MEDIENSPIEGEL 24.3.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS)
- Schützematte: Vater des Opfers vor Gericht
- Gay Gipfel CH in Bern
- Ausnüchterungszelle BE: EVP-Löffel will Geld von
Berauschten
- Sans-Papiers: Konferenz + Patron-Ansichten
- Ausschaffungs-Tod: Demo Sa 27.3.10 in Bern;
Transparenz-Forderung
- Big Brother Sport: KKJPD empfiehlt Fancars
- Kinos DDR
- Anti-Atom: Kollektivbeschwerden gegen Mühleberg
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REITSCHULE
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Mi 24.03.10
19.00 Uhr - SousLePont - Guatemala
Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio
Hof Heimenhaus,
Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von
formation
poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
Do 25.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio
Hof Heimenhaus,
Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Kino - Festmacher-Film
21.00 Uhr - Rössli-Bar - Capital Slam
23.00 Uhr - Rössli-Bar - chrisdubflow "LIVE
DUB-TECHNO"!!! After
DJ set by ZUKIE 173! Style: diggi techno dub
Fr 26.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio
Hof Heimenhaus,
Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von
formation
poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
21.00 Uhr - Kino - Migration - Leben in der Fremde:
Yasmin, Kenny
Gleenan, D/GB 2004
21.00 Uhr - Frauenraum - Tanzbar mit DJ Grisumel:
Standard und
lateinamerikanische Tänze
22.00 Uhr - Dachstock - DJ Revolution (USA), Reef the
Lost Cauze (USA),
Block Mc Cloud (USA), Lord Lhus (USA), Snowgoons (D), DJ?s L-Cut &
Kermit, Webba Showcase. Style: Hiphop
Sa 27.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio
Hof Heimenhaus,
Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.00 Uhr - Frauenraum - 10 Jahre Schulprojekt ABQ:
Apèro
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von
formation
poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
22.00 Uhr - Frauenraum - 10 Jahre Schulprojekt ABQ: Party
mit Madame
Léa (Pop), Mitternachtsshow und DJ PCB (Elektro)
23.00 Uhr - Dachstock - - Dachstock Darkside: Dom &
Roland (UK),
Deejaymf (Unreal/CH), VCA (Biotic/CH) - Support: Ryck (Rabass), Markee
(Confront) - Style: Drumnbass
Infos: http://www.reitschule.ch
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BZ 24.3.10
Sophie Hunger
Auf Distanz gebürstet
Am Freitag erscheint Sophie Hungers drittes Album, "1983".
Die
Bernerin überrascht mit technischen Spielereien und einer
Unmittelbarkeit, der sie selbst lieber ausweicht.
Peng. Sophie Hunger zielt mit der rechten Hand auf ihr
Gegenüber, mit der linken auf sich selbst. Noch mal Peng. Alles an
ihr ist auf Distanz gebürstet, im Blick steckt eine Kälte,
die ganze Seen zufrieren könnte. Nein, das Cover von Sophie
Hungers neuer CD, das an das Bild "Du oder ich" der Künstlerin
Maria Lassnig erinnert, verrät nicht viel über ihre Musik.
Und die beabsichtigte Irritation (Ich ziele auf die Generation, zu der
ich selbst gehöre) ist zu offensichtlich: Keine Spur von der
subtilen Zerbrechlichkeit und der sogartigen Melancholie der
Hunger'schen Klangwelt.
Das Album deshalb ungehört wegzulegen wäre aber
ein
Fehler. Denn die in Zürich lebende Bernerin hats wieder geschafft:
Sie überrascht. Ihr drittes Werk "1983", benannt nach ihrem
Jahrgang, klingt völlig anders als der Vorgänger. Und doch
bildet man sich beim Hören ein, eine - zumindest musikalische -
Identität Sophie Hungers wiederzuerkennen.
Anderthalb Jahre ist es her, seit "Monday's Ghost"
erschien. Das
Album hat Anfang dieser Woche mit 30000 verkauften Exemplaren
Platin-Status erreicht. Und nun folgt schon das nächste.
Komponieren scheint Sophie Hunger, die nächsten Mittwoch 27 Jahre
alt wird, sehr leicht zu fallen. "Ich feile nie an einem Song, ich
lasse mich einfach treiben", sagt sie. "Seit ich ein kleines Kind bin,
versuche ich die ‹Riemann'sche Vermutung› zu lösen. Das ist ein
berühmtes mathematisches Problem." Bis jetzt habe sie es nicht
geschafft. "Aber Musik ist dafür immer ungefragt und
ungestört aus mir herausgeströmt. Das habe ich irgendwann
akzeptiert." - Man glaubt ihr kein Wort, oder?
Viersprachig
Zusammen mit dem Soundingenieur Stephane Briat (Air,
Phoenix) ist
"1983" in einem extra für die Aufnahmen gemieteten Haus in Paris
entstanden. Das viersprachige Album ist stilistisch vielfältiger
und aufwändiger produziert, weniger akustisch geprägt als
"Monday's Ghost". Hier ein gesampletes Chörli, da ein pulsierender
Drumcomputer, dort ein psychedelischer Verfremdungseffekt. Manche
Lieder klingen, als hätte die Zukunft einen Wochenendtrip in die
Vergangenheit unternommen: "Lovesong To Everyone" zum Beispiel erinnert
an ein Siebzigerjahre-Roadmovie. Drängelnde Beats, singende
Sirenen und schwirrende Soundcollagen bilden den Klangteppich,
über dem Sophie Hungers Stimme schwebt. Mal mit gedrängtem
Sprechgesang, mal mit ihren unverwechselbar transparenten und
gleichzeitig geheimnisvollen Harmonien.
Tobsüchtig
Immer wieder schafft die Sängerin und
Multiinstrumentalistin
in ihren Liedern eine verblüffende Unmittelbarkeit, die
beiläufiges Hinhören unmöglich macht. Im berndeutschen
"D'Red" etwa, oder in der Ballade "Headlights", die mehr gehaucht als
gesungen wird. Elektronisch verfremdet hallt das zarte Stimmchen
Hungers wie aus der Ferne und verströmt eine einnehmende
Traurigkeit. Ist sie selbst eine melancholische Person? "Ich würde
mich eher als tobsüchtig und abgehoben bezeichnen. Meine Mutter
hat mir als Kind immer erzählt, sie hätte mich bei einem
Sprung vom 10-Meter-Turm empfangen." Das sei natürlich ein Witz
gewesen. "Aber ungefähr so fühle ich mich meistens: etwas
abgehoben."
Gar nicht abgehoben kommt das zum Chanson reduzierte "Le
vent
nous portera" daher, ein Cover, das ursprünglich von der
französischen Rockband Noir Desir stammt. Die ratternde Gitarre
des Originals ist dumpfen Akkorden gewichen, wodurch das Lied erdiger
klingt. Einmal mehr beweist die mysteriöse Sophie Hunger ihre
stimmliche Flexibilität: Sie kann nicht nur fragil hauchen,
sondern auch jeden einzelnen Ton lang ziehend zelebrieren.
Verblüffend
"Alles muss weg, alles muss sterben", singt sie fast
lautlos am
Ende des Titelsongs "1983", kurz bevor die Lautstärke ganz
herausgesogen wird. Da ist es wieder: Peng. Streng richtet Sophie
Hunger über ihre Generation und über sich selbst. "1983, wo
sind deine Stimmen?/Wo sind deine Ausnahmen?" Sophie Hunger ist
definitiv eine Ausnahme. Als Person kaum fassbar, als Musikerin
verblüffend und vielfältig.
Maria Künzli
CD: Sophie Hunger, 1983, Two Gentleman/Irascible. Konzerte in
Bern:
10.4., Dachstock Reitschule, 11.4. Dampfzentrale (beide ausverkauft).
Weitere Konzerte siehe www.myspace.com/sophiehunger.
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SCHÜTZENMATTE
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BZ 24.3.10
Tod vor der Reitschule
"Ich hoffe auf eine gerechte Strafe"
Der Vater des 2008 getöteten Drogenabhängigen M.
sprach
gestern vor dem Kreisgericht über seinen Sohn. Drei junge
Männer hatten M. zusammengeschlagen und tödlich verletzt,
weil er ihnen den falschen Stoff verkauft hatte.
Mit gesenkten Köpfen hörten gestern die drei
Angeschuldigten zu. Jeder wich dem Blick des Mannes aus, der vor dem
Kreisgericht Bern-Laupen erzählte, was für ein Mensch sein
Sohn M. gewesen war. "Bis er in die Drogen fiel, hatten wir keine
Probleme mit ihm. Er war ein guter Schüler, er spielte Fussball",
sagte der Vater. Aber kurz nach Beginn seiner KV-Lehre begann M. Heroin
zu spritzen. Es sollte eine langjährige Drogenkarriere folgen.
"Er lag im Koma"
Mit 36 Jahren starb M. Er wurde am 29.August 2008 auf dem
Vorplatz der Reitschule von drei jungen Männern derart
zusammengeschlagen, dass er einige Tage später im Spital seinen
schweren Verletzungen erlag. "Es war ein Schock, ihn so zu sehen",
schilderte der Vater seine Gefühle. "Er lag im Koma. Wir hofften,
es komme wieder gut. Aber nach ein paar Tagen sagten uns die
Ärzte, dass man die Maschinen abstellen sollte." Der Tod seines
Sohnes ist der zweite schwere Schicksalsschlag. 1999 hatte er seine
Frau verloren - "überfahren von einem Raser".
Tot wegen 20 Franken
M. musste sterben, weil er den Angeschuldigten Heroin
verkauft
hatte, das nicht ihren Vorstellungen entsprach (Ausgabe von gestern).
Für 20 Franken hatten die beiden Mazedonier und der Kosovare,
damals zwischen 19 und 20 Jahre alt, den Stoff bei M. gekauft. Als sie
feststellten, dass sich das Heroin nicht rauchen liess, stellten sie
den Dealer. Laut Zeugenaussagen prügelten sie sofort auf ihn ein
und verpassten dem wehrlos am Boden liegenden Mann Tritte. Diese
"massive stumpfe Gewalteinwirkung" (Gutachten des Instituts für
Rechtsmedizin) verursachte die tödliche Verletzung, einen Riss der
Milz. Durch den enormen Blutverlust sei das Gehirn von M. nicht mehr
genügend mit Sauerstoff versorgt worden.
Nur zwei der drei Angeschuldigten haben laut eigenen
Angaben M.
verprügelt. Wer von beiden die Initiative ergriff, ist unklar. Sie
schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Ihre Aussagen zeugen nicht von
viel Einsicht. Erst auf mehrmalige Nachfrage von Gerichtspräsident
Hans-Peter Kiener räumte der eine ein, M. sei "wohl an unseren
Schlägen gestorben". Das Urteil soll nächsten Mittwoch
bekannt gegeben werden. "Ich hoffe auf eine gerechte Strafe für
die drei", sagte der Vater des Opfers.
Mirjam Messerli
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GAY-GIPFEL
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20 Minuten 24.3.10
Schweizer Gay-Gipfel soll Jugend vernetzen
BERN. In diesem Frühling geht in Bern der erste
Gay-Gipfel
für Jugendliche über die Bühne. Das Ziel: herausfinden,
was junge Homosexuelle brauchen.
Junge Schwule und Lesben vernetzen: Das wollen die
Organisatoren
der ersten nationalen Konferenz für jugendliche Homosexuelle in
Bern. "Es gibt zwar viele kleine Projekte, die kommen und gehen", so
Mit0rganisator Ruben Ott. "Bisher fehlten aber grosse nationale
Ansätze."
Der erste Teil der eintägigen Konferenz soll zeigen,
was die
homosexuelle Jugend in der Schweiz überhaupt braucht und was die
Probleme junger Schwulen und Lesben sind. "Dann werden Lösungen
gesucht und Projektideen entwickelt", so Ott. Für ihn steht fest:
"Ein wichtiges Thema ist das Schaffen von Treffpunkten in der realen
Welt." Bisher träfen sich junge Schwule meist im Internet, reale
Dates seien häufig rein sexuell. "Da kommt das Zwischenmenschliche
zu kurz", ist Ott überzeugt. Ein zweites heisses Thema ist das
Coming-out. Ott: "Das ist bei Teenagern um einiges präsenter als
bei Erwachsenen."
Der Event findet am 24. April im Kongresszentrum Allresto
statt.
Eröffnet wird er vom schwulen Berner Regierungsrat Bernhard
Pulver. "Jugendarbeit ist wichtig, denn für junge Homosexuelle ist
es immer schwierig, zu ihrem Anderssein zu stehen", so Pulver.
Teilnehmen können für 15 Franken Eintritt Homo-,
aber
auch Heterosexuelle bis 27 Jahre.
Nina Jecker
http://www.lgbt-jugend.ch
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AUSNÜCHTERUNGSZELLE
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BZ 24.3.10
Koma-Trinken
Kanton soll Schraube anziehen
Ausnüchterungszellen für Koma-Trinker: Was
Zürich
hat, fordert der EVP-Grossrat Ruedi Löffel auch für Bern.
Dafür müsse der Kanton allerdings erst die rechtlichen
Grundlagen schaffen, sagt Polizeidirektor Hans-Jürg Käser.
Wer in Zürich im Vollrausch randaliert, pöbelt
oder am
Boden liegt, riskiert, in der Zentralen Ausnüchterungsstelle zu
erwachen. Bewachung und medizinische Betreuung gewährleisten
private Firmen. Und: Die Kosten dafür muss der Patient selber
berappen (wir berichteten).
Das Zürcher Pilotprojekt hat es dem EVP-Grossrat
Ruedi
Löffel angetan. In einer Interpellation wollte er von
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) wissen, ob die
Einrichtung solcher Ausnüchterungsstellen auch im Kanton Bern
möglich ist. Zudem fragte Löffel, was Käser davon halte,
dass Eltern zum Abholen ihrer ausgenüchterten Sprösslinge und
zum Gespräch bestellt werden können.
Schwere Fälle in die Insel
Gestern, in der Fragestunde des Grossen Rates, nahm
Käser
Stellung zu den Fragen. Das Gesetz erlaube bereits heute einen
Gewahrsam oder Aufenthalt in einer Ausnüchterungsstelle. Bei
Jugendlichen sei die Orientierung respektive Genehmigung durch das
Jugendgericht nötig. "Hingegen fehlen die gesetzlichen Grundlagen
für eine entsprechende Kostenverrechnung und Bewachung durch
private Sicherheitsdienste", so Käser. Weiter stehe das
Inselspital, in dessen Notaufnahme heute viele Koma-Trinker landen, der
Idee einer Ausnüchterungsstation positiv gegenüber. Dabei
habe jedoch die ärztliche Triage einen hohen Stellenwert.
Käser: "Schwere Fälle gehören weiterhin ins
hochspezialisierte Notfallzentrum."
Die Idee, dass Eltern ihre ausgenüchterten
Sprösslinge
abholen müssen und dabei gleich zum Gespräch gebeten werden,
erachtet Käser als prüfenswert. Seit Anfang Jahr, so der
Polizeidirektor weiter, würden entsprechende Massnahmen
ausgearbeitet.
Eltern erfahren oft nichts
Werden heute minderjährige Koma-Trinker ins Spital
eingeliefert, dann erfahren die Eltern oft nichts von den Eskapaden
ihrer Sprösslinge. Denn ist der Patient noch ansprechbar,
müssen sich die Ärzte an ihre Schweigepflicht halten.
Löffel, der sich von Käsers Antworten in seiner
Forderung nach Ausnüchterungsstellen bestärkt sieht, schiebt
nun eine Motion nach. Darin verlangt er vom Kanton die Einrichtung
einer zentralen Ausnüchterungsstelle. "Der Kanton soll dies rasch
umsetzen und dadurch die Notaufnahmen der Spitäler entlasten",
sagt Löffel. Dabei sei auch die Möglichkeit einer mobilen
Einrichtung zu prüfen, die bei Grossanlässen gleich vor Ort
zum Einsatz kommen könne.
Zudem solle der Kanton gesetzliche Grundlagen schaffen,
damit
Koma-Trinker künftig selber für ihre Behandlungskosten
aufkommen. "Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit via Krankenkasse
für diese Exzesse bezahlen muss."
Andrea Sommer
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20 Minuten 24.3.10
Kanton will eine Ausnüchterungsstelle
BERN. Erfolg für Grossrat und
Präventionsfachmann Ruedi
Löffel (EVP): Seine Frage nach einer zentralen
Ausnüchterungsstelle (ZAS) für Betrunkene hat der
Regierungsrat gestern positiv beantwortet. Eine solche Stelle mit
medizinisch geschultem Personal soll die Notaufnahmen der Spitäler
entlasten. In Zürich ist die ZAS seit Mitte März in Betrieb.
Wie dort soll auch im Kanton Bern die gesetzliche Grundlage geschaffen
werden, um die Kosten für den Aufenthalt den Süffeln selbst
in Rechnung stellen zu können.
Nach dem positiven Bescheid der Regierung doppelt
Löffel
jetzt mit einer verbindlichen Motion nach, "damit der Kanton die Idee
rasch umsetzt." Wichtig sei zudem, dass bei Minderjährigen
zwingend die Eltern informiert würden und diese ihren Nachwuchs
selbst abholen müssten, so Löffel. Zu prüfen sei auch
eine mobile Ausnüchterungsstelle, die bei Grossanlässen zum
Einsatz kommen könnte. NJ
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SANS-PAPIERS
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La Liberté 24.3.10
L'espoir est-il permis pour les jeunes sans permis?
Lausanne - Une conférence-débat a eu lieu
lundi sur
le thème de la formation des sans-papiers.
Michaël Rodriguez
Un municipal socialiste, deux syndicalistes, un patron de
PME: le
plateau d'orateurs qui était à l'affiche d'une
conférence-débat lundi soir sur la formation des
sans-papiers penchait vers la gauche. Personne, pas même dans la
salle, n'a attaqué frontalement le principe d'un accès
des sans-papiers à l'apprentissage. C'est que l'UDC brillait par
son absence. Quant à la droite modérée, elle a
préféré dévier le débat sur le
nombre de places d'apprentissage à la ville (lire ci-contre).
Devant une bonne soixantaine de personnes, réunies
au
restaurant Le Vaudois, "stamm" des radicaux à Lausanne, le
municipal de la jeunesse et de l'éducation Oscar Tosato a
rappelé les prémices de la décision lausannoise:
une motion d'Alain Hubler (A Gauche toute!) en faveur de la formation
professionnelle des sans-papiers, les efforts infructueux de la ville
pour se faire entendre des autorités fédérales et,
après huit ans, la décision de "passer de la parole aux
actes".
"Il n'y a pas de raison que les plus doués puissent
faire
le gymnase et que les autres restent sur le carreau", a appuyé
le deuxième orateur, Guy Gaudard. Ce petit patron, élu de
LausannEnsemble au législatif communal, fait le calcul suivant:
"Un jeune qui travaille, c'est un jeune qui ne coûte pas cher
à la société."
Aristides Pedraza, syndicaliste à SUD et enseignant
à l'école professionnelle, a rappelé que tout
changement nécessite de déborder du cadre établi.
"Il faut toujours un excès d'initiative, de mouvement social,
pour qu'un problème de type institutionnel puisse se
résoudre. Les radicaux le savent, eux qui ont été
les seuls à mener à bien un projet révolutionnaire
dans ce canton..."
Dans l'assistance, une juriste a affirmé que la
décision lausannoise est défendable du point de vue du
droit. La Constitution fédérale prévoit que "les
enfants et les jeunes ont droit à une protection
particulière de leur intégrité et à
l'encouragement de leur développement". Cela n'a pas suffi
à rassurer tout le monde. "En engageant des apprentis
sans-papiers, on peut se voir infliger une amende ou une peine
privative de liberté", a lancé un employé du
Contrôle lausannois des habitants. "La Municipalité ne
fera porter de conséquences pénales sur personne d'autre
que sur elle-même", a promis Oscar Tosato.
Peut-on offrir une formation aux sans-papiers sans parler
régularisation? Certains craignent d'ouvrir la boîte de
Pandore. Mais pour Aristides Pedraza, on ne fera pas l'économie
d'un tel débat: "Il s'agira de se demander au nom de quoi
certaines personnes sont maintenues hors du droit commun, alors que
d'autres peuvent être régularisées." A la table des
orateurs, Beatriz Rosende, du Syndicat des services publics, a
affirmé que la voie des régularisations au cas par cas
est un leurre. "En 2009, l'Office fédéral des migrations
a reçu 40 demandes des cantons et en a accepté 80%, mais
dans le même temps 2800 sans-papiers ont été
renvoyés", a-t-elle souligné, citant des chiffres
publiés par "L'Illustré".
Côté public, Mathieu Blanc,
vice-président du
Parti libéral-radical lausannois, a mis en garde contre le
risque de donner "des faux espoirs" aux sans-papiers. Pour lui, il
s'agit de continuer à régulariser au cas par cas, "mais
avec des critères élargis". Riposte d'Alain Hubler: "Aux
vrais faux espoirs, préférez-vous le vrai
désespoir?" I
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Trop peu d'apprentis?
La ville de Lausanne offrirait trop peu de places
d'apprentissage. C'est ce qu'a dénoncé lundi Guy Gaudard,
élu de LausannEnsemble, rejoint par plusieurs intervenants du
public. "Le Service social ne forme qu'un seul apprenti pour 270
collaborateurs. C'est inadmissible!", a lancé Guy Gaudard. Le
municipal Oscar Tosato a affirmé au contraire que la ville
engage "un pourcentage d'apprentis plus élevé que la
moyenne". Depuis 2002, leur nombre est passé de 85 à 155.
A fin 2009, la ville employait au total 4894 personnes, y compris les
stagiaires et les apprentis. MR
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Bilan 24.3.10
Apprentis sans-papiers? Bon nombre de patrons favorables
Le Conseil national a accepté une motion réclamant
l'ouverture de l'apprentissage aux clandestins. Partagées, les
entreprises formatrices donnent leur point de vue.
Laure Lugon Zugravu
Il insiste: ce n'est pas à titre politique qu'il
s'exprime, mais bien en tant que patron. Jean-François Mino,
à la tête de l'entreprise Mino Installations thermiques
à Genève, compte 8 apprentis sur 95 employés. Et
les dénicher n'est pas une sinécure. "Dans notre
profession, on peine à trouver des jeunes qui ont une
réelle envie de travailler. Alors peu m'importe leur langue
maternelle, leur provenance ou la couleur de leur peau. Si la loi le
permettait, j'engagerais sans problème des apprentis
sans-papiers. "
Depuis que le Conseil national, le 3 mars
dernier, a
créé la surprise en acceptant les motions des GenevoisLuc
Barthassat(PDC) etAntonio Hodgers(Verts) réclamant que les
enfants de clandestins ayant suivi l'école en Suisse puissent
entamer une formation professionnelle, et ce contre l'avis du Conseil
fédéral, le débat fait rage dans les rangs
politiques et patronaux, où se mêlent pragmatisme et
idéologie. D'autant que les deux villes lémaniques
avaient allumé les feux, faisant craindre une crispation du
Parlement à l'heure du vote. En effet, la Ville de Lausanne
annonçait en février vouloir engager quatre jeunes
clandestins au sein de son administration, une décision
contraire à la loi fédérale mais conforme à
la Convention internationale pour les droits de l'enfant. Suivait la
Municipalité de Genève, aussitôtadmonestée
par le conseiller d'EtatCharlesBeerpréférant
privilégier l'apprentissage à plein-temps en école
professionnelle. Quant au conseiller d'EtatFrançois Longchamp,il
prône, lui, la régularisation au cas par cas, par des
demandes de permis humanitaires. Une solution boiteuse, les chiffres:
en 2009, sur 138 demandes genevoises de régularisation, adultes
et jeunes confondus, seules 63 ont été acceptées.
Sur 5000 personnes ayant demandé à Genève leur
régularisation collective par le biais du syndicat SIT, 250 ont
entre 15 et 20 ans. Nul ne sait combien ils sont à
préférer l'ombre. A Lausanne, une vingtaine des 200
à 300 enfants de sans-papiers scolarisés terminent
l'école obligatoire chaque année.
Alors que depuis des lustres, la Suisse ferme les yeux sur
le
problème des clandestins, les encourageant à payer leurs
charges sociales tout en leur refusant un statut légal, le
succès d'étape de la motion Barthassat dissipe enfin
l'écran de fumée. Même la conseillère
fédérale UDCEveline Widmer-Schlumpfa reconnu dans la
Tribune de Genèvequ'à titre personnel, il lui
était "difficile de comprendre pourquoi des jeunes gens
scolarisés ici se verraient privés de formation". Depuis
plus de vingt ans, les petits clandestins sont en effet astreints
à suivre l'école. "Dès lors, comment justifier de
leur refuser une formation? s'interroge Luc Barthassat. Un pays se doit
de s'occuper des gamins sur son territoire. Il faut donc changer la
loi, et s'il faut passer devant le peuple, allons-y!"
Cesser l'hypocrisie
Une opinion que partagent de nombreux patrons: "Comme chef
d'entreprise, je considère le principe d'équité
comme primordial, affirmeSerge Hiltpold, de la menuiserie du même
nom, à Carouge. Or la réalité est discriminatoire.
Il nous faut un cadre légal qui nous permette d'engager qui nous
voulons. " Même discours chez de plus gros formateurs,
commeMigros Genève: "Nos critères actuels de recrutement
sont basés sur l'état d'esprit et la motivation des
postulants, affirmeGuy Vibourel. Tous les jeunes sont traités
sur un pied d'égalité, quelle que soit leur origine. Le
jour où la loi autorisera les sans-papiers à se
présenter, nous leur donnerons leur chance". Jacques Burnier,
directeur deManor: "Si la loi changeait au niveau
fédéral, nous prendrions en considération les
candidatures des sans-papiers. Et seules les compétences des
postulants feront foi. " L'industrie emboîte le pas du commerce
de détail, à travers son porte-paroleNicolas Aune,
secrétaire général de l'Union industrielle
genevoise: "Il faut quitter le chemin de l'hypocrisie et faire en sorte
que l'on puisse engager des sans-papiers en toute
légalité. "
Plus frileuse par essence, la banque ouvre aussi une
brèche. Porte-parole duCredit Suisse, Jean-Paul
Darbellayaffirme, prudent: "Si la loi change, je ne vois pas de raison
pour que nous ne nous y adaptionspas. " L'associé-gérant
de la Banque LombardOdier, Anne-Marie de Weck, était quant
à elle plus tranchée en affirmant sur les ondes de RSR
être "prête à engager des apprentis sans-papiers,
pour autant qu'ils aient les compétences nécessaires".
Malgré ces poids lourds en faveur d'un changement,
tous
les patrons n'y sont pas favorables. Le Centre patronal vaudois a
déjà exprimé son opposition de principe.
ChezBobst, "on ne prend pas position sur des sujets politiques", fait
savoir son directeurJean-Pascal Bobst. A la Fédération
genevoise des métiers du bâtiment (FMB), le
secrétaire généralGabriel Barrillierest sur la
défensive: "Il y a une contradiction fondamentale entre la lutte
contre le travail au noir et l'encouragement à engager des
sans-papiers. De plus, il ne faudrait pas que cela se fasse au
détriment des jeunes locaux. " Avec cette question: est-on
d'ailleurs lorsqu'on a grandi ici?
Derrière les préventions du
secrétaire
général de la FMB se cache un problème que
certains patrons craignent d'évoquer ouvertement: dans les
métiers du bâtiment notamment, la main- d'œuvre suisse
serait moins motivée que l'étrangère. Car on n'est
jamais aussi enthousiaste que lorsqu'il a fallu se battre pour exister.
D'autres voient le statu quo comme une bombe sociale à
retardement. Libérale et présidente de la
Fédération du commerce genevois,Fabienne Gautierestime
"qu'on ne peut laisser des jeunes dans la rue alors qu'on leur a
donné une formation jusque-là, par un laxisme politique
qu'on paie aujourd'hui, faute d'avoir appliqué les lois".
Entendez: renvoyer les clandestins d'où ils viennent.
Vers des permis de travail
Si le Conseil des Etats devait, à la session
prochaine,
accepter la motion, subsisterait alors un dernier écueil: avec
un CFC en poche, les sans-papiers n'auraient pas pour autant le droit
à l'embauche. "C'est un premier pas, défend Luc
Barthassat. Après, on peut imaginer que les titulaires de CFC
fassent une demande de régularisation. " Il faudrait en effet
être naïf pour imaginer que les diplômés
repartiront en masse dans des pays qu'ils ne connaissent pas. "On
pourrait aussi imaginer l'octroi de permis de travail au mérite,
avec un employeur qui soutienne la demande", propose Serge Hiltpold.
Car il ne faut pas oublier que pour les petits patrons notamment, le
but ultime de l'apprentissage est d'intégrer l'ouvrier dans
l'entreprise une fois son diplôme en poche.
Porte ouverte aux régularisations massives pour
certains,
fin d'une attitude schizophrène et inique pour d'autres, le
sujet divise. Davantage les politiques que les patrons, pour qui le
réalisme l'emportera sur l'idéologie.
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AUSSCHAFFUNGS-TOD
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Mail 24.3.10
NEVER AGAIN ! DEMONSTRATION IN BERN
We are protesting the death of a 29 year old Nigerian in Zurich
Airport
during an attempted forced deportation by the Swiss police on 17th
March 2010.
According to an eye witness, himself also, a victim of forced
deportation: "They treated us like animals. They shackled our feet,
knees, hands, hips, arms and torso and made us wear a helmet like those
worn by boxers. It was simply impossible to move. One of us who refused
such treatment died in the process".
Date: Saturday, 27th March 2010
Venue: Bern, 16h till 17h30
Itinerary: Genfergasse (by Burgerking at Bern Main Train
Station)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Please forward to your friends and contacts.
NIE WIEDER ! DEMONSTRATION IN BERN
Wir protestieren wegen dem Tod eines 29-jährigen
Nigerianers am
Flughafen Zürich während einer versuchten Zwangsausschaffung
durch die Polizei am 17. März 2010.
Gemäss eines Augenzeugen, ebenfalls ein Opfer von
Zwangsausschaffung: "Sie behandelten uns wie Tiere. Sie fesselten
unsere Füsse, Knies, Hände, Hüfte, Arme und
Oberkörper und setzten uns einen Helm auf wie jene von Boxern. Es
war schlicht unmöglich, sich zu bewegen. Einer von uns, der diese
Behandlung verweigerte, starb in der Folge."
Datum: Samstag, 27. März 2010
Ort und Zeit: Bern, 16 bis 17.30 Uhr
Route: Genfergasse (beim Burgerking am Hauptbahnhof
Bern)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Bitte weiterleiten
PLUS JAMAIS CA ! MANIFESTATION A BERNE
Nous protestons contre la mort d'un Nigérian
âgé de
29 ans à l'aéroport de Zurich pendant une tentative de
renvoi forcé par la police le 17 mars 2010.
Selon un témoin sur place, lui-même
également une
victime de tentative de renvoi forcé : " Ils nous ont
traité comme des animaux. Ils ont ligoté nos pieds, nos
genoux, nos mains, nos bras et corps et nous ont fixé un casque
comme celui des boxeurs. C'était pratiquement impossible de
bouger. Un de nous qui refusait un tel traitement est mort par la
suite."
Date: Samedi, 27 mars 2010
Lieu et heure: Berne, 16h.00 jusqu'à 17h.30
Itinéraire: Genfergasse (au Burger King à la gare
principale de Berne)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Prière de distribuer autour de vous
Contact : 076 328 70 03 / 076 339 10 98 / 078 812 51 84
nidoe-swiss.ch, NUS, http://africanmirror.org
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Urgend call from augenauf
Dear friends
augenauf and amnesty international Switzerland (Denise Graf) had
a
meeting today. We have been talking about the terrible death of Alex
Uzowulu and about what we (ai and augenauf) are going to do about.
We think that all of the 15 Nigerians who where supposed to be
on the
flight to Lagos on 17.3.2010 could sue the Swiss Police and the
Government (inhuman treatment, endangering human life, ...). We have
already engaged a laywer - it is a very good one(!).l This is just one
measure of many, that we are taking.
We are therefore trying to contact all the victims of the
terrible
flight of 17-3-2010. Amnesty has already contacted the 2 persons who
are in Frambois.
If you know of someone who was on the deportation flight to
Nigeria on
17.3.2010 (that didn't happen) please inform us. And please let us know
if you know someone who is an eye-witness of the events of 17.3.2010 on
the airport of Zurich-Kloten that led to the tragic death of Alex
Uzowulu.
We need:
Name:
First name:
Exact Residence (prison, camp, ...):
Telefon:
E-Mail:
Reason why we should contact the person:
Send your information to:
zuerich@augenauf.ch
Thanks
augenauf, Zurich
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Zürichsee-Zeitung 24.3.10
Ausschaffungsgefängnis
Politiker fordern mehr Transparenz
Nach dem Tod eines 29-jährigen Nigerianers vor der
Ausschaffung auf dem Flughafen Zürich fordern Kantonsräte von
SP, Grüne und AL mehr Transparenz bei Ausschaffungen. Der Vorfall
sei lückenlos aufzuklären, und man müsse
unabhängige Stellen einbeziehen. Vom aussergewöhnlichen Tod
des Ausschaffungshäftlings betroffen seien Polizisten und
medizinisches Personal, stellte Markus Bischoff (AL, Zürich) am
Montag in einer gemeinsamen Fraktionserklärung fest. Weil die
Staatsanwaltschaft und die Polizei eine besondere Nähe aufwiesen,
sei Transparenz bei der Untersuchung des Todesfalls besonders
nötig.
Unabhängige Beobachter
Nach Ansicht von SP, Grünen und AL dürfen unter
keinen
Umständen weiterhin Zwangsausschaffungen durchgeführt werden.
Und zwar so lange nicht, bis die Untersuchung rechtskräftig
abgeschlossen ist. Künftige Zwangsausschaffungen müssten
durch unabhängige Beobachter von Anfang bis zum Schluss begleitet
werden. (sda)
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BIG BROTHER SPORT
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St. Galler Tagblatt 24.3.10
"Fancars empfehlen wir sehr"
Die Krawalle nach dem Basel-Spiel lassen am Konzept zur
Chaoten-Bekämpfung zweifeln. Roger Schneeberger von der
eidgenössischen Polizeidirektorenkonferenz sagt jedoch, dass erst
Teile davon umgesetzt sind.
Fredi Kurth
Die Einführung von Schnellrichtern während der
Spiele
der Super League wurde bereits als Allheilmittel gegen Randalierer
angepriesen. Doch die Auseinandersetzungen am Sonntagabend nach dem
Spiel in der AFG Arena machten deutlich, dass allein diese Massnahme
nicht wirkt. Thomas Gander von der Fanarbeit des FC Basel wagte sogar
die Behauptung, dass rigoroses Eingreifen eher noch weitere
Streitsüchtige anlocke. Ausserdem würden auch normale Fans
getroffen.
Für die Polizei eher einfacher
Damit spricht Gander, gewollt oder ungewollt, just das
Problem
an: Es geht um die Trennung der Chaoten von den Fussball-Liebhabern.
Die Polizeidirektorenkonferenz hält diesbezüglich eine
Massnahme für vielversprechend: Die Fans der auswärtigen
Mannschaft in Cars statt in einem Extrazug anreisen zu lassen. "Denn es
gibt nichts Aufwendigeres für die Polizei, als 2000 Fans am
Bahnhof abzuholen und sie über eine längere Distanz zum
Stadion zu führen", sagt Roger Schneeberger, Generalsekretär
der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD).
Doch just die St. Galler Stadtpolizei sieht eine solche
Möglichkeit vorerst nicht als Lösung (vgl. Tagblatt von
gestern). Stapo-Mediensprecher Benjamin Lütolf verweist auf
frühere Erfahrungen im Espenmoos, als die Fans in den Cars
ebenfalls randaliert hätten: "Entscheidend ist nicht das
Transportmittel, sondern das Verhalten der Anhänger. Wenn sie
wollen, können sie überall Radau machen, auch auf den
Rängen." Fraglich sei dann auch, ob sich auf die Länge
Carunternehmen für solche Reisegruppen finden lassen.
Die KKJPD ist mit ihren Erwägungen allerdings schon
einen
Schritt weiter. So haben sich Carreisen mit Fussballfans in Belgien
sehr bewährt. Und die Konferenz wird den lokalen
Sicherheitskräften eine solche Massnahme über das
Hooligan-Konkordat "sehr empfehlen." (vgl. Kasten)
Kombicard Car/Match
Auch Lütolfs Einwand, dass Fans ohne das Angebot
eines
Extrazugs mit dem fahrplanmässigen Kurs anreisen würden, hat
die Konferenz schon bedacht: "Ab 2011, so unser Ratschlag, sollen
anreisende Fans nur noch mit einer Kombicard, bestehend aus Car- und
Eintrittsbillett, Zutritt in den Gästeblock haben", sagt
Schneeberger. Dass sich Cars bewähren, dafür gab es schon
einen Hinweis im ersten Spiel in der Arena nach der Winterpause. Die
Sion-Fans reisten ausschliesslich mit Bussen an, die gleich
vis-à-vis der Arena beim Westcenter parkierten, worauf die Fans
nur noch die Treppe hoch zur Brücke geschickt werden mussten.
Kontakt zu St. Galler Fans gab es keinen, und auch die Polizei bot aus
Chaoten-Optik keine Angriffsfläche.
"Ich sage nicht, dass Cars keine Möglichkeit
wären,
aber die Idee ist für uns sicher noch nicht ausgereift", sagt
Lütolf. Und bis zum letzten Pyro in der Arena dürfte es noch
länger dauern.
Seite 44
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Sieben FCB-Anhänger verurteilt
Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat gegen sieben der
zwölf
am Sonntag verhafteten Basler einen Strafbescheid erlassen. Unterdessen
reisst die Kritik an der Eingangskontrolle zum Gästesektor der AFG
Arena nicht ab.
St. Gallen. Vier der nach der Partie FC St. Gallen - FC Basel
Festgenommenen wurden gestern aus der Haft entlassen, wie die
Staatsanwaltschaft mitteilte. Fünf waren am Montag auf freien Fuss
gesetzt worden. Drei der zwölf waren Minderjährige, welche
noch am Sonntagabend heimfahren konnten. Für ihre Verfahren sind
die Behörden am Wohnsitz zuständig.
Pyro in den Unterhosen
Verurteilt wurden die sieben Männer im Alter von 19
bis 25
Jahren aufgrund von Zeugenaussagen der Delta-Sicherheitskräfte,
die für die Kontrolle beim Gästeblock zuständig waren.
Deren "aggressives" Auftreten wurde von den Basler Fan-Arbeitern
kritisiert (siehe Tagblatt von gestern). Laut einem Bericht der "Basler
Zeitung" wurden bei jugendlichen Gäste-Fans auch die Genitalien
abgetastet. "Bei den Kontrollen wurden zehn Leuchtfackeln gefunden -
alle in den Unterhosen", sagt Thomas Hansjakob, Erster St. Galler
Staatsanwalt. Wenn versucht werde, auf diesem Weg Pyro ins Stadion zu
bringen, "wird halt auch dort nachgeschaut", sagt Hansjakob. Er weist
die Vorwürfe zurück, das Sicherheitspersonal habe
unverhältnismässig gehandelt: "Die Aggressionen gingen von
den Baslern aus."
Zwei Jahre Stadionverbot
Ein Indiz für die Gewaltbereitschaft der Basler ist
für
Hansjakob zudem, dass bei einem Verhafteten Handschuhe gefunden wurden,
die mit Sand gepolstert waren - für mehr Schlagkraft.
Die Verurteilten haben 14 Tage Zeit, um gegen das Urteil
des
Schnellgerichts Einsprache zu erheben. Sie erhielten bedingte
Geldstrafen bis zu 150 Tagessätzen und Bussen von 400 bis 1200
Franken. Zudem wurde für zwei Jahre ein Stadionverbot in den
oberen Fussball- und Eishockeyligen verhängt. (upz)
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KINO-LEBEN OST
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Radio F.R.E.I. (Erfurt) 24.3.10
Kinos in der DDR
Kinos hatten in der DDR einen besonderen Stellenwert. Fernab von
den
großen gewinnorientierten Kinoketten des Westens bewahrten sich
die ostdeutschen Kinos eine große Individualität, die sich
in ganz verschiedenen Variationen ausprägten.
Über Kino-Cafés, Kinobars, Klubkinos und Studiokinos
in der
DDR sprach Karina Halbauer mit Tanja Tröger (http://www.ddr-klubkinos.de/).
http://www.freie-radios.net/mp3/20100324-kinosinder-33033.mp3
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ANTI-ATOM
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BZ 24.3.10
AKW Mühleberg
Über hundert wehren sich
Gegen das Gesuch des bernischen Energiekonzerns BKW um
eine
unbefristete Betriebsbewilligung fürs Atomkraftwerk Mühleberg
sind fristgerecht zwei Beschwerden eingegangen. Bei beiden Eingaben
handelt es sich um Kollektivbeschwerden. Die eine Beschwerde war seit
Anfang Februar bekannt. Sie wurde von 107 Personen aus der Umgebung des
Atomkraftwerkes in der Nähe von Bern unterzeichnet. Die andere
Kollektivbeschwerde haben 6 Personen unterschrieben. Beide Beschwerden
werden nun in einem Verfahren vereinigt.
sda