MEDIENSPIEGEL 24.2.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Kino, PortaChiusa, RaBe)
- Poledance-Tojo: Stay Sexy
- Demorecht: CVP nörgelt
- Rauchverbot: Gastrobern gegen Bundesgesetz; Für ein
liberales
Rauchergesetz
- Weltdrogenbericht: Warnung vor Date-Rape-Drogen
- Fussball: Benimmregeln für YB-Fans in Zügen
- Rassismus I: Fasnachtsfreaks rechtfertigen sich
- Rassismus II: EKR gegen Diskriminierung
- Integrationspolitik: Neues Leitbild in Bern
- Neonazis: GL-Kapo recherchiert
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REITSCHULE
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Mi 24.02.10
19.00 Uhr - SousLePont - Alpen Spezialitäten
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance.
Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL), Michael
Thieke (CL) und Paed Conca (CL). In Anwesenheit von Giovanni Di
Stefano, Heike Fiedler, Giorgio Andreoli und Richard Werder
22.00 Uhr - SousLePont - Offene Bühne #120
Do 25.02.10
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance.
Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL), Michael
Thieke (CL) und Paed Conca (CL).
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Heu, Stroh und Hafer
Fr 26.02.10
19.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt,
Schweiz 2003
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael
E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25
Jahre laut!,
Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco' &
Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: The Jackets, The
Dead, Loose
Connection (BE)
22.00 Uhr - Dachstock - RaBe-Fest: Sofa Surfers (Klein
Rec/A), Clara
Clara (F) / DJ Olive Oil (BE)
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Disco: DJ Tom
Zoff (70/80/90
Mambo) / DJ Küse (Lost in Disco) / DJ Electric (Ready to Rock)
23.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: "Female D&B
Special" - DJ
Flight (Play:Musik, Rinse FM, Metalheadz, Bassbin, UK) / MC Ayah (Lucky
Devil Music, Hospital, CIA, UK), DJ Lockee, DJ Ryck & Badboy MC
(RaBass 95.6), DJ Sueshi (Radio X, First Ladies, Basel)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: No More Smoke Signals,
Fanny
Bräuning, CH 2008
Sa 27.02.10
19.30 Uhr - Kino - RaBe-Fest: No More Smoke Signals,
Fanny
Bräuning, CH 2008
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael
E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - RaBe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25
Jahre laut!,
Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco' &
Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: Lamps of Delta, My
Wolf, Overdrive
Amp Explosion, Mani Porno (CH)
22.00 Uhr - Dachstock - Rabe-Fest mit MyMy (live)
(playhouse/DE);
Styro2000 (motoguzzi/ZH); Racker & Brian Python (festmacher/BE)
22.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: Miss Trouble &
The Television
Project / Anna Aaron / Dr. Minx / El Gata
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Dee Jota
(Abnorm), Disko Dario
(elastic trax), Flowbox *live!*(Abnorm), Gelber (4dreams), Navigator
(Dream Vision Media)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt, CH
2003
So 28.02.10
19.00 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael
E. Graber. Uraufführung.
20.00 Uhr - Rössli-Bar - Marta Collica & Kassette
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance.
Live-Konzert aufgeführt zu Filmen mit Hans Koch (CL), Michael
Thieke (CL) und Paed Conca (CL).
Infos: http://www.reitschule.ch
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kulturstattbern.derbund.ch 24.2.10
Gisela Feuz am Mittwoch den 24. Februar 2010 um 07:00 Uhr
Ode an das Fauteuil-Kino
Eigentlich hätte es gestern ja ein lustiger Dienstag werden
sollen. Da dieser allerdings bumsvoll war (der Anlass im Tojo, nicht
der Dienstag) und der Abend gerade erst angebrochen war, entschied sich
die Schreiberin dem guten alten Kino in der Reitschule einen Besuch
abzustatten. Dort wurde im Rahmen von "Uncut -Warme Filme am Dienstag"
eine Dokumentation über das Geschwisterpaar Mann gezeigt.
"Escape to Life", so der Name dieses Doku-Dramas, zeigt die
symbiotische Lebensweise von Erika und Klaus Mann und wie sich die
beiden in einem Zeitalter des Umbruchs, der Instabilität und des
Faschismus' durchs Leben schlugen. Der Film setzt sich aus einem Mix
zwischen Archivaufnahmen, Interviews mit Zeitzeugen und Verwandten und
Spielszenen zusammen und vermag durch seine stilistische Vielfalt auch
die Vielfältigkeit seiner Protagonisten wiederzugeben. Denn
spannend und abwechslungsreich war es definitiv, das Leben der beiden
ältesten Kinder von Thomas Mann. Die Dokumentation erzählt
von den Exzessen der "Roaring 20ies", von Schauspielerei, vom
Bohemien-Leben, vom Reisen ohne Geld, von Homosexualität und vom
Leben im amerikanischen Exil, während in Europa der kleine Mann
mit dem absurden Schnauz wütete.
Erika Mann kam mit den moralischen und politischen
Schwierigkeiten der
damaligen Zeit offenbar besser zu Ranke als ihr kleiner Bruder.
Während Sie im Exil weiterhin antifaschistisches Kabarett
inszenierte (so z.B. auch in Zürich mit ihrer legendären
Pfeffermühle), vermochte der Schriftsteller Klaus Mann (zu
Unrecht) nicht aus dem Schatten des Übervaters Thomas
herauszutreten, verfiel zusehends den Drogen und nahm sich
schlussendlich desillusioniert das Leben.
Am Ende des gestrigen Abends war die Schreiberin dann doch ganz
zufrieden, den lustigen Dienstag verpasst zu haben und dafür eine
spannende Dokumentation zu einem der schillernsten Geschwisterpaare
gesehen zu haben. Und zudem gibts wohl in Bern kein gemütlicheres
Kino als dasjenige in der Reitschule. Denn wo sonst kann man sich
genüsslich in einen Fauteuil fläzen, hat die Bar gleich im
Kinosaal und bekommt dort erst noch selbstgebackene Apfelküchlein?
Eben.
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BZ 24.2.10
Reitschule
Conca will Grenzen überwinden
Der Berner Paed Conca ist Musiker und Politaktivist. Mit
dem
Projekt "Porta chiusa" bringt er Kunst und Politik zusammen und mischt
sich ein in die konkreten Verhältnisse - ein Plädoyer
für das Überwinden von Grenzen.
Absolut unmusikalisch. So lautete das Urteil von Paed
Concas
Singlehrerin, als er ein Kind war. Aber er könne es ja einmal mit
der Gitarre versuchen, meinte sie und schenkte ihm eine. Er liess sich
davon nicht beirren. Das Gitarrenspiel brachte er sich selber bei.
Später lernte er, ebenfalls autodidaktisch, E-Bass und Klarinette.
Eine Jazzschule oder das Konservatorium besuchte Conca nie. "Meine
Mutter wollte, dass ich zuerst etwas Richtiges lerne", erzählt der
Musiker. So machte er halt eine Lehre als Tiefbauzeichner, jobbte
anschliessend - gerade so viel als nötig - auf Baustellen, um sich
sein Leben als Musiker finanzieren zu können. Heute ist Conca
international tätiger Musiker und Komponist, Tourneen führen
ihn bis nach Japan und in den Nahen Osten. Seine damalige Lehrerin
müsste ihr Urteil wohl revidieren.
Begeistert von Avantgarde
Am Anfang von Concas musikalischer Laufbahn stand der
Prog-Rock.
In den 80er-Jahren feierte er mit der Band Lougaroo Erfolge im In- und
Ausland. "Irgendwann wurde mir diese ganze Prog-Rock-Geschichte aber zu
eng", erinnert sich Paed Conca. "Ich wollte musikalisch weiter gehen
und mehr wagen. Das ging mit dieser Band aber nicht." Folgenreich war
dann die Begegnung mit dem holländischen Saxofonisten Dirk
Bruinsma. Paed Conca war begeistert von seiner avantgardistischen
Musik, die irgendwo zwischen Jazz, Neuer Musik und Rock angesiedelt
ist: "Bruinsma öffnete mir damals eine neue Welt." In der Folge
studierte Conca in den Niederlanden Komposition und wurde bald Bassist
von Dirk Bruinsmas Blast4tett.
Politik trifft Musik
Aber nicht nur als Musiker geht Conca unbeirrt seinen
eigenen,
unkonventionellen Weg: Mit derselben Leidenschaft, wie er Musik macht,
ist er seit Jahren unermüdlich politisch aktiv. In den 80er-Jahren
war er dabei im langen Kampf um die Reitschule als autonomes
Kulturzentrum. Heute ist es vor allem die Migrationspolitik, die den
42-Jährigen beschäftigt. "Was um mich herum geschieht, das
geht mich etwas an. Da kann ich nicht wegschauen", sagt er mit fester
Stimme. "Das habe ich wohl von meiner Mutter. Sie war zwar nicht
politisch, hatte aber einen starken Gerechtigkeitssinn." Und so kann es
vorkommen, dass er kurzfristig am Nachmittag einen Asylsuchenden im
Ausschaffungsgefängnis des Flughafens besucht und am Abend in
einem Club auf der Bühne steht; zwei Welten, die sich für ihn
nicht ausschliessen.
Gegen Ausgrenzungen
Mit "Porta chiusa" (Geschlossene Tür) bringt Conca
seine
künstlerische und seine politische Arbeit zusammen. Die
interdisziplinäre Performance, die am Mittwoch im Kino der
Reitschule Premiere feiert, reflektiert die zunehmende
Unüberwindbarkeit von Grenzen für Menschen, die nicht aus
einem reichen westlichen Land kommen. Der Künstler Giovanni Di
Stefano übermalt dabei mit schwarzer Farbe eine Glastür und
zeigt, dass die Ausgrenzung von Fremden immer auch die Einschliessung
von einem selber bedeutet - ein Thema, das Heike Fiedler in ihren
Texten wieder aufgreift. Giorgio Andreolis Film schliesslich handelt
von der Ausschaffung eines abgewiesenen Asylsuchenden. Verbunden sind
diese drei Beiträge durch die Komposition "Porta chiusa" für
drei Klarinetten von Paed Conca, gespielt vom Komponisten selber,
zusammen mit Michael Thieke und Hans Koch.
"Porta chiusa" ist ein engagiertes Plädoyer für die
Überwindung von Grenzen: Stilgrenzen reisst Conca mit seiner
avantgardistischen Musik einfach ein. Als Politaktivist wünschte
er sich wohl, dass dies mit Staatsgrenzen ebenso leicht gelänge.
Maria Künzli
Porta chiusa. Premiere am 24.2. um 20.30 Uhr im Kino der
Reitschule
Bern. Weitere Aufführungen in Bern am Freitag, 25.2., und Sonntag,
28.2., jeweils 20.30 Uhr; in Biel am Samstag, 27.2., um 21 Uhr, L'Etage
des Restaurants Saint Gervais. http://www.paed.ch/portachiusa
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20 Minuten 24.2.10
Berner Radios feiern Geburtstagspartys
BERN. Mit drei Bühnen, einer Disco, einem begehbaren
Radiostudio und Radio-Filmen im Kino feiert kommendes Wochenende Berns
Alternativradio Rabe in der Reithalle seinen 14. Geburtstag. "Wir
wollen damit eine Visitenkarte hinterlassen und unseren treuen
Hörern jene Musik am Fest präsentieren, die sie sonst
täglich auf 95,6 MHz hören", sagt Martin Schneider von Rabe.
Ein zweites Jubiläum gibt es am 12. März in der
Formbar: Dort feiert Berns einziges Internetradio BlastFM.ch das
dreijährige Bestehen. Special Guest an der Jubiläumsparty ist
Gabriel Le Mar. BlastFM setzt auf elektronische Musik und hat eine
internationale Hörerschaft.
sah
www.rabe.ch; www.BlastFM.ch
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POLEDANCE
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BZ 24.2.10
Poledance-Kurse in der Reitschule
"Egal, was passiert - stay sexy"
Im Tojo-Tanzraum der Reitschule können Bernerinnen -
und
auch Berner - Poledance lernen. Unterrichtet werden die Anfänger
von Profitänzer Eugene Rhodes, der sagt: "Beim Poledance darfst du
dein Ego rauslassen."
Beatriz Jaggi hängt kopfüber an einer vertikalen
Stange. Fest klammert sie sich nur mit ihren Beinen. Die Füsse
stecken in knallroten High Heels. Langsam, aber stetig rutscht die Frau
nach unten. Erst lacht sie, dann quietscht sie plötzlich
ängstlich. "Egal, was passiert - just stay sexy, baby!", ruft ihr
Eugene Rhodes ins Gedächtnis und eilt ihr zu Hilfe.
Sexy, sehr sexy, sieht es aus, wenn der Profitänzer
die
Übung "hanging upside down" seiner Poledance-Anfängerklasse
vorzeigt. In einer einzigen eleganten Bewegung schwingt sich Eugene
Rhodes an den "Pole", die Stange. Scheinbar mühelos
verschränkt er dort die Füsse und schwebt "upside down" unter
der Decke. Von den Zehenspitzen bis zum Scheitel perfekte
Körperspannung, die Arme in einer Ballettpose über dem Kopf.
Kontrolliert saust der Tänzer nach unten, dreht sich auf die
Füsse und setzt ohne Pause zur nächsten Übung an, dem
"Helikopter". Eine Rotation um die Stange, am höchsten Punkt
werden die Beine gegrätscht.
Profitänzer machts vor
"That's poledance!", ruft der Amerikaner der Klasse zu.
Eugene
W.Rhodes der Dritte, wie er mit vollem Namen heisst, hat im
Ballettensemble des Stadttheaters getanzt. Heute hat er eine eigene
Tanzkompanie und arbeitet auch als Lehrer. Ausgebildet wurde Rhodes an
der Juilliard Dance School in New York. Mit Poledance hat er "aus
Interesse" angefangen und tritt ab und zu als Drag-Queen auf.
"Poledance ist eine wunderbare Kunstform", sagt er.
Vier Frauen und ein Mann sind an diesem Dienstagabend in
den
Tojo-Tanzraum in der Reitschule gekommen. Sie alle wollen Poledance,
den Tanz an der Stange, lernen. "Wenn jemand glaubt, das sei einfach,
dann soll er es erst mal selber versuchen", sagt Tinu Bieri. "Man
braucht viel Kraft, um sich überhaupt an der Stange halten zu
können."
Seit 2005 können Bernerinnen - und eben auch Berner -
bei
"Pole Positions" die sinnlichen Bewegungen an der Stange lernen. Die
Pole-Dancing-Schule wird von Gabriella In-Albon geleitet (siehe
Interview). In-Albon reist diese Woche nach Hamburg, wo sie als
Organisatorin und Jurorin eines internationalen Wettkampfs im Einsatz
ist. "Poledance ist Akrobatik und Leistungssport", sagt die
Tänzerin.
Hotpants als "Kostüm"
Und ja, Poledance ist sexy. Tanzlehrer Eugene Rhodes sagt
Sätze wie: "Make love to the pole." Anrüchig oder billig
kommt das aber nicht rüber. "Poledance als Sport - das ist nichts
für Leute, die sonst an der Bar sitzen", betont der Tänzer.
Obszöne Bewegungen sehe man in Nachtklubs, nicht auf
Poledance-Wettkämpfen.
Die Besucherin ist zuerst trotzdem leicht irritiert, als
sich die
Poledance-Anfänger nach dem Aufwärmen der Muskeln umziehen
und in Hotpants und zum Teil auf hochhackigen Schuhen wieder an die
Stangen stellen. "Das ist wie ein Kostüm", erklärt Rhodes.
"Beim Poledance darfst du dein Ego rauslassen! Sei verrückt! Just
have fun!" Und Spass haben sie offensichtlich alle: Zum Beispiel die
23-Jährige, die Poledance mit Kolleginnen begonnen hat. "Aus
Neugier und weil ich es schön finde." Blöde Bemerkungen von
Kollegen habe es nie gegeben. "Die finden es alle witzig, dass ich das
lerne." Schade findet sie es nur, dass sie das Gelernte nirgends
ausprobieren kann. "Wer hat schon eine solche Stange bei sich daheim?"
Verstecken gilt nicht
Kraft, Koordination und Beweglichkeit könne man mit
Poledance trainieren, sagt Eugene Rhodes. Und das Selbstbewusstsein.
"Am Anfang des Kurses haben einige versucht, sich hinter der Stange zu
verstecken - und schau sie jetzt an!"
An diesem Abend ist Schubladendenken fehl am Platz. Hier
unterrichtet ein schwuler Mann in goldglitzernden Hotpants vornehmlich
Frauen. Und wirkt dabei weiblicher als seine Kursteilnehmerinnen. Hier
tragen Frauen ohne Modelmasse knappe Dresses mit Selbstbewusstsein.
"Wir sind alle hier, um für zwei Stunden den Alltag zu vergessen
und uns wohl zu fühlen", hat Rhodes zu Beginn des Workshops
gesagt. Jetzt beobachtet er seine Anfänger im Spiegel: "Make sure,
that your ass comes to the other side", kritisiert er. Und fünf
leicht bekleidete Hinterteile schwingen um die Stangen. Der Chef ist
zufrieden: "That's poledance!"
Mirjam Messerli
--
"Selbstbewusst, nicht sexistisch"
Gabriella In-Albon hat seit 2005 ein Poledance-Studio. Das
Klischee, Poledance sei sexistisch, kontert sie selbstbewusst.
Poledance-Kurse in der politisch korrekten,
antisexistischen
Reitschule - ist das nicht ein Widerspruch?
Gabriella In-Albon: Was ist Sexismus in Ihren Augen? Wenn
Frauen
eigenverantwortlich, selbstbestimmt Spass an einer Handlung haben?
Sexistisch wäre es in meinen Augen, wenn ich bestimmen würde,
dass nur unterernährte Frauen ab 1,80 Metern Poledance machen
dürfen. Sexismus ist es auch, wenn mein Hauptaugenmerk auf dem
männlichen Publikum liegt und nicht auf dem Tanzact selber. Wenn
Frauen Freude an ihren Bewegungen haben und diese auch gerne zeigen,
spricht man von Sexismus anstatt von Selbstbewusstsein. Warum?
Sie sagen auch, Pole-Tänzerinnen seien
"efrauzipiert". Wieso?
Wir haben mehr oder weniger erfolgreich dafür
gekämpft,
dass unser Verstand und unsere Selbstständigkeit anerkannt werden.
Es ist an der Zeit, dass wir lernen, unsere Begeisterung für
unsere körperliche Weiblichkeit zu leben, ohne dass uns jemand
Sexismus vorwirft.
Der Anfängerkurs wird von einem Mann geleitet. Das
müssen Sie uns genauer erklären.
Er wurde mir von einer Tänzerin des Stadttheaters
empfohlen,
und er erfüllt sämtliche Kriterien, die einen guten
Tanzlehrer ausmachen. Beim Unterricht zählt für mich nicht
das Geschlecht, sondern die Professionalität.
Was unterscheidet Spitzen-Pole-Tänzerinnen von
Tänzerinnen in Nachtklubs?
Da habe ich eine Gegenfrage: Was unterscheidet Bankmanager
von
Zuhältern? ;-)
Interview: Mirjam Messerli
Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde schriftlich
geführt. Gabriella In-Albon ist zurzeit in Hamburg, wo sich am
28.Februar die besten Pole-Tänzerinnen aus Deutschland, der
Schweiz und Österreich an einem Wettkampf messen.
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Poledance Dojo Reitschule
http://www.poledance.ch
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DEMORECHT
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Bund 24.2.10
CVP will Bundesgerichtsurteil zum Umzugsverbot
Die CVP Stadt Bern fordert den Gemeinderat per Motion auf,
das
Urteil des Verwaltungsgerichtes in Sachen Umzugsverbot beim
Bundesgericht anzufechten. Das Verwaltungsgericht hat letzte Woche eine
Beschwerde gegen das vom Stadtrat beschlossene Umzugsverbot in der
Stadt Bern gutgeheissen ("Bund" vom 19. Februar). Laut CVP ist eine
räumliche Beschränkung der Versammlungsfreiheit "rechtlich
vertretbar". Der Gemeinderat will erst bei Vorliegen der schriftlichen
Urteilsbegründung über einen Weiterzug befinden. (pd)
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RAUCHVERBOT
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BZ 24.2.10
Rauchverbot
Wirte denken um
Der bernische Wirteverband spricht sich überraschend
für das kantonale Rauchverbot und gegen das nationale Gesetz aus.
Kehrtwende des Wirteverbands Gastrobern in Sachen
Passivraucherschutz: "Die Bundeslösung ist für den Kanton
Bern nicht gut", sagt Präsident Casimir Platzer. Noch Anfang
Dezember schoss Gastrobern scharf gegen das seit 1.Juli 2009 geltende
kantonale Rauchverbot und forderte, im Bernbiet müsse das mildere,
am 1.Mai 2010 in Kraft tretende Bundesgesetz gelten. Dieses lässt
bei einer Betriebsgrösse bis 80 Quadratmeter reine Raucherbeizen
zu.
Doch nach einer "Neubeurteilung" hat der Vorstand von
Gastrobern
gestern einstimmig beschlossen, nicht mehr die Bundeslösung zu
fordern. Platzer erklärt dies damit, dass Bern ein Spezialfall
sei. Und zwar wegen der "30-Platz-Regel". Demnach müssen Betreiber
von Gastrobetrieben mit weniger als 30 Plätzen keine
Fähigkeitsprüfung ablegen. Laut Platzer sind alle anderen
Betriebe im Vergleich mit diesen "Besenbeizen" im Nachteil. "Das
nationale Rauchverbot würde die kleinen Betriebe gleich noch
einmal bevorteilen."
Mit anderen Worten: Die Wirteverbandsvertreter
befürchten
für ihre Mitglieder zusätzliche Wettbewerbsnachteile, wenn
das nationale Rauchverbot gelten würde. Davon betroffen wären
laut Platzer vor allem auch diejenigen Wirte, welche mittlerweile zum
Teil grosse Investitionen in Fumoirs getätigt haben. Deshalb
wollen sie jetzt doch lieber das kantonale Rauchverbot.
Platzer sagt, das bernische Gesetz sei "eigentlich gut".
Nicht
zufrieden sind die Wirte jedoch mit der Verordnung. Die Regelung,
wonach in Fumoirs keine Ausschankanlagen erlaubt sind, sei
"schikanös". Gastrobern will deshalb alles unternehmen, damit die
Verordnung entschärft wird. Um dies zu erreichen, setzt sich der
Verband bei den Wahlen vom 28.März für die bürgerliche
Wende im Regierungsrat ein. "Mit einer bürgerlichen
Regierungsmehrheit könnte die Verordnung rasch korrigiert werden",
ist Platzer überzeugt. Andernfalls würde Gastrobern via
Vorstösse im Grossen Rat aktiv werden.
Dominic Ramel
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Solothurn
Die Regeln ändern wieder
Der Kanton Solothurn ist in der Deutschschweiz früh
mit
einem Rauchverbot vorangegangen. Das brachte Probleme mit sich. Zuerst
verzichtete der Kanton auf eine Verordnung, was zu Unklarheiten
führte. Nun hat die Regierung bereits eine Änderung der noch
jungen Verordnung beschlossen, um diese an strengere Vorgaben des
Bundes anzupassen. Die Regeln für die Wirte ändern damit
wieder. Nun dürfen auch Solothurner Fumoirs nur noch einen Drittel
der Fläche einnehmen und nicht mehr die Hälfte. Zudem
müssen sie neu automatische Türen haben.
fab
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Bund 24.2.10
Rauchverbot
Berner Wirte starten nun doch keine Initiative
Der kantonale Gastgewerbe-Branchenverband Gastro Bern will
keine
Initiative gegen das seiner Meinung nach zu restriktive Rauchverbot im
Kanton Bern lancieren. Dies hat der Vorstand gestern beschlossen. Ende
2009 hatte Gastro Bern erwogen, mit einer Initiative die Übernahme
des liberaleren Bundesgesetzes für den Kanton zu erwirken. Laut
dem Präsidenten, Casimir Platzer, wird der Verband nun versuchen,
die Verordnung zum Gesetz "praktikabler und branchenfreundlicher" zu
machen. Der Branchenverband wirft dem Regierungsrat vor, in die
Verordnung nachträglich Verschärfungen eingebaut zu haben.
Gastro Bern bemängelt ausserdem den Vollzug: Das Verbot werde
nicht in allen Gemeinden gleich durchgesetzt. (mdü)
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Basler Zeitung 24.2.10
Die Raucher liegen ihm am Herzen
David Herzig will mit einer neuen Volksinitiative
staatliche
Rauchverbote kippen
Ruedi Studer, Bern
Die Interessengemeinschaft Freie Schweizer Wirte lanciert
die
Volksinitiative "Für ein liberales Rauchergesetz". Ihr
Präsident David Herzig hat genug von der "Bevormundung" der Wirte
und Raucher.
Nun machen die Rauchverbotsgegner ernst: Mit einer
eidgenössischen Volksinitiative "Für ein liberales
Rauchergesetz" machen sie ihrem Ärger Luft. Demnach sollen Wirte
wieder frei entscheiden können, ob und wo in ihrer Beiz geraucht
werden darf. Der entsprechende Initiativtext wurde gestern im
Bundesblatt veröffentlicht.
Hinter der Initiative steckt die Interessengemeinschaft
Freie
Schweizer Wirte. Ihr Kopf: David Herzig, 22-jährig, gelernter
Hochbauchzeichner und nun Sachbearbeiter in einem Beratungsbüro,
ledig (aber liiert), unter der Woche in Bern wohnhaft, am Wochenende in
seinem Heimatdorf Wynau, Gelegenheitsraucher und bei der Jungen SVP
aktiv. "Rauchverbote sind ein Akt der Bevormundung und stellen einen
gefährlichen Eingriff in die Gewerbefreiheit dar, deshalb wollen
wir sie mit unserer Initiative wieder kippen", sagt Herzig beim Treffen
mit der BaZ im Restaurant Anker in Bern.
Nicht nur das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen
ist ihm
ein Dorn im Auge, sondern noch vielmehr die teilweise restriktiveren
kantonalen Regelungen. Sind mit der Bundeslösung bediente Fumoirs
und kleinere Raucherlokale möglich, sind beispielsweise im Kanton
Bern seit 1. Juli 2009 nur noch Fumoirs zugelassen. Mit negativen
Folgen, so Herzig. "Der Stammtisch ist tot. Die Raucher bleiben weg,
und die Nichtraucher gehen nicht öfter ins Restaurant." Auch
massive Umsatzeinbussen "von bis zu 60 Prozent" hätten die Wirte
zu verzeichnen. "Einzelne Beizen haben deshalb die Türen dicht
gemacht oder mussten zumindest Personal abbauen."
Schikanen
"Die Wut bei den Wirten ist gross", sagt der Jungpolitiker. Und
als ob
er Herzigs Aussage unterstreichen wollte, mischt sich ein Mitarbeiter
des "Ankers" ins Gespräch ein. Er wettert über die
"Schikanen", die den Wirten auferlegt werden. Der Schanktisch im Fumoir
etwa darf nicht bedient werden. "Und die Znüni-Büezer bleiben
aus", klagt er. Im "Anker" ist der Groll über die Berner
Behörden gross. So gross, dass der für das Rauchverbot
zuständige Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher (SP) hier
nicht mehr bedient wird. Ebenso wenig Grossrat Ruedi Löffel (EVP),
der bei einem Interview im "Anker"-Fumoir provozierte, indem er
"frische Luft" bestellte.
Herzig ist sich sicher, dass die Initiative nicht nur bei
den
Wirten, sondern auch in der Bevölkerung auf Resonanz stossen wird.
Nicht von ungefähr: So hat die Interessengemeinschaft Freie
Schweizer Wirte letztes Jahr innert Kürze 64 000 Unterschriften
für eine Pro-Raucher-Petition gesammelt. Für eine
ähnliche Petition der Westschweizer Organisation "Légitime
Défense des Cafés Romands" kamen gar gegen 80 000
Unterschriften zusammen. "Der Widerstand gegen die Rauchverbote
wächst, seit deren Folgen spürbar sind", sagt Herzig. Er hegt
keine Zweifel daran, dass nun auch die benötigten 100 000
Unterschriften für die Volksinitiative rasch zusammenkommen.
Grossratskandidat
Mit "seiner" Initiative betritt Herzig erstmals das nationale
Politparkett. Bisher war er nur auf Gemeinde- und Kantonsebene aktiv:
als Präsident der SVP Wynau und als Sekretär der kantonalen
Jungen SVP. 2007 kandidierte er im Kanton Bern für den
Nationalrat. Und er engagierte sich für das kantonale Referendum
gegen Harmos ebenso wie für die Stadtberner Volksinitiative, die
den Verkauf der Reitschule fordert. Politisch aktiv ist er seit Jahren:
Schon als 14-Jähriger trat er der Jungen SVP bei. "Am
Küchentisch wurde oft politisiert, und mein Vater hat mit der SVP
sympathisiert." Das habe ihn geprägt, so Herzig, der sich als
"liberal-konservativ" bezeichnet.
Dass die Pro-Raucher-Initiative seinen Bekanntheitsgrad
steigern
wird, kommt dem Wynauer gerade recht: Am 28. März wählt Bern
nämlich ein neues Kantonsparlament. Dann will er den Sprung in den
Grossen Rat schaffen. Dort will er sich nicht nur für weniger
Vorschriften, sondern auch für weniger Steuern stark machen: "Der
Kanton Obwalden hat vorgemacht, wie man von der Steuerhölle zum
Steuerparadies wird - da hat der Kanton Bern noch viel Nachholbedarf."
> http://www.freie-wirte.ch
---
20 Minuten 24.2.10
Rauchverbot-Gegner lancieren Initiative
BERN. Die Gegner von Rauchverboten in Restaurants und Bars
haben
bis zum 23. August 2011 Zeit, die nötigen Unterschriften für
ihre Volksinitiative zu sammeln, wie das "Bundesblatt" gestern schrieb.
Die Initiative "Für ein liberales Rauchergesetz" hat zum Ziel, die
Rauchverbote rückgängig zu machen. Die Initianten wollen,
dass über Rauchverbote in Innenräumen und auch in
öffentlich zugänglichen Gebäuden einzig der
Eigentümer entscheiden kann.
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Eidgenössische Volksinitiative "Für ein liberales
Rauchergesetz". Vorprüfung
http://www.admin.ch/ch/d/ff/2010/1109.pdf
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WELTDROGENBERICHT
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Newsnetz 24.2.10
Uno warnt vor K.o.-Tropfen
ddp / sam
Sogenannte K.o.-Tropfen stellen zurzeit eines der
grössten
Probleme der Drogenszene dar. Dies ergibt sich aus dem
Weltdrogenbericht, der in Wien vorgestellt wurde.
Regierungen in aller Welt müssten deshalb dringend
für
eine bessere Kontrolle solcher Substanzen sorgen, heisst es im
jüngsten Drogenbericht der Vereinten Nationen, der am Mittwoch in
Wien vorgestellt wurde. Demnach ist eine gründliche
Aufklärungskampagne über die Gefahren erforderlich.
K.o.-Tropfen werden häufig auf Partys ins
Getränk eines
potenziellen Opfers gemischt, das sich dann gegen sexuelle
Übergriffe nicht mehr wehren und sich später auch kaum noch
daran erinnern kann. Dieses Phänomen sei relativ neu und nehme
rapide zu, heisst es in einer Erklärung des Internationalen
Drogenkontrollgremiums (INCB), das die Einhaltung der
einschlägigen UN-Konventionen überwacht. Substanzen, mit
denen andere gegen ihren Willen gefügig gemacht werden
könnten, seien viel zu leicht erhältlich, so dass sie schnell
in die Hände von Kriminellen fallen könnten.
Steigender Missbrauch von Medikamenten
Der jüngste Weltdrogenbericht kommt ferner zu dem
Ergebnis,
dass immer mehr Missbrauch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten
betrieben wird. Allein in den USA war dies im Jahr 2008 bei 6,2
Millionen Menschen der Fall. Diese Zahl übersteigt den Missbrauch
von Kokain, Heroin, Designer-Drogen und Inhalationsmitteln um mehr als
das Doppelte.
Dem Bericht zufolge ist es vor allem wichtig,
Drogenkurieren die
Verbindungswege abzuschneiden. Ein grosses Problem sei nach wie vor der
Schmuggel von Kokain aus Lateinamerika über Westafrika nach
Europa. Der grösste Produzent von illegalen Drogen bleibe jedoch
weiterhin Afghanistan.
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unis.unvienna.org 22.2.10
UNIS/NAR/1071
22. Februar 2010
INCB warnt vor einem Anstieg der "Date-Rape-Drogen"
INCB-Jahresbericht setzt Schwerpunkte auf die Prävention
des
Drogenmissbrauchs, das zunehmende Problem des Missbrauchs von
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und beunruhigende neue Trends
bei der Drogenherstellung
WIEN, 24. Februar (UNO-Informationsdienst) - In seinem
Jahresbericht,
der heute in Wien vorgestellt wurde, warnt der Internationale
Suchtstoffkontrollrat (INCB) vor einem Anstieg der sogenannten
"Date-Rape-Drogen". Der INCB warnt auch eindringlich vor neuen
psychoaktiven Substanzen, die leichter zugänglich sind und
international weniger streng kontrolliert werden.
Das Phänomen "Date-Rape-Drogen" entwickelt sich rasch zu
einem
größeren Problem, da Sexualstraftäter versuchen,
strengere Drogenkontrollen zu umgehen, indem sie Substanzen verwenden,
die nicht der Kontrolle durch die internationalen
Drogenübereinkommen unterliegen. Strengere staatliche
Kontrollmaßnahmen in enger Zusammenarbeit mit der
pharmazeutischen Industrie haben sich als wirksam erwiesen, da der
Missbrauch von Flunitrazepam inzwischen selten geworden ist. Dieses
Benzodiazepin, das unter dem Markennamen Rohypnol verkauft wird, wurde
in der Vergangenheit so verbreitet bei sexuellen Übergriffen
missbraucht, dass es als "Date-Rape-Substanz" gilt. Der INCB fordert in
seinem Bericht alle Staaten auf, die Resolution 52/8 der
Suchtstoffkommission vom März 2009 so schnell wie möglich
umzusetzen und die beunruhigende Zunahme des Missbrauchs von
"Date-Rape-Drogen" genau im Auge zu behalten.
Prävention des Drogenmissbrauchs
Die Drogenprävention muss dringend in den Fokus der
Gesellschaft
rücken, erklärt heute der Internationale
Suchtstoffkontrollrat in Wien und unterstreicht damit die Notwendigkeit
verstärkter Maßnahmen und größerer Verantwortung.
Maßnahmen zur Prävention und Reduktion von
Suchtstoffmissbrauch in Bevölkerungsgruppen, die entweder keine
Drogen konsumieren oder nicht ernsthaft mit Drogen zu tun haben - die
so genannte Primärprävention - stehen im Mittelpunkt des
ersten Kapitels des Jahresberichts.
"Ein Kernbereich der Nachfragesenkung ist die
Drogenprävention.
Die Primärprävention umfasst Maßnahmen zur
Prävention und Reduktion von Suchtstoffmissbrauch in
Bevölkerungsgruppen, die entweder keine Drogen konsumieren oder
nicht ernsthaft mit Drogen zu tun haben," sagte die Präsidentin
des INCB, Professor Sevil Atasoy. "Es gibt gute Gründe dafür,
dass die Gesellschaft der Drogenprävention gezielte Aufmerksamkeit
widmet. Selbst eine einzige Drogenerfahrung kann ernsthafte Folgen
haben wie zum Beispiel unabsichtliche Verletzung, Überdosis oder
Verhaftung."
Der Bericht fordert die Regierungen auf, der
Primärprävention
ihren Platz neben der Sekundärprävention wieder
einzuräumen. Da staatliche Primärprävention allein nicht
ausreichen wird, muss es eine Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen
Organisationen und anderen Partnern geben. INCB-Präsidentin Atasoy
sagt: "Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft muss auf allen Ebenen
stattfinden, lokal, national und international, um bestmöglichen
Einsatz von knappen Ressourcen zu gewährleisten und die
Verbreitung des Drogenmissbrauchs immer effektiver zu bekämpfen.
Im Hinblick auf beschränkte Ressourcen sollten die Regierungen
ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die Belange junger Menschen richten, die
nicht oder nur gelegentlich Drogen konsumieren, als auch jener, die
regelmäßig Drogen missbrauchen, so der Bericht.
Zunehmendes Problem des Missbrauchs von
verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln
Der Bericht zeigt auf, dass der Missbrauch von
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu einem großen Problem
in einigen Ländern geworden ist. In manchen Ländern
missbrauchen diese Medikamente mehr Menschen als Heroin, Kokain und
MDMA ("Ecstasy") zusammen. Aufsehen erregende Todesfälle von
Prominenten haben 2009 die Gefahren des Missbrauchs von
verschreibungspflichtigen Medikamenten ins Rampenlicht gerückt.
Der Missbrauch dieser Drogen hat sich in den letzten Jahren weltweit
verbreitet, und der INCB fordert größere Beachtung dieses
"versteckten" Problems.
Der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten muss
dringend
in Angriff genommen werden, um die Ausbreitung zu stoppen und weitere
Todesfälle nicht nur unter Prominenten zu verhindern. In seinem
Jahresbericht empfiehlt der INCB den Regierungen, entweder den Verkauf
von international kontrollierten Substanzen durch Internetapotheken und
Call-Center zu verbieten oder ihn genau zu kontrollieren, um die
illegalen Versorgungskanäle trockenzulegen.
Kriminelle Netzwerke nutzen neue Verfahren, Routen und
Substanzen
für die Drogenherstellung
Durchorganisierte und mächtige kriminelle Netzwerke nutzen
neue
Verfahren, Routen und Substanzen, um Drogenproduktionsprozesse aufrecht
zu erhalten, warnt der INCB. Konfrontiert mit strengeren Kontrollen von
Chemikalien finden Drogenhändler neue Wege, um ihre illegalen
Machenschaften zu verstärken, und es gelingt ihnen noch immer,
über legale Handelswege die benötigten Chemikalien zu
beschaffen.
Die Nachfrage nach Vorläufersubstanzen von Methamphetamin
hat
überall in Nord-, Mittel- und Südamerika ernsthafte
Rückschläge hinnehmen müssen, da dort einige Staaten
strenge Maßnahmen ergreifen, um ihre Länder aus den Klauen
mächtiger krimineller Organisationen zu befreien. Wie der Bericht
vermerkt, hängt die Macht dieser Netzwerke mit dem riesigen
Vermögen zusammen, das durch illegale Drogenproduktion, besonders
von Methamphetamin, generiert wird.
Der INCB unterstützt Staaten dabei, den Datenaustausch
über
Handel, Abzweigung und Beschlagnahmen effizient zu gestalten. Zusammen
mit dem Online-System des INCB für Export-Ankündigungen haben
Einsätze und Initiativen zur internationalen Zusammenarbeit zu
einer wirksameren Überwachung von verdächtigen Transaktionen
sowie zur Erkennung von Netzwerken und Tendenzen im Drogenhandel
geführt. Verbesserter Austausch von Geheimdienstinformationen hat
signifikante Ergebnisse im Kampf gegen die Abzweigung von Chemikalien
gezeigt.
Hundert Jahre Drogenkontrolle, ein Meilenstein in der
internationalen
Zusammenarbeit
Das Jahr 2009 markierte ein Jahrhundert der multilateralen
Bemühungen um Drogenkontrolle, die mit dem Zusammentreten der
Internationale Opiumkommission in Shanghai im Februar 1909 begannen.
Die internationale Drogenkontrolle hat sich über die vergangenen
hundert Jahre wesentlich weiterentwickelt. Eine Reihe von
multilateralen Abkommen zur Drogenkontrolle wurde beschlossen und
führte zur Annahme von drei internationalen
Drogenkontrollvertragswerken, die heute den Rahmen für Aktionen in
der internationalen Drogenkontrolle bilden. Um den Erfolgen der
internationalen Drogenkontrolle Anerkennung zu zollen, ist ein
besonderer Abschnitt des INCB-Jahresberichts den Feierlichkeiten
gewidmet, die am 26. und 27. Februar 2009 in Shanghai, China,
stattfanden und an das Zusammentreten der Internationalen
Opiumkommission vor hundert Jahren erinnern sollten.
Bei dieser historischen Veranstaltung erinnerte Professor Hamid
Ghodse,
der damalige Präsident des INCB, an den Geist der
ursprünglichen Shanghaier Konferenz, die zu einer Zeit stattfand,
als der Opiumhandel äußerst lukrativ war und Millionen von
Dollar an Einnahmen brachte. Die Herausforderungen, mit denen die
internationale Gemeinschaft heute konfrontiert ist, wie etwa die
ungenügende Verwendung von Betäubungsmitteln für
medizinische Zwecke, seien bedeutend, sagte Professor Ghodse und
fügte hinzu: "Die Staaten und die internationale Gemeinschaft
müssen einen Weg finden, um diese zu bewältigen, unter
Berücksichtigung der Prinzipien der gemeinsamen Verantwortung, der
Souveränität der Staaten und ihrer territorialen
Integrität, sowie der Notwenigkeit, sich dem weltweiten
Drogenproblem auf ausgewogene und umfassende Weise zu widmen."
Regionale Schwerpunkte
Der Bericht weist auf die wichtigsten Entwicklungen beim
Drogenmissbrauch und -handel auf der ganzen Welt, Region für
Region, hin. Nach Jahren wachsenden Kokainhandels von Südamerika
über Westafrika nach Europa und in kleinerem Ausmaß nach
Nordamerika ist seit 2008 ein Rückgang bei Kokainbeschlagnahmen zu
vermelden; 2009 gab es keine größere Beschlagnahme. Der
Schmuggel bleibt aber nach wie vor ein ernsthaftes Problem, das zum
steigenden Drogenmissbrauch in Westafrika beiträgt.
Der Drogenhandel ist zu einer großen Bedrohung für
die
Sicherheit in Mittelamerika und in der Karibik geworden und beeinflusst
den wachsenden Drogenmissbrauch sowie die steigende Zahl der
Kapitalverbrechen in Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen.
Während Maßnahmen der mexikanischen Regierung, darunter der
Einsatz von Militär, zu einer Unterbrechung des Drogenhandels in
Nordamerika geführt haben, haben kriminelle Gruppen ihre Kontrolle
über den Drogenhandel auf dem Kontinent erweitertet. Mexikanische
Drogenkartelle haben ihre beherrschende Stellung über die gesamte
Versorgungskette mit illegalen Drogen ausgedehnt, vom Transport von
Südamerika bis zur Verteilung in den Vereinigten Staaten. In
Südamerika nahm die potenzielle Kokainproduktion der Region ab und
entspricht der niedrigsten Erzeugungsmenge seit 2003 aufgrund eines
beträchtlichen Rückgangs in Kolumbien.
Nachdem in der Vergangenheit in Ost- und Südostasien
ernorme
Fortschritte erzielt wurden, waren die Länder in der Region im
Jahr 2008 mit Rückschlägen bei der Einschränkung des
illegalen Schlafmohnanbaus konfrontiert. Auch der Handel mit
Methamphetamin und die illegale Herstellung von MDMA ("Ecstasy")
stiegen an. Beschlagnahmen von amphetaminähnlichen Stimulanzien
zeigen, dass der Handel mit diesen Substanzen in Südasien
ansteigen könnte. Indien hat sich zu einer der Hauptquellen von
Drogen entwickelt, die über illegale Online-Versandapotheken
verkauft werden. Bestellungen aus dem Ausland werden den Käufern
auf dem Kurier- und Postweg zugestellt, ein inzwischen übliches
Verfahren zum Schmuggeln von Drogen ins Ausland. Nach einem
Höhepunkt im Jahr 2007 nahmen in Westasien der illegale
Schlafmohnanbau und die illegale Produktion von Opium 2008 und 2009 ab.
Ein Rückgang beim Cannabis- und Kokainmissbrauch wurde im
Vereinigten Königreich und in Spanien beobachtet. Der
Kokainmissbrauch ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz
stabil oder abnehmend, dagegen steigt er in Frankreich und Irland.
Ebenso ist der Missbrauch von Amphetaminen und MDMA ("Ecstasy") in
Europa stabil oder rückläufig. In Dänemark, Spanien und
in beschränktem Maße im Vereinigten Königreich ersetzen
Drogenkonsumenten diese Drogen durch Kokain. Europa ist weiterhin der
größte Markt für Cannabisharz. Spanien hat den
größten Anteil an den weltweiten Beschlagnahmen dieser
Substanz.
In Australien ist die Nachfrage nach MDMA ("Ecstasy") in den
letzten
Jahren gestiegen. Der Schmuggel von pseudoephedrinhaltigen
Präparaten nach Neuseeland ist beträchtlich gestiegen. Trotz
engerer regionaler Zusammenarbeit bei der Bewältigung von
Drogenproblemen macht sowohl die Tatsache, dass nur wenige ozeanische
Länder die internationalen Drogenabkommen unterzeichnet haben, als
auch ihre geographische Nähe zu den südostasiatischen
Drogenproduktionsgebieten die Region für den Drogenhandel
anfälliger.
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incb.org 24.2.10
http://www.incb.org/pdf/annual-report/2009/en/AR_09_English.pdf
(ganzer Bericht)
http://www.incb.org/incb/en/annual-report-2009.html
(Mit Links zu den einzelnen pdf-Dokumenten)
Report of the International Narcotics Control Board for 2009
Foreword by the INCB President
Contents
Chapter I
Primary prevention of drug abuse
A. Extent and nature of drug use
B. Strategies for preventing drug use
C. Building capacity for primary prevention at the
national
level: challenges and opportunities
D. Recommendations for building capacity for primary
prevention
at the national level.
Chapter II
Operation of the international drug control system
A. Narcotic drugs
B. Psychotropic substances
C. Precursors
D. Promoting universal application of the international
drug
control treaties
E. Measures to ensure the implementation of the
international
drug control treaties
F. Special topics
Chapter III
Analysis of the world situation
A. Africa
B. Americas
Central America and the Caribbean
North America
South America
C. Asia
East and South-East Asia
South Asia
West Asia
D. Europe
E. Oceania
Chapter IV
Recommendations to Governments, the United Nations and other
relevant
international and regional organizations
A. Recommendations to Governments
B. Recommendations to the United Nations Office on Drugs
Crime
and to the World Health Organization
C. Recommendations to other relevant international
organizations
Annexes
I. Regional groupings used in the report of the International
Narcotics
Control Board for 2009
II. Current membership of the International Narcotics Control
Board
About the International Narcotics Control Board
III. Statement made by Hamid Ghodse, President of the
International
Narcotics Control Board, on 26 February 2009 at the event
marking the centennial of the convening of the
International
Opium Commission in Shanghai, China
IV. Shanghai Declaration adopted at the event marking the
centennial of
the convening of the International Opium Commission
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FUSSBALL
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20 Minuten 24.2.10
Neu: Benimmregeln für YB-Fans in SBB-Extrazügen
BERN. Wegen der vielen Sachbeschädigungen sollen
künftig nur noch Charter- statt Extrazüge an die YB-Spiele
fahren. Die Fanorganisationen haben deshalb Regeln für
Schlachtenbummler aufgestellt.
Die gelb-schwarzen Berner stehen nicht nur auf der Tabelle
an der
Spitze: "Leider sind wir auch bei den Sachbeschädigungen an den
Zügen führend in der ganzen Schweiz", bedauert Fanarbeiter
Rafael Ganzfried. Gemeinsam haben die YB-Fanorganisationen deshalb eine
Auswärtsfahrtenregelung aufgestellt. Darin sind sechs Punkte
aufgeführt, die in der Vergangenheit für Ärger sorgten:
So ist das Ziehen der Notbremse untersagt und es dürfen keine
Gegenstände aus dem Fenster geworfen werden. Gewalt oder
Belästigungen gegenüber Passagieren und dem Zugpersonal
werden nicht toleriert. Auch Fans, die in den Zügen mit Tags und
Aufklebern ihr Revier markieren, müssen mit einer Anzeige rechnen.
"Am Sonntag haben die Fanorganisationen im Extrazug nach St. Gallen
erstmals Flyer mit den Regeln aufgehängt. Das hat sich
bewährt", sagt Ganzfried.
"Wir begrüssen diese nachahmenswerte Initiative",
reagiert
SBB-Sprecher Roman Marti. Aber trotzdem: Statt Extrazügen
würden die SBB möglichst nur noch Charterzüge zur
Verfügung stellen. Die Fangruppierungen müssten diese
bestellen und würden bei Schäden in die Pflicht genommen.
Patrick Marbach
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YB-Fanshirt in den Top 3
BERN. Die SF-Sendung "Kassensturz" und das
Konsumentenmagazin
"K-Tipp" haben die Fussball-Fantrikots aller zehn Super-League-Clubs
getestet. Das Fanshirt der Marke Puma von YB schneidet mit der Note 5,1
(gut) ab und landet auf Rang drei. Das qualitativ beste Shirt hat der
FC Zürich, Schlusslicht bildet dasjenige des FC St. Gallen. Unter
die Lupe genommen wurden nebst dem Preis die Verarbeitung des Trikots
und der Zustand nach 5, 10 und 20 Waschgängen.
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RASSISMUS I
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BZ 24.2.10
Langenthal
Fasnachtsmoslems reden
Die Freaks sind unter Beschuss: Mit ihrem Minarettwagen
soll die
Clique am Fasnachtsumzug in Langenthal junge Ausländer provoziert
haben. Nach dem Umzug kam es deswegen zu einer Massenschlägerei
mit einer Gruppe junger Ausländer. Laut Augenzeugen sollen die
Freaks die Ausländer vorgängig auch beschimpft haben. Jetzt
wehren sich die Dachdecker, die Konstrukteure des Wagens. Sie
hätten weder provoziert noch jemanden beschimpft. Sie sagen: "Die
Ausländer haben mit der Schlägerei angefangen."
baz
Seite 19
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Langenthal
Fasnachtsmoslems wehren sich
Die Freaks sind unter Beschuss: Mit ihrem Minarettwagen
soll die
Clique am Fasnachtsumzug in Langenthal junge Ausländer provoziert
haben. Jetzt wehren sich die Dachdecker. "Die Ausländer haben
angefangen", sagen sie.
Am Tisch im Coop-Restaurant in Langenthal sitzen vier
junge
Männer, alle knapp 20 Jahre alt und alle von Beruf Dachdecker -
sie stehen kurz vor dem Lehrabschluss. Einer hat eine Schramme am Auge,
ein anderer ist an der Lippe gezeichnet.
"Die Freaks provozierten"
Die vier Männer haben eine Lawine losgetreten, die
sogar im
Ausland für Diskussionen sorgt (siehe Kasten). Sie sind Mitglieder
der Freaks - jener Clique, die mit ihrem Minarettwagen am
sonntäglichen Fasnachtsumzug in Langenthal für Aufsehen
gesorgt hatte. Bei der Demontage der Wagen kam es zu einer
Massenschlägerei mit jungen Ausländern (wir berichteten).
Augenzeugen erzählten, die Freaks hätten
während
des Umzugs provoziert. So soll der als Muezzin verkleidete
Fasnächtler den Ausländern unter dem Publikum
"Dreckstürken" zugerufen haben. Auch seien die Freaks betrunken
gewesen und unangenehm aufgefallen. Das störte etliche Mitglieder
anderer Cliquen.
Islamische Prediger imitiert
Ob solcher Aussagen schütteln die vier den Kopf. "Das
stimmt
alles nicht", sagt ihr Sprecher. "Wir haben niemanden provoziert oder
beleidigt." Und sie hätten die Ausländer auch nicht als
"Dreckstürken" bezeichnet. "Die Ausländer haben mit der
Schlägerei angefangen."
Tatsache ist: Die Freaks zogen mit ihrem Minarettwagen,
dem
Projekt einer Abschlussarbeit, als Nummer 29 durch die Stadt. Die
Fasnachtsgesellschaft hatte das Gefährt bewilligt. Auf dem
Minarett postierte die Clique einen verkleideten Muezzin. Der
18-jährige Maturand aus der Region war mit einem Megafon
bestückt und imitierte den Gebetsruf eines Predigers. Auf dem
Wagen prangten die Schweizer Fahne und das Plakat der
Anti-Minarett-Initiative.
Schlagringe und Holzlatten
Laut den Aussagen des Fasnachtsmuezzins rümpften
einige
Zuschauer ob des Sujets die Nase. Beim Affenplatz vor dem Coop seien
plötzlich Steine und Schneebälle auf sie zugeflogen. "Wir
reagierten aber nicht darauf", sagt der Sprecher.
Zur Eskalation kam es nach dem Umzug bei der Markthalle,
wo die
Cliquen die Wagen demontierten. Zwanzig junge Ausländer seien
aufgetaucht, berichtet der Sprecher. Nach einem Wortgefecht folgte der
erste Schlag. Einer aus der Freaks-Clique habe ihn abbekommen.
Das Techtelmechtel währte nur kurz. Die jungen
Ausländer sollen sich nach einer ersten Attacke verzogen haben.
Dann, erzählt der Sprecher weiter, seien sie in grösserer
Zahl und mit Holzlatten und Schlagringen bewaffnet zurückgekehrt.
Doch unterdessen hatten die Freaks die Polizei gerufen - und diese
beendete das Spektakel. Die Bilanz laut den Dachdeckern: ein paar
Platzwunden und zwei gebrochene Nasen.
Die Freaks kommen wieder
Die vier Freaks sind sich bewusst, dass sie "ein heisses
Thema"
aufgegriffen haben. Aber dafür sei die Fasnacht ja da, sagt der
Sprecher. Über ein öffentliches Thema dürfe man sich
lustig machen. Zumal 57 Prozent der Schweizer Ja zum Minarettverbot
gesagt hätten. Und das sei auch gut so, finden die vier.
In einem Jahr will die Clique wieder am Umzug teilnehmen.
Und sie
wollen wieder ein aktuelles politisches Thema aufgreifen. Nur ihren
Namen, den werden sie vielleicht ändern.
Dominik Balmer
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Reaktionen
"Alles sollte erlaubt sein"
Die Massenschlägerei an der Fasnacht Langenthal ist
auch im
Ausland ein Thema. Sogar der deutsche Weblog "Politically Incorrect"
hat darüber berichtet. Kontrovers und zahlreich diskutiert wurde
die Geschichte auch auf Bernerzeitung.ch. Die meisten Leser stellten
sich auf die Seite der Freaks-Clique. "Die Fasnacht ist der Inbegriff
der freien Meinungsäusserung", schreibt ein User. Wer dies nicht
ertrage, solle zu Hause bleiben.
Auch Mutalip Karaademi, Präsident der Islamischen
Glaubensgemeinschaft Langenthal, störte sich nicht am
Minarettwagen. "Fasnacht ist Fasnacht", sagte er auf Anfrage. Da
dürfe man auch politische Sujets wie Minarette zeigen. "Alles
sollte erlaubt sein."
baz
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RASSISMUS II
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Bund 24.2.10
Bei Wohn- und Arbeitssuche wegen Hautfarbe diskriminiert
Trotz dem Rassismusverbot im Strafgesetz sei der Schutz
vor
Rassismus in der Schweiz ungenügend. Die EKR fordert Abhilfe.
Laut der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus
(EKR)
werden in der Schweiz täglich Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe
oder ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert. Nach Ansicht der EKR sind
diese Menschen vor rassistisch motivierten Diskriminierungen nicht
genügend geschützt.
Aufgrund der bestehenden Gesetzeslage können zwar
Handlungen
von Extremisten, persönliche Beleidigungen und der Vertrieb von
rassistischen Pamphleten unterbunden oder wenigstens eingedämmt
werden. Hingegen besteht im Privat- und im Verwaltungsrecht ein
"gravierendes Rechtsdefizit", wie EKR-Präsident Georg Kreis
gestern bei der Präsentation einer Studie in Bern sagte. So werden
in der Schweiz viele Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer
ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit diskriminiert, sei
es bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche, sei es in anderen Bereichen des
Privatrechts. Wie der Studien-Autor Tarek Naguib erklärte, hat das
"Antirassismusrecht" eine moralisierende Note, weil der Gesetzgeber zu
einseitig auf das Strafrecht setzt. Deshalb seien die Sanktionen
teilweise unangemessen. Nutze man dagegen Präventions-,
Interventions- und Kompensationsinstrumente des Privat- und
Ordnungsrechts, könne sich das "Antirassismusrecht" als
selbstverständlicher Teil einer liberalen, demokratischen und
sozialstaatlichen Rechtsordnung etablieren.
Aufgrund von privatrechtlichen Diskriminierungsverboten
könnte man beispielsweise einen kommerziellen Hausverwalter dazu
bringen, seine rassistische Wohnungsvergabepraxis aufzugeben, indem man
ihn zum Vertragsabschluss mit der diskriminierten Person zwingt. Nicht
zwingen könnte man einen privaten Hausbesitzer, der die
Liegenschaft selber bewohnt. Den wichtigsten Grund für den
mangelhaften Rechtsschutz gegen rassistische Diskriminierung sieht
Naguib in der fehlenden Effektivität bei der Durchsetzung. Die
Verfahren seien lang; oft herrschten wenig Klarheit über den
Verfahrensweg und grosse Unsicherheit über die Kosten. Ausserdem
seien Sachverhalte oft schwierig zu beweisen, und die Menschen
hätten Angst vor negativen Konsequenzen. Eine Klageflut sei
jedenfalls nicht zu erwarten. (sda)
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NZZ 24.2.10
Für einen umfassenden Schutz gegen Diskriminierung
Die Kommission gegen Rassismus fordert auch eine
zivilrechtliche
Gesetzgebung
Die Antirassismuskommission plädiert dafür,
ethnische
und ähnliche Diskriminierungen auch im Zivilrecht, etwa bei
Anstellungen und Vermietungen, explizit zu verbieten.
C. W. Bern ⋅ Tagtäglich, schreibt die
Eidgenössische
Kommission gegen Rassismus (EKR), würden Menschen wegen ihrer
Hautfarbe oder ihrer ethnischen Herkunft bei der Wohnungs- und
Arbeitssuche oder beim Zugang zu Dienstleistungen benachteiligt. Zwar
verbietet die Bundesverfassung jegliche Diskriminierung, und die
öffentliche Herabsetzung von Menschen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie
oder Religion steht unter Strafe. In ihrer neuen Publikation zählt
die EKR aber 27 Schwachpunkte der geltenden Rechtsordnung auf, um dann
eine Reihe gesetzgeberischer Massnahmen zu empfehlen.
Über das Strafrecht hinaus
Teilweise geht es um die Strafnorm selber, da sich bei
ihrer
Anwendung Unklarheiten und Schwierigkeiten zeigten. Durch eine
Revision, fordert die Kommission, sei klarzustellen, dass auch die
Diskriminierung nach nationaler Herkunft und nach Aufenthaltsstatus
(zum Beispiel: "Asylant") erfasst sei. Zudem soll die Mitgliedschaft in
Vereinigungen mit rassendiskriminierendem Zweck strafbar werden. Die
Ausdehnung des Tatbestands auf die Verwendung rassistischer Symbole war
bereits Thema einer Vernehmlassung, die nun ausgewertet wird.
Die EKR betrachtet das Strafrecht aber grundsätzlich
nicht
als ausreichend, um rassistische, sachlich nicht gerechtfertigte
Benachteiligungen zu bekämpfen. Privat- und ordnungsrechtliche
Instrumente wären differenzierter und weniger moralisch
befrachtet, hätten insbesondere nicht nur den Täter im Blick,
sondern auch das Opfer, dem mit einer Entschädigung oder etwa
einer Anstellung geholfen werden könne.
Zwar haben Gerichte die Ablehnung der Anstellung
bestimmter
Ausländerinnen schon als Verletzung der Persönlichkeitsrechte
oder der Arbeitgeberpflichten verurteilt; eine Sicherheit fehlt aber
laut dem Bericht. Das heutige Recht genüge auch nicht den
internationalen Menschenrechtsstandards. Die Schweiz hat zum
Diskriminierungsverbot im Uno-Pakt II einen Vorbehalt angebracht und
das 12. Protokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention wegen
Unsicherheiten um seine Tragweite noch nicht unterzeichnet.
Wohnungs- und Arbeitsmarkt
Die Antirassismuskommission möchte demnach, dass in
der
Bundesverfassung festgehalten wird: "Der Grundsatz der
Nichtdiskriminierung gilt auch in Beziehungen zwischen Privaten."
Dieses Gleichbehandlungsgebot sei auf Gesetzesstufe zu konkretisieren.
Privatrechtlich soll es bei Arbeits- und Mietverhältnissen sowie
bei Güter- und Dienstleistungsangeboten gelten. Einzubeziehen sei
auch die indirekte Diskriminierung, beispielsweise die Auflage, am
Arbeitsplatz kein Kopftuch zu tragen.
Im Einzelfall hätte das Gericht den Schutz des
Betroffenen
namentlich gegen die persönliche Freiheit und die
Wirtschaftsfreiheit des Vermieters bzw. Arbeitgebers abzuwägen.
Ohnehin sei nach der Erfahrung in anderen Ländern keine Flut von
Klagen, vielmehr eine Sensibilisierung aufseiten der Unternehmer zu
erwarten. Den Klagenden soll allerdings die Beweislast erleichtert
werden, indem eine gewisse Wahrscheinlichkeit einer Diskriminierung
genügen soll. Analoge Regelungen empfiehlt die Kommission im
Verwaltungsrecht mit Bezug auf Bereiche, die staatlicher Aufsicht
unterstehen. Gemeint sind etwa das Finanzgeschäft, die
Unterhaltungsbranche und die Versicherer - ob zum Beispiel die
Differenzierung der Autohaftpflichtprämien nach Nationalität
wegen statistisch unterschiedlicher Risiken zulässig sei, ist
heute umstritten.
Wie Frauen und Behinderte
Die EKR lässt offen, ob der Schutz gegen rassistische
Diskriminierung in einem speziellen Erlass, in den einzelnen
einschlägigen Gesetzen oder in einer umfassenden Regelung
gewährleistet werden soll. Die Gesetze zur Gleichstellung von Mann
und Frau sowie der Behinderten dienen jedenfalls als Referenzen - wobei
das erste vor allem für Arbeitsverhältnisse und das zweite
besonders für den Zugang zu Bauten und Anlagen gilt. Der Bundesrat
soll nach dem Wunsch der EKR vorerst in einer Studie alle
Möglichkeiten untersuchen. Vor den Medien wurde im Übrigen
auch betont, das Recht sei nur eines von mehreren Instrumenten gegen
Rassendiskriminierung.
--
Eine exponierte Kommission
C. W. ⋅ Die politisch immer wieder exponierte Kommission
gegen
Rassismus wurde 1995 vom Bundesrat eingesetzt mit dem Auftrag, die Lage
zu analysieren, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und dem Bundesrat
Massnahmen oder Erlasse vorzuschlagen. Präsident ist seit Beginn
der Basler Geschichtsprofessor Georg Kreis. Zu den weiteren 14
Mitgliedern gehören unabhängige Experten sowie Vertreter der
Kantone, Sozialpartner, Kirchen und Minderheiten.
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INTEGRATON
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bern.ch 23.2.10
Neues Leitbild zur Integrationspolitik der Stadt Bern 2010
Das aktuell gültige Leitbild zur Integrationspolitik der
Stadt
Bern stammt aus dem Jahr 1999. Es war zu seiner Zeit wegweisend und ist
über weite Strecken immer noch aktuell. In den letzten zehn Jahren
haben sich die Rahmenbedingungen jedoch verändert. Das bestehende
Leitbild wurde daher an gesetzliche Neuerungen und an die Anforderungen
an eine zeitgemässe In-tegrationspolitik angepasst. Bis Mitte
April können ausgewählte Kreise zum neu-en Leitbild Stellung
nehmen.
Die Integration ist für die Stadt Bern eine Kernaufgabe und
die
Integrationspolitik breit abgestützt. Nicht nur die
Stadtverwaltung, sondern auch Migrantinnen und Migranten,
Institutionen, Fachstellen, Organisationen, Private sowie die
politischen Parteien leisten einen beträchtlichen Beitrag.
Damit diese Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen
Akteurinnen und
Akteuren weiterhin eng und fruchtbar bleibt und alle das Leitbild zur
Integrationspolitik der Stadt Bern 2010 anerkennen können, gibt
der Gemeinderat den politischen Parteien, den Institutionen des
Integrationsbereichs sowie weiteren interessierten Kreisen bis Mitte
April Gelegenheit, zum Entwurf Stellung zu nehmen.
Integrationspolitik aus städtischer Sicht
In der Stadt Bern leben Menschen mit vielfältigen
Lebensformen,
Interessen und Ressourcen. Die Migrantinnen und Migranten stellen mit
knapp einem Viertel einen erheblichen Bevölkerungsanteil und
leisten einen wichtigen Beitrag an eine prosperierende und weltoffene
Stadt Bern. Mit ihrer Integrationspolitik will die Stadt Bern
erreichen, dass die Migrationsbevölkerung gleiche Chancen
erhält und in allen Lebensbereichen mitwirken kann. Eine
nachhaltige und kontinuierliche Integrationspolitik ist aber nicht nur
eine städtische Aufgabe. Integration betrifft alle und liegt in
der Verantwortung aller - der Einheimischen wie der
Migrationsbevölkerung.
Das Leitbild als Wegweiser
Das Leitbild mit seinen integrationspolitischen Grundsätzen
weist
dem Gemeinderat die Richtung und verpflichtet ihn und die
städtische Verwaltung. Den Akteuren und Akteurinnen im
Integrationsbereich empfiehlt der Gemeinderat, das Leitbild im Sinne
eines Wegweisers in ihre Arbeit einzubeziehen. Für alle
Einwohnerinnen und Einwohner dient es als Information über die
Haltung und Ziele des Gemeinderates in der städtischen
Integrationspolitik.
Wo handeln wichtig ist
Im Leitbild anerkennt die Stadt die Vielfalt und
Unterschiedlichkeit,
sie will die Chancengleichheit und Mitwirkung fördern und aktiv
gegen Diskriminierung vorgehen. Das Leitbild zeigt auch die wichtigen
Handlungsfelder auf. Es sind dies: Bildung, Sprache, Erziehung,
Erwerbsarbeit, Gesundheit, Mitwirkung in Politik und Gesellschaft,
Wohn- und Lebensraum, Information und Kommunikation. Vor allem in
diesen Bereichen sind gemäss Leitbild Massnahmen nötig.
Der Gemeinderat wird vor den Sommerferien das definitive
Leitbild
verabschieden. Gestützt darauf wird in der zweiten
Jahreshälfte ein Massnahmenplan erarbeitet.
Das Leitbild zur Integrationspolitik der Stadt Bern finden Sie
auf der
Internetseite der Direktion für Bildung, Soziales und Sport.
http://www.bern.ch/stadtverwaltung/bss/kintegration/fintegration/leitbild
Direktion für Bildung, Soziales und Sport
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Leitbild zur Integrationspolitik 2010: 3. Entwurf
http://www.bern.ch/stadtverwaltung/bss/kintegration/fintegration/leitbild/25_leitbild_integrationspolitik.pdf
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NEONAZIS
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Südostschweiz 24.2.10
Kantonspolizei prüft Glarner Nazi-Video
Glarus. - Die Glarner Kantonspolizei nimmt sich das von
Glarner
Nazi-Skins aufgeschaltete Video auf dem Internetportal Youtube genauer
unter die Lupe. Wie Kapo-Sprecher Daniel Menzi gestern gegenüber
Radio Zürisee sagte, werden die im Video gezeigten Symbole auf
strafrechtlich relevante Straftatbestände untersucht. Da das Video
inzwischen vom Urheber von der Video-Plattform wieder entfernt wurde,
stellte die "Südostschweiz" der Polizei das Video zur
Verfügung. Nicht zuletzt erhofft sich die Polizei durch das Video,
Rückschlüsse auf die Lismerball-Schläger ziehen zu
können. (cp)