MEDIENSPIEGEL 19.4.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (SLP, Tojo)
- Plakatkritik: Stellungsnahme Infoladen + 1.Mai-Bündnis
- RaBe-Info 19.4.10
- PNOS: Lüthard neuer Präsi; Thor Steinar
- Knast BE: Container-Pläne
- Zwangsausschaffungen: Blockade
- Kulturoffensive LU: Demo gegen Ignoranz
- Sauvage Zureich: Party auf Langstrasse
- 1. Mai Zureich: Komitee pfeift auf Festverbot
- Homohass: Rechte Eier gegen CSD Lörrach;
KZ-Überlebender
- Drogen: Koka-Alternativen
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REITSCHULE
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Di 20.04.10
20.30 Uhr - Kino - Uncut - Warme Filme am Dienstag: EMMA
& MARIE;
Frankreich 2009
20.30 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer
Mi 21.04.10
19.00 Uhr - SousLePont - Schottische Spezialitäten
Abend
20.30 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer
22.00 Uhr - SousLePont - The Real McKenzies (CAN)
Do 22.04.10
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance,
Live-Konzert aufgeführt mit Hans Koch (cl), Michael Thieke (cl)
und Paed Conca (cl)
20.30 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer
21.00 Uhr - Rössli-Bar - Is was?
Fr 23.04.10
20.30 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Miss Plastic", gespielt vom
Jugendclub U26
von Junge Bühne Bern, Leitung und Regie: Eva Kirchberg, Christoph
Hebing
21.00 Uhr - Kino - "Fressen und gefressen werden...": The
Cook, the
Thief, his Wife and her Lover, Peter Greenaway, FR/NL/UK 1989
21.00 Uhr - Frauenraum - Tanzbar mit DJ Zardas. Standard
und
lateinamerikanische Tänze und Disco für Frau und Frau, Mann
und Mann und Friends
22.00 Uhr - Dachstock - Eight Legs (UK), Support: My
Heart Belongs to
Cecilia Winter (zh), DJ's Lazerlight Lepra & Pat
Sa 24.04.10
20.30 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer
20.30 Uhr - Grosse Halle - "Miss Plastic", gespielt vom
Jugendclub U26
von Junge Bühne Bern, Leitung und Regie: Eva Kirchberg, Christoph
Hebing
21.00 Uhr - Kino - "Fressen und gefressen werden...": The
Cook, the
Thief, his Wife and her Lover, Peter Greenaway, FR/NL/UK 1989
22.00 Uhr - SousLePont - Dachstock, Rössli &
Sous Le Pont
present: Eagle*Seagull (PIAS/USA)
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside: Jade (Citrus
Rec/HUN),
Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic/CH).
So 25.04.10
18.00 Uhr - Rössli-Bar - Ausspannen
19.00 Uhr - Grosse Halle - "Miss Plastic", gespielt vom
Jugendclub U26
von Junge Bühne Bern, Leitung und Regie: Eva Kirchberg, Christoph
Hebing
19.00 Uhr - Tojo - "Tagträumer" von William
Mastrosimone. Regie:
Michael Oberer. Mit Julia Maurer, Marcus Signer.
Infos: http://www.reitschule.ch
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kulturstattbern.derbund.ch 19.4.10
Gisela Feuz am Montag den 19. April 2010 um 07:00 Uhr
Kulturbeutel 16/10
Frau Feuz empfiehlt:
Das Konzert der Real McKenzies am Mittwoch im Sous le Pont. Die
Herren
kommen zwar aus Kanada, haben aber alle schottische Wurzeln und
entsprechend kommt denn auch ihr Pub-Punk ziemlich schottisch daher.
Und selbstverständlich sollte auch das Konzert von Amarillo Brillo
am Donnerstag im Foyer des Kinos CinemaStar nicht verpasst werden. Es
wird gemunkelt, dass Charmbolzen Henri von Trummer am Schlagzeug
begleitet werden soll.
Frau Kretz empfiehlt:
Das Stück "Tagträumer" vom amerikanischen Dramatiker
William
Mastrosimone ab Dienstag im Tojo. Klingt nach schöner Unterhaltung!
(...)
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PLAKAT-KRITIK
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Indymedia 19.4.10
Stellungnahme zur "Tolerierung antisemitischer Plakate" ::
AutorIn : Infoladen Bern
Seit einigen Tagen ist auf Indymedia ein Streit zu den Plakaten
des
revolutionären 1. Mai Bündnis Bern imgange. Insbesonder weil
auch die Reitschule dabei in Kritik geraten ist, fühlen wir uns
als Teil eben dieser Reitschule dazu verpflichtet auch noch
öffentlich dazu Stellung zu beziehen.
Zur Vorbemerkung: Dieser Text wurde verfasst und besprochen,
bevor die
Stellungnahme des revolutionären 1. Mai Bündnis Bern
veröffentlicht wurde. Ob und inwiefern deren Beitrag dem von uns
erhofften Resultat entspricht wurde noch nicht diskutiert.
Wir haben uns zu dieser Stellungnahme als Gruppe der Reitschule
entschieden, da wir leider befürchten, dass die Reitschule eine
öffentliche Stellungnahme zu diesen Vorwürfen ablehnen wird,
wir es jedoch als wichtig erachten auch öffentlich zu einer
solchen Kritik Stellung zu beziehen. Ausserdem kann die Reitschule,
selbst wenn sie auf diese Diskussion eingeht, aufgrund ihrer
Grösse nicht innerhalb von drei bis vier Tagen eine Stellungnahme
veröffentlichen, die von der gesamten Basis abgesegnet wurde.
Auch innerhalb unserer eigenen Gruppe haben das Plakat und die
darauf
folgenden Reaktionen starke Diskussionen hervorgerufen, die nicht
abschliessend geklärt sind, weshalb der nachfolgende Text auch nur
einen Minimalkonsens unsererseits darstellt.
Als erstes möchten wir klarstellen, dass es sich beim
Revolutionären 1. Mai Bündnis Bern um ein Bündnis aus
Einzelpersonen handelt, welches eine eigenständige Gruppe
darstellt, die organisatorisch nichts mit der Reitschule oder einzelnen
Reitschulegruppen zu tun hat. Weder sind die Reitschule oder einzelne
Reitschulegruppen an den Sitzungen des Bündnis vertreten, noch
hatte die Reitschule in irgendeiner Weise Anteil an den Entscheidungen
dieses Bündnisses. Dies schliesst insbesondere die graphische
Gestaltung der Flyer und Plakate mit ein. Die einzigen
Zusammenhänge zwischen der Reitschule und dem revolutionären
1. Mai Bündnis Bern sind die Tatsachen, dass die Plakate und Flyer
tatsächlich in der Druckerei der Reitschule gedruckt wurden, dass
das Fest nach der Kundgebung auf dem Vorplatz der Reitschule
stattfinden wird und dass ein Transparent an der Fassade der Reitschule
auf dieses Ereigniss hinweist. Zu diesen Verknüpfungen ist
folgendes festzuhalten: Die Druckerei der Reitschule entscheidet
autonom, welche Aufträge sie annimmt und welche sie ablehnt. Nach
welchen Kriterien die Druckerei ihre Aufträge prüft ist uns
nicht bekannt. Über das Fest, welches auf dem Vorplatz stattfinden
soll, wurde die Reitschule bloss informiert. Zu keinem Zeitpunkt wurde
die Reitschule gefragt, ob sie mit dem Fest in der geplanten Form auch
tatsächlich einverstanden ist. Auch das Transparent wurde - wie
auch andere - nicht von der Reitschule besprochen und abgesegnet.
Zu der Kritik selbst:
Wir sind davon überzeugt, dass hinter der Gestaltung und
Verbreitung dieses Plakates keine antisemitischen Absichten stehen.
Allerdings teilen wir die Ansicht der autonomen Antifa Freiburg zur
Problematik des gewählten Bildes in einigen Punkten. Wie sie in
ihrem offenen Brief bereits ausführlich dargelegt haben,
lässt sich die Bildsprache dieses Plakats für
geschichtskundige Menschen problemlos antisemitisch auslegen.
Darüber hinaus ist, wie ebenfalls bereits erläutert, klar,
dass dieses Motiv in verschiedener Form häufig von
Nationalsozialist_innen verwendet wurde, um jüdische Menschen zu
diskreditieren und dämonisieren. Darüber inwiefern sich das
Motiv des Marionettenspielers überhaupt auf die kapitalistische
Gesellschaft anwenden lässt, gehen unsere Meinungen stark
auseinander.
Keine_r, welche_r den historischen Hintergrund dieser
Darstellung nicht
kennt, würde im konkreten Beispiel antisemitische Klischees
erkennen. Dennoch ist es bedenklich, wenn in linken Zusammenhängen
nationalsozialistisch geprägte Stereotypen und Darstellungsformen
reproduziert werden. Eine Diskussion wieso so etwas geschehen konnte
und worauf dies zurückzuführen ist, sollte geführt
werden.
Der wirklich bedenkliche Faktor in dieser Thematik ist jedoch
nicht,
dass ein solcher Unfall geschehen konnte, sondern wie darauf reagiert
wurde.
In diesem Zusammenhang kann auch der autonomen Antifa Freiburg
ein
Vorwurf gemacht werden. Nicht die Tatsache, dass sie dieses Plakat
kritisieren oder dass sie diese Kritik öffentlich machen ist dabei
zu kritisieren, sondern die Art und Weise wie dies gemacht wurde.
Dadurch, dass sie diese Kritik öffentlich machten, bevor das
revolutionäre 1. Mai Bündnis Bern Zeit hatte auf die Hinweise
zur Problematik ihrer Darstellung zu reagieren und von sich auf das
Bild und seinen Kontext richtigzustellen, wurde diese Gruppe in eine
Defensivposition gedrängt und ihnen verunmöglicht offensiv
und von sich aus dieses Thema aufzugreifen. Dasselbe Problem stellt
sich für die Reitschule. Die Reitschule als Gesamtes wurde
erstmals auf Indymedia dazu aufgefordert, zu diesem Problem Stellung zu
beziehen. Dies bevor kritische Reitschüler_innen die
Möglichkeit hatten dieses Thema in der Reitschule zur Sprache zu
bringen (auch reitschuleintern gab und gibt es Menschen, welche dieses
Plakat kritisieren).
Auch gewissen Exponent_innen des revolutionären 1. Mai
Bündnis Bern müssen mindestens so grosse Vorwürfe
gemacht werden ( ob und wie viel massivere, darüber gehen unsere
Meinungen stark auseinander). Auf die Problematik des von ihnen
gewählten Bildes angesprochen, reagierten fast alle Angesprochenen
ablehnend. Nahezu unisono war die erste Reaktion: "Wer in diesem Plakat
antisemitische Tendenzen sieht hat selbst ein Problem mit
Antisemitismus." Weit und breit war nichts zu spüren von der oft
beschworenen kritischen Linken. Die häufigere Reaktion war, wie
bereits angedeutet, ein klassisches "shoot the Messenger". Eine Person
schreckte selbst vor der Androhung von Gewalt nicht zurück. Es
bleibt nur zu hoffen, dass es sich dabei um eine unrühmliche
Ausnahme handelt.
Ansonsten hoffen wir, dass dieser erste Abwehrreflex
überwunden
werden kann und eine kritische und auch selbstkritische Diskussion
über nationalsozialistische Symbolik zustandekommt. Ebenfalls
erwarten wir, dass das revolutionäre 1. Mai Bündnis Bern
öffentlich zu dieser Problematik Stellung bezieht und die
kritisierten Plakate nicht unkommentiert weiterverwendet. Auf dass wir
solche Probleme als Chance nutzen können uns selbst zu verbessern,
denn leider sind wir offensichtlich noch nicht einfach so bereit
für eine bessere Welt.
18.04.2010
Infoladen Reitschule Bern
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Indymedia 18.4.10
Stellungnahme zu den Antisemitismus-Vorwürfen ::
AutorIn : Revolutionäres 1. Mai-Bündnis Bern
Die Autonome Antifa Freiburg aus Deutschland, hat einen
öffentlichen Brief an die Reitschule Bern geschrieben, in welchen
sie das Plakat unseres Bündnisses als antisemitisch bezeichnet.
Wir sind enttäuscht und verärgert über diese
massiven
Anschuldigungen und weisen sie in aller Schärfe zurück.
Wir sind keine Antisemiten und verbreiten keine solche Botschaft.
Als würde es ihrer Kritik mehr Berechtigung verleihen,
versucht
die Autonome Antifa Freiburg (AAF) in der Einleitung ihres Schreibens
einen direkten Bezug zwischen den gefälschten und
verschwörerischen "Protokolle der Weisen von Zion" und unserem
Plakat herzustellen. Um zu beweisen, dass die Protokolle gefälscht
sind, verweist die AAF auf ein bürgerliches Berner
Gerichtsurteil.* Weiter bezieht sich die AAF auf gemeinsame
Kämpfe, die sie solidarisch mit Leuten aus unserem Bündnis
geführt hat.
Wir finden, dass weder aus der Luft gegriffene Vergleiche, noch
der
Verweis auf bürgerliche Autoritäten* und auch keine
heldenhaften antifaschistischen Taten zur Kritik etwas beitragen.
Kritik hat am Gegenstand stattzufinden.
Weniger solidarisch als in der Einleitung beschrieben
verhält sich
AAF jetzt. Niemand von der AAF hat versucht mit dem Bündnis ins
Gespräch zu kommen. Nicht einmal der offene Brief wurde uns
zugeschickt. Nicht nur dieser Sachverhalt lässt uns an den hehren
Absichten der AAF zweifeln.
Zu den Vorwürfen: Das Bild auf dem Plakat hat nicht den
Anspruch
die Welt, bzw. die kapitalistischen Verhältnisse zu erklären.
Es hat - wie jeder leicht bemerkt - keinen Realitätsanspruch.
Unsere Argumente verbreiten wir über Texte und Reden. Das Plakat
soll Mobilisieren. Es soll auffallen und anregen mehr zu erfahren.
Die Interpretation des Bildes ist natürlich Sache des
Künstlers und der BetrachterInnen. Das die AAF in der Skelettfigur
einen Juden erkennt, können wir nicht nachvollziehen.
Die Interpretation, dass die Figur Symbol ist, für die
kapitalistische Klasse und/oder den Staat, die die ArbeiterInnen
beherrscht, welche versuchen sich aus den Zwängen von Staat und
Kapital - die sie sehr wohl bemerken - zu befreien, scheint uns als
Antikapitalisten nahe liegend.
Ebenfalls schleierhaft ist uns wo die AAF eine Unterscheidung
und
Bewertung von raffendem und schaffendem Kapital entdeckt.
Überhaupt finden wir den Antisemitismusvorwurf konstruiert.
Die
Entdeckung einer angeblich angedeuteten, nicht vorhanden Juden-Nase
(was soll das überhaupt sein?) und die wilde Gestik einer
klischeehaften Geschäftigkeit der Hände, können wir
nicht feststellen. Die Behauptung, dass Goldzahn, Goldring und Hut,
schon wieder auf einen Juden hinweisen sollen, ist jenseits: Sie
blamiert sich an jedemR nicht Juden/Jüdin der/die einen Goldzahn,
Goldring oder Hut träg.
Die Kritik der AAF beruht im Wesentlichen darauf, dass sie
KapitalistInnen und Juden / Jüdinnen gleichsetzen. Wer aber Macht
und Geld mit jüdischen Menschen gleichsetzt, der hat
offensichtlich antisemitische Vorurteile. Diese Vorurteile gilt es zu
widerlegen und zu überwinden, nicht zu festigen.
Dass die Nazis mit ihrer Propaganda versucht haben, Ausbeuter
und Juden
gleichzusetzen, in dem sie Kapitalisten darstellten, die sie mit
deutlich erkennbaren jüdischen Symbolen (Davidsstern, Kippa)
versehen haben, ist uns bekannt.
Ebenso, dass in dieser Propaganda auch Puppenspieler verwendet
wurden.
Die
Puppenspieler-Symbolik wurde allerdings von politischen Gruppen
verschiedener Couleur verwendet. Dass die Kapitalistenklasse aus Juden
und Jüdinnen bestehen würde, ist blanker Unsinn.
Wir vertreten den Standpunkt, dass der Zweck und der Inhalt
einer Sache
bestimmend sind und nicht ausschliesslich die Form. Die FaschistInnen
haben z.B: auch Streiks und Demonstrationen veranstaltet und es
käme uns nicht in den Sinn, deshalb auf diese Mittel zu verzichten.
Wir kritisieren den Kapitalismus, seine Klassen und seine
Funktionsweise, als Ganzes. Mit Antisemitismus hat das nichts zu tun.
Revolutionäres 1. Mai-Bündnis Bern
* Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Wir sind auch der
Überzeugung, dass es sich bei den Protokollen um Fälschungen
handelt.
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RABE-INFO
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Mo. 19. April 2010
http://www.rabe.ch/uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_19._April_2010.mp3
- Stadt Berner Parteien und ihre Meinungen zum Leitbild
Integrationspolitik
- Kopf der Wovhe ist Noam Chomsky
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PNOS
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BZ 19.4.10
Langenthal
Lüthard als Pnos-Chef
Die rechtsextreme Partei national orientierter Schweizer
(Pnos)
formiert sich neu. An der Generalversammlung vom Wochenende wurde
Dominic Lüthard zum Präsidenten der Bundespartei
gewählt, seine Stellvertreterin heisst Denise Friedrich. Beide
mischen seit fünf Jahren bei der Pnos an vorderster Front mit und
kandidierten jüngst auch gemeinsam - und erfolglos - für den
bernischen Grossen Rat.
Zuletzt wurde die Pnos von einem Bundesvorstand mit drei
bis
fünf Aktivisten gewählt. Dieses Führungsmodell habe sich
"in vielerlei Hinsicht nicht bewährt", schreiben die
Rechtsextremen in einer Mitteilung. An der Generalversammlung in der
Alten Mühle nahmen gemäss der Partei am Samstag 30 Personen
teil.
ste
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Indymedia 18.4.10
PNOS Schreiben an Thor Steinar Kundschaft ::
AutorIn : NVT reloaded
In einem dilettantischen Brief hat sich die PNOS, im Zuge der
Veröffentlichung der Kundendaten des bei Neonazis beliebten
'Mode-Labels' Thor Steinar, an alle Kunden des Versandes gewandt.
Grosskotzig und von sich eingenommen prahlt die sie mit angeblich,
positiven Rückmeldungen auf ihre Aktion, was die Notwendigkeit der
Veröffentlichung rechtfertigen würde.
PNOS Anschreiben
http://ch.indymedia.org/images/2010/04/75103.png
Im Brief heisst es "Wir wollen Sie mit diesem Brief über
die
hinterhältige Aktion seitens der Antifa (Antifaschisten)
aufklären. Anderseits wollen wir Sie darauf aufmerksam machen,
dass dieselben Kreise auch schon Adressen von PNOS Mitgliedern gehackt
und veröffentlicht haben". Da dies bisher nur unvollständig
geschah sehen wir es wiederum als Anlass dies nachzuholen und das PNOS
Mailarchiv, des von HackerInnen übernommen Blood&Honour
Servers, zu veröffentlichen. Ein kleiner Tipp an Lüthard,
welcher hofft "... durch diesen Brief weitere Mitglieder und
Sympathisanten an sich binden zu können.": Erst einmal den PNOS
Propaganda Minister (Mediensprecher) in einen Rhetorik- und
Rechtschreibkurs zu schicken.
Im Vorfeld der Grossratswahlen in Bern gab sich vor allem Denise
Friederich als gut-bürgerlich und konservativ - der erhoffte
Wahlerfolg blieb aus. In den Mails kann nochmals nachgelesen werden,
wie es in den Köpfen der PNOS wirklich tickt.
Wir schliessen diese Aktion mit den Worten der PNOS und
"... hoffen mit diesem Brief eine gute Tat vollbracht zu haben
und
wünschen Ihnen ein schönes Jahr mit vielen Erfolgen in
privater wie auch beruflicher Hinsicht" (sic!)
PS: Um die PNOS auch weiterhin zu unterstützen, werden wir
zum
geeigneten Zeitpunkt noch ein paar Adresslisten nachlegen.
PPS: Der Spatz im Gebälk zwitschert: Es gibt auch reale
Briefkästen, die genauso interessant zu lesen sind.
NVT Reloaded
MD5 pnos_mails.7z = d2c3ab954dcdecbe46929bc8ba967b86
http://depositfiles.com/files/0bluoyzk0
http://hotfile.com/dl/38536564/5cf9851/pnos_mails.7z.html
http://www.megaupload.com/?d=H7M8R563
http://www.zshare.net/download/75106222653744cd/
http://www.filefactory.com/file/b12b371/n/pnos_mails_7z
http://www.sendspace.com/file/k9raxl
http://netload.in/dateijZBcDshOLC/pnos_mails.7z.htm
http://www.load.to/MEk5mH6NS7/pnos_mails.7z
http://www.filefront.com/16160161
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KNAST BE
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Bund 19.4.10
Käser prüft Idee eines "Container-Gefängnisses"
(sda)
Justiz - Der bernische Polizeidirektor Hans-Jürg
Käser
(FDP) prüft das Aufstellen von Containern, um Platzproblemen in
Gefängnissen zu begegnen. Die Container würden als
Kurzstrafen-Gefängnis dienen, könnten aber auch für
andere Zwecke genutzt werden. Die Einrichtung könnte etwa auch als
Ausschaffungsgefängnis dienen, wie der Regierungspräsident
gestern auf Anfrage erklärte. Das Projekt wäre innert sechs
Monaten realisierbar, sobald ein Entscheid des gesamten Regierungsrats
vorliege, fügte Käser an und bestätigte entsprechende
Angaben eines Artikels in der "SonntagsZeitung".
Die Container würden auf dem Anstaltsgelände von
Witzwil im Berner Seeland zu stehen kommen. "Dieses Areal wäre
sinnvoll, zumal die Sicherheit dort schon per se gegeben ist", sagte
Käser. Sollte das Bedürfnis nach einem solchen Gefängnis
ausgewiesen sein, würde Käser mit dem Vorschlag an die
gesamte bernische Regierung treten. Das Projekt würde nach Angaben
Käsers weniger als eine Million Franken kosten.
---
BZ 19.4.10
Container für Häftlinge
Der Kanton Bern will wegen der gravierenden Platznot
Häftlinge vorübergehend in Container unterbringen.
"Um mehr Plätze für Kurzstrafen zu schaffen,
prüfen wir das Aufstellen von Containern", betonte der Berner
Regierungspräsident und Justizdirektor Hans-Jürg Käser
gegenüber der "SonntagsZeitung". Vorgesehen ist ein erweiterbares
Baukastensystem mit Zellen für drei bis vier Personen auf dem
Anstaltsgelände von Witzwil im Berner Seeland. Käser will die
Zone um die Container einzäunen, um die Insassen von der
Aussenwelt abzuschotten. Die Haftanstalten und Regionalgefängnisse
sind derzeit voll besetzt. Dies vor allem, weil Leute hinter Gittern
sitzen, welche eine Geldstrafe nicht bezahlt haben.
Angespannt ist die Situation auch deshalb, weil viele
Zellen im
geschlossenen Vollzug mit Ausschaffungshäftlingen besetzt sind. Im
Kanton Bern sind das allein 78 Plätze. Der Grund für die
grosse Anzahl von ausländischen Häftlingen liegt darin, dass
nach dem Tod eines Ausschaffungshäftlings derzeit keine
abgewiesenen Asylbewerber mehr per Luftweg in ihre Heimatländer
abgeschoben werden.
Gr
---
Sonntagszeitung 18.4.10
Für Häftlinge heisst es bald: Ab in den Container
Bern will in den überfüllten Gefängnissen
schnell
Platz schaffen
Von Simon Bärtschi und Catherine Boss
Bern Der Kanton Bern will Häftlinge
vorübergehend in
Container stecken. "Um mehr Plätze für Kurzstrafen zu
schaffen, prüfen wir das Aufstellen von Containern", sagt
Regierungspräsident und Justizdirektor Hans-Jürg Käser.
Vorgesehen ist ein erweiterbares Baukastensystem mit
Zellen
für drei bis vier Personen auf dem Anstaltsgelände von
Witzwil im Berner Seeland. Käser will die Zone um die Container
einzäunen, um die Insassen von der Aussenwelt abzuschotten. Das
Projekt ist innert sechs Monaten realisierbar, sobald ein Entscheid der
Gesamtregierung vorliegt.
Widmer-Schlumpf macht sich für die Fussfessel stark
Der Justizdirektor reagiert damit auf den Vollzugsnotstand
in
Berner Gefängnissen. Die Haftanstalten und
Regionalgefängnisse sind voll besetzt. Gleichzeitig müssen in
Bern rund 3000 Personen hinter Gitter, weil sie eine Geldstrafe nicht
bezahlt haben. 20 000 Leute haben in den letzten Monaten ein Aufgebot
erhalten. Fachleute schätzen, dass 17 000 die Busse in letzter
Minute bezahlen werden. Das machte die SonntagsZeitung vor einer Woche
publik. "Die Wartezeiten für den Vollzug von Strafen sind sehr
unbefriedigend - bei Ersatzfreiheitsstrafen etwa beträgt die
Wartezeit drei bis vier Monate", sagt Käser.
Der Zuger Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Beat
Villiger
befürwortet solche Container als kurzfristige Lösung. "Sie
helfen in dieser Notsituation, die Spitze zu brechen, aber das kann
keine Langzeitlösung sein." Auch im Kanton Zug sind die
geschlossenen Anstalten voll besetzt.
In dieser prekären Situation kommt nun Hilfe von
Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Die Bundesrätin will das
seit 2007 geltende neue Strafrecht revidieren. Sie plant, für
kurze Freiheitsstrafen das Electronic Monitoring - die Fussfessel - im
Strafrecht zu verankern. Dank der mit einem Sender versehenen
Fussfessel können Verurteilte die Strafe zu Hause absitzen.
Die Bundesrätin zielt auf einen doppelten Effekt:
"Die
Fussfesseln sind eine sozialverträgliche Vollzugsform, weil die
Verurteilten nicht aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen werden.
Gleichzeitig wirkt sich dies positiv auf die Belegung der
Gefängnisse aus", sagt Folco Galli vom Bundesamt für Justiz.
Auch der Zuger Sicherheitsdirektor Villiger erhofft sich
mit dem
Electronic Monitoring eine Entlastung der Haftanstalten.
Bedingte gemeinnützige Arbeit soll wieder abgeschafft
werden
Die prekäre Situation im Strafvollzug wird sich
weiter
verschärfen. Die Justizministerin will die eben erst zur
Entlastung der Haftanstalten eingeführten bedingten Geldstrafen
und die bedingte gemeinnützige Arbeit wieder abschaffen. Diese
Strafformen hätten sich nicht bewährt. Sie will diese
Vorschläge dem Bundesrat noch vor der Sommerpause
präsentieren, wie sie am Freitag auf Radio DRS sagte.
Angespannt ist die Situation in den Haftanstalten auch,
weil
viele Zellen im geschlossenen Vollzug mit Ausschaffungshäftlingen
besetzt sind (siehe Kasten). Allein im Kanton Bern sind dies 78
Plätze.
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ZWANGSAUSSCHAFFUNGEN
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Sonntagszeitung 19.4.10
Stopp von Zwangsausschaffungen - Nigeria lässt sich
von
Schweizer Parlamentariern nicht dreinreden
Momentan gibt es keine Sonderflüge mit abgewiesenen
Asylbewerbern nach Nigeria. Der Entscheid sei gemeinsam gefällt
worden, sagt ein nigerianischer Botschaftsangestellter.
In Schweizer Haftanstalten fehlen auch Plätze, weil
zurzeit
keine abgewiesenen Asylbewerber ausgeschafft werden. Nach dem Tod eines
nigerianischen Ausschaffungshäftlings auf dem Flughafen
Zürich am 17. März verfügten die Schweizer Behörden
einen generellen Stopp für alle Sonderflüge. Laut einem
Vertreter der nigerianischen Botschaft fällten die Schweiz und
Nigeria den Entscheid für den Stopp der Flüge nach Nigeria
gemeinsam. Insofern werde Nigeria mitentscheiden, wann die Flüge
wieder möglich seien, sagt ein Botschaftsvertreter der
SonntagsZeitung. Parlamentarier hatten vergangene Woche eine sofortige
Aufhebung des Stopps gefordert. Dazu sagt der nigerianische Vertreter:
"Schweizer Parlamentarier können uns nicht diktieren, wie wir
entscheiden sollen."
Celeste Ugochukwu, Präsident der nigerianischen
Diaspora-Organisation, erklärt die Haltung seiner Regierung:
"Früher hat die Botschaft Ersatzreisepapiere ausgestellt für
Leute, die nicht freiwillig ausreisten - auch für Leute, deren
Identität unklar war. Das tut sie heute nicht mehr." Nigeria
verlange mehr Sicherheit für die Ausgewiesenen.
BFM-Chef Alard du Bois-Reymond will eine Taskforce
einsetzen, um
Verbesserungen bezüglich Ausschaffungen zu erreichen. "Es ist mir
nicht klar, was dies bringen soll", sagt Beat Meiner, Chef der
Schweizerischen Flüchtlingshilfe. Die Knacknuss sei der
Identitätsnachweis eines Abgewiesenen. "Das wird auch eine neue
Taskforce nicht ändern."
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KULTUROFFENSIVE LU
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Zofinger Tagblatt 19.4.10
Kundgebung in Frieden
Luzern Kulturoffensive mit einem Umzug
Unter dem Motto "Kultur tut Not!" haben am Samstag mehrere
hundert Personen an einer kulturpolitischen Kundgebung in Luzern
teilgenommen. Der Umzug verlief laut ersten Angaben der Polizei
friedlich und ohne Zwischenfälle.
Auf rund 300 Personen schätzte die Polizei die
Teilnehmerzahl. Die Kundgebung zog, unterstützt von rockiger
Musik, vom Luzerner Theater über den Bahnhofplatz zum Bundesplatz.
Von dort gings zurück in die Altstadt. Die Organisatoren der
sogenannten "Kulturoffensive" - etwa die freie Theaterszene und
Künstler - verstehen die Kundgebung als "Startschuss" in eine
"kreative Zeit, in welcher auf unser Verständnis von Kultur und
Stadt" aufmerksam gemacht werden soll. Es geht um ein Gegengewicht zu
dem Bemühungen der Stadt im internationalen Standortwettbewerb.
Steuerstarke Menschen und Institutionen würden konsequent
bevorzugt, während die Bedürfnisse eines Grossteils der
Bevölkerung ignoriert würden, schreibt die "Kulturoffensive".
(sda)
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SAUVAGE ZH
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20 Minuten 19.4.10
Spontane Party sorgte für Aufruhr an der Langstrasse
ZÜRICH. Mitten auf der Langstrasse feierten am
späten
Freitagabend Hunderte Personen eine illegale Party. Sogar die Polizei
musste ausrücken.
Hausbesetzer hatten am Freitagabend gegen halb zehn Uhr zu
einer
spontanen Party in ein leerstehendes Haus an der Langstrasse 95
geladen. Innert kürzester Zeit verbreitete sich die Nachricht
unter den Nachtschwärmern und es versammelten sich rund 200
Personen am Ort. "Weil die Besetzer die Türe am Anfang nicht
aufbrachten, standen sehr viele Leute auf der Strasse", sagte ein
Party-Teilnehmer.
Plötzlich seien vier Polizeiwagen vorgefahren: "Die
Polizisten waren mit Helmen und Gummischrot-Gewehren ausgerüstet",
so der Teilnehmer. Menschen aus den umliegenden Häusern trauten
sich wegen des Tumults nicht mehr auf die Strasse.
"Bei der Polizei ist eine Meldung eingegangen, es
hätten
sich über hundert Personen zu einem Demo-Umzug an der Langstrasse
versammelt", erklärt Stadtpolizei-Sprecherin Judith Hödl,
"nicht zuletzt in Erinnerung an die Ereignisse vom Februar rückte
die Polizei in entsprechender Anzahl und Ausrüstung aus." Als man
gesehen habe, dass die Party "friedlich" verlaufe, sei die Polizei
wieder abgerückt. Um Unfälle zu vermeiden, wurde die
Langstrasse zwischen Helvetiaplatz und Militärstrasse bis ein Uhr
für jeglichen Verkehr vorsorglich gesperrt.
David Torcasso
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Indymedia 18.4.10
Sauvage: Die Verhältnisse zum Tanzen zwingen (Karl Marx)
AutorIn : Revolutionäres Bündnis
Am Freitagabend, 16. April 2010, haben rund 250 Leute das Haus
an der
Langstrasse 95 und den aufgewerteten ehemaligen Taxistand auf der
gegenüberliegenden Strassenseite in Besitz genommen.
Einerseits protestieren wir damit gegen die anhaltende
Vertreibungspolitik und die massive Polizeipräsenz in "unserem
Quartier", andererseits wollen wir damit auf die anstehenden
Mobilisierungen rund um den 1. Mai aufmerksam machen.
Die gelungene Aktion traf offensichtlich den Nerv
unterschiedlichster
Kreise: Mitten im andauernden Prozess der Vertreibung unliebsamer
(zahlungsschwacher) Personen und der gleichzeitigen Yuppisierung von
Aussersihl haben sich Quartierbewohnerinnen und Aktivistinnen der
politischen Widerstandsbewegung für einen kurzen Moment die
Langsstrasse zu eigen gemacht.
Seit Jahren nimmt die Vertreibungspolitik in den Kreisen 4 und 5
stetig
zu. Die ursprünglichen BewohnerInnen müssen aus ihren
Wohnungen ausziehen und ganze Häuser müssen schicken
Luxusappartements und teurem Büroraum weichen.
Wir lassen uns nicht vertreiben!
Die Polizeipräsenz in diesen Kreisen ist massiv. Andauernd
werden
Personen allein auf Grund ihres Äusseren kontrolliert. Versuchen
die Betroffenen oder Passanten den Grund für die Kontrolle
herauszufinden oder lassen sich nicht auf der Stelle nackt ausziehen,
tritt die "Aktion Respekt" in Kraft. Die Polizei geht brutal und
menschenverachtend gegen die Beteiligten vor, sei es mit Tritten,
Schlägen oder Freiheitsentzug. Dagegen wehren wir uns mit allen
Mitteln.
Gegen Diskriminierung und Rassismus!
Raum aneignen, Kämpfe verbinden, sich organisieren
Kämpfen wir auch am 1. Mai gemeinsam für eine
revolutionäre Perspektive ohne Ausbeutung, Unterdrückung und
Vertreibung. Für eine klassenlose Gesellschaft, hier und
überall!
Raus zum 1. Mai!
Besammlung revolutionärer Block: 9.30 Uhr, Helvetiaplatz
(vor
Volkshaus).
Ab 12 Uhr revolutionärer Treff auf dem Kanzleiareal.
Politische
Infos, Reden und Konzerte.
Gemeinsames diskutieren, sich organisieren und handeln.
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1. MAI ZH
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tagesanzeiger.ch 19.4.10
1. Mai-Komitee pfeift auf Festverbot
fsc/sda
Der Stadtrat bewilligt das Fest zum 1. Mai erst ab 20 Uhr.
Das
1.-Mai-Komitee fühlt sich ungerecht behandelt - und beginnt die
Feier bereits um 14 Uhr.
Erst sorgte das 1.-Mai-Komitee mit dem Slogan "Verlieren
wir die
Beherrschung" für rote Köpfe. Jetzt geben sie bekannt, dass
sie trotz fehlender Bewilligung das Fest auf den Kasernenareal direkt
im Anschluss an die Demonstration beginnen wollen. Das Komitee hat kein
Gehör für die Befürchtungen der Stadt. Diese hat
vergangene Woche entschieden, das Fest erst ab 20 Uhr zu bewilligen.
Damit soll verhindert werden, dass sich Chaoten an der Nachdemo im
Kasernenareal zwischen den Festteilnehmern verschanzen.
Noch nie habe eine Nachdemo auf dem Festareal begonnen,
das
1.-Mai-Komitee habe dies auch in der Vergangenheit nie gebilligt. "Es
ist nicht hinnehmbar, dass am internationalen Tag der Arbeit das
traditionelle Fest zur Demonstration untersagt werden soll", schreibt
das 1.-Mai-Komitee heute Montag.
"An Fussballmatches werden die Zuschauer auch nicht aus
den
Stadien verbannt"
Ausserdem pocht das Komitee darauf, dass es auch bei
anderen
Anlässen am Rande zu Zusammenstössen mit der Polizei komme.
"Trotzdem wird keine andere Veranstaltung in dieser Art und Weise
eingeschränkt. An Fussballmatches werden die Zuschauer auch nicht
aus den Stadien verbannt."
Der Entscheid der Stadt stelle das 1.-Mai-Komitee auch vor
ökonomische Probleme. "Das äusserst vielfältige Polit-
und Kulturprogramm kann in Zukunft nur weiter bestehen, wenn ein Fest
direkt nach dem Demonstrationsumzug bewilligt wird", so das Komitee
weiter.
Die Stadt selbst wird von ihrem Entscheid indes nicht
abrücken, wie der Sprecher des Polizeidepartements, Reto Casanova,
auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Man sei aber an
Gesprächen mit dem 1.-Mai-Komitee durchaus interessiert: "Wir
werden weiterhin nach Lösungen suchen."
Falls es nicht zu einer Einigung komme und das Fest im
Freien vor
20 Uhr beginne, "dann werden wir das 1.-Mai-Komitee verzeigen",
erklärte Casanova.
Komitee und Gewerkschaften uneins
Für den diesjährigen 1. Mai hat das Komitee den
Slogan
"Verlieren wir die Beherrschung" gewählt. Die grossen Zürcher
Gewerkschaften bezeichneten diesen als "verfänglich und
verantwortungslos".
Das 1.-Mai-Komitee, das verschiedene Organisatoren
vereint,
spiele mit dem Feuer, kritisierten die Unia, VPOD, Kommunikation und
comedia. Anders als das Komitee bestehen die Gewerkschaften auf einer
zeitlichen und räumlichen Trennung von Demonstration und Fest -
wie bereits in den vergangenen Jahren.
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Schweizer Illustrierte 19.4.10
KAKTUS
ANNA KLIEBER
Sprecherin 1.-Mai-Komitee Zürich
Jahr für Jahr überschatten in Zürich
Krawalle und
Plünderungen den 1. Mai. Alle bemühen sich, die Gewalt
einzudämmen. Alle? Nein, das 1.-Mai-Komitee schert sich nicht um
die unkontrollierbaren Krawallmacher in seinem Schlepptau und
wählt als Slogan für die offizielle Demonstration: "Verlieren
wir die Beherrschung!" Anna Klieber, Sprecherin des Komitees,
behauptet, der Aufruf bedeute nur: "Es reicht!" Grenzen aufzeigen, ohne
andere anzugreifen, das ist die Königsdisziplin unseres Kaktus,
liebe Frau Klieber. Mit seiner aggressionsfreien Art wäre er das
perfekte Maskottchen für Ihre nächste Demo!
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HOMOHASS
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Basler Zeitung 19.4.10
Eier-Würfe gegen Schwule und Lesben
Lörrach. Zum zweiten Mal fand am Samstag in
Lörrach die
Christopher-Street-Day-Parade statt. Rund 200 Personen forderten das
Ende der Diskriminierung Homosexueller. Die farbenfrohe Veranstaltung
wurde allerdings laut Angaben der Lörracher Polizei von einer
"Gruppe offensichtlich rechts motivierter Täter" gestört.
Diese bewarfen einige Teilnehmer des Umzuges mit Eiern und
flüchteten daraufhin Richtung Innerstadt. Aufgrund von
Zeugenaussagen konnten drei Täter festgenommen werden. Ein
weiterer stellte sich selbst. Die Polizei stellte bei ihnen
Pfefferspray, Tränengas und einen Hammerstiel sicher. Alle vier
Jugendliche sind zwischen 17 und 18 Jahre alt.
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badische-zeitung.de 19.4.10
Im Saustall auf die Befreier gewartet
Der 97 Jahre alte Rudolf Brazda ist wohl der letzte
homosexuelle
KZ-Überlebende.
LÖRRACH (rud). Er wisse nicht, ob es der Herrgott gewesen
sei,
sagt Rudolf Brazda. Er selbst habe immer wieder Glück gehabt und
die Chance auf ein ruhiges Leben - sogar im Konzentrationslager
Buchenwald, wo er von 1942 bis 1945 inhaftiert war. Als er das
ausgesprochen hat, huscht ein breites Lächeln übers faltige
Gesicht. Der 97- Jährige, der am Wochenende als Gast des
Christopher Street Days in Lörrach aus seinem Leben erzählte,
ist der letzte derzeit bekannte überlebende Homosexuelle des KZs.
Zunächst musste er dort wie die meisten Behinderten -
und zu
denen zählten die Nazis auch die Homosexuellen - in der
Strafkompanie im Steinbruch arbeiten. Bei dieser harten Arbeit fanden
viele den Tod. Die Erinnerung daran legt sich wie ein Schatten
über Rudolf Brazdas Züge. Doch dann wurde er in seinem
erlernten Beruf als Dachdecker einem Baukommando unterstellt. Hier nahm
ihn ein kommunistischer Kapo unter seine Fittiche. Zwischen den
Männern entwickelte sich eine Liebesgeschichte, die Brazda das
Leben rettete. Im Frühjahr 1945, als die Nazis die Häftlinge
mit Maschinengewehren aus den Baracken holten, um sie als
persönliche Geiseln Hitlers auf den Obersalzberg zu bringen,
verstreckte der Kapo ihn im Saustall bis zur Befreiung durch die
Amerikaner.
1947 fand Brazda einen neuen Freund, mit dem er bis zu dessen
Tod 53
Jahre lang zusammenblieb. "Heute lebe ich in dem Häuschen im
Elsass, das wir uns gemeinsam gebaut haben, und bin sehr
glücklich, weil ich alles überlebt habe", sagt der alte Mann
und strahlt übers ganze Gesicht.
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DROGEN
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NZZ 19.4.10
Perus Kampf gegen den Drogenanbau
Ex-Cocaleros im Alto Huallaga versuchen das
wirtschaftliche
Überleben im legalen Markt
Die Alternativen zum Kokaanbau versprechen Perus
Kleinbauern
mittelfristig einen begrenzten Erfolg. Die einseitig auf die Ausmerzung
von Kokafeldern ausgelegte Politik macht ihre Situation nicht einfacher.
Peter Ganther, Alto Huallaga
Ein Besuch im Bergdorf Montevideo ist vor allem in der
Regenzeit
ein strapaziöses Unterfangen. Nach den Viehweiden im Talgrund
durchqueren wir Parzellen mit Bananenpflanzen und unter Bäumen
angelegte Kaffeepflanzungen. Die Nebelschwaden geben nur ab und zu den
Blick auf die bewaldeten Andenausläufer und den Huallaga-Fluss
zuunterst im Tal frei. Tingo María, der am linken Flussufer
gelegene Provinzhauptort, liegt längst ausser Sichtweite. Nach
vierstündigem Aufstieg auf dem völlig aufgeweichten, von
tropischer Vegetation gesäumten Trampelpfad sind auch die besten
Gummistiefel mit Wasser und Dreck gefüllt. Die entgegenkommenden,
mit in Montevideo hergestelltem Frischkäse schwer beladenen
Lasttiere versinken immer wieder fast bis zum Bauch im Schlamm.
Am Übergang von den bewirtschafteten Flächen zum
dichten Bergwald treffen wir vereinzelt kleinere Kokapflanzungen an.
Ein Fahndungsplakat an der Bretterwand eines einsamen Wohnhauses
erinnert daran, dass wir uns im Operationsgebiet der Überreste der
einst schlagkräftigen Guerillaorganisation Sendero Luminoso
bewegen.
Erfolg mit Schönheitsfehlern
Nach dem Überschreiten des Bergrückens und einem
steilen Abstieg liegt das idyllisch anmutende Hochtal von Montevideo
vor uns. Obwohl inmitten der wichtigsten Kokaanbauregion Perus
ansässig, haben die rund 70 vom Hochland zugewanderten
Quechua-Familien den grausamen Krieg zwischen der maoistischen
Terrorguerilla und den ebenso wütenden Sicherheitskräften
praktisch unversehrt überstanden.
Aus den staatlichen Anstrengungen zur Bekämpfung der
Produktion des Rohstoffs für die Herstellung der Droge Kokain
haben die Bauernfamilien sogar direkten Nutzen gezogen. Obwohl sie
Kokablätter nur in kleinen Mengen und nur für den Eigenkonsum
ernteten, nicht aber für die Drogenbanden, profitierten sie von
der während Jahren mit einigem Erfolg angewandten Praxis des
Staates, kooperationswilligen Dorfgemeinschaften die manuelle
Ausmerzung der Kokastauden mit handfesten Anreizen schmackhaft zu
machen. Ein paar ausgerissene Kokapflanzen, vor allem aber der
vertraglich festgehaltene generelle Verzicht auf den weiteren Anbau
illegaler Kulturen, bescherten den Viehbauern von Montevideo 2003 einen
substanziellen Unterstützungsbeitrag der amerikanischen
Entwicklungsagentur Usaid für die Modernisierung der mangelhaften
Milchverarbeitungsanlage.
Qualität und Quantität der veredelten Produkte
konnten
inzwischen so weit verbessert werden, dass der von der Empresa Comunal
de Servicios Agropecuarios Montevideo hergestellte Frischkäse auf
den Märkten der Region keinerlei Absatzprobleme mehr kennt. Woche
für Woche verlassen Käselaibe mit einem Gesamtgewicht von
fast einer Tonne auf dem Rücken von über zwanzig Lasttieren
das Hochtal.
Trotz den offensichtlichen Schönheitsfehlern hat der
vermeintliche Ausstieg der Bauerngemeinschaft aus der illegalen
Kokaproduktion den Pflanzern und dem Staat Vorteile gebracht. Die
Campesino-Familien generieren mit der Herstellung und Vermarktung von
Milchprodukten solide, relativ krisensichere Einkommen, und Usaid hat
eine Erfolgsgeschichte. Der regionale Programmdirektor der Agentur
qualifiziert Montevideo als "Modelldorf", das mit der Viehwirtschaft
und Milchverarbeitung eine neue, "rechtmässige" Lebensgrundlage
hervorgebracht habe.
Ausweitung des Kokaanbaus
Erfolgsmeldungen im Kampf gegen den illegalen Kokaanbau im
Alto
Huallaga können die peruanischen Behörden bestens gebrauchen.
Mit der Zerstörung von Feldern durch staatliche Spezialkräfte
brachte die Staatsgewalt in Lima bis Mitte des Jahrzehnts neben
Kokabauern auch die Regionalregierung von Huánuco gegen sich auf
und stärkte indirekt den Rückhalt der zur Narkoguerilla
mutierten Überbleibsel des Sendero Luminoso in der
Zivilbevölkerung.
Dass auch mit "Zuckerbrot" in Form des "Programms der
alternativen Entwicklung", wie es in Montevideo zur Anwendung kam, die
Expansion der Kokaproduktion mittelfristig nicht zu stoppen ist, belegt
die peruanische Antidrogenbehörde Devida mit eigenen Zahlen: Die
Anbaufläche wächst seit Beginn des Jahrzehnts sowohl in der
Region wie landesweit praktisch kontinuierlich, und die Region Alto
Huallaga behauptet einen Spitzenplatz unter den Anbaugebieten des
Landes.
Gleichzeitig bewegen sich die Preise pro Kilo getrockneter
Blätter bei über 12 Soles (gut 4 Franken 50) auf einem
Rekordniveau, was keine der von der Devida propagierten alternativen
Kulturen auch nur im Entferntesten erreicht. Kein Wunder, ist die mit
freiwilliger manueller Ausrottung erzielte Reduktion der
Kokaanbaufläche seit Jahren rückläufig und mittlerweile
kaum noch von Bedeutung. Die Bauern versuchen mancherorts ihre Ernten
gar nicht erst vor den Behörden zu verstecken. Ausserhalb von
Tingo María liegen grössere Mengen von Kokablättern
zum Trocknen ausgelegt an der Hauptverkehrsachse, der Carretera
Fernando Belaúnde Terry. Vor Jahren noch wurden Ernten und
Pflanzungen vor unerwünschten Blicken sorgfältig abgeschirmt.
Die Misserfolge ihrer Bemühungen zur Eindämmung
der
Kokaproduktion haben sich die Devida und ihre amerikanischen Mentoren
auch selbst zuzuschreiben. Ohne vorgängige Ausmerzung der
Pflanzungen und den völligen Verzicht auf künftigen
Kokaanbau, der in vielen Fällen die Lebensgrundlage der
Campesino-Familien bildet, wird auch kooperationswilligen
Bauerngemeinschaften jegliche Unterstützung verweigert. Anreize
für die Substitution des illegalen Anbaus in Form von
Infrastrukturbauten und kurzfristigen Hilfen beim Anlegen von Ananas-
oder Papaya-Kulturen haben selten eine nachhaltige Wirkung. Die
regelmässige Belieferung von Engrosmärkten und Exporteuren im
550 Kilometer entfernten Lima verlangt von den Produzenten eine
zuverlässige Logistik und einen hohen Organisationsgrad.
Die oft sehr geringen Gewinnmargen, die in Perioden der
Marktsättigung kaum noch die Transportkosten zu decken
vermögen, stellen das Durchhaltevermögen der an satte
Bargewinne gewöhnten einstigen Cocaleros auf eine harte Probe.
Ohne längerfristige Unterstützung mit Krediten, technischer
Beratung und seriöser Schulung bringen Verschuldung und interne
Konflikte viele Bauernvereinigungen innert weniger Jahre zum Scheitern.
Ex-Cocaleros behaupten sich
Wir besuchen eine Vereinigung von Ananas-Produzenten in
Shambillo, wenige Autominuten ausserhalb von Aguaytía, die dem
Kokaanbau vor sieben Jahren "freiwillig" den Rücken kehrten und im
Gegenzug Unterstützung der Usaid beim Aufbau einer legalen
Landwirtschaft in Anspruch nehmen konnten. Shambillo liegt in einem
tropischen Flusstal rund 100 Kilometer nordöstlich von Montevideo,
ist im Gegensatz zum Bergdorf auf einer zumindest teilweise
asphaltierten Strasse erreichbar.
Die Fahrt nach Shambillo führt vorbei am "Puente
Chino",
einem Strassenabschnitt auf dem Weg Richtung Aguaytía, wo ein
Angriff der Senderisten auf einen Polizeikonvoi vor gut einem Jahr vier
Polizisten das Leben kostete und die Regierung zur Verhängung des
Ausnahmezustands veranlasste. Seither steht die ganze Region unter
Militärverwaltung. Doch weit und breit sind keine Soldaten zu
sehen, und seit dem blutigen Überfall ist die Narkoguerilla im
Gebiet kaum noch in Erscheinung getreten. Dafür hält sich das
Gerücht hartnäckig, die staatlichen Sicherheitskräfte
seien viel weniger an der Bekämpfung des Kokahandels interessiert
als an dessen Kontrolle, um sich ihren Anteil am lukrativen
Geschäft zu sichern.
Längst müssen die einstigen Cocaleros im
Shambillo-Tal
ohne Hilfe von aussen auskommen. Die dringend benötigte technische
Beratung durch kompetente Agronomen können sie sich nicht mehr
leisten. Und die Sättigung des Ananas-Markts lässt die Preise
immer wieder in den Keller fallen. Die Gruppe musste herbe Verluste
einstecken und ist intern zerstritten. Ein von einem Schweizer
Hilfswerk finanzierter Camion für den Transport der Ernten nach
Lima musste wegen fehlender Mittel für den teuren Unterhalt
kürzlich verkauft werden.
Unter dem Druck der Umstände haben die Bauern ihre
wirtschaftlichen Aktivitäten inzwischen aber diversifiziert. Neben
Ananas produzieren sie nun auch Kakao und Palmöl für einen
lokalen Abnehmer. Der Gründer der Bauernorganisation, Rodolfo
Aliaga, erinnert sich mit Wehmut - und einer guten Portion
Vergangenheitsverklärung - an die Zeit des Kokabooms, als an
Wochenenden regelmässig Stier- und Hahnenkämpfe sowie
Live-Musik auf dem Programm standen und nicht nur biedere
Fussballspiele wie heutzutage. Dennoch scheint die Rückkehr zum
Drogenanbau, wie er in abgelegeneren Siedlungen mit Rückendeckung
des Sendero Luminoso weiterhin praktiziert wird, für die
Produzentengruppe trotz den Rückschlägen keine Option zu sein.