MEDIENSPIEGEL 16.6.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Rössli, DS, FR)
- Gründung BeKult
- Kofmehl SO: Zukunfts-Gipfelkonferenz
- Christen statt Kultur: Vineyard im Stadtrat v. 28.5.09
- BahnhofpatInnen im Stadtrat v. 28.5.09
- RaBe-Info 15+16.6.09
- Thomas Fuchs und die Wagenplätze
- Umstrittene DNA-Entnahme
- Hooligan-Grippe: Nause + Käser wollen Gilliéron
gleichschalten
- Antirassismus: Aktion in Basel
- SVP vs Drogenanlaufstelle Winterthur
- Gipfel-Soli-News 15.6.09
- Anti-Atom: Gründung NAW Solothurn
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REITSCHULE
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Mi 17.06.09
19.00 Uhr - SousLePont - Vietnam
Spezialitäten
Do 18.06.09
21.00 Uhr - Rössli - Monoblock B.
- Electro-Punkwave
Fr 19.06.09
21.00 Uhr - Tojo - Frauenchor der
Reitschule Konzert
22.00 Uhr - Dachstock - EAGLES OF
DEATH METAL (usa), Support: The
Come‘n Go (ch) - rrrrock!!!
Sa 20.06.09
21.00 Uhr - Tojo - Frauenchor der
Reitschule Konzert. Anschliessend Disko mit DJane Anouk Amok
22.00 Uhr - Frauenraum - DROWNING DOG
& DJ MALATESTA (Rap/Hip-Hop/Electronica, San Francisco,
USA). Support: Anna (ZH), DJ p-tess
22.00 Uhr - SousLePont - One Love Jam
mit Firefuckers (Bern, Balkan Beat), Preshow BBQ on Vorplatz, Afterparty mit DJ's
Side by Cide u.v.a.
So 21.06.09
18.00 Uhr - Rössli - Pianobar
Infos: www.reitschule.ch
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kulturagenda.be
18.6.09
Monoblock B im Rössli in der Reitschule
"Jede Reitschule braucht ein Rössli", lautete die Botschaft, und
so ist
die Front der Reitschule wieder zum Kultur- und Begegnungsort geworden.
Der Auftritt von Monoblock B lockt mit einer musikalischen
Ein-Mann-Performance, die düsteren Elektro-Punkwave und einen
ekstatischen Kontakt zum Publikum verspricht.
Rössli in der Reitschule, Bern. Do., 18.6., 21 Uhr
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Der Adler kreist
Ein grosser Seehundschnauz und eine gehörige Portion Humor sind
die
Markenzeichen der Eagles of Death Metal. Trotzdem möchte man von
den
Mitgliedern dieser schillernden Band lieber nicht zu viel Privates
wissen.
Wer beim Bandnamen Eagles of Death Metal an finstere Gestalten mit
langen Haaren und schwarzer Lederkluft denkt, ist etwas voreilig.
Ausser dem Namen und den tiefergelegten Gitarren hat die Band nicht
viel gemein mit dem, was man sich unter einer Death-Metal-Band
vorstellt. Vielmehr sind die Kalifornier um Jesse Hughes und Josh Homme
die Antithese einer solchen. Und spätestens mit Blick auf den
schnauzbärtigen Gitarristen Jesse Hughes wird auch klar, dass es
sich
da um eine Band handeln muss, die sich selbst nicht so ganz ernst
nimmt.
Zum Schlagzeug gewechselt
Den Schlagzeuger Josh Homme kennen die meisten wohl als Kopf der
Stoner-Rocker Queens of the Stone Age. Dort spielte er die Gitarre. Die
Eagles of Death Metal entstanden zunächst als Nebenprojekt.
Zusammen
mit seinem Schulfreund Jesse Hughes und anderen Musikern fand sich
Homme zum lockeren Herummusizieren zusammen. Das war 1998. Bis das
Ganze jedoch etwas Form annahm und im Debütalbum "Peace Love Death
Metal" mündete, vergingen noch sechs Jahre. Als wahrer
Karrierekick
erwies sich dann jedoch das Zerwürfnis mit Axl Rose. 2006 hatten
die
Eagles ihr zweites Album veröffentlicht und waren für die
Herbsttournee
von Guns N' Roses als Vorband gebucht. Das Publikum konnte jedoch mit
der parodistischen Art wenig anfangen und buhte sie aus, worauf Axl
Rose die Band als "Pigeons of Shitmetal" verspottete und kurzerhand aus
dem Support- Job rauswarf. Von da an waren die Eagles of Death Metal in
aller Munde. Das parodistische Element zieht sich durch Musik und Texte
der Adler, so dass sie sich nur schwer einordnen lassen. Die trotz
aller Verschrobenheit eingängigen Songs und der krachende, aus
einfachen Gitarrenriffs und einem reduzierten Schlagzeugspiel
zusammengesetzte Rock sind charakteristisch für ihren Sound. In
ihren
Texten und Auftritten hingegen persifliert Hughes die
Sex-Drugs-and-Rock'n'Roll-Klischees mit solcher Inbrunst, dass er sie
schon wieder mit Leben füllt. Diese Ironisierung betreibt Homme
auch
mit seiner Hauptband, bei den Eagles aber wird sie dermassen konsequent
gelebt, dass sie zwiespältige Gefühle auslöst.
Konservativer Redenschreiber
Ein Gefühl, das sich noch verstärkt, wenn man erfährt,
dass Hughes
Anhänger der Republikaner ist, ja sogar Redenschreiber für
sie gewesen
sein soll, sowie Mitglied des konservativen Schusswaffenfanatiker-
Vereins National Rifle Association. Aber das muss an dieser Stelle
nicht breitgetreten werden. Schliesslich ist er beileibe nicht der
einzige Künstler, von dem man lieber gar nicht so genau wissen
möchte,
was er im bürgerlichen Leben alles treibt. Auf der Bühne
hingegen zählt
vorderhand die Show - und die stimmt bei Eagles of Death Metal:
Republikaner und Schnauzträger hin oder her.
David Loher
Dachstock der Reithalle, Bern
Fr., 19.6., 22 Uhr. Nur Vorverkauf!
http://www.dachstock.ch
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Anna und Drowning Dog im Frauenraum
Eigentlich passt das Etikett Hiphop nur bedingt zur Zürcher
Rapperin
Anna. Das allzu verbreitete Selbstabfeiern und Rumpimpen der Szene ist
nicht ihr Ding. Ihr geht es um die Freiheit, die sie auf ihrem ersten
Album, "Trotzdem", nicht aus den Augen verliert. Sie wärmt auf
für die
Rapperin Drowning Dog aus San Francisco.
Frauenraum in der Reitschule, Bern. Sa., 20.6., 23 Uhr
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BEKULT
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Bund 16.6.09
56 Kulturveranstalter gründen Bekult
Stadt Bern Die Berner Kulturveranstalter haben nun ein
Sprachrohr: Gestern ist im Schlachthaus-Theater der Dachverband Bekult
gegründet worden (siehe "Bund" vom Samstag). 56 Veranstalter haben
bis
gestern ihre Mitgliedschaft kundgetan. Vorstand und Statuten wurden
einstimmig abgesegnet - per Applaus. Christian Pauli, Ko-Betriebsleiter
Dampfzentrale, wurde, wie vom Vorstand vorgeschlagen, zum
Präsidenten
gewählt, auch mit wohlwollendem Beifall.
Ihm sei nicht drum, von einem historischen Moment zu sprechen, meinte
Pauli in seiner Rede an die zirka siebzig versammelten Kulturleute. Die
letzten Tage hätten ihn ihn Angst und Schrecken versetzt, aber das
sei
sein persönlicher Stress, ob er dem Amt genügen
werde. Dennoch konnte
Pauli seine Freude dann doch nicht verbergen: "Unsere Erwartungen sind
übertroffen worden." Bekult sei grösser geworden, als die
Kerngruppe,
welche die Gründung vorangetrieben hat, zu hoffen gewagt habe. Man
habe
sich ein bewusst hohes Quorum gesetzt - erst ab 40 Veranstaltern sollte
der Verein gegründet werden: "Das hielten wir schon für ein
stattliches
Ziel."
Der Vorstand wird aus 14 Personen aus der Kulturszene bestehen. Unter
den Mitgliedern befinden sich grosse und kleine, etablierte und
alternative Institutionen aus verschiedensten Sparten. (jäg)
[@]
http://www.bekult.ch
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BZ 16.6.09
Neuer kulturpolitischer Verein
Gute Absicht, mässige Aussicht
Über 50 Berner Kulturveranstalter haben gestern den Verein Bekult
gegründet. Dieser soll die gemeinsamen Interessen gegenüber
der Politik
vertreten - bei der grossen Bandbreite der Veranstalter eine schwer
lösbare Aufgabe.
Bisher fielen die Berner Kulturplayer nicht gerade durch Harmonie und
Solidarität untereinander auf. Im Gegenteil: Zurzeit tobt ein
mediales
Hickhack zwischen dem Symphonieorchester (BSO) und dem Stadttheater,
einerseits wegen 4,9 Millionen Franken Subventionsgeldern, andererseits
wehrt sich das BSO vehement gegen eine künftige gemeinsame
Führungsstruktur mit dem Stadttheater (wir berichteten).
Doch offenbar soll es auch anders gehen: Gestern Abend wurde der Verein
Bekult gegründet, eine Dachorganisation "der im Raum Bern
tätigen
Kulturveranstalter", wie es in den Statuten heisst. Ein Blick auf die
Liste mit den über 50 Gründungsmitgliedern macht jedoch
skeptisch, ob
sich die vielen Interessen überhaupt vereinbaren lassen. Mit dabei
sind
nämlich grosse Institutionen wie das Kunstmuseum, das BSO oder das
Stadttheater (!), aber auch kleine Veranstalter wie das Puppentheater,
das Haberhuus Köniz oder das Filmfestival "Queersicht".
Schwerfälliger Vorstand
"Wir verstehen uns als Lobby für Berner Kulturschaffende
gegenüber der
Politik und den Behörden. Gleichzeitig möchten wir die Kultur
auch in
der Bevölkerung präsenter machen", sagt Bekult-Präsident
Christian
Pauli, der gemeinsam mit Roger Merguin die Dampfzentrale leitet. "Zudem
wird Bekult auch intern eine Plattform bieten, wo sich Kulturschaffende
untereinander austauschen können", so Pauli. Dass im Vorstand sage
und
schreibe 14 Mitglieder sitzen, darunter Matthias Gawriloff (BSO),
Philippe Cornu (Gurtenfestival) oder auch Mike Bucher (Kurzfilmfestival
"Shnit"), macht die ganze Sache nicht einfacher, geschweige denn
effizient. "Im Vorstand basiert die Zusammenarbeit momentan auf sehr
viel Vertrauen", wehrt sich Pauli.
Grosser Druck
Ob sich all die guten Absichten von Bekult in die Praxis umsetzen
lassen, wird sich bald herausstellen: Spätestens im Herbst fangen
die
Verhandlungen der neuen Subventionsverträge an. Und wenns ums Geld
geht, ist sich jeder Kulturveranstalter bekanntlich selber am
nächsten.
Das weiss auch Pauli: "Der Druck auf den Verband wird gross sein." Er
schliesst deshalb nicht aus, dass "die Interessen manchmal zu
verschieden sein werden, um eine gemeinsame Antwort zu finden."
Lucie Machac
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"Bern für den Film"
Mehr Schlagkraft mit Strukturen
Und noch ein Verein: Die bisherige Interessengemeinschaft von Berner
Filmschaffenden verleiht sich mit neuer Struktur und Statuten ein
professionelleres Antlitz. Mit der Gründung des Vereins "Bern
für den
Film", die heute Abend im Progr über die Bühne geht,
möchte man laut
dem designierten Geschäftsführer David Fonjallaz stärker
zur Vernetzung
der Berner Filmbranche beitragen sowie mit gezielten Aktionen für
Aufsehen sorgen. Auch die Erhöhung der Fördermittel (zurzeit
1,4
Millionen Franken pro Jahr) steht gemäss dem designierten
Vorstandsmitglied Jeanne Berthoud auf der Agenda.
Erste Erfolge konnte "Bern für den Film" im vergangenen Jahr
verbuchen:
Damals gelang es mit vereinten Kräften, die Filmförderung
nachträglich
in der kantonalen Kulturstrategie zu verankern. Der zurzeit etwa 70
Mitglieder zählende Verein "Bern für den Film" ist von der
ganzen
Branche abgestützt. Diese Vielfalt soll sich auch im
siebenköpfigen
Vorstand spiegeln, in dem Autoren, Regisseure, Produzenten,
Festivalveranstalter, Kinobetreiber und Filmtechniker Einsitz nehmen.
zas
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Regionaljournal DRS Bern 16.6.09
Stadtberner Kulturinstitutionen gründen Lobby-Verein "bekult"
(1:45)
http://real.xobix.ch/ramgen/srdrs/regibern/2009/rbe7v716062009.rm?start=00:03:22.914&end=00:05:08.785
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20min.ch 15.6.09
Veranstalter lobbyieren
Rund 50 Kulturveranstalter aus dem Raum Bern haben gestern den Verein
Bekult gegründet.
Die Organisation versteht sich als Lobby und will sich auf allen Ebenen
für das Kulturangebot einsetzen. Zu den Gründungsmitgliedern
gehören so
unterschiedliche Institutionen wie die Reitschule, die Dampfzentrale,
die grossen Berner Museen oder das Gurtenfestival. Auch das
Schlachthaus-Theater ist dabei. Dessen Co-Leiter Raphael Urweider hat
seinen Rücktritt auf Ende Jahr angekündigt.
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bekult.ch 15.6.09
15. Juni 2009: Gründungsversammlung bekult
In Anwesenheit von rund 70 Vertreterinnen und Vertretern von Berner
Kulturveranstaltern wurde der Verein bekult gegründet.
Christian Pauli, der mit Akklamation gewählte Präsident des
Vereins
bekult, hat sich mit folgenden Worten an die Anwesenden gewandt:
Liebe bekult-Mitglieder
Vor ein paar Minuten habt ihr die Statuten von bekult abgesegnet und
den Vorstand dieses neuen Vereins abgesegnet. Damit ist bekult
offiziell gegründet und Stadt und Region Bern verfügen
erstmals über
eine Dachorganisation der Kulturveranstalter.
Mir ist aber nicht wirklich zu Mute, hier und jetzt von einem
historischen Moment zu sprechen. Im Gegenteil jagt mir das, was sich da
vor allem seit dem letzten Samstag zusammenbraut, Angst und Schrecken
ein - ja, ja, ich weiss, das ist mein persönlicher Stress, und mit
dem
muss ich leben lernen.
Wie auch immer: bekult ist schneller und grösser geworden, als wir
das
erhofft und befürchtet haben. 56 Anmeldungen sind bis zur
Gründungsversammlung eingegangen. Ich finde es ziemlich
unerhört, dass
wir alle uns hier eingefunden haben, und erst noch das Gefühl
haben,
gemeinsame Ziele zu haben. Unerhört, und aber auch betörend.
Es sind
genau solche verrückte Ideen, die mich sehr ansprechen.
Zwei Ziele geben wir bekult bekanntlich mit auf den Weg:
Lobby
Wir wollen die Stimme der Kulturszene sein. Gegenüber der Politik,
gegenüber der Wirtschaft, vor allem auch gegenüber dem
Publikum. Bern
hat ein reichhaltiges kulturelles Leben in allen möglichen
Schattierungen, und das auf vergleichsweise engstem Raum. Genau dieses
Neben- und Miteinander, die Bereitschaft über den eigenen Schatten
zu
springen, wollen wir fördern.
Plattform
In der Kulturszene spielen sich zur Zeit einige heftige Debatten ab.
bekult soll die Plattform sein, damit solche Diskussionen
frühzeitig,
und vieileicht bevor sie an der Öffentlichkeit ausgetragen werden,
gestartet werden können. Selbstverständlich werden wir uns
auch in die
akutellen kulturpolitische Diskussion einschalten. Für den 2.
November
haben wir Regierungsrat Pulver, Stapi Tschäppät und
RKK-Präsident Hanke
eingeladen, die Kulturstrategien von Kanton, Stadt und Region Bern zu
erläutern und diskutieren.
Verschiedentlich wurde ich nun gefragt: Wie geht das zusammen, so
unterschiedliche Institutionen in einem Verein? Das wissen wir nicht.
So sicher die erste Zerreissprobe für bekult kommen wird, so wenig
wissen wir, wie bekult damit umgehen wird. Aber darum wollen wir uns
den Kopf nicht schon prophylaktisch blockieren. Es scheint mir richtig
und wichtig, mit einer gehörigen Portion Euphorie an den Start zu
gehen. Euphorie ist nur schon wegen euch allen, die ihr hier jetzt
seit, legitimiert.
Auch werde ich immer wieder gefragt: Wie soll das funktionieren, wie
geht das formell? Der Vorstand sei ja viel zu gross, zu heterogen und
so weiter. Ja, auch hier lautet die Antwort: Wir sind guten Mutes und
wollen im Vertrauen funktionieren. Ich auf jeden Fall begrüsse es
sehr,
dass wir uns so locker und beschwingt wie möglich aufstellen.
Sollten
gewisse Abläufe und Strukturen dann mal gefestigt werden,
können wir
das immer noch tun.
Und nun soll mein Dank gehen an:
- alle anwesenden Veranstalter/innen und Vertreter/innen der Berner
Kulturszene für die Bereitschaft über die Grenzen zu springen
und sich
für gemeinsame Ziele zu sammeln
- Abteilung Kulturelles für eine notable Spende für das
anschliessende
Apero, sowie der Kultursekretärin für den ideellen Support
- Dem Schlachthaus-Theater für das unentgeltlich offerierte
Gastrecht
für die heutige Gründung. Raphael Urweider, es ist schade,
dass Du uns
schon wieder verlassen willst, aber Dein Nachfolger, Deine Nachfolgerin
nehmen wir auch gerne auf
- Gabriela Bader, die mit dem Stellenantritt in der HKB gleichsam
über Nacht zur bekult-Anlaufstelle wurde
- Der Kerngruppe und dem daraus resultierenden Vorstand bekult für
den
Mut, sich so zu exponieren. Danken möchte ich dem Vorstand
insbesondere
für die Risikobereitschaft mich zum Präsidenten vorzuschlagen
- Dem Team der Dampfzentrale, dem Vorstand des Vereins Dampfzentrale
sowie meiner Familie, dass sie mir derart Auslauf gewähren
- Grégoir Bossi vom Kunstmuseum, weil er die
Gründungsversammlung fotografisch dokumentiert
Damit sind wir am Ende des offiziellen Gründungsaktes von bekult.
Nun
soll die Kunst und das Vergnügen das Wort haben. Nach dem
Grusswort
Pedro Lenz laden wir euch alle ein zum Apero, hier auf der Bühne
vom
Schlachthaus. Danke sehr, viel Spass und Prosit!
--
Ziele bekult
Das kulturelle Leben in der Stadt und im Raum Bern ist sehr vielseitig,
jedoch ohne eigentliche Lobby.
bekult soll als Zusammenschluss der im Raum Bern aktiven
Kulturveranstalter
* nach innen koordinierend wirken, bei Bedarf gemeinsame Projekte
erleichtern, den Dialog und ein Klima kreativen Austauschs fördern.
* nach aussen einen Ansprechpartner für Politik, Behörden und
Wirtschaft bieten.
* zu einer lebenswerten Stadt und Region Bern beitragen, die eine hohe
Attraktivität geniesst, weil die dort lebenden Menschen der Kultur
einen hohen Stellenwert beimessen.
* die künstlerische und kulturelle Bildung fördern und mit
Bildungsinstitutionen aller Stufen zusammenarbeiten.
bekult gewährleistet die Vielfalt und Identität des einzelnen
Mitglieds.
bekult kann bei Bedarf weitere Aufgaben übernehmen.
Lobbying:
bekult vertritt die Anliegen der Berner Kulturveranstalter und der
Kultur allgemein in Verwaltung, Politik und Wirtschaft
Vernetzung:
bekult ist die Plattform und Diskussionsforum aller Berner
Kulturveranstalter
Öffentlichkeit:
bekult schafft Öffentlichkeit für das Berner Kulturschaffen
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Folgende Kulturveranstalterinnen und Kulturveranstalter sind Mitglied
des Vereins bekult (Stand 15.6.09):
* Alpines Museum
* Ammonit
* Appalooza Productions
* auawirleben
* bee-flat im PROGR
* BeJazz
* Berner Kammerorchester
* Berner Puppen Theater
* Bernische Stiftung für angewandte Kunst und Gestaltung
* Berner Symphonie Orchester
* Bernisches Historisches Museum
* Bonsoir
* Botanischer Garten
* Buskers Bern
* Café Kairo
* Camerata Bern
* Campus Muristalden
* chlyklassRecords
* Dampfzentrale Bern
* DAS Theater an der Effingerstrasse
* Grosse Halle Reitschule
* HaberHuus Kultur
* Hochschule der Künste
* Internationales Kurzfilmfestival shnit
* Jazzwerkstatt Bern
* Kindermusuem Creaviva
* Kino Cinématte
* Kino Kunstmuseum
* Kornhausbibliotheken Bern
* Kornhausforum
* Kultessen
* Kulturzentrum Rüttihubelbad
* Kunstkeller Bern
* Kunstmuseum Bern
* lart/Theater Gurten
* Music Service CPM AG
* Musikschule Konservatorium Bern
* ONO
* passive attack
* Queersicht Lesbisch-Schwules Filmfestival
* Quinnie Cinemas
* Radio RaBe
* raum
* Schlachthaus Theater Bern
* sprachFORM
* Stadttheater Bern
* StattLand
* Theater am Käfigturm
* Visarte Bern
* Wasserwerk Club
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Vorstandsmitglieder bekult
* Rolf Bobby Bähler - Bonsoir
* Mike Bucher - Internationales Kurzfilmfestival shnit
* Phibe Cornu - Appalooza Productions, Gurtenfestival
* Marion Ebinger - Hochschule der Künste
* Matthias Gawriloff - Berner Symphonieorchester
* Ruth Gilgen - Kunstmuseum Bern
* Beat Glur - Stadttheater Bern
* Ernst Gosteli - DAS Theater an der Effingerstrasse
* Baldy Minder - chlyklassRecords
* Christian Pauli - Dampfzentrale Bern (Präsident)
* Urs Rietmann - Kindermuseum Creaviva
* Housi Ruprecht - sprachFORM
* Marc Stucki - Jazzwerkstatt Bern
* Raphael Urweider - Schlachthaus Theater
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KOFMEHL
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Solothurner Zeitung 16.6.09
Bis 2 Uhr bleibt Thema
Erste "Gipfelkonferenz" zur Zukunft der Kulturfabrik Kofmehl
Wie soll es in der Kulturfabrik Kofmehl weitergehen? Darüber
diskutierte gestern eine Delegation der Stadt, angeführt von
Stadtpräsident Kurt Fluri, mit den Verantwortlichen und weiteren
"nahestehenden Kreisen". Die Stadt wünscht sich vom Kanton neu auf
2
Uhr be-schränkte Öffnungszeiten - ansonsten ist eine
nächste
Diskussionsrunde angesagt.
Wolfgang Wagmann
"Wir haben uns nur ausgetauscht und keine Massnahmen getroffen", zog
Stadtschreiber Hansjörg Boll gestern kurz Bilanz des
Gesprächs, an dem
neben Kurt Fluri auch Stapo-Kommandant Peter Fedeli seitens der Stadt
teilgenommen hatte. Mit dabei gewesen waren Pipo Kofmehl, Leiter der
Kulturfabrik, Rolf Studer, Präsident der Stiftung zur
Förderung der
Jugendkultur im Kanton Solothurn, Johannes Friedli, Präsident der
Regionalplanungsgruppe Solothurn und Umgebung, sowie Marco Lupi,
Kofmehl-Patronatsvertreter und Präsident der Jugendkommission.
Geplant
sei, eine nächste, mit der Jugendpolizei und der kantonalen
Jugendförderung ergänzte Diskussionsrunde durchzuführen.
"Unser Ziel
ist, dass man die Stossrichtungen kennt, wenn die neue Kofmehl-Saison
beginnt", blickt Boll auf die Zeit nach den Sommerferien.
"Können den Kanton nur bitten"
Noch hängig ist die Anwohnerbeschwerde und der Entscheid der
städtischen Baukommission nach den von ihr veranlassten
Lärmmessungen.
Offenbar soll auch noch ein Gespräch zwischen der Leitung der
Kulturfabrik und der Kommission stattfinden. Seitens der Stadt wurde
gestern signalisiert, dass der Kommissionsentscheid unabhängig von
den
laufenden Gesprächen fallen werde. Ebenfalls von aussen
gefällt werden
könnte ein anderer Entscheid, der sich auf den Kofmehl-Betrieb
auswirken würde: eine Verkürzung der Öffnungszeiten von
jetzt 3 auf 2
Uhr. Gestern bestätigte nämlich Stadtschreiber Boll, dass die
Stadt
beim Kanton vorstellig wird, um eine Schliessung der Nachtlokale schon
um 2 Uhr zu erwirken (wir berichteten). "Und zwar generell,
unabhängig
vom Kofmehl", betonte Boll, nachdem auch in der Altstadt Opposition
gegen die Öffnungszeiten von Bars laut geworden war. "Wir
können den
Kanton nur bitten", ist sich allerdings Boll wie Stadtpräsident
Kurt
Fluri im Klaren, wenn es um eine Praxisänderung bei den jetzt
längst
möglichen Öffnungszeiten bis 4 Uhr geht.
Ungelöstes Rauchproblem
Nach dem Gespräch hatte Pipo Kofmehl das Gefühl, die
Kulturfabrik sei
als Institution für die Stadt wichtig, "sie steht hinter der
ganzen
Sache". In Sachen Öffnungszeiten gibts bei ihm allerdings
gemischte
Gefühle. "Man muss überlegen, was passiert, wenn man sie
einschränkt."
Und meint damit, nur fürs Kofmehl einschränkt. "Denn
unterschiedliche
Schliessungszeiten verursachen neue Besucherströme", sieht Pipo
Kofmehl
"Ausweichmanöver" des Publikums voraus.
Ungelöst bleibt das Rauchproblem: "Drinnen verbietet uns das
Gesetz
das Rauchen", verweist er auf die Vorgaben des Kantons, "und draussen
auf dem Areal gilt die Verfügung der Stadt, wonach dort nicht
geraucht
werden darf und drinnen entsprechender Raum geschaffen werden muss."
Nicht besser sei es, wenn ausserhalb des Areals auf dem Trottoir oder
unter der Umfahrungsbrücke geraucht werde. "Wir sind der
Lösung keinen
Schritt näher", räumt Pipo Kofmehl trotz Gesprächen auch
mit der
Lungenliga ein. "Aber bis im August müssen wir eine gefunden
haben" -
wobei der Wunsch, das Haus rauchfrei zu halten, im Vordergrund stehe.
Eine allfällige Installation von Lärmschutzwänden rund
ums Areal
dementiert Pipo Kofmehl nicht absolut: "Das könnte ein Thema
werden."
Genauso wie der Kampf gegen das Wegwerfen von Abfall, das Littering.
"Etwas müssen wir machen, zumindest präventiv."
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CHRISTEN STATT KULTUR
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Stadtrat-Sitzung 28.5.09
4 Dringliche Interpellation Fraktion SP/JUSO (Giovanna Battagliero,
SP): Vermie-tung ehemalige Kornhausbühne an Vineyard Bern: Wurde
die
Liegenschaftsver-waltung missioniert oder ist Geld alles, was
zählt?
Geschäftsnummer 09.000157 / 09/120 Reg. 76/-00
Die ehemalige Kornhausbühne im 4. Stock des Kornhauses steht seit
November 2008 leer und die Liegenschaftsverwaltung suchte eine
Mieterin, die in der Lage ist, den "marktüblichen Mietzins" zu
bezahlen. Die Junge Bühne Bern sollte die ehemalige
Kornhausbühne nicht
mie-ten können, weil kein zusätzlicher Publikumsverkehr
erwünscht ist
und natürlich, weil sie die harrende Miete von Fr. 10'000
monatlich
nicht aufbringen kann. Dies war in der Antwort des Gemeinderats auf die
Motion der SP/JUSO (Beat Zobrist, Ruedi Keller) "Die Kornhausbühne
der
Jugend" vom November 2008 zu lesen. In der diesbezüglichen Debatte
vom
12. Februar 2009 hielt der Stadtpräsident ausdrücklich fest,
dass der
von der Liegenschaftsverwaltung verlangte Mietzins "massiv zu hoch" sei
und "nicht marktgerecht".
Nun teilt uns die Liegenschaftsverwaltung in ihrer Medienmitteilung vom
23. April 2009 mit, dass sie die ehemalige Kornhausbühne an
Vineyard
Bern, eine "ökumenisch-orientierte Lai-enbewegung", vermietet. Der
Medienmitteilung ist weiter zu entnehmen, dass die neue Miete-rin einen
"marktüblichen Mietzins" bezahle und durch ihren "professionellen
Auftritt" über-zeugte. Weiter wird der Leiter von Vineyard Bern
zitiert, der das soziale Engagement seiner Bewegung hervorhebt und in
den höchsten Tönen lobt.
Das rührt all diejenigen, die sich noch nie mit Vineyard
beschäftigt
oder auch nur deren Inter-netseite besucht haben. Man ist geneigt, sich
vom selbst erklärten sozialen Engagement von Vineyard Bern und
ihrer
finanziellen Potenz blenden zu lassen. Tatsache ist aber, dass
Vi-neyard eine klar missionarische Bewegung ist, die zwecks Bekehrung
der Menschen zum Ziel hat, die ganze Welt mit einem Netzwerk von
Vineyard-Gemeinden zu überziehen. Deren Lei-ter in Bern glaubt,
wir
lebten in einer "widergöttlichen" Gesellschaft. In der
Vineyard-Bewe-gung ist der "Heildienst" zentral, durch Gebet lässt
sich
ihrer Ansicht nach jede Krankheit hei-len. Deshalb bietet sie hierzu
auch Kurse an. Vineyard legt zudem Homosexuellen nahe, ihre "Entartung"
wegzubeten.
Dies und vieles mehr ist bei einer kurzen Recherche im Internet zu
erfahren (vgl. Links und Texte im Anhang)1. Vor diesem Hintergrund ist
es aus Sicht der SP/JUSO-Fraktion schlicht unverständlich, dass
die
Liegenschaftsverwaltung die ehemalige Kornhausbühne an Vineyard
Bern
vermietet. Damit gerät sie in Verdacht, dass ihr sachliches
Urteilsvermögen durch den missionarischen Eifer von Vineyard oder
durch
deren Geld getrübt worden ist.
Aus diesen Gründen bitten wir den Gemeinderat, die folgenden
Fragen zu beantworten:
1. Welche Kriterien kamen bei der der Vermietung der ehemaligen
Kornhausbühne zur An-wendung und wie wurden sie gewichtet? Wer hat
diese Kriterien erarbeitet?
2. Weshalb hat Vineyard Bern die Kriterien der Liegenschaftsverwaltung
am besten erfüllt?
3. Was versteht der Gemeinderat unter "professionellem Auftritt"?
4. Welche Privaten oder Organisationen haben sich sonst noch für
die
Miete der ehemaligen Kornhausbühne beworben und weshalb wurde
ihnen
eine Absage erteilt?
5. Wie hoch ist der monatliche Mietzins, der die auserwählte
Mieterin zahlt?
6. Welche Auflagen wurden Vineyard Bern betreffend Nutzung der
ehemaligen Kornhaus-bühne gemacht?
7. Wie würde der Gemeinderat die Bewegung Vineyard Bern
charakterisieren?
8. Weshalb ist der Gemeinderat der Ansicht, dass Vineyard Bern ein
"passendes Büro-Nutzungskonzept" hat und erachtet er das Angebot
und
die Vermittlung der Heilung durch Gebet (Heildienst) für die
ehemalige
Kornhausbühne tatsächlich als passend?
9. Ist der Gemeinderat nicht der Ansicht, dass die Vermietung der
ehemaligen Kornhaus-bühne an Vineyard Bern eine
Präjudizwirkung für die
Vermietung von städtischen Liegen-schaften an religiöse
Organisationen
mit fundamentalistischen Ansichten hat? Wenn nein, weshalb nicht?
Begründung der Dringlichkeit:
Vineyard Bern soll mit ihren Büros im Sommer 2009 in die
Kornhausbühne einziehen.
Bern, 30. April 2009
Dringliche Interpellation Fraktion SP/JUSO (Giovanna Battagliero, SP):
Beat Zobrist, Daniela Schäfer, Annette Lehmann, Hasim Sönmez,
Ruedi
Keller, Patricia Mordini, Rolf Schuler, Gug-lielmo Grossi, Leyla
Gül,
Miriam Schwarz, Corinne Mathieu, Michael Aebersold, Stefan Jordi,
Ursula Marti, Gisela Vollmer, Nicola von Greyerz, Thomas Göttin,
Rithy
Chheng, Thomas Be-gert, Claude Grosjean
Die Dringlichkeit wird vom Büro des Stadtrats bejaht.
1Der Anhang kann beim Ratssekretariat angefordert werden.
Antwort des Gemeinderats
Zu Frage 1:
Die Kriterien zur Vermietung der Kornhausbühne wurden durch die
zuständige Liegenschafts-verwaltung erarbeitet und auf die heutige
Mieterstruktur abgestimmt. Die wichtigsten Kriterien für die
Vermietung
waren:
- stilles Gewerbe wie Büroräumlichkeiten, Praxisräume,
etc.,
- vorhandene Infrastruktur (Vertikalerschliessung wie Treppe und Lift)
nicht zusätzlich durch grossen Personenverkehr belasten,
- solvente Mieterschaft,
- bestehender grosser Saal nicht durch Einbauten unterbrechen,
- abgestimmtes Konzept auf die bestehende Raumstruktur.
Zu Frage 2:
Vineyard Bern hat nicht nur einzelne, sondern alle von der
Liegenschaftsverwaltung aufge-stellten Vermietungskriterien
erfüllt.
Ausserdem zeigte Vineyard Bern auch ein nachhaltiges Interesse an der
Miete der betroffenen Räumlichkeiten im Kornhaus.
Zu Frage 3:
Zusammen mit der zuständigen Liegenschaftsverwaltung besichtigten
Vertreter von Vineyard Bern das Mietobjekt mehrmals, unter anderem in
Begleitung von eigenen Immobilien- und Bauspezialisten. Bevor Vineyard
ihr definitives Interesse anmeldete, hat sie nach Ansicht der
Liegenschaftsverwaltung genau und seriös abgeklärt, ob die
Lokalität
ihren Bedürfnissen in Bezug auf Büro-, Sitzungs- und
Schulungsräume
entspricht. Für die Vertragsverhandlungen, die offen und fair
geführt
wurden, erstellte die Interessentin zusätzlich Layoutpläne
und führte
Vorabklärungen beim Bauinspektorat durch, die der
Liegenschaftsverwaltung vorgelegt wur-den.
Zu Frage 4:
Die Vermietung der Kornhausbühne stiess zunächst auf grosses
Interesse.
Unter anderem haben Advokaturbüros, eine Stiftung und ein Verband,
öffentliche Verwaltungen, eine Finanz- und
Telekommunikationsunternehmung, eine private Schule und zwei Büros
für
Design und Gestaltung ihr Interesse bekundet. Der grösste Teil der
Interessentinnen und Interessenten zog jedoch im Zuge der
Abklärungen
die Bewerbung zurück. Die Gründe dafür waren zu we-nig
Tageslicht, die
zu grossen Räume und/oder der Umstand, dass die Räume nicht
dem
Kon-zept oder der Strategie der Interessentinnen und Interessenten
entsprachen.
Absagen seitens der Liegenschaftsverwaltung erfolgten vereinzelt
aufgrund der ungenügen-den Erfüllung der
Vermietungskriterien, vor
allem wegen ungenügender Solvenz und/oder zu grossem
Personenverkehr.
Zu Frage 5:
Der Jahresmietzins exkl. Nebenkosten beläuft sich bei Vineyard
Bern auf
Fr. 105 120.00. Das davor eingemietete Stadttheater bezahlte einen
Jahresnettomietzins von Fr. 100 050.00.
Zu Frage 6:
Die Nutzungsmöglichkeiten der Räumlichkeiten im Kornhaus
durch Vineyard
Bern werden im Mietvertrag klar geregelt. Die ehemalige
Kornhausbühne
wird durch die Mieterin als Büro-, Sitzungs- und
Schulungsräumlichkeiten mit einem Empfang und einem kleinen
Personalbistro genutzt. Sollte sich die Mieterin nicht an die
vertraglich geregelte Nutzung halten, ist dies ein Verstoss gegen die
Vertragsbestimmungen und kann eine einseitige Kündigung durch die
Vermieterin nach sich ziehen. Die Nutzung der Räumlichkeiten als
Gebets- und Versamm-lungsräume für Zusammenkünfte der
Vineyard-Bewegung
ist untersagt.
Zu Frage 7:
Aufgrund des in den Medien geäusserten Vorwurfs, die
Liegenschaftsverwaltung habe die Kornhausbühne an eine Freikirche
mit
zumindest sektenähnlichen Zügen vermietet, wurden die
Reformierten
Kirchen Bern-Jura-Solothurn um eine Einschätzung gebeten. Diese
lautet
wie folgt:
- "Vineyard Bern versteht sich selbst als Bewegung innerhalb der
reformierten Landeskir-che. Die Reformierten Kirchen
Bern-Jura-Solothurn bezeichnen Vineyard und andere Gemeinschaften als
"Landeskirchliche Bewegungen", mit welchen lose Kontakte gepflegt
werden (z.B. an Treffen zwischen landeskirchlichen Gremien und den
verschiedenen Be-wegungen). Es besteht kein strukturiertes
Verhältnis
zwischen den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und Vineyard,
aber viele Vineyard-Mitglieder sind Doppelmitglieder.
- In einzelnen Kirchgemeinden bestehen regelmässige Kontakte mit
Vineyard. Sehr oft geht es dabei um die Nutzung von Kirchenräumen.
- Die Vineyard-Bewegung hat weitgehend die Prägung einer
Freikirche und
ist als charis-matische Bewegung eine unabhängige Gruppierung.
Verabsolutierend, vereinnahmend und (finanziell) ausbeutend im Sinn der
klassischen Sektendefinition ist Vineyard aber nicht.
- Vineyard macht Äusserungen, die in ihrer Einseitigkeit von
vielen
Mitgliedern der Lan-deskirche nicht akzeptiert werden könnten.
Dies
haben in jüngerer Zeit Debatten in der Synode gezeigt. Aufgrund
der
fehlenden Verbindung hat sich die Landeskirche aber dazu nicht
offiziell zu positionieren.
- Jede Kirche und jede Bewegung - auch die reformierte Landeskirche -
hat missionari-schen Charakter in dem Sinn, dass sie Menschen
überzeugen will. Dies tun mit gutem Recht und auf ihre Weise auch
politische Parteien. Ob und inwieweit bei der Vineyard-Bewegung
darüber
hinaus von missionarischem Eifer gesprochen werden kann, ist eine
Ermessensfrage und nicht einfach zu beantworten."
Zu Frage 8:
Die Layoutpläne, die der Liegenschaftsverwaltung von Vineyard Bern
vorgelegt wurden, zei-gen, dass die Lokalität hauptsächlich
als Büro-
und als Schulungsräume genutzt werden soll. Wie bereits bei Frage
6
beantwortet, wurde bei den Vertragsverhandlungen mit der
Liegen-schaftsverwaltung die Nutzung ausführlich diskutiert und
geregelt.
Zu Frage 9:
Nein. Der Gemeinderat betrachtet den Vermietungsentscheid für
Vineyard
Bern nicht als Prä-judiz zugunsten religiöser Organisationen.
Jeder
potentielle Mieter wird durch die Liegen-schaftsverwaltung einer
seriösen Prüfung unterzogen.
Bern, 27. Mai 2009
Der Gemeinderat
Der Stadtrat stimmt dem Antrag auf Diskussion zu (37 Ja, 8 Nein). -
Interpellantin Giovanna Battagliero (SP): Bei dieser Interpellation
geht es uns darum zu klä-ren, welche Nutzungen wir im Kornhaus
wollen.
Das Kornhaus wird als städtische, öffentliche Liegenschaft
wahrgenommen
und entsprechend gibt die Stadt auch zu den darin eingemiete-ten
Nutzungen ihren Segen; wobei dem Segen im vorliegenden Fall besondere
Bedeutung zukommt. Die Hauptnutzungen im Kornhaus sind der Bildung und
der Kultur gewidmet und jetzt soll Vineyard dazukommen - das gibt
Anlass zu Stirnrunzeln.
Was uns aber wirklich erstaunt und für die Zukunft nicht
optimistisch
stimmt, ist, mit welchem Tunnelblick und ohne Sinn für das Gesamte
die
Liegenschaftsverwaltung offenbar ihre Miet-vertragspartner aussucht. Ob
Vineyard zur übrigen Nutzung des Kornhauses passt und wel-che
Ausrichtung und Ansichten sie hat, waren nicht relevant.
Ich möchte nicht lange auf Vineyard eingehen, jedoch zwei Punkte
hervorheben: Vineyard. ist nicht Teil der Landeskirchen, es besteht
kein strukturiertes Verhältnis, sondern lose Kontakte. Dies kann
man
mittels E-Mail an die Landeskirchen und auch aus der vorliegenden
Antwort des Gemeinderats erfahren.
Überdies hat Vineyard ein primäres Ziel und das ist die
Mission,
besonders auch bei jungen Menschen. Die Mission wird äusserst
aktiv,
mit peppigen und modernen Methoden und eben vor allem mit Versprechen
von wundersamen Heilungen, betrieben. Und das geht einfach weit
über
das Prinzip hinaus, dass man "jemanden von etwas zu überzeugen"
will.
Dieser missio-narische Eifer und die Tatsache, dass dieser durchaus
auch aggressiv ausfallen kann, konnte ich übrigens mit den
E-Mails,
Briefen und SMS erfahren, die ich erhalten habe. Man hat mir auch
gesagt, dass Vineyard sehr gut in der Politik vernetzt sei. Sie
können
sich denken, dass mich das alles andere als beruhigt hat.
Ich halte noch einmal klar fest: Glaube ist Privatsache und jeder und
jede kann glauben, was er oder sie will. Aber eine ganz andere Frage
ist es - und zwar eine, die uns alle angeht -, wem wir eine
städtische
Liegenschaft vermieten. Und zwar nicht irgendeine Liegenschaft, sondern
eine im Zentrum von Bern mit grossem Repräsentativcharakter.
An dieser Stelle möchte ich aus einem Brief zitieren, den der
Verein
Kornhausforum Bern und die Stiftung Kornhausbibliotheken Bern -
unterschrieben vom Präsident Christoph Reichenau und der
Präsidentin
Lilo Lauterburg - noch diese Woche an Gemeinderätin Barbara Hayoz
senden werden oder bereits gesendet haben: "Wir können die
Entscheidung
der Liegen-schaftsverwaltung nicht nachvollziehen und halten sie
für
unvereinbar mit der Zwecksbestim-mung des Kornhauses.
Kornhausbibliotheken und Kornhausforum sollen und wollen
aufklä-ren.
Mir geht es um öffentliche Auseinandersetzung und den Wettbewerb
der
Ideen, um An-näherung an Wahrheit aus allen möglichen
Positionen und
Blickwinkeln. Das Motto ist: Was alle angeht können nur alle
entscheiden. Anders hält es Vineyard. Die auf ihrer Website
pub-lizierten Erlebnisse und Geschichten zeigen den Wunsch nach einem
absoluten Glauben, aus dem ein von Gott direkt oder mittelbar erteilter
Handelsauftrag erfolgt. Aus den dargelegten Gründen distanzieren
sich
die Stiftung Kornhausbibliotheken Bern und der Verein Kornhaus-forum
Bern ausdrücklich von den Missionsmethoden und dem
dahinterstehenden
Menschen- und Gottesbild von Vineyard. Wir sind in Sorge, dass Vineyard
dem Kornhaus als Bildungs- und Kulturstandort schadet. Wir bedauern,
dass die Liegenschaftsverwaltung uns vor der Vermietung nicht
angehört
hat. Wir erwarten, dass sich die Liegenschaftsverwaltung aufgrund
unserer Hinweise und Bedenken vertieft mit Vineyard und deren
Aktivitäten auseinandersetzt und gegebenenfalls als
Grundlagenirrtum
das Mietverhältnis auflöst. Wir behalten die Ent-wicklung der
Lage im
Auge (…)." Das sagt eigentlich alles und ist hoffentlich der
Liegen-schaftsverwaltung eine Lehre für die Zukunft.
Jetzt zu den Antworten auf unsere Fragen: Kein Kriterium war es
offenbar, dass die Nutzung zu den anderen Nutzungen im Kornhaus passen
sollte. Ein Gesamtnutzungskonzept für das Kornhaus fehlt also
gänzlich.
Gut, dass die SP/JUSO-Fraktion Vorstösse eingereicht hat, wo wir
ein
solches fordern.
Zur zweiten Frage: Dass Vineyard die von der Liegenschaftsverwaltung
aufgestellten Kriterien erfüllt, ist ja wohl klar, es wäre
eben eine
Frage der Kriteriendefinition gewesen.
Zur dritten Frage: Interessant, was die Liegenschaftsverwaltung unter
"professionellem Auf-tritt" versteht. Dass Vineyard genau prüft,
ob sie
in eine Liegenschaft einziehen will, die ihrem Bedürfnis
entspricht und
dafür knapp 10 000 Franken pro Monat bezahlen will, liegt ja wohl
auf
der Hand! Vielleicht hätte die Liegenschaftsverwaltung einmal
besser
den sonstigen "Auf-tritt" von Vineyard geprüft.
Zur vierten Antwort: Ich bin überzeugt, dass man eine Mieterschaft
gefunden hätte, die weni-ger umstritten wäre und zu den
anderen
Nutzungen im Kornhaus passen würde.
Zur fünften Frage: Es ist doch beeindruckend, über wie viel
Geld
Vineyard offenbar verfügt. Sie bezahlt 8 760 Franken Miete pro
Monat
zuzüglich Mietnebenkosten.
Zur sechsten Frage, zu den Nutzungen: Es ist sehr interessant und
sicher auch gut, dass Vi-neyard die ehemalige Kornhausbühne nicht
zu
Gebeten und Versammlungen benutzen darf, jedoch für Schulungen.
Weiss
denn die Liegenschaftsverwaltung, was dies für Schulungen sind und
ob
sich diese von den Gebeten, die sie nicht durchführen darf, gross
unterscheiden? Stichwort "Heilungsdienst", ich habe es im Vorstoss
erwähnt. Dass diese Nutzungen so wenig Personenverkehr generieren
wie
die Liegenschaftsverwaltung behauptet, wage ich zu bezwei-feln; wir
werden es ja sehen.
Zur siebten Antwort: Dies ist für mich der Beweis für die
Unbedarftheit
der Liegenschaftsver-waltung! Zuerst muss ein Vorstoss kommen und erst
dann klärt die Liegenschaftsverwaltung ab, was eigentlich vor
Vertrags-Abschluss hätte abgeklärt werden sollen. Aus der
Stellung-nahme der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn möchte
ich
etwas hervorheben: "Viney-ard macht Äusserungen, die in ihrer
Einseitigkeit von vielen Mitgliedern der Landeskirche nicht akzeptiert
werden könnten. Dies habe in jüngerer Zeit Debatten in der
Synode
gezeigt. Aufgrund der fehlenden Verbindung hat sich die Landeskirche
aber dazu nicht offiziell zu po-sitionieren. Und es sei eine
Ermessensfrage, ob bei Vineyard von missionarischem Eifer ge-sprochen
werden könne." Na ja, das ist ein Sich-Winden auf höchstem
Niveau, und
diese de-fensive und ausweichende Haltung sollte die Landeskirche
vielleicht einmal überdenken.
Zur achten Frage: Ich bin gespannt darauf, wie Vineyard die ehemalige
Kornhausbühne tat-sächlich nutzen wird und ich habe es soeben
vorgelesen, auch die übrigen Nutzenden vom Kornhaus werden hier
genau
hinschauen.
Zur neunten Antwort: Diese Überprüfung der
Liegenschaftsverwaltung war
eben nicht seriös, jedenfalls nicht so, wie ich es verstehe.
Was die SP/JUSO-Fraktion jetzt erwartet, ist eine regelmässige und
strenge Überprüfung der im Mietvertrag vereinbarten Nutzungen
und eine
Beobachtung der Entwicklungen. Beim ge-ringsten Verstoss gegen den
Mietvertrag hat die Liegenschaftsverwaltung den Vertrag
aufzu-lösen.
Entsprechend bin ich mit den Antworten teilweise zufrieden.
Fraktionserklärungen
Pascal Rub (FDP) für die FDP-Fraktion: Um Missverständnissen
vorzubeugen, möchte ich gleich deklarieren, dass ich nicht
Mitglied von
Vineyard bin. Ich weiss jedoch, wie das Wort ausgesprochen wird. Ich
weiss nicht, was die Organisation tut und habe auch nicht
recher-chiert. Mich stört, dass in dieser Interpellation
unterschwellig
gefordert wird, dass die Liegen-schaftsverwaltung jeweilen eine
Gesinnungsprüfung ihrer Mieterinnen und Mieter machen sollte. Die
FDP
ist erstaunt über die tendenziöse Fragestellung der
Interpellantin, die
sich notabene noch gerne Atheistin nennt. Was will die SP hier
erreichen? Soll eine Trennung von Kirche und Staat in der Stadt Bern
wieder aufgehoben werden? Soll die freie Meinungsäusse-rung oder
gar
die Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden? Welche
Gesinnungskriterien sollen künftig geprüft werden?
Dürfen demnächst die
Kernkraftlobby und die Wirtschaftsver-bände keine städtischen
Liegenschaften mehr mieten? Wer soll vom Boden der Stadt ver-bannt
werden? Wir müssen künftig damit rechnen, dass bei jeder
Mieterschaft,
die der SP nicht passt, eine Interpellation eingereicht wird.
Die FDP-Fraktion dankt dem Gemeinderat für die seriöse
Abklärung der
aufgeworfenen Fra-gen und die aufschlussreiche Antwort. Wir hoffen,
dass damit dem Rat solche Interpellationen in Zukunft erspart bleiben.
Conradin Conzetti (GFL) für die GFL/EVP-Fraktion: Unserer Fraktion
hat
im Grund kein gros-ses Problem damit, wenn die Stadt die Räume an
Vineyard vermietet. Wir finden die Antwort des Gemeinderats in Ordnung.
Die Kriterien der Nutzung sind vielleicht nicht ideal, wenn man nicht
eine solchermassen gemeinnützige Nutzung bieten kann. Diese hat
aber
offenbar eben nicht funktioniert. Wir sind froh um die
Präzisierung,
dass dort keine Gottesdienste oder Ge-betsveranstaltungen stattfinden
und wir finden es auch richtig, dass dies gut beobachtet wird.
Zum zweiten Bereich: Klar haben wir, zum Teil jedenfalls, bei uns
grosse inhaltliche Differen-zen. Es gibt Probleme mit Vineyard und auch
für die Landeskirchen hat es solche gegeben. In der Stellungnahme
des
Synodalrats, die ich sehr begrüsse, wurden diese Schwierigkeiten
zum
Ausdruck gebracht.
Meines Erachtens liegt der Kern im Bibelverständnis. Wird gesagt,
jedes
Wort sei authentisch von Gott direkt inspiriert, dann ist
natürlich die
Bibel die Grundlage, die man wie ein Gesetz wörtlich erfüllen
muss.
Wenn andererseits in der Landeskirche gesagt wird, die Bibel sei ein
historisch bedingtes Zeitdokument des Glaubens, die jede Generation neu
interpretieren und verstehen müsse, dann besteht in der Basis eine
grosse Differenz. Diese zeigt sich beispiels-weise zum Teil in der
Interpretation oder der heutigen Stellungnahme zur Homosexualität
- in
der Interpellation der SP wurde dies ja angesprochen. Damit sind wir
natürlich gar nicht ein-verstanden. Aber eine Differenz besteht
auch in
den Grundlagen der Einschätzung oder im Verständnis der
Naturwissenschaft und Schöpfung. Sind nun die sieben Tage, das
erste
Kapi-tel der Bibel, natürlich als Mythos zu verstehen, als
Symbolgeschichte des Glaubens, oder naturwissenschaftlich, so wie es
andere Gruppierungen verstehen. Wird diese Linie ausgezo-gen,
müssten
selbstverständlich auch diejenigen, die ein wortwörtlich
inspiriertes
Bibelver-ständnis haben, die Todesstrafe befürworten, weil
diese im
alten Testament enthalten ist. Aber diese Auffassung teilen wir nicht.
Das Erbe der reformierten Tradition heisst: Die Kirchen haben
Erfahrungen im Umgang mit Randgruppen - Vineyard ist eine kleine
Randgruppe und wird dies auch bleiben. Solche in-haltliche Differenzen
werden im Gespräch, in der Auseinandersetzung, in der Diskussion
mit-getragen und weitergeführt und nicht in lehramtlichen
Entscheidungen oder in Behinderung über Infrastruktur. Deshalb
begrüssen wir im Prinzip die Vielfalt der Bewegungen und der
Kirche,
die stets ein bisschen in Bewegung ist. Einmal ist eher diese Bewegung
oder Gruppe in Mode, ein andermal sind es wieder andere. Auch die
Kirchen im Ganzen verändern sich langsam und stetig.
Vor diesem Hintergrund finden wir, dass es zum Erbe des
aufgeklärten
Rechtsstaats gehört, dass er auch mit Freikirchen öffentliche
Kontakte
pflegen und öffentliche Mietverträge ab-schliessen kann.
Wie erwähnt, selbstverständlich soll beobachtet werden, ob
die
Bedingungen dieses Mietver-trags eingehalten werden und ob allenfalls
später wieder vermehrt gemeinnützige Nutzung dieser
Räume möglich sein
wird.
Einzelvoten
Beat Gubser (EDU): Im Februar, anlässlich der Behandlung meiner
Motion
"Dalai Lama - Trennung von Religion und Staat in Stadt Bern" habe ich
die Befürchtung geäussert, dass durch die Einmischung der
Politik in
religiöse Angelegenheiten künftig zwischen politisch
kor-rekten und
politisch unkorrekten Religionsgemeinschaften unterschieden werden wird
und dass die Politik dadurch die Religionsfreiheit gefährdet. lch
hätte
damals nicht gedacht, dass wir bereits drei Monate später einen
konkreten Fall eines entsprechenden Diskriminierungs-versuchs erleben
werden.
Aus Sicht der SP/JUSO-Fraktion ist Vineyard Bem eine politisch
unkorrekte Religionsgemein-schaft. Dies ist an sich noch nicht weiter
schlimm, unterschiedliche Ansichten sind etwas Normales. Dass die SP
hingegen politisch aktiv wird, weil die Stadt Vineyard den 4. Stock im
Kornhaus vermietet, ist sehr bedenklich. Falls diese Dringliche
Interpellation irgendwelche Auswirkungen auf das, ich gehe davon aus,
ordentlich zustande gekommene Mietverhältnis zwischen Stadt und
Vineyard haben sollte, würde das bedeuten, dass die
Religionsfreiheit
in der Stadt Bern nicht mehr gewährleistet wäre, sondern
politischer
Willkür unterliegt.
Weiter fällt auf, wie herablassend sich die SP über das
soziale
Engagement von Vineyard äussert. Ist christliche
Freiwilligenarbeit von
dutzenden von Personen in dieser Stadt nichts wert? Oder weiss die SP
überhaupt, wovon sie redet? Mit einer kurzen Recherche im
Internet, um
die eigenen Vorurteile zu bestätigen und die nötigen
Schlagwörter für
eine polemische Interpellation zu finden, ist es nämlich nicht
getan.
Wenn die SP Vineyard nur ein wenig kennen würde, wüsste sie,
dass diese
Polemik un-gerecht ist. Bei Vineyard begegnet man nämlich allen
Menschen offen und vorbehaltslos.
Schliesslich fehlt es der SP auch an minimalem Bibelwissen und
minimalen Kenntnissen über den christlichen Glauben - aus meiner
Sicht
im christlichen Abendland eine Lücke in der All-gemeinbildung. Ich
habe
deshalb ein paar Johannes-Evangelien mitgenommen. Wer Interesse hat,
auch ausserhalb der SP, darf sich gerne bei mir bedienen. Die vier
kritisierten Punkte sind nämlich alle christliche Positionen,
welche
seit 2000 Jahren Bestand haben, und, sofern Jesus nicht vorher
zurückkommt, wohl auch noch weitere 2000 Jahre Bestand haben
werden:
1. Mission ist einer der Hauptaufträge von Jesus an seine
Nachfolger.
Dabei geht es nicht um Grösse oder Macht, sondern darum, wo die
Menschen die Ewigkeit verbringen.
2. Eine humanistische Gesellschaft, welche sich immer mehr von Gottes
Ordnungen abwen-det, glaubt hoffentlich nicht noch im Ernst, dass sie
Gott wohlgefällig sei.
3. Wieso soll Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, nicht
heilen?
Jesus selber war der grösste Heiler aller Zeiten. Und auch durch
seine
Nachfolger hat Gott immer wieder geheilt. Heilung ist ein Kennzeichen
von christlichen Gemeinschaften.
4. Gott liebt jeden Mensch, aber er liebt nicht jedes Verhalten der
Menschen. Gott hat die Sexualität für eine verbindliche
Beziehung
zwischen Mann und Frau in der Ehe geschaffen. Andere Formen der
Sexualität sind aus biblisch-christlicher Sicht nicht
natürlich und
Verände-rung ist wünschenswert und möglich. Dabei geht
es nicht darum,
jemanden zu verletzen oder anzugreifen. Ich betone deshalb noch einmal:
Gott liebt jeden Menschen. Im Übrigen fehlt der Begriff
"Entartung" in
Anhang und ist somit nicht belegt. Und das Wort "wegbeten" wird
ledig-lich von Vineyard-Kritikern benutzt.
Direktorin FPI Barbara Hayoz für den Gemeinderat: Erlauben Sie mir
eine
Vorbemerkung. Leider gibt es kein Konzept für das Kornhaus, an dem
sich
die Liegenschaftsverwaltung hätte orientieren können. Dies
wäre auch
für uns recht hilfreich gewesen. Es war nun das Ziel der
Liegenschaftsverwaltung, die bereits seit geraumer Zeit leerstehende
Fläche vermieten zu können. Dieses Ziel hat sie nun
tatsächlich
erreicht und einmal mehr konnten wir es, wenn man der SP zuhört,
nicht
recht machen. Aber es ist eh schwierig, es immer allen recht ma-chen zu
wollen.
Ich möchte dem Sprecher der GFL für sein sachliches Votum zur
Vielfalt
des christlichen Glaubens ganz herzlich danken. Dieses geht in etwa in
diese Richtung der Antwort des Ge-meinderats. Ich möchte hier zur
Erinnerung auch für die SP-Sprecherin festhalten, Verspre-chen von
wunderbaren Heiligungen kennt auch die katholische Kirche.
Zu den zitierten Inhalte aus einem angeblichen Schreiben, das an mich
hätte gerichtet sein sollen, kann ich nichts sagen, denn dieses
ist mir
nicht bekannt. Eigentlich müsste ich als Adressatin zuerst bedient
zu
werden.
Die Liegenschaftsverwaltung hat im Rahmen ihrer Kompetenzen gehandelt,
dennoch hat sie das Geschäft am 8. Mai 2009 der Betriebskommission
des
Fonds für Boden- und Wohnbaupo-litik vorgelegt. Sie hat dort die
Mitglieder explizit zur Äusserung aufgefordert. Sie hat auch
explizit
gewünscht, dass die Kommission über ein Nicht-Eingehen eines
Mietverhältnisses hätte beschliessen können. Die
Kommission hat
Stillschweigen gezeigt und liess sich orientie-ren.
Im Weiteren sorgt man sich um das Wohl der jungen Menschen, die von
dieser Bewegung Vineyard - die ich bis zu jenem Zeitpunkt auch nicht
gekannt habe - in unrechtmässiger Art und Weise beeinflusst
würden. Ich
kann nur sagen, Vineyard teilt sich mit der Schule NMS an der
Nägeligasse einen Keller, sie hat dort ihre Mensa und hält
dort auch
ihre Versammlungen am Abend ab. Und zwar nicht in den gemieteten
Räumen
des Kornhauses, dies ist ihr nicht erlaubt. Bis anhin sind keine
Reklamationen bekannt. Weder von Seiten der Schule noch der Politik.
Die Bewegung ist bereits seit Langem dort. Die Liegenschaftsverwaltung
hat dies alles abgeklärt. Wenn dann schon aus der Antwort der
reformierten Kirche zitiert wird, kann man sehr wohl auch dieses Zitat
nehmen, das im 5. Lemma steht, nämlich: "Jede Kirche und jede
Bewegung,
auch die reformierte Landeskirche, haben missionarischen Charakter in
dem Sinn, dass sie Menschen überzeugen will. Dies tun mit gutem
Recht
und auf ihre Weise auch politi-sche Parteien." Ich finde, die
reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn hat hier eine sehr aus-gewogene
Antwort gegeben. Es ist sicher so, dass wir die Sache gut beobachten
werden; diese Interpellation hätte sich jedoch erübrigt. Wir
haben
diese Räumlichkeiten als Büro- und Schulungsräume
vermietet und nicht
als Versammlungslokal. Sobald gegen die Mietbedin-gungen verstossen
würde, läge es an der Liegenschaftsverwaltung, dies
angesichts ihres
Grundauftrags zu bemängeln und einzuschreiten. Wir haben es
gehört: Es
gibt mehr als ge-nug Organisationen, die ihnen nun fest auf die Finger
schauen werden und entsprechend würden alsbald wieder
Interpellationen
eingereicht.
Ich möchte abschliessend festhalten, die Liegenschaftsverwaltung
hat
alles sehr seriös abge-klärt. Ihre Aufgabe war es, die
Räumlichkeiten
nach objektiven Kriterien zu vermieten und es ist nicht Aufgabe der
Liegenschaftsverwaltung, eine Gesinnungsprüfung bei ihrer
Mieterschaft
vorzunehmen. Und wie bereits Giovanna Battagliero gesagt hat: Es steht
jeder Person frei zu glauben, was sie will.
Giovanna Battagliero (SP): Man kann auch gewollt falsch verstanden
werden, wie beispiels-weise von der FDP. Ich denke, kritische
Äusserungen zur Vermietung von städtischen Lie-genschaften
dürfen hier
noch erlaubt sein. Falls nicht, können wir ja gleich nach Hause
ge-hen.
Selbstverständlich verlangen wir keine Gesinnungsprüfung,
dagegen würde
ich mich auch wehren. Doch bevor eine städtische Liegenschaft an
einer
derart zentralen Lage vermie-tet wird, wäre es von Vorteil, wenn
die
anderen Mieterschaften in dieser Liegenschaft eben-falls angehört
würden. Ich händige Gemeinderätin Barbara Hayoz gerne
eine Kopie dieses
Schreibens, datiert vom 27. Mai 2009, aus. Vielleicht hat sie es noch
nicht erhalten. Dies ist nicht meine Schuld, ich habe es nicht
geschrieben.
Beschluss
Die Interpellantin Fraktion SP/JUSO ist mit der Antwort des
Gemeinderats teilweise zufrieden.
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BAHNHOFPATiNNEN
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Stadtrat-Sitzung 28.5.09
7 Kleine Anfrage Luzius Theiler (GPB-DA): "Bahnhofpaten": Warum hat der
Ge-meinderat den Stadtrat falsch informiert?
Geschäftsnummer 09.000155 / 09/118 Reg. 66/-00
In Beantwortung meiner Interpellation vom 29. Mai 2008 erklärte
der
Gemeinderat, das Pro-jekt der "Bahnhof-Patenschaften" solle in einem
sechsmonatigen Pilotversuch getestet wer-den. Der Pilotversuch werde im
Herbst 2008 beginnen, was auch so geschah. Die Antwort schloss: "Der
sechsmonatige Versuch wird zeigen, ob sich das Modell auch für
einen
Gross-bahnhof wie Bern eignet. Der Gemeinderat wird nach dem Vorliegen
der Auswertung über das weitere Vorgehen entscheiden".
Damit müsste der Versuch heute beendet sein und bald eine
Auswertung vorliegen.
So erstaunt es sehr, dass vor einigen Tagen mit einem Inserat weitere
"Bahnhofpaten" ge-sucht werden. In einer Medienmitteilung spricht die
Stadt nun von einer Verlängerung bis in den Herbst.
Demgegenüber
zitiert der "Bund" vom 15. April 2009 SBB-Sprecher Jean-Lois Scherz,
wonach das Pilotprojekt "von Anfang an auf ein Jahr befristet gewesen
sei". Die Be-fürchtung, dass diese zu Recht sehr umstrittene
"Verfreiwilligung" staatlicher Aufgaben schrittweise vom "Pilotversuch"
zum Definitivum übergeführt wird, ist deshalb nicht
unbegrün-det.
1. Stimmt die Aussage des SBB-Sprechers?
2. Wenn ja, warum wurde die Dauer des "Pilotprojektes" nicht richtig
kommuniziert?
3. Wird den zurzeit angeworbenen Freiwilligen klar mitgeteilt, dass ihr
Einsatz im Herbst dieses Jahres beendet sein wird?
4. Kann der Gemeinderat zusichern, dass eine allfällige weitere
Ausdehnung des Versuchs oder eine definitive Einführung der
Bahnhofpaten erst nach Fertigstellung und Veröffentli-chung der
Auswertung erfolgt?
Bern, 23. April 2009
Kleine Anfrage Luzius Theiler (GPB-DA): Regula Fischer
Die Direktorin BSS Edith Olibet beantwortet die Kleine Anfrage im Namen
des Gemeinderats wie folgt:
Der konkrete Einsatz der Bahnhofpaten hat im Dezember 2008 begonnen.
Der Beginn des ursprünglich auf Herbst 2008 vorgesehenen Einsatzes
hat
sich wegen der Rekrutierung der Freiwilligen und deren Ausbildung um
rund 2 Monate verzögert. Damit der Abschluss der Pi-lotphase und
die
Evaluation nicht auf die Sommerferien fallen, haben die SBB und das
Ju-gendamt vereinbart, die Pilotphase bis in den Herbst 2009 zu
verlängern. Sie dauert damit rund 9 Monate. Der Entscheid
über die
Verlängerung bedeutet in keiner Art und Weise eine schrittweise
oder
schleichende Überführung vom Pilotprojekt zum definitiven
Angebot.
Zu Frage 1: Es war ursprünglich vorgesehen, die Pilotphase rund
sechs
Monate laufen zu lassen. Wie oben dargestellt, dauert sie nun rund 9
Monate.
Zu Frage 2: Die Gründe für die ungenaue Aussage des
SBB-Sprechers kennt der Gemeinde-rat nicht.
Zu Frage 3: Die freiwilligen Bahnhofpaten sind darüber informiert,
dass
es vom Resultat der Auswertung abhängen wird, ob ihr Einsatz im
Herbst
2009 beendet ist oder weitergeführt wird.
Zu Frage 4: Ob beziehungsweise in welcher Form die Bahnhofpaten
weitergeführt werden, entscheiden die SBB und der Gemeinderat
aufgrund
der vorgelegten Auswertung im Oktober 2009. Die Öffentlichkeit
wird in
geeigneter Form über die Resultate der Auswertung informiert
werden.
Luzius Theiler (GPB-DA): Ich bin mit der Antwort teilweise zufrieden.
Zufrieden bin ich mehr oder weniger über die Ausführungen von
Gemeinderätin Edith Olibet, dass dies kein Präjudiz bedeutet
für die
stillschweigende Überführung der "Bahnhofpaten" in einen
Dauerzustand.
Mit Interesse habe ich zur Kenntnis genommen, dass Gemeinderätin
Edith
Olibet von einer unge-nauen Aussage des Sprechers der SBB gesprochen
hat. Von daher erwarte ich mit Bestimmt-heit, dass nun nichts
präjudiziert ist. Ich finde es allerdings gegenüber diesen
Personen,
die man kürzlich noch rekrutiert und eingeschult hat,
problematisch,
wenn diese, kaum begonnen, bereits erfahren müssen, dass es nun zu
Ende
ist. Ob es doch keine faktische Präjudizierung gibt, weiss ich
nicht.
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RABE-INFO 15+16.6.09
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RaBe-Info 16.Juni 09
- Bieler Hausbesetzer müssen DNA-Probe abgeben
- Auf der Suche nach einem Atommüll-Endlager
- Die unsichtbaren Machthaber im Iran
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-06-16-54304.mp3
--
RaBe- Info 15. Juni 2009
- Pflanzen und Emotionen an der Botanica 09
- Obdachlose besetzen Häuser in Sao Paulo, Ivaneti da Araujo
kämpft an forderster Front
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-06-15-59753.mp3
----------------------------
WAGENPLÄTZE
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bernaktuell.ch
16.6.09
http://www.bernaktuell.ch/ausgaben/BeAk-160_screen_v3.pdf
Bern Aktuell Nr. 180 Juni/Juli 2009, Seite 4
Willkommen in der Zivilisation!
Dieses Plätzchen Berns könnte idyllischer nicht sein:
Eingebettet
zwischen Engestrasse, Bremgartenwald und dem nahen Autobahnzubringer
Neufeld liegt das Viererfeld. Eine riesige, noch unbebaute Wiese, an
deren Rand niedliche Schrebergartenhäuschen, dazwischen ein
Fussballplatz. Die vielfältige Fauna und Flora sucht schon fast
vergeblich seinesgleichen. Gut möglich, dass man hier in der
Abenddämmerung den Rehen beim Äsen zusehen kann. Besser
gesagt
konnte...; denn der Schein trügt!
Von
Thomas Fuchs,
Grossrat und Präsident Vereinigung Bern Aktiv
3018 Bern
Obwohl bis zum heutigen Tag noch kein Bauprojekt auf dieser Parzelle
realisiert werden konnte, sieht die Realität alles andere als
idyllisch
aus. Wer sich für seine Joggingroute oder den Hundespaziergang die
Umgebung des Rossfeldes ausgesucht hat, wird seinen Augen kaum trauen:
Auf dem Forstweg entlang des Viererfeldes, gleich nach dem Sportplatz,
befinden sich auf einer Länge von rund 300 Metern mehrere
abbruchreife
Bauwagen, Traktoren, Anhänger und tonnenweise Abfallberge. Eine
grosse
regenbogenfarbene "Peace"-Fahne weht an einem improvisierten
Fahnenmast. Ein ehemaliger Mistwagen dient als Depot für
Baumaterial.
An einem Zaun ist ein grosses Schild befestigt mit der Aufschrift
"Vorsicht freilaufende Hunde". In einer Mulde am Wegrand schwelt ein
kleines Feuer und zeugt von einer kürzlichen Mahlzeit. Im
angrenzenden
Wald muss man aufpassen, dass man nicht da und dort auf die zahlreichen
menschlichen Exkremente tritt, die zum Himmel stinken.
Auch wenn man es kaum glauben kann, in diesen Hütten wohnen
Menschen.
Sie nennen sich "Stadttauben" oder "Stadtnomaden" und gehören zu -
gemäss eigener Definition - so genannten alternativen Wohngruppen.
Sie
haben sich diese baufälligen Anhängerwagen als Eigenheim
ausgesucht und
ziehen mit ihren Hunden innerhalb der Stadt Bern oder den angrenzenden
Gemeinden von Platz zu Platz. Ohne sich an Vorschriften, Bewilligungen
oder Regeln zu halten, führen sie ein Leben wie die
Steinzeitmenschen.
Neben diesen Behausungen wirkt das Hüttendorf Zaffaraya im Neufeld
wie
ein Villenviertel!
Ganz ohne die Bequemlichkeiten der modernen Zivilisation scheint aber
auch diese Lebensweise offenbar nicht zu funktionieren. So stellen die
Mitglieder dieser Wohngruppen regelmässig bei den
Stadtbehörden Gesuche
für Wasser- und Stromanschlüsse. Eine ausrangierte
Satellitenschüssel
zeugt davon, dass auch die Neuzeit-Höhlenbewohner nicht ohne
Fernseher
auskommen. Die Stadt habe diese Leistungen zu erbringen - kostenlos
versteht sich!
Statt diesem unsäglichen Treiben endlich den Riegel zu schieben,
drücken die Stadtberner Behörden sowie verschiedene
Landbesitzer immer
wieder beide Augen zu, wenn die Nomadengruppen mit ihren alten
Traktoren auf ihren Grundstücken auftauchen. Was bleibt, sind
verwüstete Plätze und tonnenweise Abfall, die auf Kosten der
Steuerzahler entsorgt werden müssen. Einmal mehr ist die Politik
gefordert - solche alternativen Wohngruppen haben in unserer
Gesellschaft keinen Platz! Sollen diese Leute doch ihre Sachen packen
und sich beispielsweise in der sibirischen Taiga niederlassen. Das
nenne ich alternatives Wohnen!
Wer das Zentrum Paul Klee bereits auswendig kennt, alle Tiere im
Dählhölzli mit dem deutschen und lateinischen Namen
bezeichnen kann und
auch sonst alle wunderschönen Sehenswürdigkeiten unserer
Stadt kennt,
dem empfehle ich einen sonntäglichen Ausflug zu den
Steinzeitmenschen
im Viererfeld. Nehmen Sie am besten einen Feldstecher mit und gehen Sie
nicht zu nahe ran - die freilaufenden Hunde sehen nicht gerade
freundlich aus...
--
Seite 8:
Herzlichen Dank
Das Initiativkomitee für die Schliessung und den Verkauf der
Berner
Reitschule hat der Stadtkanzlei 5'081 beglaubigte Unterschriften
abgegeben. Das Komitee ist erfreut, dass die Initiative damit auch Dank
Ihnen zustande gekommen ist.
Die Berner Reitschule ist seit nunmehr 20 Jahren Stein des Anstosses.
Ungeachtet aller Vorfälle wird diese aber von links gepflegt und
gehätschelt.
Gerade die Ereignisse der letzten Monate haben gezeigt, dass die
Reitschule ein Hort für linke Aktivisten, Gewalttäter und
Drogendealer
geworden ist. Um nach aussen hin einen positiven Eindruck zu
vermitteln, wird ein einseitig alternatives Kulturangebot
präsentiert.
Dass die Berner Steuerzahler aber dieses Elend jährlich mit
mehreren
Millionen Franken finanzieren, zeigt, wie verfahren die Stadtberner
Politik geworden ist.
Damit muss Schluss sein. Das Komitee ist zuversichtlich, dass die
Bevölkerung keine rechtsfreien Räume mehr duldet und die
Initiative
deshalb an der Urne annehmen wird.
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BIG BROTHER DNA
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Radio RaBE 16.6.09
Bieler Hausbesetzer müssen zur DNA-Entnahme
Videoüberwachung, Internetfahndung, DNA-Proben..
Sind bald alle Mittel Recht, um mögliche Gesetzesverstösse zu
ahnden?
Inwiefern werden dabei der Schutz der Grundrechte und der Datenschutz
ausgehöhlt?
Diese Frage stellt sich einmal mehr im Falle der Hausbesetzung in Biel,
wo die Polizei nach der Räumung, allen Hausbesetzern DNA-Proben
abgenommen hat.
Rechtlich ist dieses Vorgehen wohl legitim, doch ist es auch
verhältnismässig?
http://www.freie-radios.net/mp3/20090616-bielerhausb-28535.mp3
---
Bund 16.6.09
Mit DNA gegen Besetzer
Bieler Fall wirft Fragen nach Verhältnismässigkeit des
DNA-Einsatzes auf
Nach der Räumung eines besetzten Hauses in Biel nahm die Polizei
bei
den Besetzern DNA-Proben. Nun warnt ein Strafrechtler vor zunehmenden
Eingriffen in die Grundrechte.
Christine D'Anna-Huber
Am Montag letzter Woche räumte die Berner Kantonspolizei an der
Quellgasse in Biel ein Haus. Da das Gebäude ein paar Tage zuvor
besetzt
worden war, hatte der Besitzer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch und
Sachbeschädigung eingereicht. Die sechs Besetzer wurden
vorübergehend
verhaftet und "erkennungsdienstlich behandelt". Die Polizei nahm bei
ihnen einen Wangenschleimhautabstrich vor. Damit kann ein Analyselabor
ein DNA-Profil erstellen, welches die Strafverfolgungsbehörden
dann an
die nationale DNA-Datenbank weiterleiten. Dort werden sie mit den
genetischen Fingerabdrücken von rechtskräftig verurteilten
Tätern,
Tatverdächtigen und DNA-Spuren an Tatorten verglichen.
Ein solcher Eingriff in die Grundrechte mag im Fall von Hausbesetzern
unverhältnismässig erscheinen. Zu dieser Frage allerdings
will die
Berner Kantonspolizei "absolut keine Stellung" nehmen und verweist auf
die Gesetzesgrundlage. Mit Recht: Aus juristischer Perspektive ist auch
bei Bagatelldelikten nichts gegen die Entnahme einer DNA-Probe
einzuwenden.
Schweiz geht weiter als andere
Anfang 2005 ist in der Schweiz ein Bundesgesetz in Kraft getreten,
welches DNA-Analysen nicht nur bei schweren Verbrechen, sondern ganz
bewusst auch bei vergleichsweise geringfügigen Vergehen
zulässt. Dazu
gehören auch Delikte wie Ladendiebstahl, Fahren im angetrunkenen
Zustand oder eben Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Die
Schweiz
geht damit deutlich weiter als beispielsweise Deutschland, wo die
Staatsanwaltschaft in jedem Fall das Interesse der Ermittler an einem
Fahndungserfolg gegen den Persönlichkeitsschutz des
Tatverdächtigen
aufwiegen muss. Nicht alle Kantone wenden das neue Fahndungsmittel
gleich eifrig an: Basel, Bern und Zürich eher zurückhaltend,
Luzern und
Genf offensiver. Zurzeit umfasst die nationale DNA-Datenbank laut
Bundesamt für Polizei rund 100000 Personenprofile und 21000
Tatortspuren. Die Verfechter der DNA-Proben können auf
spektakuläre
Fahndungserfolge verweisen. So konnte beispielsweise der "Velowerfer
von Sursee" gefasst werden: Der Mann, der im Jahre 2000
verschiedentlich gestohlene Fahrräder auf die Autobahn A2 geworfen
hatte, war wegen eines banalen Handydiebstahls bereits in der
nationalen Datenbank registriert.
Datenschützer unbehelligt
Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung scheint relativ hoch: beim
eidgenössischen Datenschützer Hans-Peter Thür hat sich
bisher noch
niemand darüber beklagt, dass die DNA-Proben einen unzumutbaren
Eingriff des Staates in die Freiheit des Einzelnen darstellten. Der
Datenschützer selber verfolgt Entwicklungen wie Hooligan-Fahndung
im
Internet, Raserregister oder eben DNA-Proben sehr aufmerksam. Er achtet
nach eigenen Angaben darauf, dass stets auch Zweck- und
Verhältnismässigkeit solcher Massnahmen thematisiert werden.
Für Niklaus Oberholzer, Präsident der Anklagekammer des
Kantons St.
Gallen, ist die Frage nach der Verhältnismässigkeit gewisser
Fahndungsmittel längst keine juristische Frage mehr, sondern ein
gesellschaftliches Problem. Oberholzer, der dafür plädiert
hatte,
DNA-Proben nur in schwersten Fällen zuzulassen, beobachtet mit
Besorgnis, wie die Politik im Namen der Verbrechensbekämpfung
immer
stärker in die Grundrechte des Einzelnen eingreift: "Früher
galt die
Prämisse, dass der Staat den Einzelbürger in Ruhe lässt,
solange dieser
nicht negativ auffällt. Nun hat sich das Verhältnis
umgekehrt, wird
allen unterstellt, auch sie könnten eines Tages straffällig
werden",
sagt er, "und der Erfolg scheint alle Mittel zu rechtfertigen." Er
erachtet das, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, als
gefährlich: "Der Boden des Rechtsstaates ist dünn", meint er,
"und
diese Lust am Strafen, diese Tendenz, sich auf Hooligans und
prügelnde
Jugendliche einzuschiessen, statt die Ursache der Krise zu
thematisieren, stimmt mich nachdenklich."
-------------------------------------------------------------
BIG BROTHERS VS HOOLIGAN-GRIPPE
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Bund 16.6.09
Offener Brief an Gilliéron
Hooliganismus Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause und der kantonale
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser fordern vom Schweizerischen
Fussballverband (SFV) aktivere Unterstützung im Kampf gegen Gewalt
bei
Fussballspielen. In einem offenen Brief an den neuen
SFV-Präsidenten
Peter Gilliéron verlangen sie die konsequente Umsetzung der
Reglemente.
Die nötigen Richtlinien seien vorhanden, sie würden aber
schlecht
umgesetzt. (cbn)
Seite 21
---
Berner Rundschau 16.6.09
Käser will mehr Support
Mit einem offenen Brief fordern der bernische Polizeidirektor
Hans-Jürg
Käser und der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause den neuen
Präsidenten des Schweizer Fussballverbands, Peter
Gilliéron, zur
Unterstützung im Kampf gegen Gewalt bei Fussballspielen auf. Sie
verlangen, dass die bestehenden, "griffigen" Instrumente endlich
rigoros eingesetzt werden. (joh) Seite 20
--
"Es stimmt etwas nicht"
Stadt und Kanton Bern verlangen vom Fussballverband mehr Härte
gegen Gewalt
Die Sicherheitsdirektoren von Stadt und Kanton Bern haben dem
Präsidenten des Fussballverbands einen Forderungskatalog
zugestellt.
Sie verlangen aktive Unterstützung im Kampf gegen Gewalt bei
Fussballspielen.
Johannes Reichen
Einen Hoffnungsschimmer am von Petarden rauchgeschwängerten
Horizont
hat Reto Nause schon ausgemacht. Der Sicherheitsdirektor der Stadt Bern
anerkennt, dass die Disziplinarkommission der Swiss Football League den
BSC Young Boys mit einer Strafe belegt hat. 30 000 Franken Busse muss
YB bezahlen und zudem einen Sektor beim ersten Saisonspiel geschlossen
halten, weil im Frühling ein Fan einen Schiedsrichter mit einem
Feuerzeugwurf verletzt hat (siehe Kasten).
Diese Sanktion entspricht den Vorstellungen Nauses. Gemeinsam mit dem
kantonalen Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) hat
Gemeinderat Nause
(CVP) dem neuen Präsidenten des Schweizerischen Fussballverbands
(SFV),
Peter Gilliéron, einen offenen Brief zukommen lassen.
Stadt und Kanton rufen den am Samstag als Nachfolger von Ralph
Zloczower gewählten Gilliéron zur Unterstützung im
Kampf gegen Gewalt
bei Fussballspielen auf. "Es ist eine günstige Gelegenheit, dem
neuen
Präsidenten zu gratulieren und ihm zu zeigen, wer in Bern für
die
Sicherheit zuständig ist", sagt Käser. Die Liga, meint Nause,
verfüge
über "ausgeklügelte und meiner Meinung nach lückenlose
Sicherheitsbestimmungen". Jedoch würden Sanktionen nur bei
öffentlichem
Druck erlassen, und auch die Clubs handelten oft zögerlich.
Vier Forderungen
"Ich habe den Verband nie öffentlich pointiert Stellung nehmen
hören",
sagt Gemeinderat Nause. Und dem Regierungspräsidenten Käser
beweisen
die Vorfälle vom Cupfinal, dass es bisher mit der Umsetzung
hapert.
Darum diese Forderungen aus Bern:
- Die Clubs müssen bei den Eingangskontrollen härter
durchgreifen und
dafür sorgen, dass unerlaubte Gegenstände nicht ins Stadion
genommen
werden können.
- Verbotene Handlungen im Stadion sind rigoros zu verfolgen.
- Gegen Täter müssen konsequent Stadionverbote verhängt
werden.
- Erfüllen die Clubs ihre Pflicht nicht, müssen
Disziplinarbehörden der Liga aktiv werden.
Diese vier verlangten Massnahmen betreffen vor allem die Sicherheit
innerhalb der Stadien - wofür die Vereine zuständig sind.
"Ich muss zur
Kenntnis nehmen, dass an Spielen eine Petarde nach der anderen
abgefeuert wird und dass Fanarbeiter erklären, sowas gehöre
zur
Fankultur", sagt Nause. "Dann aber stimmt mit der Kultur etwas nicht."
Verband und Vereine müssten nun handeln, fordert Reto Nause. Die
Young
Boys zumindest wollen noch vor dem Meisterschaftsbeginn am 11. Juli
Massnahmen gegen die Gewalt bei Spielen präsentieren. "Bei uns
laufen
sehr grosse Anstrengungen", sagt YB-Sprecher Charles Beuret.
Städte wollen gemeinsam vorgehen
Nause und Käser sind überzeugt, dass mit einem gemeinsamen
Vorgehen
"von Behörden, Clubs, Stadionbetreibenden und Verbänden" die
Gewalt
wirksam bekämpft werden kann. Dazu passt auch der Plan des
für die
Sicherheit zuständigen Regierungsrats von Basel-Stadt, Hanspeter
Gass.
Er möchte die Anstrengungen gegen Fan-Gewalt mit Zürich und
Bern
koordinieren. Bisher gab es einen "flüchtigen" Kontakt, sagt
Käser, der
den Vorschlag begrüsst. "Jedes gemeinsame Vorgehen ist uns nahe",
und
die Gewalt bei Fussballspielen konzentriere sich in der Schweiz nun mal
vor allem auf Bern, Basel und Zürich. Gemäss der
jüngsten Basler
Regionalausgabe des "Sonntags" will Gass mit dieser
Städte-Koordination
in erster Linie die Sicherheit, in zweiter Linie die Kostenfrage
angehen - wenn möglich zusammen mit dem SFV.
In Bern bezahlt YB wie auch der SC Bern derzeit jährlich 60 000
Franken
an die Stadt. "Das ist ein Anfang, aber sicher nicht kostendeckend",
sagt Käser. Seit 2001 seien die Kosten für die Sicherheit bei
Sportanlässen im Kanton von 0,2 auf 2,8 Millionen Franken
gestiegen.
"Verband und Clubs müssen eine Lösung finden", sagt
Käser. Auch
aktuelle Vorstösse im Grossen Rat und im Berner Stadtrat stellen
die
derzeitige Beteiligung der Berner Clubs infrage.
--
Fans sind unzufrieden
Nach vielen negativen Reaktionen von Fans hat der BSC Young Boys
gestern in einem Schreiben nochmals dargelegt, warum allen
Abo-Besitzern von Sektor D beim ersten Spiel der neuen Saison der
Eintritt verwehrt bleibt. Nachdem ein Fan aus diesem Teil den
Schiedsrichter verletzt hatte, wurde YB letzte Woche eine Sektorsperre
auferlegt. Die Reklamationen sind für YB-Sprecher Charles Beuret
verständlich: "99 Prozent sind anständige Leute und haben
bezahlt." Die
Abgabe von Ersatztickets oder Rückerstattung des Billettpreises
würde
aber dem Urteil der Disziplinarkommission zuwiderlaufen. Verhindern
könne YB jedoch nicht, dass betroffene Fans ein Ticket für
einen
anderen Sektor kauften, so Beuret. (joh)
--
BZ 16.6.09
Hooligans
Polizeichefs stellen klare Forderungen
Kanton und Stadt Bern fordern vom neuen
Fussballverbandspräsidenten ein härteres Durchgreifen im
Kampf gegen Hooligans.
Peter Gilliéron, der neue Zentralpräsident des
Schweizerischen
Fussballverbandes, hat Post von Kanton und Stadt Bern erhalten.
Hans-Jürg Käser (FDP), Regierungspräsident und
Polizeidirektor des
Kantons, und Reto Nause (CVP), Sicherheitsdirektor der Stadt, haben in
einem offenen Brief einen Forderungskatalog erstellt und erwarten "eine
aktive Unterstützung im Kampf gegen Gewalt bei Fussballspielen".
Käser und Nause sind der Ansicht, dass es nur mit dem Engagement
aller
Beteiligten - Behörden, Klubs, Stadionbetreiber, Verbände -
gelinge,
die Problematik der Gewalt rund um Sportveranstaltungen in den Griff zu
bekommen. Insbesondere brauche es zusätzliche Anstrengungen der
Klubs.
Die zwei Polizeidirektoren verlangen, "dass die Reglemente und
Richtlinien der Swiss Football League konsequent angewendet werden".
Und sie fordern Gilliéron auf, "die Klubs in Zukunft
stärker in die
Pflicht zu nehmen". Die konkreten Forderungen:
zusätzliche Anstrengungen bei den Eintrittskontrollen;
konsequent Stadionverbote aussprechen und durchsetzen;
verbotene Handlungen innerhalb der Stadien rigoros ahnden.
"Sollten die Klubs ihren Pflichten nicht nachkommen, müssen die
Disziplinarbehörden der Swiss Football League schärfere
Disziplinarmassnahmen aussprechen", schreiben Käser und Nause.
pd/drh
---
20min.ch 15.6.09
Bern will SFV-Präsident ins Anti-Hooligan-Boot holen
von Nora Camenisch
Kaum im Amt, wollen Stadt und Kanton Bern Unterstützung vom neuen
SFV-Präsidenten Peter Gilliéron im Kampf gegen Hooligans.
Kein Cüpli-Einstand für Peter Gilliéron: Seit Freitag
ist er neuer
Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes SFV und schon
klopfen
Stadt und Kanton Bern beim Frischgewählten an. In einem offenen
Brief
gratulieren Gemeinderat Reto Nause und Polizeidirektor Hans-Jürg
Käser
zwar zur Wahl, verlangen aber zugleich rigoroses Vorgehen im Kampf
gegen Hooligans.
Konkret sollen die Klubs dazu angehalten werden, zusätzliche
Eintritts
kontrollen vorzunehmen, verbotene Handlungen strenger zu ahnden und
Stadionverbote konsequenter auszusprechen. "Ansonsten muss der SFV
schärfere Massnahmen gegen die Klubs ergreifen", so Nause.
Darunter
versteht er vor allem Massnahmen wie Geisterspiele. "Der SFV hat ein
komplettes Regelwerk, das dies ermöglicht. Ich habe aber den
Eindruck,
dass solche Sanktionen nur ergriffen werden, wenn die Presse
aufschreit." Es könne nicht sein, dass die ganze Verantwortung an
der
Polizei hängen bleibt.
SFV-Präsident Gilliéron ist mit dieser Stossrichtung
einverstanden:
"Ich begrüsse alle Massnahmen, die Hooliganismus bekämpfen."
Ein runder
Tisch am 23. Juni soll Klarheit bringen.
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ANTI-RASSISMUS
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Transpi Aktion ::
AutorIn : Revolutionärer Aufbau Basel
Wir haben während dem Imagine Festival mit einer Transpi Aktion
auf dem
Barfi ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Das Festival welches sich
gross als "Anti-Rassismusfestival "darstellt, darf eigentlich
überhaupt
nicht als solches bezeichnet werden. Am Freitag wurden mehre Faschos
auf dem Barfi gesichtet, welche ihre hetzerische und rassistische
Propaganda per Flyer weiterverbreiteten. Von unserer Seite wurde die
Festivalleitung darüber informiert, mit der Bitte die
Festivalbesucher
vor den Faschos zu warnen. Wir wurden allerdings abgewiesen mit der
Begründung, man wolle jetzt keinen Stress. Genau in solchen
Augenblicken zeigt sich wieder mal das tatsächliche Gesicht des
bürgerlichen "Antirassismus".
Wir haben während dem Imagine Festival mit einer Transpi Aktion
auf dem
Barfi ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Das Festival welches sich
gross als "Anti-Rassismusfestival "darstellt, darf eigentlich
überhaupt
nicht als solches bezeichnet werden. Am Freitag wurden mehre Faschos
auf dem Barfi gesichtet, welche ihre hetzerische und rassistische
Propaganda per Flyer weiterverbreiteten. Von unserer Seite wurde die
Festivalleitung darüber informiert, mit der Bitte die
Festivalbesucher
vor den Faschos zu warnen. Wir wurden allerdings abgewiesen mit der
Begründung, man wolle jetzt keinen Stress. Genau in solchen
Augenblicken zeigt sich wieder mal das tatsächliche Gesicht des
bürgerlichen "Antirassismus".
Gerade in Krisenzeiten ist es Gang und Gebe, dass bürgerliche
PolitikerInnen die Schuld an der Krise leichtfertig Menschen
ausländischer Kulturen in die Schuhe zu schieben, statt sie bei
sich
selbst und im ausbeuterischen kapitalistischen System zu suchen.
Nazis wie PNOS oder Blood & Honour erhalten dadurch die
Möglichkeit, diese bürgerliche Hetze aufzugreifen und damit
ihre
menschenverachtenden Ideologien weiterzuverbreiten, gegen Minderheiten
zu polemisieren und ihre tätlichen Angriffe auf ausländisch
wirkende
Menschen zu rechtfertigen.
Diesem faschistischen Treiben darf nicht weiter tatenlos zugesehen
werden! In der Vergangenheit haben wir bewiesen, dass es möglich
ist,
die Aktivitäten der Nazis zu stören und zu verhindern.
Allerdings darf unser Ziel nicht nur sein, die "Arbeit" der Nazis zu
verhindern: Der Faschismus muss an der Wurzel gepackt werden und diese
Wurzel heisst Kapitalismus!
Fremdenfeindlichkeit ist nicht rational begründbar, sie basiert
alleine
darauf, dass den AusländerInnen die Schuld für ein
systembedingtes
Problem zugeschoben wird, z.B. die Arbeitslosigkeit oder Krisen.
Da diese Probleme im System des Kapitalismus fest verankert sind und
nicht gelöst werden können, ist die einzige logische
Konsequenz, dass
für ein Verhindern der ausufernden Fremdenfeindlichkeit der
Kapitalismus abgeschafft werden muss. Dafür und zur direkten
Bekämpfung
der Nazis werden antifaschistische und antikapitalistische
Organisationen benötigt, welche für eine Welt ohne Rassismus
und
Kapitalismus kämpfen. Wir möchten euch auffordern, euch zu
organisieren, und den Faschismus und den Kapitalismus zu
bekämpfen, wo
ihr nur könnt!
In Basel versuchten Nazis am Abend des 1. Mai, dem internationalen
Arbeiterkampftag, einen Fackellauf durchzuführen. Zum wiederholten
Mal
versuchten sie so, diesen traditionellen linken Kampftag mit ihren
menschenverachtenden Ideologien zu durchtränken. Dieser von der
PNOS
geleitete Fackellauf wurde durch die Polizei verhindert.
Nichtsdestotrotz muss festgestellt werden, dass die Nazis imstande
sind, eine illegale Demo mit 150 Leuten zu organisieren, wovon jedeR
einzelne eineR zuviel ist.
Eine weitere Möglichkeit die Aktivitäten der Faschos zu
verhindern bietet sich uns am 27. Juni 2009.
Am 27. Juni 2009 findet in Sempach die jährliche Schlachtenfeier
statt,
in welcher der Sieg der Eidgenossen über die Habsburger und
insbesondere die mythische Figur Winkelried gefeiert werden. Neonazis
versuchen - seit sie am 1. August auf dem Rütli nicht mehr
willkommen
sind - diesen Anlass für sich zu gewinnen. Letztes Jahr
marschierten im
Umzug der Stadt rund 250 Nazis mit.
Während die Behörden kein Problem mit den Nazis haben, welche
selbstherrlich mit T-Shirts, auf denen das SS-Logo prangt oder wo ein
als 88 codiertes Heil Hitler aufgedruckt ist, mitmarschieren, wurde
eine angemeldete Gegendemo der JUSO und der Jungen Grünen
zunächst ohne
auch nur eine Anhörung verboten. Mittlerweile wurde eine
Platzkundgebung bewilligt, welche allerdings an sehr strenge
Bedingungen geknüpft sind(u.a. Verbot von Transpis, Fahnen,
Megaphon
etc.).
Als Grund wird dafür angegeben, dass ein "Missbrauch der
Schlachtenfeier als politische Plattform" verhindert werden sollte.
Aber 250 mitlaufende Nazis mit eindeutig politischen Absichten und
Emblemen sind kein Problem…
Wir rufen dazu auf, euch im Internet zur aktuellen Situation in Sempach
zu informieren und euch an Gegenaktivitäten zu diesem
Naziaufmarsch zu
beteiligen.
Rassismus spaltet uns, Klassenkampf vereint uns!
Kein Fussbreit den Faschisten!!!!
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DROGENANLAUFSTELLE WINTERTHUR
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Landbote 16.6.09
SVP: Referendum gegen Anlaufstelle
Die neue Anlaufstelle für Randständige soll an der
Zeughausstrasse beheimatet sein. Die SVP ergreift dagegen das
Referendum.
Die Anlaufstelle für Randständige (DAS) soll von der
Meisenstrasse in
die städtische Liegenschaft an der Zeughausstrasse 76 zügeln.
Dagegen
erwuchs schon bald Opposition: Einerseits wehrte sich der
Quartierverein Wildbach-Langgasse dagegen. Und auch Politiker aus SVP
und CVP sprachen sich dagegen aus, zunächst vornehmlich aus
Kostengründen. Denn: Nebst einem gebundenen Kredit über 920
000 Franken
beantragte der Stadtrat dem Parlament einen Kredit in der Höhe von
890
000 Franken für bauliche Anpassungen.
Der Kredit über 890 000 Franken konnte mittlerweile nach
Überarbeitung
der baulichen Massnahmen auf 722 000 Franken reduziert werden. Dennoch
gab es an der gestrigen Ratssitzung eine lebhafte Diskussion über
die
geplante, neue Anlaufstelle. Die Befürworter argumentierten, dass
die
heutige Anlaufstelle aus allen Nähten platze, wie es Jürg
Altwegg
(Grüne) formulierte. Bei allem Verständnis für die
Befürchtungen aus
dem Quartier fand er: "Wir wollen Hand bieten für eine gute
Lösung für
die Randständigen." Auch Ruth Werren (FDP) verstand die Bedenken
aus
dem Quartier: "Aber der Stadtrat hat uns ein Sicherheitskonzept
versprochen. Dieses garantiert, dass es zu keinen Belästigungen
kommen
wird."
Einen Ablehnungsantrag stellte Niklaus Sabathy namens der CVP-Fraktion:
Die Zeughausstrasse sei ein "sensibler Passantenweg", der umso mehr
benutzt werde, wenn das neue Parkhaus auf dem Teuchelweiherplatz
realisiert sei. "Die neue Anlaufstelle an der Zeughausstrasse ist dann
keine gute Visitenkarte." Support erhielt er von der SVP. Rolando
Keller, selber Polizist, zeigte sich überzeugt, dass der
Drogenhandel
im Bereich des neuen Gebäudes genauso stattfinden werde wie an der
Meisenstrasse. René Isler doppelte nach: "Es droht ein
rechtsfreier
Raum wie am jetzigen Ort."
Bei Problemen reagieren
Dagegen verwahrte sich Polizeivorstand Michael Künzle (CVP): "Wir
haben
weder vor noch in der heutigen Anlaufstelle einen rechtsfreien Raum."
Die Stadt sei sich der Ängste aus dem Quartier bewusst. Man werde
aber
reagieren, wenn Missstände beobachtet würden. Und
Sozialvorsteherin
Maja Ingold (EVP) fügte hinzu, dass die sich entwickelnde Lage von
Anfang an mit den Betroffenen wie etwa den Quartierbewohnern diskutiert
werden soll.
Am Ende votierten 37 Gemeinderäte für den Kredit über
722 000 Franken
und somit für die Verschiebung der Anlaufstelle von der Meisen- an
die
Zeughausstrasse. 18 Parlamentarier aus SVP, CVP und AL sprachen sich
dagegen aus. SVP-Gemeinderat Isler kündigte bereits an: "Wir
werden das
Referendum ergreifen." (ms)
---
NZZ 16.6.09
Erster Anlauf für eine neue Anlaufstelle
Gemeinderat Winterthur für Verlegung - Referendum in Planung
Die Stadt Winterthur will die Anlaufstelle für Randständige
an die
Zeughausstrasse vis-à-vis von Technikum und alter Kaserne
verlegen. Der
Gemeinderat hat am Montag 722 000 Franken für entsprechende
Ausbauarbeiten bewilligt. Die SVP will das Referendum ergreifen.
flo. Seit der Umsetzung des Winterthurer Projektes "Merkur"
im
Frühjahr 2008 haben sich die Süchtigen weitgehend vom Gebiet
um den
Musikpavillon zurückgezogen; im Gegenzug ist der Platz in der
Anlaufstelle für Randständige knapp geworden. Die
Besucherzahl hat sich
mit durchschnittlich 66 Personen pro Tag gegenüber dem Vorjahr gut
verdoppelt. Weil das Raumangebot am heutigen Standort an der
Meisenstrasse nicht erweitert werden kann, befürwortet der
Stadtrat
einen Umzug in eine frei gewordene städtische Liegenschaft an der
Zeughausstrasse 76. Für Renovationsarbeiten im Hauptgebäude
hat die
Exekutive einen Kredit von 920 000 Franken bewilligt und als gebunden
erklärt. Über weitere 722 000 Franken für Ausbauten im
Gebäudeanbau
debattierte der Gemeinderat am Montagabend. Das Kreditvolumen von
ursprünglich 890 000 Franken wurde auf Antrag der Sachkommission
Bau
und Betriebe um 168 000 Franken reduziert.
Standortfrage im Zentrum
Namens der CVP opponierte Niklaus Sabathy gegen die Vorlage; der
Standort sei höchst ungeeignet. Die Zeughausstrasse gelte als
sensible
Verbindung zwischen dem Quartier Wildbach-Langgasse und der Altstadt.
Lilian Banholzer (evp.) hingegen bezeichnete die zentrumsnahe Lage als
richtig, weil eine peripher gelegene Anlaufstelle von Süchtigen
eher
gemieden würde.
Andreas Daurù (sp.) bezeichnete die Angst vor einer
"Beschlagnahmung"
der näheren Umgebung durch Süchtige als stark
übertrieben.
Sicherheitsvorsteher Michael Künzle betonte, in Winterthur gebe es
keine rechtsfreien Räume. Werner Steiner (svp.) forderte
Alternativmöglichkeiten. Er gehe davon aus, dass mit der geplanten
Zentralisierung der Stadtverwaltung geeignetere Liegenschaften frei
würden. Aus anderen Gründen plädierte David Berger (al.)
für Ablehnung,
eine "Verbannung der Süchtigen aus dem öffentlichen Raum"
weise
gesellschaftspolitisch in die falsche Richtung. Jack Heusser (fdp.)
kritisierte zwar den hohen Betrag, grundsätzlich aber sei der
Standort
geeignet.
Mit 37 zu 18 Stimmen stimmte der Rat schliesslich dem
Ausbaukredit
über 722 000 Franken zu. Das letzte Wort hat voraussichtlich das
Volk,
die SVP will das Referendum ergreifen.
Zustimmung zur Jahresrechnung 2008
Ohne Gegenstimme nahm das Stadtparlament im Weiteren
Geschäftsbericht
und Rechnung für das Jahr 2008 ab. Die Stadt schloss im letzten
Jahr
bei Einnahmen von 1310 Millionen Franken und Ausgaben von 1313,3
Millionen mit einem Aufwandüberschuss von 3,3 Millionen Franken
ab.
René Isler (svp.) kritisierte in der Debatte das
Ausgabenwachstum von
122 Millionen Franken. Es sei zu hoffen, dass der Ernst der Lage "auch
von den Sozialdemokraten erkannt" und bald Gegensteuer gegeben werde.
Angesichts der trüben Aussichten für die kommenden Jahre
mahnte Ruth
Werren (fdp.) zu einer zurückhaltenden Investitionspolitik. Die
öffentliche Hand müsse die Wirtschaft durch gute
Rahmenbedingungen
unterstützen, nicht durch Aufträge. Anders argumentierte
Dominique
Schraft (gp.) mit ihrer Aufforderung, aus einer langfristigen
Perspektive heraus kräftig in ökologisch relevante
Sanierungen zu
investieren.
Finanzvorsteherin Verena Gick (fdp.) sprach von einem guten
Rechnungsjahr, das im Bereich des Gebäudeunterhalts einen kleinen
Spielraum ermöglicht habe. Real sei der Aufwand nur wenig
gestiegen,
auf dem Papier machten sich auch Neubewertungen bemerkbar. Weiter gab
Gick bekannt, dass im laufenden Jahr bei den Steuereinnahmen noch kein
klarer Einbruch zu erwarten sei. Ab 2010 rechne die Stadt aber mit
einer deutlichen Verschlechterung.
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GIPFEL-SOLI-NEWS 15.6.09
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gipfelsoli.org
15.6.09
15.6.2009 L'Aquila -- Huntsville -- Heiligendamm
- No G8 Turin: Das Polizeipräsidium auf der Suche...
- Solidarität für die Verhafteten vom 10. Juni!
- Überlegungen zu den Verhaftungen vom 10. Juni
- L' Aquila und die anderen*
- Frei vom G8 und von der Repression. Recht auf Demonstration in den
Abruzzen
- Mehr Benzin, weniger illegale Einwanderung
- Bericht und Überlegungen zur landesweiten Vollversammlung vom 1.
Juni in L' Aquila in Hinblick auf den G8
- Canadian law enforcement community to directly access essential
INTERPOL databases
- Wasserwerfer-Opfer verklagt Polizei
Mehr: http://www.gipfelsoli.org/Newsletter/7280.html
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ANTI-ATOM
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Aargauer Zeitung 16.6.09
In Gösgen soll es wie in Kaiseraugst laufen
Am 25. Juni gründet eine Gruppe von Atomkraft-Gegnern in Olten die
"Nie wieder AKW"-Regionalgruppe Solothurn
Der Ausbau der Atomenergie in der Schweiz sei mit den
Rahmenbewilligungsgesuchen für drei Atomkraftwerke von der
Atomlobby
neu lanciert worden, schreibt eine Gruppe von Atomkraftgegnern aus dem
Kanton Solothurn. Als Gegenmassnahme trifft die Gruppe sich am 25. Juni
in Olten zur Gründungsversammlung der Regionalgruppe Solothurn der
NWA
("Nie wieder AKW").
Die NWA-Solothurn verfolgt das Ziel, sich "im Interesse der Gesundheit
und Wohlfahrt unserer Bevölkerung für erneuerbare Energie und
Energieeffizienz einzusetzen und den Bau und Betrieb von
Atomkraftwerken zu verhindern". Als Standort des Atomkraftwerks
Gösgen
und des geplanten Atomkraftwerks Gösgen 2 ist der Kanton Solothurn
unmittelbar betroffen. Die NWA-Solothurn ist eine Regionalgruppe der
NWA-Schweiz, die sich in den 70er-Jahren in der Nordwestschweiz
erfolgreich gegen das Atomkraftwerk Kaiseraugst gewehrt hat.
"Energiezukunft ohne Atomkraftwerke"
Die NWA-Solothurn wird laut eigenen Angaben als überparteilicher
Verein
vielseitige Aktivitäten verfolgen. Namentlich wird sie sie sich
erstens
"für erneuerbare Energie und Energieeffizienz einsetzen und damit
gegen
den Bau neuer Atomkraftwerke sowie den Weiterbetrieb der bestehenden
AKW starkmachen". Zweitens wird sie "aktiv am Gesetzgebungs- und
Planungsverfahren teilnehmen und so alle rechtlichen und politischen
Möglichkeiten für eine Energiezukunft ohne Atomkraftwerke
ausschöpfen".
Drittens wird sie sich "durch Information und Aufklärung der
Bevölkerung sowie der Behörden aktiv am
Meinungsbildungsprozess
beteiligen".
An der Gründungsversammlung werden bekannte Energiefachleute
sowie
Parlamentarierinnen und Parlamentarier aufzeigen, dass, so die
NWA-Regionalgruppe, "gerade jetzt in der brisanten energiepolitischen
Situation dringend jenen Stimmen in der Bevölkerung Gehör
verschafft
werden muss, die sich klar gegen den Bau von Atomkraftwerken und eines
radioaktiven Endlagers in der Region wehren". (az)