MEDIENSPIEGEL 8.6.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Uni-Widerstand BE
- Squat in Biel geräumt
- Squat Rigistrasse ZH beendet
- Offener Film Unia-Jugend zu Luzerner Vorfällen
- RaBe-Info 8.6.09
- Anti-Bürgerwehr vs SVP-Bürgerwehr
- Sicherheitsdienste-Kompetenzen
- WEF 2010-12: erneut Armee gegen Innen
- Neonazis vs Euro-Pride
- Aarau: Nazi-Demo verboten
- Kokain in Basler Clubs verbreitet
- Vortrag anarchistische Theorie + Praxis
- HSG vs MLKP
- Anti-Atom: Axpo-Chef schürt Ängste

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REITSCHULE
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Mi 10.06.09
19.00 Uhr - SousLePont - Australien Spezialitäten

Do 11.06.09
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter - elektronische Leckerbissen zu lesbisch-schwulem Chillen mit DJ Dunch, DJ FRATZ, Janine, Mike & DJ ELfERich
21.00 Uhr - Rössli - THE GOOD, THE BAD AND NO UGLY -- Anti-Folk/Alt-Country

Fr 12.06.09
20.30 Uhr - Tojo - Neuland Gebärdensprachtheater TheaterTraum.
22.00 Uhr - Frauenraum - FRAUENDISCO POPSHOP. Pop till you drop mit Ökotussi und Between! Women only.
23.00 Uhr - Dachstock - Le Zoo Usine & Dachstock present: IRATION STEPPAS (uk) & OBF DUB SOUND SYSTEM (fra) - dub, reggae, dubstep

Sa 13.06.09
14.00 Uhr - Frauenraum - AMIE - Frauenkleidertauschbörse. Women only.
20.30 Uhr - Tojo - Neuland Gebärdensprachtheater TheaterTraum.
22.00 Uhr - Frauenraum - IVA NOVA (russland) IN CONCERT

So 14.06.09 - 18.00 Uhr - Rössli - Pianobar

Infos: www.reitschule.ch

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UNI-WIDERSTAND BE
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Indymedia 7.6.09
http://ch.indymedia.org/de/2009/06/69617.shtml (mit Fotos)

Wissen schafft Wert? Wissenschaft wehrt sich! ::

AutorIn : Aktion Ungehorsamer Studierender         

Am 6. Juni 2009 feierte die Universität Bern ihr 175. Jubiläum mit einer grossen Party unter dem neoliberalen Motto "Wissen schafft Wert". Mit einem Transparent am Gebäude Uni Tobler protestierte die Aktion Ungehorsamer Studierender (AUS) gegen die zunehmende Ausrichtung der Universität auf die Wirtschaft und das hoch kommerzielle Fest wurde um eine alternative Bühne erweitert.
    
Zu ihrem 175 jährigen Bestehen stellt sich die Universität Bern mit dem Motto "Wissen schafft Wert" als Zuliefererin der Wirtschaft dar. Studiengänge und Forschung,die für die Wirtschaft keinen unmittelbaren Nutzen bringen, haben in dieser neoliberalen Logik keinen "Wert". Die Entwicklung der Universität zu einer Sklavin der Wirtschaft zeigt sich beispielsweise an der schleichenden Abschaffung der "unproduktiven" Fächer wie der Soziologie. Dieser Tendenz tritt die Aktion Ungehorsamer Studierender entschieden entgegen.

Universitäre Bildung und Forschung bedeuten nicht, eine hirnlose Wertvermehrungsmaschine für das Kapital zu sein. An der Universität soll Denken statt Auswendiglernen vermittelt werden. Alle Beteiligten, vor allem die Studierenden als grösste Gruppe, sollen über Organisation und Inhalte ihrer Bildung gleichberechtigt mitbestimmen können. Alle Geschlechter und Angehörige aller sozialen Schichten sollen gleiche Chancen auf diese Bildung haben.

Um die bis anhin gehorsamen Studierenden wach zu rütteln, hat die Aktion Ungehorsamer Studierender am Gebäude der Uni Tobler ein Transparent mit dem umgewandelten Motto "Wissenschaft wehrt sich" angebracht. Als Kontrapunkt zum kommerziellen Fest wurde dieses um eine Bühne erweitert, wo Künstler alternative Musiktexte und -formen vorstellten. Basisdemokratisch und ohne Zwang zur Wertvermehrung.

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BZ 8.6.09

Bilanz nach dem Fest

Protest und lange Nacht

Die offizielle Feier zum 175-Jahr-Jubiläum der Universität Bern wurde am Samstagvormittag im Münster mit viel Prominenz zelebriert. Zu hören war Lob, aber auch Kritisches, viel Politisches und auch Ironisches.

Ein halbes Dutzend Studierende der Soziologie demonstrierte auf dem Münsterplatz mit dem Theaterstück "Cafe Bologna" für eine "starke Soziologie an der Uni Bern" und gegen die "schleichende Abschaffung" dieses Fachgebietes. Der Protest verlief ruhig. An einem runden Tisch gabs "Würgler-Eier", "marginalisierte Margarine" und "Wischiwaschi-Müesli".

Am Abend stieg dann die grosse Party an vier Orten auf dem Unigelände (siehe Haupttext). Laut Generalsekretär Christoph Pappa feierten rund 10000 Besucherinnen und Besucher. Trotz des grossen Andrangs seien keine besonderen Probleme aufgetreten. "Allerdings dauerte es in den frühen Morgenstunden eine gewisse Zeit, bis alle Partygäste das Festgelände verlassen hatten." Scherben und Abfallberge zeugten gestern von der rauschenden Partynacht mit reichlich Alkoholkonsum. "Am Montag wird alles wieder aufgeräumt sein", versicherte Pappa.
sru/mm

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Berner Rundschau 8.6.09

Nicht studieren - konsumieren

Die Universität Bern feiert ihr 175-jähriges Bestehen mit einem grossen Fest

Das Unifest oder "Das Fest", wie es heuer wegen des 175-Jahr-Jubiläums hiess, hatte viel zu bieten: An vier Standorten war am frühen Abend Kultur angesagt - später stieg die Party.

Katharina Schwab

Vor dem Eingang des Hauptgebäudes sitzt und steht eine lachende Menschentraube. Sie schaut dem Clown und Strassenkünstler Dado zu, wie er pantomimisch Ballone aufbläst, ins Publikum geht und vorbeilaufende Unschuldige in seine Show einbezieht. Mit seinem Auftritt begeistert er Kinder und Erwachsene gleichermassen.

Zur gleichen Zeit singt der Berner Unichor in der Aula. Die Fresken an den Wänden und der Decke sind in blaues, pinkiges und gelbes Licht getaucht. So modern die Lichtshow ist, so klassisch ist der Gesang des Chors, der Ausschnitte aus dem Zyklus "Il Zabaione musicale" des Komponisten Adriano Banchieri präsentiert. Die Stimmen klingen gewaltig im grossen Saal.

Von depressiven Scheiterern

Es ist ein Kommen und Gehen bei allen Veranstaltungen. Ein bisschen "Schnöiggen" ist angesagt, denn das Programm ist vielfältig, und wer sich mehrere Dinge zu Gemüte führen will, sollte planen. Denn die Veranstaltungen sind über die ganze Länggasse verteilt: Im Hauptgebäude, der UniS, am Bühlplatz und der Unitobler.

 Der Poetry-Slam in einem kleinen Seminarraum zieht etwa 80 Menschen an. Die Dichter beginnen ihre Texte vorzutragen. Von depressiven Scheiterern und Hals-über-Kopf-Verliebte bis zu Ich-will-Sagern ist alles vertreten. Das Publikum lacht, staunt und schüttelt manchmal ungläubig den Kopf ob der abstrusen und eigenwilligen Textkreationen der Slammer.

 Schon von weitem schwingt einem Essensduft entgegen; ein grosses Buffet ist vor der UniS aufgestellt. In der Cafeteria spielt die Berner Band "Hildegard lernt fliegen". Alles ist ein wenig anders, wenn das Unifest vonstatten geht. Wo sonst Studenten ihren Kaffee schlürfen und diskutieren, erklingt nun zum Tanz anregende Musik. Der Sänger Andreas Schaerer macht aus dem Anzählen gleich ein Beat-Box-Solo, während seine Mitmusiker mehr oder weniger verzweifelt auf ihren Einsatz warten. So oder so lebt "Hildegard lernt fliegen" von den Soli und den komödiantischen Einlagen. Das Publikum ist durchmischt: Von kleinen Kindern bis älteren Menschen ist jede Altersstufe vertreten.

 So auch in der Unitobler. Verschiedene Fachschaften richteten hier in den Räumen ihre Bars ein. Die Soziologen haben einen Saal in "Barikade" umgetauft. An der Wand sind lauter revolutionäre Sprüche zu lesen, wie: "Wer 2x mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment." Oder "Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten. Wer war mit dabei, die Grüne Partei. Wer verrät uns nie: die Anarchie." Allerdings ist der Boden schön brav abgeklebt, damit es ja keinen Ärger mit dem Establishment gibt. Hinter der Bar hängt eine regenbogenfarbene Pace-Fahne, gleich daneben ist das Antlitz von Che Guevara. Die Soziologie-Studenten machen keinen Hehl daraus, dass sie nicht zufrieden sind, dass ihr Lehrstuhl zusammengeschlossen werden soll in Sozialwissenschaften. Ein junger Mann kommt an den Tischen vorbei und verteilt ein Pamphlet der "Aktion Ungehorsamer Studierender". Ganz nach dem Motto an der Wand: "Jedes Herz ist eine revolutionäre Zelle!"

"Sind meine Brüste zu klein?"

Gleich nebenan haben die Philosophie-Studenten ihre "Bravo-Bar" gestaltet. Bereits vor dem Eingang gibt es einen Vorgeschmack auf das, was drinnen wartet: "Wind of Change" der "Scorpions" ist von weitem zu hören. Auf alten Frontseiten der Jugendzeitschrift BRAVO lächeln Blümchen und die Beverly-Hills-Crew. Wie es sich für Philosophen gehört, werden in der Bar wichtige Fragen des Lebens gestellt und beantwortet: "Sind meine Brüste zu klein?" oder "Bin ich zu jung für Sex?" Schön, zu sehen, gibt es auf der Welt noch Fragen mit einer Antwort.

 Kurz vor Mitternacht wird die Stimmung ausgelassener. Mit dem stetig steigenden Alkoholpegel sind auch Kinder und ältere Menschen verschwunden; die Jungen sind unter sich und feiern das 175-Jahr-Jubiläum der Uni Bern. Oder ist es nur eine günstige Gelegenheit, seinen Hörsaal einmal auf eine andere Art zu betrachten? Denn dank dem Jubiläum ist das Unifest gratis, aber auch auf vier Standorte zu verzettelt. So trifft man immer wieder Menschen, die ins Handy schreien: "Wo bist du? Nein, ich bin in der Unitobler, komm auch!" Früh am Morgen wird die Musik abgeschaltet, und die Partygänger machen sich auf den Heimweg. Die Länggasse ist sauber, wohl dank der verwendeten Mehrwegbecher. "Das Fest" ist zu Ende.

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SQUAT BIEL
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bernerzeitung.ch 8.6.09

Polizei räumt besetztes Haus

Die Kantonspolizei Bern hat am Montagmorgen ein illegal besetztes Haus geräumt. Dabei hielt sie sechs Personen an. Die Besetzer leisteten der Räumung keinen Widerstand, verletzt wurde niemand.

Die Besetzer hatten das Haus an der Quellgasse am vergangenen Freitag in Beschlag genommen, wie das zuständige Untersuchungsrichteramt und die Kantonspolizei mitteilten. Der Hausbesitzer hatte daraufhin eine Strafanzeige eingereicht.

Die Besetzer werden sich wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung vor dem zuständigen Gericht verantworten müssen. Bei den Leuten handelt es sich um die gleiche Gruppe, die bereits Ende Mai am Hochrain in Biel ein Haus besetzt hatte, wie es weiter heisst. (sda)

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police.be.ch 8.6.09

Besetztes Haus geräumt

pkb. Am Montagmorgen hat die Kantonspolizei Bern ein Haus in Biel geräumt, das seit letztem Freitag illegal besetzt war.

Am Montag, 8. Juni 2009, um ca. 0900 Uhr setzte die Kantonspolizei Bern den Besetzern einer Liegenschaft an der Quellgasse in Biel eine Frist von 30 Minuten zum Verlassen des Hauses. Nachdem die Besetzer der Räumungsaufforderung nicht nachgekommen waren, betraten Angehörige der Kantonspolizei das Haus, wo sie sechs Personen anhielten. Die Besetzer leisteten keinen Widerstand. Verletzt wurde niemand.

Am Freitag, 5. Juni 2009, hatte der Hausbesitzer eine Strafanzeige gegen die Besetzer eingereicht. Bei den Besetzern handelt es sich um dieselbe Gruppe, die bereits Ende Mai am Hochrain in Biel ein Haus besetzt hatte. Sie werden sich vor dem zuständigen Gericht wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung zu verantworten haben.

Untersuchungsrichteramt I Berner Jura-Seeland

(bwb)

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SQUAT ZH
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tagesanzeiger 8.6.09

Die Hausbesetzung an der Rigistrasse ist vorbei

Von Maria Rodriguez

Die Besetzer der Rigistrasse 60 haben das Haus am Zürichberg verlassen. Die Polizei stiess auf ein leeres Gebäude mit ausgewechseltem Türschloss. Sie ermittelt gegen Unbekannt.

Pünktlich zum Ablauf des Ultimatums trafen heute morgen um 7 Uhr Zürcher Stadtpolizisten an der Rigistrasse 60 ein. Eine Zwangsräumung der Liegenschaft erübrigte sich. Die Hausbesetzer waren bereits ausgezogen - entgegen früheren Ankündigungen, Widerstand zu leisten. Ganz ohne Hindernisse verlief die morgendliche Polizeiaktion gemäss Sprecher René Ruf aber nicht: "Das Schloss wurde ausgewechselt. Wir stiessen auf eine verbarrikadierte Türe und drangen vorsichtig in das Haus ein. Man weiss nie, wie sich die Situation im Inneren präsentiert."

Besetzung hat ein juristisches Nachspiel

Obwohl es heute Morgen zu keinerlei Zwischenfällen kam, hat die Hausbesetzung Konsequenzen: "Wir ermitteln gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch", so Ruf weiter. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, weiss die Polizei noch nicht.

Neuer Aufenthaltsort der Besetzer ist unbekannt

Die rund 25 Hausbesetzer, darunter auch Familien mit Kindern, waren im Mai von der Habsburgstrasse in Wipkingen in das leerstehende Haus an der Rigistrasse gezogen. Sie bauten Duschen und schlossen einen Generator an. Die Besitzerin der Liegenschaft, die Mutschler Immobilien AG, hat das Haus offenbar neu vermietet, an ein Finanzinstitut. Die Besetzer hatten bis heute Morgen Zeit, das Haus zu verlassen. Wohin sie gezogen sind und ob sie eine weitere Hausbesetzung planen, ist unbekannt. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

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OFFENER FILM UNIA-JUGEND
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20min.ch 8.6.09

Brabeck-Demo

Die Polizei gerät unter Beschuss

von Daniela Gigor

Die Unia-Jugend schiesst erneut scharf gegen den Einsatz der Polizei am Menschenrechtsforum in Luzern. Unter anderem wird kritisiert, dass die Pressefreiheit eingeschränkt gewesen sei.

Die Unia-Jugend Zentral schweiz hat gestern den beiden Luzerner Polizei direktorinnen ein Video des Polizeieinsatzes am Menschenrechtsforum von Anfang Mai überreicht. Ausserdem würden demnächst mehrere Aufsichtsbeschwerden gegen unbekannte Polizisten eingereicht. "Wenn die Beschwerden eintreffen, wird zuerst die Polizei Stellung nehmen müssen", sagt die städtische Sicherheitsdirektorin Ursula Stämmer-Horst (SP). Der Stadtrat werde sich dann nach den Untersuchungen dazu äus sern.

Das Video ist auch auf YouTube zu sehen. "Wir kritisieren unter anderem, dass die Pressefreiheit bei der Festnahme eines Demonstranten eingeschränkt wurde", sagt Jonas Aebi von der Unia-Jugend Zentralschweiz. Im Video sei zu sehen, wie ein Polizist nach der Kamera eines Fotografen schlage.

Laut dem Berner Medienrechtler Franz A. Zölch ist die Situation im Video nicht eindeutig. "Wenn eine Person als Journalist eindeutig erkennbar ist, dann darf sie bei ihrer Berichterstattung im öffentlichen Raum nicht behindert werden. Der Journalist darf jedoch die Arbeit der Polizei nicht behindern", so Zölch.

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Indymedia 8.6.09

Offener Film: Polizeigewalt am Menschenrechtsforum Luzern

AutorIn : Unia Jugend Zentralschweiz : http://www.unia.ch/jugend     

Genau einen Monat nach dem übermässigen Polizeieinsatz gegen den friedlichen Protest gegen die Rede von Nestlé-Chef Brabeck am Menschenrechtsforum, erhebt die Unia Jugend schwere Vorwürfe an die Verantwortlichen: In einem "Offenen Film" fordert die Unia Jugend die IHRF-Organisatoren zu einer Stellungnahme zum unterbunden Protest auf. Gleichzeitig werden mehrere Aufsichtsbeschwerden gegen unbekannte Polizisten auf bei den Sicherheitsdirektionen deponiert.

Am Samstag, den 6. Juni 2009, hat die Unia Jugend in der Stadt Luzern ihren kritischen "Offenen Film", eine Art visualisierten Offenen Brief, präsentiert. Bewusst wurde der Film an verschieden Standorten mitten in der Stadt in einem "Public Beaming" der Öffentlichkeit gezeigt. Dazu wurden Flugblätter verteilt

Der Film richtet sich direkt an die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes am IHRF, die Gebrüder Kirchschläger (IHRF-Leitung) und die beiden sozialdemokratischen Polizeidirektorinnen Schärli und Stämmer. Der Film ist ab sofort auf Youtube aufrufbar:

http://www.youtube.com/watch?v=Xpm8k94qdiA

Er zeigt chronologisch auf, wie das ignorante Verhalten der Organisatoren & Behörden zu einem beschämenden Einsatz der Staatsrepression gegen friedlichen Protest geführt hat. Die Hauptvorwürfe der Unia Jugend sind:

- Herr Brabecks Referat zu "Menschenrechte und Wasser" hat am Menschenrechtsforum zum Thema Religion nichts verloren, zumal Nestlé die Nummer 1 bei der Wasserprivatisierung ist und immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.

- Ein Gesuch der Unia Jugend für einen kritischen Infostand vor dem IHRF wurde von der Gewerbepolizei ignoriert und erst nach telefonischem Nachfragen einen Tag vor dem IHRF "aus Platzgründen" abgelehnt. Ist das die Meinungsäusserungfreiheit, für die das IHRF steht?

- Drei friedliche Theateraktivisten & Forumsteilnehmer wurden vor Brabecks Rede festgenommen, in Kastenwagen zur Kantonspolizei gebracht, und dort mehrere Stunden in Haft gesetzt, wo sie sich nackt ausziehen mussten.

- Dutzende Polizisten der StaPo haben eine friedliche Kundgebung vor dem IHRF aufgelöst und unter Gewalteinsatz eine Person derart brutal verhaftet, so dass diese nach mehrstündiger Haft sich ärztlich behandeln musste.

- Polizeibeamten beschimpften die Protestierenden massiv, ein Person unter anderem als "Arschloch", das "endlich sterben solle".

- Die Medienfreiheit wurde durch die Polizeibeamten systematisch behindert. So wurde der NLZ-Fotograf von Polizeibeamten richtiggehend verfolgt und mit einem Schlag gegen das Objektiv an seiner Arbeit gehindert wird. Ist das die Pressefreiheit, über die am IHRF gesprochen wird?

Heute, Montag, wird deshalb eine Delegation der Unia Jugend den Offenen Film den Herren Kirchschläger übergeben. Ebenfalls wird morgen der Film den Sicherheitsdirektorinnen Schärli und Stämmer ausgeliefert. Bei dieser Gelegenheit werden Dienstaufsichtsbeschwerden unter anderem wegen Körperverletzung, Beschimpfung und diversen Grundrechtsverletzungen gegen unbekannte Polizisten deponiert. Ein inhaftiertes Mitglied der Unia Jugend, das in in Polizeihaft systematisch "fertiggemacht" und am Kopf verletzt wurde, wird Strafanzeige erstatten.

Die Unia Jugend fordert die IHRF-Organisatoren und die Sicherheitsdirektorinnen zu einer Stellungnahme zum unterbunden Protest auf!

Unia Jugend Zentralschweiz

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RABE-INFO 8.6.09
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Rabe-Info 8. Juni 2009
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-06-08-53946.mp3
- Über 107'000 Unterschriften gegen den Kauf neuer Kampfflugzeuge
http://www.gsoa.ch/
- Kopf der Woche: Moel Volken, Geschäftsleiter von Pink Cross

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ANTI-BÜRGERWEHR
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20min.ch 8.6.09

Birsfelden

Birsfeldens Image nach Jugend-Attacke ramponiert

von Denise Dollinger

Nach dem Angriff von Maskierten auf die Bürgerpatrouille der SVP fürchtet der Gemeinderat um den Ruf von Birsfelden.

"Dieser Schuss ging mächtig nach hinten los", moniert der Birsfelder Gemeindepräsident Claudio Botti. Bevor die SVP Birsfelden ihre Patrouillen ins Leben gerufen habe, sei es im Dorf ruhig zu und her gegangen. "Die Partei trägt dazu bei, dass Birsfelden nun ein Negativimage hat", so Botti verärgert.

Vergangene Samstagnacht war die Patrouille der vor rund zwei Monaten gestarteten Bürgerwehr von etwa fünf Vermummten angepöbelt und rumgeschubst worden. Laut dem Fernsehreporter, der für die Sendung "Rundschau" filmte, war eine weitere Gruppe von rund 15 teils auch maskierten Jugendlichen in der Nähe. "Die haben klar gewusst, dass wir kommen, und uns abgefangen", so der Reporter gegenüber 20 Minuten. Am 17. Juni wird die Sendung aus gestrahlt. "Das gibt einen schweizweiten Imageschaden", ist sich Botti sicher. Bei der SVP Birsfelden will man sich nicht äussern: "Wir müssen dieses Ereignis zuerst verdauen", so der Parteipräsident John Heldner.

Botti will nun das Gespräch mit den Jugendlichen suchen. "Das war eine einmalige Sache, die wollten einfach mal Dampf ab lassen", sagt er. Trotzem über lege man sich, gewisse repressive Instrumente an zuwenden: "An der Gemeindeversammlung ist der Wegweisungsartikel als neue Handhabung traktandiert", so Botti.

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Basler Zeitung 8.6.09

SVP-Bürgerpatrouille mit Frehner von Vermummten attackiert

 Birsfelden. Partei will trotz des Angriffs an den nächtlichen Kontrollgängen festhalten - die unbekannten Täter entkamen der Polizei

Alan Cassidy

Mehrere vermummte Personen griffen in der Nacht auf Sonntag die Bürgerpatrouille der Birsfelder SVP an. Der Patrouille hatten sich auch die Basler SVP-Grossräte Sebastian Frehner und Alexander Gröflin angeschlossen.

Es geschah am Samstagabend gegen 23 Uhr: Eine vierköpfige Bürgerpatrouille der Birsfelder SVP war mit einem Team des Schweizer Fernsehens beim Zentrumsplatz unterwegs, als plötzlich mehrere Personen auftauchten, die zum Teil Sturmhauben und Skimasken trugen. Sie beschimpften die Gruppe, pöbelten und schubsten sie an. Als die Situation zu eskalieren drohte, rief ein Mitglied der Bürgerpatrouille die Polizei. "Uns war mulmig zumute", sagt Sebastian Frehner, Basler Grossrat und SVP-Präsident.

Frehner war mit seinen Parteikollegen Alexander Gröflin und Aaron Agnolazza nach Birsfelden gekommen, um sich vor Ort ein Bild der Patrouille zu machen. Beim Angriff der Vermummten sei er gerade ein wenig abseits gestanden. Was er sah, sei bedenklich gewesen: "Diese Leute waren äusserst aggressiv."

Vandalen

Verletzt wurde beim Angriff niemand. Die Polizei spricht von sechs Tätern, Frehner will etwa zehn bis zwölf "ausländische" Angreifer gesehen haben. "Bürgerpatrouille und Fernsehteam blieben ruhig und liessen sich nicht auf die Provokationen ein", sagt der Baselbieter Polizeisprecher Meinrad Stöcklin. Möglicherweise hätte jedoch nicht viel gefehlt und es wäre zu einer ernsthaften Schlägerei gekommen.

Als die erste Polizeistreife eintraf, flohen die Angreifer und entkamen trotz einer Fahndung durch ein grösseres Polizeiaufgebot. Danach kam es in Birsfelden gemäss Polizeimitteilung zu mehreren, teilweise grossen Sachbeschädigungen: So wurden durch die Fensterscheibe eines Hauses an der Rheinstrasse Teile einer Baustellenabschrankung geworfen. Auch ein Imbissstand in der Nähe des Birsköpflis wurde beschädigt. "Die Täter sind unbekannt, aber die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um die vermummten Angreifer handelt", sagt Stöcklin.

"Das muss aufhören".

Seit sechs Wochen patrouilliert die Birsfelder SVP nun an den Wochenenden in der Gemeinde - sehr zum Unmut der Behörden. Für Gemeindepräsident Claudio Botti (CVP) kommt der Angriff von Samstagnacht wenig überraschend: "Das Problem mit diesen Patrouillen ist, dass sie die Stimmung weiter aufheizen. Das muss aufhören." Auch die Polizei wies gestern erneut auf die Risiken hin, die mit den Bürgerpatrouillen verbunden seien. Die Birsfelder SVP-Truppe habe jedoch "richtig gehandelt", indem sie rasch die Polizei verständigt habe, sagt Stöcklin.

Christian Brechbühl, Vizepräsident der Birsfelder SVP, denkt jedenfalls nicht daran, die umstrittenen Patrouillen einzustellen. "Dieser Überfall zeigt, dass wir in Birsfelden ein Problem haben." Die Mitglieder der Patrouillen seien stets vorsichtig und wollten niemanden provozieren. "Bis zu diesem Vorfall wurde es im Dorf auch ruhiger." Auch wenn die Konfrontation unangenehm gewesen sei: "Wir führen die Patrouillen mindestens bis im Herbst weiter", sagt Brechbühl.

Eine Option sind die Bürgerpatrouillen auch für die Basler SVP. Im April hatte die Partei der Basler Regierung das Ultimatum gestellt, innerhalb von hundert Tagen "die Gewalt im Kanton nachhaltig einzudämmen". Ein "Bürgertelefon" hat die SVP bereits eingeführt. Und trotz des Angriffs auf die Birsfelder Patrouille: Für Parteipräsident Frehner könnten Kontrollgänge von Bürgern "eine Massnahme sein, um die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen".

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Basellandschaftliche Zeitung 8.6.09

SVP-Bürgerwehr attackiert

Birsfelden: Vermummte gehen auf Patrouille los

Der Vorfall in Birsfelden dürfte die Debatte um Bürgerwehren neu entfachen.

Hans-Martin Jermann

In Birsfelden ist in der Nacht auf gestern die umstrittene Bürgerwehr, die seit einigen Wochen unterwegs ist, von Unbekannten angegriffen worden: Ein halbes Dutzend teils vermummter Personen ging am Samstagabend nach 23 Uhr beim Zentrumsplatz auf die Patrouilleure der SVP los. Dabei kam es zu Rempeleien, Pöbeleien und Handgreiflichkeiten. Verletzt wurde dabei aber niemand. Obwohl die Polizei mit einem Grossaufgebot anrückte, verlief eine grossräumige Fahndung im Sand.

SF-Reporter mit unklarer Rolle

Beim Zwischenfall heftig attackiert wurde ein Kameramann des Schweizer Fernsehens (SF), das für eine Reportage der "Rundschau" über die Birsfelder Bürgerwehr unterwegs war. Das Aufeinandertreffen der Chaoten mit den SF-Journalisten führte zu wilden Spekulationen: Wussten die Täter, dass das Fernsehen vor Ort war und wenn ja, woher? Nutzten sie diese Gelegenheit für eine "Gegendemonstration"? "Das kann Zufall sein oder nicht › wir werden diese Frage jedenfalls genau untersuchen", gibt Meinrad Stöcklin, Sprecher der Baselbieter Polizei, zu Protokoll. Die Polizei habe das SF zudem gebeten, die Aufnahmen zwecks möglicher Identifikation der Täter zur Verfügung zu stellen.

 Nach den Attacken wurden an mehreren Orten in Birsfelden Sachbeschädigungen begangen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass dafür dieselbe Gruppierung verantwortlich ist, so die Polizei.

Basler SVP-Politiker Zaungäste

Den Vorfall auf dem Zentrumsplatz verfolgten überdies drei SVP-Politiker aus dem Kanton Basel-Stadt: "Wir wollten uns ein Bild machen, wie die Bürgerwehr funktioniert", sagt SVP-Grossrat Sebastian Frehner, der Bürgerwehren auch in Basel und Riehen installieren will.

 Die Attacken dürften die Debatte um die Rolle von Bürgerwehren neu entfachen. Die Polizei beurteile solche Patrouillen grundsätzlich skeptisch, sagt Stöcklin. Zwar könne deren Präsenz eine präventive Wirkung haben, zugleich aber auch provozierend wirken. Die Baselbieter Sicherheitsdirektion habe darauf hingewiesen, dass solche Bürgerwehren mit Risiken verbunden seien. Vorbildlich sei aber das Verhalten der Birsfelder Patrouilleure gewesen, betont Stöcklin. "Sie haben sich nicht zur Wehr gesetzt › das hat womöglich eine Eskalation verhindert."

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SICHERHEITSDIENSTE
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NLZ 8.6.09

Sicherheitsdienste

Neues Gerangel um Kompetenzen

Privatfirmen sollen nicht hoheitliche Aufgaben der Polizei übernehmen.

Der Branchenverband weist das zurück. Auch Private könnten Bussen vergeben.

Einheitliche Zulassungen für private Sicherheitsdienste. Dies fordert SP-Nationalrat Max Chopard-Acklin. Und löst eine neue Debatte über deren Einsatzbereiche aus.

Von Hans-Peter Hoeren

Im Thurgau ist es gang und gäbe: Hier kontrollieren zum Teil private Sicherheitsdienste in Gemeinden den Verkehr und machen Ausweiskontrollen. "Hier wird eine Grenze überschritten. Ausweiskontrollen sind eine Aufgabe der Polizei", findet der Aargauer SP-Nationalrat Max Chopard-Acklin. Wenn in so einem Fall der Bürger gegen den Sicherheitsdienst klage, werde er wohl Recht bekommen.

Polizeihoheit wahren

In einem Vorstoss, den er letzte Woche im Nationalrat mit 65 Mitunterzeichnenden eingereicht hat, fordert der Aargauer Politiker, dass keine polizeihoheitlichen Aufgaben an private Firmen übertragen werden dürfen. Ausserdem beauftragt er den Bundesrat, ein einheitliches System für die gesamte Schweiz einzuführen, das die Zulassung, die Kontrolle und die Qualitätsicherung für private Sicherheitsdienste regelt.

Was für Mindestanforderungen ein privater Sicherheitsdienst erfüllen muss, um überhaupt zugelassen zu werden, das ist in den 26 Schweizer Kantonen höchst unterschiedlich geregelt. Im Kanton Aargau gab es lange Zeit keine konkreten Bestimmungen. "Es gab ein ganzes Sammelsurium von kleinen Sicherheitsdiensten, die zum Teil auch in Gemeinden Patrouillen gemacht haben, aber es gab keine Qualitätskontrolle der Anbieter", erzählt Chopard-Acklin, der damals als Kantonsrat im Aargauer Parlament sass.

Der Aargau machts vor

Um Willkür und schwarze Schafe unter den Anbietern auszuschliessen, hat der Kanton Aargau Anfang 2007 ein neues Polizeigesetz eingeführt. Ein guter Leumund der Geschäftsführer, die Einhaltung von Qualitäts- und Ausbildungsstandards, insbesondere des Branchen-Gesamtarbeitsvertrags dies sind einige der Grundvoraussetzungen für die Zulassung für private Sicherheitsdienste, die auf vier Jahre beschränkt ist. "Die Auflagen wurden grossteils erfüllt, Verstösse haben wir geahndet", bilanziert Chopard-Acklin. Kopfzerbrechen bereitet ihm aber die schleichende Ausdehnung der Tätigkeitsgebiete der Sicherheitsdienste. "Das ist staatspolitisch besorgniserregend", sagt der Nationalrat.

Gerangel um Aufgaben

Heinz Buttauer, Präsident des Verbands Schweizer Polizeibeamter, unterstützt das Anliegen des Nationalrats und räumt dem Vorstoss gute Chancen ein. Von den hoheitlichen Aufgaben der Polizei müssten die Privaten die Hände lassen. "Natürlich gibt es Aufgaben, die man an private Sicherheitsdienste auslagern kann, zum Beispiel die Verkehrsregelung und das Betreiben von Fundbüros", räumt Buttauer ein. Das Ausstellen von Bussen aber sei bereits ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht des Menschen und dürfe deshalb nur von der Polizei übernommen werden.

Das weist Reto Casutt, Generalsekretär der Securitas, des Branchenführers der privaten Sicherheitsdienste in der Schweiz, und des Verbandes Schweizerischer Sicherheits-Dienstleistungsunternehmen, zurück: "Es gibt ein Bundesgesetz aus dem Jahre 1970, das besagt, dass Private Ordnungsbussen verteilen können". Das Problem sei, dass die Polizei für gewisse Hilfsdienste zu teuer sei. "Die Frage ist doch, ob die Polizei sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentriert und Hilfsaufgaben an die privaten Sicherheitsdienste vergibt", sagt Casutt.

Privatdienste: Keine Konkurrenz

Von einer schleichenden Ausweitung der Tätigkeitsbereiche könne nicht die Rede sein, man konkurrenziere die Polizei nicht, findet Casutt: "Die Polizei hat Mühe, Personal zu finden, und das vorhandene Personal arbeitet zu viel." Es wäre im Sinne der Bevölkerung, wenn private Sicherheitsdienste und die Polizei vermehrt zusammenarbeiten würden. Grundsätzlich begrüsst Casutt aber den Vorstoss von Chopard-Acklin. Viele der geforderten Auflagen seien in grossen Sicherheitsfirmen aber bereits heute eine Selbstverständlichkeit. Die Securitas ist mit rund 6000 Mitarbeitern Marktführerin. In der Branche arbeiten in der Schweiz zirka 12 500 Menschen, davon umgerechnet 7000 in Vollzeit.

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ARMEE GEGEN INNEN
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bernerzeitung.ch 8.6.09

WEF: Ja des Nationalrat zu weiteren Armee-Einsätzen

Die Armee soll den Kanton Graubünden auch 2010 bis 2012 beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos unterstützen. Der Nationalrat stimmte mit klarem Mehr zu.

Als erste Kammer hat der Nationalrat am Montag mit 114 zu 55 Stimmen einen Assistenzdienst von bis zu 5000 Mann bewilligt. Eine links-grüne Minderheit der Sicherheitspolitischen Kommission wollte auf die Vorlage nicht eintreten, unterlag aber mit 117 zu 56 Stimmen. Mit 114 zu 50 Stimmen lehnte es der Rat auch ab, den Assistenzdienst nur für das bereits geplante WEF von 2010 zu bewilligen und kein Signal für künftige Veranstaltungen zu geben.

Hildegard Fässler (SP/SG) und Josef Lang (Grüne/ZG) betonten erfolglos, dass das WEF eine private Veranstaltung sei und folgerichtig für seine Kosten allein aufkommen müsste. "Das WEF ist ein Debattierklub ohne Wirkung", sagte Fässler. Diese Leute hätten die Krise nicht nur nicht vorausgesehen, sondern teilweise noch selber angerichtet.

Ein Aushängeschild für die Schweiz

Der Rat teilte die Meinung des Bundesrates, dass der Staat das WEF als "ausserordentliches Ereignis" schützen müsse. Das WEF sei nicht nur ein wichtiges Internationales Diskussionsforum, sondern auch ein Aushängeschild für die Schweiz. Laut VBS-Chef Ueli Maurer wäre der Imageschaden gross, wenn die Schweiz die Sicherheit der Veranstaltung nicht garantieren könnte.

Eingesetzt werden sollen Armeeangehörige weiterhin vor allem im Objekt- und Personenschutz, zur Wahrung der Lufthoheit und Sicherheit im Luftraum sowie für logistische Unterstützung. Die Einsatzverantwortung liegt bei den zivilen Behörden.

Von diesem subsidiäre Sicherungseinsatz in Davos könne auch das Militär profitieren, sagte Maurer. Die Mehrkosten von 1,5 Millionen Franken gegenüber einem ordentlichen Ausbildungs- bzw. Flugdienst seien vertretbar. Kosten, die nicht in direkten Zusammenhang mit dem Assistenzdienst stünden, würden dem Kanton in Rechnung gestellt. (raa/sda)

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NEONAZIS
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NZZ 8.6.09

Polizei verhindert Störaktion an Euro-Pride

Am Samstagnachmittag hat die Polizei 30 Rechtsextreme festgenommen, die die Parade der Euro-Pride in der Zürcher Innenstadt stören wollten. Gemäss Polizeiangaben hatte sich kurz nach 16 Uhr eine Gruppe dem Umzug angeschlossen und rechtsextreme Parolen skandiert. Der mehrmaligen Aufforderung der Polizei, die Parade zu verlassen, leisteten die Personen keine Folge. Nachdem sie sich auch den angeordneten Personenkontrollen widersetzt hatten, nahm die Polizei 23 Männer und 7 Frauen im Alter zwischen 15 und 32 Jahren wegen Hinderung einer Amtshandlung fest. Die Festgenommenen - darunter 9 Minderjährige - wurden noch am Samstagabend aus der Haft entlassen beziehungsweise in die Obhut ihrer Eltern gegeben. Sonst verliefen die Parade sowie das Stadtfest auf dem Münsterhof aus polizeilicher Sicht friedlich und problemlos, wie es im Communiqué weiter heisst. tri.

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NAZI-DEMO AARAU
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Indymedia 8.6.09

Bzgl Nazidemo in Aarau am 13.6 ::

AutorIn : antifa aarau         

Wie seit Mittwochabend bekannt ist, wurde der Aufmarsch der Rechtsextremen in Aarau am 13.6.09 verboten! Diese Information, die zuerst vom Regionalfernsehsender TeleM1 ausgestrahlt wurde, konnte überprüft werden und stimmt.     
    
Ursprünglich wollte ein rechtsextremes Bündnis in der Aarauer Innenstadt eine Kundgebung "gegen Kinderschänder" durchführen. Wie der Blick ermittelte, handelt es sich bei den Demonstranten um Rechtsextreme aus dem Umfeld der FNK, was die Stadt dazu veranlasste die ursprünglich erteilte Bewilligung wieder zu entziehen.

Die Nazis wollten eigentlich ein weiteres Mal ihre populistische Forderung "Todesstrafe für Kinderschänder" auftischen. Obwohl sie diese Forderung ernst meinen, ist die Themenwahl doch systematisch unauffällig, um in die Mitte der Gesellschaft vor zu dringen.

Wie man von der Homepage (xxx.gegen-kinderschaender(ponkt)ch) schliessen kann, wird es dennoch am nächsten Wochenende zu einem Naziaufmarsch kommen. Es ist auch durchaus möglich, dass die Nazis in Aarau auftauchen. Dass die Aktion einfach so abgeblasen wird, schliessen wir erfahrungsgemäss aus. Dafür, dass der Aarau stattfinden wird, spricht, dass sich die FNK Unterstützung der Jungnazis aus der Region Aarau erhofft, denen zwar die Kontakte zu den Grossen fehlen, die aber am Samstag bestimmt in der Aarauer Innenstadt sein werden. Ist auch möglich, dass die FNK-Faschisten so dumm sind, dass sie glauben, dass sich eine Gruppierung "aus der Mitte der Gesellschaft" mit ihnen solidarisiert und am Samstag in Aarau aufmarschiert. Wir bezweifeln dass, da selbst die übelsten Progromhetzer aus der Anti-Kinderschänder Szene sich von den Dilettanten um Marina Rechsteiner (Eich 18, 4537 Wiedlisbach) distanzieren.

Der ursprünglich geplante antifaschistische Gegenaufmarsch wird nicht durchgeführt, da die Nazis so gut wie überall auftauchen können. Auch soll sich die angekündigte Repression der Kapo nicht gegen Antifaschisten richten, was bei einer Versammlung jedoch zu erwarten ist.

Wir rufen dazu auf, sich individuell nach Aarau zu begeben, am Besten mit Kamera. Es wird bestimmt einige Nazis in Aarau haben, die gerne eine geklatscht kriegen.

Weiter Informationen:

Erster Artikel:  http://ch.indymedia.org/de/2009/06/69524.shtml
Wir distanzieren uns vom auf dieser Seite abgebildeten Flyer.

Ursprünglicher Nazi-Treffpunkt:  http://map.search.ch/aarau/igelweid

Blick:  http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/neonazi-heuchelei-fuer-kinder-120390

Nicht vergessen:  http://ch.indymedia.org/demix//2009/05/69269.shtml

Mit freundlichen Grüßen Antifa Aarau

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KOKAIN
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20min.ch 7.6.09

Kokain-Tests in Clubs: 7 von 8 waren positiv

Kokain ist in der Basler Clubszene längst völlig normal. Bei einem Drogentest war nur ein einziger Basler Club frei vom weissen Pulver.

Die Drogentests, die Reporter von 20 Minuten in den letzten Wochen in den Basler Clubs durchführten, zeigen ein erschreckendes Ergebnis: In sieben von acht Clubs wurden auf der Toilette Kokainspuren nachgewiesen. Mittels Schnelltests wurde jeweils eine Stichprobe genommen. Die Tests reagieren, wenn Oberflächen nach der letzten Reinigung mit Kokain in Kontakt gekommen sind. Konkret: In allen Fällen muss in den letzten Stunden vor dem Test auf der entsprechenden Toilette Kokain konsumiert worden sein.

"Ein solches Resultat war leider zu erwarten", sagt Oliver Bolliger, Leiter des Drop In. Die Drogenberatungsstelle hat erst vor wenigen Wochen ihre neue Kampagne gegen Koks gestartet. "Dass Kokain auch in breiteren Kreisen konsumiert wird, ist eher ein neues Phänomen", so Bolliger. In den Clubs hat man in letzter Zeit ähnliche Beobachtungen gemacht. "Das zieht sich durch alle Szenen", so Gregory Brunold vom Nordstern. "Für viele ist das mittlerweile wie Zigarettenrauchen." Für die Clubs ist es ein Kampf auf verlorenem Posten. Wer erwischt wird, fliegt zwar raus, und auch Kontrollen beim Eingang, im Club und auf den Toiletten gibt es. Aber: "Wir können die Leute nicht durchleuchten", so Philip Getty vom Redrocks. "Eine wirkliche Lösung gibt es für uns kaum."

hys/lk/lua

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Info-Box

So schnitten die Clubs ab

Insgesamt testeten die Reporter von 20 Minuten in den letzten Wochen acht Basler Clubs. Neben der Beliebtheit wurde auch Wert auf ein unterschiedliches Zielpublikum gelegt. In sieben der Clubs - A2, Acqua, Kaserne, Nordstern, NT-Areal, Mad Wallstreet und Redrocks - konnten auf den Toiletten Spuren von Kokain nach gewiesen werden. Einzig das Sommercasino, das Lokal mit der jüngsten Klientel, bestand den Kokain-Schnelltest.

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ANARCHISMUS
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Freies Sender Kombinat (Hamburg) 7.6.09

Vortrag zu anarchistischer Theorie und Praxis von Rudolf Mühland

Ein Mitschnitt Des Vortrages:
Rudolf Mühland - Anarchistische Theorie & Praxis

Teil 1: http://www.freie-radios.net/mp3/20090607-vortragzua-28372.mp3 (38:30 Minuten)
Teil 2: http://www.freie-radios.net/mp3/20090607-vortragzu-28373.mp3 (35:54 Minuten)

Obwohl Leo Trozki die anarchistische Bewegung schon in den 1920'ern "auf dem Misthaufen der Geschichte" gesehen hat, ist diese Bewegung noch heute Weltweit vorhanden. Was macht eine Idee, die vor über 150 Jahren das Licht der Öfentlichkeit erblickte noch heute attraktiv? Welche Ideen liegen heutiger anarchistischer Praxis zu Grunde? Und vor allem: warum sollten uns heute die alten Träume der AnarchistInnen noch interessieren? Der Vortrag versucht auf Grundlage der heutigen Gesellschaft die Aktualität des Anarchismus und der anarchistischen Bewegung in seiner Theorie und besonders an Hand seiner Praxis zu verdeutlichen.

Als Einführung zum Auffrischen und Vorbereiten.

(- warm up-Veranstaltung zu den A-Tagen Hamburg / http://libertaer.blogsport.de/ )

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DIE PARTEI DIE PARTEI...
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20min.ch 8.6.09

St. Gallen

HSG: Langes Warten auf die Kommunistische Partei

von Mario Pavlik

An der HSG versuchen Studenten seit zwei Jahren, eine Marxistisch-Leninistisch-Kommunistische Partei (MLKP) zu gründen. Die Genossen glauben, die HSG spiele auf Zeit.
 
An der neoliberalen Hochburg HSG sind Kommunisten unerwünscht: Anders kann sich Roman Troxler, Gründer der MLKP, nicht erklären, wieso ihre Partei nach zwei Jahren immer noch nicht akkreditiert wurde, um an der Uni aktiv werden zu können. "Ich habe das Gefühl, dass gewisse Exponenten der HSG keine Freude an einer solchen Partei haben", so Troxler. Der HSG-Student vermutet, man halte ihn und seine Genossen hin und hoffe darauf, dass das Ganze im Sand verlaufe.

Bei der HSG will man von diesen Vorwürfen nichts wissen. "Wir hatten mit per sonellen Engpässen zu kämpfen, deshalb dauert es so lange", sagt Hildegard Kölliker, Generalsekretärin der HSG. Zudem sei eine Parteigründung ein Novum an der HSG, weshalb rechtliche Abklärungen nötig gewesen seien. Im Herbst nun werde der Senatsausschuss über die MLKP befinden. Troxler traut der Sache nicht ganz und will zu Semesterbeginn wieder Druck machen. "Gerade in der jetzigen Wirtschaftskrise ist die Kapitalismus-Kritik von Marx aktueller denn je", so Troxler.

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http://www.mlkp.deviant.li/

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ANTI-ATOM
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Blick 8.6.09

Alles nur Taktik? Axpo-Chef schürt Furcht vor einem Blackout

Guet Nacht, Schwiiz!

Von  Daniel Meier

Gehen bei uns die Lichter aus? Axpo-Chef Heinz Karrer warnt vor einem Blackout. Und zwar schon in ein paar Monaten.

Im Winterhalbjahr müssen wir jeweils über 10 Prozent unseres Stroms importieren. Und zwar aus Frankreich, von der Electricité de France (EdF). Nun schockt Heinz Karrer mit der Aussage: "Sollte der nächste Winter streng werden, könnten die Franzosen selber in einen Produktionsengpass geraten", so der Axpo-Chef in der "Handelszeitung ". "In Extremsituationen muss die EdF uns nicht beliefern, sondern kann den Strom für eine bestimmte Frist selber beanspruchen", sagt Karrer.

Wie bitte? Wenn es kalt wird, können uns die Franzosen einfach den Strom abdrehen? BLICK klärte ab: Die Verträge enthalten tatsächlich ein solche Klausel. EdF kann jeweils im Winter die Energielieferung während maximal 22 Tagen um zwei Drittel reduzieren. Und zwar ohne Angabe von Gründen. Die Franzosen müssen nicht einmal beweisen, dass sie selber einen Engpass haben.

Dumm für die Axpo. Der Energieriese müsste sich dann kurzfristig Ersatzstrom auf dem freien Markt besorgen - egal zu welchem Preis. Im Winter kann das enorm teuer werden.

Brisant: Andere Schweizer Energieversorger haben in ihren Lieferverträgen mit den Franzosen keine solche Klausel mehr stehen. Mit viel Geld konnten sie sich das Risiko einer Stromabschaltung vom Hals schaffen.

Gegenüber BLICK behauptet Axpo, nicht nur sie habe ein Problem, sondern die ganze Schweiz: In einem harten Winter sei die Versorgungslage auch in anderen europäischen Ländern prekär. "Deshalb wäre nicht sichergestellt, dass die Schweiz mit genügend Strom versorgt werden könnte", sagt Firmensprecherin Anahid Rickmann.

Ein Horrorszenario. Denn die Folgen wären laut Rickmann dramatisch: "Wird zu wenig Strom ins Schweizer Netz eingespeist, so sinkt die Netzspannung, was unweigerlich zu einem Netzzusammenbruch führen würde. Um das zu vermeiden, werden in einem solchen Fall gezielte Abschaltungen vorgenommen."

Dann kommt der Notfallplan gegen flächendeckende Stromausfälle zum Einsatz, genannt: "Automatischer frequenzabhängiger Lastabwurf". Was nichts anderes heisst, als dass nach dem Zufallsprinzip in einzelnen Quartieren der Strom abgeschaltet wird!

Nach ein paar Stunden sollten die Lichter wieder angehen. Denn Engpässe treten jeweils nur kurz vor Mittag auf - wenn alle am Kochen sind und auch die Industrie auf Hochtouren läuft.

Die berüchtigte Stromlücke. Bisher hat uns die Energielobby davor gewarnt, dass ab 2020 die Lichter ausgehen können. Später hat Axpo-Chef Karrer gedroht, bereits ab 2012 könnte es im Winter einen Engpass geben. Und nun steht der Blackout also schon kurz bevor - ein paar kalte Tage im nächsten Januar genügen!

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Der Strom wird nach dem Zufallsprinzip abgeschaltet.

"Karrer spielt das Angstklavier"

Schon heute könnte die Schweiz in eine kritische Lage kommen. Das bestätigt Kurt Wiederkehr vom Verband der Elektrizitätsunternehmen (VSE): "Bei einer Kältewelle ist die Nachfrage hoch, die Produktion in den Flusskraftwerken aber gering." Gleichzeitig müsste aber noch ein grosses Schweizer AKW ausfallen. "Erst dann wird es echt brenzlig."

Für SP-Nationalrat und Energieexperte Rudolf Rechsteiner ist klar, dass Karrer nur Stimmung für ein neues AKW macht: "Er spielt das Angstklavier." Und weiter: "Es würde mich auch nicht überraschen, wenn die Axpo vor der Volksabstimmung über ein neues AKW noch Stromausfälle ‹organisiert›, um den Leuten Angst zu machen."