MEDIENSPIEGEL 7.5.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS, GH)
- Bollwerk: Gemeinderat für autofreien Bahnhofplatz
- Progr: Alternativstandort; Weltwoche-Zaffaraya-Prinzip
- Rabe-Info 7.5.09
- Stop Murder Music: abesagtes ZH-Mavado-Konzert hat neue Location
- Biometrie: Big Brother Datenbank
- LU: Widerstand gegen Brabecks Nestlé-Wasser
- Juso-Squatter: Anzeige gegen Wermuth
- Anti-Atom: SP fordert Krebsregister
- Gipfel-Soli-News 6.5.09
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REITSCHULE
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Do 07.05.09
20.30 Uhr - Kino - UNCUT Warme
Filme am Donnerstag: Sikil, Roni Bertubin, Philippinien 2008
21.00 Uhr - Grosse Halle - SIX FREAKS
UNDER - ein Musik_Roboter_Objekt_Theater_Spektakel von
RozzoBianca
21.00 Uhr - Dachstock - Cindy
Blackman Group: Vernon Reid, Aurelien Budynek, Steve Jenkins,
Cindy Blackman -- Rock/Jazz with the glorious Drummer-Lady of Lenny
Kravitz!
Fr 08.05.09
20.30 Uhr - Tojo - Kurtli VI -
Rebirthing eine Trash-Revue. Danach Disco mit DJ Tech-Niks
21.00 Uhr - Grosse Halle - SIX FREAKS
UNDER - ein Musik_Roboter_Objekt_Theater_Spektakel von
RozzoBianca
21.00 Uhr - Kino - Cuba si - Yankees
no! Por primera vez. Octavio Cortázar, Kuba 1967. La
muerte de un burocrata. Tomás Gutiérrez Alea, Kuba 1966
22.00 Uhr - Dachstock - Resonanzraum
mit Stef la Chef und Jürg Halter und dem
Resonanzraum-Orchester, danach Party mit Coleton (live) & DJ Pablo
- Lyrik/Poetry Slam & Freie Musik
Sa 09.05.09
20.30 Uhr - Tojo - Kurtli VI -
Rebirthing eine Trash-Revue
21.00 Uhr - Grosse Halle - SIX FREAKS
UNDER -ein Musik_Roboter_Objekt_Theater_Spektakel von RozzoBianca
21.00 Uhr - Kino - Cuba si - Yankees
no! Por primera vez. Octavio Cortázar, Kuba 1967. La
muerte de un burocrata. Tomás Gutiérrez Alea, Kuba 1966
22.00 Uhr - SousLePont - Gentle
Veincut (d, NoiseRock) Thee Irma & Louise (be, SurfNoise)
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock und Sirion Present: James What & Dan Berkson (live-
Pokerflat/uk), Support: Nino Zolo, Feo Volt, Frango, Bird --
minimal/techno/house
So 10.05.09
18.00 Uhr - Rössli-Bar - Pianobar
Infos: www.reitschule.ch
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Bund 7.5.09
Sounds: Cindy Blackman
Taktgeberin im Rockkostüm
Ein kleiner Schlagzeugerwitz gefällig? "Was ist das Letzte, das
ein
Schlagzeuger in einer Band sagt? ,Hey Jungs, wollen wir nicht mal eins
von meinen Stücken spielen?’" Es ist eher selten, dass
Schlagzeuger zu
Bandleader mutieren. Und noch seltener ist es, dass sie sich dabei als
grossartige Songwriter entpuppen. Eine, die sich nicht um solche
Befangenheiten kümmert und eine löbliche Ausnahme darstellt,
ist die
Schlagzeugerin Cindy Blackman. Im Hauptamt ist sie die Taktgeberin von
Lenny Kravitz, begibt sich aber daneben immer wieder in
unterschiedlichsten Formationen auf Tournee, meistens im Dienste der
Jazzmusik, zuweilen aber auch als Funkerin oder als veritable Rockerin.
In die Reithalle verschlägt es sie mit ihrer Jazz-Rock-Formation,
in
welcher sie unter anderem mit dem Living-Colour-Gitarristen Vernon Reid
und dem Bassisten Steve Jenkins (Screaming Headless Torsos) das
musikalische Zepter teilt. (ane)
Dachstock Reitschule, heute Abend, 21 Uhr.
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Bund 7.5.09
Bühne: "Six Freaks Under"
Maschinen mit Liebesleben
Die Schauspieler der Gruppe RozzoBianca sind genügsam: Sie
schlafen im
Koffer, wohnen in einem umgebauten Anhänger und legen auf
Knopfdruck
los. Denn in ihren Körpern sitzen Schrauben, Drähte und
Motoren - "Six
Freaks Under" ist ein Robotertheater.
Regula Fuchs
Zärtlich zieht Lisette Wyss die schöne Roswita aus dem
Koffer, legt sie
behutsam auf den Tisch, als ob es ein Kind wäre. Als sie den
Reissverschluss am nackten Hinterkopf öffnet, wird das Innenleben
der
Puppe sichtbar: Da gibt es einen Hauptschalter, bewegliche
Augäpfel,
einen Mund, der auf- und zugeht, Drähtchen und Schräubchen.
Roswita, das ist ein Puppentorso aus Latex, mit blutroten Lippen,
dunkel geschminkten Augen und spitzer Nase, dessen Kopfbewegungen
computerprogrammiert sind. Sie ist eine der Hauptfiguren von "Six
Freaks Under", dem Robotertheater von Lisette Wyss und Renato Grob, die
unter dem Namen RozzoBianca seit 2003 an der Kunst mit Maschinen
forschen. Roswita ist allerdings nicht nur Maschine - Wyss schnallt
sich den Torso um, schlüpft mit den Händen in die
Öffnungen an Roswitas
Unterarmen, und schon steht da ein Mischwesen aus Puppe und Mensch, aus
Figur und Puppenspielerin. Zusammengewachsen sind die beiden auch im
übertragenen Sinn, wie Wyss schmunzelnd erzählt: "Ich hatte
noch keine
grossen Erfahrungen darin, eine Puppe herzustellen, deshalb haben wir
viel Zeit zusammen verbracht. Da kommt man sich näher."
Aller Sympathie zum Trotz - im Stück "Six Freaks Under" zeigt die
Puppe
einen eher miesen Charakter. Denn sie ist eine Femme fatale, eine Diva,
die alle, die ihr nahekommen, in die Unterwelt befördert. So auch
ihren
grössten Fan und Verehrer, P. T. Barx, der auch bald im Orkus
landet
und dort auf eine Freak-Roboter-Band trifft.
Die Musiker sind sperrige Gesellen aus Metall, Schläuchen und
Schrauben, die im unteren Teil des umgebauten Anhängers stehen,
der als
Bühne dient, inmitten eines imposanten Kabelsalats. Die Beine des
Gitarristen, zwei längliche gebogene Metallstücke, haben Wyss
und Grob
auf einem italienischen Schrottplatz gefunden, und auch das übrige
Material, aus dem die Roboter gebaut sind, ist vor allem ausgediente
Industrieware. Pneumatikventile, Hubmagnete und Servos versetzen die
Kreaturen in Bewegung, und wenn sie auf Computer-Kommando von alleine
losrocken, dann fährt eine Roboterhand ruckelnd über den
Gitarrenhals,
die Drumsticks klappern auf die Felle. Wenn man die Augen schliesst,
vergisst man beinahe, dass hier Maschinen am Werk sind - die allerdings
immer eine Millisekunde am Gleichtakt vorbeischrammen.
Do-it-yourself-Charme
"Wir stellten uns die Frage, ob man mit einem Robotertheater im
Publikum überhaupt Emotionen wecken kann. Ob es mit den Figuren
mitfühlt, wenn es weiss, dass sie bloss ein vorgegebenes Programm
herunterrattern", sagt Wyss. Die Frage beantwortet sich, wenn man diese
klapprigen Wesen agieren sieht, die einen rührenden
Do-it-yourself-Charme ausstrahlen und gerade dadurch, dass sie alles
andere als perfekt sind, über einen gewissen Human Touch
verfügen.
Gebaut hat sie Renato Grob, der lange als Theatertechniker arbeitete
und schon seit Jahren mechanische Figuren entwickelt. Die Ausgeburten
aus seinem Tüftlerhirn sind nicht die Einzigen, die dieses
Wochenende
die Grosse Halle der Reitschule bevölkern. Denn als Rahmenprogramm
zu
"Six Freaks Under" stellen neun andere Bastler ihre unbekannten
Kunstobjekte aus: beispielsweise einen Plattenschneidautomaten,
rennfahrende Haushaltsgeräte, Geräusch- und Musikmaschinen -
das Ganze
ist ein regelrechter technischer Spiel- und Rummelplatz.
"Das Schöne am Bauen von Maschinen und Robotern ist ja, dass es
Hirn,
Feinmotorik und Fantasie zugleich herausfordert. Mit der Ausstellung
wollen wir die Leute dazu animieren, selber aktiv zu werden",
erklärt
Wyss. Spielt da auch die kindliche Freude am Basteln eine Rolle?
Sicher, meint Wyss. "Du kannst dir eine eigene Welt bauen, du kannst
wieder Kind sein. Vielleicht ist es das, was mich daran fasziniert -
ich bin offensichtlich nie über die Lego-Phase hinausgekommen."
Grosse Halle Reitschule
--
"CCTV - A TRAIL OF IMAGES"
Am Rande von "Six Freaks Under" veranstaltet die !Mediengruppe Bitnik
einen "Streifzug durch die überwachte Stadt". In "CCTV - A Trail
of
Images" spüren Bitnik zusammen mit dem Publikum
Überwachungskameras
auf, fangen deren Aufnahmen ab und schauen diese im Anschluss an. Die
!Mediengruppe Bitnik greift immer wieder in bestehende Systeme ein - so
übertrug sie 2007 mittels Abhör-Wanzen während 14 Wochen
alle
Opernvorstellungen aus dem Zürcher Opernhaus. (kul)
Grosse Halle Reitschule
Treffpunkt. Samstag, 9. Mai, 14 Uhr.
http://www.digitalbrainstorming.ch
7. bis 9. Mai, 21 Uhr. Ausstellung ab 20 Uhr. Workshops: 9. Mai, 14 Uhr.
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WoZ 7.5.09
Theater
Roboter-Freak-Show
Das Duo RozzoBianca (bestehend aus der Musikerin und Komponistin Liset
te Wyss und dem Bühnenbildner und Requisitenbauer Renato Grob)
arbeitet
seit sechs Jahren an mechanischen Musikrobotern. Im abendfüllenden
Stück "Six Freaks Under" spielen, singen und musizieren in einer
imaginären Unterwelt lebensgrosse Roboter, Puppen und Objekte. Sie
werden ergänzt durch animierte, auf Alublech gemalte,
zweidimensionale
Comicfiguren.
Die von Lisette Wyss komponierte Musik ist den Robotern auf den Leib
geschrieben: Mit ihren begrenzten Möglichkeiten und ihrem
stereotypen
und dennoch unregelmässigen Spiel erscheinen die Kreaturen seltsam
lebendig, die Gesangs- und Sprechstimmen kommen ab Band (Regie: Nils
Torpus). Für den Bau der Roboter verwendete Renato Grob vor allem
Recycling-Materialien und Metallschrott. Die Technik stammt zu einem
grossen Teil von ausgedienten Industriemaschinen. Aufgeführt wird
das
Stück auf einer eigens dafür konzipierten zweistöckigen
Anhängerbühne.
adr
"Six Freaks Under" in: Bern Reitschule, grosse Halle, Do, 7. Mai,
Premiere. Weitere Vorstellungen Fr/Sa, 8./9. Mai, je 21 Uhr.
www.reitschule.ch
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BOLLWERK
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bern.ch 7.5.09
Gemeinderat für autofreien Bahnhofplatz
Der Gemeinderat unterstützt die Forderung der Initiative "für
einen
autofreien Bahnhofplatz" und beantragt dem Stadtrat, die Initiative mit
zustimmender Empfehlung zur Abstimmung zu bringen. Vorgesehen ist, die
Volksinitiative am 27. September 2009 den Stimmberechtigten vorzulegen.
Die mit 7060 Unterschriften eingereichte Volksinitiative "für
einen
autofreien Bahnhofplatz" verlangt, dass der Bahnhofplatz künftig
nur
noch für den öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr,
für Taxis
und Notfallfahrzeuge sowie für die lokale Anlieferung offen bleibt
und
der motorisierte Durchgangsverkehrs auf eine andere Route verlagert
wird. Die Verkehrsentlastung auf dem Bahnhofplatz soll gemäss
Initiativtext ohne den Bau neuer Tunnel und ohne Mehrverkehr in den
Wohnquartieren realisiert werden.
Chance für städtebauliche Aufwertung
Der Gemeinderat unterstützt das Anliegen des Volksbegehrens und
beantragt dem Stadtrat die Annahme der Initiative. Seiner Ansicht nach
eröffnet die Reduktion des Verkehrs auf der Achse
Bubenbergplatz-Bahnhofplatz-Bollwerk grosse Chancen für eine
städtebauliche Aufwertung des Stadtzentrums sowie für eine
stadt- und
umweltverträgliche Mobilität. Entscheidend für die
Umsetzung der
Initiative ist für den Gemeinderat allerdings, welches
Umleitungsregime
eingeführt und wie die Infrastruktur angepasst werden soll.
Für ihn ist
es zwingend, diese Fragen fundiert zu prüfen, bevor konkrete
Massnahmen
eingeleitet werden.
Volksentscheid schafft Legitimation
Gemäss Artikel 15 Absatz 3 des Gemeindegesetzes ist eine
Initiative den
Stimmberechtigten dann zu unterbreiten, wenn sie einen Gegenstand
regelt, welcher der obligatorischen Volksabstimmung unterliegt, oder
wenn das zuständige Gemeindeorgan - im konkreten Fall der Stadtrat
-
der Forderung des Volksbegehrens nicht zustimmt. Für den
Gemeinderat
sprechen aber demokratiepolitische Gründe dafür, die
Initiative in
jedem Fall - also auch bei einer Annahme durch den Stadtrat - zur
Abstimmung zu bringen. So weist die Stadtregierung darauf hin, dass die
aktuelle, 2008 in Betrieb genommene Verkehrsführung von den
Stimmberechtigten erst vor vier Jahren im Rahmen der Kreditabstimmung
für den neuen Bahnhofplatz gutgeheissen worden war. Eine erneute
Änderung des Verkehrsregimes nach so kurzer Zeit erfordert nach
Auffassung des Gemeinderats zwingend die Legitimation durch einen
Volksentscheid.
Planungskredit beantragt
Gemäss dem Fahrplan des Gemeinderats soll die Abstimmung über
die
Initiative am 27. September 2009 stattfinden. Vorausgesetzt, dass die
Stimmberechtigen die Initiative gutheissen, beantragt der Gemeinderat
dem Stadtrat einen Planungskredit von 900’000 Franken für das
Projekt.
Es ist vorgesehen, ein breit abgestütztes, konsensorientiertes
Planungsverfahren auszulösen, in welchem unterschiedliche
Lösungen zur
Umleitung des motorisierten Individualverkehrs geprüft werden.
Gemäss
den Vorgaben der Initiative sollen dabei aber keine Tunnelvarianten
erarbeitet werden.
Definitive Lösung kommt vors Volk
Im Anschluss an die Planung wird die Phase der Projektierung und der
Umsetzung folgen. Die definitive Lösung wird den Stimmberechtigten
noch
einmal zur Abstimmung vorgelegt werden.
Informationsdienst der Stadt Bern
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PROGR
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BZ 7.5.09
Progr-Abstimmung
Alternative gefordert
Das Komitee "Pro Doppelpunkt" fordert den Gemeinderat auf, für den
Progr einen Alternativstandort zu suchen.
Kein Tag ohne neue Progr-Schlagzeile: Gestern griffen die
Befürworter
des Siegerprojekts aus dem Investorenwettbewerb, das Komitee "Pro
Doppelpunkt", den Gemeinderat in einem offenen Brief an: Er sei
mitschuldig am "Schlamassel", vor dem die Bevölkerung stehe. Die
Politik habe es verpasst, frühzeitig einzugreifen und nach
Lösungen zu
suchen. So habe die Regierung das von der Stadtverwaltung mitgestaltete
und begleitete Projekt "Doppelpunkt" einer Schlacht ausgeliefert, die
"nie zur Diskussion stand".
Wenn sich die Stimmberechtigten am 17.Mai zwischen "Doppelpunkt" und
der Künstlerinitiative "Pro Progr" entscheiden müssten, gehe
es nun
nicht mehr um "Wettbewerbsgewinner gegen Zwischennutzer", sondern um"
Kultur gegen Kommerz" oder "Zürich gegen Bern", schreiben die
"Doppelpunkt"-Befürworter mit Blick auf die populistisch
polarisierende
Kampagne des "Pro Progr"-Lagers.
"Pro Doppelpunkt" fordert deshalb, dass der Gemeinderat einen
Alternativstandort für die Progr-Kulturschaffenden sucht. Nur so
könne
die Regierung noch eine "einigermassen konstruktive Rolle" spielen.
azu
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Weltwoche 7.5.09
Das Zaffaraya-Prinzip
Von Urs Paul Engeler
Veranstaltet die Stadt Bern einen Wettbewerb, gibt es mit Sicherheit
eines zu gewinnen: Ärger. Der neuste Willkür-Akt mit
landesweiter
Strahlkraft findet im alten Progymnasium ("Progr" genannt) und an der
Urne statt.
Wer sich in der Bundesstadt pflichttreu ans Recht hält, der zahlt,
und
dies nicht zu knapp. Wer es "alternativ" verletzt, wird geschützt,
gehätschelt, subventioniert, und zwar urban-generös. Die
Berner
Faustregel lautet: je illegaler, desto feuriger die Unterstützung.
Das ist seit 1985 so, als jugendlich bewegte Chaoten im Marziliquartier
wild eine Hüttensiedlung namens "Freies Land Zaffaraya"
errichteten.
Dank mehrfacher grosszügiger Umzugshilfen ("strategische Leitung
der
Verlegung") aus der öffentlichen Kasse residieren die
Stadtzigeuner
zurzeit auf Bundesgrund beim Autobahnzubringer Neufeld, völlig
illegal
und gänzlich unbehelligt. Heute machen die alt gewordenen
Alternativen
schon "wohl erworbenes Recht" geltend, was von Stadtpräsident und
"Zaffaraya"-Schirmherr Alexander Tschäppät (SP)
ausdrücklich anerkannt
wird.
Subventionierte "Zwischennutzer"
Im gleichen Zeitraum wucherte die autonome Zone "Reitschule" beim
Bahnhof zu einem von der Stadt jährlich mit mehreren
hunderttausend
Franken finanzierten multifunktionalen Areal für Links- und
Radikalkultur.Die "Reitschule" dient nach Demonstrationen und nach
1.-Mai-Umzügen zudem als sichere Schutzburg für polizeilich
verfolgte
Randalierer aus dem berüchtigten "schwarzen Block" und (auf dem
Vorhof)
als beliebter und überregional frequenti erter Drogenumschlagplatz.
In einer anderen Liegenschaft, nahe beim schönen Rosengarten,
hatte
sich eine alternativkulturelle "Paradisli"-Gruppe festgekrallt. Nach
erbitterter juristischer und politischer Opposition haben die
"Zwischennutzer", deren "Experimentierfeld" vom örtlichen
Kulturkuchen
integral unterstützt wird, das verlotternde Bauernhaus zwar
räumen
müssen. Umgebaut werden kann indes noch immer nicht: Rot-Grün
blockiert
jede sinnvolle Modernisierung.
Der neuste Verstoss gegen Recht und Treu und Glauben, der nun auch
auswärtige Investoren schockiert, findet an bester Berner Lage und
(eventuell) am 17. Mai an der Urne statt. Im ehemaligen Progymnasium am
zentralen Waisenhausplatz, "Progr" genannt, haben sich wieder
"Zwischennutzer" eingenistet: um die hundert Gegenwartskünstler,
die in
hochsubventionierten Ateliers diskutieren, kreieren, Tangokurse
anbieten und politisieren. Ende Juli müssten sie die
Werkstätten, die
mit Werk- und anderen Beiträgen aus Steuergeld mitfinanziert
werden,
verlassen - juristisch definitiv, politisch also theoretisch.
Denn Verträge und andere Abmachungen haben in der Bundesstadt nur
relative Gültigkeit, selbst wenn die Verfahren ganz ordentlich
eingeleitet werden. Vor zwei Jahren startete die Stadt einen breit
angelegten Wettbewerb, um das stattliche und denkmalgeschützte
klassizistische allerdings renovationsbedürftige Gebäude
mitten in der
Stadt einer "nachhaltigen, attraktiven und wirtschaftlich tragbaren
Neunutzung" durch Private zuzuführen. Als Präsident der
vielköpfigen
Polit-, Kultur- und Planungsjury amtete, assistiert vom früheren
Zürcher Stadtpräsidenten Josef Estermann (SP), Berns
Stadtpräsident
Tschäppät höchstpersönlich. Über zehn Teams
reichten ihre Vorschläge
ein; den Zuschlag erhielt Anfang 2008 das Projekt "Doppelpunkt",
entwickelt durch Berner Büros, finanziert durch die Zürcher
Immobilienfirma Allreal, die bereits rund eine Million Franken
investiert hat.
Nachspiel mit Getöse
Die Sieger wollen den alten "Progr" mit einem Mix aus Kultur mit
öffentlich zugänglichen Räumen für Veranstaltungen,
Bildung (Neue
Mittelschule Bern) und Gesundheitszentrum beleben. Insgesamt sollen
für
die Sanierung und Umgestaltung rund 25 Millionen Franken aufgebracht
werden. Tschäppät feierte die Entscheidung der Jury denn auch
als
"glaubwürdig nachgewiesene attraktive und publikumsorientierte
Neunutzung, welche dessen heutige städtebauliche und
architektonische
Qualitäten übernimmt und stärkt". Auch preislich sei die
Offerte "gut,
ausführlich dokumentiert und nachvollziehbar". Kritik wurde keine
laut,
und so nahm das Geschäft vorerst einen korrekten Verlauf: Die
Stadtregierung legte gegen Ende 2008 dem Parlament diesen Antrag vor.
Nun sind Künstler, vor allem wenn es sich um alternative
Gegenwartsgestalter handelt, offenbar eher unflexible und egoistische
Menschen, die sich nicht aus ihren verbilligten "Progr"-Räumen
bewegen
wollen. Am offenen Wettbewerb mit klaren Regeln und Vorgaben mochten
sie sich nicht beteiligen, dafür inszenierten sie mit Getöse
ein
Nachspiel, das den langwierigen Prozess zur Farce macht. Kurz vor der
Beratung im Stadtrat warteten die "Zwischennutzer" mit einer vage
skizzierten "Alternative" auf - und tatsächlich stoppte das
rot-grün
dominierte Parlament das Geschäft, damit die späten
Querulanten ihre
Obstruktions-Ideen (auch finanziell) konkretisieren konnten.
Das konnten die Querschläger zwar nicht, wie die Analyse einer
städtischen Arbeitsgruppe vom 19. Januar zweifelsfrei belegt: Es
liegt
kein Ausführungsprojekt vor, es gibt keine Pläne, und die
Finanzierung
besteht zum grossen Teil aus (anonym abgegebenen!) Spenden-Versprechen,
einer Hypothekarzusage der Grossbank Credit Suisse (CS) und der Idee
einer möglicherweise noch zu gründenden Stiftung. Die
Renovationsvorstellungen bewegen sich auf dem Niveau, wonach allenfalls
Lehrlinge im Rahmen eines (öffentlich finanzierten)
"Forschungsprojektes" die geschützte Fassade sanieren
könnten.
Befürchtungen, dass der "Progr" so zu einer dauersubventionierten
Künstlerkolonie und gar zu einer zweiten "Reitschule" verkommen
werde,
konnten nicht ausgeräumt werden.
Investorenschreck
Solchen Abstrusitäten und Aussichten zum Trotz setzte das
Parlament
sich nach zwei Jahren Planung innert Tagen kurzerhand über alle
Treupflichten hinweg. Es legt den Stimmbürgern nun beide Varianten
vor
und behauptet wider alle Fakten, diese seien gleichwertig. Zudem gibt
es gar dem dubiosen Alternativprojekt, das die Bedingungen nicht
erfüllt, den Vorzug.
Stadtpräsident und Jury-Chef Tschäppät, der "sein"
Siegerprojekt noch
in den höchsten Tönen gerühmt und früher auch stets
beteuert hatte,
dass die Künstlerbelegung nur "eine Zwischenlösung" sei, hat
seinen
Hals ebenfalls gewendet und macht munter Propaganda für die wilde
Aktion: "Eine tolle Sache." Solide Beamte, die sich für den
rechtmässigen Wettbewerbsgewinner aussprechen, dürfen sich
öffentlich
nicht mehr äussern.
Inzwischen beschäftigt das Chaos bereits Gerichte und
Rekursinstanzen,
die Beschwerden gegen das willkürliche Vorgehen des Parlaments und
gegen die unwahren Angaben im Abstimmungstext zu prüfen haben. Gut
möglich, dass am Abend des 17. Mai nach Auszählung der
Stimmen noch
kein definitiver Entscheid gefallen ist. Je nach Ergebnis sind auch
finanzielle Forderungen zu gewärtigen.
Den Schaden hat die Stadt Bern allerdings bereits auf sicher. Ein Wort,
so das Fazit, hat in der Bundesstadt mittlerweile keinen Wert mehr. Wer
nach dem Spiel Regeln und Kriterien ändert, wer sämtliche
Teilnehmer
eines öffentlich ausgeschriebenen Architektur- und
Planungswettbewerbs
an der Nase herumführt und lächerlich macht, wer
Handstreichen den
politischen Segen erteilt, ist ein unglaubwürdiger Partner und
muss
jeden (auswärtigen) Investor nachhaltig abschrecken.
Provinzieller Slogan
Das allerdings hat im Zaffaraya-Bern bereits Tradition und ist
womöglich gar beabsichtigt. Die von Tschäppät als "toll"
gefeierte
Künstlerinitiative wirbt denn auch mit einem provinziellen Slogan,
der
im engstirnigen Bern stets seine Resonanz findet: "BÄÄRN oder
ZÜÜÜRI?".
Dass die (auch in Bern ansässige und aktive)
"Doppelpunkt"-Investorin
Allreal-Gruppe ihren Hauptsitz in Zürich hat, gilt in der
rot-grünen
Stadt vielen als Rechtfertigung des Wortbruchs.
Die Schweiz wird dieses Signal zu deuten wissen.
---
Regionaljournal 6.5.09
Pro Progr oder Doppelpunkt? Streitgespräch um Vor- und Nachteile
der zukünftigen Nutzung (8:34)
http://real.xobix.ch/ramgen/srdrs/regibern/2009/rbe1706052009.rm?start=00:16:44.999&end=00:25:19.946
---
Telebärn 6.5.09
Doppelpunkt bittet um Hilfe
http://www.kyte.tv/ch/84713-telebaern/431656-doppelpunkt-bittet-um-hilfe
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Telebärn 5.5.09
Vor der Progr-Abstimmung
http://www.kyte.tv/ch/84713-telebaern/430275-vor-der-prograbstimmung
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RABE-INFO 7.5.09
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Radio RaBe 7.5.09
RaBe- Info 7. Mai 2009
- Internationale Kampagne: unsere Welt, engagiere Dich
http://www.ourworld-yourmove.org/
- Nationale Abstimmung: biometrischer Pass heiss um- und bekämpft
- Berner Abstimmung: Pro Progr oder Pro Doppelpunkt
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-05-07-55551.mp3
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STOP MURDER MUSIC
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gay.ch 7.5.09
SCHWEIZ: Mavado-Konzert hat neue Location
(07.05.09/dom) Wie 20min soeben meldet, findet das Konzert nun doch
statt: Nach der Absage im Jugendkulturhaus Dynamo konnte mit dem LG
Club in Zürich - Oerlikon eine Ersatzlocation gefunden werden.
Doch damit ist die Sache auch für das Dynamo noch nicht
ausgestanden:
Laut 20min soll der Organisator des Konzert das Jugendkulturhaus auf
Schadenersatz verklagt haben. Beide, sowohl der Schweizer
Konzertveranstalter, wie auch der Tour Operator, stellen sich auf den
Standpunkt, dass Mavado keine homophoben Texte verbreiten,
erklärte
20min weiter.
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20min.ch 7.5.09
Homo-Hasser?
Mavado-Konzert findet trotzdem statt
Das Zürcher Jugendkulturhaus Dynamo kippte gestern das Konzert des
angeblichen Homo-Hassers Mavado aus Jamaika. Die Veranstalter haben
bereits eine Ersatz-Location gefunden - und fordern Schadenersatz.
Mavado, der angebliche "Homo-Hasser" und Reggae-Dancehall-Musiker aus
Jamaika, wird nun am 14. Mai im "LG Club" in Zürich-Oerlikon
auftreten.
Dies, nachdem ihn die Betreiber des Jugendkulturhauses Dynamo in
Zürich
aus dem Programm gekippt hatten.
Schadenersatz gefordert
"Viele Personen wollten uns nach der Absage helfen, das Konzert
trotzdem durchzuführen. Darum haben wir so rasch eine neue
Location
gefunden", sagt Culasi Blake des Veranstalters Haunted Promotion. Bis
anhin hätten sie etwa 200 Tickets für die Show verkauft -
diese sind
auch im LG Club gültig. Doch für Haunted Production ist die
Sache noch
nicht gegessen. "Wir fordern vom Dynamo Schadenersatz, weil sie das
Konzert gestrichen haben", so Blake.
Derweil meldet sich der Promo-Manager von Mavado zu Wort. "Der Musiker
hat keine homophoben Texte in seinen Liedern." Im Gegensatz zu
früheren
jamaikanischen Reggae-Stars gehöre Mavado zu einer neuen
Generation.
Diese wisse, dass es keinen Sinn mache, homophobe Texte zu verbreiten.
Doch die Weste von Mavado ist nicht lupenrein: Er machte bereits
mehrmals durch homofeindliche Texte auf sich aufmerksam: In einem Lied
singt er etwa "Battyboy (Schwuler) must die, yeahyeahyeah, lesbian must
die, yeahyeahyeah."
(am)
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News 7.5.09
Homophober Reggae-Star bleibt draussen
Schwulenfeindlicher Musiker Mavado darf in Zürich nicht auftreten
Von Fabienne Riklin
Zürich. Das Jugendkulturhaus Dynamo hat den Auftritt von
Reggae-Musiker
Mavado verboten. "Der Konzert-Veranstalter konnte nicht beweisen, dass
Mavado den Reggae-Compassionate-Act gegen homosexuelle Feindlichkeit
unterzeichnet hat", sagt Jugendkulturhaus-Leiter Daniel Hilfiker.
Mavado hätte am 14. Mai auftreten sollen - ausgerechnet
während in
Zürich das internationale Schwulen- und Lesben-Festival Europride
stattfindet.
"Eigentlich überprüfen wir alle Konzerte auf diskriminierende
Songs, doch bei Mavado taten wir dies nicht", sagt Hilfiker.
Genauer hingeschaut hat die Gruppe Stop-Murder-Musik-Bern: "Mavado
fordert in seinen Texten, Schwule und Lesben müssten sterben",
sagte
Tom Locher gestern zu NEWS. Die Gruppe veranstaltet selbst
Reggae-Partys. "Wir wollen nicht, dass die Szene wegen Homohassern in
Verruf gerät."
Der Veranstalter des Mavado-Konzerts, Nicardo Blake, sieht kein Problem
in den Texten: "Hört man die Songs im Kontext, sind sie nicht
schwulenfeindlich."
---
Tagesanzeiger 7.5.09
"Homohasser"-Konzert im Dynamo abgesagt
Von Beat Metzler.
Ein Dancehall-Musiker, der in seinen Texten gegen Homosexuelle hetzt,
sollte im Dynamo auftreten - und das während in Zürich die
Europride
stattfindet.
Ausgerechnet in diesem Mai, wenn sich Zürich als tolerante
Gastgeberin
für die Euro-Pride in Szene setzt, sollte der jamaicanische
Dancehall-Reggae-Musiker Mavado im Dynamo auftreten. Mavado gehört
zu
denjenigen jamaicanischen Musikern, die in ihren Texten aggressiv gegen
Schwule und Lesben hetzen. In drei Songs beschimpft Mavado Homosexuelle
als gottlose Sünder und droht ihnen mit dem Tod: "Battyboy must
die,
yeahyeahyeah, lesbian must die, yeahyeahyeah, sodomite must die,
yeahyeahyeah", heisst es in einem Lied. Karibische Staaten und die USA
haben Mavados Konzerte wegen solcher Hasstiraden verboten.
Mavado wurde nicht überprüft
Gestern intervenierte Tom Locher von Stop Murder Music, einer
Organisation, die sich gegen "Homohasser" im Reggae einsetzt, beim
Dynamo. Im städtischen Jugendkulturhaus hatte man bis dahin keinen
Anstoss an dem geplanten Auftritt vom 14. Mai genommen. "Wir haben
Mavado nicht überprüft", sagt Dynamo-Leiter Daniel Hilfiker.
Bei
anderen Stilrichtungen wie Hiphop oder Metal kontrolliere das Dynamo
alle Künstler und deren Song-Inhalte. "Wir dulden keine Musik mit
stark
intoleranten Texten. Wenn wir frauenfeindliche, gewaltverherrlichende
oder braune Tendenzen feststellen, gibt es ein Bühnenverbot", sagt
Hilfiker. Nun wurde Mavados Gig abgesagt.
Bisher hätten aber Reggae-Künstler keinen Grund zur
Beanstandung
gegeben. Hilfiker ist gestern den Vorwürfen nachgegangen. Und hat
das
Konzert darauf kurzerhand abgesagt. Die Veranstalter hätten dem
Dynamo
versichert, Mavado habe den "Reggae Compassionate Act", eine Art
Gütesiegel für politisch korrekten Reggae, unterschrieben.
"Das stimmt
unseres Wissens nicht."
Der Organisator Nicardo Blake versteht die Aufregung nicht. Mavado habe
nichts gegen Schwule. Die Texte der drei betreffenden Songs seien
während einer "Battle-Situation" auf Jamaica entstanden, in der
sich
Mavado mit einem DJ ein Wortgefecht lieferte. Sie würden nichts
aussagen, was über diese Situation hinausgeht, und hätten
keineswegs
das Ziel, Homosexuelle zu verletzen. "Auch mir selber ist es egal, ob
ein Mann schwul ist oder nicht." Wenn er alle Künstler ausladen
müsse,
die das Wort "Battyboy" verwendeten, könne er künftig keine
Konzerte
mehr organisieren.
An Zürcher Partys oft gespielt
Mavado sei kein Einzelfall, sagt Tom Locher. In Jamaica gebe es
über 50
Musiker, die ähnliche Hassreden verbreiteten. Dazu gehört
auch
Bounty-Killer, der im letzten Jahr in Zürich auf der Bühne
stand,
während einige Auftritte in England, Belgien und Deutschland
abgesagt
wurden. An vielen Zürcher Reggae-Partys werde Musik mit
schwulenfeindlichen Texten gespielt. "Manche DJs oder Zuschauer
verstehen diese Texte nicht. Manchen sind sie egal. Andere wiederum
scheinen diese Inhalte bewusst zu unterstützen."
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gay.ch 6.5.09
SCHWEIZ: Homophobes Konzert im Dynamo (Zürich) abgesagt!
(06.05.09/dom) Das Konzert des Dancehall-Reggae-Musikers Mavado (siehe
dazu Bericht unten), welches am 14. Mai im Zürcher Dynamo
hätte
stattfinden sollen, wurde abgesagt. Das Dynamo und die Stadt
Zürich
distanzieren sich entschieden von diesem Konzert, welches von einem
Fremdveranstalter hätte durchgeführt werden sollen.
Statement von Guido Schwarz, Leiter Medienstelle/Kommunikation, Soziale
Dienste der Stadt Zürich:
Die Sozialen Dienste der Stadt Zürich distanzieren sich
entschieden von
jeder Form der Diskriminierung und setzen sich für die
Emanzipierung
und Gleichbehandlung homo- und bisexueller Menschen und gegen
Homophobie ein.
Das Konzert von Mavado wird durch einen privaten Veranstalter und nicht
durch das Dynamo durchgeführt. Das Dynamo vermietet in diesem Fall
lediglich den Raum. In den Mietkonditionen ist klar deklariert, dass
diskriminierende, pornografische und politische links- und
rechtsextreme Veranstaltungen nicht erlaubt sind. Sowohl Künstler,
Veranstalter und Besucher können ausgewiesen und/oder der Event
abgesagt oder abgebrochen werden, wenn dagegen verstossen wird.
Bei Konzertanfragen der Musikrichtungen Hip Hop, Metall und Teilen von
Gothic berücksichtigt das Dynamo schon heute Indexlisten und
tätigt
weiterführende Recherchen, um vorzubeugen.
Dem Dynamo war der Hintergrund zu Mavado nicht bekannt. Bislang wurden
bei Reggae-Konzerten keine weiterführenden Abklärungen
gemacht, weil
die entsprechende Musikszene als "ungefährlich" eingestuft worden
ist.
In Zukunft wird das Dynamo bei entsprechenden Vermietungsanfragen
dieselben Kriterien anwenden wie bei den anderen genannten
Musikrichtungen.
Der Veranstalter bestätigte heute gegenüber dem Dynamo, dass
Mavado den
"Reggae Compassionate Act" unterzeichnet habe. Er habe sich damit
verpflichtet, keine Homophobie-Lyrics zu singen. Vom Künstler
steht
allerdings eine Bestätigung aus.
Daher hat sich das Dynamo entschlossen, die Veranstaltung im Dynamo
abzusagen.
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20min.ch 6.5.09
Homo-Hasser?
Umstrittenes Reggae-Konzert geplatzt
Reggae steht eigentlich für Karibik, Kiffen und kunterbunte
Parties.
Nicht nur: In Zürich und Neuenburg sollte ein Reggae-Artist
auftreten,
der gegen Homosexuelle wettert. Die Betreiber Zürcher
Jugendkulturhaus
gestehen Fehler ein - ein Szenekenner nimmt den Sänger in Schutz.
Das umstrittene Dancehall-Reggae-Konzert ist geplatzt: Der
jamaikanische Sänger Mavedo konnte keine Bestätigung
vorlegen, dass er
den "Reggae-Compassionate-Act" gegen Homosexuellen-Feindlichkeit
unterzeichnet hat. "Uns war die Homo- Problematik nicht bekannt, wir
waren zu naiv", gibt Dani Hilfiker, Leiter des Dynamo, unumwunden zu.
Im Gegensatz zu Hip-Hop und Metal-Gruppen seien Dancehall-Reggae-Bands
bis anhin nicht auf kritische Songinhalte überprüft worden.
"Absage grenzt an Rassismus"
Für den Szenekenner und MC Lukee Lava ist die Konzertabsage
unsinnig:
"Wenn ein deutscher Rapper ‚du Schwuchtel'singt, passiert ja auch
nichts." Zudem sei die teilweise homophobe Haltung der Jamaikaner
historisch bedingt: In dem karibischen Staat ist Homosexualität
gesetzlich verboten - Sex zwischen Männer wird mit bis zu zehn
Jahren
Haft bestraft. Dass das Konzert nun verboten werde, bringe gar nichts:
"Das grenzt an Rassismus und bringt die Reggae-Fans tatsächlich
gegen
die Homosexuellen auf", befürchtet der MC.
Der Reggae-Musiker Mavado machte bereits mehrmals durch Homo-feindliche
Texte auf sich aufmerksam: In einem Lied singt er etwa "Battyboy
(Schwuler) must die, yeahyeahyeah, lesbian must Die, yeahyeahyeah." Der
Jamaikaner sollte am 14. Mai, ausgerechnet wenige Tage vor der
Europride 09, eines mehrtägigen, europäischen Schwulen- und
Lesbenfestes, im Zürcher Jugendkulturhaus "Dynamo" auftreten.
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BIOMETRIE
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WoZ 7.5.09
Biometrischer Pass
Dein Finger gegen dich
"Schweizerinnen und Schweizer werden noch besser vor einem Missbrauch
ihres Passes und ihrer Identität geschützt", sagt
Justizministerin
Eveline Widmer-Schlumpf auf Werbetour für den biometrischen Pass.
Ebenfalls auf der Ebene des "Missbrauchs" argumentieren Gegnerinnen der
Vorlage, wenn sie vor theoretisch möglichem Datendiebstahl im
grossen
Stil warnen. Oder Wissenschaftler, wenn sie medienwirksam den RFID-Chip
des biometrischen Passes hacken und auf dem Chip gespeicherte Daten aus
Distanz auslesen.
Heikler Gebrauch
Dabei handelt es sich, wenn man nur den Pass an sich anschaut,
lediglich um eine Technik zur Authentifizierung von Ausweisen, also um
die möglichst zweifelsfreie Zuordnung einer Person zu einem
Ausweis.
Die Missbrauchsdebatte lenkt vom wirklich heiklen Punkt ab: der
Speicherung von biometrischen Daten in der zentralen Datenbank ISA. Und
hier gilt die Sorge nicht in erster Linie dem Missbrauch, sondern dem
künftigen Gebrauch der Datenbank. Diese ist nicht zur
Authentifizierung
von Papieren, sondern zur Identifizierung von Menschen angelegt.
Solche Fingerabdruckdatenbanken existieren bereits. Und sie richten
sich immer gegen die Personen, die darin erfasst sind. Bereits im
Einsatz ist die europäische Fingerabdruckdatenbank Eurodac - zur
Abwehr
der darin erfassten Flüchtlinge. Im Aufbau befindet sich auf
europäischer Ebene auch eine Visumsdatenbank basierend auf
Fingerabdrücken - zur Abwehr von MigrantInnen.
Viel kreatives Potenzial
Neue Kontroll- und Repressionsmechanismen werden zuerst an sogenannten
Randgruppen erprobt, bevor sie weitere Kreise betreffen. Das zeigte
sich etwa bei Massnahmen gegen "missbräuchlichen" Bezug von
Fürsorgeleis tungen durch Flüchtlinge, die längst auf
fürsorgeabhängige
BesitzerInnen eines Schweizer Passes ausgedehnt worden sind. Man kann
zudem davon ausgehen, dass ein Staat, der dem Kontrollwahn gegen
jegliche Art von vermutetem "Missbrauch" erlegen ist, viel kreatives
Potenzial hat. Und Technologien entwickeln sich rasend schnell weiter.
Wer weiss, wann Stimmproben, wann 3-D-Gesichtszüge, wann
DNA-Proben in
die zentrale Datenbank rutschen? Wer weiss, wie das politische Klima
morgen sein wird?
Die geplante Aufnahme der Fingerabdrücke und digitalen Fotos in
die
Datenbank führt nicht direkt zu einem Überwachungsstaat. Und
ein Nein
am 17. Mai stoppt die Entwicklung hin zu Regierungsformen, die
zunehmend auf Misstrauen und Kontrolle basieren, nicht. Aber: Schenken
wir der Polizei von heute und vor allem der von morgen kein Vertrauen.
Und geben wir dem Staat keine zusätzlichen Kontrolltechnologien in
die
Hand - er wird sich an sie gewöhnen und andere, besser zur
Kontrolle
geeignete Anwendungsfelder finden.
Dinu Gautier
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NESTLÉ-WASSER
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NLZ 7.5.09
Menschenrechtsforum Luzern
Aktivist schleicht auf Bühne
rb. Störaktion am Internationalen Menschenrechtsforum (IHRF) in
Luzern:
Demonstranten aus dem Umfeld der Jugendsektion der Gewerkschaft Unia
störten gestern die Rede des
Nestlé-Verwaltungsratspräsidenten Peter
Brabeck. Vier von ihnen hat die Polizei verhaftet. Das ist passiert:
Ein junger Mann im dunklen Anzug betritt die Bühne der Swiss Life
Arena. Er befestigt ein Transparent am Rednerpult, als Brabeck sein
Referat "Wasser und Menschenrechte" beginnt. Zwei als Kellner
gekleidete Personen kommen dazu und verschütten Wasser.
Vier Verhaftungen
Sicherheitskräfte führen die drei Personen schnell ab. Als
Brabeck mit
seiner Rede fortfährt, beginnen draussen Demonstranten an die
Aussenwand der Swiss Life Arena zu hämmern. Sie stören mit
Rasseln,
Trillerpfeifen und Sirenengeheul die Rede Brabecks. Auch hier schreitet
die Polizei ein. Sie trägt einen jungen Mann, der Widerstand
leistet,
in Handschellen weg.
Die zirka dreissig an der Störaktion Beteiligten kritisieren, dass
der
Nestlé-Chef Wasser nicht als Menschenrecht, sondern als
Handelsware
betrachte. "Es ist unverschämt, dass Brabeck ans
Menschenrechtsforum
eingeladen wird. Sein Konzern missachtet die Menschenrechte, indem er
öffentliche Quellen kauft, um dort Wasser zu pumpen und es teuer
zu
verkaufen", sagt Elena Obreschkow (27), Sekretärin der
Gewerkschaft
Unia-Jugend. Für die Störenfriede könnte die Aktion
Folgen haben. Zwar
wurden die vier Verhafteten laut Urs Wigger, Mediensprecher der
Kantonspolizei Luzern, inzwischen wieder freigelassen. Ob es zu einem
Strafverfahren kommt, wird abgeklärt.
Brabeck ist Protest gewohnt
Brabeck nahm die Proteste in Luzern gelassen: "Ich bin solche Aktionen
gewohnt", erklärt er gegenüber unserer Zeitung. Die
Organisatoren des
Menschenrechtsforums ziehen zu den vergangenen zwei Tagen eine positive
Bilanz: "Es war ein sehr gelungenes Forum, an dem wir ganz
unterschiedliche Akteure zusammen an einen Tisch bringen konnten", sagt
Peter Kirchschläger, Co-Leiter des IHRF. Das Störmanöver
habe dies
nicht überschattet.
Thomas D sorgt für gelungenen Abschluss
Kam es tagsüber zu einem Zwischenfall (siehe Haupttext), so sorgte
Rapper Thomas D gestern Abend für einen versöhnlichen
Abschluss des
zweitägigen Menschenrechtforums.
Der Altmeister des Deutschen Hip-Hops zeigte sich in Bestform und lud
die rund 800 Zuschauer in der Swiss Life Arena zur grossen
Abschlussparty ein. Unterstützt wurde er dabei von einer
vierköpfigen
Liveband und Backgroundsängern. Eröffnet wurde das Konzert
mit dem
satten Funk von "Get on Board" aus dem aktuellen Soloalbum "Kennzeichen
D". Das Mitglied von Die Fantastischen Vier liess die Gelegenheit nicht
aus, seine Gedanken zur Menschenrechtsfrage und der aktuellen Weltlage
kundzutun: "Leute, wenn etwas die Welt rettet, dann die Liebe." Die
Zuschauer stimmten lautstark zu und Thomas D leitete über in
"Rückenwind" einer der frühen Hits.
Thomas D ist für seine tiefgründigen Texte bekannt. So
äusserte er sich
auch gestern wiederholt nachdenklich und skeptisch. "Wisst ihr, wir
haben ein Monster erschaffen unseren Verstand", sagte Thomas
Dürr
alias Thomas D. "Unser Verstand ist es nämlich, der
Menschenrechtsverletzungen, wie wir sie jeden Tag zu sehen bekommen,
überhaupt zulässt."
Der Rapper vergass aber zu keinem Zeitpunkt, dass es sich um eine
Abschlussparty handelte. So animierte Thomas D das Publikum etwa zum
kollektiven Hände-in-die-Luft-Strecken und tat dies dem Anlass
entsprechend: "Lasst mich eure Menschenrechte sehen und auch eure
Menschenlinke."
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20 Minuten 7.5.09
Demonstration gegen Peter Brabeck
Luzern. Gestern Morgen haben rund 40 Personen gegen die Rede von
Nestlé-Chef Peter Brabeck am Internationalen Menschenrechtsforum
Luzern
(IHRF) demonstriert. "Es ist unverschämt, dass Brabeck über
Menschenrechte sprechen darf", sagte Elena Obreschkow, Sekretärin
der
Unia-Jugend. Nestlé verletze auf der ganzen Welt die Rechte der
Arbeiter.
"Wir wollen in der öffentlichen Menschenrechtsdiskussion alle
Akteure
mit einbeziehen", sagt dazu Peter Kirchschläger, Co-Leiter des
IHRF.
Deshalb solle auch die Wirtschaft eine Stimme erhalten.
Die Polizei verhaftete drei Männer und eine Frau, nachdem diese
versucht hatten, Brabecks Wasser mit verschmutzter Flüssigkeit
auszutauschen. Sie wurden laut Stadtpolizei aber kurz darauf wieder
freigelassen. cla
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News 7.5.09
Proteste gegen den Nestlé-Präsidenten
Luzern. Die Unia-Jugend störte gestern lautstark den Auftritt des
Nestlé-Präsidenten Peter Brabeck am Internationalen
Menschenrechtsforum
in Luzern.
In einem offenen Brief hatten die Junggewerkschafter die Organisatoren
zuvor aufgefordert, Brabeck auszuladen und einen Vertreter einer
Nestlé-kritischen Bürgerrechtsbewegung oder einer
Nichtregierungsorganisation sprechen zu lassen.
Schliesslich habe Nestlé Globalisierungsgegner von Attac
aushorchen
lassen, die ein kritisches Buch zum Lebensmittelmulti schrieben. pt.
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JUSO-SQUATTER
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Aargauer Zeitung 7.5.09
Wermuth angezeigt
Die Aargauer Kantonspolizei hat 32 an der Besetzung des Hotels Ochsen
in Baden beteiligte Personen wegen Hausfriedensbruch und
Sachbeschädigung angezeigt. Darunter befindet sich auch
Cédric Wermuth,
Präsident der Juso Schweiz und als Vizepräsident Mitglied des
Parteipräsidiums der SP Schweiz. Die Verantwortlichen für die
Vandalenakte in den Hotels Verenahof und Bären konnten jedoch
bisher
nicht ermittelt werden. (alf) Seite 23
--
Anzeige gegen Cédric Wermuth
Badener Hotelbesetzung hat strafrechtliche Folgen für insgesamt 34
Personen
Die Kantonspolizei hat SP-Vizepräsident Cédric Wermuth
wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung angezeigt.
Die Juso-Besetzung des Badener Hotels Ochsen sollte eigentlich auf den
Mangel an günstigem Wohnraum aufmerksam machen. Die Aktion am
Wochenende vom 24. und 25. Januar eskalierte aber in wüsten
Vandalenakten in den benachbarten Hotels Bären und Verenahof. Weil
auch
SP-Vizepräsident Cédric Wermuth im "Ochsen" war, hat er
jetzt eine
Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung am Hals,
ebenso
wie 31 weitere der Polizei bekannte Personen von den etwa 80 Besuchern
der Besetzungs-Party.
"Ochsen"-Besetzer betroffen
Wie Kantonspolizei-Sprecher Bernhard Graser einen Bericht des
Regionaljournals von Radio DRS präzisierte, geht es bei diesen 32
beim
Bezirksamt eingereichten Anzeigen aber lediglich um die Geschehnisse im
"Ochsen". Die Polizei geht zwar davon aus, dass es Partyteilnehmer
waren, die über einen unterirdischen Durchgang in die anderen
Hotels
eindrangen und dort Wände versprayten und Farbe ausleerten. Die
konkreten Täter konnten jedoch nicht ermittelt werden. Hingegen
ertappte die Polizei am Tag nach der Party noch zwei Sprayer im
"Verenahof" auf frischer Tat. Sie kommen zu den 32 Anzeigen hinzu.
Wie Wermuth gestern auf Anfrage erklärte, wurde ihm die Anzeige
bislang
nicht eröffnet. Die Situation habe sich für ihn damit aber
nicht
verändert. Ein Rücktritt aus dem Parteipräsidium der SP
Schweiz sei
kein Thema. Während er wohl einen Strafbefehl wegen
Hausfriedensbruch
in Kauf nehme müsse, rechne er klar mit einem Freispruch in Sachen
Sachbeschädigung. Denn: "Mit den Vandalenakten hatte ich nichts zu
tun.
Ich verurteile und distanziere mich von jeglicher Form von
Vandalismus", so Wermuth. (alf)
---
Tagesanzeiger 7.5.09
SP-Vizepräsident und Juso-Chef Cédric Wermuth wird angezeigt
Baden AG. - Die Aargauer Kantonspolizei hat den SP-Vizepräsidenten
und
Juso-Chef Cédric Wermuth wegen Hausfriedenbruchs und
Sachbeschädigung
angezeigt. Der 23-jährige Wermuth und weitere Juso-Mitglieder
hatten
Ende Januar die stillgelegte Hoteldependance Ochsen im
Bäderquartier
von Baden besetzt und dort eine illegale Party durchgeführt. Damit
wollten sie gegen die Wohnungsnot in Baden protestieren. Laut dem
Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio DRS wurden neben Wermuth
noch 31 weitere Personen angezeigt. Insgesamt waren rund 80 Personen an
der Party.
Laut Polizeisprecher Bernhard Graser ist das Untersuchungsverfahren
abgeschlossen und die Akten sind an das Bezirksamt Baden übergeben
worden. Der Tatbestand des Hausfriedensbruchs wird in der Regel mit
einem Strafbefehl abgeurteilt. Wermuth muss mit einer bedingten
Geldstrafe, verbunden mit einer unbedingten Busse, rechnen.
Während der
Party verschmierten Unbekannte im benachbarten, ebenfalls leer
stehenden Hotel Verenahof die Wände, leerten Farbe aus und stahlen
Lebensmittel aus dem Tiefkühler. Diese Vandalen habe man aber
nicht
eruieren können, sagt Graser.
Die Eigentümerin der Hotels, die Verenahof AG, reichte
Strafanzeige
gegen Unbekannt ein. Zudem wird geprüft, ob man auf
zivilrechtlichem
Weg die Ausgaben für die Reinigung einer denkmalgeschützten
Säule
zurückerhalten kann. (hoh)
---
News 7.5.09
Polizei zeigt SP-Vize Cédric Wermuth an
Juso-Präsident steht hinter Hausbesetzung in Baden
Von Dani Glaus
baden. Die Kantonspolizei Aargau hat gegen SP-Vizepräsident und
Juso-Präsident Cédric Wermuth Anzeige erstattet. Auch gegen
weitere 31
Personen liegen Anzeigen wegen Hausfriedensbruch oder
Sachbeschädigung
beim Badener Bezirksamt vor.
Im Januar hatte die Juso Aargau zwei stillgelegte Hotels im Badener
Bäderquartier besetzt und eine illegale Party gefeiert. Die Aktion
sollte auf Wohnungsknappheit aufmerksam machen - artete aber in
Sprayereien, Schmierereien mit Farbkübeln und Randale aus. Wermuth
und
die Juso distanzierten sich davon. Chaoten, die nichts mit der
Jungpartei zu tun hätten, seien für die Schäden
verantwortlich. Zur
Besetzung steht Wermuth.
Mit der Anzeige ändere sich nichts, sagte Wermuth gestern zu NEWS.
Er
sehe den Konsequenzen ruhig entgegen. "Ich habe aber noch keine Post
gekriegt vom Bezirksamt." Die Akte könne nicht oberste
Priorität haben,
wenn das so lange dauere.
Das Bezirksamt widerspricht dem. Es bestehe ein öffentliches
Interesse
am Fall, die Akte bleibe sicher nicht liegen. "Aber die zuständige
Untersuchungsrichterin ist in Thailand in den Ferien", sagt ihr Kollege
Beat Richner. Die Sache werde wohl bald mit Strafbefehlen erledigt
werden.
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ANTI-ATOM
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Bund 7.5.09
SP fordert Krebsregister
Atomenergie Die SP des Kantons Bern verlangt im Zusammenhang mit
Krebserkrankungen und dem Atomkraftwerk (AKW) Mühleberg (siehe
"Bund"
vom 4. Mai) den Aufbau eines Krebsregisters, wie sie mitteilt.
SP-Grossrätin Annemarie Burkhalter-Reusser hat bereits 2006 und
2008
ein Krebsregister gefordert, damit die Ursachen der Krankheit besser
erforscht werden können. "Der Grosse Rat hat dem Anliegen zwei Mal
zugestimmt. Nun muss die Verwaltung dringend die Umsetzung angehen",
schreibt die Partei. 13 Kantone hätten bereits ein Register.
Ausgerechnet die drei AKW-Standortkantone Bern, Solothurn und Aargau
gehörten aber nicht dazu. Die SP fordert ferner den Energiekonzern
BKW
und andere AKW-Betreiber auf, sich an den Kosten zu beteiligen.
"Im Moment befasst sich der Kanton Bern im Rahmen der
Gesundheitsdirektorenkonferenz Nordwestschweiz mit dem Aufbau eines
Krebsregisters", sagt Thomas Schochat, stellvertretender Kantonsarzt.
Zudem würden auf Bundesebene bald die gesetzlichen Grundlagen
für das
Register geschaffen. Hingegen könnte fehlendes Geld seine
Entstehung
verzögern: "Die Mittel sind knapp - wie überall", sagt
Schochat.
Zu einer finanziellen Beteiligung an einem Krebsregister will sich die
BKW nicht direkt äussern. "Wir beteiligen uns aber bereits an
einer
eidgenössischen Studie zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen
Kinderkrebs und AKWs", sagt Mediensprecher Sebastian Vogler. Bei einem
Einbezug Erwachsener in dieselbe Studie mit denselben Partnern
würde
die BKW ein erneutes Engagement prüfen. (sn)
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sp-be.ch 5.5.09
Strahlung und Krebsfälle beim AKW Mühleberg
SP fordert schnellen Start eines Krebsregisters
Medienmitteilung vom 05. Mai 2009
Die SP-Grossrätin Annemarie Burkhalter-Reusser hat bereits 2006
und
2008 ein Krebsregister gefordert, damit die Ursachen der
Krebs-Erkrankungen besser erforscht und Präventionsmassnahmen
getroffen
werden können. Der Grosse Rat hat dem Anliegen zweimal zugestimmt,
jetzt muss die Verwaltung dringend die Umsetzung in die Hand nehmen.
Die AKW-Betreiber sollen sich an den Kosten beteiligen, schliesslich
liegt es auch in ihrem Interesse, dass in Zukunft wissenschaftliche
Vergleichszahlen zu den Krebsfällen in der Nähe von AKW zur
Verfügung
stehen.
Bereits 13 Kantone haben ein Krebsregister. Ausgerechnet die drei
AKW-Standortkantone Bern, Solothurn und Aargau führen aber noch
keine
solchen Register. Gerade hier wäre in Hinblick auf die
Krebshäufigkeit
in der Nähe von AKW eine wissenschaftliche Erfassung der
Krebsfälle
dringend nötig. In Deutschland zeigten beispielsweise Studien,
dass bei
Kindern in der Nähe von AKW eine höhere Krebsgefährdung
festgestellt
werden kann.
Die SP Kanton Bern hat in zwei Vorstössen bereits 2006 und 2008
ein
solches Krebsregister für Bern - wenn möglich in
Zusammenarbeit mit
Aargau und Solothurn gefordert. Der Grosse Rat hat dem Anliegen
zugestimmt. Für die SP-Grossrätin Annemarie
Burkhalter-Reusser ist es
höchste Zeit für die Umsetzung: "Wir können im Interesse
einer
sinnvollen Vorbeugung von Krebsfällen nicht länger warten.
Der Kanton
muss bis spätestens Anfang 2010 ein Krebsregister zu führen
beginnen.
Damit können in Zukunft auch seriöse Aussagen über die
Gefährdung im
Umkreis des AKW Mühleberg gemacht werden."
BKW und weitere AKW-Betreiber sollen sich an den Kosten beteiligen
Damit die Krebsregister in den AKW-Kantonen schnell eingeführt
werden
können und nicht infolge mangelnder Finanzierung verzögert
werden,
fordert die SP Kanton Bern von der BKW und den weiteren AKW-Betreibern
eine Beteiligung an den Kosten. Schliesslich liegt es im Eigeninteresse
der Betreiber wissenschaftliche Vergleichszahlen für die
Krebsfälle in
der Nähe von AKW zur Verfügung zu haben.
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GIPFEL-SOLI-NEWS 6.5.09
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gipfelsoli.org/Newsletter
56.5.09
6.5.2009 Strasbourg/ Baden-Baden -- L'Aquila
- Haarsträubende Gerichtsverfahren gegen 5 Gegner des Natogipfels
in Strasbourg
- 6 Monate Haft für Anti-Nato-Aktivisten
- Keine Absolution für Friedensdemonstranten
- Interview mit der Soli-Aktivistin Maria
- Legal Team zählt 1700 Polizeiübergriffe
- Post-Abruzzo: Jetzt bauen wir die andere Welt!
- re- wild re-cycle caravan
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/6963.html