MEDIENSPIEGEL 24.3.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS)
- Schützematte: Vater des Opfers vor Gericht
- Gay Gipfel CH in Bern
- Ausnüchterungszelle BE: EVP-Löffel will Geld von Berauschten
- Sans-Papiers: Konferenz + Patron-Ansichten
- Ausschaffungs-Tod: Demo Sa 27.3.10 in Bern; Transparenz-Forderung
- Big Brother Sport: KKJPD empfiehlt Fancars
- Kinos DDR
- Anti-Atom: Kollektivbeschwerden gegen Mühleberg

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REITSCHULE
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Mi 24.03.10
19.00 Uhr - SousLePont   - Guatemala Spezialitäten
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio Hof Heimenhaus, Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von formation poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.

Do 25.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio Hof Heimenhaus, Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Kino - Festmacher-Film
21.00 Uhr - Rössli-Bar - Capital Slam
23.00 Uhr - Rössli-Bar - chrisdubflow "LIVE DUB-TECHNO"!!! After DJ set by ZUKIE 173! Style: diggi techno dub

Fr 26.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio Hof Heimenhaus, Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von formation poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
21.00 Uhr - Kino - Migration - Leben in der Fremde: Yasmin, Kenny Gleenan, D/GB 2004
21.00 Uhr - Frauenraum - Tanzbar mit DJ Grisumel: Standard und lateinamerikanische Tänze
22.00 Uhr - Dachstock - DJ Revolution (USA), Reef the Lost Cauze (USA), Block Mc Cloud (USA), Lord Lhus (USA), Snowgoons (D), DJ?s L-Cut & Kermit, Webba Showcase. Style: Hiphop

Sa 27.03.10
19.30 Uhr - Grosse Halle - Blinde Insel Küche: Bio Hof Heimenhaus, Text: R. Dost / B. Rumpf "Wir sind ein Teil der Erde"
20.00 Uhr - Frauenraum - 10 Jahre Schulprojekt ABQ: Apèro
20.30 Uhr - Tojo - "Poland Polas" ein Theaterabend von formation poe:son. Regie: Sarah-Maria Bürgin.
22.00 Uhr - Frauenraum - 10 Jahre Schulprojekt ABQ: Party mit Madame Léa (Pop), Mitternachtsshow und DJ PCB (Elektro)
23.00 Uhr - Dachstock - - Dachstock Darkside: Dom & Roland (UK), Deejaymf (Unreal/CH), VCA (Biotic/CH) - Support: Ryck (Rabass), Markee (Confront) - Style: Drumnbass

Infos: http://www.reitschule.ch

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BZ 24.3.10

Sophie Hunger

 Auf Distanz gebürstet

 Am Freitag erscheint Sophie Hungers drittes Album, "1983". Die Bernerin überrascht mit technischen Spielereien und einer Unmittelbarkeit, der sie selbst lieber ausweicht.

 Peng. Sophie Hunger zielt mit der rechten Hand auf ihr Gegenüber, mit der linken auf sich selbst. Noch mal Peng. Alles an ihr ist auf Distanz gebürstet, im Blick steckt eine Kälte, die ganze Seen zufrieren könnte. Nein, das Cover von Sophie Hungers neuer CD, das an das Bild "Du oder ich" der Künstlerin Maria Lassnig erinnert, verrät nicht viel über ihre Musik. Und die beabsichtigte Irritation (Ich ziele auf die Generation, zu der ich selbst gehöre) ist zu offensichtlich: Keine Spur von der subtilen Zerbrechlichkeit und der sogartigen Melancholie der Hunger'schen Klangwelt.

 Das Album deshalb ungehört wegzulegen wäre aber ein Fehler. Denn die in Zürich lebende Bernerin hats wieder geschafft: Sie überrascht. Ihr drittes Werk "1983", benannt nach ihrem Jahrgang, klingt völlig anders als der Vorgänger. Und doch bildet man sich beim Hören ein, eine - zumindest musikalische - Identität Sophie Hungers wiederzuerkennen.

 Anderthalb Jahre ist es her, seit "Monday's Ghost" erschien. Das Album hat Anfang dieser Woche mit 30000 verkauften Exemplaren Platin-Status erreicht. Und nun folgt schon das nächste. Komponieren scheint Sophie Hunger, die nächsten Mittwoch 27 Jahre alt wird, sehr leicht zu fallen. "Ich feile nie an einem Song, ich lasse mich einfach treiben", sagt sie. "Seit ich ein kleines Kind bin, versuche ich die ‹Riemann'sche Vermutung› zu lösen. Das ist ein berühmtes mathematisches Problem." Bis jetzt habe sie es nicht geschafft. "Aber Musik ist dafür immer ungefragt und ungestört aus mir herausgeströmt. Das habe ich irgendwann akzeptiert." - Man glaubt ihr kein Wort, oder?

 Viersprachig

 Zusammen mit dem Soundingenieur Stephane Briat (Air, Phoenix) ist "1983" in einem extra für die Aufnahmen gemieteten Haus in Paris entstanden. Das viersprachige Album ist stilistisch vielfältiger und aufwändiger produziert, weniger akustisch geprägt als "Monday's Ghost". Hier ein gesampletes Chörli, da ein pulsierender Drumcomputer, dort ein psychedelischer Verfremdungseffekt. Manche Lieder klingen, als hätte die Zukunft einen Wochenendtrip in die Vergangenheit unternommen: "Lovesong To Everyone" zum Beispiel erinnert an ein Siebzigerjahre-Roadmovie. Drängelnde Beats, singende Sirenen und schwirrende Soundcollagen bilden den Klangteppich, über dem Sophie Hungers Stimme schwebt. Mal mit gedrängtem Sprechgesang, mal mit ihren unverwechselbar transparenten und gleichzeitig geheimnisvollen Harmonien.

 Tobsüchtig

 Immer wieder schafft die Sängerin und Multiinstrumentalistin in ihren Liedern eine verblüffende Unmittelbarkeit, die beiläufiges Hinhören unmöglich macht. Im berndeutschen "D'Red" etwa, oder in der Ballade "Headlights", die mehr gehaucht als gesungen wird. Elektronisch verfremdet hallt das zarte Stimmchen Hungers wie aus der Ferne und verströmt eine einnehmende Traurigkeit. Ist sie selbst eine melancholische Person? "Ich würde mich eher als tobsüchtig und abgehoben bezeichnen. Meine Mutter hat mir als Kind immer erzählt, sie hätte mich bei einem Sprung vom 10-Meter-Turm empfangen." Das sei natürlich ein Witz gewesen. "Aber ungefähr so fühle ich mich meistens: etwas abgehoben."

 Gar nicht abgehoben kommt das zum Chanson reduzierte "Le vent nous portera" daher, ein Cover, das ursprünglich von der französischen Rockband Noir Desir stammt. Die ratternde Gitarre des Originals ist dumpfen Akkorden gewichen, wodurch das Lied erdiger klingt. Einmal mehr beweist die mysteriöse Sophie Hunger ihre stimmliche Flexibilität: Sie kann nicht nur fragil hauchen, sondern auch jeden einzelnen Ton lang ziehend zelebrieren.

 Verblüffend

 "Alles muss weg, alles muss sterben", singt sie fast lautlos am Ende des Titelsongs "1983", kurz bevor die Lautstärke ganz herausgesogen wird. Da ist es wieder: Peng. Streng richtet Sophie Hunger über ihre Generation und über sich selbst. "1983, wo sind deine Stimmen?/Wo sind deine Ausnahmen?" Sophie Hunger ist definitiv eine Ausnahme. Als Person kaum fassbar, als Musikerin verblüffend und vielfältig.

Maria Künzli

CD: Sophie Hunger, 1983, Two Gentleman/Irascible. Konzerte in Bern: 10.4., Dachstock Reitschule, 11.4. Dampfzentrale (beide ausverkauft). Weitere Konzerte siehe www.myspace.com/sophiehunger.

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SCHÜTZENMATTE
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BZ 24.3.10

Tod vor der Reitschule

 "Ich hoffe auf eine gerechte Strafe"

 Der Vater des 2008 getöteten Drogenabhängigen M. sprach gestern vor dem Kreisgericht über seinen Sohn. Drei junge Männer hatten M. zusammengeschlagen und tödlich verletzt, weil er ihnen den falschen Stoff verkauft hatte.

 Mit gesenkten Köpfen hörten gestern die drei Angeschuldigten zu. Jeder wich dem Blick des Mannes aus, der vor dem Kreisgericht Bern-Laupen erzählte, was für ein Mensch sein Sohn M. gewesen war. "Bis er in die Drogen fiel, hatten wir keine Probleme mit ihm. Er war ein guter Schüler, er spielte Fussball", sagte der Vater. Aber kurz nach Beginn seiner KV-Lehre begann M. Heroin zu spritzen. Es sollte eine langjährige Drogenkarriere folgen.

 "Er lag im Koma"

 Mit 36 Jahren starb M. Er wurde am 29.August 2008 auf dem Vorplatz der Reitschule von drei jungen Männern derart zusammengeschlagen, dass er einige Tage später im Spital seinen schweren Verletzungen erlag. "Es war ein Schock, ihn so zu sehen", schilderte der Vater seine Gefühle. "Er lag im Koma. Wir hofften, es komme wieder gut. Aber nach ein paar Tagen sagten uns die Ärzte, dass man die Maschinen abstellen sollte." Der Tod seines Sohnes ist der zweite schwere Schicksalsschlag. 1999 hatte er seine Frau verloren - "überfahren von einem Raser".

 Tot wegen 20 Franken

 M. musste sterben, weil er den Angeschuldigten Heroin verkauft hatte, das nicht ihren Vorstellungen entsprach (Ausgabe von gestern). Für 20 Franken hatten die beiden Mazedonier und der Kosovare, damals zwischen 19 und 20 Jahre alt, den Stoff bei M. gekauft. Als sie feststellten, dass sich das Heroin nicht rauchen liess, stellten sie den Dealer. Laut Zeugenaussagen prügelten sie sofort auf ihn ein und verpassten dem wehrlos am Boden liegenden Mann Tritte. Diese "massive stumpfe Gewalteinwirkung" (Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin) verursachte die tödliche Verletzung, einen Riss der Milz. Durch den enormen Blutverlust sei das Gehirn von M. nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt worden.

 Nur zwei der drei Angeschuldigten haben laut eigenen Angaben M. verprügelt. Wer von beiden die Initiative ergriff, ist unklar. Sie schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Ihre Aussagen zeugen nicht von viel Einsicht. Erst auf mehrmalige Nachfrage von Gerichtspräsident Hans-Peter Kiener räumte der eine ein, M. sei "wohl an unseren Schlägen gestorben". Das Urteil soll nächsten Mittwoch bekannt gegeben werden. "Ich hoffe auf eine gerechte Strafe für die drei", sagte der Vater des Opfers.
 
Mirjam Messerli
 
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GAY-GIPFEL
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20 Minuten 24.3.10

Schweizer Gay-Gipfel soll Jugend vernetzen

 BERN. In diesem Frühling geht in Bern der erste Gay-Gipfel für Jugendliche über die Bühne. Das Ziel: herausfinden, was junge Homosexuelle brauchen.

 Junge Schwule und Lesben vernetzen: Das wollen die Organisatoren der ersten nationalen Konferenz für jugendliche Homosexuelle in Bern. "Es gibt zwar viele kleine Projekte, die kommen und gehen", so Mit0rganisator Ruben Ott. "Bisher fehlten aber grosse nationale Ansätze."

 Der erste Teil der eintägigen Konferenz soll zeigen, was die homosexuelle Jugend in der Schweiz überhaupt braucht und was die Probleme junger Schwulen und Lesben sind. "Dann werden Lösungen gesucht und Projektideen entwickelt", so Ott. Für ihn steht fest: "Ein wichtiges Thema ist das Schaffen von Treffpunkten in der realen Welt." Bisher träfen sich junge Schwule meist im Internet, reale Dates seien häufig rein sexuell. "Da kommt das Zwischenmenschliche zu kurz", ist Ott überzeugt. Ein zweites heisses Thema ist das Coming-out. Ott: "Das ist bei Teenagern um einiges präsenter als bei Erwachsenen."

 Der Event findet am 24. April im Kongresszentrum Allresto statt. Eröffnet wird er vom schwulen Berner Regierungsrat Bernhard Pulver. "Jugendarbeit ist wichtig, denn für junge Homosexuelle ist es immer schwierig, zu ihrem Anderssein zu stehen", so Pulver.

 Teilnehmen können für 15 Franken Eintritt Homo-, aber auch Heterosexuelle bis 27 Jahre.  

Nina Jecker

http://www.lgbt-jugend.ch

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AUSNÜCHTERUNGSZELLE
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BZ 24.3.10

Koma-Trinken

 Kanton soll Schraube anziehen

 Ausnüchterungszellen für Koma-Trinker: Was Zürich hat, fordert der EVP-Grossrat Ruedi Löffel auch für Bern. Dafür müsse der Kanton allerdings erst die rechtlichen Grundlagen schaffen, sagt Polizeidirektor Hans-Jürg Käser.

 Wer in Zürich im Vollrausch randaliert, pöbelt oder am Boden liegt, riskiert, in der Zentralen Ausnüchterungsstelle zu erwachen. Bewachung und medizinische Betreuung gewährleisten private Firmen. Und: Die Kosten dafür muss der Patient selber berappen (wir berichteten).

 Das Zürcher Pilotprojekt hat es dem EVP-Grossrat Ruedi Löffel angetan. In einer Interpellation wollte er von Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) wissen, ob die Einrichtung solcher Ausnüchterungsstellen auch im Kanton Bern möglich ist. Zudem fragte Löffel, was Käser davon halte, dass Eltern zum Abholen ihrer ausgenüchterten Sprösslinge und zum Gespräch bestellt werden können.

 Schwere Fälle in die Insel

 Gestern, in der Fragestunde des Grossen Rates, nahm Käser Stellung zu den Fragen. Das Gesetz erlaube bereits heute einen Gewahrsam oder Aufenthalt in einer Ausnüchterungsstelle. Bei Jugendlichen sei die Orientierung respektive Genehmigung durch das Jugendgericht nötig. "Hingegen fehlen die gesetzlichen Grundlagen für eine entsprechende Kostenverrechnung und Bewachung durch private Sicherheitsdienste", so Käser. Weiter stehe das Inselspital, in dessen Notaufnahme heute viele Koma-Trinker landen, der Idee einer Ausnüchterungsstation positiv gegenüber. Dabei habe jedoch die ärztliche Triage einen hohen Stellenwert. Käser: "Schwere Fälle gehören weiterhin ins hochspezialisierte Notfallzentrum."

 Die Idee, dass Eltern ihre ausgenüchterten Sprösslinge abholen müssen und dabei gleich zum Gespräch gebeten werden, erachtet Käser als prüfenswert. Seit Anfang Jahr, so der Polizeidirektor weiter, würden entsprechende Massnahmen ausgearbeitet.

 Eltern erfahren oft nichts

 Werden heute minderjährige Koma-Trinker ins Spital eingeliefert, dann erfahren die Eltern oft nichts von den Eskapaden ihrer Sprösslinge. Denn ist der Patient noch ansprechbar, müssen sich die Ärzte an ihre Schweigepflicht halten.

 Löffel, der sich von Käsers Antworten in seiner Forderung nach Ausnüchterungsstellen bestärkt sieht, schiebt nun eine Motion nach. Darin verlangt er vom Kanton die Einrichtung einer zentralen Ausnüchterungsstelle. "Der Kanton soll dies rasch umsetzen und dadurch die Notaufnahmen der Spitäler entlasten", sagt Löffel. Dabei sei auch die Möglichkeit einer mobilen Einrichtung zu prüfen, die bei Grossanlässen gleich vor Ort zum Einsatz kommen könne.

 Zudem solle der Kanton gesetzliche Grundlagen schaffen, damit Koma-Trinker künftig selber für ihre Behandlungskosten aufkommen. "Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit via Krankenkasse für diese Exzesse bezahlen muss."
 
Andrea Sommer

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20 Minuten 24.3.10

Kanton will eine Ausnüchterungsstelle

 BERN. Erfolg für Grossrat und Präventionsfachmann Ruedi Löffel (EVP): Seine Frage nach einer zentralen Ausnüchterungsstelle (ZAS) für Betrunkene hat der Regierungsrat gestern positiv beantwortet. Eine solche Stelle mit medizinisch geschultem Personal soll die Notaufnahmen der Spitäler entlasten. In Zürich ist die ZAS seit Mitte März in Betrieb. Wie dort soll auch im Kanton Bern die gesetzliche Grundlage geschaffen werden, um die Kosten für den Aufenthalt den Süffeln selbst in Rechnung stellen zu können.

 Nach dem positiven Bescheid der Regierung doppelt Löffel jetzt mit einer verbindlichen Motion nach, "damit der Kanton die Idee rasch umsetzt." Wichtig sei zudem, dass bei Minderjährigen zwingend die Eltern informiert würden und diese ihren Nachwuchs selbst abholen müssten, so Löffel. Zu prüfen sei auch eine mobile Ausnüchterungsstelle, die bei Grossanlässen zum Einsatz kommen könnte.  NJ

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SANS-PAPIERS
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La Liberté 24.3.10

L'espoir est-il permis pour les jeunes sans permis?

 Lausanne - Une conférence-débat a eu lieu lundi sur le thème de la formation des sans-papiers.

 Michaël Rodriguez

 Un municipal socialiste, deux syndicalistes, un patron de PME: le plateau d'orateurs qui était à l'affiche d'une conférence-débat lundi soir sur la formation des sans-papiers penchait vers la gauche. Personne, pas même dans la salle, n'a attaqué frontalement le principe d'un accès des sans-papiers à l'apprentissage. C'est que l'UDC brillait par son absence. Quant à la droite modérée, elle a préféré dévier le débat sur le nombre de places d'apprentissage à la ville (lire ci-contre).

 Devant une bonne soixantaine de personnes, réunies au restaurant Le Vaudois, "stamm" des radicaux à Lausanne, le municipal de la jeunesse et de l'éducation Oscar Tosato a rappelé les prémices de la décision lausannoise: une motion d'Alain Hubler (A Gauche toute!) en faveur de la formation professionnelle des sans-papiers, les efforts infructueux de la ville pour se faire entendre des autorités fédérales et, après huit ans, la décision de "passer de la parole aux actes".

 "Il n'y a pas de raison que les plus doués puissent faire le gymnase et que les autres restent sur le carreau", a appuyé le deuxième orateur, Guy Gaudard. Ce petit patron, élu de LausannEnsemble au législatif communal, fait le calcul suivant: "Un jeune qui travaille, c'est un jeune qui ne coûte pas cher à la société."

 Aristides Pedraza, syndicaliste à SUD et enseignant à l'école professionnelle, a rappelé que tout changement nécessite de déborder du cadre établi. "Il faut toujours un excès d'initiative, de mouvement social, pour qu'un problème de type institutionnel puisse se résoudre. Les radicaux le savent, eux qui ont été les seuls à mener à bien un projet révolutionnaire dans ce canton..."

 Dans l'assistance, une juriste a affirmé que la décision lausannoise est défendable du point de vue du droit. La Constitution fédérale prévoit que "les enfants et les jeunes ont droit à une protection particulière de leur intégrité et à l'encouragement de leur développement". Cela n'a pas suffi à rassurer tout le monde. "En engageant des apprentis sans-papiers, on peut se voir infliger une amende ou une peine privative de liberté", a lancé un employé du Contrôle lausannois des habitants. "La Municipalité ne fera porter de conséquences pénales sur personne d'autre que sur elle-même", a promis Oscar Tosato.

 Peut-on offrir une formation aux sans-papiers sans parler régularisation? Certains craignent d'ouvrir la boîte de Pandore. Mais pour Aristides Pedraza, on ne fera pas l'économie d'un tel débat: "Il s'agira de se demander au nom de quoi certaines personnes sont maintenues hors du droit commun, alors que d'autres peuvent être régularisées." A la table des orateurs, Beatriz Rosende, du Syndicat des services publics, a affirmé que la voie des régularisations au cas par cas est un leurre. "En 2009, l'Office fédéral des migrations a reçu 40 demandes des cantons et en a accepté 80%, mais dans le même temps 2800 sans-papiers ont été renvoyés", a-t-elle souligné, citant des chiffres publiés par "L'Illustré".

 Côté public, Mathieu Blanc, vice-président du Parti libéral-radical lausannois, a mis en garde contre le risque de donner "des faux espoirs" aux sans-papiers. Pour lui, il s'agit de continuer à régulariser au cas par cas, "mais avec des critères élargis". Riposte d'Alain Hubler: "Aux vrais faux espoirs, préférez-vous le vrai désespoir?" I

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 Trop peu d'apprentis?

 La ville de Lausanne offrirait trop peu de places d'apprentissage. C'est ce qu'a dénoncé lundi Guy Gaudard, élu de LausannEnsemble, rejoint par plusieurs intervenants du public. "Le Service social ne forme qu'un seul apprenti pour 270 collaborateurs. C'est inadmissible!", a lancé Guy Gaudard. Le municipal Oscar Tosato a affirmé au contraire que la ville engage "un pourcentage d'apprentis plus élevé que la moyenne". Depuis 2002, leur nombre est passé de 85 à 155. A fin 2009, la ville employait au total 4894 personnes, y compris les stagiaires et les apprentis. MR

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Bilan 24.3.10

Apprentis sans-papiers? Bon nombre de patrons favorables
 
Le Conseil national a accepté une motion réclamant l'ouverture de l'apprentissage aux clandestins. Partagées, les entreprises formatrices donnent leur point de vue.

Laure Lugon Zugravu

 Il insiste: ce n'est pas à titre politique qu'il s'exprime, mais bien en tant que patron. Jean-François Mino, à la tête de l'entreprise Mino Installations thermiques à Genève, compte 8 apprentis sur 95 employés. Et les dénicher n'est pas une sinécure. "Dans notre profession, on peine à trouver des jeunes qui ont une réelle envie de travailler. Alors peu m'importe leur langue maternelle, leur provenance ou la couleur de leur peau. Si la loi le permettait, j'engagerais sans problème des apprentis sans-papiers. "

 Depuis que le Conseil national, le 3   mars dernier, a créé la surprise en acceptant les motions des GenevoisLuc Barthassat(PDC) etAntonio Hodgers(Verts) réclamant que les enfants de clandestins ayant suivi l'école en Suisse puissent entamer une formation professionnelle, et ce contre l'avis du Conseil fédéral, le débat fait rage dans les rangs politiques et patronaux, où se mêlent pragmatisme et idéologie. D'autant que les deux villes lémaniques avaient allumé les feux, faisant craindre une crispation du Parlement à l'heure du vote. En effet, la Ville de Lausanne annonçait en février vouloir engager quatre jeunes clandestins au sein de son administration, une décision contraire à la loi fédérale mais conforme à la Convention internationale pour les droits de l'enfant. Suivait la Municipalité de Genève, aussitôtadmonestée par le conseiller d'EtatCharlesBeerpréférant privilégier l'apprentissage à plein-temps en école professionnelle. Quant au conseiller d'EtatFrançois Longchamp,il prône, lui, la régularisation au cas par cas, par des demandes de permis humanitaires. Une solution boiteuse, les chiffres: en 2009, sur 138 demandes genevoises de régularisation, adultes et jeunes confondus, seules 63 ont été acceptées. Sur 5000 personnes ayant demandé à Genève leur régularisation collective par le biais du syndicat SIT, 250 ont entre 15 et 20 ans. Nul ne sait combien ils sont à préférer l'ombre. A Lausanne, une vingtaine des 200 à 300 enfants de sans-papiers scolarisés terminent l'école obligatoire chaque année.

 Alors que depuis des lustres, la Suisse ferme les yeux sur le problème des clandestins, les encourageant à payer leurs charges sociales tout en leur refusant un statut légal, le succès d'étape de la motion Barthassat dissipe enfin l'écran de fumée. Même la conseillère fédérale UDCEveline Widmer-Schlumpfa reconnu dans la Tribune de Genèvequ'à titre personnel, il lui était "difficile de comprendre pourquoi des jeunes gens scolarisés ici se verraient privés de formation". Depuis plus de vingt ans, les petits clandestins sont en effet astreints à suivre l'école. "Dès lors, comment justifier de leur refuser une formation? s'interroge Luc Barthassat. Un pays se doit de s'occuper des gamins sur son territoire. Il faut donc changer la loi, et s'il faut passer devant le peuple, allons-y!"

Cesser l'hypocrisie

 Une opinion que partagent de nombreux patrons: "Comme chef d'entreprise, je considère le principe d'équité comme primordial, affirmeSerge Hiltpold, de la menuiserie du même nom, à Carouge. Or la réalité est discriminatoire. Il nous faut un cadre légal qui nous permette d'engager qui nous voulons. " Même discours chez de plus gros formateurs, commeMigros Genève: "Nos critères actuels de recrutement sont basés sur l'état d'esprit et la motivation des postulants, affirmeGuy Vibourel. Tous les jeunes sont traités sur un pied d'égalité, quelle que soit leur origine. Le jour où la loi autorisera les sans-papiers à se présenter, nous leur donnerons leur chance". Jacques Burnier, directeur deManor: "Si la loi changeait au niveau fédéral, nous prendrions en considération les candidatures des sans-papiers. Et seules les compétences des postulants feront foi. " L'industrie emboîte le pas du commerce de détail, à travers son porte-paroleNicolas Aune, secrétaire général de l'Union industrielle genevoise: "Il faut quitter le chemin de l'hypocrisie et faire en sorte que l'on puisse engager des sans-papiers en toute légalité. "

 Plus frileuse par essence, la banque ouvre aussi une brèche. Porte-parole duCredit Suisse, Jean-Paul Darbellayaffirme, prudent: "Si la loi change, je ne vois pas de raison pour que nous ne nous y adaptionspas. " L'associé-gérant de la Banque LombardOdier, Anne-Marie de Weck, était quant à elle plus tranchée en affirmant sur les ondes de RSR être "prête à engager des apprentis sans-papiers, pour autant qu'ils aient les compétences nécessaires".

 Malgré ces poids lourds en faveur d'un changement, tous les patrons n'y sont pas favorables. Le Centre patronal vaudois a déjà exprimé son opposition de principe. ChezBobst, "on ne prend pas position sur des sujets politiques", fait savoir son directeurJean-Pascal Bobst. A la Fédération genevoise des métiers du bâtiment (FMB), le secrétaire généralGabriel Barrillierest sur la défensive: "Il y a une contradiction fondamentale entre la lutte contre le travail au noir et l'encouragement à engager des sans-papiers. De plus, il ne faudrait pas que cela se fasse au détriment des jeunes locaux. " Avec cette question: est-on d'ailleurs lorsqu'on a grandi ici?

 Derrière les préventions du secrétaire général de la FMB se cache un problème que certains patrons craignent d'évoquer ouvertement: dans les métiers du bâtiment notamment, la main- d'œuvre suisse serait moins motivée que l'étrangère. Car on n'est jamais aussi enthousiaste que lorsqu'il a fallu se battre pour exister. D'autres voient le statu quo comme une bombe sociale à retardement. Libérale et présidente de la Fédération du commerce genevois,Fabienne Gautierestime "qu'on ne peut laisser des jeunes dans la rue alors qu'on leur a donné une formation jusque-là, par un laxisme politique qu'on paie aujourd'hui, faute d'avoir appliqué les lois". Entendez: renvoyer les clandestins d'où ils viennent.

Vers des permis de travail

 Si le Conseil des Etats devait, à la session prochaine, accepter la motion, subsisterait alors un dernier écueil: avec un CFC en poche, les sans-papiers n'auraient pas pour autant le droit à l'embauche. "C'est un premier pas, défend Luc Barthassat. Après, on peut imaginer que les titulaires de CFC fassent une demande de régularisation. " Il faudrait en effet être naïf pour imaginer que les diplômés repartiront en masse dans des pays qu'ils ne connaissent pas. "On pourrait aussi imaginer l'octroi de permis de travail au mérite, avec un employeur qui soutienne la demande", propose Serge Hiltpold. Car il ne faut pas oublier que pour les petits patrons notamment, le but ultime de l'apprentissage est d'intégrer l'ouvrier dans l'entreprise une fois son diplôme en poche.

 Porte ouverte aux régularisations massives pour certains, fin d'une attitude schizophrène et inique pour d'autres, le sujet divise. Davantage les politiques que les patrons, pour qui le réalisme l'emportera sur l'idéologie.

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AUSSCHAFFUNGS-TOD
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Mail 24.3.10

NEVER AGAIN ! DEMONSTRATION IN BERN
We are protesting the death of a 29 year old Nigerian in Zurich Airport during an attempted forced deportation by the Swiss police on 17th March 2010.
According to an eye witness, himself also, a victim of forced deportation: "They treated us like animals. They shackled our feet, knees, hands, hips, arms and torso and made us wear a helmet like those worn by boxers. It was simply impossible to move. One of us who refused such treatment died in the process".
Date: Saturday, 27th March 2010
Venue: Bern, 16h till 17h30
Itinerary: Genfergasse (by Burgerking at Bern Main Train Station)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Please forward to your friends and contacts.

NIE WIEDER ! DEMONSTRATION IN BERN
Wir protestieren wegen dem Tod eines 29-jährigen Nigerianers am Flughafen Zürich während einer versuchten Zwangsausschaffung durch die Polizei am 17. März 2010.
Gemäss eines Augenzeugen, ebenfalls ein Opfer von Zwangsausschaffung: "Sie behandelten uns wie Tiere. Sie fesselten unsere Füsse, Knies, Hände, Hüfte, Arme und Oberkörper und setzten uns einen Helm auf wie jene von Boxern. Es war schlicht unmöglich, sich zu bewegen. Einer von uns, der diese Behandlung verweigerte, starb in der Folge."
Datum: Samstag, 27. März 2010
Ort und Zeit: Bern, 16 bis 17.30 Uhr
Route: Genfergasse (beim Burgerking am Hauptbahnhof Bern)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Bitte weiterleiten

PLUS JAMAIS CA ! MANIFESTATION A BERNE
Nous protestons contre la mort d'un Nigérian âgé de 29 ans à l'aéroport de Zurich pendant une tentative de renvoi forcé par la police le 17 mars 2010.
Selon un témoin sur place, lui-même également une victime de tentative de renvoi forcé : " Ils nous ont traité comme des animaux. Ils ont ligoté nos pieds, nos genoux, nos mains, nos bras et corps et nous ont fixé un casque comme celui des boxeurs. C'était pratiquement impossible de bouger. Un de nous qui refusait un tel traitement est mort par la suite."
Date: Samedi, 27 mars 2010
Lieu et heure: Berne, 16h.00 jusqu'à 17h.30
Itinéraire: Genfergasse (au Burger King à la gare principale de Berne)-Neuengasse-Waisenhausplatz
Prière de distribuer autour de vous

Contact : 076 328 70 03 / 076 339 10 98 / 078 812 51 84
nidoe-swiss.ch, NUS, http://africanmirror.org
 
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Urgend call from augenauf

Dear friends

augenauf and amnesty international Switzerland (Denise Graf) had a meeting today. We have been talking about the terrible death of Alex Uzowulu and about what we (ai and augenauf) are going to do about.

We think that all of the 15 Nigerians who where supposed to be on the flight to Lagos on 17.3.2010 could sue the Swiss Police and the Government (inhuman treatment, endangering human life, ...). We have already engaged a laywer - it is a very good one(!).l This is just one measure of many, that we are taking.

We are therefore trying to contact all the victims of the terrible flight of 17-3-2010. Amnesty has already contacted the 2 persons who are in Frambois.

If you know of someone who was on the deportation flight to Nigeria on 17.3.2010 (that didn't happen) please inform us. And please let us know if you know someone who is an eye-witness of the events of 17.3.2010 on the airport of Zurich-Kloten that led to the tragic death of Alex Uzowulu.

We need:

Name:
First name:
Exact Residence (prison, camp, ...):
Telefon:
E-Mail:
Reason why we should contact the person:

Send your information to:
zuerich@augenauf.ch

Thanks
augenauf, Zurich

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Zürichsee-Zeitung 24.3.10

Ausschaffungsgefängnis

Politiker fordern mehr Transparenz

 Nach dem Tod eines 29-jährigen Nigerianers vor der Ausschaffung auf dem Flughafen Zürich fordern Kantonsräte von SP, Grüne und AL mehr Transparenz bei Ausschaffungen. Der Vorfall sei lückenlos aufzuklären, und man müsse unabhängige Stellen einbeziehen. Vom aussergewöhnlichen Tod des Ausschaffungshäftlings betroffen seien Polizisten und medizinisches Personal, stellte Markus Bischoff (AL, Zürich) am Montag in einer gemeinsamen Fraktionserklärung fest. Weil die Staatsanwaltschaft und die Polizei eine besondere Nähe aufwiesen, sei Transparenz bei der Untersuchung des Todesfalls besonders nötig.

 Unabhängige Beobachter

 Nach Ansicht von SP, Grünen und AL dürfen unter keinen Umständen weiterhin Zwangsausschaffungen durchgeführt werden. Und zwar so lange nicht, bis die Untersuchung rechtskräftig abgeschlossen ist. Künftige Zwangsausschaffungen müssten durch unabhängige Beobachter von Anfang bis zum Schluss begleitet werden. (sda)

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BIG BROTHER SPORT
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St. Galler Tagblatt 24.3.10

"Fancars empfehlen wir sehr"

 Die Krawalle nach dem Basel-Spiel lassen am Konzept zur Chaoten-Bekämpfung zweifeln. Roger Schneeberger von der eidgenössischen Polizeidirektorenkonferenz sagt jedoch, dass erst Teile davon umgesetzt sind.

 Fredi Kurth

 Die Einführung von Schnellrichtern während der Spiele der Super League wurde bereits als Allheilmittel gegen Randalierer angepriesen. Doch die Auseinandersetzungen am Sonntagabend nach dem Spiel in der AFG Arena machten deutlich, dass allein diese Massnahme nicht wirkt. Thomas Gander von der Fanarbeit des FC Basel wagte sogar die Behauptung, dass rigoroses Eingreifen eher noch weitere Streitsüchtige anlocke. Ausserdem würden auch normale Fans getroffen.

 Für die Polizei eher einfacher

 Damit spricht Gander, gewollt oder ungewollt, just das Problem an: Es geht um die Trennung der Chaoten von den Fussball-Liebhabern. Die Polizeidirektorenkonferenz hält diesbezüglich eine Massnahme für vielversprechend: Die Fans der auswärtigen Mannschaft in Cars statt in einem Extrazug anreisen zu lassen. "Denn es gibt nichts Aufwendigeres für die Polizei, als 2000 Fans am Bahnhof abzuholen und sie über eine längere Distanz zum Stadion zu führen", sagt Roger Schneeberger, Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD).

 Doch just die St. Galler Stadtpolizei sieht eine solche Möglichkeit vorerst nicht als Lösung (vgl. Tagblatt von gestern). Stapo-Mediensprecher Benjamin Lütolf verweist auf frühere Erfahrungen im Espenmoos, als die Fans in den Cars ebenfalls randaliert hätten: "Entscheidend ist nicht das Transportmittel, sondern das Verhalten der Anhänger. Wenn sie wollen, können sie überall Radau machen, auch auf den Rängen." Fraglich sei dann auch, ob sich auf die Länge Carunternehmen für solche Reisegruppen finden lassen.

 Die KKJPD ist mit ihren Erwägungen allerdings schon einen Schritt weiter. So haben sich Carreisen mit Fussballfans in Belgien sehr bewährt. Und die Konferenz wird den lokalen Sicherheitskräften eine solche Massnahme über das Hooligan-Konkordat "sehr empfehlen." (vgl. Kasten)

 Kombicard Car/Match

 Auch Lütolfs Einwand, dass Fans ohne das Angebot eines Extrazugs mit dem fahrplanmässigen Kurs anreisen würden, hat die Konferenz schon bedacht: "Ab 2011, so unser Ratschlag, sollen anreisende Fans nur noch mit einer Kombicard, bestehend aus Car- und Eintrittsbillett, Zutritt in den Gästeblock haben", sagt Schneeberger. Dass sich Cars bewähren, dafür gab es schon einen Hinweis im ersten Spiel in der Arena nach der Winterpause. Die Sion-Fans reisten ausschliesslich mit Bussen an, die gleich vis-à-vis der Arena beim Westcenter parkierten, worauf die Fans nur noch die Treppe hoch zur Brücke geschickt werden mussten. Kontakt zu St. Galler Fans gab es keinen, und auch die Polizei bot aus Chaoten-Optik keine Angriffsfläche.

 "Ich sage nicht, dass Cars keine Möglichkeit wären, aber die Idee ist für uns sicher noch nicht ausgereift", sagt Lütolf. Und bis zum letzten Pyro in der Arena dürfte es noch länger dauern.
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Sieben FCB-Anhänger verurteilt

 Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat gegen sieben der zwölf am Sonntag verhafteten Basler einen Strafbescheid erlassen. Unterdessen reisst die Kritik an der Eingangskontrolle zum Gästesektor der AFG Arena nicht ab.

St. Gallen. Vier der nach der Partie FC St. Gallen - FC Basel Festgenommenen wurden gestern aus der Haft entlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Fünf waren am Montag auf freien Fuss gesetzt worden. Drei der zwölf waren Minderjährige, welche noch am Sonntagabend heimfahren konnten. Für ihre Verfahren sind die Behörden am Wohnsitz zuständig.

 Pyro in den Unterhosen

 Verurteilt wurden die sieben Männer im Alter von 19 bis 25 Jahren aufgrund von Zeugenaussagen der Delta-Sicherheitskräfte, die für die Kontrolle beim Gästeblock zuständig waren. Deren "aggressives" Auftreten wurde von den Basler Fan-Arbeitern kritisiert (siehe Tagblatt von gestern). Laut einem Bericht der "Basler Zeitung" wurden bei jugendlichen Gäste-Fans auch die Genitalien abgetastet. "Bei den Kontrollen wurden zehn Leuchtfackeln gefunden - alle in den Unterhosen", sagt Thomas Hansjakob, Erster St. Galler Staatsanwalt. Wenn versucht werde, auf diesem Weg Pyro ins Stadion zu bringen, "wird halt auch dort nachgeschaut", sagt Hansjakob. Er weist die Vorwürfe zurück, das Sicherheitspersonal habe unverhältnismässig gehandelt: "Die Aggressionen gingen von den Baslern aus."

 Zwei Jahre Stadionverbot

 Ein Indiz für die Gewaltbereitschaft der Basler ist für Hansjakob zudem, dass bei einem Verhafteten Handschuhe gefunden wurden, die mit Sand gepolstert waren - für mehr Schlagkraft.

 Die Verurteilten haben 14 Tage Zeit, um gegen das Urteil des Schnellgerichts Einsprache zu erheben. Sie erhielten bedingte Geldstrafen bis zu 150 Tagessätzen und Bussen von 400 bis 1200 Franken. Zudem wurde für zwei Jahre ein Stadionverbot in den oberen Fussball- und Eishockeyligen verhängt. (upz)

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KINO-LEBEN OST
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Radio F.R.E.I. (Erfurt) 24.3.10

Kinos in der DDR

Kinos hatten in der DDR einen besonderen Stellenwert. Fernab von den großen gewinnorientierten Kinoketten des Westens bewahrten sich die ostdeutschen Kinos eine große Individualität, die sich in ganz verschiedenen Variationen ausprägten.

Über Kino-Cafés, Kinobars, Klubkinos und Studiokinos in der DDR sprach Karina Halbauer mit Tanja Tröger (http://www.ddr-klubkinos.de/).
http://www.freie-radios.net/mp3/20100324-kinosinder-33033.mp3

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ANTI-ATOM
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BZ 24.3.10

AKW Mühleberg

Über hundert wehren sich

 Gegen das Gesuch des bernischen Energiekonzerns BKW um eine unbefristete Betriebsbewilligung fürs Atomkraftwerk Mühleberg sind fristgerecht zwei Beschwerden eingegangen. Bei beiden Eingaben handelt es sich um Kollektivbeschwerden. Die eine Beschwerde war seit Anfang Februar bekannt. Sie wurde von 107 Personen aus der Umgebung des Atomkraftwerkes in der Nähe von Bern unterzeichnet. Die andere Kollektivbeschwerde haben 6 Personen unterschrieben. Beide Beschwerden werden nun in einem Verfahren vereinigt.
 sda