MEDIENSPIEGEL 8.1.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Kornhausforum-Finanzierung
- Autonome Schule ZH: Räumung + Besetzung
- Schwedische Neonazis hinter Ausschwitz-Schildklau
- AKW Mühleberg: Anfechtung Bewilligung
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REITSCHULE
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Fr 08.01.10
21.00 Uhr - Rössli - Hosen-Ärzte-5Liber-Party
Sa 09.01.10
20.30 Uhr - Tojo - Spaceboard Galuga, Originalvideo live
vertont. 20
Jahre Club 111
22.30 Uhr - Tojo - Spaceboard Galuga, Originalvideo live
vertont. 20
Jahre Club 111
So10.01.10
14.00 Uhr - Frauenraum - "Sie kam und blieb"-Stube
für
Sonntagnachmittag-Gelangweilte
16.30 - Frauenraum - Skub-Stube: Konzi mit Voicensual
(BE)
20.30 Uhr - Tojo - Spaceboard Galuga, Originalvideo live
vertont. 20
Jahre Club 111
Infos: http://www.reitschule.ch
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QUERSUBVENTIONIERUNG
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BZ 8.1.10
Kornhausforum Bern
Ohne Partys gehts nicht
Die Partys im Kornhausforum ärgern die Nachbarn. Der
Kulturbetrieb ist jedoch auf diese Einnahmen angewiesen.
Der Berner Kulturbetrieb Kornhausforum wird zwar von Stadt und
Kanton subventioniert. Dennoch muss der Betreiberverein einen grossen
Teil seines Budgets selber erwirtschaften. Deshalb sei man darauf
angewiesen, die Räume an Dritte zu vermieten, sagt
Kornhausforum-Leiter Bernhard Giger. In der Regel handelt es sich dabei
um ruhige Mieter.
Drei Mal im Jahr jedoch führt Ammonit Events im ersten Stock
des Kornhauses Partymarathons durch. Vor allem in der Silvesternacht
sorgte dies für Ärger beim benachbarten Hotel Bern. Laut
Giger generiert das Kornhausforum 15 Prozent seiner Einnahmen aus
diesen Partys. "Drei solche Anlässe pro Jahr müssen in einer
Stadt drin- liegen." as
Seite 20
--
Kornhausforum
Kommerz finanziert Kultur
Die weihnächtlichen Partys im Kornhausforum sorgten
jüngst für Ärger in der Nachbarschaft. Weil die
Kulturinstitution einen grossen Teil ihres Budgets selber
erwirtschaften muss, sind diese Anlässe jedoch wichtig.
Noch vor drei Jahren stand das Schicksal des Kornhausforums auf
Messers Schneide. Der Gemeinderat beabsichtigte damals die Schliessung
der Kulturinstitution. Der Stadtrat jedoch sprach sich dafür aus,
das Kornhausforum weiterleben zu lassen.
Seit Sommer 2008 ist nun auch dessen Finanzierung gesichert: Die
Stadt subventioniert den Betrieb jährlich mit 659000 Franken. Der
Kanton bezahlt ebenfalls jährlich einen Beitrag - 2009 waren es
100000 Franken. Gemäss Leistungsvertrag mit der Stadt müssen
die Betreiber allerdings einen Eigenfinanzierungsgrad von 40 Prozent
erreichen.
Ohne Dritte geht es nicht
Kein leichtes Unterfangen, wie Kornhausforum-Leiter Bernhard
Giger sagt. "Unser Angebot soll niederschwellig sein, und damit
können wir nicht für jede Ausstellung Eintritt verlangen."
Deshalb sei man darauf angewiesen, die Räume an Dritte vermieten
zu können, so Giger. Jährlich budgetiert der Verein unter
anderem 90000 bis 100000 Franken an Mieteinnahmen. Im vergangenen Jahr
hat es der Verein sogar geschafft, mehr als vertraglich mit der Stadt
vereinbart einzunehmen. Die Höhe des Betrags kann Giger nicht
nennen, weil der Jahresabschluss noch aussteht.
Mit Partys Kasse machen
Haupteinnahmequelle des Kornhausforums sind zwar Seminare,
Firmenanlässe und Kongresse wie etwa das Altersforum, das letztes
Jahr im ersten Stock des Kornhauses stattgefunden hat.
Aber auch die Partys, wie sie zwischen Weihnachten und Neujahr im
Kornhausforum stattfanden, lassen die Kasse klingeln. "Damit
erwirtschaften wir gut 15 Prozent unserer Einnahmen", erklärt
Giger. Als subventionierter Betrieb sei es dem Verein ein Anliegen,
auch jungen Leuten etwas anzubieten.
Dagegen hat der benachbarte Hotelier Peter Schiltknecht an sich
nichts. Über die Festtage und vor allem in der Silvesternacht
wurde es dem Hotel-Bern-Direktor jedoch zu viel. In einem geharnischten
Brief beschwerte er sich bei Sicherheitsdirektor Reto Nause über
Nachtruhestörungen und Abfallberge (siehe Ausgabe von gestern).
"Nur drei Mal jährlich"
Ärger, den Bernhard Giger nur teilweise versteht. Dies,
zumal das Nachtleben grundsätzlich zu unangenehmen
Begleiterscheinungen führe und nur schwer zu eruieren sei, ob denn
tatsächlich die Gäste des Kornhausforums für den
Ärger verantwortlich seien. Giger betont, dass der Verein seine
Verantwortung als Vermieter wahrnehme, indem er viele Anfragen von
Veranstaltern ablehne. Stattdessen fänden lediglich drei Mal
jährlich, nämlich zur Weihnachtszeit, an Ostern und im
Herbst, Partys statt. Zudem seien diese immer vom selben, erfahrenen
Eventmanager organisiert. "Wir könnten es uns einfach machen und
sämtliche Einnahmen aus Partys generieren", so Giger.
"Das muss drin liegen"
Den Einwand, das Kornhaus sei auf Grund seiner zentralen Lage
nicht als Partylokal geeignet, lässt Giger nur bedingt gelten.
Zwar seien Clubs, die in Industriegebieten lägen, aus Mangel an
Nachbarn weniger störend. "Auf der anderen Seite müssen in
einer Stadt drei solche Anlässe pro Jahr drin liegen."
Giger ist davon überzeugt, dass das Rauchverbot die
Probleme, die das Nachtleben mit sich bringt, massiv verschärft
hat. Er verspricht, Lösungen zu suchen. "Allerdings ist es nicht
ganz einfach, ein Fumoir in ein denkmalgeschütztes Haus
einzubauen."
Andrea Sommer
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AUTONOME SCHULE ZH
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20min.ch 8.1.10
"Autonome Schule Zürich"
Aktivisten ziehen aus besetztem Schulhaus ab
Aktivisten haben das am Donnerstagabend besetzte Stadtzürcher
Schulhaus Wengi noch in der gleichen Nacht verlassen. Nach
Verhandlungen mit der Stadtpolizei und Vertretern der Fachschule
Viventa seien die Besetzer gegen 0.50 Uhr abgezogen.
Dies sagte der Sprecher des Schul- und Sportdepartementes, Marc Caprez,
auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Da die Besetzer nur geringen
Schaden anrichteten, werde auf eine Anzeige verzichtet.
Die Aktivisten hatten das im Stadtzentrum gelegene abgeriegelte
Schulhaus am Donnerstagabend besetzt. Nach Angaben der Besetzer
befanden sich 80 Menschen in dem Gebäude. Die Besetzung sei eine
Antwort auf die gleichentags erfolgte Räumung einer Liegenschaft
in Zürich-Unterstrass, teilten die Besetzer in einem
Communiqué mit.
Dort hatte die "Autonome Schule Zürich" (ASZ) seit vergangenem
April Deutsch- und Computerkurse für Sans-Papiers
durchgeführt. Die Stadt tolerierte die Besetzung zunächst, am
Donnerstag räumte die Polizei jedoch das Gebäude.
Illegal Strom abgezapft
Als Grund nannten die Behörden, dass die Besetzer eine illegale
Stromleitung gezogen hätten. Diese sei eine Gefahr für die
Schüler eines nahegelegenen Schulhauses gewesen. Bereits habe ein
Mensch durch die nicht fachmännisch gelegte Leitung einen
Stromschlag erlitten. Das Gebäude soll zudem im kommenden Sommer
abgerissen und durch einen Neubau für einen Kinderhort ersetzt
werden.
Die ASZ hatte nach der Räumung den Behörden vorgeworfen, sich
nicht an Abmachungen gehalten zu haben. Die Stadt habe im September
eine provisorische Stromleitung versprochen; es sei aber nichts
passiert. Die Räumung verurteilte die ASZ als
"unverhältnismässig und in keiner Weise gerechtfertigt".
In einem Communiqué vom Donnerstagabend forderten die Besetzer,
die Stadt Zürich solle die leere Schule Wengi der ASZ
überlassen, damit diese ihre Kurse für Sans-Papiers
fortsetzen könne. Gemäss Caprez wird das Schulhaus Wengi in
den nächsten Monaten instand gestellt. Nach den Sommerferien soll
dort die Fachschule Viventa einziehen.
(sda)
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tagesanzeiger.ch 8.1.10
Hausbesetzer verschanzen sich in Schulhaus
sda / vin
In Zürich haben Aktivisten am Donnerstagabend ein leerstehendes
Schulhaus im Kreis 4 besetzt. Die Besetzung sei eine Reaktion auf die
Räumung der "Autonomen Schule Zürich".
Die Zürcher Stadtpolizei bestätigte die Besetzung des
Schulhauses Wengi an der Kernstrasse im Kreis 4, wollte aber noch nicht
über Details Auskunft geben. Nach Angaben der Besetzer befinden
sich 80 Menschen in dem Gebäude. Die Polizei habe das Haus
umstellt, sagte ein Aktivist der Nachrichtenagentur SDA am Telefon.
Die "Autonome Schule Zürich" (ASZ) in einem besetzten Haus im
Quartier Zürich-Unterstrass war seit vergangenem August offen.
Hausbesetzer hatten dort Deutsch- und Computerkurse für
Sans-Papiers durchgeführt. Die Stadt tolerierte die Besetzung
zunächst, am Donnerstag räumte die Polizei jedoch das
Gebäude.
Als Grund nannten die Behörden, dass die Besetzer eine illegale
Stromleitung gezogen hätten. Diese sei eine Gefahr für die
Schüler eines nahegelegenen Schulhaues gewesen. Bereits habe ein
Mensch durch die nicht fachmännisch gelegte Leitung einen
Stromschlag erlitten. Das Gebäude soll zudem im kommenden Sommer
abgerissen und durch einen Neubau für einen Kinderhort ersetzt
werden.
"Unverhältnismässige" Räumung
Die ASZ hatte nach der Räumung den Behörden vorgeworfen, sich
nicht an Abmachungen gehalten zu haben: Die Stadt habe im September
eine provisorische Stromleitung versprochen; es sei aber nichts
passiert. Die Räumung verurteilte die ASZ als
"unverhältnismässig und in keiner Weise gerechtfertigt".
In ihrem Communiqué vom Donnerstagabend forderten die Besetzer,
die Stadt Zürich solle die leere Schule Wengi der ASZ
überlassen, damit diese ihre Kurse für Sans-Papiers
fortsetzen kann.
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Tagesanzeiger 8.1.10
Polizei räumt die Autonome Schule
Besetzer sollen illegal und unsachgemäss Strom angezapft haben,
dabei erlitt ein Abwart einen Stromstoss.
Von Benno Gasser
Die gestrige Aktion an der Ringstrasse 57 hinter dem Bad Allenmoos sah
aus wie eine normale "Züglete": Kräftige Männer holten
Computer, Bildschirme und Möbel aus dem Schulgebäude und
luden sie in einen Lieferwagen. Freiwillig erfolgte dieser Auszug
allerdings nicht. Deshalb riegelten rund drei Dutzend Polizisten in
Kampfmontur und mit bellenden Diensthunden an der kurzen Leine das
Gelände grossräumig ab.
Eine Gruppe von rund zehn Personen, die sich Familie Moos nennt, hielt
den Pavillon mit dem Einverständnis der Stadt seit Mitte April
letzten Jahres besetzt. Aus dem zuvor leer stehenden
Schulhausprovisorium Allenmoos II wurde die Autonome Schule
Zürich, in der kostenlos Kurse angeboten wurden: Sprachen, Technik
und Handwerk.
Gegenüber den Polizisten beschwerten sich die Aktivisten lauthals
über die Räumung: "Die Stadt planiert die Bildung", rief
einer. Viele regten sich darüber auf, dass die Räumung
angeblich ohne Ankündigung erfolgt sei. "Ich habe das
Gespräch gesucht und die Besetzer am Montag mehrmals erfolglos zu
erreichen versucht", sagte Urs Spinner, Sprecher des
Hochbaudepartements. Die Besetzer sagen, sie hätten keine Anrufe
verzeichnet. Auch sie hätten versucht, mit Spinner zu sprechen.
Die Polizei habe gar keine andere Möglichkeit gehabt, als das
Schulhaus zu räumen, sagte Marco Cortesi, Chef Mediendienst der
Stadtpolizei Zürich. "Die Räumung erfolgte aus
Sicherheitsgründen." Im Dezember hätten die Besetzer
versucht, illegal Strom bei einem nahe gelegenen Kandelaber anzuzapfen.
Weil die Schule für Haushalt und Lebensgestaltung den Pavillon
bereits im Jahr 2000 verlassen hatte, stand er seither leer und wurde
darum vom Strom- und Wassernetz genommen. Die Anzapfaktion schlug fehl
und hätte für einen Schulhausabwart fatal enden können.
Als er die Stromanschlüsse kontrollieren wollte und dafür den
Bodendeckel öffnete, erlitt er einen starken Stromschlag.
Messungen ergaben, dass 100 Volt durch den Metalldeckel flossen. Wenig
später versuchten die Besetzer, an einem anderen Kandelaber Strom
anzuzapfen.
Gasmasken wegen Dämpfen
"Wir hatten den Besetzern bereits zu Beginn gesagt, dass sie sich
für ihre Kurse das falsche Haus ausgesucht haben", sagte Spinner.
Trotzdem bot die Stadt den Aktivisten an, auf deren Kosten eine
provisorische Stromleitung legen zu lassen. Die Besetzer hätten
abgelehnt. Sie wollten selber einen Fachmann beauftragen. In den
Schulräumen war es laut einem Besetzer trotz winterlichen
Kälte dank einem Generator und Ölheizungen etwa 15 Grad warm.
Das dafür notwendige Benzin und Öl wurde in Fässern
gelagert. "Diese stellten ein grosses Sicherheitsrisiko dar", sagte
Cortesi. Dämpfe seien entwichen und hätten sich
entzünden können. Ein Lagerraum für solche Fässer
befand sich im Untergeschoss. Auf die Türe sprayten die Besetzer:
"Gasmasken!!!" Ebenfalls gestern stellte die Stadtpolizei bei einer
besetzten Liegenschaft an der Wehntalerstrasse nahe dem Radiostudio den
Strom ab. Die Leitungen seien in einem desolaten Zustand gewesen.
In einem Communiqué wehrten sich die Betreiber der Schule am
Abend gegen die Vorwürfe. Die Stadt habe mehrfach eine
provisorische Stromleitung zugesichert, diese aber in "bewusster
Verweigerungstaktik" nie gebaut. Beim Abwart habe man sich nach dem
"Unfall" umgehend entschuldigt. Die Räumung aus
Sicherheitsgründen sei ein Vorwand für eine härtere
Gangart gegen die Hausbesetzerszene. Ein Mitglied des Vereins "Bildung
für alle" sagte, er wolle woanders weitermachen. Die Deutschkurse
seien dreimal pro Woche von mehr als hundert Leuten besucht worden, vor
allem Sans-papiers. Der Pavillon wird im kommenden Sommer in einen Hort
für 120 Kinder umgebaut.
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NZZ 8.1.10
Autonome Schule im Allenmoos geräumt
Besetzung in Zürich 4 am Abend
fsi. ⋅ Der von der Gruppierung Autonome Schule Zürich
(ASZ) besetzte Schulpavillon Allenmoos II an der Ringstrasse 57 in
Zürich 6 ist am Donnerstag unter Polizeischutz geräumt
worden. Der im April 2009 besetzte Pavillon soll im Sommer in einen
Hort umgebaut werden. Als Grund für die vorzeitige Räumung
gab Urs Spinner, Sprecher des städtischen Hochbauamtes, die
Gefährdung der Kinder des benachbarten Schulhauses durch
unsachgemäss verlegte Stromleitungen an. Als Reaktion auf die
Räumung besetzten Aktivisten am späten Abend das Schulhaus
Kernstrasse in Zürich 4. Die Stadtpolizei bestätigte eine
entsprechende Mitteilung, die der Redaktion der NZZ telefonisch
zugegangen war. Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren keine
weiteren Informationen erhältlich.
Die aus dem Umfeld des Bleiberecht-Kollektivs stammende ASZ
organisierte in dem Pavillon Kurse für Sans-Papiers und stellte
ihn auch dem Verein Bildung für Alle zur Verfügung, der dort
rund 100 Asylbewerbern dreimal wöchentlich Deutschunterricht
erteilte.
Sowohl Urs Berger, Präsident des Schulkreises Waidberg, als
auch Urs Spinner sagen, dass es kaum Beschwerden aus der Nachbarschaft
und auch keine Beeinträchtigung des Schulbetriebs gegeben habe.
Weil der Pavillon keinen Strom- und Wasseranschluss hatte, zapfte die
ASZ Strom von einem Kandelaber ab. Im November erlitt ein Abwart einen
Stromschlag. Das Hochbaudepartement entfernte die Leitung, und die
Besetzer akzeptierten die Auflage, zusammen mit einem konzessionierten
Elektriker für eine sichere Leitung mit Zähler zu sorgen.
Laut Spinner wurde nun aber wieder eine lebensgefährdende Leitung
entdeckt. Auf Versuche, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, hätten die
Besetzer nicht reagiert, und man habe die Räumung veranlasst.
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Indymedia 8.1.10
Medienmitteilung der Autonomen Schule Zürich (ASZ) ::
AutorIn : Finder
Medienmitteilung der Autonomen Schule Zürich (ASZ) und des Vereins
Bildung für Alle zur Räumung des Schulhauses Allenmoos II
Heute Morgen, 7. Januar 2010, um 9:00 Uhr wurde im Rahmen einer
polizeilichen "Bildungsoffensive" das Schulhaus der Autonomen Schule
Zürich (ASZ) an der Ringstrasse 57 in Zürich Unterstrass
unangekündigt und gewaltsam geräumt. Ein Grossaufgebot von
circa 30 Polizisten, z. T. in voller Kampfmontur, drang in das
Gebäude ein, umstellte es anschliessend und sperrte das
Gelände ab. Ein Abrisskommando räumte das Gebäude aus
und demontierte die Fenster des Pavillons. Verhaftungen fanden keine
statt. Innert kürzester Zeit versammelten sich vor dem
abgesperrten Gebäude Dutzende Sympathisanten, weitere Polizisten
und Medienvertreter.
Mit dieser repressiven Aktion wird ein autonomes Bildungsprojekt schwer
beeinträchtigt, ein Projekt, das nicht etwa der
Selbstverwirklichung Einzelner diente, sondern der gesamten
Bevölkerung offen stand. Seit Sommer fanden im besetzen Schulhaus
Kurse zu verschiedensten Themen statt: u. a. Informatikkurse,
Nachhilfeunterricht, philosophische Seminare. Auch dem Verein Bildung
für Alle, der Deutschkurse für illegalisierte MigrantInnen
(Sans-Papiers) und Asylsuchende anbietet, diente die ASZ als Dach.
Wir verurteilen das Vorgehen der Stadt und Polizei in aller Form. Die
unangekündigte Aktion ist unverhältnismässig und in
keiner Weise gerechtfertigt. Die Stadt Zürich und die Polizei
begründete ihr Vorgehen mit der mangelnden Kooperation seitens der
BesetzerInnen und einem damit zusammenhängenden Zwischenfall mit
einer illegal verlegten Stromzuleitung. Die ASZ sei nicht bereit
gewesen, eine geregelte Strominstallation und den Stromverbrauch zu
bezahlen.
Die Behauptungen und Vorwürfe der Behörden entsprechen nicht
der Wahrheit. Seit Beginn der Besetzung im April 2009 stand die ASZ mit
der Stadt Zürich betreffend Wasser- und Stromzufuhr in Kontakt.
Nach einigen Abklärungen wurde schnell klar, dass eine
Wasserzuleitung nicht realisierbar ist, eine Stromzuleitung mittels
Provisorium allerdings schon. Von Anfang an kommunizierten die
BesetzerInnen klar und deutlich ihre Bereitschaft, für die
provisorische Installation sowie für den gesamten Stromverbrauch
aufzukommen. Im September 2009 sicherte die Stadt Zürich eine
provisorische Stromzuleitung zu. Leider blieb es bei der Zusage und
nichts passierte, trotz mehrfacher Kontaktaufnahmen und Terminangeboten
der ASZ. Dies ist durch unseren Mailverkehr mit dem Hochbaudeparement,
den wir der Presse gerne zur Verfügung stellen, eindeutig belegbar.
Aufgrund dieser eindeutigen Obstruktionspolitik sahen sich einige
BesetzerInnen dazu veranlasst, sich mit einer eigenen Stromzuleitung zu
versorgen. Denn eine minimale Stromversorgung ist für die
Aufrechterhaltung eines Schulbetriebs unbedingt notwendig, gerade im
Winter. Im Dunkeln kann man nicht lernen. Die bereits installierten
Generatoren und Solarpanels reichten für den Notfall, konnten aber
keine dauerhafte Lösung sein.
Leider ereignete sich im Zusammenhang mit der verlegten Stromleitung
kurz vor Weihnachten ein höchst bedauerlicher Unfall, für den
sich die ASZ umgehend bei allen Betroffenen entschuldigte: Eine
mangelhaft isolierte Stelle fügte dem Hauswart einen Stromschlag
zu, der zum Glück keine gesundheitlichen Folgen mit sich brachte.
Aufgrund dieses Vorfalls versuchte das Hochbaudepartement die
längst gefällte Entscheidung für eine offizielle
Stromzufuhr zusammen mit den BesetzerInnen zu forcieren. Doch trotz
offizieller Abmachungen und allgemeinem Konsens zwischen
Hochbaudepartement und ASZ weigerte sich das EWZ aus für uns nicht
nachvollziehbaren Gründen, das benötigte Material zur
Verfügung zu stellen. Aufgrund grösstem Unverständnis
gegenüber dieser, aus der Sicht der BesetzerInnen bewussten
Verweigerungstaktik wurde eine erneute Stromleitung gelegt. Die
Installation war einwandfrei. Für niemanden bestand je eine
Gefahr. Aus Sicherheitsgründen bestand also keinerlei Anlass zu
einer Räumung
Dass die Räumung aus Sicherheitsgründen erfolgt sei, scheint
uns nicht viel mehr als ein Vorwand zu sein. Die Aktion, die den
Steuerzahler schätzungsweise 500‘000 SFr. kosten wird, steht
vielmehr im Kontext einer in diesem Ausmass neuen Repression
gegenüber der Zürcher HausbesetzerInnenszene. Waren wir zu
erfolgreich? 80-120 Flüchtlinge besuchten allein die Deutschkurse,
daneben fanden weitere Kurse statt.
Nächsten Montag ist der Start der Frühjahrskurse, mit
ausgebautem Angebot. Ob, wie und wo diese stattfinden können, ist
zurzeit völlig offen. Falls die Kurse nicht weitergeführt
werden können, geht für zahlreiche Sans-Papiers und
Asylsuchende die einzige Bildungsmöglichkeit verloren, die ihnen
zur Verfügung stand. Die Autonome Schule war für viele von
ihnen eine Heimat, ein Ort, wo sie ihr Leben selbst gestalten und
bestimmen konnten. Dieser Ort wurde heute von der Polizei zerstört.
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Indymedia 8.1.10
unsereuni erklärt sich solidarisch
Medienmitteilung zu Räumung der autonomen Schule vom 7. Januar 2010
Mit Entsetzen mussten wir heute erfahren, dass die Autonome Schule
geräumt wurde. Die Autonome Schule hat wie unsereuni einen Raum
für eine freie Bildung für alle geschaffen. Sie hat sich zu
diesem Zweck in einer ehemaligen Schule im Allenmoos eingerichtet.
Diese Schule wurde heute ohne Vorankündigung geräumt. Viel
Schulmaterial und aufgebaute Infrastruktur sind verloren gegangen und
die Räume wurden unzugänglich gemacht.
Die Räumung steht, was die Dimensionen des Polizeiaufgebotes und
das Ausmass der Vernichtung von Material angeht, in keinem finanziellen
oder politischen Verhältnis zu den minimen Kosten, die eine
Duldung der ASZ bedeutet hätten. Auch bedeutet sie einen direkten
Angriff auf das soziale und unentgeltliche Engagement von Schweizern
und Nichtschweizern, Asylsuchenden und Gästen in unserer Stadt den
Aufenthalt zu erleichtern und sie bei ihrer Integration zu
unterstützen.
Wir solidarisieren uns mit der Autonomen Schule und bieten ihnen Asyl
und Raum für Aktivitäten wie beispielsweise kostenlosen
Deutschunterricht!
unsereuni
AutorIn: reader
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Indymedia 8.1.10
Diverse Artikel und Radiosendungen
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/besetzer_verlassen_zuercher_schulhaus_wengi_1.4465987.html
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Hausbesetzer-verschanzen-sich-in-Schulhaus/story/17131858
http://www.nachrichten.ch/detail/422778.htm
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Besetzer-verlassen-Schulhaus-Wengi/story/15442421
http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/2749.bt10116264.html
http://www.suedostschweiz.ch/newsticker/index.cfm?id=29621&newsRessort=&newsRegion=
http://www.news.ch/Aktivisten+besetzen+Schulhaus+Wengi+nicht+laenger/422778/detail.htm
Viele Nachrichtenseiten haben zudem einfach die Blick- und
NZZ-Medienmitteilungen übernommen.
AutorIn: medienergänzung
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Indymedia 8.1.10
CCCZH bestürzt über Räumung der ASZ-Dezentrale
Der CCCZH ist bestürzt darüber, dass mit dem gestrigen
Donnerstag am Vormittag die Autonome Schule Zürich (ASZ) gewaltsam
geräumt wurde. Offensichtlich ist die Stadt Zürich nicht
daran interessiert initiativen Personen den nötigen Raum zu lassen
sich kreativ und kritisch mit Thematiken zu beschäftigen, die in
einer selbstverwalteten Art daherkommen.
Auch kann, wie's scheint, an der Glaubwürdigkeit,
Kommunikationsbereitschaft und Transparenz (von Teilen) der
Stadtverwaltung gearbeitet werden, denn angekündigt wurde die
Räumung nicht, Versprechen bezüglich einer "offiziellen"
Stromzuleitung zielten ins Leere.
Nicht nur hat unser Club den seit Jahren unbenutzten Raum geholfen
mitzubeleben, er war auch bestrebt diesen weiter auszubauen. Noch in
Berlin haben wir am alljährlichen Swiss Gettogether darüber
diskutiert die Autonome Schule Zürich eventuell zu unserem
primären Clubraum zu machen und darin einen Hackerspace für
Zürich zu errichten. Bei der schieren Unmöglichkeit in der
Stadt bezahlbare, mietbare Räume zu finden, verzögert sich
das allmählich.
Wir unterstützten in dem Sinne die ASZ-Bewegung einen neuen Ort zu
finden, wo auch wir uns einbringen, um das Verständnis über
die Computertechnologie für alle frei zugänglich zu machen
und um das Wissen über die Einflüsse dieser auf die
Gesellschaft zu streuen - und kritisches Denken darüber anzuregen.
AutorIn: cd
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blick.ch 8.1.10
Autonome stürmen Schulhaus Wengi in Zürich
Etwa 80 Autonome besetzten gestern Abend das Schulhaus Wengi im
Zürcher Kreis 4. Die Polizei verhandelte per Handy mit den
Besetzern.
Die Besetzung sei eine Reaktion auf die Räumung der "Autonomen
Schule Zürich" vom Donnerstag, schreiben die Aktivisten in einem
Communiqué.
Die Zürcher Stadtpolizei bestätigte die Besetzung des
Schulhauses Wengi im Stadtzentrum, wollte aber noch nicht über
Details Auskunft geben. Nach Angaben der Besetzer befinden sich 80
Menschen in dem Gebäude. Die Polizei habe das Haus umstellt, sagte
ein Aktivist der Nachrichtenagentur SDA am Telefon.
Die "Autonome Schule Zürich" (ASZ) in einem besetzten Haus im
Quartier Zürich-Unterstrass war seit vergangenem August offen.
Hausbesetzer hatten dort Deutsch- und Computerkurse für
Sans-Papiers durchgeführt. Die Stadt tolerierte die Besetzung
zunächst, am Donnerstag räumte die Polizei jedoch das
Gebäude.
Stadt soll sich nicht an Abmachungen gehalten haben
Als Grund nannten die Behörden, dass die Besetzer eine illegale
Stromleitung gezogen hätten. Diese sei eine Gefahr für die
Schüler eines nahegelegenen Schulhasues gewesen. Bereits habe ein
Mensch durch die nicht fachmännisch gelegte Leitung einen
Stromschlag erlitten. Das Gebäude soll zudem im kommenden Sommer
abgerissen und durch einen Neubau für einen Kinderhort ersetzt
werden.
Die ASZ hatte nach der Räumung den Behörden vorgeworfen, sich
nicht an Abmachungen gehalten zu haben: Die Stadt habe im September
eine provisorische Stromleitung versprochen; es sei aber nichts
passiert. Die Räumung verurteilte die ASZ als
"unverhältnismässig und in keiner Weise gerechtfertigt".
In ihrem Communiqué vom Donnerstagabend forderten die Besetzer,
die Stadt Zürich solle die leere Schule Wengi der ASZ
überlassen, damit diese ihre Kurse für Sans-Papiers
fortsetzen kann. (sda/b35/byg)
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Indymedia 7.1.10
Die Schule lebt! ::
AutorIn : Schülerin
Schulhaus Wengi besetzt!
Die Schule lebt!
In der Nacht auf den 8. Januar 2010 ist das zum grossen Teil
leerstehende Schulhaus Wengi in Zürich von rund 80 Personen
besetzt worden. Dies ist die Antwort auf die systematische
Unterdrückung von alternativen Kultur- und Lebensformen, welche in
den letzten Wochen dramatische Ausmasse erreicht haben: Am Donnerstag,
7. Januar 2010 wurde von der Stadt Zürich gemeinsam mit der
Stadtpolizei Zürich die Autonome Schule Zürich (ASZ) an der
Ringstrasse 57 in Zürich unangekündigt und gewaltsam
geräumt. Am gleichen Tag wurde an der besetzen Liegenschaft an der
Wehntalerstrasse 135-145 in Zürich Strom und Wasser
abgehängt. Im Vorfeld dieser beiden Aktionen wurde am 19. November
2009 das besetzte Haus an der Mommsenstrasse 14 in Zürich
gewaltsam geräumt, drei Personen wurden festgenommen.
An der Ringstrasse sowie an der Mommsenstrasse wurde das Gebäude
komplett unbewohnbar gemacht und bestehende sowie funktionierende
Strukturen zerstört. Wir verurteilen das gewaltsame und
unkooperative Vorgehen und fordern die Stadt Zürich auf, das
Schulhaus Wengi der Autonomen Schule Zürich zu überlassen, um
darin die bestehenden und gut besuchten Kurse der ASZ
weiterzuführen.
Wir fordern: Kein Abbruch auf Vorrat. Die Möglichkeit Strukturen
zu entwickeln und auszubauen, die fern von kommerziellen Gedanken sind.
Freiraum für alternative Lebensformen. Bildung für alle. No
borders no nations. Kein Mensch ist illegal.
Die Besetzerinnen und Besetzer der Stadt Zürich
---
Indymedia 7.1.10
Solidarität mit der ASZ
Medienmitteilung der Autonomen Schule denk:mal, Bern zur Räumung
der Autonomen Schule Zürich.
Fassungslos mussten wir heute Mittag zur Kenntnis nehmen, dass unser
Schwesterprojekt in Zürich unter fadenscheinigen Gründen
geräumt wurde. Es ist empörend, auf welche Art und Weise
immer wieder Bildung von unten diskriminiert und verhindert wird,
obwohl wir in der Schweiz ach so Stolz auf unseren einzigen Rohstoff
sind. Die Behörden folgen einer eigenen Logik, wenn sie
Bildungsprojekte, die einen aktiven Beitrag zur tagtäglichen
Solidarität in diesem manchmal doch recht kalten Land sabotieren.
Die Vermutung, die Autonome Schule sei zu erfolgreich gewesen, ist wohl
nicht ganz von der Hand zu weisen. Ihre Kurse zogen u.a. viele Menschen
an, die zu den Entrechteten dieser Festung Europas gehören. Die
populäre Arbeit der ASZ war somit auch ein Wink mit dem Zaunpfahl
auf die Versäumnisse der Politik.
Wir werden uns weiterhin für eine Bildung frei von Zertifikaten
und wirtschaftlichen Zwängen einsetzen. Projekte wider der
herrschenden Realität sind nötig!
Solidarität mit der ASZ!
denk:mal
Autonome Schule Bern
Stauffacherstrasse 82
3014 Bern
denk-mal@denk-mal.info
AutorIn: denk:mal | Web: http://www.denk-mal.info
---
20min.ch 7.1.10
Wegen Stromleitung
Besetztes Schulhaus in Zürich geräumt
Ein besetztes Haus in Zürich ist geräumt worden. Grund
dafür war eine illegale Stromzuleitung, die laut der Stadt eine
Gefahr für die Schüler des nahe gelegenen Schulhaues
Allenmoos bedeutete.
In dem seit letztem April besetzten Gebäude in
Zürich-Unterstrass hatten Hausbesetzer unter dem Namen "Autonome
Schule Zürich" Deutsch- und Computerkurse für Sans-Papiers
durchgeführt. Die Stadt tolerierte die Besetzung zunächst,
laut Spinner allerdings mit Auflagen.
Im Herbst sei dann eine illegale Stromzuleitung gelegt worden. Wegen
einer mangelhaft isolierten Stelle erlitt ein Schulhausabwart darauf
einen Stromschlag. Die Leitung wurde entfernt, aber gemäss Spinner
Anfang Jahr ohne Erlaubnis wieder gelegt, wiederum nicht
fachmännisch.
Aus Sicherheitsgründen habe das Hochbaudepartementent dann
beschlossen, das Gebäude, das im Sommer einem Kinderhort-Neubau
weichen muss, zu räumen. Unter Polizeischutz fand die Räumung
des Hauses am Donnerstagvormittag statt.
Die "Autonome Schule Zürich" verurteilte in einem
Communiqué das Vorgehen von Stadt und Polizei. Die Aktion sei
"unverhältnismässig und in keiner Weise gerechtfertigt". Die
Stadt habe im September 2009 die Erstellung einer provisorischen
Stromzuleitung versprochen, es sei aber nichts passiert.
Eine minimale Stromversorgung sei für die Aufrechterhaltung des
Schulbetriebs im Winter aber nötig gewesen, schreiben die
Besetzer. Die bereits installierten Generatoren und Solarpanels
hätten für den Notfall gereicht, seien aber keine dauerhafte
Lösung gewesen.
(sda)
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20min.ch 17.8.09
Stadt Zürich
Deutschstunden für Sans Papiers
Rund 30 Sans-Papiers haben in Zürich einen Deutschkurs begonnen.
Unentgeltlich erhalten sie künftig in einem ausgedienten Schulhaus
dreimal wöchentlich Unterricht.
Das berichtete die Sendung "Schweiz aktuell" von Schweizer Fernsehen SF.
Hinter der Organisation der "Autonomen Schule Zürich" steht das
Bleiberecht-Kollektiv. Es hatte vergangenen Winter die Besetzung der
Zürcher Predigerkirche organisiert, um auf die Anliegen der Sans-
Papiers aufmerksam zu machen. Die Deutschstunden finden in einem
ausgedienten Schulhaus statt, das seit einiger Zeit besetzt ist.
Wie der Zürcher Sicherheitsdirektor Hans Hollenstein -
zuständig für das kantonale Migrationsamt - am Montag
gegenüber "Schweiz aktuell" sagte, will er die Kurse dulden. Die
Situation sei ja vorübergehend.
Es sei durchaus sinnvoll, die Leute für die Zeit, in der sie hier
seien, zu integrieren. Daran, dass die Sans-Papiers illegal in der
Schweiz lebten und so bald als möglich das Land verlassen
müssten, ändere der Besuch des Deutschunterrichts allerdings
nichts, betonte Hollenstein.
(sda)
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NEONAZIS SCHWEDEN
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La Liberté 8.1.10
Un complot néonazi en Suède
Enquête - L'étau se resserre autour des commanditaires du
vol de l'inscription "Arbeit macht frei" à Auschwitz. Les
malfrats néonazis fomentaient un attentat.
Maja Czarnecka, Varsovie, et Anne-Francoise Hivert, Stockholm
Cinq Polonais ont été arrêtés, trois
jours après le vol de l'enseigne "Arbeit macht frei" au camp
d'extermination d'Auschwitz-Birkenau, le 18 décembre. Mais le
cerveau serait toujours en liberté. En Suède, plus
précisément. Les médias suédois et polonais
affirment qu'il s'agit d'un ancien dirigeant nazi. Un homme de 33 ans,
qui assure de son côté n'être qu'un
"intermédiaire", au sein d'une opération bien plus large,
visant à financer une série d'attentats, contre des
députés et le chef du Gouvernement suédois.
Hier, le tabloïd polonais "Fakt" a
révélé son nom: Anders Högström. Le
quotidien "Gazeta Wyborcza" se contente de ses initiales: Anders H.
Mais l'homme est le même: le fondateur du Front
national-socialiste, un parti nazi créé en 1994, qu'il a
dirigé pendant cinq ans, avant une reconversion spectaculaire.
Depuis, le célèbre transfuge n'a cessé de
défrayer la chronique. Recruté par l'association Exit,
qui vient en aide aux jeunes ex-nazis, il a pris sa carte au Parti
social-démocrate, puis rejoint les rangs du parti
modéré, avant d'être condamné à
plusieurs reprises, dans des affaires de vol notamment.
Repérage à Auschwitz
Selon "Gazeta Wyborcza", c'est en Suède qu'il aurait
rencontré un des cinq Polonais, inculpés pour le vol de
l'inscription. L'homme, "un entrepreneur originaire d'un petit village
du nord de la Pologne, Czernikowo", a travaillé en Suède,
il y a deux ans, pour le compte d'"une société
appartenant à la famille d'Anders H." Le Suédois, qui
aurait commandité le vol, se serait ensuite rendu en Pologne.
Boguslawa Marcinkowska, porte-parole du Parquet de Cracovie, en charge
de l'enquête, parle d'"une visite de repérage sur le site
de l'ancien camp nazi, effectuée en mars 2009, en compagnie de
deux Polonais, qui ont depuis été placés en
détention provisoire".
Selon "Gazeta Wyborcza", le contact d'Anders H., "ne voulant pas
se salir les mains", aurait recruté quatre hommes originaires de
sa région, tous condamnés pour vols. La voiture, qui
devait servir au transport de l'enseigne, aurait été mise
à leur disposition par un associé du Suédois, "un
immigré originaire des Balkans qui vit en Suède".
Dans un entretien au tabloïd suédois "Expressen"
jeudi, l'ex-leader nazi affirme n'avoir été qu'un
"intermédiaire". Il dit même avoir aidé la police
polonaise dans son enquête: "Je les ai contactés
immédiatement, dès que l'inscription a été
volée, et je leur ai donné toutes les informations dont
je disposais. Je n'ai pas commis de crime. J'ai veillé à
ce que l'inscription soit retrouvée." Mais selon les
enquêteurs polonais, l'homme a surtout paniqué, face
à l'émotion suscitée dans le monde entier par le
vol.
Parlement suédois visé
Le Parquet de Cracovie a déposé une demande
d'assistance judiciaire auprès du Ministère
suédois de la justice. Boguslawa Marcinkowska précise
qu'elle vise à "confirmer l'identité" de deux
résidents suédois et à "interroger une
troisième personne en qualité de témoin". Les
preuves réunies, dit-elle, "sont suffisamment importantes pour
inculper un des deux et éventuellement le deuxième".
Côté suédois, on confirme qu'une requête a
bien été enregistrée. "Elle est en cours
d'examen", assure la procureur Sara Myredal.
La piste suédoise a été
évoquée pour la première fois, quelques jours
seulement après le vol. Le 23 décembre, le tabloïd
"Aftonbladet" publiait le témoignage de l'ancien leader d'un
parti nazi, qui racontait être à l'origine de
l'opération. Le même, vraisemblablement, qui s'exprime
dans les pages d'"Expressen" hier.
Selon lui, l'argent tiré de la vente de la pièce en
fer forgé aurait permis d'organiser une série
d'attentats, visant le Parlement suédois, le Ministère
des affaires étrangères et le domicile du premier
ministre, Fredrik Reinfeldt. L'homme assure que l'opération
était montée par un groupe secret. "Mon rôle
était d'établir un contact avec un acheteur." Une
personne, selon lui, qui aurait était prête à payer
"plusieurs millions".
Néonazi pas confirmé
Le 24 décembre, le Service de la sûreté
suédoise (Säpo) a révélé qu'elle
était au courant de ces menaces. "Nous en avions connaissance
depuis un certain temps et avions pris des mesures pour obtenir
davantage d'informations", confie Patrik Peter, porte-parole de
Säpo. Il refuse cependant de confirmer que la menace
émanait d'un mouvement nazi.
Mais Kenny Hjälte, journaliste au magazine antiraciste
"Expo", n'en serait pas surpris. "Il y a plusieurs années, la
police a démantelé un groupe similaire qui voulait
prendre le contrôle de la société." La seule
nouveauté, remarque-t-il, est le mode de financement de ces
actions: "Avant, ils volaient des banques. Maintenant,
ilsdérobent des objets de collection."
© Libération
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ANTI-ATOM
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Infos:
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Bund 8.1.10
Uvek-Bewilligung stösst sauer auf
(dv)
AKW-Mühleberg - Die Stadt Bern solle den Entscheid des
Departements Uvek (Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) vom
Dezember für die unbefristete Bewilligung für das AKW
Mühleberg anfechten: Dies fordert das Grüne Bündnis
(GB). Berns Gemeinderat, der gegen das Gesuch der BKW FMB Energie AG um
unbefristete Bewilligung Einsprache erhob, könnte nun ans
Bundesverwaltungsgericht gelangen. Ob er dies denn auch tut,
müsste der Gemeinderat an seiner ersten Sitzung nach den Ferien
kommende Woche entscheiden.
Das GB begründet seine Aufforderung mit der besonderen
Betroffenheit der Bundesstadt durch ihre Nähe zum Reaktor: "Ein
Leck oder ein Unglück würde die Bevölkerung der Stadt
unmittelbar gefährden." Die Stadt Bern liegt allerdings nicht in
der ersten Gefahrenzone und ist am AKW Mühleberg nicht beteiligt.
GB-Stadträtin Natalie Imboden, die als Einzelperson Einsprache
gegen die Betriebsbewilligung erhoben hatte, zeigt sich überzeugt:
Die Gemeindeordnung verpflichte die Stadt Bern zum Handeln. Darin
heisst es, die Stadt solle "umweltbelastende oder
umweltgefährdende Energieträger wie die Atomenergie durch
einheimische und regenerierbare Energie ersetzen". Der Gemeinderat
erachtet die Reaktorsicherheit als mangelhaft, wie er in seiner
Einsprache vom Juli 2008 schrieb. Er wies zudem darauf hin, "dass die
Anlage wegen gravierender betrieblicher Vorkommnisse, konstruktiver
Mängel und technischer Schäden nie eine unbefristete
Bewilligung erhalten hat". Die Risse im Kernmantel, die 1990
festgestellt wurden, hätten bis heute nicht behoben werden
können.
Die Gemeinde Radelfingen, ebenfalls Einsprecherin gegen die
Betriebsbewilligung und in der Gefahrenzone 1 liegend, verzichtet
voraussichtlich auf einen Weiterzug, wie Gemeindepräsidentin
Kathrin Vischer (parteilos) gestern auf Anfrage sagte. Hingegen wird
Fokus Anti-Atom laut Jürg Joss wahrscheinlich weiter juristisch
gegen die unbefristete Bewilligung vorgehen.
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BZ 8.1.10
Atomstrom
GB will Beschwerde gegen AKW
Das Grüne Bündnis fordert den Gemeinderat auf, sich
gegen die unbefristete Betriebsbewilligung des AKW Mühleberg zu
wehren.
Kurz vor Weihnachten hat das Atomkraftwerk Mühleberg eine
unbefristete Betriebsbewilligung erhalten. Ein Weiterbetrieb bis ins
Jahr 2025 sei damit möglich, kommunizierte der Energiekonzern BKW
(wir berichteten). Nicht ganz unerwartet macht sich Widerstand aus der
Stadt Bern breit. Das Grüne Bündnis (GB) fordert in einer
Medienmitteilung, dass sich der Gemeinderat "mit allen rechtlichen und
politischen Mitteln" gegen die unbefristete Betriebsbewilligung wehrt.
"Gravierende Mängel"
Die Stadt Bern sei wegen der unmittelbaren Nähe zu
Mühleberg "in besonderem Masse betroffen" von diesem Entscheid des
Bundesamtes für Umwelt, Verkehr und Energie (Uvek), schreibt das
GB. "Ein Leck oder ein Unglück würde die Bevölkerung
unmittelbar gefährden." Das Bündnis sieht beim
zweitältesten AKW der Schweiz "gravierende Mängel" und
"technische Schäden". Insbesondere problematisch seien Risse im
Kernmantel. Diese Risse wurden in den 90er-Jahren festgestellt.
Bisher eine Beschwerde
Die Beschwerdefrist gegen die unbefristete Betriebsbewilligung
des AKW beim Bundesverwaltungsgericht läuft bis Ende Januar.
Bisher liegt eine Beschwerde von einer Einzelperson vor. Noch ist
offen, ob der Berner Gemeinderat eine Beschwerde einreicht und ob er
überhaupt dazu berechtigt wäre. "Die Frage der Legitimation
prüfen wir für jeden Fall einzeln", sagt Joanna Ozimek,
Sprecherin des Bundesverwaltungsgerichtes. "Die Frage der
Beschwerdelegitimation der Stadt Bern wird das Gericht erst bei
Erhebung einer Beschwerde durch die Stadt prüfen."
tob
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Bund 8.1.10
Deutscher Windpark der BKW geht ans Netz
Statt auf Kohle setzt der Berner Energiekonzern BKW im Ausland
nun auf erneuerbare Energien.
Hans Galli
Die Pläne für ein Kohlekraftwerk im deutschen
Dörpen waren auf massive Kritik sowohl am Standort als auch bei
der Berner Regierung gestossen. Dieses Projekt ist kürzlich
eingemottet worden - nicht wegen der öffentlichen Kritik, sondern
weil die örtliche Papierfabrik als Kundin ausgestiegen ist.
Mehr Freude als an der Kohle dürften die Energiedirektion
des Kantons Bern und die grünen Politiker an der neuesten Meldung
haben: Die BKW hat in Deutschland einen weiteren Windpark in Betrieb
genommen. Die gemeinsam mit der örtlichen Partnerfirma Juwi
erstellte Anlage in Landkern im Bundesland Rheinland-Pfalz besteht aus
vier Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 8 Megawatt. Zum
Vergleich: 45 Windparks dieser Grösse hätten dieselbe
Leistung wie das Kernkraftwerk Mühleberg.
Billiger als ein AKW
Ein Kernkraftwerk liefert allerdings rund um die Uhr Strom, die
Windturbine dagegen nur, wenn der Wind bläst. Dafür sind die
Investitionskosten bei der Windkraft tiefer: In den Windpark Landkern
sind 12 Millionen Euro investiert worden, wie die BKW mitteilte. Die 45
Windkraftwerke für den Ersatz von Mühleberg kämen somit
auf 540 Millionen Euro zu stehen.
So kleine Atomkraftwerke wie in Mühleberg werden heute
allerdings nicht mehr gebaut. Das im Bau befindliche Kernkraftwerk
Olkiluoto in Finnland ist für eine Leistung von 1600 Megawatt
ausgelegt. Die Investitionskosten werden auf 5,5 Milliarden Euro
geschätzt. Olkiluoto entspricht fünf alten Werken vom Typ
Mühleberg oder 225 Windparks wie in Landkern. Für diese Zahl
an Windparks müssten 2,7 Milliarden Euro investiert werden.
Weitere Pläne
Ganz so weit ist die BKW noch nicht. Aber immerhin hat sie
bereits vor einem Jahr in Bockelwitz im deutschen Sachsen einen
Windpark gekauft. Die dortigen zehn Turbinen weisen eine Leistung von
total 15 Megawatt auf.
Zusammen mit dem Park Landkern kommt die BKW mittlerweile auf 23
Megawatt. Bis ins Jahr 2015 wollen BKW und Juwi in Deutschland die
installierte Leistung auf 200 Megawatt fast verzehnfachen, wie sie
gestern mitteilten.
Stark in Italien vertreten
Schon weiter ist der bernische Stromkonzern in Italien: Dort ist
er an Windkraftwerken mit einer installierten Leistung von 140 Megawatt
beteiligt. Bis ins Jahr 2016 ist ein Weiterausbau auf 600 Megawatt
geplant. Zusammengezählt wird die BKW dann in Deutschland und
Italien über eine Windkraftleistung von 800 Megawatt verfügen
- das entspricht zweimal dem alten Atomkraftwerk Mühleberg.
Allerdings: Trotz den Investitionen in erneuerbare Energien im
In- und Ausland hält die BKW an ihrem Gesuch für ein neues
Atomkraftwerk in Mühleberg fest. Es soll eine Gesamtleistung von
bis zu 1500 Megawatt aufweisen.