MEDIENSPIEGEL 22.6.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Bettelverbot Season 2009: Frepo schlägt Bettler-Alarm
- RaBe-Info 22.6.09
- Anti-Rep-Demo Biel
- Securitas-Gefangenen-Transporte
- Runder Tisch Internetfahndung
- Big Brother Video am Zürichsee
- Anti-Nazi-Demo Sempach: Geheimverhandlungen
- Pnos Basel vs Anne Frank
- Aktionen gegen Homophobie in SG
- Homophobie in Moldawien
- Stop Murder Music Bern zum Buju Banton-Konzert in ZH
- Nokia und Siemens sei dank: Big Brother vs Internet
- Anti-Atom: Nagra auf Infotour im Fricktal
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REITSCHULE
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Mi 24.06.09
19.00 Uhr - SousLePont - Tessin
Spezialitäten
20.30 Uhr - Tojo - Nachtstück.
Eine Spielfläche. von Fragment:09
22.00 Uhr - SousLePont - Offene
Bühne #114
Do 25.06.09
20.00 Uhr - Frauenraum - HINTERHOF-LOUNGE
goes KARAOKE VOL.4
20.30 Uhr - Tojo - Nachtstück.
Eine Spielfläche. von Fragment:09
21.00 Uhr - Rössli - FEROCIOUS41.
- Hip Hop / Trip Hop / Experimentelle Musik
Fr 26.06.09
21.00 Uhr - Frauenraum - TanzBar
DJ PICCOLINA. GESELLSCHAFTSTÄNZE & DISCO FÜR FRAU &
FRAU, MANN & MANN & FRIENDS. Mit Crashkurs ab 19.15 Uhr.
Sa 27.06.09
20.30 Uhr - Tojo - Nachtstück.
Eine Spielfläche. von Fragment:09
22.00 Uhr - SousLePont - Tight Finks
(Bern, 77' Punk) Al and the Black Cats (USA, Rock'n'Roll)
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock
Darkside: NOISIA (Vision Rec/nl), Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Recs), Silent Extent,
DJ Deefine - drum‘n‘bass
So 28.06.09
18.00 Uhr - Rössli - Pianobar
Infos: www.reitschule.ch
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BETTELVERBOT SEASON 2009
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bernerzeitung.ch
22.6.09
Die Bettlerbanden sind zurück
Von Jonathan Spirig.
Zwei Wochen lang waren in Bern keine Bettlerbanden aktiv. Seit Freitag
sind sie wieder da. Die Fremdenpolizei rät erneut, diesen Bettlern
kein
Geld zu geben.
"Die erste Gruppierung war am Freitag in den Aussenquartieren aktiv",
sagt Alexander Ott, Chef der städtischen Fremdenpolizei. Vor allem
Bümpliz und das Länggass-Quartier waren betroffen. Dies sei
zwar auch
schon vorgekommen, allerdings nicht so konzentriert.
Am Wochenende waren die Bettler dann auch in der Innenstadt wieder
anzutreffen, die Polizei habe bereits wieder eingegriffen.
Behinderungen sind Trumpf
Gemäss Ott handelt es sich um neue Gruppierungen, die fast
ausnahmslos
auf Bettler mit Behinderungen setzen. Die Banden hätten einen
neuen
Modus entwickelt und versuchen damit die Kontrollen der Polizei zu
umgehen.
Obwohl bereits viele Passanten die Bettler ignorieren, rät die
Fremdenpolizei weiterhin, diesen Bettlern kein Geld zu geben.
(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
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RABE-INFO 22.6.09
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Rabe-Info 22. Juni 2009
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-06-22-54233.mp3
- Integratoinspreis für die Wiederbelebung der Nachbarschaftshilfe
http://www.murifeld.ch/
- Kopf der woche: Mihaela Copot, Menschrechtsaktivistin in Moldawien
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ANTI-REP BIEL
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Aufruf des Kollektivs "Schatten über Biel" 21.6.09
ANTI-REP DEMO
SA, 04.07.09, 14Uhr
Bahnhof Biel
Solidarisiere dich mit den politisch Verfolgten in Biel und wehre dich
mit uns gegen die anhaltende Repressionswelle der Polizei!
Wir fordern den Stopp von unverhältnismässigen DNA-Proben,
keine
Fichierung durch den Staat und keine Kriminalisierung von
Linksautonomen.
- nach der RTS Demo für den Erhalt des Tripouze in Biel kam es zu
Vorladungen auf den Bullenposten (Folgen noch unklar)
- Räumungsaufforderung an der Quellgasse 5 in Biel (nur 30Minuten
Zeit), anschliessende erzwungene DNA-Abgaben
- Tripouze, Haus an der Freiburgstrasse auf Vorrat abgerissen
- Strassenkontrollen
!Hinter dieser Demo steht ein Bündnis aus linken und
libertären Organisationen!
Fight the Police!
ANTI-REP DEMO
SA, 04.07.09, 14Uhr
Bahnhof Biel
Kollektiv "Schatten über Biel"
http://www.site4free.tk/users/bnc
weitere Infos:
http://ch.indymedia.org/de/2009/06/69957.shtml
http://ch.indymedia.org/de/2009/06/69758.shtml
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=28535
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GEFANGENEN-TRANSPORTE
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NZZ 22.6.09
Gefängnis (4/5)
Reiseleiterin mit Handfesseln und Pfefferspray
Die Securitas-Angestellte Maria Hediger begleitet
Häftlingstransporte
Für interkantonale Gefangenentransporte ist in der Schweiz
das
Sicherheitsunternehmen Securitas zuständig. Dabei werden immer
auch
Frauen eingesetzt. Maria Hediger ist eine von ihnen.
fsi. "Madame, un peu de l'eau!", ein bisschen Wasser, fordert der
junge Nordafrikaner in Abteil 14. Und eine Zigarette hätte er auch
gerne. Das Wasser wird ihm Maria Hediger geben, aber erst, wenn der Zug
abgefahren ist. Und er wird, ebenso wie seine Mitreisenden in den
Abteilen 13 und 11, auch einen Schokoladenriegel, etwas Leberpastete
und Knäckebrot kriegen. Zigaretten allerdings gibt es keine. Denn
Hediger und ihr Kollege sollen zwar dafür sorgen, dass es den
Passagieren des SBB-Kurses 9020/21 an nichts Notwendigem mangelt, aber
jeder Wunsch wird ihnen dann doch nicht erfüllt. Bei dem Zug, der
nur
aus einer Lokomotive und einem umgebauten ehemaligen Bahnpostwagen
besteht, handelt es sich nämlich um einen Gefangenentransport.
13 258 Transporte im vergangenen Jahr
Wo früher Briefe in Fächer sortiert wurden, sind jetzt
18 vergitterte
Einzelzellen eingebaut. Die beiden blau uniformierten Zugbegleiter sind
Angestellte der Securitas, die seit 2001 im Auftrag der Justiz- und
Polizeidirektorenkonferenz und des Bundes die interkantonalen
Gefangenentransporte durchführt. Mit 18 Bussen fährt das
Sicherheitsunternehmen von Montag bis Freitag Dutzende von
Häftlingen
von Gefängnis zu Gefängnis, zu Gerichtsterminen, zum
Flughafen und zu
Befragungen. Und einmal täglich verkehrt der Spezialzug zwischen
den
zentralen Austauschstellen Zürich Nord und Bern West mit
Zwischenhalt
in der Nähe von Aarau. Im vergangenen Jahr transportierte die
Securitas
13 258 Häftlinge. Jeder der Busse mit 4 bis 5 Zellen legt an die
100
000 Kilometer jährlich zurück. Mit dem Zug sind in beiden
Fahrtrichtungen durchschnittlich je 10 Klienten pro Tag unterwegs.
Rund 100 Angestellte an verschiedenen Standorten im ganzen Land
arbeiten im Gefangenentransport. Sie sind alle für den
Ordnungsdienst
ausgebildet und werden auch regelmässig in diesen eingeteilt. Das
sei
wichtig, betont Richard Liver, Personalbetreuer bei der Einsatzleitung.
"Denn das macht den Kopf klar." Die Leute werden regelmässig in
Selbstverteidigung trainiert. Sie müssen eine charakterliche
Eignungsprüfung sowie jährliche sportliche Leistungstests
bestehen, und
zu ihrer Zusatzausbildung gehört überdies die
Fahrprüfung für den
beruflichen Personentransport. Weil oft auch Frauen unter den Klienten
sind, bestehen die Teams stets aus einem Mann und einer Frau.
Von der Backstube zur Securitas
Die grossgewachsene, sportliche Zentralschweizerin Maria Hediger
ist
eine dieser Frauen. Sie ist seit rund vier Jahren beim grössten
Schweizer Sicherheitsunternehmen angestellt. Zuvor hatte sie mehrere
Jahre in ihrem erlernten Beruf als Bäcker/Konditorin und
Confiseurin
gearbeitet. "Doch mein Wunsch war es immer, irgendetwas im
Sicherheitsbereich zu machen", berichtet sie während einer Fahrt
im
Gefangenenzug. Angst vor ihren Passagieren hat sie keine. Zum einen
seien die Sicherheitsvorkehrungen sehr gut, und man sei nie alleine mit
einem nicht gefesselten Häftling. Zum anderen werde sie
regelmässig in
Selbstverteidigung unterrichtet. Und überdies habe sie jahrelang
Karate
gemacht und den schwarzen Gurt erworben.
Ihre Arbeit empfindet die 30-jährige Wachfrau nicht als
belastend;
dazu trage wohl auch der Umstand bei, dass sie nicht wisse, was die
jeweiligen Passagiere auf dem Kerbholz hätten. Sie behandle die
Gefangenen so, wie sie selber auch gerne behandelt werden möchte,
erklärt sie. "Grundsätzlich verkehrt man mit den Leuten per
Sie",
ergänzt Richard Liver, der bei unserer Fahrt dabei ist. "Das
schafft
eine gewisse Distanz und verhilft auch zu mehr Respekt." Zwar gebe es
immer wieder renitente Häftlinge, berichtet Hediger. Doch die
Problemfälle hielten sich in Grenzen. Auch sexuelle
Belästigungen kämen
hin und wieder vor. Die seien natürlich unangenehm, blieben aber
meist
verbal. "Und wenn mich einer betatschen will, hört er schnell
wieder
auf."
Dann ruft wieder einer nach den Betreuern. Die beiden Reiseleiter
mit
Pfefferspray und Handschellen am Gurt gehen nach hinten zu den Zellen.
Es wird nicht das letzte Mal sein auf dieser Fahrt. Der Kurs 9021
geniesst keine Priorität und muss immer wieder anhalten und andere
Züge
passieren lassen. Über zweieinhalb Stunden dauert die Reise von
Bern
nach Zürich. Wenigstens haben die Passagiere keine Zeitnot.
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BIG BROTHERS VS HOOLIGAN-GRIPPE
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Basler Zeitung 22.6.09
Online gegen Gewalt im Sport
Internet-Fahndung nach gewalttätigen "Fans" ist Thema eines Runden
Tisches
Fabian Vetsch
Nach Ausschreitungen bei Fussballspielen stellte die Polizei Bilder
mutmasslicher Gewalttäter ins Internet - und hatte Erfolg. Aus
Sicht
der Datenschützer aber ist die Massnahme umstritten.
In den letzten Wochen griffen verschiedene kantonale Polizeikorps zum
Mittel einer öffentlichen Ausschreibung von mutmasslichen
Beteiligten
an Gewaltdelikten im Internet. In Luzern und Bern boten Randale am
Rande von Fussballspielen den Anlass für das ungewöhnliche
Vorgehen,
das mittlerweile nach Schlägereien, die keinen Bezug zu
Sportanlässen
hatten, auch in Basel und im thurgauischen Kreuzlingen angewendet wurde.
Die "Möglichkeiten und Grenzen der Deanonymisierung" von
Gewalttätern
zur Eindämmung der Gewalt an Fussball- und Eishockeyspielen sind
morgen
auch Thema beim "Runden Tisch gegen Gewalt im Sport", den Sportminister
Ueli Maurer in Bern einberuft (siehe Text rechts). Maurer hatte bereits
im Mai angekündigt, Bilder von Hooligans ins Internet zu stellen,
um
der Gewalttäter habhaft zu werden.
Rechtens
Aus Sicht der Polizei sind die Resultate solcher öffentlicher
Ausschreibungen durchaus ermutigend: In Luzern gaben sieben der acht
gesuchten Personen dem öffentlichen Druck nach und meldeten sich
bei
der Polizei. In Bern konnten durch die Internet-Fahndung bisher drei
mutmassliche Gewalttäter eruiert werden.
Urs Wigger, Mediensprecher der Kantons- und Stadtpolizei Luzern,
verteidigt das Vorgehen. Im Kanton Luzern sei die öffentliche
Fahndung
gesetzlich erlaubt. Er sieht auch keinen qualitativen Unterschied zu
anderen öffentlichen Signalementen: "Wenn Bilder verfügbar
sind, werden
diese auch bei der Suche nach Verdächtigen im Zusammenhang mit
anderen
Delikten benutzt." Die Bilder würden unmittelbar nach einer
erfolgreichen Identifizierung auch wieder vom Netz genommen.
"Zurschaustellung"
In den meisten Kantonen existieren gesetzliche Bestimmungen, die es den
Untersuchungsbehörden erlauben, Bilder zu Fahndungszwecken ins
Internet
zu stellen, so auch in Basel-Stadt. Dies bestätigt der
Präsident des
Strafgerichts, Jeremy Stephenson, auf Anfrage. Stephenson hält die
"Deanonymisierung" von mutmasslichen Chaoten für ein probates
Mittel,
um der Gewaltproblematik rund um die Fussballstadien Herr zu werden.
Ganz so eindeutig stellt sich die Rechtslage allerdings nicht dar.
Kritik an der Veröffentlichung von persönlichem Bildmaterial
kommt in
erster Linie vonseiten des Datenschutzes. "Eine Anprangerung im Sinne
einer öffentlichen Zurschaustellung eines Täters als
Abschreckung ist
in jedem Fall unzulässig", sagt etwa Beat Rudin, der oberste
Datenschützer des Kantons Basel-Stadt.
Deshalb stellt die Internet-Veröffentlichung von Bildern eine Art
Ultima Ratio unter den Fahndungsmitteln dar und darf nicht
unverhältnismässig angewendet werden. Es müssen ein
hinreichender
Verdacht und eine genügende Schwere des vorgeworfenen Delikts
vorliegen. Ebenso müssen zuvor bereits alle verfügbaren,
milderen
Fahndungsmittel probiert worden sein. Auch Strafrichter Stephenson
räumt ein, dass die Öffentlichkeitsfahndung juristisch nicht
unumstritten ist: "Grundsätzlich unterliegen Strafverfahren dem
Nichtöffentlichkeitsprinzip. Der Angeklagte gilt bis zu seiner
Verurteilung als unschuldig und hat deshalb auch Anrecht auf
Persönlichkeitsschutz."
Entscheidend ist daher auch das Medium, in dem die Bilder
veröffentlicht werden sollen. Daten in elektronischen Medien sind
praktisch unbegrenzt reproduzierbar, eine vollständige
Löschung ist
nicht gewährleistet. In diesem Fall müssen ein besonders
dringender
Verdacht und eine besondere Schwere des Delikts vorliegen, um eine
Veröffentlichung zu rechtfertigen, sagt Datenschützer Rudin.
Letztlich
ist es also eine Frage der Rechtsgüterabwägung, ob die
Veröffentlichung
von Bildern zugelassen wird oder nicht.
--
Stichwort
Runder Tisch
Bern. Am Dienstag wird in Bern die Projektgruppe "Sicherheit im Sport"
an einem Runden Tisch neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von
Gewalt im
Sport diskutieren. Teilnehmen werden Vertreter von Bund, Kantonen und
nationalen Sportverbänden, zudem Exponenten der Fussball- und
Eishockeyverbände. Im Fokus stehen vier Themen:
> Auswirkungen des Alkohols,
> verbesserte Zusammenarbeit,
> Kontakt und Zusammenarbeit mit den Fans,
> Möglichkeiten und Grenzen der Deanonymisierung
gewalttätiger Personen.
fv
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BIG BROTHER VIDEO
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Zürichsee-Zeitung 22.6.09
Videoüberwachung SBB-Bahnhöfe im Bezirk vorläufig ohne
Überwachungskameras
SBB planen keine Kameras
Die SBB haben angekündigt, zahlreiche Bahnhöfe mit
Überwachungskameras
auszustatten, um Vandalenakten vorzubeugen. Die Bahnhöfe im Bezirk
gehen jedoch leer aus, wie Recherchen der "Zürichsee-Zeitung"
ergeben.
Laut SBB-Sprecher Daniele Palecchi dränge sich eine entsprechende
Massnahme derzeit in keinem der Bahnhöfe auf.
Anders sieht es im Sihltal aus, das von der
Sihltal-Zürich-Üetliberg-Bahn (SZU) bedient wird. Nebst den
Tiefbahnhö-
fen Zürich Selnau und Zürich Hauptbahnhof fasst die SZU die
Überwachung
weiterer Haltestellen ins Auge. (zsz) Seite 3
--
Sihltal
Videoüberwachung SBB warten trotz Vorfällen im Bezirk noch
ab, SZU will Gesuche stellen
Bald Kameras an SZU-Haltestellen?
Die SBB wollen zahlreiche Bahnhöfe mit Überwachungskameras
ausrüsten,
um Vandalenakten vorzubeugen. Der Bezirk Horgen geht leer aus. Die SZU
dagegen will reagieren und Gesuche stellen.
Philipp Kleiser
Sachbeschädigungen, Schmierereien, gewalttätige
Übergriffe an Bahnhöfen
und in Zügen, Kiosküberfälle - die Sicherheit im
öffentlichen Verkehr
ist ein Thema, welches den Bahn- und Busbenutzern unter den Nägeln
brennt. So wurde in Wädenswil dem Stadtrat vor wenigen Wochen ein
Postulat übergeben, in welchem er eingeladen wird, zu prüfen,
welche
Schritte und Massnahmen - in Zusammenhang mit den SBB - nötig
sind, um
die Sicherheit für Spätheimkehrende auf dem Bahnhofareal zu
gewährleisten. Auch in anderen Bezirksgemeinden wächst
gemäss
Leserinnen und Lesern die Angst vor Randalierern auf den
Bahnhöfen,
aber auch in den Zügen und Bussen selbst.
Aufrüsten - nur nicht im Bezirk
Jetzt wollen die SBB aufrüsten und sehen in nächster Zeit die
Ausrüstung zahlreicher Bahnhöfe und Haltestellen mit
Videokameras vor,
welche vorwiegend der Überwachung von Verkaufsräumen und
Billettautomaten dienen sollen.
Nur: Der Bezirk Horgen geht dabei laut SBB-Mediensprecher Daniele
Pallecchi leer aus: "Die Ausrüstung von Bahnhöfen im Bezirk
Horgen mit
Kameras ist vorläufig kein Thema." Erst wenn innerhalb einiger
Monate
mehrmals Sachbeschädigungen am gleichen Ort vorliegen würden
- zum
Beispiel an Billettautomaten - würden sich die SBB überlegen,
Kameras
als Präventivmassnahme zu installieren.
Damit bleiben auf dem Streckennetz der SBB die Echtzeit-Kameras auf den
kurvigen Perrons im Wädenswiler Bahnhof die einzigen im Bezirk.
Sie
dienen allerdings ausschliesslich dem Zug- personal zur Abwicklung des
Bahnbetriebs und der Abfertigung der Züge - Kontrolle des Ein- und
Aussteigens. Eine Datenaufzeichnung ist nicht möglich.
Bald oberirdische Überwachung
Auf dem Streckennetz der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) sind
die
unterirdischen Bahnhöfe Zürich Selnau und Zürich
Hauptbahnhof mit
Überwachungskameras ausgerüstet. "Diese Installationen
beziehen sich
auf die vom Verkehrsrat des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV)
verabschiedete Strategie zur Videoüberwachung im öffentlichen
Verkehr",
erklärt SZU-Mediensprecher Armin Hehli. Demnach sind unterirdische
Haltestellen mit Videoüberwachung auszurüsten. Oberirdische
Haltestellen hingegen werden nur dann überwacht, wenn ein
erhöhtes
Risiko für Vandalismus oder andere Formen von Kriminalität
besteht. "Es
gibt immer wieder Vorfälle, und die SZU wird noch im Laufe dieses
Jahres ein Gesuch um Ausrüstung weiterer Haltestellen einreichen",
erklärt Armin Hehli.
Auf Aufnahmen zurückgegriffen
Was das Rollmaterial betrifft, fahren ZVV und SBB eine klare Linie. Die
gesamte Doppelstöcker-Flotte der ersten Generation der S-Bahn
Zürich
wird bis voraussichtlich Anfang 2011 mit Videokameras aufgerüstet,
die
neuen Doppelstöcker verfügen bereits über die
modernisierte
Ausstattung. Auch ein Drittel der Eisenbahnwagen der SZU soll mit
Überwachungskameras ausgerüstet sein.
Erfolge haben sich dabei eingestellt, das zeigt das Beispiel der SZU.
Die neuen Doppelstockkompositionen sind videoüberwacht, wie Armin
Hehli
erklärt: "Wir haben Vorfälle gehabt und im Zusammenhang mit
polizeilichen Ermittlungen auf diese Aufnahmen zurückgreifen
können."
Doch Kameras sollen nicht nur zur Überführung von Tätern
dienen.
Vielmehr sollen potenzielle Vandalen und Gewalttäter mit der
Videoüberwachung abgeschreckt werden. Auch in Bussen, die im
Normalfall
im Nachtnetz fahren, gibt es Überwachungssysteme. Die
Datenaufzeichnung
betrage in beiden Fällen "maximal 72 Stunden", erklärt Hehli.
Damit
wird der Datenschutz gewährleistet.
Sie SZU wird noch dieses Jahr ein Gesuch stellen, um gewisse
Haltestellen auf ihrem Streckennetz mit Überwachungskameras
auszurüsten. Ob auch am Bahnhof Langnau (Bild) eine angebracht
werden
soll, ist noch offen. (Archiv)
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ANTI-NAZI-DEMO SEMPACH
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NLZ 22.6.09
Schlachtfeier von Sempach
Verhandlungen in letzter Minute
sh. Eine Woche vor der Schlachtjahrzeit in Sempach vom nächsten
Samstag
versucht die Luzerner Regierung als Organisatorin mit den
Rechtsextremen zu verhandeln. Dies berichtete der "SonntagsBlick" in
der gestrigen Ausgabe. Ziel eines Treffens soll sein, dass die
Rechtsextremen ihre Kranzniederlegung beim Denkmal des "Kriegshelden"
Winkelried lange nach der offiziellen Feier und unter Ausschluss der
Öffentlichkeit durchführen. Was unter der Formulierung "lange
nach der
offiziellen Feier" zu verstehen ist, war gestern nicht in Erfahrung zu
bringen. Von der Luzerner Regierung war niemand für eine
Stellungnahme
erreichbar.
Stadtpräsident befürwortet Idee
Franz Schwegler, Stadtpräsident von Sempach, weiss nichts von den
Bemühungen des Luzerner Regierungsrates. Er würde es in jedem
Fall
begrüssen, wenn die Regierung die Rechtsextremen dazu bewegen
könnte,
ihren Kranz lange nach dem offiziellen Festakt beim Denkmal zu
platzieren. "Dies würde zu einer Entschärfung der Situation
führen",
ist er sich sicher. In den vergangenen Jahren haben die Rechtsextremen
den Kranz stets unmittelbar nach dem Festakt beim Denkmal niedergelegt.
Dies kritisieren die Jungsozialisten. Schwegler kann sich erinnern,
dass die Kranzniederlegung vor Jahren einige Tage vor der eigentlichen
Feier stattgefunden hat. Damit sei die Feier nicht politisch
vereinnahmt worden.
Stadtrat hatte Demo bewilligt
Seit Wochen sorgt die diesjährige Schlachtfeier für
Zündstoff. Die
Jungsozialisten beantragten im Vorfeld, "gegen die Präsenz von
Neonazis" an der Schlachtfeier demonstrieren zu dürfen. Der
Stadtrat
hat die Demonstration bewilligt allerdings ist sie örtlich und
zeitlich
begrenzt. Trotzdem wird befürchtet, dass es zur Eskalation
zwischen
Rechtsextremen und Linken kommen könnte. Schwegler bestätigt,
dass dies
in breiten Kreisen der Bevölkerung zu Diskussionen geführt
hat.
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PNOS BASEL
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Tagesanzeiger 22.6.09
Pnos Basel nennt Frank-Tagebuch "Lügengebilde"
Rechtsextreme behaupten, das weltbekannte Buch des jungen Nazi-Opfers
sei zur "Holocaust-Indoktrination" verfasst worden. So verbreiten sie
eine alte Mär.
Von Thomas Knellwolf, Basel
Am 12. Juni wäre Anne Frank 8o Jahre alt geworden. Wäre sie
wohl, wenn
nicht die Nationalsozialisten in Europa gewütet hätten. Vor
65 Jahren
kam das jüdische Mädchen aus Frankfurt am Main im
Konzentrationslager
Bergen-Belsen um. Geschwächt, ausgehungert und keine 17 Jahre alt,
starb Anne Frank an Typhus.
Doch Anne lebt in der Erinnerung weiter. Ihr Tagebuch bewegt bis heute
Millionen Menschen rund um den Globus. Die Aufzeichnungen, die nach
ihrer Deportation im engen Amsterdamer Versteck der Familie
zurückblieben, wurden in 55 Sprachen übersetzt. Von
Birsfelden aus
kümmerte Annes Vater Otto (1889-1980), der als einziger der
Familie die
Judenvernichtung der Nationalsozialisten überlebt hatte,
zeitlebens um
das literarische Vermächtnis seiner Tochter. In der Gemeinde neben
Basel wurde Anfang Monat ein Anne-Frank-Platz eingeweiht.
Alliierte sind schuld
Das passt der Basler Sektion der Partei national orientierter Schweizer
(Pnos) ganz und gar nicht. Auf ihrer Homepage schreibt die Pnos, es
würden erneut "Lügen um Anne Frank" verbreitet. Die
Rechtsextremen
behaupten, der Tod des Mädchens sei "insbesondere auf die
Bombardierung
ziviler Ziele durch die alliierten ‹Befreier›
zurückzuführen". "Genau
wie andere Lügen über Deutschland in der Zeit von 1933-1945",
folgert
die Pnos, "ist auch das Tagebuch der Anne Frank eine geschichtliche
Lüge!" Es diene der "Holocaust-Indoktrination junger unbedarfter
Kinder".
Die Splitterpartei kolportiert damit selber eine
Geschichtsfälschung,
die sie wortwörtlich aus der Holocaustleugner-Schrift "Die
verbotene
Wahrheit" übernahm: Ein Gutachten des deutschen Bundeskriminalamts
BKA
und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hätten im Jahr 198o die
Echtheit von Stellen des Tagesbuchs angezweifelt. Tatsächlich
finden
sich im Originaltext an einzelnen Stellen Eintragungen mit
Kugelschreiber. Der Kugelschreiber wurde aber erst sechs Jahre nach
Annes Tod erfunden.
Wie andere Holocaust-Leugner und -Relativierer verschweigt auch die
Pnos Dreierlei: Dass die holländische Erstfassung des
späteren
Bestsellers bereits 1947 publiziert wurde - ohne die
Kugelschreibereinträge. Dass die Kugelschreiber-Stellen vermutlich
von
einer deutschen Grafologin stammen, die das Tagebuch analysierte. Und
dass sowohl das BKA als auch der "Spiegel" - und alle seriöse
Geschichtswissenschaftler, die sich mit der Sache auseinandersetzten,
wiederholt erklärten, die Authentizität des Buches, das zu
den
bestuntersuchten historischen Quellen gehört, sei nicht in Frage
gestellt.
Annes Cousin: "Dummheit stirbt nie"
"Rechtsextreme versuchen immer wie-der", erklärt Anne Franks
Cousin
Buddy Elias, "Zweifel an der Echtheit zu streuen, weil das Tagebuch
eines der eindrücklichsten Dokumente der Judenverfolgung durch die
Nationalsozialisten ist." Der Schauspieler, der sich von Basel aus um
das Erbe seiner Cousine kümmert, qualifiziert die Äusserungen
der Pnos
folgendermassen ab: "Dummheit stirbt nie aus. Doch Aufklärung
hilft,
sie einzudämmen."
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HOMOPHOBIE
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20min.ch 21.6.09
St. Gallen
Mit Kreide-Leichen gegen Homophobie
Homosexuelle Jugendliche sind laut Studien vier- bis sechsmal
stärker suizidgefährdet als ihre heterosexuellen
Altersgenossen.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, hat die LesBiSchwule
Jugendgruppe Expect am Samstag in der St. Galler Innenstadt mit Kreide
rund zwanzig "Leichen" auf den Boden gemalt. Zudem wurden sie jeweils
mit einem Spruch wie "Gegen Homosexualität ist kein Kraut
gewachsen"
versehen. "Wir wollen zum Denken anregen und aufzeigen, wie schlecht
die Situa tion von jugendlichen Homosexuellen ist", so Michael
Müller
von Expect. Denn vor allem Teenager seien mit massiven Vorurteilen
konfrontiert. So stand neben den Kreidemännchen ein Hinweis auf
die
Homepage www.packs.ch.
Dort bietet
Expect homosexuellen Jugendlichen
Hilfe und Beratung.
sas
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HOMO DIVERSUS PRO
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Radio Rabe Info 22.6.09
Kopf der Woche: Mihaela Copot, LGBT Aktivistin in Moldawien
http://www.freie-radios.net/mp3/20090622-kopfderwoc-28649.mp3
Jeden Montag gibt es im RaBe Info den Kopf der Woche:
Ein längeres Gespräch mit einer interessanten
Persönlichkeit.
Das ist heute die Moldawierin Mihaela (sprich Michaela) Copot. Sie ist
Geschäftsführerin des Vereins "Homo Diversus Pro", der sich
für
Gleichstellung und Integration Einsetzt.
Moldawien grenzt an Rumänien und die Ukraine. Seit 11 Jahren
besteht
ein Partnerschafts- und Kooperationsabkommen mit der EU. Moldawien ist
jedoch kurzfristig kein Beitrittskadidat für die Europäische
Union.
Mihaela Copot hat Anfang Juni Zürich Besucht und war Gast an der
Gaypride. Sie hat dort zum Thema Menschenrechte in Moldawien referiert.
Es ging dabei speziell um die Rechte der LGBT Bewegung, der Lesben
Schwulen Bisexuellen und Transgender Menschen.
Denn diese werden dort, wie andere gesellschaftliche Gruppen
marginalisiert.
Und eine öffentliche Kundgebung der LGBT Bewegung wie die
Gaypride, das
kann in Moldawien nicht stattfinden wie sie im Gespräch mit
Cheyenne
Mackay erklärt…
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http://queeramnesty.ch/berichte/50-aktivitaeten/330-europride-2009-speaker-mihaela-copot-from-moldova-moldau
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STOP MURDER MUSIC
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Indymedia 21.6.09
Zum Buju Banton-Konzert im Volkshaus Zürich (Fr 26.6.09) ::
AutorIn : Stop Murder Music Bern: http://www.stopmurdermusic.ch
Im folgenden unsere ausführliche Kritik am Konzert des
jamaikanischen
Dancehall-Reggae-Musikers BUJU BANTON, das am Freitag 26.6.09 im
Zürcher Volkshaus stattfindet. Die gleichen Unterlagen zum "Fall
Buju
Banton" haben wir bereits Ende Mai auf Anfrage der
Geschäftsleitung des
Volkshauses zur Verfügung gestellt.
Der Fall Buju Banton
(Ausführliche Hintergrundinfos dazu auch hier: http://www.stopmurdermusic.ch/reitschule/stopmurdermusic/Texte/DerFallBujuBanton.pdf)
Buju Banton hat bezüglich Homohass-Songs im Dancehall-Reggae eine
lange
Geschichte und eine unrühmliche Leader- und Vorbild-Rolle.
Zwischen
1992 und 2007 spielte er unzählige Male vor begeistertem Publikum
seinen ultimativen Homohass-Hit "Boom Bye Bye", in der er die
Erschiessung von Schwulen propagierte.
Zwar hat er 2007 unter finanziellem Druck den
Homohass-Song-Verzichtserklärung-Vertrag "Reggae Compassionate
Act" RCA
unterschrieben, doch hat er diesen schon kurz darauf mehrmals
gebrochen. Dies führte zur Aufforderung durch die
VertragspartnerInnen,
der internationalen Stop Murder Music Coalition, dass er und andere
unterzeichnende vertragsverletzende MusikerInnen den RCA erneut und
unter neuen Bedingungen unterschreiben - dies hat er bis heute nicht
getan.
Positiv zu werten ist die Tatsache, dass seit Okt 2007 kein Fall mehr
bekannt wurde, der darauf schliessen lässt, dass er Homohass-Songs
gespielt hätte. Sein Aufruf an Dancehall-Reggae-MusikerInnen zum
Überdenken von Song-Inhalten im Jahre 2008 scheint ernst gemeint
gewesen zu sein, doch leider sind ein Jahr danach keine Spuren mehr von
diesem Aufruf vorhanden.
Wenn Buju Banton es wirklich ernst meint, sollte es für ihn kein
Problem sein, den RCA erneut zu unterschreiben - verbunden mit einer
von den RCA-VertragspartnerInnen geforderten Medienkonferenz in
Jamaica, um die Ernsthaftigkeit seiner Unterschrift zu unterstreichen.
Als "Langzeit-Täter" mit Pionier- und Vorbild-Funktion hat er viel
politischen, sozialen und kulturellen Schaden angerichtet - es ist
deshalb höchste Zeit, dass er dafür ernsthaft die
Verantwortung
übernimmt und politische, soziale und kulturelle Wiedergutmachung
leistet - die betroffenen Opfer und Hassobjekte sowie deren
Angehörigen
und FreundInnen haben dies mehr als verdient.
Es stellt sich deshalb die Frage, ob man ihm - wie kommenden Freitag in
Zürich - schon eine Plattform bieten oder nicht zuerst seine
weitere
Entwicklung abwarten sollte.
Angesichts der weltweit zunehmenden homophoben Gewaltbereitschaft und
der brutalen Überfällen durch religiöse und politische
FundamentalistInnen auf der ganzen Welt - siehe auch das Beispiel
Osteuropa ( http://www.sf.tv/videoplayer/embed/b1b33f24-484a-4938-9511-5af1d32c36a7&live=false)
- wäre es wohl angebracht, ein Zeichen zu setzen. Auch als
VeranstalterIn, KonsumentIn und/oder Konzertlokal-BetreiberIn.
--
DER FALL BUJU BANTON
STOP MURDER MUSIC BERN, MAI 2009
BUJU BANTON UND "BOOM BYE BYE"
Quantitativ erscheint Buju Banton mit 2 Homohass-Songs eher als
"unbedeutend" - zuoberst an der Homohass- Song-TopTen-Liste stehen
ungeschlagen Bounty Killer und Capleton mit je 22 Homohass-Songs.
Qualitativ war und ist aber seine Rolle als Wegbereiter von
Homohass-Songs wohl als einmalig anzuschauen. Seit 1992 ist in seinem
Repertoire der Homohass-Song "Boom Bye Bye" zu finden. Buju Banton
setzte damit den Grundstein für eine Welle weiterer
Dancehall-Reggae-"Battyman-Tunes" (Homohass-Songs) in den 1990ern (Zu
den damaligen Auseinandersetzungen siehe auch http://www.soulrebels.org/dancehall/d_history_1976.htm).
Ausser "Boom Bye Bye" und dem relativ unbekannten "Gay Waan Rights" aus
dem Jahre 1998 - sind uns keine weiteren (publizierten) Homohass-Songs
von Buju Banton bekannt - allenfalls gibt es noch "Spezialsongs"
für
DJs (Dubplates, Specials), aber über dies liegen keine
Informationen
vor.
Text "Boom Bye Bye"
Auszug aus dem jamaikanischen Patois übersetzt:
http://seekingasylum.bravehost.com/origins/jamaica/lyrics.html
Whenever Buju Banton comes
Faggots get up and run
Boom bai bai in a faggot's head
Rude boys don't promote nasty men, they have to die
Send for the automatic and the Uzi instead
Shoot them, don't come if we shot them
If a guy comes near me then his skin must peel*
Burn him up badly, like an old tire wheel.
*from acid thrown on him
Originaltext:
http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_boom1.htm
Obwohl die Erstpublizierung von "Boom Bye Bye" nun 17 Jahre her ist,
spielte Buju Banton seine (von der Bedeutung und Bekanntheit her wohl
mit Polo Hofers Alperosä u.ä. vergleichbaren) "Hymne" - u.a.
auch auf
Publikumswunsch - bis mindestens 2007. Der letzte dokumentierte Fall
stammt aus den USA. Buju Banton kam aber damals nicht zum Singen, da
ihm die Verantwortlichen das Mikrofon nach dem Einspielen der "Boom Bye
Bye"-Melodie abstellten.
STOP MURDER MUSIC UND DER "REGGAE COMPASSIONATE ACT" (RCA)
(historische Hintergründe 2004-heute: http://www.soulrebels.org/dancehall/d_history.htm)
Um der musikalischen Hetze gegen Schwule und Lesben seitens der
militant-homophoben Subkultur innerhalb des jamaicanischen
Dancehall-Reggae etwas entgegenzusetzen - unter anderem angesichts der
z.T. tödlichen Realität in Jamaica - startete am 26.7.2004
die
britische Schwulen- und Lesbenorganisation OutRage! zusammen mit 150
Gruppen in Europa und den USA die internationale "Stop Murder
Music-Kampagne". Die weltweiten Boykotte, Proteste von homosexuellen
und anderen Gruppen sowie Konzertabsagen und
Plattenverkaufseinbrüche
führten zu Umsatzeinbussen von über 7 Mio $ und zwang die
(Dancehall-)Reggae- Industrie dazu, mit Stop Murder Music zu
verhandeln. Im Februar 2005 verpflichteten sich die grössten
(Dancehall-)Reggae-Labels (VP-Records, Greensleeves Records und JetStar
Records) und verschiedene Promotoren (Jammins, Apollo Entertainement)
dazu, in Zukunft keine Tonträger mit Homohass-Songs auf den Markt
zu
bringen und dass die MusikerInnen der Labels z.B. während
Konzerten
ebenfalls darauf verzichten. Vertragspartner seitens "Stop Murder
Music" waren Peter Tatchell (OutRage!), und Dennis Carney (Black Gay
Men's Advisory Group).
Zwar hielten sich die Labels (mit einer Ausnahme) an den Vertrag, doch
viele Label-MusikerInnen performten weiterhin Homohass-Songs. Gegen
diese führte die SMM-Kampagne die finanziell schmerzhaften
Boykott-
Aufrufe weiter.
Zu Beginn des Jahres 2007 entstand auf Initiative eines Vertreters der
Reggae-Musikindustrie in Zusammenarbeit mit der SMM-Kampagne ein neues
Papier: Die Homohass-Song-Verzichterklärung "Reggae Compassionate
Act"
(RCA), die sich an die von Konzertabsagen, Einreisesperren und
Umsatzeinbussen gebeutelten MusikerInnen mit Homohass-Songs direkt
richtete - unter ihnen auch Buju Banton.
- Inhalt: http://www.soulrebels.org/dancehall/w_compassionate_001.htm
- Entstehungsgeschichte: http://www.soulrebels.org/dancehall/d_history_2007.htm
- 11.5.07 unten
Ein paar der wichtigsten Musiker unterschrieben den RCA: Auf
Erstunterzeichner Beenie Man (23.3.07, 19 Homohass-Songs) folgten
Sizzla (15.4.07, 13 Homohass-Songs), Capleton (10.5.07, 22
Homohass-Songs), Buju Banton (23.7.07, 2 Homohass-Songs).
Vertragspartner Peter Tatchell von OutRage! reagierte begeistert und
rief die Beteiligten der SMM-Kampagne dazu auf, den unterzeichnenden
Musikern eine Boykott-Pause zu gönnen.
DAS VERHALTEN DER UNTERZEICHNER
Die ersten Erfahrungen mit den Unterzeichnern des Reggae Compassionate
Act zeigten leider schnell, dass diese es mit der Einhaltung des RCA
nicht sehr genau nahmen und/oder z.B. die RCA-Unterschrift in Jamaica
gar leugneten.
- 13.6.07 - Sizzla singt "Nah Apologize" in Berlin. Mehrere Berichte
aus anderen Städten berichten von ähnlichen Geschehnissen.
- 16.6.07 - Beenie Man streitet in einem Interview seine
RCA-Unterschrift ab
- 20.7.07 - Beenie Man streitet zwar nachwievor RCA-Unterschrift ab,
aber spricht sich gegen homophobe Gewalt aus ("We don't need it").
- 25.8.07 - Nach dem Einspielen des Sounds von "Boom Bye Bye" wird Buju
Banton am New Yorker CariFest das Mikrofon abgestellt. http://www.youtube.com/watch?v=UoNMNmvcVpA
- 27.10.07 - Buju Banton singt Teile von "Boom Bye Bye" am Guyana Music
Festival:
( http://www.soulrebels.org/dancehall/d_history_2007.htm
- 27.10.07)
Buju Banton was the headliner of the much anticipated first Annual
Guyana Music Festival. The promoter of the event, GT Entertainment
group, have committed to ensuring that Guyana Music Festival is not
discriminatory to any Guyanese citizen. In a public statement, SASOD, a
guyanese LGBT, question the choice of the promoters to include Banton
as an headliner and requested that Banton publicly condem violence made
to gays and lesbians before behing allowed to perform at the festival.
Three months after signing the Reggae Compassionate Act, Buju Banton
showed that he had no intention to put his homophobic past behind him.
The Guyanese newspaper Stabroek writes: 'But the night certainly
belonged to the dreadlocked, still very much homophobic Jamaican
dancehall star, who had no apologies for his discriminatory lyrics
lashing the gay community. "Buju nah like no batty boy and dem batty
boy attack Buju", the singer said to an adulating audience who seemed
to have been waiting for that exact moment. And perhaps feeling the
vibes of the embracing crowd and the urge to sing his controversial
song, 'Boom Bye Bye', the singer belted out a few of the lyrics nearing
the close of his performance. But Buju was not the only performer to
have walked that line. When Peter Tatchell was interviewed by UK
Newspaper The Voice, "We offered Buju Banton a deal. We agreed to call
off our campaign if he agreed to stop performing songs advocating
killing gay people. Buju has now broken this agreement so we will be
consulting with our human rights allies in Jamaica and throughout the
Caribbean. I suspect they will want to resume the campaign. Most black
and gay and human rights groups will now insist there is a world wide
boycott of him."
- Artikel: Stabroek: http://www.soulrebels.org/dancehall/v_article_020.htm
- 25.12.07 - Am Magnum GT Taylor Christmas Extravaganza (Black River,
Jamaica) fällt Capleoton (im Duett mit Sizzla) mit musikalischen
Homohass-Ausbrüchen negativ auf
- 25.5.08 - Beenie Man spielt Homohass-Song in Miami am The Best of the
Best Concert.
DIE REAKTION DER VETRAGSPARTNERiNNEN
Nach den negativen Erfahrungen im Sommer/Herbst 2007 einigten sich die
SMM-InitiantInnen im November 2007 auf eine neue Vorgehensweise.
MusikerInnen sollten nur noch als RCA-Partner akzeptiert werden, wenn
sie folgende Bedingungen erfüllten und nicht einfach vor jeder
Europa-Tournee "behind closed doors" den RCA als "Legitimierung" ihrer
Auftritte unterschrieben:
A) The act needs to be signed with witnesses for the signature to be
considered valid. The act cannot be downloaded from the internet. It
has to be obtain by contracting the coalition (OutRage!), BMAG or
J-FLAG);
B) A press conference will be organised in Jamaica where the artist
will publicly announce his signature and
C) At the same press conference, the artist will need to condem the
violence made to gays, lesbians, bi-sexuals and transgenders.
After that, the Stop Murder Music campaign targeting that specific
artist will resume against him,
as long as he honour his signature by respecting the text of the Reggae
Compassionate Act.
(siehe auch http://www.soulrebels.org/dancehall/x_compassionate_update.gif)
Diese Haltung vertritt die internationale Stop Murder Music Coalition
bis heute. Mit der Aufforderung zur Neuunterzeichnung des RCA unter den
neuen Bedingungen, richtet sie sich auch an die vier
vertragsbrüchigen
Erstunterzeichner. Keine der vier Musikerinnen hat dies bisher getan.
EIGENE ANSÄTZE VON BUJU BANTON
Am 13.5.2008 publiziert Buju Banton in seinem eigenen Label-Magazin
(Gargamel Gleaner Vol. 1 Issue 3) einen Aufruf an
Dancehall-Reggae-KünstlerInnen, die Inhalte ihrer Songs zu
überdenken.
Zwar unterstützten eine Handvoll MusikerInnen den Aufruf, doch
dieser
ist mittlerweilen im Internet kaum noch zu finden und auf Buju Bantons
Internetseiten gibt es keine Verweise darauf. http://www.ttgapers.com/News/2008/5/14/buju-banton-pleads-with-artistes-to-clean-up-lyrics
14.5.09 (unten)
(...)
There are so much things to discuss and share with you but where to
begin? I am of the belief that there is a certain force at work in
this, our beloved island of Jamaica: a force working to further
undermine us as a people who should know by now where we are coming
from, and where we are going. Where is unity? Where is trust? Where is
loyalty? Where is conscience? How long will brothers be placed in the
uncomfortable position of being the buffer between the rich and poor in
this country, all in the name of security? The scale is not a balanced
one when it comes to dealing with those they say have not, as opposed
to those who have. In Jamaica today we have a terrible problem with the
guns, the gunman, the politicans, the dons, the deejays, the lesbian
and gays, you name it. We are suffering a social decay yet no one, not
a single one of our entertainers, have seen the need for a change in
the lyrical content they are selling. In times past, entertainers were
such a vocal set that even church leaders would quote them during
service. What happened? Have we all become followers now, instead of
leaders for our people? No wonder these political snipers are getting
away with blue murder. Everybody is afraid of what speaking out might
bring. I have no friend in high society. My friends are those I can
identify with, those who have a heart conscience, those who see our
country -- overrun by crooks and cut throats -- and are calling deep
inside for their champions to restore their pride and dignity so we
Jamaicans can once more hold our heads high and serve this great nation
with our all. We have a responsibility. Let's pull together.
Seither (bzw. seit Okt 2007) gab es keinen dokumentierten Fall von
Absingen eines Homohass-Songs durch Buju Banton. Was auch
JournalistInnen auffiel: Aus einem Bericht auf dem Blog der Miami New
Times vom 26.5.08 über das Konzert am Vortag: "Noticeably missing
from
his set was his notorious hit "Boom Bye Bye", for reasons we can easily
speculate yet the audience was not complaining." (siehe auch http://blogs.miaminewtimes.com/crossfade/2008/05/last_night_best_of_the_best_at.php)
DIE KONZERT-ORGANISATORiNNEN UND SOUNDSYSTEMS VOM 26.6.09
- Haunted Promotion (ZH)
- Sound Haunted (ZH), Warrior Sound (Wuppertal D), Ruff Pack (Biel/ZH)
Die beteiligten Schweizer Konzert-OrganisatorInnen und
unterstützenden
Soundsystems aus Zürich sind bekannt für ihren unkritischen
bis
militant-homophoben Umgang mit Homohass-Songs (über die mit dem
UClub
Wuppertal verknüpften Warrior Sound International ist bisher
nichts
bekannt, ausser dass sie die Buju Banton-Aftershow im Bootshaus machen
werden.). Sie gelten auch in uns nicht gerade wohl gesinnten Kreisen
als unseriös.
So behauptete z.B. der Haunted Promotion-Vertreter während der
Auseinandersetzungen um das Mavado- Konzert im Mai 2009 gegenüber
den
Verantwortlichen des Jugendkulturhauses Dynamo, Mavado habe den "Reggae
Compassionate Act" RCA unterschrieben. Dem ist nicht so - Nachfragen
bei RCA-Verantwortlichen in England (Peter Tatchell) und Jamaica
(J-FLAG) ergaben, dass Mavado weder den RCA unterschrieben, noch sich
je dafür interessiert hatte.
Die OrganisatorInnen, die beteiligten Soundsystems und deren Umfeld
stehen nicht nur in Zürich für den Schweizer Flügel der
militant-homophoben Subkultur innerhalb der internationalen
Dancehall-Reggae-Szene und organisierten in den letzten Jahren in
Zürich mehrere Konzerte mit jamaikanischen Homohassern wie
Elephant
Man, Bounty Killer und Vybz Kartel.
In ihrem Fahrwasser tummeln sich auch andere Schweizer Soundsystems
(z.B. Dubversive Soundsystem ZH), die an ihren Parties fahrlässig
bis
vorsätzlich auch Homohass-Songs der für solche Songs
bekannten
MusikerInnen auflegen.
Beispiele aus der Vergangenheit:
Elephant Man (17 Homohass-Songs) 8.5.07, Volkshaus Zürich
Supported by: Cali P and Skarsa Muchi, Sound Haunted, Heatwave Sound
Presented by: Haunted Blake/Global Entertainement
Bounty Killer (22 Homohass-Songs) 12.4.08, Alte Kaserne Zürich
Supported by: Sound Haunted, Ruff Pack (Biel/ZH), Andrew Robinson
Presented by: Haunted Unikcris Promotion
(Bounty Killer stürmte nach seiner vertraglich garantierten
homohassong-freien Europa-Tournee (u.a. 2 CH-Konzerte) bei seinem
Auftritt in Guyana am 19.4.09 die Bühne und skandierte "All
Battyman fi
dead")
Vybz Kartel (11 Homohass-Songs) 20.9.08, Alte Kaserne Zürich
Supported by: Vybz Kartel & Portemore Empre (JAM), Black Ice (JAM),
G Blunt (Jam), Out and
bad sound (JAM), Slvr Sound (JAM), Blood a Run (ZH)
Presented by: Yard Style Promotion (Dem wah fi war wi so we sen fi di
army)
Während sich über "Yard Style Promotion" fast nichts
zuverlässiges
herausfinden lässt (Blood a Run sind mit Haunted Promotion + Co.
befreundet), sind die Kreise um "Haunted Promotion, Blake und Co."
(früher "Haunted Unikcris Promotion, Robinson und Co.") bekannt:
Im
Handelsregister waren seit 13.11.07 Nigel "Andrew" Robinson (ZH) sowie
Nicardo Blake (ZH) als deren Gesellschafter registriert. Der Musiker
Nigel "Andrew" Robinson hat sich im Februar 2009 aus der Gesellschaft
zurückgezogen, als neue Gesellschafterin ohne
Zeichnungsberechtigung
fungiert Lavyne Amollo aus Neuchâtel. Hauptgesellschafter Nicardo
Blake
war früher Mitinhaber von "Haunted Blake" und organisierte im Mai
07
zusammen mit "Global Entertainements" (Sven Ronc, Kismet Engene)
für
stolze Fr. 50.-- Eintritt das Konzert mit Elephant Man im Volkshaus ZH.
In der (Dancehall-)Reggae-Szene haben Haunted Promotion + Co. aber auch
aus anderen Gründen einen schlechten Ruf: In Internetforen
stösst man
immer wieder auf Beschwerden über teure, schlecht organisierte
Konzerte
und über unzumutbare Zustände für das Publikum.
Im Allgemeinen entsteht ein bisschen der Eindruck, dass Haunted
Promotion in die "Geschäftslücke" springen will, die
entstand, nachdem
die meisten grossen seriösen VeranstalterInnen und Kulturzentren
in der
Schweiz nicht mehr Konzerte mit den grossen umstrittenen
Dancehall-Reggae-Grössen mit Homohass-Song- Vergangenheit bzw.
-Gegenwart machen wollten. Dafür benötigt Haunted Promotion
aber -
angesichts der hohen fünfstelligen Gagen der MusikerInnen - genug
grosse Konzertlokale.
FAZIT
Die OrganisatorInnen und Soundsystems des Buju Banton-Konzerts vom
26.6.09 haben in der Vergangenheit nicht gerade
"Fingerspitzengefühl"
bei der Auswahl von KünstlerInnen gezeigt. Sie boten militanten
Homohassern die Möglichkeit, trotz internationaler Kritik
ungestört
auftreten zu können. Hinzu kommt, dass ihre sonstigen
Soundsystem-Parties in der Schweiz nicht immer homohass-songfrei sind.
Es stellt sich daher die Frage, ob man ihnen eine Plattform zur
Profilierung als "coole" KonzertorganisatorInnen - Buju Banton ist ein
"Superstar" - bieten sollte.
Buju Banton hat bezüglich Homohass-Songs im Dancehall-Reggae eine
lange
Geschichte und eine unrühmliche Leader- und Vorbild-Rolle. Zwar
hat er
2007 unter finaziellem Druck den "Reggae Compassionate Act" RCA
unterschrieben, diesen aber mehrmals gebrochen. Dies führte zur
Aufforderung der Stop Murder Music Coalition, dass er und andere
MusikerInnen den RCA erneut und unter neuen Bedingungen unterschreiben
- dies hat er bis heute nicht getan.
Positiv zu werten ist die Tatsache, dass seit Okt 2007 kein Fall mehr
bekannt wurde, der darauf schliessen lässt, dass er Homohass-Songs
gespielt hätte. Sein Aufruf zum Überdenken von Song-Inhalten
im Jahre
2008 scheint ernst gemeint gewesen zu sein, doch leider sind ein Jahr
danach keine Spuren mehr davon vorhanden.
Wenn Buju Banton es wirklich ernst meint, sollte es für ihn kein
Problem sein, den RCA erneut zu unterschreiben - verbunden mit einer
Medienkonferenz in Jamaica. Als "Langzeit-Täter" mit Pionier- und
Vorbild-Funktion hat er viel politischen, sozialen und kulturellen
Schaden angerichtet - es ist deshalb höchste Zeit, dass er
dafür
ernsthaft die Verantwortung übernimmt und Wiedergutmachung leistet
-
die betroffenen Opfer und Hassobjekte haben dies mehr als verdient.
Es stellt sich auch hier die Frage, ob man ihm schon eine Plattform
bieten sollte oder nicht zuerst seine weitere Entwicklung abwarten
sollte.
Angesichts der weltweit zunehmenden homophoben Gewaltbereitschaft und
der brutalen Überfällen durch religiöse und politische
FundamentalistInnen auf der ganzen Welt - siehe auch das Beispiel
Osteuropa http://www.sf.tv/videoplayer/embed/b1b33f24-484a-4938-9511-5af1d32c36a7&live=false
- wäre es wohl angebracht, ein Zeichen zu setzen. Auch als
VeranstalterIn, KonsumentIn und/oder Konzertlokal-BetreiberIn.
Bern, 27.5.09
Stop Murder Music Bern
http://www.stopmurdermusic.ch
Weitere Hintergrund-Infos:
- Soulrebels.org: http://www.soulrebels.org/dancehall.htm
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BIG BROTHER VS INTERNET
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tagesanzeiger.ch
22.6.09
Iran kontrolliert das Internet mit Hilfe von Nokia und Siemens
Die iranische Regierung versucht, die Proteste mit allen Mitteln zu
unterbinden. Dabei zensuriert sie auch das Internet. Die Technik dazu
haben europäische Firmen erst letztes Jahr geliefert.
Stecker raus, hat sich das iranische Regime letzte Woche wohl gesagt.
Immer wieder waren Youtube, Twitter und andere Internetseiten im Land
blockiert oder nur begrenzt zugänglich. Doch die Webpolizisten der
Mullahs können weitaus mehr: Sie haben eine ausgeklügelte
Maschinerie
entwickelt, um das Web zu kontrollieren und zensurieren. So sperren sie
nicht nur den Zugang zu einzelnen Seiten, sondern können auch
herausfinden, welche Inhalte einzelne Personen im Internet besuchen.
Damit haben die Webspione die Möglichkeit, jedes E-Mail,
Twitter-Kurznachrichten oder Bilder auf Schlüsselworte zu
durchsuchen,
mitzulesen und sogar zu verändern - was die Kommunikation der
oppositionellen Demonstranten erheblich einschränkt.
Technologie aus Europa
Die technische Ausrüstung dazu erhielt das Regime aus Europa: Laut
einem Bericht des "Wall Street Journal" hat ein Joint Venture aus dem
deutschen Industriekonzern Siemens und dem finnischen
Mobiltelefonhersteller Nokia die Anlagen und die Software - oder
zumindest Teile dazu - in der zweiten Hälfte des letzten Jahres
geliefert. "Das ‹Kontrollzentrum› wurde beim iranischen
Telekom-Regierungsmonopolisten installiert, uns zwar im Rahmen eines
grösseren Vertrags für Netzwerk-Technologie", sagt Ben Roome,
Sprecher
des Joint Ventures mit dem Namen Nokia Siemens Networks. Wenn man
Netzwerke verkaufe, erhalte der Käufer automatisch auch die
technische
Möglichkeit, die darüber laufende Kommunikation zu
kontrollieren.
Das würde laut dem "Wall Street Journal" auch erklären, warum
das
Internet in den letzten Tagen nicht komplett blockiert wurde und viel
langsamer lief als sonst. Nutzer meldeten, dass das Tempo weniger als
ein Zehntel der Normalgeschwindigkeit betrug. "Iran möchte
herausfinden, was die Bevölkerung zu sagen versucht" sagt Bradley
Anstis, Direktor einer Internetsicherheitsfirma in Kalifornien. Er
glaubt, dass das iranische Regime damit mehr Möglichkeiten hat,
das
Internet zu kontrollieren, als China.
Lieferung ist legal
Beim Nokia-Siemens-Joint-Venture lässt man die Kritik nicht
gelten. "Es
ist besser, den Leuten - egal wo sie leben - Kommunikation zu
ermöglichen, als ihnen diese Wahl nicht zu lassen", sagt Roome.
Zudem
sei die Technik gemäss dem international anerkannten Konzept der
"gesetzmässigen Kontrolle" an Iran geliefert worden: So
dürfen auf
diesem Wege Daten abgefangen werden, um Terrorismus, Pornographie,
Drogenhandel oder sonstige kriminelle Aktivitäten zu
bekämpfen. (cha)
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ANTI-ATOM
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Basler Zeitung 22.6.09
Nagra im Fricktal auf Informationstour
Herznach. Bevölkerung stellte Fragen zur
Atommüllentsorgung im Bözberg
Franziska Laur
Die Nationale Genossenschaft für radioaktive Abfälle (Nagra)
hat im
Fricktal mit Öffentlichkeitsarbeit begonnen. An der Herznacher
Gewerbeausstellung entstanden kritische Gespräche.
Heinz Sager, Pressesprecher der Nagra, legt sich ins Zeug: "Wir haben
den radioaktiven Abfall, also müssen wir ihn entsorgen", sagt er.
"Wissen Sie überhaupt, wie gefährlich Plutonium ist?", fragt
Iris Frei.
Sie hakt nach, notiert auf einem Block Informationen und schüttelt
besorgt den Kopf. So hartnäckig wie die bekennende AKW-Gegnerin
vom
Kornberg in Herznach sind am vergangenen Wochenende nicht alle Besucher
der Gewerbeausstellung in Herznach, die zum Informationsstand der Nagra
kommen. Viele freuen sich über gratis erhältliche
Kugelschreiber, Lupen
und Schokolade und holen sich Antworten für den Wettbewerb.
Doch sie staunen, als sie hören, dass radioaktiver Abfall eine
Million
Jahre strahlt und die Nagra ein Konzept für die Entsorgung
ausgearbeitet hat. Sie will ihn in 600 Meter Tiefe vergraben und den
Zugang verschliessen. Einer der drei vorgeschlagenen Standorte für
hoch
radioaktiven Atomabfall ist der Bözberg. Doch taugt das
Nagra-Konzept
genug in den nächsten Hunderttausenden von Jahren? Und wie kann
die
Information über ein Tiefenlager den nächsten 20 000
Generationen
übermittelt werden? Diese und ähnliche Fragen wurden der
Nagra in
Herznach gestellt.
"Es sind halt schlimme Eingriffe in die Natur", sagt eine ältere
Dame
und fügt fast entschuldigend hinzu, dass sie eben auch einen Sohn
habe,
der in Beznau im AKW arbeite, und schon von daher ein gewisses Mass an
Toleranz aufbringen müsse. Andere ereifern sich, dass beim
Referendum
die Abstimmung national und nicht regional geführt wird. "Jeder in
der
Schweiz ausserhalb unserer Region wird froh sein, dass wir den Abfall
nehmen und Ja zu einem Standort Bözberg sagen", wettert einer.
"Die
AKW-Gegner werden die Massen schon noch mobilisieren", ist allerdings
der Nagra-Pressesprecher überzeugt.
Mehr Geld für Alternativen. Viele Fricktaler fragen sich auch,
weshalb
Politik und Wirtschaft nicht mehr Geld in die Entwicklung von
Alternativenergien stecken: "Es ist erwiesen, dass Solarenergie von
einem Prozent der Sahara genügen würde, um die ganze Welt mit
Energie
zu versorgen", sagt Urs Gasser aus Herznach. Er bezweifelt, dass die
von den AKW-Betreibern zurückgestellten Milliarden Franken
genügen
werden, um ein atomares Endlager seriös zu betreuen. "Allein die
Arbeit
der Nagra verschlingt doch immens Geld." Auf Nachfrage erfährt er,
dass
diese ein Budget von jährlich 30 Millionen Franken hat und schon
seit
1972 an der Arbeit ist. Damit hat sie auch schon die Milliardengrenze
überschritten. Allerdings gibt es auch Fricktaler, die das
Endlager
nicht ungern in der Region sehen würden. "Ihr könnt das Zeug
bei mir im
Garten vergraben", bietet einer hilfsbereit an.
--
Bevölkerung schwankt zwischen Vertrauen und Skepsis
Umfrage: Franziska Laur
"Der Kanton trägt genug Lasten"
"Natürlich muss dieser atomare Abfall irgendwo in der Schweiz
versorgt
werden, das ist unbestritten. Doch der Kanton Aargau hat mit mehreren
AKW und dem Zwischenlager in Würenlingen schon genug
Allgemeinlasten
übernommen. Nun ist es genug."
Peter Wiedmer. Möhlin. Fotos ffl
"Ich vertraue auf die Studierten"
"Wenn wir schon Atomkraftwerke bauen und diese Energie nutzen, dann
müssen wir eben Verantwortung übernehmen und diesen Abfall
entsorgen.
Ich vertraue in dieser Hinsicht auf die studierten Leute, die sich
schon lange und intensiv mit dem Thema beschäftigen."
Vroni Müller. Herznach.
"Uns ist dabei nicht ganz wohl"
"Dieser atomare Abfall soll besser gut versorgt werden, als dass er,
wie heute, an der Oberfläche aufbewahrt wird. Angst haben wir
nicht,
wir vertrauen den Wissenschaftlern. Doch ganz wohl ist uns nicht bei
der Idee, dass das gefährliche Material im Bözberg aufbewahrt
werden
könnte."
Sandra, Nicole, Steffi, Maya. Fricktal.
"Die Nagra tut einfach ihre Arbeit"
"Die Nagra tut ja einfach ihre Arbeit und das macht sie gut. Wir
können
den Atommüll nicht einfach ins Ausland senden, wir sind
verpflichtet,
ihn bei uns in der Schweiz zu lagern. Doch selbstverständlich
mache
auch ich mir Gedanken über Sinn und Unsinn, das ist klar."
Thomas Häseli. Asp.
"So lange planen ist verantwortungslos"
"Nein, ich hätte gar keine Freude, wenn dieser radioaktive Abfall
im
Bözberg versenkt würde. Mehr als über drei Generationen
hinweg zu
planen, ist verantwortungslos. Beim Atomstrom müsste der richtige
Preis
eingespeist sein mit Versicherung und fachgerechter Entsorgung."
Josef Helg. Aarau.