MEDIENSPIEGEL 18.1.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Norient, DS, GH)
- (St)Reitschule-Abstimmungs-Komitee-Gründung
- BZ-Porträt eines Reitschülers
- Türsteher-Kontrolle
- Anti-WEF-Demo Basel
- Dancehall-Szene ZH: Konzert-Organisator in U-Haft
- Neonazi-Party in Kradolf TG
- 3. Halbzeit: Inti mit Maurice Illi
- Videoüberwachung in "Risikozonen"
- Stasi Zivilstandsamt
----------------------
REITSCHULE
----------------------
Mi 20.01.10
19.00 Uhr - SousLePont - Österreich
Spezialitäten
20.30 Uhr - Tojo - "Popeye's godda blues" Ein Theater
Comix. 20 Jahre
Club 111
Do 21.01.10
20.00 Uhr - Grosse Halle - INDIENFORUM: Diskussionsrunde
zum Thema:
"Hunger - wie setzen wir das Menschenrecht auf Nahrung um?"
20.30 Uhr - Kino - Belarus Fokus: Kurzfilmprogramm, 78 Min
20.30 Uhr - Tojo - "Popeye's godda blues" Ein Theater
Comix. 20 Jahre
Club 111
Fr 22.01.10
20.00 Uhr - Grosse Halle - INDIENFORUM: Konzert: Markus
Schori spielt
Sarod
20.30 Uhr - Kino - Belarus Fokus: 89 Millimeter -
Freiheit in der
letzten Diktatur Europas, Sebastian Heinzel. Deutschland 2005
20.30 Uhr - Tojo - "Popeye's godda blues" Ein Theater
Comix. 20 Jahre
Club 111
23.00 Uhr - Tojo - Wild Wild East: Shantel (D), D J
Residency
Sa 23.01.10
- Tour de
Lorraine "Alternativen säen"
11.00 Uhr - Frauenraum - Brunch anschliessend diverse
Workshops
"Alternativen säen".
14.00 Uhr - Grosse Halle - Interaktive Ausstellung mit
Performance "Of
all the people in all the world",
20:00 Uhr - Kino - "Au coeur de la proximité",
Nicole
Petitpierre, CH 2009, 39 min, F/d
20:30 Uhr - Frauenraum - "deR AbENd dEr gEsprOchEneN
WOrTe", Weiberslam
mit verschiedenen Slampoetinnen, Moderation: Mighty Meg
21:00 Uhr - Kino - "The Yes Men Fix the World",
(CH-Premiere), Andy
Bichlbaum und Mike Bonanno, USA 2009, 87 min, E/d
22.00 Uhr - Frauenraum - Sister's Funky Tongue Vol 7,
Freestyle-Improvisation zu bewegten Bildern, ab 23:30 Disko mit Agnetta
und Matilda
22.00 Uhr - Dachstock - Rock 'n Soul Rumble: The
Fonxionaires feat.
Miss Brandy Butler (Soul, Biel) & Theo's Fried Chicken Store
(Rockabilly) Host: MC Igee, DJ's Hans Friedensbruch vs. Käpt'n
Blaubär
22.00 Uhr - Tojo - Völlig losgelöst - the Real
Eighties mit
DJ-Kollektiv "Völlig losgelöst".
22.45 Uhr - Kino - "Strike Bike - eine Belegschaft wird
rebellisch",
Robert Pritzkow, Laines Rumpff und Jan Weiser, D 2008, 45 min
23.45 Uhr - Kino - "Superhelden", Janek Romero, D 2008,
65 min
01.00 Uhr - Kino - "Table Bed Chair", Robert Hack und
Jakob Proyer,
Ö 2007, 31 min, E/Hol/e
01.45 Uhr - Kino - Die längst fällige Tele G
Retrospektive!
Satirische Fernsehbeiträge von Guido Henseler
22.30 Uhr - SousLePont - Never BuilT Ruins (Punk; CH, D)
So 24.01.10 - 05.00 Uhr - SousLePont -
Katerfrühstück Surprise
Infos: http://www.reitschule.ch
---
BZ 18.1.10
Norient-Festival
Premiere gelungen
Das erste Norient-Musikfilm-Festival in der Reitschule war
ein
Erfolg. Bereits planen die Veranstalter die zweite Auflage.
Durchschnittlich 100 Besucherinnen und Besucher
hätten das
Kino der Reitschule an den drei Festivaltagen besucht, teilen die
Veranstalter des ersten Norient- Musikfilm-Festivals mit. "Die vollen
Kinosäle haben gezeigt, dass es nicht bloss für teure und
schöne Dokumentarfilme ein Bedürfnis gibt, sondern auch
für Filme, die Musikerinnen und Musiker nahe porträtieren."
Dank der finanziellen Unterstützung von Stadt und
Kanton
Bern, der Burgergemeinde und dem Südkulturfonds konnten Regisseure
und Regisseurinnen eingeladen werden. Sie hätten das Festival mit
ihren Geschichten über die Entstehung der Filme bereichert. Auch
die afrikanische Clubnacht im Dachstock war mit 300 Personen gut
besucht. Der Erfolg der Premiere hat die Musikvermittlungsorganisation
Norient dazu bewogen, bereits eine zweite Ausgabe zu planen. Das zweite
Norient-Festival wird voraussichtlich vom 13. bis 15.Januar 2011
stattfinden. Norient hat 2009 den Musikvermittlungspreis des Kantons
Bern gewonnen.
pd/mm
---
20 Minuten 18.1.10
Am Samstag im Berner Dachstock
Da Sign & The Opposite: Feuchte Plattentaufe
BERN. Am Samstag tauften Da Sign & The Opposite im
ausverkauften Berner Dachstock ihr Debütalbum "We Sell You Tits
& Glory". Nach einem etwas trägen Start zeigten sie, dass sie
Bühnensäue sind.
Die Szene hätte einer Formel-1-Siegesfeier alle Ehre
gemacht: Der gut gelaunte Frontmann Djeree Djëf le Touriste
köpfte eine Magnumflasche Champagner und spritzte das prickelnde
Getränk ins Publikum. Dann begoss er einen Stapel CDs und streckte
die Flasche den vielen Gastmusikern entgegen, die mit der Band auf der
Bühne mitfeierten. So tauften Da Sign & The Opposite gegen
Ende des Konzerts ihr erstes Album.
Mehr als eine Stunde zuvor hatte das Ganze etwas
verhaltener
begonnen. Im Dunkeln bestiegen die vier Männer die Bühne,
legten mit dem Rücken zum Publikum - nur von einem Lichtstrahl
beleuchtet - zu einem boybandmässigen Intro an und setzten mit
zwei Songs aus ihrer ersten EP nach. Erst als das Quartett mit "Slow
Down, Take It Easy" daran anschloss, kam Stimmung auf. Von diesem
Zeitpunkt an war die Sache geritzt. Mit jeder weiteren Rock- und
Elektronummer aus dem Album bewies die Truppe, wieso sie den Ruf einer
exzellenten Live-Band geniesst. Djeree Djëf le Touriste, Wubert de
Aiir und Twin-Tee fegten über die Bühne, feuerten das
Publikum an und hatten sichtlich Spass. Stimmlicher Höhepunkt
waren sicherlich die Tracks "Sunshine", "Bodybuilding", das
ZZ-Top-Cover "Gimme All Your Lovin'" und die Mitgröhl-Nummer "Ohne
dich" von der Münchener Freiheit. pec
---
St. Galler Tagblatt 18.1.10
Installation
Nackte Zahlen
Mit ihrer Installation "Of all the People in all the
world" macht
die britische Künstlergruppe "Stan's Cafe" nackte Zahlen von
Statistiken sichtbar. Bis Ende Januar gastieren sie mit ihrer
Landschaft aus unzähligen Reishaufen in der Berner Reitschule. Die
Installation in der Grossen Halle findet im Rahmen des Indienforums
statt. Ein Konzert mit indischer Musik, ein Filmabend, eine
Podiumsdiskussion über Hunger und Menschenrechte sowie eine
indische Tanz-Performance runden das Ganze ab. Durch die Gleichung "ein
Mensch, ein Reiskorn" entstehen in der Grossen Halle unterschiedlich
grosse Haufen, die auf soziale Fragen eingehen: Wie viele Menschen
werden in der Schweiz innerhalb eines Jahres geboren, wie viele an
einem Tag in Indien? Überraschung und Staunen stellen sich etwa
ein, wenn augenfällig wird, dass sich der Reishaufen aller
Millionäre der Welt vom Reiskegel der Flüchtlinge in der
Grösse kaum unterscheidet. Oder dass die Zahl der Verkehrstoten in
Indien der Bevölkerungszahl des Kantons Bern entspricht.
Jeden Tag werden einige "alte" Zahlen-Paare eingesammelt,
die
Reiskörner für die nächste Verhältnisfrage neu
ausgezählt oder abgewogen. Dabei "bauen" die Künstler nicht
nur soziale Statistiken nach. Mit Schmunzeln sieht der Besucher -
dargestellt durch ein Rechteck aus Reis und zwei Reiskörner auf
dem Feld - etwa die Einsamkeit der beiden Tennisspieler Roger Federer
und Andy Roddick beim Wimbledon-Final im Juli 2009. (sda)
http://www.cesci.ch
---
Newsnetz 17.1.10
Kunst
"Stan's Cafe" machen nackte Zahlen erlebbar
sda / tan
Mit ihrer Installation "Of all the People in all the
world" macht
die britische Künstlergruppe "Stan's Cafe" nackte Zahlen von
Statistiken sichtbar.
Bis Ende Januar gastieren sie mit ihrer Landschaft aus
unzähligen Reishaufen in der Berner Reitschule. Die Installation
in der Grossen Halle findet im Rahmen des INDIENFORUM statt. Ein
Konzert mit indischer Musik, ein Filmabend, eine Podiumsdiskussion
über Hunger und Menschenrechte sowie eine indische
Tanz-Performance runden das Ganze ab.
Getragen wird das INDIENFORM von der in Indien tätige
Ekta
Parishad und ihrer Schweizer Partnerorganisation
CESCI-Förderverein. Beide Organisationen stehen für einen
gewaltlosen Kampf der ärmsten Menschen für den Zugang zu
Nahrung, Wasser und Land.
Durch die Gleichung "ein Mensch, ein Reiskorn" entstehen
in der
Grossen Halle unterschiedlich grosse Haufen, die auf soziale Fragen
eingehen: Wieviele Menschen werden in der Schweiz innerhalb eines
Jahres geboren, wieviele an einem Tag in Indien?
Zahlen erleben
Die Installation von "Stan's Cafe" macht abstrakte Zahlen
zum
Erlebnis und regt zum Nachdenken an. Überraschung und Staunen
stellen sich etwa ein, wenn augenfällig wird, dass sich der
Reishaufen aller Millionäre der Welt vom Reiskegel der
Flüchtlinge in der Grösse kaum unterscheidet.
Oder dass die Zahl der Verkehrstoten in Indien der
Bevölkerungszahl des Kantons Bern entspricht. Das Konzept der
Gruppe aus Birmingham ist jedoch nicht statisch.
Besucherinnen und Besucher können Fragen stellen.
Craig,
Jake und Jack wägen dann hinter ihrer Theke den Reis für
grosse Zahlen, oder sie zählen einzelne Körner für die
kleinen Zahlen.
Auf dem Hallenboden breiten sich so
Gegenüberstellungen von
Haufen und Häufchen aus. Nackte Zahlen werden auf dem Asphaltboden
zu kargen Reiskegeln, alle pedantisch beschriftet.
Jeden Tag werden einige "alte" Zahlen-Paare eingesammelt,
die
Reiskörner für die nächste Verhältnisfrage neu
ausgezählt oder abgewogen. Eine sich ständig wandelnde
Landschaft.
Zum Schmunzeln
Dabei "bauen" die Künstler nicht nur soziale
Statistiken
nach, um dem Publikum eine alternative Weltsicht zu präsentieren.
Mit Schmunzeln sieht man - dargestellt durch ein Rechteck aus Reis und
zwei Reiskörner auf dem Feld - die Einsamkeit der Tennisspieler
Roger Federer und Andy Roddick beim Wimbledon-Final im Juli 2009.
Oder das am 29. November ausverkaufte Stade de Suisse beim
Spiel
FC Basel gegen YB, dazwischen 22 Körner für die Fussballer
sowie diejenigen für Schieds- und Linienrichter. Auch hier gilt -
ein Mensch - ein Reiskorn - ob nun Akteur oder bloss Zuschauermassen.
Notiz an die Redaktion: Die Ausstellung dauert bis am 31. Januar und
ist von Dienstag bis Sonntag von 14.00 bis 20.00 Uhr offen. Eintritt
frei.
-------------------------------
(ST)REITSCHULE
--------------------------------
BZ 18.1.10
Reitschule Komitee gegen SVP-Initiative
Heute Abend gründet sich ein Komitee, welches gegen
die
Reitschul-Initiative der SVP kämpfen will. Die Initiative sieht
vor, das Kulturzentrum zu schliessen und die Liegenschaft an den
Meistbietenden zu verkaufen (wir berichteten). Über die Initiative
werden die Bernerinnen und Berner voraussichtlich am 26.September
abstimmen können. Unter dem Motto "Reitschule bietet mehr" wird
sich heute Abend ein Komitee formieren und Ideen für die Kampagne
gegen die SVP-Initiative präsentieren.
mm
---------------------------
REITSCHÜLER
---------------------------
BZ 18.1.10
Leserporträt: Florian Waber, Bern
Langeweile ist für ihn ein Fremdwort
Dem 25-jährigen Berner Florian Waber wird es nie
langweilig,
im Gegenteil: Der gelernte Grafiker ist unter anderem Velokurier,
Konzertveranstalter, Plakatzeichner, DJ und Vater eines
dreijährigen Sohns in einer Person.
Knapp 300 Kilometer legt Florian Waber pro Woche als
Velokurier
zurück. "Wenn andere nach der Arbeit noch ins Fitnesscenter
müssen, habe ich meinen Sport bereits gemacht", sagt er. So hat er
Zeit für andere Beschäftigungen - und von denen gibt es
reichlich viele.
Die Rolle als Vater
Aufgewachsen ist Florian Waber in Neuenegg. Nach der
obligatorischen Schulzeit besucht er in Bern das Lerbermatt-Gymnasium,
später beginnt er in Biel die Fachklasse Grafik. Neben der
Ausbildung geniesst er vor allem das Nachtleben. "Ich hatte eine wilde
Jugendphase", sagt er denn auch - bis seine damalige Freundin Silvia
schwanger wird. Doch als sie im März 2006 den gemeinsamen Sohn
Jérôme zur Welt bringt, sind die beiden bereits kein Paar
mehr. Zu Beginn sei er mit der Rolle als Vater überfordert
gewesen, gesteht er, doch mittlerweile ist Jérôme "ein
Teil meines Lebens, ein schöner Teil". Jeweils Donnerstags,
regelmässig am Freitag sowie an jedem zweiten Wochenende
hütet er seinen Sprössling.
Doch zurück zu Florian Wabers Ausbildung in Biel. Im
Sommer
2008 kann er diese erfolgreich abschliessen und sich fortan Grafiker
nennen. Aber fünf Tage die Woche, acht Stunden am Tag seinem Job
nachgehen, das will er nicht. "Nach 16 Jahren Schule brauchte ich eine
Luftveränderung." Waber findet diese bei den Velokurieren Bern.
Mittlerweile ist er dort mit einem Pensum von 40 bis 50 Prozent
beschäftigt. Eine Schicht dauert fünf Stunden - und ist
anstrengend. Bei einer Doppelschicht legt er rund 120 Kilometer an
einem Tag zurück.
Mit Freude an der Arbeit
Einen Job, den er so schnell nicht aufgeben will, "denn
das Team
ist fantastisch". Klar, im Winter stosse man an seine körperlichen
Grenzen, und auch im Sommer, bei Temperaturen über 30 Grad.
Wichtig sei einfach, dass man konzentriert bleibe. "Oft muss man acht
Sendungen gleichzeitig vertragen und zudem noch den Verkehr im Auge
behalten", erklärt er. "Erholen" könne man sich auf weiten
Fahrten, wie etwa nach Belp oder Wichtrach. Hier komme dann manchmal
auch die eine odere andere Idee, was das Gestalten des nächsten
Plakats betreffe.
Die Musik als Leidenschaft
Denn auch den Grafikjob will er nicht aufgeben. "Ich will
mir
einfach alle Optionen offenhalten", sagt er. Waber ist Mitglied beim
"Kollektiv Dachstock" der Berner Reitschule. Für die
Veranstaltungsserie "Groovebox" zeichnet er die Plakate, deren sechs
pro Jahr. Zudem arbeitet er am Wochenende oft an der Kasse oder der
Garderobe des Dachstocks. Auch gehört er dem "Kollektiv
Festmacher" an. Diese Gruppe veranstaltet regelmässig Partys in
der Reitschule, einer leeren Fabrikhalle oder im Sommer auch einmal
irgendwo im Wald. Dass er dabei für das Gestalten der Plakate und
Flyer zuständig ist, erklärt sich von selbst. Oft steht er
zudem bei "seinen" Partys selber hinter dem DJ-Pult, womit wir bei
Wabers grösster Leidenschaft wären, der Musik. Etwa vier Mal
pro Monat legt er als DJ elektronische Musik auf. "Auf diesem Gebiet
möchte ich weiterkommen." Dafür investiert Waber immer mehr
Zeit. "Ich bin daran, mir einen Traum zu erfüllen", sagt er. Im
Sommer ist eine Tour an diverse Festivals geplant, auch möchte er
einmal einen eigenen Tonträger aufnehmen.
Ein Lebenskünstler
"Ich arbeite über 100 Prozent", ist sich Waber
bewusst.
Freizeit bleibt kaum. Und diese widmet er dann nach Möglichkeit
seiner Freundin Maria, mit welcher er seit knapp zwei Jahren zusammen
ist. "Wenn ich wirklich abschalten will, dann fahre ich am besten ins
Ausland", sagt er. Abschalten zu Hause ist nämlich nicht ganz
einfach, denn Waber wohnt an der Murtenstrasse in einer Neuner-WG.
Florian Waber ist ein Lebenskünstler, wie er im Buche
steht.
"Ich habe keinen hohen Lebensstandard, reich werde ich mit meinen Jobs
nicht", sagt er, doch viel wichtiger: "Ich mache das, was ich gerne
mache."
Raphael Hadorn
---------------------
TÜRSTAND
---------------------
BZ 18.1.10
Türsteher, die zuschlagen
Immer wieder kommt es zu Problemen mit privaten
Sicherheitsangestellten. Ab 2011 sollen diese besser kontrolliert
werden.
Der Kanton St.Gallen macht es vor: Hier werden Bewerber
für
Jobs bei privaten Sicherheitsfirmen von der Polizei
überprüft, bevor sie die Arbeit aufnehmen dürfen. Im
Kanton Bern ist man noch nicht so weit. Dementsprechend kommt es immer
wieder zu Problemen mit privaten Security-Mitarbeitern, welche ihre
Kompetenzen massiv überschreiten. Zuletzt meldeten Gäste
Übergriffe vor dem Berner Club Mad Wallstreet. Die Kontrollen
sollen aber auch im Kanton Bern verbessert werden.mm
Seite 24
--
Staatliche Kontrolle von privaten Sicherheitsfirmen
Damit Schlägertypen keine Türsteher werden können
Bei Zwischenfällen in Clubs sind oft Türsteher
involviert. Sie haben heikle Jobs, sind aber in Bern staatlich noch
nicht kontrolliert. Im Kanton St.Gallen ist das anders: Das
Sicherheitspersonal wird von der Polizei geprüft.
Im Berner Club Mad Wallstreet wurden am 29.November 2009
frühmorgens Gäste geschlagen, mit Handschellen gefesselt, in
das nahe Bahnhofparking geschleppt und dort weiter unter massivem Druck
festgehalten. Mitarbeiter der Bahnpolizei, die wegen der Schreie
herbeieilten, mahnten die Türsteher des Clubs zur
Zurückhaltung. Die betroffenen jungen Männer wandten sich
darauf in einem Schreiben an diese Zeitung, in dem sie die
Begebenheiten aus ihrer Sicht schilderten.
Am 9.Januar 2010 ereignete sich wieder ein Zwischenfall im
Club.
Beide werden von der Kantonspolizei untersucht. Sollten sich die
Vorwürfe der Opfer erhärten, wäre das Vorgehen der
Security aber ganz klar nicht zu akzeptierende Übergriffe, wie
Rechtsanwalt Rolf Steinegger Anfang Dezember auf TeleBärn klar
stellte.
In Bern unbeaufsichtigt
Eine Nachfrage bei der Polizei ergab, dass die Branche von
der
Polizei nicht kontrolliert wird. "Das gehört nicht zu unseren
Aufgaben", sagt Sprecherin Rose-Marie Comte.
In St.Gallen - und einigen weiteren Kantonen - ist das
anders.
"Seit 2005 muss jeder Sicherheitsangestellte vor seinem ersten
Arbeitstag eine Bewilligung von uns haben", sagt Richard Senn. Er ist
bei der Kantonspolizei St.Gallen als Spezialist für
Sicherheitsfirmen angestellt. "Sicherheitsleute haben einen
anspruchsvollen Job", sagt Senn, und dies bei nicht gerade
fürstlicher Entlöhnung.
Gerade weil sie in einem heiklen Bereich arbeiteten, sei
die
Kontrolle aber nötig. Ausschlag hätten "grosse Probleme in
Discos" gegeben. Türsteher hätten Leute geschlagen. Die
Politik sprang auf, und dann ging alles schnell. 2004 trat eine
Verordnung in Kraft, und Senn arbeitete eine Checkliste aus. Sie zeigt
verbindlich, wie vorzugehen ist, wenn privates Sicherheitspersonal
angestellt wird. Die Anträge prüft Senn.
Zentralstrafregister, Betreibungsregister, Ausbildungsnachweis und
anderes mehr werden beschafft. Das "Durchleuchten" sei mehr als eine
administrative Angelegenheit. Wer einen zweifelhaften Leumund hat,
fällt durch. "Das passiert immer wieder", so Senn. Mittlerweile
sind 2500 Security-Angestellte registriert, fein säuberlich
verlinkt mit ihren Arbeitgebern.
Pionierarbeit
Für die Qualitätssicherung brauche es aber mehr.
Wesentlich seien der Aufbau und die Anerkennung von Ausbildungen
gewesen und das Zulassen von Firmen. "Wir haben Pionierarbeit
geleistet", sagt Senn rückblickend. Mittlerweile kennen einige
Deutschschweizer und die Westschweizer Kantone solche Regelungen. Bern
noch nicht. Dies, obwohl bereits Ende Januar 2007 der Grosse Rat klipp
und klar - aber gegen den Widerstand der SVP - gefordert hat: Schluss
mit selbst ernannten Sheriffs. Für die Umsetzung des Vorstosses
hatte die Polizeidirektion zwei Jahre Zeit. Im Alltag hat sich jedoch
bis jetzt nichts geändert.
Bern zieht 2011 nach
Im Hintergrund hingegen seien die Vorbereitungen weit
gediehen,
sagt der bernische Justiz- und Polizeidirektor Hans-Jürg
Käser (FDP). Im Herbst wollen die Justizdirektoren eine
schweizerische Lösung absegnen. "Dem Konkordat über private
Sicherheitsdienstleistungen muss dann der Grosse Rat zustimmen",
erläutert Käser. Tut er dies und folgen weitere Kantone,
werde der Staatsvertrag zwischen den Kantonen voraussichtlich im
Verlaufe des Jahres 2011 in Kraft treten. Inhaltlich sei er mit der
St.Galler Lösung vergleichbar. "Weil Sicherheitsfirmen oft in
mehreren Kantonen tätig sind, macht aber eine schweizerische
Lösung mehr Sinn."
Im Kanton St.Gallen wird diese Meinung geteilt. "Das ist
eine
dringende Sache", sagt Richard Senn. Es sei problematisch, wenn einige
Kantone keine Kontrollen kennen würden. Seit St.Gallen
kontrolliere, sei die Zahl der Zwischenfälle gesunken. Die
gestiegene Qualität werde geschätzt. Sie verbessere nicht
zuletzt die Akzeptanz des Sicherheitspersonals, betont Senn.
Ob die überbordenden Türsteher des Clubs Mad
Wallstreet
zur Rechenschaft gezogen werden, ist noch offen. Die Polizei wollte mit
Verweis auf die laufende Untersuchung keine Stellung nehmen.
Christoph Aebischer
-------------------------------
ANTI-WEF BASEL
-------------------------------
20 Minuten 18.1.10
Anti-Wef-Demo: Termin steht - Organisator fehlt
BASEL. In Basel soll eine grosse Demonstration gegen das
Wef
stattfinden. Ein offizielles Gesuch gibts aber noch nicht.
Auf einschlägigen Internetseiten findet sich der
Aufruf zur
Abschluss-Demo gegen das Weltwirtschaftsforum (Wef) am 30. Januar auf
dem Barfüsserplatz. Als Organisator wird das Anti-Wef-Bündnis
Basel genannt, dem verschiedene kleinere Gruppierungen angehören.
Ein Gesuch für die Kundgebung mit dem Motto "Smash Wef!" ist bei
der Polizei bis dato allerdings noch nicht eingegangen. Dies soll bald
folgen, so der Revolutionäre Aufbau auf Anfrage von 20 Minuten.
Allerdings ist noch unklar, wer dieses unterzeichnen soll. In den
letzten Jahren hatten dies meist Parlamentarier aus dem linken Lager
übernommen. Diese mussten den Kopf hinhalten, wenn was schiefging.
So sprang letztes Jahr Urs Müller (Grünes Bündnis) in
die Bresche. Die Demonstration verlief friedlich. Er sei bereits von
der Polizei angefragt worden, ob er wieder als Mittelsmann fungieren
würde. Müller sagt jedoch: "Ich bin dann aber in den Ferien."
Auch Heidi Mück, 2007 die offizielle Gesuchsstellerin, ist
abwesend. Die Situation erinnert an 2008, als die Polizei eine
unbewilligte Demonstration im Keim erstickte und Dutzende Teilnehmer
und Unbeteiligte vorübergehend verhaftete. Brisant: Der
mittlerweile zurückgetretene Polizeichef Roberto Zalunardo habe
sie letztes Jahr im Vorfeld der Demo kontaktiert und gesagt, ohne
Bewilligung gebe es wieder "einen Kessel", so Mück. Über die
aktuelle Taktik will die Polizei nichts sagen. Jonas Hoskyn
--
"Das andere Davos" in Basel
BASEL. Zeitgleich zum Weltwirtschaftsforum in Davos findet
am 29.
und 30. Januar in Basel die Gegenveranstaltung "das andere Davos"
statt. Es wird unter anderem vom globalisierungskritischen Netzwerk
Attac und mehreren Gewerkschaften organisiert. Neben einem
Live-Interview mit dem amerikanischen Intellektuellen Noam Chomsky sind
mehrere Podien und Workshops mit Aktivisten, Autoren und
Intellektuellen aus der Schweiz und dem Ausland geplant.
----------------------------------
DANCEHALL-NEWS
-----------------------------------
20min.ch 15.1.10
Raubüberfälle statt Events?
"Homohasser"-Konzert-Organisator in U-Haft
Wegen der Organisation von "Homohasser"-Konzerten ist Nicardo B.
bekannt geworden. Jetzt sitzt er seit kurzem in Zürich in U-Haft.
Er soll Raubüberfälle begangen haben.
Der Jamaikaner Nicardo B., der in Zürich die Event-Agentur
Haunted
Promotion betreibt, sitzt seit kurzem in Zürich in U-Haft. Dies
bestätigte die Zürcher Stadtpolizei gegenüber 20 Minuten
Online. Laut Zürcher Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass
Nicardo B. zusammen mit weiteren Personen Raubüberfälle
begangen hat.
Nicht zum ersten Mal ist Nicardo B. in den Schlagzeilen. Der
Jamaikaner
sorgte im Mai letzten Jahres für Aufruhr, weil er ausgerechnet
während der Europride im Zürcher Jugendkulturhaus Dynamo die
schwulenfeindliche Reggae-Band Mavado auftreten lassen wollte. Mavado
fordert in einem Songtext, dass alle Schwulen und Lesben sterben
sollen. Nicardo B. sagte damals, die Texte würden falsch
verstanden, die umstrittenen Passagen richteten sich nicht gegen
Schwule. Doch das Dynamo kippte nach Überprüfung der Band das
Konzert kurzerhand aus dem Programm.
(ann)
---------------------
NEONAZIS
----------------------
Thurgauer Zeitung 18.1.10
Rechtsextreme in Kradolf: Mieter wird gekündigt
Die Kantonspolizei Thurgau überwachte am Samstag ein
Treffen
der rechtsextremen Szene in Kradolf.
Kradolf - Am Samstagabend spielte in einem Proberaum im
Kradolfer
Teigi-Areal die Schweizer Band Vargr i Veum, die der rechten Szene
angehört. Insgesamt versammelten sich rund 70 Personen. Sie
gehörten ebenfalls "vorwiegend der rechten Szene" an, wie die
Kantonspolizei Thurgau gestern mitteilte. Dabei ist laut
Polizeimitteilung kein Material festgestellt worden, das gegen die
Antirassismus-Strafnorm verstösst. Es handelte sich um das vierte
Treffen der rechten Szene in Kradolf in den Jahren. Nach der letzten
Skin-Versammlung im Dezember 2008 hatte sich der Gemeindeammann von
Kradolf-Schönenberg, Walter Schönholzer, darüber
geärgert. Diese Treffen seien dem Image der Gemeinde
abträglich. Er hoffe, Teigi-Besitzer Hans Böhi werde die
Konsequenzen ziehen.
Wie Böhi gestern bestätigte, hat er den
Mietvertrag
für den Probenraum mittlerweile gekündigt. (wu) lSeite 19
--
Geburtstagskonzert mit rechtem Unterton
Angehörige der rechtsextremen Szene haben sich am
Samstag in
Kradolf getroffen. Laut Polizeiangaben handelte es sich um eine
erweiterte Geburtstagsparty mit Livemusik. Voraussichtlich war es das
letzte Rechtentreffen im Teigi-Areal.
Kradolf - Am Samstagabend versammelten sich im Kradolfer
Teigi-Areal rund 70 Personen, die "vorwiegend der rechten Szene"
angehören, wie die Kantonspolizei Thurgau gestern mitteilte. Die
Polizei kontrollierte die Teilnehmer und ihre Fahrzeuge bei der
Anreise. Dabei ist laut Polizeimitteilung kein Material festgestellt
worden, das gegen die Antirassismus-Strafnorm verstösst. Die
Veranstaltung sei von der Kantonspolizei überwacht worden; zu
Zwischenfällen sei es nicht gekommen.
Es handelte sich um das vierte Treffen der rechten Szene
in
Kradolf in den vergangenen drei Jahren. Nach der letzten
Skin-Versammlung im Dezember 2008 hatte sich der Gemeindeammann von
Kradolf-Schönenberg, Walter Schönholzer, darüber
geärgert. Diese Treffen seien dem Image der Gemeinde
abträglich, sagte er gegenüber der "Thurgauer Zeitung".
Laut Polizeisprecher Ernst Vogelsanger fand das Treffen in
den
selben Räumen statt wie das letzte Treffen im Dezember 2008. Im
Gegensatz zum damaligen Treffen habe es sich beim Anlass vom Samstag um
eine Geburtstagsfeier gehandelt, an der nicht nur Bekannte des
Gastgebers, sondern auch Leute aus der rechten Szene teilgenommen
hätten.
Auch Gemeindeammann Schönholzer spricht von einer
"privaten
Geburtstagsparty": "Die Leute hören Musik."
Die ehemalige Teigwarenfabrik wird als Gewerbe- und
Wohnliegenschaft genutzt. Auch eine Moschee ist darin untergebracht.
Die Rechtsextremen-Treffen finden in einem rund 100 Quadratmeter
grossen Raum statt, der als Proberaum genutzt wird.
Laut Polizeisprecher Vogelsanger trat am Samstag die Band
Vargr i
Veum auf. Dabei handelt es sich um eine Schweizer Band aus der rechten
Szene. Einer ihrer Songs heisst "Zur Schlacht von Schwaderloh".
Dieselbe Band spielte auch beim letzten Treffen im Dezember 2008 in
Kradolf, an dem nur 50 Personen teilnahmen.
Gekündigter Probenraum
Damals sagte Gemeindeammann Schönholzer, er hoffe,
Teigi-Besitzer Kaspar Böhi werde die Konsequenzen ziehen. Nach
Schönholzers Angaben hat Böhi mittlerweile den Mietvertrag
für den Proberaum gekündigt. Böhi war gestern auf einer
Auslandsreise telefonisch erreichbar. Gemäss seinen
Ausführungen wird die Bedeutung der Rechtsextrementreffen
aufgebauscht. Wie er bestätigte, hat er den Mietvertrag für
den Proberaum gekündigt. Wie lange die Kündigungsfrist noch
läuft, konnte er nicht auswendig sagen. Sie bewege sich in der
Grössenordnung von sechs Monaten.
Thomas Wunderlin
---
Newsnetz 17.1.10
Polizei überwacht Rechtsradikalen-Party
ddp / vin
Ein Mann aus der rechten Szene des Kantons Thurgau hatte
zu
seiner Geburtstagsparty eingeladen. Nicht nur Gesinnungsgenossen kamen,
auch die Polizei interessierte sich für das Fest.
Die Polizei hat in Kradolf-Schönenberg im Kanton
Thurgau
einen Anlass überwacht, der vorwiegend von Personen aus der
rechten Szene besucht worden ist. Es handelte sich um eine
Geburtstagsfeier einer aus dem Thurgau stammenden Person aus der
rechten Szene, bei der auch Leute aus dem privaten Bekanntenkreis
anwesend waren, wie Polizeisprecher Ernst Vogelsanger von der
Kantonspolizei Thurgau auf Anfrage zu einer Mitteilung ausführte.
Die Feier in einem privaten Raum wurde von rund 70 Personen besucht,
die unter anderem auch aus dem benachbarten Ausland angereist waren.
Die Polizei kontrollierte bei der Anreise die Teilnehmenden und ihre
Fahrzeuge. Dabei wurde kein gegen die Rassismusstrafnorm verstossendes
Material gefunden. Bei der ebenfalls überwachten Veranstaltung im
Ortsteil Kradolf kam es nicht zu Zwischenfällen.
----------------------
3. HALBZEIT
-----------------------
Migros Magazin 18.1.10
Interview
"Es gibt rund 1500 Menschen mit Gewaltpotenzial"
Maurice Illi ist Experte, wenn es um Krawalle in und um
Schweizer
Fussball-stadien geht. Fertige Lösungen hat er nicht,
Denkansätze hingegen schon.
Am 6. Februar startet die Rückrunde der Schweizer
Fussballmeisterschaft. Schlimme Erinnerungen werden wach. Zum Beispiel
an die wüsten Sachbeschädigungen rund um das Cupspiel Basel -
Zürich im November 2009. Hooligan-Experte Maurice Illi glaubt,
dass die Meldepflicht bei der Polizei für Fans mit Stadion-verbot
eine sinnvolle Massnahme ist, um künftigen Ausschreitungen
vorzubeugen. Diese Pflicht ist Teil des Anfang 2010 in Kraft getretenen
Konkordats der Kantone über Massnahmen gegen Gewalt
anlässlich von Sportveranstaltungen. Damit wird es möglich,
Rayon- verbot, Polizeigewahrsam und Meldeauflagen für
Gewalttäter fortzuführen.
Maurice Illi, was halten Sie vom Massnahmenpaket gegen
Gewalt im
Sport?
Dieses Paket wurde für die Euro 08 entworfen und lief
bis
Ende 2009 provisorisch. Solche Massnahmen sind dann sinnvoll, wenn sie
auch umsetzbar sind und konsequent gehandhabt werden. Das ist aber nur
bei der Meldepflicht der Fall: Ein Fan mit Stadionverbot muss sich
während eines Spiels auf dem Polizeiposten melden, um zu beweisen,
dass er nicht im Stadion ist.
Würden Sie mit Ihrer Tochter an ein Spiel FC
Zürich
gegen FC Basel gehen?
Das ist der heisseste Match der Schweiz, und ich
würde auf
jeden Fall ohne Angst hingehen. Vor und im Stadion hat
Sicherheitspersonal den Auftrag, Unbeteiligte zu schützen.
Es gibt jedoch Zuschauer, die gehen nicht mit hehren
Absichten
ins Stadion.
Aber die haben nicht im Sinn, Unbeteiligte zu verletzen
oder auf
sie loszugehen. Trotzdem gilt die Grundregel: Ich halte immer Augen und
Ohren offen.
Kann sich der Fan schützen?
Ja, gesunder Menschenverstand ist gefragt. Einmal habe ich
eine
Schlägerei unter Hooligans ge- sehen. Etwa fünf Meter daneben
stand schaulustig ein Mann mit seinem kleinen Sohn auf den Schultern.
Ein solches Verhalten erschwert die Polizeiarbeit, wenn man
beispielsweise im Schussfeld des Wasserwerfers steht.
Von wie vielen wirklich gefährlichen Schweizer
Hooligans
reden wir?
Da muss man unterscheiden. Der klassische Hooligan ist ein
Mann
zwischen 16 und 40 Jahren, der als Hobby Gewalt hat und den Kick durch
Gewalt sucht. Hier sprechen wir von schweizweit rund 200 bis 250
Personen, wobei die Zahl zurückgeht. Basel hat etwa 50 Aktive,
Zürich, Bern und Luzern klar weniger.
Das ist ein reines Männerproblem, oder?
Ja. Weibliche Hooligans gibt es nicht.
Die Zahl der Hooligans ist rückläufig. Warum ist
das so?
Die Polizei greift härter durch. Die Hooligans
treffen sich
inzwischen irgendwo abseits der Stadien und nicht unbedingt am Spieltag
selbst. Hooligans führen ein normales Leben wie Sie und ich und
wollen am Montag bei der Arbeit erscheinen und nicht in Unter-
suchungshaft sitzen.
Wachsend ist hingegen die Zahl der Ultras. Wer sind sie?
Ultras sind das Gegenteil der Hooligans. Es handelt sich
um
Vollblutfans, die 24 Stunden am Tag für ihren Club leben. Sie
neigen eigentlich nicht zur Gewalt. Wenn allerdings Fehlentscheide wie
ein Abseitsgoal gefällt werden oder andere Fans provozieren,
können deren Sicherungen durchbrennen. Ansonsten zeichnen sich die
Ultras vor allem dadurch aus, dass sie Leben ins Stadion bringen und
ihre Mannschaft während 90 Minuten anfeuern.
Lassen sich Ultras und Hooligans so leicht unterscheiden?
Nein. Seit sieben, acht Jahren gibt es Mischformen:
Menschen, die
Spiele als Anlass zum Prügeln missbrauchen und dazu vorher im
Stadion provozieren. Diese Gruppe ist problematisch, weil sie
unberechenbar ist. Die gleichen Menschen tauchen auch am 1. Mai auf. Da
spreche ich von Krawalltouristen oder E-Fans, also er-
lebnisorientierten Fans. Die versprechen sich einfach einen heissen
Nachmittag. Das sind die Gefährlichsten.
Experten reden von Hooltras, Hooligans und Ultras gemischt.
In der Schweiz gibt es etwa 1500 Menschen mit
Gewaltpotenzial.
Und ich möchte die Unterschiede betonen: Der Hooligan sucht
bewusst eine Schlägerei und nimmt Körperverletzungen in Kauf.
Der Ultra wirft vielleicht in der 85. Minute einen Becher aufs
Spielfeld und gilt danach ebenfalls als gewaltbereit. Sie landen beide
in der gleichen Datenbank. Das finde ich problematisch, denn die beiden
sind nicht gleich gefährlich.
Aber es sind Ultras, die 1000 Grad heisse Fackeln
abbrennen.
Diese Feuerwerkskörper fallen unter das
Sprengstoffgesetz
und sind verboten. Dies umzusetzen ist für die
Sicherheitskräfte offenbar ein grosses Problem. Fackeln sind
gefährlich, wenn sie auf dem Spielfeld oder in einem anderen
Sektor landen. Für die Ultras gehören sie aber zur
Choreografie. Sie machen sich ein Spiel daraus, diese Fackeln, die
gerade mal so gross wie ein Kugelschreiber sind, ins Stadion zu
schmuggeln.
Wie viele der Zuschauer in einem Stadion sind
gefährlich?
90 Prozent der Besucher sind normale Fans. Acht Prozent
sind
Ultras. Krawalltouristen und Hooligans machen zwei Prozent aus.
Sie fordern national koordinierte Massnahmen. Denn
gefährlich sind Krawalltouristen, die mal in Zürich und mal
in Sion randalieren.
Das Problem ist, dass jeder Kanton nach eigenen
Richtlinien
arbeitet und eigene Einsatzkräfte hat. Die einen haben mehr
Ressourcen, die anderen weniger. Und jedes Stadion hat einen eigenen
Sicherheitsdienst. Das zu koordinieren ist ein schwieriger Job.
Sinnvoll wäre eine Truppe mit Polizisten aus der ganzen Schweiz.
Sie wäre nur für Ereignisse wie das WEF, den 1. Mai oder
Grossanlässe zuständig. Dann kann es sein, dass
beispielsweise ein Polizist aus Freiburg am Wochenende in St. Gallen
arbeitet.
Wie gross wäre diese Truppe?
Das ist schwierig zu sagen, die Polizei rückt nicht
mit
Zahlen heraus. Ein paar hundert Beamte sind bestimmt nötig.
Wer soll das bezahlen?
Bei einem Fussballmatch zwischen dem FC Zürich und
dem FC
Basel kostet ein Polizeieinsatz ausserhalb der Stadien etwa 250 000
Franken. Bis jetzt bezahlt das der Steuerzahler. Das ist
ärgerlich. Seit einem Bundesgerichtsurteil vom Frühling 2009
wird diskutiert, 80 Prozent der Kosten auf den Veranstalter
abzuwälzen, also auf den Fussballclub.
Was bedeutet dies konkret?
Das würde heissen, dass der FC Zürich
jährlich
zwei bis drei Millionen Franken für Sicherheitskosten bezahlen
müsste. Einige Clubs könnten für solche Belastungen
schlicht nicht aufkommen und müssten Konkurs anmelden. Eine
Variante ist die Kostenteilung. Da befürchte ich allerdings, dass
die Vereine am falschen Ort sparen - etwa beim Nachwuchs.
Der FC Zürich will für Auswärtsspiele keine
Tickets mehr verkaufen. Bringts das?
Das bringt kaum etwas. Diejenigen, die Krawall suchen,
reisen
weder in Extrazügen, noch gehen sie ins Stadion. Ich frage mich,
wie sich die FCZ-Verantwortlichen ein Spiel ohne die Unterstützung
der eigenen Fans vorstellen. Beim Champions-League-Spiel im
San-Siro-Stadion gegen AC Milano sorgten schon 800 mitgereiste FCZ-Fans
für mächtig Stimmung.
Welche Massnahmen könnten für die Clubs
erfolgreich
sein?
Die Clubs tun schon viel, und tatsächlich ist es in
den
letzten zehn bis 15 Jahren in den Schweizer Stadien sicherer geworden.
Früher fanden die Hooligan- schlägereien nämlich noch in
den Stadien statt. Die Clubs sollten aber konsequenter sanktionieren,
was verboten ist. Ein Stadion- verbot ist wirklich nur dann wirksam,
wenn die entsprechende Person nicht mehr im Stadion sitzt. Aber es gibt
einfache Methoden, trotzdem reinzukommen. Und wenn keine Fackeln
geduldet werden sollen, muss man das kontrollieren.
In der Realität ist das schwierig.
Ja. Wenn man beispielsweise 25 000 Fans im St. Jakob in
Basel
konsequent kontrollieren möchte, müssten die Fans schon um
sieben Uhr morgens anstehen. Das träfe die Falschen: die harmlosen
Fans. Diese sind ja auch am meisten von Geisterspielen betroffen.
Und der Club hat finanzielle Einbussen und wird durch die
Swiss
Football League (SFL) gebüsst.
Ja, aber diese Bussen kommen in einen Topf der SFL, und
der
Skandal ist, dass das Geld Ende Saison den Clubs prozentual
rückerstattet wird. Einige Clubs profitieren also sogar von den
Ausschreitungen bei anderen Clubs. Dieses Geld dürfte nur noch
zweck- gebunden ausgezahlt werden und nur wenn professionelle Fanarbeit
betrieben wird.
Dieses Jahr soll die Polizei in den Stadien eingesetzt
werden.
Genau. Aber das bezahlt wohl wieder der Steuerzahler. Das
finde
ich selbst als Fussballfan nicht okay.
Was halten Sie von der Internet-fahndung?
In Bezug auf den Datenschutz herrschen
widersprüchliche
Meinungen. Vor drei Jahren hat die Kantonspolizei Luzern schweizweit
erstmals via Internet nach Personen gefahndet, die sich nachweisbar
nach einem Match ge- setzeswidrig verhalten hatten. Die Erfahrungen
waren sehr positiv.
Schaden die Negativschlag- zeilen dem Sport?
Nein. Das verpufft alles wieder. Die Gesellschaft
akzeptiert
keine Krawalle. Kommt es trotzdem dazu, wird das aufgebauscht.
Durch die Medien?
(lacht) Sie arbeiten bei den Medien, nicht ich! Aber ja,
es
stimmt. Was haben Sie zum Beispiel für einen Eindruck von der
Fussball-WM in Deutschland 2006?
Ein schönes, friedliches Fest.
Sehen Sie. Das war weitgehend auch so. Es kam aber zu
Ausschreitungen. Am Tag vor dem Spiel Deutschland gegen Polen ver-
möbelten sich rund 200 Hooligans mitten in Dortmund. Die Polizei
hatte die Lage im Griff. Mit den Medien war vereinbart worden,
darüber nichts zu publizieren.
Ist das nicht Zensur?
Es gibt Hooligans, die sammeln ordnerweise
Zeitungsberichte, und
für einige Ultras gibt es nichts Schöneres, als wenn nach
einem Match die Choreografie ihrer Fackeln in der Zeitung publiziert
wird. Deshalb sollte man sachlich informieren und nicht schon zwei
Wochen vor Spielen von Hoch- risiko reden. Wenn das ein
18-Jähriger liest, macht ihn das erst richtig heiss, dabei zu sein.
Was könnten die Fussballspieler gegen die Gewalt tun?
Die Fussballer könnten sich klarer von Gewalt
distanzieren.
Wenn man wirklich keine Fackeln im Stadion will, sollten die Spieler
nicht auf das Feld, wenn Fackeln brennen. Oder sie sollten auf-
hören zu spielen, wenn Fackeln gezündet werden. Gewisse
Spieler, wie etwa der ehemalige Basel-Torhüter Pascal
Zuberbühler, haben einen enormen Einfluss auf die Fans und
könnten eine Vorbildfunktion einnehmen.
Wie oft gehen Sie an Spiele?
Seit ich Vater bin nicht mehr so häufig. Aber nur,
weil ich
weniger Zeit habe.
Interview Yvette Hettinger und Reto E. Wild
--
Hooligan-Experte
Während seines Soziologiestudiums befasste sich der
in
Luzern aufgewachsene Maurice Illi (32) mit Gewaltausschreitungen bei
Fussballspielen. Seine 2004 erschienene Lizenziatsarbeit heisst
"Hooliganismus in der Schweiz Erscheinungsformen und Ursachen". Im
Rahmen dieser Arbeit hat der verheiratete Vater einer Tochter intensiv
Feld-forschung betrieben und viele Interviews mit Hooligans
geführt. An der EM 2004 in Portugal und an der WM 2006 in
Deutschland arbeitete Illi als Fanarbeiter und war Co-Leiter der
Schweizer Fanbotschaft. Seit 2007 ist er Sicherheitsmanager der Stadt
Luzern und unter anderem zuständig für die Koordination und
Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen im öffentlichen Raum.
-------------------------
BIG BROTHER
-------------------------
Sonntag 17.1.10
Filippo Leutenegger fordert Videokameras gegen Gewalt
Mit einem neuen Vorstoss will der FDP-Politiker brutale
Schläger stoppen
Von Nadja Pastega
Sie schlagen immer wieder grundlos zu - und werden nur
selten
erwischt. Jetzt wird der Zürcher Nationalrat Filippo Leutenegger
aktiv: Er reicht im Parlament einen Vorstoss ein, der die
Videoüberwachung von Risikozonen ermöglichen soll.
Er weiss, wie es sich anfühlt, wenn die eigenen
Kinder zu
Opfern werden: Der Sohn von FDP-Nationalrat Filippo Leu-tenegger wurde
im Oktober brutal zusammengeschlagen - grundlos, aus dem Nichts. Von
Tätern, die er nicht kennt.
"Heute reicht es schon, wenn man jemanden falsch anschaut
oder
zur falschen Zeit am falschen Ort ist", sagt Leutenegger: "Auf der
Strasse herrscht das Hau-den-Lukas-Motto."
Das will Leutenegger nicht länger hinnehmen. Mit
einemparlamentarischen Vorstoss will er dieVideoüberwachung von
öffentlichenRisikozonen ermöglichen, um brutale Prügler
zu stoppen. "Bei Schlägereien im Ausgang handelt es sich oft nicht
umBeziehungsdelikte, sondern um willkürliche Angriffe auf Opfer,
die der Täter nicht einmal kennt", sagt Leutenegger. In diesen
Fällen sei es schwierig, die Schläger zu ermitteln. "Man hat
meist nur ei-ne Chance auf einen Fahndungserfolg, wenn es Aufnahmen der
Täter gibt."
Darum fordert Leutenegger jetzt mehr Videokameras an
neuralgischen Punkten, zum Beispiel in der Nähe von Discos und
Klubs. "Ich werde in der nächsten Session eine entsprechende
Motion einreichen", sagt Leutenegger. Damit will er die gesetzlichen
Grundlagen für eine verstärkte Videoüberwachung
schaffen: "Es darf nicht sein, dass der Datenschutz zum
Täterschutz wird."
Nachdem die Gewalt-Attacke auf seinen Sohn publik wurde,
habe er
viele Zuschriften von Eltern bekommen, deren Kinder auch grundlos
zusammengeschlagen wurden: "Die Vorfälle sind unglaublich und
reichen bis zu Verfolgungsjagden im Auto", weiss Leutenegger.
Bei den drei Schlägern von Kreuzlingen, die im
letzten Mai
in der Bahnhofunterführung brutal auf zwei junge Männer
eindroschen, führten Aufnahmen aus einer SBB-Videokamera rasch zur
Ermittlung der Täter.
Für die Gewaltorgie auf einen16-Jährigen, der in
der
Silvesternacht mitten in Zürich von unbekannten Jugendlichen
spitalreif geprügelt wurde, gibt es keine Videoaufnahmen - von den
Tätern fehlt bisher jede Spur.
-------------------------------------
ZIVILSTAND ILLEGAL
-------------------------------------
NZZ am Sonntag 17.1.10
Meinungen
Wie unsere Zivilstandsämter zu einer Stasi werden
Manche Abwehrmittel gegen die Scheinehe sind pervers
Suzette Sandoz
Manche Personen missbrauchen das Eherecht, um sogenannte
Gefälligkeitsehen einzugehen, einzig mit dem Ziel, eine
Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz zu erhalten. Der eigentliche
Zweck der Ehe, die Gründung einer ehelichen Gemeinschaft,
interessiert sie überhaupt nicht.
Diese Abweichung vom eigentlichen Zweck des Grundrechtes
auf Ehe,
die es in allen als reich geltenden Ländern Westeuropas gibt,
beschäftigt zu Recht die für die Asylpolitik
Verantwortlichen. Man muss sich jedoch fragen, ob solche "Mogelehen"
eine derart grosse soziale und demografische Bedrohung darstellen, dass
sämtliche Abwehrmittel, einschliesslich der perversesten,
gerechtfertigt sind.
Dies ist offensichtlich die Meinung des Parlaments, das
dem
Prinzip einer "schweizerischen Stasi" zugestimmt hat, um gegen
Scheinehen vorzugehen. Es handelt sich um den neuen Artikel 99 Abs. 4
des Zivilgesetzbuchs, für welchen die Referendumsfrist am 1.
Oktober 2009 unbenutzt abgelaufen ist. Dieser Artikel soll im Januar
2011 in Kraft treten, wenn die notwendige Infrastruktur für die
Arbeit der Stasi bereit sein wird.
Dieser Artikel sieht vor, dass die Zivilstandsbeamten die
Identität der Heiratswilligen, welche die Rechtmässigkeit
ihres Aufenthaltes in der Schweiz nicht nachweisen können, der
zuständigen Behörde - sprich der Fremdenpolizei - mitteilen
müssen. Diese Anzeigepflicht ergänzt eine ebenfalls neue
Bestimmung des Zivilgesetzbuches, die von den ausländischen
Brautleuten verlangt, den Nachweis ihres rechtmässigen Aufenthalts
in der Schweiz während des Ehevorbereitungsverfahrens zu erbringen.
Da der Zivilstandsbeamte überprüfen muss, ob der
Antrag
auf Eheschliessung ordnungsgemäss erfolgt ist, bevor er der
Trauung zustimmt, ist klar, dass für eine Person ohne
Identitätspapiere dieser Nachweis ein Heiratshindernis darstellt.
Meiner Meinung nach ist eine solche Einschränkung des Grundrechts
auf Ehe akzeptierbar. Sie bringt nämlich die Wahl des Parlaments
zum Ausdruck, das zwischen zwei ethischen Optionen entschieden hat.
Die eine Option verlangt, dass die Ehe nicht
missbräuchlich
und zu einem ihr entgegengesetzten Zweck geschlossen werden darf, das
heisst, die Ehe soll der Gründung einer Lebensgemeinschaft dienen
und nicht dazu, sich auf gesetzwidrige Art Vorteile zu verschaffen. Die
andere Option verlangt, dass jeder Mensch frei sein soll zu heiraten,
wann und wo er will.
Überhaupt nicht tolerierbar hingegen ist die
Einführung
der Pflicht, jemanden zu denunzieren. Dies ist nämlich die
Bedeutung von Artikel 99 Abs. 4 des Zivilgesetzbuches, der dem
Zivilstandsbeamten die Pflicht auferlegt, den Behörden die
Identität der Brautleute zu melden, die den Nachweis über ihr
Aufenthaltsrecht in der Schweiz nicht erbringen können.
Dass eine zivile Behörde dazu benutzt wird, um eine
Person
selbst wegen rechtswidrigen Aufenthalts bei der Polizei zu denunzieren,
kommt der Einsetzung einer Staatspolizei gleich, wie sie in den
schlimmsten totalitären Regimen besteht. Und diese Aussage wird
durch die Tatsache bestätigt, dass die Inkraftsetzung dieser
polizeilichen Massnahme den Aufbau eines technischen Netzwerkes
erfordert, das den schnellen und sicheren Informationsaustausch
garantiert.
Ich habe an gleicher Stelle früher schon darauf
hingewiesen,
dass unsere Gesellschaft zum Denunziantentum neigt. Leider
bestätigt die letzte Änderung des Zivilgesetzbuches diese
Tendenz.
Wir spotten schnell über die amerikanischen
Sicherheitsmassnahmen im Kampf gegen den Terrorismus. Aber wir handeln
eher noch schlimmer und heimtückischer, um gegen Personen
vorzugehen, die manchmal verzweifelt sind. Wird das Parlament, das oft
seine Gesetze revidiert, noch bevor sie in Kraft treten, den Mut haben,
diesen neuen Artikel des Zivilgesetzbuches aufzuheben, bevor er in
Kraft tritt? Ich wäre stolz darauf.
Suzette Sandoz ist emeritierte Rechtsprofessorin in
Lausanne. Von
1991 bis 1998 war sie Nationalrätin der Liberalen Partei.
Übersetzung: Béatrice Raboud.