Pascal Rub, FDP/Vania Kohli, BDP/Barbara Streit-Stettler, EVP/Jan
Flückiger, glp/Erich J. Hess, JSVP): Alternativen zu einer 2.
Drogenanlaufstelle
Die Überlebenshilfe ist ein wichtiger Pfeiler der Drogenpolitik.
In
Bezug auf die Anlaufstelle in Bern steht seit längerer Zeit die
Frage
im Raum, mit welchen Massnahmen man die bestehende Belastung und
Dynamik im Umfeld der Reithalle in den Griff bekommt. Es stellt sich
die Frage, ob einzig die Eröffnung einer zweiten Anlaufstelle der
beste
Weg aus der schwierigen Berner Situation ist.
Aktuell verfügt die Stadt Bern über eine einzige zentrale
Anlaufstelle
für Drogensüchtige. In anderen Schweizer Städten gibt es
zum Teil
dezentrale Anlaufstellen. Dezentrale Anlaufstellen sind jedoch nicht
automatisch eine Antwort auf die aktuellen Probleme in Bern. Die
Ansätze in anderen Städten unterscheiden sich nämlich
auch hinsichtlich
der eingesetzten Prozesse (z.B. Casemanagement) und hinsichtlich der
Toleranz gegenüber dem Drogenhandel. Während man in Bern den
Drogenhandel auf dem Vorplatz und der Umgebung toleriert, wird dieser
in anderen Städten im Umkreis der Anlaufstellen konsequent
unterbunden.
Der Berner Gemeinderat hat in Aussicht gestellt, den Drogenhandel an
der Murtenstrasse 26 nicht zuzulassen, die gängige Praxis an der
Hodlerstrasse aber weiter zu führen. Ob zwei unterschiedliche
Regime
bei der gleichen Klientel durchsetzbar und auch sinnvoll sind, ist
höchst fraglich. Bevor der Gemeinderat beschliesst, eine zweite
Anlaufstelle zu eröffnen, bitten wir folgende Massnahmen zu
evaluieren
1. Prüfung des Umgangs in Zürich mit dem Kleinhandel im
Umfeld der
Anlaufstellen. In Zürich ist der Vorplatzhandel weder erlaubt,
noch
wird er toleriert.
2. Der Gemeinderat informiert sich über die Zusammenarbeitsformen
der
Zürcher Polizei mit der Leitung der Anlaufstellen betreffend
Handel und
illegalem Konsum in der Umgebung der Anlaufstellen.
3. Evaluation der Konsumfrequenz der Anlaufstellen Benützerinnen
und
Benützer, Erarbeitung konkreter Möglichkeiten um diese
Frequenz zu
verkleinern.
4. Evaluation der Massnahmen, welche in Zürich dazu geführt
haben, die
Anlaufstellen abends um 20 Uhr zu schliessen, ohne dass es zu einer
Konsumverdrängung in den öffentlichen Raum gekommen ist.
5. Der Gemeinderat informiert sich über die
Casemanagement-Massnahmen
von Basel und Zürich, insbesondere prüft er das Basler Modell
eines
verbindlichen Casemanagement mit Einbezug der Polizei mit allen
involvierten Stellen.
Wir fordern den Gemeinderat auf, diese Fragen zu klären und dem
Stadtrat in einem Bericht die Erkenntnisse aus der Evaluation
aufzuzeigen. Ferner fordern wir den Gemeinderatrat auf, auf eine
Eröffnung einer zweiten Drogenanlaufstelle zu verzichten, bis die
Evaluation abgeschlossen ist und die Finanzierung einer
allfälligen
zweiten Anlaufstelle abschliessend geklärt ist.
Begründung der Dringlichkeit:
Gemäss den Verlautbarungen des Gemeinderates gegenüber den
Medien,
plant der Gemeinderat, die zweite Drogenanlaufstelle noch im Sommer
2009, auch ohne Kantonsbeiträge, zu eröffnen.
Bern, 12. Februar 2009
Dringliche interfraktionelle Motion FDP, BDP/CVP, EVP, GLP, SVPplus
(Pascal Rub, FDP/Vania Kohli, BDP/Barbara Streit-Stettler, EVP/Jan
Flückiger, GLP/Erich J. Hess, JSVP), Daniela Lutz-Beck, Daniel
Klauser,
Nadia Omar, Anna Magdalena Linder, Tanja Sollberger, Claude Grosjean,
Claudia Meier, Bernhard Eicher, Jaqueline Gafner Wasem, Dolores Dana,
Mario Imhof, Kurt Hirsbrunner, Béatrice Wertli, Hanspeter
Aeberhard,
Vinzenz Bartlome, Henri- Charles Beuchat, Edith Leibundgut, Martin
Schneider, Philippe Müller, Thomas Begert, Peter Wasserfallen,
Thomas
Weil, Peter Bühler, Peter Bernasconi
Die Dringlichkeit wird vom Büro des Stadtrats bejaht.
Antwort des Gemeinderats
Die Dringliche interfraktionelle Motion liegt im
Zuständigkeitsbereich
des Gemeinderats. Der Motion kommt deshalb der Charakter einer
Richtlinie zu.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 11. März 2009
entschieden,
vom Pilotprojekt eines zweiten Standorts der Kontakt- und Anlaufstelle
für Drogenabhängige (K&A) an der Murtenstrasse 26 aus
finanziellen
Gründen abzusehen. Die Forderung der Motionärinnen und
Motionäre, auf
eine Eröffnung eines zweiten Standorts der K&A zu verzichten,
bis
die Evaluation der vorgeschlagenen Massnahmen abgeschlossen und die
Finanzierung geklärt ist, ist damit obsolet.
Bezüglich der von den Motionärinnen und Motionären
vorgeschlagenen Massnahmen nimmt der Gemeinderat wie folgt Stellung:
Zu Punkt 1:
Die Kontakt- und Anlaufstelle für Drogenabhängige verfolgt
zwei
Hauptziele, nämlich den Schutz der Konsumierenden vor negativen
Folgen
ihres Konsums und den Schutz der Bevölkerung vor
Belästigungen und
Schädigungen durch dessen Begleiterscheinungen. Die Verfolgung von
Kleinhandel muss unter dem Blickwinkel dieser Zielsetzungen, unter
Berücksichtigung des Opportunitätsprinzips und im Rahmen der
Verhältnismässigkeit geprüft werden.
Im Vorhof der K&A wird der sogenannte Ameisendeal, d.h. Kleinhandel
unter Drogenabhängigen, toleriert, in den Räumlichkeiten der
K&A
wird er vom Anlaufstellenteam sanktioniert. Die Kantonspolizei
beobachtet jedoch laufend die Situation im Vorhof und geht gegen
umfangreicheren Drogenhandel entsprechend vor. In Zürich wird der
sichtbare Drogenhandel in oder in der Umgebung der K&A nicht
toleriert und entsprechend von Mitarbeitenden der K&A oder der
Polizei sanktioniert. Drogenhandel findet in Zürich aber sehr wohl
auch
statt, jedoch eher in Privaträumen und dadurch eher "unsichtbar".
Hinsichtlich der Menge der umgesetzten Betäubungsmittel besteht im
Bereich der Anlaufstellen gemäss Auskunft der Kantonspolizei Bern
zwischen den beiden Städten kein Unterschied.
Für die Kantonspolizei gibt es keinen Grund, das bisherige
Vorgehen
bezüglich Kleinhandel im Vorhof der Berner K&A anzupassen,
insbesondere da die aktuelle Situation für die Kantonspolizei
besser
kontrollierbar und im Gegensatz zu Drogenhandel in Privaträumen
von
aussen einsichtbar ist. Hinzu kommt, dass mit einer Unterbindung des
Kleinhandels im Vorhof der K&A eine Verdrängung in die
Innenstadt
mit den entsprechenden negativen Begleiterscheinungen erfolgen und
einen unverhältnismässigen Ressourceneinsatz auf Seiten der
Kantonspolizei nach sich ziehen würde.
Zu Punkt 2:
Gemäss Auskunft des Leiters des Geschäftsbereichs Sucht und
Drogen der
Stadt Zürich wird die Polizei von den Mitarbeitenden der K&A
informiert bzw. gerufen, wenn zu grosse Mengen an Drogenhandel
festgestellt wird. Zudem observiert die Polizei die Umgebung der
Anlaufstelle hinsichtlich Drogenhandel und holt zur Verhaftung
ausgeschriebene Personen aus der K&A raus. Dieses Vorgehen
entspricht der Zusammenarbeit zwischen Kantonspolizei und K&A in
Bern, abgesehen vom tolerierten Kleinhandel im Vorhof der K&A.
Zu Punkt 3:
Die K&A in der Stadt Bern wird im Auftrag der Gesundheits- und
Fürsorgedirektion von der Stiftung Contact Netz betrieben. Die
Stiftung
Contact Netz erhebt im Rahmen des Reportings zuhanden der Gesundheits-
und Fürsorgedirektion des Kantons Bern die durchschnittliche
Anzahl
Injektionen und Inhalationen pro Tag. Die Konsumfrequenz einzelner
Benutzerinnen und Benutzer wird nicht erhoben.
Der Einlass in die Konsumräume ist grundsätzlich für die
in der K&A
zutrittsberechtigten Personen nicht eingeschränkt, ausser aus
gesundheitlichen Gründen. Beispielsweise werden stark
alkoholisierte
Personen nicht in die Konsumräume gelassen oder wird Personen nach
einer Überdosierung der Zutritt in die Konsumräume am
gleichen Tag
verweigert. Häufen sich solche Konsumationseinschränkungen
bei einer
Person oder ist diese gegenüber den getroffenen Sanktionen
uneinsichtig, muss sie sich ärztlich abklären lassen. Dieses
Vorgehen
entspricht dem Vorgehen in den Zürcher K&A.
Die Frage, ob weitere Massnahmen zur Reduktion der Konsumfrequenz
nötig, sinnvoll und machbar sind, kann zurzeit nicht abschliessend
beantwortet werden. Im Rahmen der in der neuen Suchtstrategie
vorgesehenen Erarbeitung und Einführung von Case Management in der
Drogenhilfe sollen dazu jedoch weitere Massnahmen geprüft werden.
Zu Punkt 4:
Der Leiter des Geschäftsbereichs Sucht und Drogen der Stadt
Zürich
nennt vier Gründe, dass trotz der Schliessung der K&A bereits
um
20.00 Uhr eine Verdrängung der Drogenszene in den
öffentlichen Raum für
die Bevölkerung kaum feststellbar ist:
− Die K&A sind insgesamt deutlich länger geöffnet als in
Bern,
nämlich täglich von 08.30 - 20.00 Uhr. Im Vergleich dazu in
Bern: DI
bis SA 14.30 - 21.30Uhr, MO 14.30 - 17.30 für alle (anschliessend
Frauenanlaufstelle bis 22.00 Uhr, SO 16.00 - 20.00 Uhr). Im Rahmen der
vom Kanton weiterfinanzierten Notmassnahmen werden ab ca. Mitte Mai
2009 die Öffnungszeiten um eine dreiviertel Stunde abends
verlängert
werden. Zusätzlich soll die Anlaufstelle am Montagabend bis 19.30
Uhr
auch Männern zur Verfügung stehen.
− Im umfangreichen städtischen Wohnangebot ist vielerorts der
Konsum toleriert (in Bern erst teilweise).
− Nach Schliessung der K&A können Drogenabhängige in der
rege bevölkerten Langstrasse "untertauchen".
− Das repressive Vorgehen seitens SIP und Polizei ist entsprechend hoch.
Zu Punkt 5:
Im Rahmen der im Herbst 2007 verabschiedeten Suchtstrategie hat der
Gemeinderat als neue Massnahme den Aufbau eines Case Managements
bereits vorgesehen mit dem Ziel, drogenabhängige Erwachsene,
insbesondere Schwerstabhängige, mittels Case Management wirksam in
die
bestehenden Suchthilfeangebote einzubinden und dadurch ihre
Lebenssituation zu stabilisieren und zu verbessern. Dabei sollen auch
die Erkenntnisse aus den Städten Basel und Zürich einbezogen
werden. Zu
den Zielsetzungen bei der Erarbeitung gehört insbesondere die
Klärung
der Frage, ob und wie die Kantonspolizei in ein städtisches Case
Management einbezogen werden könnte.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Gemeinderat nach der
Prüfung des Vorgehens in Zürich und unter
Berücksichtigung der
Verhältnisse in Bern am Vorgehen bezüglich Kleinhandel im
Vorhof der
Anlaufstelle festhalten will. Die Thematik der Konsumfrequenz und des
Einbezugs der Polizei wird im Rahmen des Projekts Case Management
weiterverfolgt werden. Dem Stadtrat wird, wie bereits in der Antwort
auf das Postulat Sariaslan: Case Management im Suchtbereich
erwähnt,
das Konzept nach Fertigstellung zur Kenntnis gebracht
werden.
Antrag
1. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat, die Motion abzulehnen. Er
ist jedoch bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.
2. Die Antwort gilt in diesem Fall gleichzeitig als
Prüfungsbericht.
Bern, 22. April 2009
Der Gemeinderat
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RECHTSEXTREME
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20min.ch 22.4.09
Neue Strategien
"Rechtsextreme infiltrieren Politik, Kunst und Sport"
von Lorenz Hanselmann
Rechtsextreme haben ihre Methode geändert: Statt mit
Springerstiefeln
und Glatze treten sie heute auch als Wissenschaftler oder Musiker auf,
so der Soziologe Ueli Mäder*.
In Wien infiltrieren rechte Kreise etwa die Kunsthochschule. Beobachten
sie Ähnliches in der Schweiz?
Ueli Mäder: Die Schweizer Rechtsextremen sind ebenfalls
raffinierter
geworden. Sie versuchen neue Kreise anzusprechen und in der Politik, im
Sport oder in der Musik Fuss zu fassen. Das Gleiche gilt für die
Wissenschaft, die Kunst sowie stark für den esoterischen Bereich.
Dort
versuchen die Rechtsextremen an Einfluss zu gewinnen.
Wie äussert sich das?
Die plumpen, provokativen Methoden gibt es noch, aber sie greifen heute
weniger. Neu demonstrieren die Rechtsextremen etwa gegen das
Anti-Rassismusgesetz, statt offen gegen Ausländer zu hetzen.
Optisch
führt der Trend weg von Glatze und Stiefeln hin zu Anzug und
Krawatte.
Sehen Sie hinter dem neuen Kurs eine Gefahr?
Die Prävention hat sich lange zu sehr am klassischen Bild des
Rechtsextremen festgehalten. Heute sind die Rechtsextremen aber weniger
fassbar, weil sie sich häufiger in informellen Kreisen bewegen.
Deshalb
ist die ganze Gesellschaft gefordert: Das Problem muss ernst genommen
werden.
*Ueli Mäder ist Co-Leiter der Studie "Rechtsextreme Jugendliche:
Ausstiegsmotivation und familiäre Sozialisation"
--
Interaktiv-Box
Bildstrecke: Der Nazi-Dresscode
http://www.20min.ch/diashow/diashow.tmpl?showid=20739',
'Diashow', 'width=730,height=650'
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NATIONAL SOCIALIST BLACK METAL
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NLZ 23.4.09
Stadt Zug
Konzert im Jugendtreff sorgt für Aufregung
Am Samstag werden deutsche Bands in Zug auftreten, die ein
rechtsextremes Publikum anlocken könnten.Die Polizei bereitet sich
vor.
ny. Im Zuger Jugendzentrum Industrie 45 (I 45) treten am Samstag vier
Bands aus der Black-Metal-Szene auf. Jetzt werden Vorwürfe von
linker
Seite laut, bei drei der Bands würde es sich um rechtsextreme
Gruppen
handeln. Die Leitung der I 45 hat abklären lassen, ob es sich in
der
Tat um Bands handelt, die rechtsextremistisches oder rassistisches
Gedankengut verbreiten. Laut dem Luzerner Hans Stutz, einem Beobachter
der rechtsextremen Szene, gibt es in den Liedtexten aber keine Hinweise
auf Verherrlichung der Nazi-Zeit. Eine Absage des Konzerts kommt
für
Josef D'Inca, Leiter der I 45, deshalb nicht in Frage. "Wir können
und
wollen keine Kulturzensur bei uns betreiben", betont er. Da nichts
gegen die Bands vorläge, würde das Konzert am Samstag
durchgeführt.
Fest steht jedoch, dass die deutschen Bands Riger und Varg viele Fans
in der rechtsradikalen Szene haben. Deshalb sorgt die Zuger Polizei
auch vor und plant für Samstag entsprechend mehr Personal ein.
Auch die
Stadt Zug ist informiert. "Wir nehmen die Angelegenheit nicht auf die
leichte Schulter, sind aber überzeugt, dass die Leitung des
Kulturzentrums die nötigen Abklärungen vorgenommen hat", sagt
Regula
Roth-Koch, Leiterin des Amtes für Kind, Jugend, Familie.
Seite 17
--
Industrie 45 in Zug
Lockt das Jugendzentrum Nazis an?
Am Samstag wird unter dem Titel "Schlachtenlärm" ein Konzert in
Zug stattfinden. Jetzt werden Vorwürfe laut.
Von Rap über Hip-Hop bis Metal im Zuger Kulturzentrum I 45
finden fast
jede Woche Konzerte statt. Am Samstag sind vier Bands aus der
Black-Metal-Szene geladen. Jetzt werden Vorwürfe von linker Seite
laut,
bei drei der Bands würde es sich um rechtsextreme Gruppen handeln.
Besonders happig: die Vorwürfe gegen die zwei deutschen Bands
Riger und
Varg. Auf dem Cover des zweiten Albums der Gruppe Riger aus Frankfurt
an der Oder sei ein verschnörkeltes Hakenkreuz abgebildet, und
auch
Songtitel wie "Germania" oder ein Album mit dem Namen "Des Blutes
Stimme" würden nichts Gutes ahnen lassen, schreibt die
Antifaschistische Aktion.
Klar ist, dass immer wieder ähnliche Vorwürfe gegen
Black-Metal-Bands
aufkommen, da es in ihren Texten oft um Hass, Heldenverehrung,
Patriotismus und Gewalt geht. Doch nicht jede Black-Metal-Band
würde
Rassismus oder Rechtsextremismus propagieren, sagt der Luzerner Hans
Stutz, Grossstadtrat und Beobachter der rechtsextremen Szene. Man
müsse
klar zwischen Black Metal und NS-Black-Metal-unterscheiden. Sein Fazit:
"Ich fand weder in den Liedtexten noch anderswo Beweise dafür,
dass die
beiden Bands rechtsextremistisches oder rassistisches Gedankengut
verbreiten."
Stadt hat sich eingeschaltet
Trotzdem nimmt die Zuger Polizei das Konzert nicht auf die leichte
Schulter und plant für Samstag entsprechend mehr Personal ein.
Auch die
Verantwortlichen der Stadt Zug haben sich eingeschaltet. "Wir nehmen
die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter, sind aber
überzeugt,
dass die Leitung des Kulturzentrums die nötigen Abklärungen
vorgenommen
hat. Wir wollen aber in keiner Weise die Verbreitung von rechtsextremem
Gedankengut unterstützen", sagt Regula Roth-Koch, Leiterin des
Amtes
für Kind Jugend Familie.
"Wir können und wollen keine Kulturzensur bei uns betreiben",
betont
Josef D'Inca, Leiter des Kulturzentrums Industrie 45 in Zug. "Ich habe
in der Zwischenzeit die Angelegenheit zur Chefsache erklärt und
alle
nötigen Abklärungen getroffen." Da aber nichts gegen die
Bands vorläge,
würde das Konzert am Samstag durchgeführt. "Wir sind ein
Kulturzentrum,
in dem alle Subkulturen eine Plattform finden", sagt D'Inca. Klar sei
aber, wenn es rechtsextremistische Äusserungen am Konzert gebe
oder
jemand die Hand zum Hitlergruss hebe, sei die Party zu Ende.
Sicherheitsleute engagiert
So hat das Jugendzentrum auch erstmals für ein Konzert zwei
Sicherheitsleute eingestellt. Denn auch wenn die Bands kein
rechtsextremes Gedankengut verbreiten, unter ihren Fans findet sich
eine ganze Reihe von Neonazis. Das bestätigt auch Stutz. So hat es
an
Konzerten der Bands schon Probleme mit Fans gegeben, die die Hand zum
Hitlergruss gehoben hatten. Damals griff die Polizei ein. Trotzdem
denkt D'Inca, dass am Samstag in Zug alles ruhig bleibt. "Wir hatten
noch nie Probleme bei Konzerten von Metal-Bands. Da ging es immer sehr
friedlich zu." Für ihn ist es kein Fehler gewesen, die
Veranstaltung
des Konzerts mit dem Titel "Schlachtenlärm" in der I 45 zu
bewilligen.
"Wir arbeiten mit 30 verschiedenen Konzertveranstaltern zusammen und
verlassen uns auf sie. In diesem Fall hat man mir versichert, dass die
Bands in Ordnung sind." Man habe auch einfach nicht die personellen
Kapazitäten, um jede Band selbst zu überprüfen.
Obwohl einem Textstellen wie "So lasst uns sterben nach den alten
Werten. Die Runen leben in unserem Blut" einen Schauer über den
Rücken
jagen, liegt weder in der Schweiz noch in Deutschland etwas gegen Riger
und Varg vor. Der Deutsche Verfassungsschutz, dessen Aufgabe es ist,
rechtsextremistische Propaganda zu verhindern, ist nie gegen eine der
Bands vorgegangen. Auch bei der Bundesprüfstelle für
jugendgefährdende
Medien in Bonn ist kein Hinweis auf die Bands eingegangen. Laut dem
Bundesverfassungsschutz sei die Abgrenzung zwischen Black Metal und
NS-Black-Metal sehr schwierig.
So wehrt sich auch die Band Varg in ihrem Internetblogg gegen die
Vorwürfe. "Varg ist keine NS-Band. Das Wort Heil hat nicht der
böse
Österreicher erfunden, und die Runen, die wir verwenden, sind
nicht von
SS-Künstlern entworfen worden", heisst es da. Fraglich bleibt
aber,
warum Bands wie Varg und Riger genau diese stark belasteten Symbole
häufig verwenden.
Nelly Keune
---
Indymedia 22.4.09
http://ch.indymedia.org/de/2009/04/68542.shtml
(mit vielen Comments)
Kein Nazikonzert im "Industrie45" in Zug ::
AutorIn : antifaschistische Aktion
Der folgende Text wurde an diverse politischen Gruppen und die Zuger
Behörden verschickt.
((!)) ANTIFASCHISTISCHE INFORMATION ((!))
Leitung des Jugentreffs "Industrie 45" toleriert Nazi-Konzert!
Der Jugendtreff "Industrie 45" wird von vielen Personen als Ort der
Begegnung genutzt und ist in seiner Vergangenheit noch nie als
Konzertlokalität für Rechtsextreme aufgefallen. Auf umso mehr
Unverständnis stösst der Anlass, welcher nächsten
Samstag Abend dem 25.
April 09 durchgeführt werden soll. Die Konzertveranstaltung
trägt den
Namen "Schlachtenlärm." Eingeladen sind international bekannte
Bands
aus dem rechtsextremen Specktum der NS-Black-Metal-Szene. Am Anlass
auftreten werden:
Riger
Die Band brachte 1998 ihr Debütalbum heraus. Mit ihrem Lied
"Germania"
rekrutierten sie gleich Fans aus dem nationalistischen Lager.
Aufmerksamkeit erregte das Cover des zweiten Albums, auf welchem eine
verschnörkeltes Hakenkreuz zu sehen war. Diverse Textstellen des
Albums
"Des Blutes Stimme" und die im Booklet abgedruckte Danksagung an "Alex"
von der natinalsozialistischen Black Metal-Band "Totenburg” untermauern
ihr Gedankengut, auch wenn sie sich später "nur" als
"ausgesprochene
Patrioten” bezeichnen. In Fanforen wird offensichtlich welches
Zielpublikum "Riger" anspricht. Am Festival "Germanischer Black
Metal-Sturm über Deutschland" traten Riger, Absurd und andere
Bands
auf. Das Festival endete in einem Polizeieinsatz. Anwesende Naziskins
wurden gegen Gäste und Veranstalter tätlich, weil man den
Bands
untersagte den Hitler-Gruss auf der Bühne zu zeigen.
Varg
Die Band bezieht sich mit ihrem Namen auf Varg Vikernes, eine Kultfigur
in der NS-Black Metal Szene. Varg Vikernes ist Vertreter des
rechtsextremen Neuheidentums. Von 1994 bis 2009 verbüßte er
wegen des
Mordes an einem Musiker (später schrieb er abwertend über die
Abstammung seines Opfers und verwendete dabei die Bezeichnung "Lappe",
ein veralteter Name für Samen) und mehreren Kirchenbrandstiftungen
eine
mehrjährige Haftstrafe.Nach eigenen Angaben wolllte er das "Blitz
House" und das norwegische Parlament in die Luft sprengen. Innerhalb
der als "National Socialist Black Metal" (NSBM) bezeichneten
Strömung
wurde er zur Kultfigur. "Heil Hitler" oder die Äusserung, dass er
jede
Form von Unterdrückung befürworte erstaunen da auch nicht
mehr. Mitte
der 1990er Jahre bezeichnete Vikernes das "Dritte Reich" als seine
Vorstellung einer idealen Gesellschaft und leugnete den Holocaust, dass
er ein Nazi sei, sei hingegen eine jüdische Lüge.
Ein Textauszug aus dem Lied Wolfszeit der Band Varg: "So lasst uns
streben nach den alten Werten. Die Runen leben in unserem Blut [...]"
Ahnengrab
Die Band Ahnengrab hat 2008 ihr erstes Album veröffentlicht. Von
ihnen
ist noch nicht sehr viel bekannt. Allerdings scheinen sie keine
Berührungsängste mit dem NSBM zu haben. Sie waren Gäste
am
Wolfszeit-Festival, welches von der oben genannten Band "Vager"
organisiert wird. Songtitel wie "Blutrache” lassen nichts Gutes
vermuten.
Asgard
Über die einzige Schweizer Band "Asgard" gibt es keine Hinweise,
die
auf eine rechtextreme Gesinnung hindeuten. Entweder ist die Band
unwissend, in was für einer Gesellschaft sie auftreten oder
nehmen dies billigend in Kauf.
Eine Taktik faschistischer Ströhmungen war es schon immer, andere
Subkulturen zu unterwandern und zu vereinnahmen. Leider hatten sie
damit in der ursprünglich appolitischen Metal-Szene teilweise
erfolg,
was jedoch nicht bedeutet, dass Konzerbesucher/innen von
Metal-Konzerten grundsätzlich als rechts einzustufen sind.
Lediglich
einschlägigen Konzerte, wie im "Industrie 45" ziehen Rechtsextreme
an.
Auch wenn sich solche Bands immer wieder vom klassischen
Nationalsozialismus distanzieren, vermitteln sie faschistische
Ideologien und Fremdenhass. Ihre oberflächliche Distanzierung kann
allerdings nicht darüber hinwegtäusen, dass sich solche Bands
im
braunen Sumpf des rechten Randes befinden.
Es ist untragbar, dass ein staatlich subvensionierter Ort, der als
Treffpunkt für Jugendliche dienen soll, schnell einmal zum
Tummelplatz
für FaschistINNen wird, die ihr menschenverachtendes Gedankengut
verbreiten wollen. Denn zu erwarten ist ein Publikum der extrem rechten
Szene. Die Leitung des Jugentreffs scheint diese Tatsache nicht zu
stören. Trotz mehrmaligen Hinweisen und Warnungen halten sie an
der
durchführung des Anlasses fest. Es ist absolut
unverständlich, dass ein
Jugentreff das Image eines "Nazi-Treffpunkt`s" so ohne weiteres in Kauf
nimmt. Wir fordern das "Industrie 45" auf, den erwähnten Anlass
ersatzlos zu streichen. Ansonsten müssen wir davon ausgehen, dass
Rechtsextreme in dieser Lokalität willkommen geheissen werden.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Kein Raum für Nazis - nirgendwo!
Kein Nazikonzert im Jugendreff "Industrie 45"!
Antifaschistische Aktion
---
Indymedia 22.4.09
Keine Bühne für NSBM-Bands!
Die für den 25. April 2009 im Zuger Club Industrie 45
angekündigten
Bands "Riger", "Varg" und "Ahnenerbe" setzen die Reihe von
fragwürdigen
Metal-Konzerten in der Schweiz fort - schwer verdauliche und
höchst
zweifelhafte musikalische Kost.
Zwei der auftretenden Musikgruppen, "Riger" und "Varg", zählen zum
"National Socialist Black Metal" (NSBM). Während der eigentliche
Black
Metal ursprünglich kein Musikstil ist, der per se "rechts" ist, so
bietet er dennoch teilweise unmittelbare Anknüpfungspunkte
für extrem
rechte Positionen und Ideologien. Der NSBM vereint eine extreme
Anlehnung an völkisches Heidentum und völkisch-neonazistische
Symbolik
mit Satanismus und Totenkult. Waren die gewählte Symbolik bis Ende
der
1980er-Jahre primär als Provokation genutzt worden,
veränderte sich
dieses Bild seit spätestens Mitte der 1990er-Jahre. Black Metal
wurde
verstärkt zum Lebensgefühl einer eigenständigen
Subkultur, deren
"musikalischen" Feindbilder wie das Christentum oder die
"verweichlichte Gesellschaft" auch in die Realität und Praxis
transformiert wurden. Neben der Selbstinszenierung als "Heiden",
"völkische Kämpfernaturen" und selbst ernannten
"Antichristen" prägen
Verherrlichung von Krieg, Kampf und Gewalttaten bis hin zum Mord das
Image der Szene. Rasse, Blut und Sippe werden zur Grundlage der
Selbstdefinition des NSBM empor gehoben, das "Schwache" und "Fremde"
zum offenen "Feindbild" erklärt.
Zweideutige Agitation
Konsequent werden im Rahmen der Selbstdefinition auch entsprechende
Symboliken des Nationalsozialismus wie beispielsweise dreiarmige
Hakenkreuze (Triskelen), SS-Doppelblitze und Totenköpfe sowie
Lebens-
und Todesrunen gewählt. Dabei agiert die Szene zweideutig. Nach
aussen
werden die Symbole mit einer Affinität zum Germanen- und Heidentum
erklärt, nach innen werden in den zumeist schwer
verständlichen Texten
mitunter die Shoa oder gar die NS-Diktatur glorifiziert. Die
Anknüpfungspunkte für organisierte Neonazis sind
unübersehbar, und
bereits seit Jahren entwickelte sich die Black-Metal-Subkultur zu einer
Mischszene für antisemitisches, rassistisches und neonazistisches
Gedankengut, wobei keine eindeutig oder klar definierbare politische
Ausrichtung erkennbar ist. Vielmehr sind die Übergänge
fliessend, wobei
eine Abgrenzung nicht stattfindet. Eine einschlägige Rhetorik
welche
Kampfeswillen und Verachtung gegenüber dem "Schwachen" bis hin zum
offenen Antisemitismus und Rassismus, gehören in grossen Teilen
des
Black Metal längst zum normalen und akzeptierten Sprachgebrauch.
"Germanischer Black-Metal-Sturm"
Die Band "Riger" ist eine solche Musikgruppe, welche sich inmitten
dieser Mischszene zwischen offenem NSBM und Black Metal ihren Platz
gesucht hat und inzwischen zum etablierten Teil des Black Metal
gehört.
Im Jahr 1998 betrat diese als eigenständiges Musikprojekt mit
ihrem
Debüt-Album "Der Wanderer" die musikalische Schaffensbühne.
Aufgrund
ihrer Texte erlangte die Band auch im nationalistischen Spektrum
schnell Popularität. Im gleichen Jahr, am 26. September 1998, trat
die
Band gemeinsam mit der einschlägig bekannten Neonaziband "Absurd"
auf
einem Festival im thüringischen Behringen (D) auf. Das Festival
firmierte unter der Bezeichnung "Germanischer Black-Metal-Sturm
über
Deutschland". Als Sicherheitskräfte wurden von den Veranstaltern
Mitglieder der rassistischen und neofaschistischen Organisation
"Hammerskins Deutschland" angeworben. Das "germanische" Konzert
eskalierte vollends, nachdem es bereits zuvor zu Auseinandersetzungen
zwischen "Security" und Besuchern gekommen war, als die Veranstalter
den Strom abstellten. Neonazis der "Hammerskins" lieferten sich
daraufhin gewalttätige Schlägereien mit Konzertbesuchern.
Erst die
herbeigerufene Polizei beendete das Szenario. Zuvor war Hendrik
Möbius
von der Band "Absurd" bereits mit SS-Devotionalien, wie dem
SS-Totenkopf auf der Bühne erschienen. Möbius gehörte
gemeinsam mit
seinem Bruder Ronald Möbius zu den Veranstaltern des "Germanischen
Black-Metal-Sturm über Deutschland"-Festivals. Ronald Möbius
ist
darüber hinaus Betreiber des einschlägigen Versandhandels
"Nebelfeeklangwerke" und "Anführer" und Bandleader der Band
"Absurd"
die sich als Vertreter des NSBM sieht.
Blut- und Bodenideologie
Auch in den Texten der Band "Riger" findet sich neben "heidnischen"
Komponenten auch der Bezug zur Blut- und Bodenideologie der
Nationalsozialisten. "Vernimm des Blutes Stimme, die ewig wach und
wahr, dann wirst Du Wege finden, arteigen, grad und klar? formulierte
die Band auf ihrem Album "Des Blutes Stimme" (2002). Mit dieser
Variante, "das Arteigene" über das Blut zu definieren, nimmt die
Musikgruppe ökofaschistische Versatzstücke auf. Die
Zugehörigkeit zur
"Sippe" oder "Volksgemeinschaft" definiert sich hier alleinig über
das
Blut. Neben Textpassagen verwendet "Riger" auch die entsprechende
Symbolik wie beispielsweise die Swastika, ein abgewandeltes Hakenkreuz,
auf dem CD-Cover ihres 1999 erschienen Albums "Hamingja". Auch dass die
Band auf ihrer Veröffentlichung "Stimme des Blutes" den
Sänger der
NSBM-Band "Totenburg" grüsst, unterstreicht ihre Nähe zum
organisierten
Neonazismus innerhalb des Black-Metal. Die Band selbst definiert sich
in der Eigendarstellung als "patriotisch" und weist den Vorwurf einer
Nähe zum Nationalsozialismus zurück.
Die Band "Vagr" hingegen vermeidet Aussagen und Definitionen, wie sie
die Musikgruppe "Riger" in Textpassagen wie "Des Blutes Stimme"
offenbart. In Bandvorstellungen werden sie lediglich als "deutscher
Heidenmetal" angekündigt. Das Debüt-Album wurde musikalisch
massgeblich
von anderen Black-Metal-Bands unterstützt, darunter auch einem
Mitglied
der Band "Riger".
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
info@antifa.ch
Antifa Bern
AutorIn: Antifa Bern
---
20min.ch 22.4.09
http://www.20min.ch/news/luzern/story/Angebliches-Neonazi-Konzert-sorgt-fuer-Wirbel-31881968
(mit Video)
Jugendtreff
Angebliches Neonazi-Konzert sorgt für Wirbel
von Adrian Müller
Zuger Antifas schreien auf: Im Jugendzentrum "Industrie 45" in Zug soll
ein Neonazi-Konzert stattfinden. Die Betreiber winken ab - und
fürchten
nun Aktionen der linken Szene.
"Schlachtenlärm": Unter diesem furchteinflössenden Namen
findet am
kommenden Samstag im Zuger Jugendkulturzentrum "Industrie45" eine
Konzertreihe statt. Die illustren Bands heissen "Riger", "Varg" und
"Ahnengrab." In einem Communiqué tadelt eine anonyme
"antifaschistische
Aktion" die Gruppen als "Neonazi-Bands." Es sei untragbar, dass ein
staatlich subventionierter Ort wie das Industrie45 sich zu einem
Tummelplatz für Faschisten entwickle.
"Wir sind keine Zensurbehörde"
Die Betreiber des Kulturzentrums zeigen sich erstaunt über die
Anschuldigungen: "Wir ziehen das Konzert durch", erklärt Josef
D'Inca,
Leiter des Industrie45. Sie hätten in den letzten zwei Wochen
umfangreiche Abklärungen über die auftretenden Bands
durchgeführt,
nicht zuletzt aufgrund des Fingerzeigs der "antifaschistischen Aktion."
Dabei seien keine Hinweise auf Nazi-Gedankengut aufgetaucht. Er
möge
die den altgermanischen Metal auch nicht, aber "wir sind aber keine
Zensurbehörde", so D'Inca. Es habe schliesslich schon
Antifa-Leseabende
im Zentrum gegeben.
"Es gibt tatsächlich keine Anhaltspunkte auf rassistische
Liedtexte",
bestätigt Rechtsextremismus-Experte Hans Stutz zu 20 Minuten
Online,
der bei den Nachforschungen mithalf. Dies obschon CD-Titel wie "des
Blutes Stimme" von Riger auf den ersten Blick nichts Gutes erahnen
lassen. Zwar hätten die Bands ein "rückwärtsgewandtes
Gedankengut",
dies sei aber noch lange nicht rechtsextrem, so Stutz weiter.
Betreiber warnt Konzertbesucher
Wie ist es dazu gekommen, dass Antifas vor einem Nazi-Konzert warnen,
welches offenbar gar keines ist? "Linksgerichtete Leute aus dem Umfeld
des 'i45' haben die Lawine losgetreten, die sie nicht mehr stoppen
können", schildert D'Inca die Umstände. Die Warnung vor dem
angeblichen
Nazikonzert habe sich in der linken Szene zu einem Selbstläufer
entwickelt - und lässt die Betreiber zittern. "Wir sorgen uns,
dass
linksextreme Kreise am Konzert auftauchen." Er habe ein ungutes
Gefühl,
sagt D'Inca. Um die Sicherheit zu garantieren, habe das Zentrum
ausnahmsweise zwei Security-Leute engagiert. "Wenn nur die geringsten
rechtsextremen Symbole oder Parolen auftauchen, brechen wir das Konzert
ab", warnt D'Inca die Metal-Fans. Denn trotz umfangreicher
Abklärungen
können rechtsextreme Ergüsse nicht ausgeschlossen werden:
"Man versteht
die Texte nur sehr schlecht, denn die Metal-Sänger schreien oft
unverständliche Texte", sagt Hans Stutz.
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EUGENIK
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NZZ 23.4.09
Psychiatrie und Eugenik
uha. Eugenik ist ein hässliches Wort. Unweigerlich evoziert
es die
Verbrechen der Nationalsozialisten. Doch die "Lehre vom guten Erbe"
(den Begriff Eugenik prägte 1883 der Naturforscher Francis Galten,
ein
Vetter Darwins) praktiziert ebenfalls, wer sich aufgrund der
pränatalen
Diagnostik für die Abtreibung eines Embryos mit Down-Syndrom
entscheidet. Und eugenisch dachte und handelte zwischen 1850 und 1950
auch die schweizerische Psychiatrie, wie der Basler Historiker Hans
Jakob Ritter in seiner Dissertation aufzeigt. Von den Behörden als
Experten anerkannte Psychiater indizierten insbesondere bei
geisteskranken, aber auch anderen als degeneriert und minderwertig
geltenden Menschen Abtreibungen, Eheverbote und Sterilisationen, um
deren Fortpflanzung zu verhindern. Freilich unterschied sich die
Eugenik der schweizerischen von jener der NS-Psychiatrie: Sie verband
sich "weniger explizit mit einem biologischen Rassismus" und suchte
"mit der bürgerlich-liberalen Auffassung von Demokratie" vereinbar
zu
sein. Dabei koppelte sie das "individuelle Wohl" an die
"Volksgesundheit". - Nicht gerade überraschend und eher vage mutet
dieses Hauptergebnis der sich auf den Kanton Basel-Stadt
konzentrierenden Studie an. Ohnehin wird man den Eindruck nicht los,
dass ihr eine präzise, in der Auseinandersetzung mit dem
Quellenmaterial geschärfte Fragestellung fehlt.
Hans Jakob Ritter: Psychiatrie und Eugenik. Zur Ausprägung
eugenischer
Denk- und Handlungsmuster in der schweizerischen Psychiatrie,
1850-1950. Chronos, Zürich 2009. 439 S., Fr. 58.-.
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RAUCHVERBOT
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Thuner Tagblatt 23.4.09
Passivraucherschutz in Restaurants
Die Wirte wehren sich weiterhin
Neue Gespräche
Der Widerstand gegen das Rauchverbot in Gastro-Betrieben hält an.
Oberländer Wirte fordern vom Kanton eine neue Lösung.
"Wir müssen nicht über die Schädlichkeit des Rauchens
und des
Passivrauchens diskutieren", sagt Robert Sperl. Aber der Wirt des
Restaurant Morris in Thun ist überzeugt, dass die
Ausführungsbestimmungen zum Passivraucherschutz im Kanton Bern der
Gastronomie schaden werden. "Viele Betriebe können die Vorgaben
zur
Ausgestaltung der Fumoirs gar nicht einhalten", ist Sperl
überzeugt.
"Ganz zu schweigen vom enormen Aufwand, der auf die
Regierungsstatthalterämter zukommt, wenn sie die Einhaltung der
Vorgaben sauber überprüfen wollen."
Individuelle Lösungen?
Deshalb hat Sperl einen weiteren Anlauf genommen, den Kanton,
namentlich Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher (SP), davon zu
überzeugen, dass der eingeschlagene Weg der falsche ist.
Gleichzeitig
präsentiert der Thuner Wirt seine eigene Idee für den
Passivraucherschutz in bernischen Gaststätten: "Jeder Wirt wird
verpflichtet, ein Konzept zum Schutz der Nichtraucher vorzulegen",
fordert Sperl. "So kann jeder Betrieb eine Lösung suchen, die
seinen
baulichen Voraussetzungen und Gegebenheiten entspricht." Sperl legt
zudem wert darauf, dass die Erarbeitung und Umsetzung dieses Konzeptes
für jeden Betrieb zwingend sein müsste.
Briefe an Rickenbacher
Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, hat Robert Sperl nach
eigener Aussage einen Brief an rund 100 Betriebe zwischen Bern und
Einigen geschickt. Das Schreiben enthielt den Wunsch, den beigelegten
Musterbrief unterzeichnet zu retournieren. Alle unterzeichneten Briefe,
laut Sperl 25 an der Zahl, schickte er gestern an Andreas Rickenbacher,
die zuständigen Regierungsstatthalterämter, Thuns
Gewerbeinspektorat
sowie den Wirteverband Gastrosuisse. "Ich habe bewusst nur Betriebe
angeschrieben, von denen ich weiss oder mir vorstellen kann, dass sie
echte Probleme haben, die vorliegenden Auflagen auf den 1. Juli hin
umzusetzen", sagt der Morris-Wirt. Und fügt an: "Ich wünsche
mir, dass
sich der gesunde Menschenverstand am Ende doch noch durchsetzt."
Immerhin: Nächsten Dienstag wollen laut Sperl der Kanton und der
Wirteverband noch einmal zusammensitzen. Denn: Die Wirte hatten nach
Bekanntwerden der genauen Vorgaben zum Passivraucherschutz juristische
Schritte angedroht (wir haben berichtet).
Am 1. April gab der Regierungsrat bekannt, dass ab 1.Juli alle
öffentlich zugänglichen Innenräume im Kanton Bern
rauchfrei sind. In
Restaurants ist das Rauchen nur noch in Fumoirs erlaubt. Die
Regierungsstatthalter werden jedes einzelne Fumoir bewilligen
müssen.
Marco Zysset
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ALKOHOL
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BZ 23.4.09
Alkohol
Gegen Exzesse
Der Bundesrat will das Alkoholgesetz einer Totalrevision unterziehen.
Dabei sollen nicht nur die Monopole auf Spirituosen und Ethanol fallen.
Die Landesregierung will auch verschiedene Präventionsmassnahmen
prüfen. Am umstrittensten dürfte die Einführung von
Alkoholverboten für
gewisse Orte oder bestimmte Anlässe sein. Damit soll den Gemeinden
die
Möglichkeit gegeben werden für solche Verfügungen, um
Saufgelage und
schweren Alkoholmissbrauch einzudämmen. gr
Seite 3
--
Gesetzesrevision
Der Bundesrat prüft Alkoholverbote
Die Regierung hat genug von Alkoholexzessen. Sie lässt eine
Palette von
Präventivmassnahmen prüfen. Darunter auch umstrittene
Eingriffe wie ein
zeitliches und örtliches Alkoholverbot oder Mindestpreise für
Bier und
Co.
Obwohl der Alkoholkonsum seit den Anfängen der Schweizerischen
Alkoholpolitik vor mehr als 100 Jahren zurückgegangen ist, braucht
es
nach Ansicht der Landesregierung "weiterhin Massnahmen gegen den
problematischen Konsum von Alkohol". Konkret: Vor allem Saufgelage von
Jugendlichen oder pöbelnde und betrunkene Sportfans hat der
Bundesrat
im Visier. Laut Bundesamt für Gesundheit sind rund 300 000 15- bis
75-Jährige in der Schweiz alkoholabhängig. Chronische
Krankheiten, die
durch den Konsum von Alkohol verursacht werden, führen zu
jährlichen
Kosten von rund 6,5 Mrd. Franken.
Alkoholfreier Bundesplatz
Drei Massnahmen sollen laut Alexandre Schmidt, Direktor der
eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV), geprüft werden: "Es
geht um
mögliche Hilfeleistungen für die Kantone, denen solche
Rahmenartikel
als Richtlinien dienen und die Rechtssicherheit verbessern
könnten."
Die Kompetenz für Anordnungen soll auch künftig bei den
Kantonen oder
Gemeinden liegen. Aber der Bund wolle die Totalrevision des
Alkoholgesetzes nutzen, um auch Präventivmassnahmen einzubauen,
betont
Schmidt.
Alkoholverbot: Die Stadt Bern will den Bundesplatz während einer
problematischen Veranstaltung alkoholfrei halten. Heute müsste die
Kommune den Wegweisungsartikel bemühen oder auf das Bundesgesetz
zur
Wahrung der inneren Sicherheit zurückgreifen. Rahmenartikel im
Alkoholgesetz könnten hier neue, klare gesetzliche Grundlagen
schaffen.
Mindestpreise: Billigstpreisangebote verharmlosen nach Ansicht des
Bundesrates die gesundheitliche Tragweite alkoholischer Getränke
und
können zu einem übermässigen Konsum verleiten. Das
Resultat kann jedes
Wochenende überprüft werden: Jugendliche decken sich kurz vor
Ladenschluss mit Dosenbier zu 60 Rappen die Büchse ein und lassen
sich
in irgendeinem Park volllaufen. Als Gegenmassnahme denkbar sind eine
Neukonzeption der Spirituosensteuer (siehe Kasten), die Einführung
einer Lenkungsabgabe auf Billigstpreisangeboten oder eben ein
gesetzlich festgelegter Mindestpreis für die jeweiligen
Alkoholikas.
Laut Schmidt hat man etwa in Kanada mit solchen Mindestpreisen gute
Erfahrungen gemacht.
Testkäufe: Nicht bestritten sind Testkäufe. "Jene Kantone,
welche
solche durchführen, berichten von sehr guten Erfahrungen", weiss
Schmid. Das Problem ist die rechtliche Grundlage, welche von Kanton zu
Kanton unterschiedlich ist. So liegt derzeit ein Fall aus Baselland
beim Bundesgericht: Ein Verkäuferin wehrt sich gegen eine Busse,
welche
sie ausgesprochen bekam, weil sie Jugendlichen verbotenerweise Alkohol
verkauft hatte.
Monopole soll fallen
Hintergrund der Revision des Alkoholgesetzes ist die Absicht des
Bundesrates, die Monopole des Bundes auf der Herstellung von
Spirituosen sowie auf Produktion und Import von Ethanol fallen zu
lassen. Das "Schnapselend" im 19.Jahrhundert gab einst den Anstoss
für
das Bundesmonopol auf gebrannten Wassern. Die Eidgenossenschaft liess
die Produktion verknappen, indem sie den Brennereien Konzessionen
vergab oder die Betriebe gleich kaufte. Selbst das Fällen von
Obstbäumen unterstützte der Bund damals.
In der Schweiz stellen heute rund 8400 Landwirte Spirituosen her.
Weiter gibt es etwa 350 konzessionierte Lohnbrennereien und 180 in der
Branche tätige Gewerbebetriebe. Sämtliche Kontrollen sollen
indes nicht
wegfallen, wie Schmidt betont. Analog zum Bier könnte die
Konzessionierung der Brennereien durch ein Register ersetzt werden.
Der Bundesrat will die Revision auch dazu nutzen, die
Aufgabenverteilung beim Bund in Sachen Alkohol neu zu regeln. Derzeit
befassen sich nicht weniger als elf Bundesämter mit der Materie.
Gregor Poletti
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Alkoholische Getränke
Ungleiche Besteuerung
Alkoholische Getränke werden in der Schweiz ungleich besteuert. Um
dies
zu ändern und etwa eine Abgabe auf Wein einzuführen,
müsste die
Verfassung angepasst werden. Laut EFD würden
Präventionsfachleute eine
einheitliche Abgabe begrüssen.
Umgerechnet auf reinen Alkohol schreibt das Alkoholgesetz
für
Spirituosen eine Verbrauchssteuer von 29 Franken pro Liter vor.
Für
Bier beträgt die Abgabe gemäss Biersteuergesetz 5.40 Franken.
Der Wein
jedoch, der innerhalb der alkoholischen Getränke am meisten
konsumiert
wird, wird nicht besteuert. Diese Unterschiede sind laut
Finanzdepartement (EFD) gesellschaftlich bedingt.
Spirituosen bringen der AHV, der IV und den Kantonen pro Jahr
Steuereinnahmen im Umfang von etwa 300 Mio. Franken. Die Biersteuer
spült weitere rund 110 Mio. Franken in die Bundeskasse. Eine
spezifische Steuer auf allen alkoholischen Getränken lehnte das
Stimmvolk in den Fünfziger- und in den Siebzigerjahren ab.
Ethanol wird für Gewerbe und Industrie hergestellt und
deshalb
grundsätzlich nicht besteuert. Für den Import von Ethanol ist
heute ein
Profitcenter der Alkoholverwaltung (Alcosuisse) zuständig.
sda
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KOKAIN
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NLZ 23.4.09
Kokain
Keine Auflagen für Luzerner Clubs
Nach einem Test unserer Zeitung intensivieren Luzerner Clubs den Kampf
gegen den Kokainkonsum. Die Luzerner Gewerbepolizei ist zufrieden.
Dass bei einem unabhängigen Drogentest unserer Zeitung in acht von
elf
Luzerner Clubs Kokainspuren gefunden wurden, löst Besorgnis aus.
Auch
Sandra Himpel, die Geschäftsführerin des Roadhouses, hat sich
ihre
Gedanken über das bedenkliche Ergebnis gemacht, denn auch in der
beliebten Bar an der Luzerner Pilatusstrasse wurden Koksspuren
gefunden. Nun hat Himpel gehandelt: Drogenkonsumenten und Dealer sollen
in ihrer Bar keine Chance mehr haben.
Schärfere Kontrollen
"Wir schauen noch genauer hin als früher", sagt Himpel. Im
Roadhouse
patrouillieren die Sicherheitsleute an besonders vollen Nächten
neu
jede Viertelstunde statt wie früher bloss halbstündlich. Seit
dem
Kokaintest unserer Zeitung sei das Personal wachsamer, so die
Geschäftsführerin: "Wenn wir merken, dass sich in einer Ecke
eine
verdächtige Gruppe bildet, werfen unsere Sicherheitsleute ein
spezielles Auge darauf."
"Clubs machen ihren Job gut"
Nicht nur das Roadhouse, auch die anderen Luzerner Clubs scheinen ihre
Arbeit ernst zu nehmen. "Wir werden den Clubs voraussichtlich keine
speziellen Auflagen erteilen", sagt Urs Renggli von der Luzerner
Gewerbepolizei. In den letzten Tagen hat er Post von jenen Clubs
erhalten, in denen Drogenspuren gefunden wurden. Renggli hatte die
Lokalbetreiber nach dem Artikel in unserer Zeitung dazu aufgefordert,
ihre Massnahmen gegen den Drogenkonsum offenzulegen. Rengglis Fazit:
"Die Clubs machen ihren Job gut. Die Sicherheitsmassnahmen sind
vielerorts bereits überdurchschnittlich streng." Dass bei dem Test
trotzdem in acht Clubs Koksspuren gefunden wurden, überrascht den
Chef
des Fachbereiches Gastgewerbe der Gewerbepolizei nicht. "Kokain ist
eine Partydroge und in dieser Szene anzutreffen."
Noch hat die Gewerbepolizei die jüngst erhaltenen Berichte der
Clubs
nicht detailliert beurteilt. Das wird laut Urs Renggli in den
nächsten
Wochen geschehen. Erst dann werde definitiv entschieden, was im Kampf
gegen die Droge weiter unternommen werde.
"Wie weit können wir gehen?"
"In der Clubszene ist und bleibt der Drogenkonsum ein wichtiges Thema",
sagt Philip Getty, Präsident der Luzerner Sektion des Vereins
Safer
Clubbing. Dieser setzt sich unter anderem für eine drogenfreie
Clubszene ein.
Für Getty stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Wie weit
können
wir im Kampf gegen den Kokainhandel und -konsum gehen?" Die Dealer
seien schlau, die Konsumenten zahlreich. "Um die Droge ganz aus den
Clubs zu verbannen, müssten wir sämtliche Besucher
durchsuchen." In
England zum Beispiel, Gettys Heimatland, würden in den Clubs
rigorose
Sicherheitskontrollen durchgeführt. "In dieser Diskussion braucht
es
viel Fingerspitzengefühl", so Getty. "Schliesslich kann man mit zu
harten Massnahmen auch viele anständige Clubbesucher vergraulen."
Regelmässig trifft sich Getty deshalb mit den Betreibern der
Luzerner
Clubs, die bei Safer Clubbing mitmachen. Es sind dies: Alcatraz, Bar
58, Bourbaki, Froschkönig, Jazzkantine, Nautilus Club,
Frankenstrasse 6
und das Roadhouse.
Daniel Schriber
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Tagesanzeiger 23.4.09
Gesucht: Therapiewillige, reiche Kokser
Die Stadt will gut verdienenden Kokainisten helfen. Diese zögern.
Die
Angst, ihre Anonymität zu verlieren, ist gross. Entfernte Kliniken
werden bevorzugt.
Von Beat Metzler
Sie sind schon fast ein Mythos: Banker, Werber, Ärzte, die viel
Geld
verdienen und ebenso viel Kokain durch ihre Nasen ziehen, um im
stressigen Berufsalltag bestehen zu können. Solchen
"Schickimicki-Koksern", denen langsam die Kontrolle über ihr Leben
entgleitet, will die Stadt helfen - und zwar mit einem "Kokainseminar"
im 4-Sterne-Hotel.
Vor einem Monat machte sie das Angebot über die Medien bekannt.
Mit
mässigem Erfolg. Erst ein Süchtiger hat sich für das
"therapeutische
Intensivprogramm", das am 30. Mai starten soll, angemeldet.
Durchgeführt wird es nur, wenn mindestens sechs Abhängige
mitmachen.
"Über die Gründe können wir nur spekulieren", sagt Urs
Vontobel, Leiter
der Suchtbehandlung Frankental, die das Angebot organisiert. Geld
spiele wohl keine Rolle, obwohl die neun Tage Therapie 6250 Franken
kosten und die Krankenkassen den Betrag nicht übernehmen. "Dieser
Preis
ist angemessen. Viele Kokainsüchtige geben ausserdem weit mehr
Geld für
die Droge aus", sagt Vontobel.
Distanz vereinfacht vieles
Ein wichtiger Grund für die Vorbehalte liegt wohl in der Angst,
die
Anonymität zu verlieren. Gesellschaftlich integrierte
Süchtige wollen
auf keinen Fall als solche erkannt werden. "Viele reiche Kokser trauen
sich nicht einmal zu uns in die Beratung. Sie fürchten, dass
jemand
sieht, wie sie das Gebäude betreten", sagt Rudolf Stohler,
Leitender
Arzt im Bereich Drogen der Psychiatrischen Universitätsklinik.
Deshalb
würden die meisten eine "Kur" in entfernten Kliniken vorziehen.
Stohler
vermutet, dass auch eine skeptische Haltung der staatlichen Medizin
gegenüber mitspiele. "Wer Geld hat, löst seine Suchtprobleme
wohl
lieber mit Hilfe privater Institutionen."
Eine solche private Edelklinik liegt beispielsweise in Meiringen im
Berner Oberland. Die Therapie dauert hier nur ein paar Tage.
Länger
wollen viele Süchtige nicht aus ihrem Alltag verschwinden, damit
unter
den Bekannten kein Misstrauen aufkeimt. Anonymität und Diskretion
werden an der Privatklinik sorgfältig behütet. Die
Abhängigen reisen
aus der ganzen Welt zur "Burnout-Behandlung" an, Distanz vereinfacht
vieles.
Dagegen wirkt das städtische Angebot schon fast intim. Besteht
hier
sogar die Gefahr, dass man einen Bekannten oder seinen Chef im gleichen
Entzugsprogramm trifft? "Das wäre möglich. Das Risiko ist
aber sehr
gering", sagt Vontobel. "Ausserdem sitzt man in solchen Momenten im
gleichen Boot." Vontobel betont, dass sich der Kurs nicht nur an
Stadtzürcher richte. "Das Programm ist nicht subventioniert. Es
steht
allen offen, die Deutsch sprechen." Die Medien hätten diesen
Aspekt zu
wenig hervorgehoben.
Vontobel hofft, dass im nächsten Monat weitere Anmeldungen
eingehen.
"Kokainisten reagieren eher impulsiv. Es ist gut möglich, dass
sich
manche noch kurzfristig entscheiden." Er ist weiterhin überzeugt,
dass
das Angebot einem echten Bedürfnis entspreche. Integrierte
Süchtige
mieden herkömmliche Drogenbehandlungen, wie die Suchtbehandlung
Frankental. Dort verkehren viele Abhängige, die "auf der Gasse"
leben.
Und mit denen wollen sie nichts zu tun haben. "Deshalb haben wir das
Programm initiiert." Genaue Zahlen, wie viele "Schickimicki-Kokser" in
Zürich leben, fehlen. Schätzungen gehen von mehreren 1000 aus.
Kombination aus mehreren Ansätzen
Die Erfolgsquote der neuntägigen Therapie und der nachfolgenden
ambulanten Betreuung kann Vontobel nicht voraussagen. "Da wage ich mich
nicht auf die Äste hinaus." Man strebe auch nicht bei allen
Teilnehmern
die völlige Suchtfreiheit an. "Es gibt viele Graustufen der
Abhängigkeit. Bei manchen bedeutet schon ein kontrollierter Konsum
ein
Erfolg." Die Therapie, welche die Stadt anbietet, kombiniert mehrere
anerkannte Entzugsmethoden, wie Ohr-Akupunktur,
Entspannungsübungen und
psychotherapeutische Ansätze.
http://www.stadt-zuerich.ch/kokainseminar
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Aargauer Zeitung 23.4.09
Kokain-Seminar vor dem Aus
Erst eine Anmeldung für das neuntägige Programm in einem
4-Stern-Hotel
Das Interesse am geplante Kokain-Seminar der Suchtbehandlung Frankental
in einem Hotel ist gering: Erst eine Person hat sich angemeldet.
Fachleute bezeichnen die Dunkelziffer der sozial gut integrierten
Kokainabhängigen als hoch und auch ambulante Behandlungsstellen
lassen
auf eine grosse Nachfrage schliessen › dennoch stösst das erstmals
geplante Kokain-Seminar in einem 4-Sterne-Hotel kaum auf Interesse.
Laut Urs Vontobel, Gesamtleiter Suchtbehandlung Frankental hat sich
erst eine Person definitiv für den neuntägigen Entzug in
gepflegter
Umgebung angemeldet, zwei weitere sind interessiert. Wenn bis zum 20.
Mai nicht mindestens sechs Personen am Entzug teilnehmen wollen, wird
das Intensivprogramm nicht durchgeführt.
Warum sich bis jetzt kaum Betroffene gemeldet haben, ist für
Vontobel
unklar. Einen Grund sieht er in der Tatsache, dass die Seminarkosten in
der Höhe von 6250 Franken von der Krankenkasse nicht
übernommen werden.
Auch dass die meisten Medien das Angebot als auf Zürich
beschränkt
vorstellten, könne ein Grund für die fehlenden Anmeldungen
sei. Richtig
sei vielmehr, dass das nicht subventionierte Programm allen
deutschsprachigen Interessenten offen stehe. Auch Schamgefühle
gegenüber dem sozialen Umfeld oder die Angst vor Verlust der
Anonymität
hält Vontobel für mögliche Hinderungsgründe. (ant)
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PROG-ROCK
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WoZ 23.4.09
Cuneiform-Das US-amerikanische Label pflegt mit Prog-Rock eine Musik,
die schon lange totgesagt worden war. Die MusikerInnen legen dabei
Haltungen an den Tag, die seit den Punkzeiten etwas in Vergessenheit
geraten sind.
Elfen dürfen nicht mitrocken
Von Martin Büsser
Sie gelten als selbstherrlich, weltfremd und blasiert - die
MusikerInnen des Prog-Rock (Progressive Rock). So zumindest lautet die
Legende, die weiterhin besagt, dass Punk Mitte der siebziger Jahre ein
für alle Mal mit diesem ganzen Keyboardgeleier und
Schlagzeugsologeprotze aufgeräumt hat. Seit dem Wirbelsturm der
Sex
Pistols gilt Prog-Rock als erledigt, ist ästhetisch diskreditiert.
Und
doch lebt Prog-Rock als "zeitlose Unmode" - so der bekennende Prog-Fan
und Sozialwissenschaftler Roger Behrens - weiter, eroberte in den
achtziger Jahren mit Marillion und Asia noch einmal die Charts und ist
heute, seit es keine stilistischen Grabenkämpfe im Pop mehr gibt,
längst rehabilitiert. Zumindest könnte man die These
aufstellen, dass
erfolgreiche Bands wie Radiohead und Sigur Rós den Prog-Rock
für ein
Indiepublikum wieder hoffähig gemacht haben.
Die Canterbury-Szene
Rückblickend erweist sich die Tabula-rasa-Legende des Punk
allerdings
als Mythos, der nur bedingt der Wahrheit entspricht. Am 16. Juli 1977
wurde Johnny Rotten, Sänger der Sex Pistols, vom Londoner Capital
Radio
eingeladen, seine Lieblingsplatten vorzustellen. Rotten spielte so gut
wie keinen Punk, dafür sehr viel Musik, die gemeinhin als
Prog-Rock
bezeichnet wird, darunter die Third Ear Band und Peter Hammill,
Sänger
von Van der Graaf Generator. Es stimmt, dass die Punks die weltfremde
und selbstherrliche Musik von Stadionbands wie Emerson, Lake &
Palmer oder den Eagles gehasst haben. "Die sangen von einem Hotel
California", sagte Legs McNeil, Herausgeber des "Punk"-Fanzines, "aber
wir konnten uns nicht einmal eine Reise nach Kalifornien leisten,
geschweige denn ein Hotel."
Doch nicht alle Prog-VertreterInnen waren Eskapisten, die von Trollen
und Elfen sangen, im Gegenteil: In Grossbritannien gab es eine linke
Prog-Tradition, die sich bereits vor Punk mit Themen wie "D. I. Y." (Do
It Yourself), künstlerischer Selbstkontrolle und
Unabhängigkeit von der
Musikindustrie auseinandergesetzt hatte. Vor allem im britischen
Canterbury entstand in den sechziger Jahren eine Szene, die Prog-Rock
nicht als Virtuosentum und schon gar nicht als
Überwältigungsästhetik
begriff, sondern ihre Musik in den Dienst politischer Agitation
stellte, dar unter Gruppen wie Henry Cow, Quiet Sun und Matching Mole.
Henry Cow integrierten Elemente von Free Jazz und Neuer Musik in ihren
alles andere als stadiontauglichen Rock, weil sie davon überzeugt
waren, dass eine vom Mainstream abweichende Materialästhetik
bereits
als politisches Statement funktionieren kann. Wo Punk eine neue
Einfachheit suchte, setzten sie auf Komplexität und
Atonalität,
verfolgten damit allerdings ähnliche Ziele.
Rock in Opposition
innovativen Punklabel schlechthin, Charles Hayward von Quiet Sun
gründete die ebenfalls auf Rough Trade veröffentlichende
Experimental-Wave-Band This Heat.
Cuneiform Records
Bis heute hat sich an der Situation nicht viel geändert:
Ambitionierte
Prog-Bands veröffentlichen weiterhin auf unabhängigen Labels
wie
Cuneiform Records, das jüngeren Bands wie Nebelnest eine Plattform
gibt, vor allem aber Archivarbeit betreibt. Mit "Relaps" sind soeben
Aufnahmen der belgischen Band Univers Zéro aus den Jahren 1984
bis 1986
erschienen, die noch einmal verdeutlichen, dass es sich bei dieser
Musik tatsächlich um eine zeitlose Unmode handelt, der nie daran
gelegen war, sich an den Coolness-Codes des Popbetriebs anzubiedern.
Mit Saxofon, Klarinette, Streichinstrumenten und dem für das Genre
beinahe unverzichtbaren Keyboard arbeiten Univers Zéro,
ebenfalls
Mitbegründer von Rock in Opposition, an hochkomplexem Jazzrock,
dessen
polyrhythmisches Geflecht kaum eine Atempause zulässt. Diese Musik
erschlägt einen geradezu, bleibt aber jederzeit frei von Pathos
oder
Schwulst.
Das im US-amerikanischen Maryland ansässige Cuneiform-Label
arbeitet
seit 1983 an einer anderen Form von Prog-Rock, die rein gar nichts mit
Bands wie Yes oder Saga zu tun hat. Keimzelle des Cuneiform-Kosmos sind
die 1966 gegründeten und bis heute in wechselnder Besetzung
existierenden Soft Machine. Anfangs waren sie neben Pink Floyd das
Aushängeschild britischer Psychedelic, doch von Platte zu Platte
wurde
der Jazzeinfluss grösser, zwischenzeitlich halfen Jazzmusiker wie
Keith
Tippett und Elton Dean bei Soft Machine aus.
Manche KritikerInnen behaupten, dass die Band seit Mitte der siebziger
Jahre zu einer belanglosen Fusiongruppe verkommen sei, doch die ersten
zehn Jahre der Bandgeschichte waren stilbildend für jenen Zweig im
Prog-Rock, der das Publikum nicht mit Märchen einlullen, sondern
stilistische Grenzen niederreissen wollte. Daraus erklärt sich
auch das
Selbstverständnis von Cuneiform-Gründer Steve Feigenbaum:
"Das
Labelspektrum reicht von zeitgenössischer klassischer Musik
über Jazz
bis zu Rockbands, die allerdings nur wegen ihrer Instrumente als
Rockbands bezeichnet werden können."
Fort vom Rock!
Aus diesen Worten spricht eine grundsätzliche Skepsis
gegenüber Rock
als musikalisch festgelegtem Genre. Die besten VertreterInnen des Prog
dürften also eigentlich ebenso wenig wie die bes ten Vertreter des
Punk
als Prog-Rock oder Punkrock bezeichnet werden, da ihre Musik von einer
tiefen Skepsis gegenüber Rock als Stil und Haltung geprägt
ist. In dem
Masse, in dem innovative Punkbands wie Gang Of Four oder The Pop Group
den Funk für sich entdeckt hatten und so mit einer genuin weissen
Rocktradition brechen konnten, liessen sich Prog-Bands wie Matching
Mole oder Henry Cow vom Jazz inspirieren. Beides waren Fluchtbewegungen
fort von jenem Rock, der durch Gruppen wie Deep Purple ein für
alle Mal
einen schmierigen Beigeschmack bekommen hatte.
Am Ende der Leiter fanden sie sich dann doch in Augenhöhe wieder,
die
ambitionierten VertreterInnen von Prog und Punk, beide auf ihre Weise
zu sperrig, um es je in die grossen Stadien zu schaffen, beide der
konventionellen Rockmusik überdrüssig. Mit Bands wie Thinking
Plague,
Ahleuchatistas, Heldon und National Health gilt Cuneiform zwar als
Spartenlabel, das tief in der Prog-Tradition der siebziger Jahre
verwurzelt ist, doch jenseits solcher Etiketten ist Prog längst
keine
Sparte mehr, sondern findet sich heute in nahezu jeder interessanteren
Gitarrenmusik wieder, die es darauf angelegt hat, mit
herkömmlichem
Rock zu brechen. So gesehen ist es nicht einmal ein Frevel, Gruppen wie
Sonic Youth, Shellac oder Fugazi als Prog-Bands zu bezeichnen.
http://www.cuneiformrecords.com
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NO NATO 2009
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linksunten.indymedia.org
23.4.09
Drei Nachbetrachtungen auf den NATO Gipfel und die Proteste in
Strasbourg
Verfasst von: anti-militarist
Von den Protesten gegen den NATO-Gipfel werden wohl vor allem die
Bilder brennender Gebäude und die Rauchsäulen über
Strasbourg in
Erinnerung bleiben. Dass Protest zielgerichtet verhindert wurde, davon
ist ebenso wenig nach Strasbourg die Rede, wie von den erfolgreichen
Blockadeaktionen in der Innenstadt. Hier einige Einschätzung aus
den
Reihen der Interventionistischen Linken (IL) zu den Fallstricken,
Unzulänglichkeiten, Erfolgen und Begleitumständen der
Proteste am 4.
April.
Peter Strutynski stellt die Frage "Wie weiter nach Strasbourg?" und
fordert die Friedensbewegung auf Grenzen zu ziehen und ihr eigenes
Profil stärken.
Claudia Haydt der Informationsstelle Militarisierung (IMI) liefert in
einem längeren Telefoninterview ihre Einschätzung über
die
Mobilisierung, sowie über die Erweiterung der NATO nach dem Gipfel.
Mehr: http://linksunten.indymedia.org/de/node/5046
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GUMMISCHROT
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WoZ 23.4.09
Gummischrot
Ins Auge gegangen
Im Vorfeld des Fussballspiels des Zürcher GC gegen die Berner
Young
Boys ist es am 11. April zu einem gefährlichen Polizeieinsatz
gekommen.
Als mehrere Hundert Berner Fans, mit einem Extrazug nach Zürich
gereist, gemeinsam vom Bahnhof Altstetten in Richtung Stadion
Letzigrund marschierten, setzte die Polizei plötzlich und ohne
Vorwarnung aus kurzer Distanz Gummischrot ein, offenbar weil sie die
Menge zum Abbiegen bewegen wollte. Im Anschluss kippte die bis anhin
friedliche Stimmung, und es kam zu Ausschreitungen und weiteren
Gummischroteinsätzen.
Beim ersten Gummischroteinsatz seien mehrere Personen am Kopf getroffen
worden, darunter auch Sicherheitsbeauftragte der Young Boys, wie Mark
Ammann von der Fanarbeit Bern auf Anfrage sagt. "Ein jugendlicher Fan
wurde ins Auge getroffen und musste mit der Ambulanz ins Spital
gebracht werden." Dort habe man keine bleibenden Schäden
feststellen
können, allerdings sei bei Augenverletzungen unklar, ob solche
nicht
später noch auftreten könnten. "Der Betroffene hat sich eine
Strafanzeige gegen die Polizei überlegt. Weil in der Schweiz
Polizistinnen und Polizisten aber nur sehr selten verurteilt werden,
hat er dann davon abgesehen", sagt der Fanarbeiter. Ein zweiter Fan
hatte Glück im Unglück: Er trug eine Brille, die zwar
kaputtging, dafür
aber sein Auge vor Verletzungen bewahrte.
Marco Cortesi, Pressesprecher der Zürcher Stadtpolizei,
bestätigt, dass
an jenem Tag zweimal Gummischrot eingesetzt worden ist. Von verletzten
Personen habe er keine Kenntnis. Zum Einsatz im Detail kann er keine
genaueren Angaben machen, weil die Anfrage der WOZ erst kurz vor
Redaktionsschluss gekommen ist.
Augenverletzungen durch Gummischrot sind in der Schweiz keine
Seltenheit. Eigentlich müsste die Polizei einen Sicherheitsabstand
von
zwanzig Metern einhalten und dürfte nicht auf Köpfe zielen.
In der
Praxis sieht es aber oft anders aus. Dabei ist es praktisch
unmöglich,
fehlbare PolizistInnen zur Verantwortung zu ziehen.
Der Berner Aktivist David Böhner, der 2003 bei einer Demonstration
von
einem Gummigeschoss ins Auge getroffen worden war und einen Teil der
Sehkraft einbüsste, reichte damals zwar Strafanzeige ein. Er legte
Videoaufnahmen vor, die belegten, dass der Sicherheitsabstand nicht
eingehalten worden war. Vor Gericht wurden die Beamten dennoch
freigesprochen.
Dinu Gautier
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RÜSTUNG
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WoZ 23.4.09
GSoA-Initiative
Endspurt
Rüstungsgeschäfte sind oft Skandalgeschäfte,
Gegengeschäfte und
Korruption Teil der Deals, die Angebote bewegen sich im grauen Bereich.
Und immer geht es um die Frage: Wer bietet die bes ten Konditionen?
Letzte Woche berichtete die Nachrichtensendung "10 vor 10" über
ein
angebliches Angebot des Kampfjetherstellers Saab. Der schwedische
Konzern steht neben Dassault und EADS im Rennen um den Zuschlag
für die
neuen Kampfjets, die das Verteidigungsministerium (VBS) frühestens
2010
zu kaufen plant. Sollte sich das VBS für Saab entscheiden,
würde sich
Saab verpflichten, als Gegengeschäft Schweizer Trainingsflugzeuge
(Typ
PC-21) aus den Pilatus-Werkstätten im Wert von einer Milliarde
Franken
zu kaufen. Das VBS verlangt solche Gegengeschäfte von allen
Anbietern.
Der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) stösst
dies sauer auf.
Sie erinnert daran, "dass solche Deals gemäss den Richtlinien der
WTO
über das öffentliche Beschaffungswesen in allen anderen
Bereichen
ausser der Rüstungsindustrie hochgradig illegal sind".
Bevor sich der Bundesrat für einen Kampfjettyp entscheidet, will
er
aber den sicherheitspolitischen Bericht abwarten, der bis im Herbst
fertiggestellt werden soll. Gleichzeitig sammelt die GSoA seit einem
Jahr Unterschriften für eine Initiative, die ein Moratorium
für
Kampfjetkäufe bis 2019 verlangt. Sie plant, die nötigen
Unterschriften
bis Ende Mai einzureichen. Im Moment fehlen noch knapp 10 000
Unterschriften. ch
http://www.keine-kampfflugzeuge.ch
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ANTI-ATOM
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BZ 23.4.09
Laupen
Lokaler Widerstand gegen Atomstrom aus Mühleberg
Die Gegner des Kernkraftwerks Mühleberg machen mobil: Die
Öko-Gruppe Laupen veranstaltet zwei Informationsabende.
Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die Öko-Gruppe Laupen und
Umgebung
nun schon für die Umwelt ein. Das Kernkraftwerk Mühleberg
(KKM) war
dabei immer auch ein wichtiges Thema. Nun ist die Diskussion erneut
aufgeflammt, denn momentan steht eine unbefristete Betriebsbewilligung
für das alte Kraftwerk zur Debatte. Grund genug für die
Öko-Gruppe,
zwei Informationsabende in Laupen zu organisieren. "Wir wollen Leute
aus der Region ansprechen", sagt Ursula Balmer aus Wileroltigen. Sie
macht seit 20 Jahren in der Öko-Gruppe mit und ist durch ihren
Wohnort
in der innersten Zone des KKM auch direkt betroffen.
Von Rissen im Reaktor
"Es geht darum, den Leuten zu zeigen, wie gefährlich Atomstrom
eigentlich ist", begründet Balmer die Anlässe im Restaurant
Bären in
Laupen. Der erste Abend hat die technische Seite des 37-jährigen
KKM
zum Thema: Unter dem Titel "Kernkraftwerk Mühleberg - kerngesund?"
referieren der Techniker Jürg Joss und der Physiker Jürg
Aerni über die
unsicheren Seiten der Atomenergie und des Reaktors in Mühleberg.
Die
beiden stehen hinter der Organisation "Fokus Anti Atom", die
Informationen zur Kernenergie anbietet und auf die Stilllegung der
Schweizer Atomanlagen hinarbeitet.
"Sauberer" Uranabbau
Ein zweiter Abend am 14.Mai befasst sich mit dem Uranabbau in den USA.
Uran wird für Brennstäbe in Kernkraftwerken verwendet.
Indianische
Ureinwohner aus dem Grand Canyon erzählen von ihrem Leben, das
durch
den Abbau des radioaktiven Urans bedroht ist. Die Förderung
verseucht
ganze Landstriche und verursacht Krankheiten. "Atomenergie ist keine
einheimische Energie", sagt Balmer. Überdies sei Atomstrom nicht
sauber, wie immer wieder behauptet werde.
Ein dritter Informationsabend, der sich mit erneuerbaren Energien
befassen wird, ist laut Balmer in Planung.
ats
Informationsabende im Restaurant Bären Laupen. Mi, 29.April, 20
Uhr:
"Kernkraftwerk Mühleberg - kerngesund?" Do, 14.Mai, 20 Uhr:
"Uranabbau
- wie sauber ist Atomenergie?"
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Demonstration
Gedenken an Tschernobyl
Für kommenden Sonntag ruft eine breite Allianz von linken Parteien
und
Umweltorganisationen zur Demonstration gegen die unbefristete
Betriebsbewilligung des KKW Mühleberg auf. Vor 23 Jahren, am
26.April
1986, geschah der Reaktorunfall in Tschernobyl. Dieser habe der Welt
gezeigt, dass nach einer Atomkatastrophe kein Alltag mehr möglich
sei,
schreiben die Veranstalter. Sie fordern deshalb "Kein Tschernobyl in
Mühleberg". Auf dem Berner Münsterplatz referieren von 13 bis
15 Uhr
Experten und Betroffene über Risiken und alternative Energien. Als
Rahmenprogramm sind im Kellerkino und dem Kino in der Reitschule Filme
zum Thema zu sehen.
pd/ats
•http://www.keintschernobyl.ch
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BKW-KOHLE
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23.4.09
Liebe Leute
Keine schweizer Kohle für Klimakiller!
Die BKW ist einer von wenigen Schweizer Stromkonzernen, die sich in
Deutschland an Kohlekraftwerken beteiligen will. Gleichzeitig wirbt sie
in der Schweiz mit erneuerbarer Energie und Energieeffizienz.
Deswegen wurde ihr dieses Jahr der Public Eye Award verliehen.
Übergabe des Schmähpreises/ Public Eye Award an die BKW
-> Do., 30. April 9h beim Viktoriaplatz Bern, Hauptsitz BKW
anschliessend, ca. 800m vom Viktoriaplatz entfernt:
Protestaktion an der Generalversammlung der BKW
-> ca. 9.45-10.30, BEA-Ausstellungshalle 220,
Eure Präsenz ist in jedem Fall sehr willkommen! Idealerweise hast
du
von 9h bis 10.30 Zeit, um von der Übergabe beim Hauptsitz zur
Generalversammlung zu pilgern. Wenn die Zeit knapp ist: Komm nur an
einen der beiden Orte. Deine Präsenz ist in jedem Fall sehr
willkommen!
So zeigen wir, dass das Thema interessiert. Und bitte: weitersagen..
Bilder sind auf dem Indymedia Aufruf für 30.4, Medienlinks unter
TYI Hintergrund:
Die BKW investiert fast eine Milliarde Franken in zwei
Steinkohlekraftwerke
in Dörpen (Nord-D) und Willhelmshaven (Nord-D). Sie ist somit
für CO2
Emissionen (mit)verantwortlich die fast 20% der gesamten Schweiz
ausmachen (4.5 & 5.1 Mio Tonnen CO2).
(Die BKW hat das eine Kraftwerk in Dörpen ins Leben gerufen und
dort Gelände gekauft)
Die Bürgerinitiative "saubere Energie" aus Dörpen und die
Greenpeace
Regionalgruppe protestieren ab 9 Uhr 30 bei der Generalversammlung mit
einem gigantisch grossen "Kohlosaurus" gegen die Kohle-Projekte der BKW.
Der Rapper Greis wird um 9h zum wiederholten mal beim BKW Hauptsitz
versuchen, CEO Kurt Rohrbach den Public Award zu übergeben. Die
letzten
Versuche scheiterten, da Kurt Rohrbach sich weigerte, den Preis zu
übernehmen.
Wäre toll wenn ihr kommen könnt!
Zur Wiederholung:
-> 9h Viktoriaplatz; Übergabe Public Eye Award durch Rapper
Greis
-> ca. 9.30-10.30 BEA Expo Gelände Ausstellungshalle 220 (beim
Guisanplatz Bern); Protestaktion gegen Kohlestrom der BKW
VollGruss
Reto & Anti Kohle Team,
Greenpeace Bern
PS und nicht vergessen So 26.4. kein berner Tschernobyl-/ Stop
Mühleberg Schrottreaktor
Bern http://www.keintschernobyl.ch