MEDIENSPIEGEL 25.8.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo, GH, Vorplatz, DS)
- RaBe-Info 25.8.09
- Neonazis BE: Friso im Interview
- Big Brother Video in Olten + Solothurn
- Blog zu Film über Murales für ermordete Antifas

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REITSCHULE
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Di 25.08.09
22.00 Uhr - Hofkino - HOTEL VERY WELCOME, Heiss Sonja, Deutschland, 2008, 94min, DVD, OV/d
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle" von Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.

Do 27.08.09
22.00 Uhr - Rössli - Fa‘Bien (Minimal/House)
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle" von Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie: Damir Zizek.

Fr 28.08.09
20.30 Uhr - Tojo - "Venusfalle" von Junge Bühne Bern. Regie: Karin Maurer.
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie: Damir Zizek.
23.00 Uhr - Dachstock - Groovebox - Stimming - live - (Diynamic Music, Liebe*Detail / DE) supported by Khainz - live - (Kuquat Rec/LU), Coleton - live - (Midilux/BE, Feo-Volt (Sirion Rec/BE) - Minimal, Techno, House

Sa 29.08.09
14.00 Uhr - Lorrainebad - "Säbeli Bum" - integratives Festival von Freaks für Stars von Frei_Raum  /////// Schlechtwetter: ab 16:00
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Die grosse Wut des Philipp Hotz", Ein Schwank von Max Frisch. Regie: Damir Zizek.
23:00 - Dachstock - Dachstock Darkside presents: The local Darkside with Deejay MF (cryo.ch), VCA (Biotic Rec/CH) supported by Losl Sequence (DSCI4/CH), André&Oliv (Loccomotion/CH), Markee (Konfront/CH) - Drum'n'bass

So 30.08.09
19.00 Uhr - Vorplatz - BBQ

Infos: http://www.reitschule.ch

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Bund 25.8.09

Bühne: "Venusfalle"

Sieben Frauen und ein toter Mann

Im neuen Stück der Jungen Bühne Bern sieht sich ein Mann mit sieben Frauen konfrontiert: In einer abgelegenen Villa auf dem Land wohnt Philipp, der umgeben ist von Damen, die fast alle einen Knacks oder ein Geheimnis haben - eine ist ungewollt schwanger, eine andere lebt auf seine Kosten, eine andere ist hypochondrisch. Philipp beschliesst zu verschwinden und täuscht seine eigene Ermordung vor, um den Frauen die Möglichkeit zu geben, Ordnung in ihre Angelegenheiten zu bringen. Das kommt jedoch anders heraus als erwartet. In "Venusfalle" spielen 18- bis 21-Jährige, die in verschiedenen Jugendtheaterclubs erste Theatererfahrungen gemacht haben. (kul)

Tojo-Theater Reitschule, heute Dienstag, 20.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 27. und 28. August.

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kulturagenda.be 27.8.09

Max Frischs "Die grosse Wut des Philipp Hotz" in der Reithalle

Das Schaffhauser SHpektakel inszeniert ein unbekanntes Bühnenstück von Max Frisch, mit Roswitha Dost und Bernd Rumpf als beinah geschiedenes Ehepaar Hotz.

Frisch nach Frisch

Die Schaffhauser Kompanie SHpektakel führt in der Reithalle "Die grosse Wut des Philipp Hotz" auf. Ein Schwank, in dem ein Intellektueller versucht, aus seiner Ehe und seinem Leben auszubrechen. Doch bald verliert er den Mut und die Wut.

Hotz hat es satt. Endlich hatten sie sich zur Trennung durchgerungen, nun hat seine Frau die Scheidung wieder zurückgezogen. Jetzt will er seine Drohungen wahr machen: die Wohnung kleinschlagen und in die Fremdenlegion gehen! Doch Dorli glaubt ihm nicht, dass er ernst macht - schliesslich ist er Schriftsteller, "ein Intellektueller". Und tatsächlich, zu beiden Aktionen fehlt ihm der Mut - oder besser: die Wut.

Lustspiel auf kleiner Bühne

"Die grosse Wut des Philipp Hotz" ist  ein leichtes Lustspiel. Max Frisch hatte  es als Nachspiel zu "Biedermann und die  Brandstifter" geschrieben, um das Publikum  nach der Aufführung nicht "mit  Detonationen zu entlassen", sondern  mit Lachen zu befreien. Nachdem die  beiden Stücke seit ihrer Uraufführung  1958 während langer Zeit im Doppelpack  gespielt worden waren, machte  "Biedermann" Furore, während "Hotz"  in Vergessenheit geriet. Das soll sich  ändern: Das Schaffhauser SHpektakel  präsentiert unter Regisseur Damir Zˇ izˇek  das Werk "in alter Frische", mit kleinem  Ensemble in der Grossen Halle der Reitschule.  Auf Flyer und Plakaten werden  aber vor allem des Autors Image-Attribute  ins Zentrum gerückt, mit einem  Schweizerkreuz und einer Hornbrille:  "Frisch war ein grosser Patriot, aber ein  kritischer", erklärt Zˇ izˇek. Dementsprechend  hebt er die autobiografischen Aspekte  des Stücks hervor: Frisch hatte sich  drei Jahre vor der Uraufführung von seiner  Frau Constance von Meyenburg getrennt.  Zˇ  izˇek lässt Frisch in der Figur des  Hotz auferstehen, wenn dieser aus der  Szene tritt, die markante Brille aufsetzt  und als Conférencier das Stück von aussen  kommentiert. Doch es bleibt bei der  Anspielung. Interessant ist hingegen die  zweite Ebene, die durch die Rand-Bemerkungen  von Hotz geschaffen wird: So ist  er in diesem Moment zwar nicht Teil  der Szene, doch scheint er diese unterschwellig  zu beeinflussen und findet sich  im Quasidialog mit seiner Noch-Ehefrau  Dorli, während sie sich von ihrem Liebhaber  verführen lässt.

Gelassen vor Wut

Von der "grossen Wut" ist indes nicht  viel übrig geblieben. Bernd Rumpf  stellt Hotz eher verwirrt als wütend  dar, wünscht sich Hotz doch sehnlich,  dass ihn seine Frau aufhielte. "Jetzt nur  nicht die Wut verlieren", ermahnt er  sich selber. Er bleibt der Intellektuelle,  der weder seine Ideale lebt (freie Liebe  ohne Eifersucht), noch aus seiner Rolle  auszubrechen vermag. Auch das Zertrümmern  der Wohnung übernimmt  ein Dienstmann für ihn - zu sehen ist  auf der Bühne davon leider nichts. Roswitha  Dost als Dorli lässt sich durch  nichts aus der Ruhe bringen und wirkt  cool. Derweil mutet das Schauspiel der  übrigen männlichen Schauspieler zuweilen  volkstümlich-überzeichnet an.  "Frisch hat viele Stücke mit subtilem  Humor geschrieben. Dieses hier ist ein  Schwank", sagt Zˇ izˇek. "Man kann sich  auf einen kurzweiligen und intensiven  Abend freuen."

Felicie Notter

Grosse Halle in der Reitschule, Bern
Do., 27.8., bis Sa., 29.8., 20.30 Uhr
http://www.shpektakel.ch

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4D Model auf dem Vorplatz der Reitschule

Siuv Rätzer (im Bild rechts) hat sich in der Vergangenheit schon mit feinen berndeutschen Songs eine kleine Fangemeinde erspielt. Nun hat er einen Gang härter geschaltet und spielt mit Bassist Simon Bättig (links) und Drummer Andreas Schüpbach im klassischen Gitarre- Bass-Schlagzeug-Trio seine Alternativrocksongs.
Vorplatz der Reitschule, Bern. Sa., 29.8., 21 Uhr

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Deejay MF erhellt die Darkside im Dackstock

Mit rund 15 Jahren Berufskarriere gehört er zu den absoluten Urgesteinen der Berner DJ-Szene - was den Drum'n'Bass betrifft. Seit er sich im London der frühen Neunziger eine hartnäckige Begeisterung einfing, ist er als Live- und Radio-DJ tätig, betrieb einen Plattenladen und vieles mehr. Kurz: die Drum'n'Bass-Vertrauensperson für Beine und Ohren.
Dachstock, Bern. Sa., 29.8., 23 Uhr

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RABE-INFO
http://www.rabe.ch/pod/index.php
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RaBe- Info 25. August 2009
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-08-25-52808.mp3
- Was kann Mensch gegen rassistische Diskriminierung tun
http://www.edi.admin.ch/frb/00645/index.html
- Woraus besteht eigentlich ein Handy
http://www.swicorecycling.ch/d/information_handydays_unterrichtsdossier.asp
- Warum verschwinden immer mehr Gratis-Zeitungen

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NEONAZIS BE
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Berner Oberländer 25.8.09

Serie Extremismus im Oberland

Werden die Rechtsradikalen vom Oberland aus gesteuert?

Die rechtsradikale Szene der Schweiz wird vom Oberland aus gesteuert, sagt ein Nazijäger. Ein Rechter nimmt Stellung.

Der schweizweit anerkannte und selbsternannte Nazijäger Heinz Kaiser sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Rundschau auf SF DRS, das Berner Oberland sei die Plattform der Rechtsradikalen in der Schweiz und Mario Friso aus Spiez sei deren Führer.

Im Interview mit dieser Zeitung dementiert Friso die Vorwürfe und spielt das Thema herunter: "Für das Prädikat ‹Führer› bin ich zu unbedeutend, und wir sind Nationalisten und nicht rassistische Extremisten." bst

Seite 21 +22

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Serie zum Extremismus im Berner Oberland,Teil 2: Interview mit Mario Friso, Rechtsextremist

"Ich bin nicht für alle Aktivitäten der rechten Szene verantwortlich"

"Ich bin nicht für alle Aktivitäten der rechten Szene verantwortlich", sagt Mario Friso. Der Spiezer gilt als Führer der Szene - zumindest im Oberland. Im Interview nimmt er Stellung zu seiner Rolle und zu den Zie- len der Rechtsradikalen.

Mario Friso, Sie waren bis vor kurzem Vorstandsmitglied der Pnos Berner Oberland, organisieren rechtsradikale Treffen, handeln mit CD und anderen Produkten mit rechtsradikalem Gedankengut. Ich gehe davon aus, dass Sie mir es nicht übel nehmen, wenn ich Sie als Extremisten bezeichne?

Mario Friso: Als Extremist kann grundsätzlich jede Person bezeichnet werden, die sich für grundlegende politische oder gesellschaftliche Veränderungen einsetzt. Ich persönlich bevorzuge aber die Bezeichnung Nationalist.

Laut einem Bericht der TV-Sendung Rundschau "ist das Berner Oberland die Plattform der Rechtsradikalen Szene für die ganze Schweiz und Sie deren Führer" - stimmt das?

Ich würde sagen, wir haben in den vergangenen Jahren in unserer Region Strukturen aufgebaut, so wie das andere Interessengruppen auch tun. Wir arbeiten als Gruppe, wo jeder Aktivist dasselbe Mitspracherecht hat. Mich als Führerfigur zu bezeichnen, ist eine typisch unüberlegte Aussage eines bekannten und umstrittenen "Nazijägers". Ich denke, für das Prädikat "Führer" bin ich definitiv zu unbedeutend mit meinem Tun und als Wesen.

Neben der Pnos gibt es im Oberland auch Sektionen der Helvetischen Jugend und der Nationalen Sozialisten - wie hängen sie zusammen oder was unterscheidet sie?

Die Helvetische Jugend ist explizit für unseren Nachwuchs gedacht. In ihr sollen junge Menschen, die sich mit der heutigen Gesellschaft nicht mehr identifizieren können, die Kameradschaft mit Gleichgesinnten finden und auch pflegen. Im Weltnetz unter www.helvetischejugend.ch finden Sie die nötigen Informationen. Ich kann Ihnen auch nicht mehr darüber erzählen, da ich nicht Mitglied in der HJ bin.

HJ erinnert mich doch stark an "Hitler Jugend" - welche Ziele verfolgen Sie und die erwähnten Organisationen eigentlich: die Verbreitung des hitlerdeutschen, braunen Gedankengutes?

Unsere Ziele finden Sie im Parteiprogramm der Pnos, und das hitlerdeutsche, braune Gedankengut liegt uns fern.

Ah ja! Warum grüssen Ihre Kameraden an öffentlichen Kundgebungen wie zum Beispiel an der Nationalfeier auf dem Rütli letztes Jahr mit dem Hitlergruss?

Ein Grossteil der Nationalisten in der Schweiz biedert sich nach wie vor dem deutschen Nationalsozialismus an und predigt dessen bornierte Glaubenssätze. Diese Leute - fixiert auf ihr Dogma des Nationalsozialismus - werden aber nie eine ernst zu nehmende Alternative im Kampf um unsere Schweiz darstellen. Heilrufe stiessen in der Schweizer Volksseele nie auf Widerhall; wohl aber der alte Kampfruf der Eidgenossen "Harus". Eine nationale Erneuerung wird sich in der Schweiz nicht unter Symbolen einer fremden Staatsmacht - wie etwa dem Hakenkreuz oder dem Liktorenbündel - vollziehen können. Wir dagegen vertreten eidgenössische Interessen…

…und was beinhalten diese in Ihrer Sichtweise?

Die nationale Erneuerungsbewegung wird danach trachten müssen, ihre eigene, der Geschichte und Eigenart unseres Schweizer Volkes entsprechende schweizerische Form des nationalen Sozialismus zu finden. Das gilt nicht nur für den Inhalt und Aufbau der Bewegung, die niemals eine zentralistisch-diktatorische sein darf und den föderalistisch-demokratischen Grundlagen der Schweiz Rechnung tragen muss, sondern auch für ihre äusseren Formen und Symbole. Zeichen unseres Widerstandes soll dasjenige Zeichen sein, das seit sechs Jahrhunderten unser Volk eint und auch in Zukunft einen soll: das alteidgenössische Schweizer Kreuz!

Im Hochhalten der Schweizer Fahne liegt also Ihr Erfolgsgeheimnis?

Leider nein! Diese Tatsache stösst bei vielen "Nationalisten" auf taube Ohren. Die Resonanz ist sehr gering. Vielmehr begnügt man sich damit, Feste zu feiern und seinem subkulturellen Drang Ausdruck zu verleihen. Ein solcher NS-Fetisch ist - analog zur Bundesrepublik - bittere Realität, dem sich freie Geister entgegenzustemmen haben.

Apropos "Freie Geister": Die haben zum Beispiel keine Probleme mit Ausländern - wie halten Sie und Ihre Gesinnungsgenossen es mit dem Rassismus?

 Blinder Rassismus findet leider in der Bewegung nach wie vor Anhang, obschon er eben mit den Anliegen des Eidgenössischen Sozialismus unvereinbar ist. Das kapitalistische System hat weder eine Nationalität noch eine Religion oder einen kulturellen Hintergrund. Die Zeit verlangt von uns, dass wir uns als moderne Nationalisten mit ihr entwickeln. Also weg mit Marotten aus alten Tagen und hin zum Prinzip "Jedem seinen Sozialismus".

Sie sind ja selber ein halber Ausländer - Ihr Vater ist Italiener - wie verträgt sich Ihre Herkunft mit dem rechten, fremdenfeindlichen Gedankengut?

Siehe Parteiprogramm der Pnos!

Zurück zur rechten Szene im Oberland: Die Postfächer der genannten Organisationen sind in Brienz, Interlaken und Spiez beheimatet. Gibt es noch andere solche Bewegungen im Oberland und der Region Thun?

Nicht das ich wüsste - und wenn, dann nicht von uns.

Die Kantonspolizei stellt eine leichte Zunahme der Szene fest. Sie kennen vermutlich genauere Zahlen? Wie viele Mitglieder zählen Pnos, HJ, NSBO, und wie viel Sympathisanten haben Sie?

 Anmerkung der Redaktion: Diese Frage hat Mario Friso nicht beantwortet.

In der Öffentlichkeit tritt die Bewegung immer nur mit sehr jungen Leuten in Erscheinung - gibt es auch ältere Mitglieder und in der Gesellschaft etablierte Leute? Oder anders gefragt, gibt es sogenannte Hintermänner, wie zum Beispiel Leute aus der Auns?

Anmerkung der Redaktion: Auch diese Frage hat Mario Friso nicht beantwortet.

Wo sich die Rechten treffen, werden Sie mir vermutlich nicht verraten - aber wie oft finden Treffen statt und welcher Art sind sie? Offenbar ist es nicht einfach, eine Stätte für einen solchen Anlass zu organisieren?

In regelmässigen Abständen und im freundschaftlichen Rahmen. Bis heute wurde noch jede Liegenschaft so abgegeben, wie wir sie vorgefunden haben. Ich verstehe also weder die Probleme noch die Bedenken von Leuten, die grundsätzlich den Dialog mit uns verwehren.

Die Auftritte der "Rechten" sorgen überall für ein Ärgernis. Sie lösen in der Öffentlichkeit Ängste und Unbehagen aus. Können Sie das verstehen und sind die Bedenken berechtigt?

Leute, die Gewalt als Lösungs- oder Argumentationsmittel ansehen, sind bei uns grundsätzlich am falschen Platz. Zudem denke ich, dass Gewalt auch bei anderen subkulturellen oder modegeprägten Jugendgruppen in letzter Zeit sehr stark auftritt.

Laut Rundschau-Bericht lassen Sie die Justiz immer mehr ins Leere laufen, weil Sie die Möglichkeiten des Gesetzes clever ausnutzen. Sind Sie selber so clever oder haben Sie Berater?

Das hat mit Cleverness nichts zu tun. Das sind Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren gesammelt wurden.

Sie betreiben einen Handel mit rechtsradikalen CDs und anderen Produkten. Floriert der Handel? Wer sind Ihre Kunden und woher kommen Sie?

Wir kennen unsere Kunden leider nicht alle persönlich. Aber ich denke, die Professionalisierung unserer Musik hat den Markt auch für "normale" Menschen geöffnet und zunehmend attraktiv gemacht. Fakt ist, die Stilrichtungen sind so verschieden - Rock, (Death-, Black-, Trash- und Power-)Metal, Folk, Schlager, Hardcore - dass mit Bestimmtheit für jeden Musikliebhaber etwas dabei ist. Alles in allem eine gute Sache. Sie haben ja vielleicht die Lieder der Schulhof-CD gehört - urteilen Sie also selbst.

Wie verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt? Ist es nicht schwierig, als "Extremist" einen Job zu finden und zu behalten?

Ich arbeite, so wie alle Menschen das tun. Jemanden wegen seiner politischen Einstellung zu disqualifizieren oder zu benachteiligen, zeugt nicht von einem grossen demokratischen Verständnis und stellt zugleich von selbst die geheuchelte Toleranz der selbst ernannten Gutmenschen in ein schiefes Licht.

Wie reagiert Ihr Umfeld und die nähere Öffentlichkeit auf Ihre Aktivitäten?

Nicht ausserordentlich besonders. Wir machen schliesslich nichts Verbotenes. Wir vertreten unsere Meinungen und Interessen, so wie das andere Interessenverbände auch tun.

Was macht für Sie das Leben lebenswert?

Der Erhalt unserer Natur mit all ihren Schöpfungen, wie sie durch die Natur geschaffen wurden.

Möchten Sie einmal eine Familie gründen und wie würden Sie Ihre Kinder erziehen?

Mit Sicherheit, wenn die Zeit dafür reif ist. Kinder gilt es meiner Meinung nach, grundsätzlich so unvorbelastet wie möglich in die Welt zu begleiten, zumindest was politische Ansichten anbelangt. Der junge Mensch soll frei denken und sich frei bewegen können und dabei seine eigenen Erfahrungen sammeln, die dann im späteren Alter (18-22 Jahren) seinen Lebensweg und sein Schicksal prägen und entscheiden werden. Alles andere wäre kontraproduktiv und bringt statt klar denkenden Menschen, geistig beschränkte Durchschnittstölpel zu Tage, die man - unter uns gesagt - schon zu häufig auf den Strassen anschauen muss.

Was hat Ihre Kindheit geprägt?

Ein liebevolles Elternhaus.

Interview*: Bruno Stüdle

*Das Interview wurde schriftlich via E-Mail geführt.

http://beo.pnos.org
http://www.nb-oberland.ch
http://www.helvetischejugend.ch

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So Berichtete die Rundschau auf SF 1

Oberland als Plattform der Rechtsradikalen

"Die rechtsextreme Szene Schweiz wächst wieder - und verändert sich auch: Weg von der Subkultur hin zum politischen Projekt. Besonders aktiv sind die Rechtsradikalen gegenwärtig im Berner Oberland. Zentrale Figur ist hier ein 26-jähriger Spiezer." So kündigte Moderator Urs Leuthard den Beitrag "Rechtsradikaler Aufmarsch" in der Rundschau vom 8.Juli 2009 an.

Im Beitrag wird über die Gedenkfeier zum 623. Jahrestag der Schlacht von Sempach berichtet und über die Rolle des Spiezers Mario Friso in der rechten Szene. Er sei eine zentrale Figur in der Szene, so die Rundschau. "Vom Berner Oberland wirkt er regional und national", sagt der Sprecher zu den Aufnahmen, welche Friso und seine Kameraden beim Aufmarsch in Sempach zeigen. Ein Interview will Friso dem renommierten Politmagazin Rundschau nicht geben. "Gefragt haben sie, das stimmt!", erklärte Friso gegenüber dieser Zeitung. Warum er abgelehnt hatte, wollte er aber nicht verraten. Die Geschichte sei ziemlich lang und auch "sehr spanisch" und zu komplex. Dafür redete der selbsternannte Nazijäger Heinz Kaiser im Rundschaubericht: "Das Berner Oberland ist unterdessen so etwas wie die Plattform für die ganze Schweiz - von dort oben verbreitet sich das Gedankengut. Offenbar können sie dort ungehindert agieren", sagt Kaiser zur Rundschau, und: "Friso ist eine Führerfigur."

Laut Rundschau-Recherchen komme Friso viel herum. Er sei international bestens vernetzt, und habe die NPD in Deutschland besucht. Er versuche, die jungen Oberländer mit rechtsradikalen CDs zu mobilisieren. "Wer angefixt ist, der kann sich in Spiez mit noch mehr Hassmusik eindecken, Friso betreibt von hier aus einen CD-Handel." Führerfigur Friso nutze die eigene Homepage, den nationalen Beobachter Berner Oberland, auch um Leute, wie den farbigen Bieler SP-Nationalrat Ricardo Lumengo zu verunglimpfen. Oder zur zynischen Häme gegen den deutschen Polizeichef Alois Manichel, der für seine besonders repressive Haltung gegenüber rechtsradikalen bekannt sei.
bst

• Die Sendung kann auf http://www.sf.tv/sendungen/rundschau angeschaut werden.

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Rundschau 8.7.09

Rechtsradikaler Aufmarsch

Die rechtsextreme Szene Schweiz wächst wieder - und verändert sich: sie wird immer salonfähiger, entwickelt sich weg vom Einflussbereich der Polizei. Besonders aktiv sind die Rechtsradikalen gegenwärtig im Berner Oberland. Zentrale Figur ist hier ein 26-jähriger Spiezer. Eine Rundschau-Recherche.
http://videoportal.sf.tv/video?id=b008bb52-e47f-476a-a0f5-de1a6cb94304

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BIG BROTHER VIDEO SO
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Solothurner Zeitung 25.8.09

"Big Brother" auf Intensivstationen

In Olten und Solothurn wird bald videoüberwacht

Die Intensivstationen des Kantonsspitals Olten und des Bürgerspitals Solothurn werden bald videoüberwacht. Grund sind Vorgaben.

Wie wird die Imtimsphäre geschützt? Wird dauernd gefilmt? Wird aufgezeichnet? Diese Fragen stellt Trudy Küttel (SP, Olten) im Zusammenhang mit Videoüberwachung von Intensivstationen in einer Kleinen Anfrage. Grund für diese Überwachungsform sind Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin, wonach des Pflegepersonal in permanenten Sichtkontakt zum Patienten stehen oder als Alternative die Station videoüberwacht werden muss. Nur Letzteres ist laut der Regierung im Bürgerspital Solothurn und im Kantonsspital Olten möglich. Sie hält fest: Die Überwachung diene nur der Sicherheit der Patienten (Entfernung von Kathetern, Stürze, usw.). Sie erfolge auch, wenn Besucher im Zimmer seien, da diese die medizinische Verantwortung nicht übernehmen könnten. Mittels Piktogramme werde auf die Videoüberwachung hingewiesen. Technisch soll sichergestellt werden, dass intime Körperbereiche abgedeckt würden.

In seiner Antwort hält der Regierungsrat fest: Würde die Richtlinie nicht erfüllt, drohe der Verlust zum Betrieb einer Intensivstation. "Die Inbetriebnahme wird aber im Sinne eines Pilotprojektes erst dann erfolgen, wenn das vom Datenschutzbeauftragten des Kantons Solothurn geforderte Konzept von ihm genehmigt ist." Vorgesehen ist eine Echtzeitübertragung ohne Aufzeichnung. Aber: Parallel zum Pilotprojekt solle dann die gesetzliche Grundlage geschaffen werden. Ob diese dann auch die Aufzeichnung beinhalte, sei offen.

Überwachung ohne Grundlage

Die Regierung verweist darauf, dass in Olten bereits seit 2000 der öffentlich zugängliche Korridor zur Notfallstation videoüberwacht werde. Dort mit Aufzeichnung. Nach 24 Stunden werden die Daten gelöscht. Interessant, wie die Regierung schreibt, besteht für diese Videoüberwachung noch keine Gesetzesgrundlage. (mz)

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ANTIFA-MURALES
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linksunten.indymedia.org 24.8.09

Internationaler Blog mit Antifa-Film online

Created by: Azzoncao-ein Polit-Cafè & AJB-Bochum (Account: Polit-Café Azzoncao).

Antifa global - fai il movimento per il movimento

Im Dezember 2008 erstellten wir mit Profisprayern ein antifaschistisches Murales in Bochum. Dieses gedachte sieben Antifas aus verschiedenen europäischen Ländern, die in den letzten Jahren von Nazis und Faschisten ermordet wurden.

Wir filmten den Produktionsprozess und in den folgenden Monaten erstellten wir mit diesen und weiteren Materialien eine Dokumentation zu dem Murales und den Hintergrund der sieben Morde. Dazu interviewten wir in Italien und Spanien Angehörige der Ermordeten und produzierten einen eigenen RAP für Thomas Schulz, der 2005 in unserer Nachbarstadt Dortmund ermordet wurde.

Der ca. 30 minütige Film trägt den Titel "uno di noi" - "eine/r von uns"

In den letzten Wochen haben wir diese Dokumentation auf zahlreichen Veranstaltungen in der BRD gezeigt, um eine direkte Auseinandersetzung über den Inhalt zu suchen.

Jetzt haben wir einen blog erstellt, auf dem Ihr Euch den Film ansehen und herunterladen könnt, Text und Bildmaterial findet und die Möglichkeit zum Kommentieren besteht.

Der blog: http://unodinoi.blogsport.de

FreundInnen haben den Film auf Spanisch, Italienisch, Englisch, Französisch und Russisch übersetzt. So gibt es den Film in sechs verschiedenen Sprachfassungen auf dem blog.

Wir werden den Film und diesen blog über linke und antifaschistische Strukturen soweit wie möglich bekannt machen. (Und hoffen dabei auf Eure Mithilfe.)

Die Kommentarfunktion des blogs soll dazu dienen, dass es einen länder- und sprachenübergreifenden Austausch und Auseinandersetzung geben kann. Ob es der/die AntifaschistIn aus Irkusk, der Lower East Side, Athen, den Banlieues von Paris, Bilbao, Utrecht, Herne II, Padua oder Belfast ist. Es besteht die Möglichkeit sich über dies international angelegte Murales und die angeschnittenen Problematiken zu äußern und auseinanderzusetzen.

Vielleicht auch in Kontakt zu treten und sich zu vernetzen.

Die Intention unseres Murales und des Films ist es, Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, die Notwendigkeit und Möglichkeit einer gemeinsamen Diskussion, Bezugsnahme, Kooperation und Vernetzung zu verdeutlichen. Er soll zur Solidarität aufrufen und Ausdruck dessen sein.

In der Hoffnung, dass Ihr es ähnlich seht.

Polit-Cafè Azzoncao

Antifaschistische Jugend Bochum (AJB)

(August 2009)