MEDIENSPIEGEL 25.8.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo, GH, Vorplatz, DS)
- RaBe-Info 25.8.09
- Neonazis BE: Friso im Interview
- Big Brother Video in Olten + Solothurn
- Blog zu Film über Murales für ermordete Antifas
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REITSCHULE
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Di 25.08.09
22.00 Uhr - Hofkino - HOTEL VERY
WELCOME, Heiss Sonja, Deutschland, 2008, 94min, DVD, OV/d
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle"
von Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.
Do 27.08.09
22.00 Uhr - Rössli - Fa‘Bien
(Minimal/House)
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle"
von Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die
grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie:
Damir Zizek.
Fr 28.08.09
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle" von
Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die
grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie:
Damir Zizek.
23.00 Uhr - Dachstock - Groovebox
- Stimming - live - (Diynamic Music, Liebe*Detail / DE) supported by
Khainz - live - (Kuquat Rec/LU), Coleton - live - (Midilux/BE, Feo-Volt
(Sirion Rec/BE) - Minimal, Techno, House
Sa 29.08.09
14.00 Uhr - Lorrainebad - "Säbeli
Bum" - integratives Festival von Freaks für Stars von
Frei_Raum /////// Schlechtwetter: ab 16:00
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die
grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie:
Damir Zizek.
23:00 - Dachstock - Dachstock Darkside presents: The local Darkside
with Deejay MF (cryo.ch),
VCA (Biotic
Rec/CH) supported by Losl
Sequence (DSCI4/CH), André&Oliv (Loccomotion/CH), Markee
(Konfront/CH) - Drum'n'bass
So 30.08.09
19.00 Uhr - Vorplatz - BBQ
Infos: http://www.reitschule.ch
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Bund 25.8.09
Bühne: "Venusfalle"
Sieben Frauen und ein toter Mann
Im neuen Stück der Jungen Bühne Bern sieht sich ein Mann mit
sieben
Frauen konfrontiert: In einer abgelegenen Villa auf dem Land wohnt
Philipp, der umgeben ist von Damen, die fast alle einen Knacks oder ein
Geheimnis haben - eine ist ungewollt schwanger, eine andere lebt auf
seine Kosten, eine andere ist hypochondrisch. Philipp beschliesst zu
verschwinden und täuscht seine eigene Ermordung vor, um den Frauen
die
Möglichkeit zu geben, Ordnung in ihre Angelegenheiten zu bringen.
Das
kommt jedoch anders heraus als erwartet. In "Venusfalle" spielen 18-
bis 21-Jährige, die in verschiedenen Jugendtheaterclubs erste
Theatererfahrungen gemacht haben. (kul)
Tojo-Theater Reitschule, heute Dienstag, 20.30 Uhr. Weitere
Aufführungen: 27. und 28. August.
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kulturagenda.be
27.8.09
Max Frischs "Die grosse Wut des Philipp Hotz" in der Reithalle
Das Schaffhauser SHpektakel inszeniert ein unbekanntes
Bühnenstück von
Max Frisch, mit Roswitha Dost und Bernd Rumpf als beinah geschiedenes
Ehepaar Hotz.
Frisch nach Frisch
Die Schaffhauser Kompanie SHpektakel führt in der Reithalle "Die
grosse
Wut des Philipp Hotz" auf. Ein Schwank, in dem ein Intellektueller
versucht, aus seiner Ehe und seinem Leben auszubrechen. Doch bald
verliert er den Mut und die Wut.
Hotz hat es satt. Endlich hatten sie sich zur Trennung durchgerungen,
nun hat seine Frau die Scheidung wieder zurückgezogen. Jetzt will
er
seine Drohungen wahr machen: die Wohnung kleinschlagen und in die
Fremdenlegion gehen! Doch Dorli glaubt ihm nicht, dass er ernst macht -
schliesslich ist er Schriftsteller, "ein Intellektueller". Und
tatsächlich, zu beiden Aktionen fehlt ihm der Mut - oder besser:
die
Wut.
Lustspiel auf kleiner Bühne
"Die grosse Wut des Philipp Hotz" ist ein leichtes Lustspiel. Max
Frisch hatte es als Nachspiel zu "Biedermann und die
Brandstifter"
geschrieben, um das Publikum nach der Aufführung nicht
"mit
Detonationen zu entlassen", sondern mit Lachen zu befreien.
Nachdem
die beiden Stücke seit ihrer Uraufführung 1958
während langer Zeit im
Doppelpack gespielt worden waren, machte "Biedermann"
Furore, während
"Hotz" in Vergessenheit geriet. Das soll sich ändern:
Das
Schaffhauser SHpektakel präsentiert unter Regisseur Damir Zˇ
izˇek
das Werk "in alter Frische", mit kleinem Ensemble in der Grossen
Halle
der Reitschule. Auf Flyer und Plakaten werden aber vor
allem des
Autors Image-Attribute ins Zentrum gerückt, mit einem
Schweizerkreuz
und einer Hornbrille: "Frisch war ein grosser Patriot, aber
ein
kritischer", erklärt Zˇ izˇek. Dementsprechend hebt er die
autobiografischen Aspekte des Stücks hervor: Frisch hatte
sich drei
Jahre vor der Uraufführung von seiner Frau Constance von
Meyenburg
getrennt. Zˇ izˇek lässt Frisch in der Figur des
Hotz auferstehen,
wenn dieser aus der Szene tritt, die markante Brille
aufsetzt und als
Conférencier das Stück von aussen kommentiert. Doch
es bleibt bei der
Anspielung. Interessant ist hingegen die zweite Ebene, die durch
die
Rand-Bemerkungen von Hotz geschaffen wird: So ist er in
diesem Moment
zwar nicht Teil der Szene, doch scheint er diese
unterschwellig zu
beeinflussen und findet sich im Quasidialog mit seiner
Noch-Ehefrau
Dorli, während sie sich von ihrem Liebhaber verführen
lässt.
Gelassen vor Wut
Von der "grossen Wut" ist indes nicht viel übrig geblieben.
Bernd
Rumpf stellt Hotz eher verwirrt als wütend dar,
wünscht sich Hotz
doch sehnlich, dass ihn seine Frau aufhielte. "Jetzt nur
nicht die
Wut verlieren", ermahnt er sich selber. Er bleibt der
Intellektuelle,
der weder seine Ideale lebt (freie Liebe ohne Eifersucht), noch
aus
seiner Rolle auszubrechen vermag. Auch das Zertrümmern
der Wohnung
übernimmt ein Dienstmann für ihn - zu sehen ist
auf der Bühne davon
leider nichts. Roswitha Dost als Dorli lässt sich
durch nichts aus
der Ruhe bringen und wirkt cool. Derweil mutet das Schauspiel
der
übrigen männlichen Schauspieler zuweilen
volkstümlich-überzeichnet
an. "Frisch hat viele Stücke mit subtilem Humor
geschrieben. Dieses
hier ist ein Schwank", sagt Zˇ izˇek. "Man kann sich auf
einen
kurzweiligen und intensiven Abend freuen."
Felicie Notter
Grosse Halle in der Reitschule, Bern
Do., 27.8., bis Sa., 29.8., 20.30 Uhr
http://www.shpektakel.ch
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4D Model auf dem Vorplatz der Reitschule
Siuv Rätzer (im Bild rechts) hat sich in der Vergangenheit schon
mit
feinen berndeutschen Songs eine kleine Fangemeinde erspielt. Nun hat er
einen Gang härter geschaltet und spielt mit Bassist Simon
Bättig
(links) und Drummer Andreas Schüpbach im klassischen Gitarre-
Bass-Schlagzeug-Trio seine Alternativrocksongs.
Vorplatz der Reitschule, Bern. Sa., 29.8., 21 Uhr
--
Deejay MF erhellt die Darkside im Dackstock
Mit rund 15 Jahren Berufskarriere gehört er zu den absoluten
Urgesteinen der Berner DJ-Szene - was den Drum'n'Bass betrifft. Seit er
sich im London der frühen Neunziger eine hartnäckige
Begeisterung
einfing, ist er als Live- und Radio-DJ tätig, betrieb einen
Plattenladen und vieles mehr. Kurz: die Drum'n'Bass-Vertrauensperson
für Beine und Ohren.
Dachstock, Bern. Sa., 29.8., 23 Uhr
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RABE-INFO
http://www.rabe.ch/pod/index.php
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RaBe- Info 25. August 2009
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-08-25-52808.mp3
- Was kann Mensch gegen rassistische Diskriminierung tun
http://www.edi.admin.ch/frb/00645/index.html
- Woraus besteht eigentlich ein Handy
http://www.swicorecycling.ch/d/information_handydays_unterrichtsdossier.asp
- Warum verschwinden immer mehr Gratis-Zeitungen
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NEONAZIS BE
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Berner Oberländer 25.8.09
Serie Extremismus im Oberland
Werden die Rechtsradikalen vom Oberland aus gesteuert?
Die rechtsradikale Szene der Schweiz wird vom Oberland aus gesteuert,
sagt ein Nazijäger. Ein Rechter nimmt Stellung.
Der schweizweit anerkannte und selbsternannte Nazijäger Heinz
Kaiser
sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Rundschau auf SF DRS, das
Berner
Oberland sei die Plattform der Rechtsradikalen in der Schweiz und Mario
Friso aus Spiez sei deren Führer.
Im Interview mit dieser Zeitung dementiert Friso die Vorwürfe und
spielt das Thema herunter: "Für das Prädikat ‹Führer›
bin ich zu
unbedeutend, und wir sind Nationalisten und nicht rassistische
Extremisten." bst
Seite 21 +22
--
Serie zum Extremismus im Berner Oberland,Teil 2: Interview mit Mario
Friso, Rechtsextremist
"Ich bin nicht für alle Aktivitäten der rechten Szene
verantwortlich"
"Ich bin nicht für alle Aktivitäten der rechten Szene
verantwortlich",
sagt Mario Friso. Der Spiezer gilt als Führer der Szene -
zumindest im
Oberland. Im Interview nimmt er Stellung zu seiner Rolle und zu den
Zie- len der Rechtsradikalen.
Mario Friso, Sie waren bis vor kurzem Vorstandsmitglied der Pnos Berner
Oberland, organisieren rechtsradikale Treffen, handeln mit CD und
anderen Produkten mit rechtsradikalem Gedankengut. Ich gehe davon aus,
dass Sie mir es nicht übel nehmen, wenn ich Sie als Extremisten
bezeichne?
Mario Friso: Als Extremist kann grundsätzlich jede Person
bezeichnet
werden, die sich für grundlegende politische oder
gesellschaftliche
Veränderungen einsetzt. Ich persönlich bevorzuge aber die
Bezeichnung
Nationalist.
Laut einem Bericht der TV-Sendung Rundschau "ist das Berner Oberland
die Plattform der Rechtsradikalen Szene für die ganze Schweiz und
Sie
deren Führer" - stimmt das?
Ich würde sagen, wir haben in den vergangenen Jahren in unserer
Region
Strukturen aufgebaut, so wie das andere Interessengruppen auch tun. Wir
arbeiten als Gruppe, wo jeder Aktivist dasselbe Mitspracherecht hat.
Mich als Führerfigur zu bezeichnen, ist eine typisch
unüberlegte
Aussage eines bekannten und umstrittenen "Nazijägers". Ich denke,
für
das Prädikat "Führer" bin ich definitiv zu unbedeutend mit
meinem Tun
und als Wesen.
Neben der Pnos gibt es im Oberland auch Sektionen der Helvetischen
Jugend und der Nationalen Sozialisten - wie hängen sie zusammen
oder
was unterscheidet sie?
Die Helvetische Jugend ist explizit für unseren Nachwuchs gedacht.
In
ihr sollen junge Menschen, die sich mit der heutigen Gesellschaft nicht
mehr identifizieren können, die Kameradschaft mit Gleichgesinnten
finden und auch pflegen. Im Weltnetz unter www.helvetischejugend.ch
finden Sie die nötigen Informationen. Ich kann Ihnen auch nicht
mehr
darüber erzählen, da ich nicht Mitglied in der HJ bin.
HJ erinnert mich doch stark an "Hitler Jugend" - welche Ziele verfolgen
Sie und die erwähnten Organisationen eigentlich: die Verbreitung
des
hitlerdeutschen, braunen Gedankengutes?
Unsere Ziele finden Sie im Parteiprogramm der Pnos, und das
hitlerdeutsche, braune Gedankengut liegt uns fern.
Ah ja! Warum grüssen Ihre Kameraden an öffentlichen
Kundgebungen wie
zum Beispiel an der Nationalfeier auf dem Rütli letztes Jahr mit
dem
Hitlergruss?
Ein Grossteil der Nationalisten in der Schweiz biedert sich nach wie
vor dem deutschen Nationalsozialismus an und predigt dessen bornierte
Glaubenssätze. Diese Leute - fixiert auf ihr Dogma des
Nationalsozialismus - werden aber nie eine ernst zu nehmende
Alternative im Kampf um unsere Schweiz darstellen. Heilrufe stiessen in
der Schweizer Volksseele nie auf Widerhall; wohl aber der alte Kampfruf
der Eidgenossen "Harus". Eine nationale Erneuerung wird sich in der
Schweiz nicht unter Symbolen einer fremden Staatsmacht - wie etwa dem
Hakenkreuz oder dem Liktorenbündel - vollziehen können. Wir
dagegen
vertreten eidgenössische Interessen…
…und was beinhalten diese in Ihrer Sichtweise?
Die nationale Erneuerungsbewegung wird danach trachten müssen,
ihre
eigene, der Geschichte und Eigenart unseres Schweizer Volkes
entsprechende schweizerische Form des nationalen Sozialismus zu finden.
Das gilt nicht nur für den Inhalt und Aufbau der Bewegung, die
niemals
eine zentralistisch-diktatorische sein darf und den
föderalistisch-demokratischen Grundlagen der Schweiz Rechnung
tragen
muss, sondern auch für ihre äusseren Formen und Symbole.
Zeichen
unseres Widerstandes soll dasjenige Zeichen sein, das seit sechs
Jahrhunderten unser Volk eint und auch in Zukunft einen soll: das
alteidgenössische Schweizer Kreuz!
Im Hochhalten der Schweizer Fahne liegt also Ihr Erfolgsgeheimnis?
Leider nein! Diese Tatsache stösst bei vielen "Nationalisten" auf
taube
Ohren. Die Resonanz ist sehr gering. Vielmehr begnügt man sich
damit,
Feste zu feiern und seinem subkulturellen Drang Ausdruck zu verleihen.
Ein solcher NS-Fetisch ist - analog zur Bundesrepublik - bittere
Realität, dem sich freie Geister entgegenzustemmen haben.
Apropos "Freie Geister": Die haben zum Beispiel keine Probleme mit
Ausländern - wie halten Sie und Ihre Gesinnungsgenossen es mit dem
Rassismus?
Blinder Rassismus findet leider in der Bewegung nach wie vor
Anhang,
obschon er eben mit den Anliegen des Eidgenössischen Sozialismus
unvereinbar ist. Das kapitalistische System hat weder eine
Nationalität
noch eine Religion oder einen kulturellen Hintergrund. Die Zeit
verlangt von uns, dass wir uns als moderne Nationalisten mit ihr
entwickeln. Also weg mit Marotten aus alten Tagen und hin zum Prinzip
"Jedem seinen Sozialismus".
Sie sind ja selber ein halber Ausländer - Ihr Vater ist Italiener
- wie
verträgt sich Ihre Herkunft mit dem rechten, fremdenfeindlichen
Gedankengut?
Siehe Parteiprogramm der Pnos!
Zurück zur rechten Szene im Oberland: Die Postfächer der
genannten
Organisationen sind in Brienz, Interlaken und Spiez beheimatet. Gibt es
noch andere solche Bewegungen im Oberland und der Region Thun?
Nicht das ich wüsste - und wenn, dann nicht von uns.
Die Kantonspolizei stellt eine leichte Zunahme der Szene fest. Sie
kennen vermutlich genauere Zahlen? Wie viele Mitglieder zählen
Pnos,
HJ, NSBO, und wie viel Sympathisanten haben Sie?
Anmerkung der Redaktion: Diese Frage hat Mario Friso nicht
beantwortet.
In der Öffentlichkeit tritt die Bewegung immer nur mit sehr jungen
Leuten in Erscheinung - gibt es auch ältere Mitglieder und in der
Gesellschaft etablierte Leute? Oder anders gefragt, gibt es sogenannte
Hintermänner, wie zum Beispiel Leute aus der Auns?
Anmerkung der Redaktion: Auch diese Frage hat Mario Friso nicht
beantwortet.
Wo sich die Rechten treffen, werden Sie mir vermutlich nicht verraten -
aber wie oft finden Treffen statt und welcher Art sind sie? Offenbar
ist es nicht einfach, eine Stätte für einen solchen Anlass zu
organisieren?
In regelmässigen Abständen und im freundschaftlichen Rahmen.
Bis heute
wurde noch jede Liegenschaft so abgegeben, wie wir sie vorgefunden
haben. Ich verstehe also weder die Probleme noch die Bedenken von
Leuten, die grundsätzlich den Dialog mit uns verwehren.
Die Auftritte der "Rechten" sorgen überall für ein
Ärgernis. Sie lösen
in der Öffentlichkeit Ängste und Unbehagen aus. Können
Sie das
verstehen und sind die Bedenken berechtigt?
Leute, die Gewalt als Lösungs- oder Argumentationsmittel ansehen,
sind
bei uns grundsätzlich am falschen Platz. Zudem denke ich, dass
Gewalt
auch bei anderen subkulturellen oder modegeprägten Jugendgruppen
in
letzter Zeit sehr stark auftritt.
Laut Rundschau-Bericht lassen Sie die Justiz immer mehr ins Leere
laufen, weil Sie die Möglichkeiten des Gesetzes clever ausnutzen.
Sind
Sie selber so clever oder haben Sie Berater?
Das hat mit Cleverness nichts zu tun. Das sind Erfahrungen, die in den
vergangenen Jahren gesammelt wurden.
Sie betreiben einen Handel mit rechtsradikalen CDs und anderen
Produkten. Floriert der Handel? Wer sind Ihre Kunden und woher kommen
Sie?
Wir kennen unsere Kunden leider nicht alle persönlich. Aber ich
denke,
die Professionalisierung unserer Musik hat den Markt auch für
"normale"
Menschen geöffnet und zunehmend attraktiv gemacht. Fakt ist, die
Stilrichtungen sind so verschieden - Rock, (Death-, Black-, Trash- und
Power-)Metal, Folk, Schlager, Hardcore - dass mit Bestimmtheit für
jeden Musikliebhaber etwas dabei ist. Alles in allem eine gute Sache.
Sie haben ja vielleicht die Lieder der Schulhof-CD gehört -
urteilen
Sie also selbst.
Wie verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt? Ist es nicht schwierig, als
"Extremist" einen Job zu finden und zu behalten?
Ich arbeite, so wie alle Menschen das tun. Jemanden wegen seiner
politischen Einstellung zu disqualifizieren oder zu benachteiligen,
zeugt nicht von einem grossen demokratischen Verständnis und
stellt
zugleich von selbst die geheuchelte Toleranz der selbst ernannten
Gutmenschen in ein schiefes Licht.
Wie reagiert Ihr Umfeld und die nähere Öffentlichkeit auf
Ihre Aktivitäten?
Nicht ausserordentlich besonders. Wir machen schliesslich nichts
Verbotenes. Wir vertreten unsere Meinungen und Interessen, so wie das
andere Interessenverbände auch tun.
Was macht für Sie das Leben lebenswert?
Der Erhalt unserer Natur mit all ihren Schöpfungen, wie sie durch
die Natur geschaffen wurden.
Möchten Sie einmal eine Familie gründen und wie würden
Sie Ihre Kinder erziehen?
Mit Sicherheit, wenn die Zeit dafür reif ist. Kinder gilt es
meiner
Meinung nach, grundsätzlich so unvorbelastet wie möglich in
die Welt zu
begleiten, zumindest was politische Ansichten anbelangt. Der junge
Mensch soll frei denken und sich frei bewegen können und dabei
seine
eigenen Erfahrungen sammeln, die dann im späteren Alter (18-22
Jahren)
seinen Lebensweg und sein Schicksal prägen und entscheiden werden.
Alles andere wäre kontraproduktiv und bringt statt klar denkenden
Menschen, geistig beschränkte Durchschnittstölpel zu Tage,
die man -
unter uns gesagt - schon zu häufig auf den Strassen anschauen muss.
Was hat Ihre Kindheit geprägt?
Ein liebevolles Elternhaus.
Interview*: Bruno Stüdle
*Das Interview wurde schriftlich via E-Mail geführt.
•http://beo.pnos.org
•http://www.nb-oberland.ch
•http://www.helvetischejugend.ch
--
So Berichtete die Rundschau auf SF 1
Oberland als Plattform der Rechtsradikalen
"Die rechtsextreme Szene Schweiz wächst wieder - und
verändert sich
auch: Weg von der Subkultur hin zum politischen Projekt. Besonders
aktiv sind die Rechtsradikalen gegenwärtig im Berner Oberland.
Zentrale
Figur ist hier ein 26-jähriger Spiezer." So kündigte
Moderator Urs
Leuthard den Beitrag "Rechtsradikaler Aufmarsch" in der Rundschau vom
8.Juli 2009 an.
Im Beitrag wird über die Gedenkfeier zum 623. Jahrestag der
Schlacht
von Sempach berichtet und über die Rolle des Spiezers Mario Friso
in
der rechten Szene. Er sei eine zentrale Figur in der Szene, so die
Rundschau. "Vom Berner Oberland wirkt er regional und national", sagt
der Sprecher zu den Aufnahmen, welche Friso und seine Kameraden beim
Aufmarsch in Sempach zeigen. Ein Interview will Friso dem renommierten
Politmagazin Rundschau nicht geben. "Gefragt haben sie, das stimmt!",
erklärte Friso gegenüber dieser Zeitung. Warum er abgelehnt
hatte,
wollte er aber nicht verraten. Die Geschichte sei ziemlich lang und
auch "sehr spanisch" und zu komplex. Dafür redete der
selbsternannte
Nazijäger Heinz Kaiser im Rundschaubericht: "Das Berner Oberland
ist
unterdessen so etwas wie die Plattform für die ganze Schweiz - von
dort
oben verbreitet sich das Gedankengut. Offenbar können sie dort
ungehindert agieren", sagt Kaiser zur Rundschau, und: "Friso ist eine
Führerfigur."
Laut Rundschau-Recherchen komme Friso viel herum. Er sei international
bestens vernetzt, und habe die NPD in Deutschland besucht. Er versuche,
die jungen Oberländer mit rechtsradikalen CDs zu mobilisieren.
"Wer
angefixt ist, der kann sich in Spiez mit noch mehr Hassmusik eindecken,
Friso betreibt von hier aus einen CD-Handel." Führerfigur Friso
nutze
die eigene Homepage, den nationalen Beobachter Berner Oberland, auch um
Leute, wie den farbigen Bieler SP-Nationalrat Ricardo Lumengo zu
verunglimpfen. Oder zur zynischen Häme gegen den deutschen
Polizeichef
Alois Manichel, der für seine besonders repressive Haltung
gegenüber
rechtsradikalen bekannt sei.
bst
• Die Sendung kann auf http://www.sf.tv/sendungen/rundschau
angeschaut werden.
---
Rundschau 8.7.09
Rechtsradikaler Aufmarsch
Die rechtsextreme Szene Schweiz wächst wieder - und verändert
sich: sie
wird immer salonfähiger, entwickelt sich weg vom Einflussbereich
der
Polizei. Besonders aktiv sind die Rechtsradikalen gegenwärtig im
Berner
Oberland. Zentrale Figur ist hier ein 26-jähriger Spiezer. Eine
Rundschau-Recherche.
http://videoportal.sf.tv/video?id=b008bb52-e47f-476a-a0f5-de1a6cb94304
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BIG BROTHER VIDEO SO
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Solothurner Zeitung 25.8.09
"Big Brother" auf Intensivstationen
In Olten und Solothurn wird bald videoüberwacht
Die Intensivstationen des Kantonsspitals Olten und des
Bürgerspitals Solothurn werden bald videoüberwacht. Grund
sind Vorgaben.
Wie wird die Imtimsphäre geschützt? Wird dauernd gefilmt?
Wird
aufgezeichnet? Diese Fragen stellt Trudy Küttel (SP, Olten) im
Zusammenhang mit Videoüberwachung von Intensivstationen in einer
Kleinen Anfrage. Grund für diese Überwachungsform sind
Richtlinien der
Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin, wonach des
Pflegepersonal in permanenten Sichtkontakt zum Patienten stehen oder
als Alternative die Station videoüberwacht werden muss. Nur
Letzteres
ist laut der Regierung im Bürgerspital Solothurn und im
Kantonsspital
Olten möglich. Sie hält fest: Die Überwachung diene nur
der Sicherheit
der Patienten (Entfernung von Kathetern, Stürze, usw.). Sie
erfolge
auch, wenn Besucher im Zimmer seien, da diese die medizinische
Verantwortung nicht übernehmen könnten. Mittels Piktogramme
werde auf
die Videoüberwachung hingewiesen. Technisch soll sichergestellt
werden,
dass intime Körperbereiche abgedeckt würden.
In seiner Antwort hält der Regierungsrat fest: Würde die
Richtlinie
nicht erfüllt, drohe der Verlust zum Betrieb einer
Intensivstation.
"Die Inbetriebnahme wird aber im Sinne eines Pilotprojektes erst dann
erfolgen, wenn das vom Datenschutzbeauftragten des Kantons Solothurn
geforderte Konzept von ihm genehmigt ist." Vorgesehen ist eine
Echtzeitübertragung ohne Aufzeichnung. Aber: Parallel zum
Pilotprojekt
solle dann die gesetzliche Grundlage geschaffen werden. Ob diese dann
auch die Aufzeichnung beinhalte, sei offen.
Überwachung ohne Grundlage
Die Regierung verweist darauf, dass in Olten bereits seit 2000 der
öffentlich zugängliche Korridor zur Notfallstation
videoüberwacht
werde. Dort mit Aufzeichnung. Nach 24 Stunden werden die Daten
gelöscht. Interessant, wie die Regierung schreibt, besteht
für diese
Videoüberwachung noch keine Gesetzesgrundlage. (mz)
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ANTIFA-MURALES
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linksunten.indymedia.org
24.8.09
Internationaler Blog mit Antifa-Film online
Created by: Azzoncao-ein Polit-Cafè & AJB-Bochum (Account:
Polit-Café Azzoncao).
Antifa global - fai il movimento per il movimento
Im Dezember 2008 erstellten wir mit Profisprayern ein
antifaschistisches Murales in Bochum. Dieses gedachte sieben Antifas
aus verschiedenen europäischen Ländern, die in den letzten
Jahren von
Nazis und Faschisten ermordet wurden.
Wir filmten den Produktionsprozess und in den folgenden Monaten
erstellten wir mit diesen und weiteren Materialien eine Dokumentation
zu dem Murales und den Hintergrund der sieben Morde. Dazu interviewten
wir in Italien und Spanien Angehörige der Ermordeten und
produzierten
einen eigenen RAP für Thomas Schulz, der 2005 in unserer
Nachbarstadt
Dortmund ermordet wurde.
Der ca. 30 minütige Film trägt den Titel "uno di noi" -
"eine/r von uns"
In den letzten Wochen haben wir diese Dokumentation auf zahlreichen
Veranstaltungen in der BRD gezeigt, um eine direkte Auseinandersetzung
über den Inhalt zu suchen.
Jetzt haben wir einen blog erstellt, auf dem Ihr Euch den Film ansehen
und herunterladen könnt, Text und Bildmaterial findet und die
Möglichkeit zum Kommentieren besteht.
Der blog: http://unodinoi.blogsport.de
FreundInnen haben den Film auf Spanisch, Italienisch, Englisch,
Französisch und Russisch übersetzt. So gibt es den Film in
sechs
verschiedenen Sprachfassungen auf dem blog.
Wir werden den Film und diesen blog über linke und
antifaschistische
Strukturen soweit wie möglich bekannt machen. (Und hoffen dabei
auf
Eure Mithilfe.)
Die Kommentarfunktion des blogs soll dazu dienen, dass es einen
länder-
und sprachenübergreifenden Austausch und Auseinandersetzung geben
kann.
Ob es der/die AntifaschistIn aus Irkusk, der Lower East Side, Athen,
den Banlieues von Paris, Bilbao, Utrecht, Herne II, Padua oder Belfast
ist. Es besteht die Möglichkeit sich über dies international
angelegte
Murales und die angeschnittenen Problematiken zu äußern und
auseinanderzusetzen.
Vielleicht auch in Kontakt zu treten und sich zu vernetzen.
Die Intention unseres Murales und des Films ist es, Gemeinsamkeiten
aufzuzeigen, die Notwendigkeit und Möglichkeit einer gemeinsamen
Diskussion, Bezugsnahme, Kooperation und Vernetzung zu verdeutlichen.
Er soll zur Solidarität aufrufen und Ausdruck dessen sein.
In der Hoffnung, dass Ihr es ähnlich seht.
Polit-Cafè Azzoncao
Antifaschistische Jugend Bochum (AJB)
(August 2009)