MEDIENSPIEGEL 10.7.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Schützenmatte: Altes WC-Häuschen soll abgebrochen werden
- Nachtleben: Leitplanken für kontrollierten Spass
- Bleiberecht: Neue Camp-Videos
- Sans-Papiers: Portrait aus Basel
- Nothilfe: Sozgeld-Streichung auch für illegale anwesende Gesuchssteller
- Asyl: Milosevic-Verfolgte sollen Status verlieren
- Randstand Biel: Sommertheater um Alkitreff am Walserplatz
- Randstand LU: Gassechuchi-Umbau verspätet sich
- Antirassistische Selbsthilfe: RassistInnen hauen halblegal
- Pnos: Rütli-Prozess; Sempach-Voruntersuchung
- Narrenkraut: Hungerstreik-Debatte
- Knast-Tod VD: Verwarnung für Verhöhnung von Skander Vogt
- Big Brother: kein SG-Fichen
- Big Brother Sport: Höhere Kosten; Zwangsvertrag unbeliebt; FCSG
- Anti-Atom: GLP SO verabschiedet Positionspapier "Atomkraft"; Endlager-Frage

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REITSCHULE
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Sa 10.07.10
11.30 Uhr - SousLePont - WM-Beiz im Hof
21.00 Uhr - Kino - Velo Filmabend - Premiere! Flat out CH/FR 2010 Kamera & Regie: Renaud Skyronka
22.00 Uhr - Kino - Quicksilver USA 1986, 105 Min.

So 11.07.10
11.30 Uhr - SousLePont - WM-Beiz im Hof

Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch

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SCHÜTZENMATTE
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Bund 10.7.10

WC auf der Schütz wird abgebrochen

 Das alte WC-Häuschen an der Schützenmattstrasse 2 soll abgebrochen werden. Gemäss Baupublikation muss dabei auch ein Teil des Trottoirs und des Geländers an der Kante zum Aarehang erneuert werden. Vor gut einem Jahr wurde beim Carparkplatz auf der Schützenmatte ein neues WC-Häuschen installiert. Das alte Häuschen hat damit keine Funktion mehr, wie Stefan Dellenbach von den Stadtbauten (Stabe) erklärt.

 Das WC liegt unweit der Drogenanlaufstelle an der Hodlerstrasse. Je nach Tageszeit sind im und ums Gebäude denn auch einschlägige Aktivitäten zu beobachten. Laut Dellenbach hat die Polizei in einem Bericht den Gemeinderat auf die "Verwahrlosung" und die "Fremdbesetzung" des Häuschens aufmerksam gemacht. Im Mai 2009 habe die Stadtregierung schliesslich den Abriss beschlossen. "Der Gemeinderat hat die Stadtbauten mit der Wiederherstellung ordentlicher Zustände beauftragt", sagt Dellenbach. (bob)

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NACHTLEBEN
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Bund 10.7.10

Leitplanken fürs Nachtleben

 Parlamentarier aus allen Lagern fordern vom Gemeinderat ein Konzept zur Regelung des Berner Nachtlebens. Die Verantwortung dafür dürfe nicht einfach abgeschoben werden. — Seite 25

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Diskussionen am Tag über das Leben in der Nacht

 Über die Parteigrenzen hinweg fordern Politiker Leitplanken für das Nachtleben in der Stadt Bern.

 Christian Brönnimann

 Ursache von Lärm und Dreck oder ein wichtiger Teil der Berner Kulturszene? Das Spektrum, wie das Nachtleben in der Bundesstadt wahrgenommen wird, könnte breiter nicht sein. Übereinstimmung besteht einzig in der Erkenntnis, dass Interessenkonflikte bestehen, wo Wohnen und Ausgehen örtlich zusammenfallen. Um klarere Verhältnisse zu schaffen, fordern Stadträtinnen und -räte fast aller Fraktionen die Regierung auf, ein Nachtleben-Konzept zu erstellen. Darin sollen unter anderem "gewisse Bereiche" für das Nachtleben benannt werden, wie in einer entsprechenden Motion zu lesen ist. Heute hätten Aussenstehende den Eindruck, "dass mehr das Regierungsstatthalteramt als die Stadt Bern das Geschick des Berner Nachtlebens" bestimme. Es sei nun an der Stadt, den Lead zu übernehmen.

 "Ein Konzept böte einerseits den Clubbetreibern die Sicherheit, an welchen Orten sie von der Stadt unterstützt werden", sagt Stadtrat Manuel C. Widmer (GFL), der Erstunterzeichner der Motion. "Andererseits wäre es damit für Anwohner klarer, in welchen Gebieten sie vor Nachtlärm besser geschützt sind." Damit wäre allen gedient, so Widmer. Denn immer wieder seien es Neuzuzüger, die einigen Clubbetreibern mit Lärmklagen das Leben schwer machten. Auch die schwarzen Schafe unter den Betreibern, die sich nicht an Vorschriften hielten, könnten dank einem Konzept besser belangt werden, sagt Widmer.

 Dem Gemeinderat wirft der Stadtrat, der auch als DJ tätig ist, vor, sich zu passiv zu verhalten und die ganze Verantwortung auf das Regierungsstatthalteramt als Bewilligungsbehörde abzuschieben. Die Erteilung von Bewilligungen wiederum werde gemäss den rechtlichen Grundlagen in den letzten Jahren eher restriktiv gehandhabt. Widmer bemängelt: "Alle Kulturzweige werden gefördert, nur die Ausgehkultur nicht. Dabei ist gerade sie für eine Stadt wie Bern enorm wichtig."

 Tschäppät zweifelt am Nutzen

 Der Gemeinderat drängt in der Tat nicht auf ein Nachtleben-Konzept. Er ist der Auffassung, dass die aktuellen planerischen Grundlagen reichen, wie der Antwort auf einen älteren, ähnlichen Vorstoss zu entnehmen ist. In der Bauordnung von 2006 sind insbesondere die generellen Überzeitbewilligungen für die untere Altstadt plafoniert worden.

 Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) sagt, ein Konzept könne die konkreten Problemen bei einzelnen Nachtlokalen, beispielsweise in der Rathaus- oder in der Aarbergergasse, nicht lösen. Die Instrumente zur Lenkung des Nachtlebens seien ausreichend, sie müssten nur konsequent angewandt werden. "Dafür sind Polizei und Statthalter zuständig", sagt Tschäppät. Zudem könnten nicht einfach einzelne Gassen in Ausgehzonen verwandelt werden, da dies der Bestandesgarantie widerspreche. Gegen eine Art runder Tisch mit allen Beteiligten, wie ihn die Motion auch fordert, habe er hingegen nichts einzuwenden, sagt Tschäppät. Aber: Das Nachtleben falle klar nicht in den Aufgabenbereich der Abteilung Kulturelles seiner Präsidialdirektion.

 Das Regierungsstatthalteramt seinerseits begrüsst ein Konzept für das Nachtleben. "Es würde unsere Arbeit erleichtern, beispielsweise in Gesprächen mit potenziellen Clubbetreibern oder bei Bewilligungsentscheiden in Zweifelsfällen", sagt Stabsmitarbeiter Hans Martin Schaer. Die Zonenpläne als Entscheidgrundlage seien relativ grobmaschig und eher restriktiv. "Da läuft der Regierungsstatthalter schnell Gefahr, in der Öffentlichkeit als Verhinderer dazustehen", sagt Schaer. Er setze jedoch nur die von der Politik vorgegebenen Rechtsgrundlagen um.

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BLEIBERECHT
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bleiberecht.ch 9.7.10

Neue Dokumentation zur Besetzung der Kleinen Schanze

Guidovideo hat in Zusammenarbeit mit a-films eine zweiteilige Dokumentation der ersten vier Tage der Besetzung realisiert. Das Material deckt sich zum Teil mit dem bereits veröffentlichten Video von a-films, ist aber grösstenteils neu und zeigt dabei auch viele neue Aspekte der Besetzung.

Teil 1:
http://www.youtube.com/watch?v=vF-HCNn0M_g&feature=player_embedded
Teil 2:
http://www.youtube.com/watch?v=pGSBfarFkgw&feature=player_embedded

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SANS-PAPIERS
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Basler Zeitung 10.7.10

Nicht hier und schon lange nicht mehr dort

 Eine sechsköpfige Familie lebt unter den Augen der Behörden schon seit elf Jahren illegal im Baselbiet

Susanna Petrin

 Die vier Kinder der Familie sind seit dem Schulabschluss zum Nichtstun verdammt. Ein Anwalt und eine Menschenrechtsaktivistin möchten, dass der Kanton sich per Härtefallgesuch für ihre Legalisierung einsetzt. Die Situation der Familie ist ein schweizweit einzigartiger Fall.

 Es ist eigentlich kein Zustand. Darin sind sich alle beteiligten Parteien einig, die Asylsuchenden, die Hilfsorganisationen und die staatlichen Ämter. Im Kanton Baselland fristet ein Ehepaar mit vier Kindern schon seit über elf Jahren ein Schattendasein ohne Aufenthaltsbewilligung. Sie leben von der Nothilfe, sieben Franken pro Person pro Tag, in der Wohnung eines Asylheims. Alle Familienmitglieder würden gerne arbeiten, dürfen aber nicht. Der Vater und die drei Söhne wurden 2009 für fast ein Jahr in Ausschaffungshaft genommen, die Mutter hat gesundheitliche Probleme. Die Jüngste der Familie, die 17-jährige Tochter, musste sich zeitweise alleine um sie kümmern. Handkehrum haben die Eltern offenbar jahrelang ihre wahre Herkunft nicht preisgegeben.

 Verfahrene Situation

Wie ist es möglich, dass eine Familie unter den Augen der Behörden seit so langer Zeit illegal in der Schweiz leben kann? "Diese Leute haben die Kooperation vermissen lassen", sagt Beat Meyer, Leiter der Abteilung "Asylbereich, ungeregelte Aufenthalte" beim Baselbieter Amt für Migration. Seine Mitarbeiter hätten bisher vergeblich ein mögliches Herkunftsland nach dem anderen abgeklärt. Seit Neuestem stehe zwar die Heimat der Familie fest, doch laut Meyer "weigern sich" die zuständigen ausländischen Behörden bisher, die nötigen Reisedokumente auszustellen. "Die Situation ist völlig verfahren", sagt Meyer, "aber wir gehen weiterhin davon aus, dass diese Leute gehen könnten, wenn sie wollten. Der Vater müsste sich aktiv bei seiner Botschaft um Dokumente bemühen."

 Das sieht der Anwalt Hans Suter, der die Kinder der Familie seit anderthalb Jahren vertritt, anders. Die Familie sei gerade in jüngster Zeit sehr kooperativ gewesen und habe alles getan, was die Behörden von ihr verlangt hätten. "Wenn sämtliche Versuche, die Familie auszuschaffen, gescheitert sind, dann müssen die Behörden nun nach so vielen Jahren einlenken und in Bern ein Härtefallgesuch für diese Menschen beantragen." Wenn der Vater und die Kinder Zugang zum Arbeitsmarkt hätten, könnten sie laut Suter ein eigenständiges Leben führen. "Der Staat muss diesen Menschen wieder eine Zukunft geben." Er glaubt nicht, dass der Kanton damit ein Präjudiz schaffte - dafür sei der Fall zu einmalig. Vor der Schweiz war die Familie fünf Jahre in Deutschland - "nach bald 20 Jahren, wohin sollen sie da zurück?", fragt Suter rhetorisch.

Turbulente Schulbildung

Die vier Kinder trifft die Pattsituation am härtesten. Sie haben eine turbulente Schulbildung hinter sich; ständige Gemeindewechsel brachten Klassenwechsel mit sich. Inzwischen ist ihre Schulzeit vorbei, nun geht gar nichts mehr, für eine Lehre bräuchten sie eine Arbeitsbewilligung. Frustriert, ohne Perspektiven, sitzen sie die meiste Zeit zu Hause herum und schauen fern. "Ich würde jeden Job nehmen, jeden", sagt der jüngste der Brüder. Und seine 17-jährige Schwester, eine aufgeweckte junge Frau, hofft, irgendwann doch eine Lehre machen zu dürfen, auch sie würde "jede Chance ergreifen".

Chance für die Tochter

Das kantonale Amt für Migration zögert jedoch, diese Familie oder wenigstens die Kinder als Härtefälle anzuerkennen und einen entsprechenden Antrag an die nächste Instanz, das Bundesamt für Migration, weiterzuleiten. Es wäre ein falsches Signal, sagt Meyer: "Wir wollen das Verhalten dieser Familie nicht belohnen. Sonst ist jeder Asylsuchende, der sich pflichtgemäss verhält und wieder ausreist, ein Idiot." Ausserdem sei mindestens einer der Söhne straffällig geworden, und Bern ziehe es vor, Familien als Ganzes zu betrachten. Und was ist mit der Tochter, die im Herbst volljährig wird? "Gute Frage", sagt Meyer, "das können wir uns überlegen, sobald sie 18 ist."

 "Sippenhaft"

"Sobald eine Person volljährig ist, wird ihr Härtefallgesuch individuell geprüft", sagt hingegen Marie Avet, Pressesprecherin des Bundesamts für Migration. Und Anwalt Suter spricht von unzulässiger "Sippenhaft". Es sei problematisch, dass ein Sohn straffällig geworden sei - doch die restlichen Familienmitglieder seien unbescholten. Die Basler Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz glaubt, dass viele Probleme hätten vermieden werden können, wenn die Behörden schon früher eine Aufenthaltsregelung, wenigstens für die volljährigen Jugendlichen, beantragt hätten. Der Kanton habe innerhalb des Asylgesetzes einen gewissen Spielraum, den er in diesem und weiteren ihr bekannten prekären Fällen nicht nutze.

 Lanz und Suter haben zudem beide den Eindruck, dass zwei Sachbearbeiter des Amts sich von der Familie verschaukelt fühlten und nun deshalb einem Härtefallgesuch den Riegel schieben wollten. Meyer weist diesen Vorwurf klar zurück: "Die Prüfung der Härtefallgesuche wird selbstverständlich nicht von dem mit dem Wegweisungsvollzug betrauten Mitarbeiter vorgenommen."

Viele gesuche eingereicht

Etwas mehr Verständnis für das Migrationsamt zeigt Johan Göttl, Leiter der Anlaufstelle Baselland, einer Beratungsstelle für Asylbewerber. Der Kanton sei gehalten, die Vorgaben des Bundes umzusetzen, und habe bei Asylentscheiden "nur wenig Spielraum".

 Göttl hat den Eindruck, dass die Mitarbeiter des Baselbieter Migrationsamts das Gesetz eher liberal auslegten und wenn möglich auch das Menschliche berücksichtigten. "Wir von der Fachstelle haben schon Dutzende von Härtefallgesuchen eingereicht, die der Kanton meistens mit Erfolg weitergeleitet hat." Und doch, bei allem Verständnis für das Migrationsamt, findet Göttl: "Es sind verzweifelte Menschen hier mit Kindern, die eine Berufsausbildung bräuchten - man muss etwas für sie tun."

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 Im Kanton Baselland gibt es besonders viele abgelehnte Asylbewerber

Sans-Papiers. 83 Personen mit einem Nicht-Eintretensentscheid halten sich aktuell im Kanton Baselland auf, sagt Rudolf Schaffner, Vorsteher des Sozialamts. In Basel-Stadt sind laut Michel Girard, Leiter des Migrationsamts, 40 solcher Fälle bekannt. Doch niemand der Betroffenen lebe schon länger als vier Jahre im Stadtkanton. Ganz anders im Baselbiet. Laut einer neuen Studie über den "Langzeitbezug von Nothilfe", die im Auftrag des Bundesamts für Migration (BFM) erstellt worden ist, gehört Baselland zu den Kantonen mit den meisten lang anwesenden Asylsuchenden.

 Der Kanton kann laut Asylgesetz mit Zustimmung des BFM eine Aufenthaltsbewilligung erteilen, wenn die Person sich länger als fünf Jahre hier aufhält und wegen der fortgeschrittenen Integration ein Härtefall vorliegt. Anders als Basel-Stadt kennt Baselland keine Härtefallkommission. Das bedauert die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz. Doch auch die städtische Kommission dürfe keine Härtefälle einstiger Asylbewerber behandeln - nur Fälle von Sans-Papiers, die noch kein Gesuch gestellt haben.  spe

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NOTHILFE
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NZZ 10.7.10

Bundesgericht

Nur Nothilfe statt Sozialhilfe

 fel. Luzern ⋅ Die Sozialhilfe darf nicht nur Asylbewerbern verweigert werden, deren Asylgesuch abgewiesen oder durch Nichteintreten erledigt worden ist. Laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts müssen sich unter Umständen auch illegal anwesende Personen, die um eine Aufenthaltsbewilligung nachgesucht haben, mit blosser Überlebenshilfe begnügen. Der einstimmig ergangene Entscheid betrifft eine HIV-positive Frau "afrikanischer Nationalität". Die kantonalen Behörden gingen von einem sogenannten Härtefall aus und wollten ihr aus humanitären Gründen eine Aufenthaltsbewilligung verschaffen, doch lehnte das Bundesamt für Migration das ab. Eine Beschwerde dagegen ist zurzeit beim Bundesverwaltungsgericht hängig.

 In der Zwischenzeit haben die kantonalen Behörden verfügt, dass die Frau keine reguläre Sozialhilfe mehr bekommt, sondern nur noch Nothilfe, womit ihr unter anderem die Beherbergung in einer Massenunterkunft droht. Dies ist laut Bundesgericht zulässig, da die Frau sich bereits illegal in der Schweiz aufhielt, als sie um eine Aufenthaltsbewilligung nachsuchte, und ihren Status seither nicht regulieren konnte.

 Urteil 8C_724/2009 vom 11. 6. 10 - BGE-Publikation.

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http://jumpcgi.bger.ch/cgi-bin/JumpCGI?id=11.06.2010_8C_724/2009

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ASYL
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NZZ 10.7.10

Asyl-Entzug für 2000 Flüchtlinge in Prüfung
 
Die Situation in den Heimatländern wird als deutlich verbessert eingeschätzt

 (sda) ⋅ Die Schweiz prüft den Entzug des Asyls von 2000 Flüchtlingen. Betroffen sind Personen aus ex-jugoslawischen Staaten mit Ausnahme von Serbien und Bosnien-Herzegowina, die vom Regime des ehemaligen serbischen Machthabers Slobodan Milosevic verfolgt worden waren.

 Nach dem Fall des Milosevic-Regimes durch die Balkankriege in den 1990er Jahren habe sich die politische Situation in den Heimatländern dieser Menschen grundlegend verändert, sagte Sprecherin Marie Avet vom Bundesamt für Migration (BfM) am Freitag auf Anfrage zu Recherchen der Nachrichtenagentur SDA. Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Slowenien sind mittlerweile unabhängige Staaten. Sie stehen auf der Länderliste des Bundesrats, in denen Sicherheit vor Verfolgung besteht. Damit entspreche die Situation in den jeweiligen Heimatländern nicht mehr jener, "die seinerzeit die Flucht verursacht beziehungsweise zur Gewährung des Asyls in der Schweiz geführt hatte", schreibt das Bundesamt in einem Brief an die Flüchtlinge, der der SDA vorliegt: "Wir beabsichtigen deshalb, Ihnen Ihre Flüchtlingseigenschaft abzuerkennen und Ihr Asyl zu widerrufen."

 Davon ausgenommen seien anerkannte Flüchtlinge aus Serbien und Bosnien-Herzegowina, sagte Avet. Dort könnten Schergen des einstigen Milosevic-Regimes immer noch an den Schalthebeln der Macht sein.

 Der Asylwiderruf und die Aberkennung des Status als Flüchtling bedeuteten aber nicht, dass die Betroffenen die Schweiz verlassen müssten. Die meisten seien schon seit vielen Jahren in der Schweiz und hätten eine befristete Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B) oder eine unbefristete Niederlassungsbewilligung (Ausweis C). Ebenfalls grundsätzlich keinen Einfluss hätten der Widerruf des Asyls und die Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft auf ein hängiges oder künftiges Einbürgerungsverfahren in der Schweiz, hiess es weiter. Nachteile könnten sich allenfalls bei der Sozialversicherung AHV/IV ergeben, wenn der Betroffene über zu wenige Beitragsjahre verfüge. - Asylüberprüfungen seien nicht neu in der Schweiz, sagte Avet. Dies habe man beispielsweise im letzten Jahrhundert bei den Flüchtlingen aus Ungarn oder Chile gemacht, nachdem sich die Lage in diesen Ländern nach dem Fall der Regime wieder verbessert gehabt habe.

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NLZ 10.7.10

Asylwesen

 Der Bund schockt Flüchtlinge

Von Johannes Brinkmann, SDA

 Hunderte von Menschen aus Ex-Jugoslawien, die nicht mehr als Flüchtlinge gelten, können zwar in der Schweiz bleiben. Dennoch haben sie neu etliche Nachteile.

 2000 Flüchtlingen aus ex-jugoslawischen Staaten will die Schweiz das Asyl entziehen. Ausgenommen sind Flüchtlinge aus Serbien und Bosnien-Herzegowina, die vom Regime des ehemaligen serbischen Machthabers Slobodan Milosevic verfolgt worden waren. Dort könnten Schergen des einstigen Milosevic-Regimes immer noch an den Schalthebeln der Macht sein, heisst es beim Bundesamt für Migration. Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Slowenien sind mittlerweile unabhängige Staaten. Sie stehen auf der Länderliste des Bundesrats, in denen Sicherheit vor Verfolgung besteht.

 Damit entspreche die Situation in den jeweiligen Heimatländern nicht mehr jener, "die seinerzeit die Flucht verursacht beziehungsweise zur Gewährung des Asyls in der Schweiz geführt hatte", schreibt das Bundesamt in einem Brief an die Flüchtlinge. "Wir beabsichtigen deshalb, Ihnen Ihre Flüchtlingseigenschaft abzuerkennen und Ihr Asyl zu widerrufen", heisst es weiter.

 Der Asylwiderruf und die Aberkennung des Status als Flüchtling bedeute aber nicht, dass die Betroffenen die Schweiz verlassen müssten. Die meisten seien schon seit vielen Jahren in der Schweiz und hätten eine befristete Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B) oder eine unbefristete Niederlassungsbewilligung (Ausweis C). Ebenfalls grundsätzlich keinen Einfluss hätten der Widerruf des Asyls und die Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft auf ein hängiges oder künftiges Einbürgerungsverfahren in der Schweiz. Nachteile könnten sich allenfalls bei der Sozialversicherung AHV/IV ergeben, wenn der Betroffene über zu wenige Beitragsjahre verfüge.

 Reisefreiheit eingeschränkt

 Allerdings müssen sich diese Menschen wieder Reisepässe aus ihrem Heimatland beschaffen. Die blauen Schweizer Reiseausweise für Flüchtlinge würden eingezogen, schreibt das BFM. Dies ist insbesondere für Kosovaren mühsam, weil der Kosovo erst von rund 60 Staaten anerkannt wird, und somit ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird. Vor dem endgültigen Widerruf des Asyls können die Betroffenen noch schriftlich Stellung beim BFM nehmen. Gegen den Widerruf können sie Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen.

 Flüchtlingshilfe geschockt

 Asylüberprüfungen seien nicht neu in der Schweiz, sagte Avet. Dies habe man beispielsweise im letzten Jahrhundert bei den Flüchtlingen aus Ungarn oder Chile gemacht, nachdem sich die Lage in diesen Ländern nach dem Fall der Regimes wieder verbessert gehabt habe.

 Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) reagierte geschockt: Asylwiderrufe seien eine sehr seltene Praxis in der Schweiz, sagte SFH-Sprecher Adrian Hauser: "Das zeugt für uns von einer härteren Gangart im Asylwesen."

 Zwar sei die gesetzliche Grundlage für Asylwiderrufe gemäss Flüchtlingskonvention gegeben. Aber die Betroffenen könnten triftige Gründe dagegen anführen, etwa wenn sie aufgrund früherer Verfolgung Traumata erlitten hätten, etwa durch Massaker, Vertreibungen oder Vergewaltigungen. Zudem habe das SFH Bedenken, ob die Situation in Ex-Jugoslawien stabil sei, besonders im Kosovo.

 auf www.zisch.ch/bonus finden Sie einen Link mit Einschätzungen zur Lage in den betroffenen Ländern.

 schweiz@neue-lz.ch

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RANDSTAND BIEL
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BZ 10.7.10

Biel
 
Alkitreff: Polizei verstärkt die Präsenz

 Sozialdirektor Pierre-Yves Moeschler gerät wegen des Alkitreffs am Walserplatz unter Druck. Die FDP Biel fordert eine Räumung bis Ende Juli. Die Polizei soll in den Juliwochen rund um den Treff verstärkt kontrollieren.

 Gestern Morgen meldete sich der Bieler Sozialdirektor Pierre-Yves Moeschler auf der Redaktion des "Bieler Tagblatts". Er wollte sich genauer über die Zustände im Treff informieren, der sich direkt neben den Redaktionsräumlichkeiten des "Bieler Tagblatts" befindet. Und er gab zu, dass die Verantwortung der Behörden im Alkitreff schwammig erscheint.

 So schoben sich Bau-, Sozial- und Sicherheitsdirektion diese gegenseitig zu, wenn es um die Zukunft des Treffs ging. Nachdem die Alkis im Beisein von Kleinkindern nackt auf dem Wasserstrahl des Hydranten gesurft und dadurch die Justiz auf den Plan gerufen hatten, gerät der Sozialdirektor unter Druck.

 Entscheidung im August

 Zudem sind die zunehmende Gewalt beim Treff und die Hilflosigkeit der beiden städtischen Betreuer ein Thema geworden (wir berichteten). Die FDP Biel fordert in einem Communiqué eine Räumung des Treffs bis Ende Juli. "Wir wollen jetzt den Willen der Stadt spüren, das Problem endlich zu lösen", sagt FDP-Präsident Stefan Kaufmann.

 Die FDP ist der Meinung, dass die Sozialdirektion dafür verantwortlich gewesen wäre, die Anschlusslösung zu finden. Dies wiederum erstaunt Moeschler. Sei es doch an FDP-Baudirektor Hubert Klopfenstein, einen neuen Standort zu finden.

 "Der Standort", beharrt Moeschler, "ist bis Mitte September gemäss Regierungsstatthalter rechtlich okay." Kaufmann ist indes der Ansicht, der Alkitreff solle "von der Stadt begleitet werden, da ja die Autonomie nicht funktioniert".

 Gestern hat Moeschlers Direktion nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung eine Mitteilung verschickt. Der Vorsteher will als Sofortmassnahme für die Juliwochen eine "verstärkte Polizeipräsenz" anfordern lassen, und der Sozialdienst solle sich intensiver um die Alkis kümmern, als er dies bisher getan hat.

 Mehr Polizei und Kontrolle

 Was das konkret bedeutet, erläutert Moeschler so: "Sozialarbeiter werden ab sofort zweimal pro Woche im Treff anwesend sein." Bezüglich Polizeipräsenz werde die Sicherheitsdirektion bei der Kantonspolizei "vorstellig werden". Bis Anfang August soll entschieden sein, wie es weitergehe.

 Möglich sind laut Moeschler zwei Szenarien: eine ersatzlose Schliessung des Treffs oder dessen Umsiedlung an einen neuen Standort mit demselben Konzept der Selbstverwaltung. Moeschler sagt, die Kompetenzen rund um den Alkitreff seien geteilt: Die Baudirektion sei zuständig für die baurechtlichen Fragen, die Polizei für die Ordnung. Mit der Sozialdirektion sei es "etwas komplizierter".

 Autonom oder nicht?

 Moeschler bezeichnet den Alkitreff als autonom. Bis jetzt habe dieses Konzept funktioniert. Zwischen der Stadt und Benutzern des Treffs habe "ein gewisser Konsens" gegolten. Doch in letzter Zeit habe man festgestellt, dass sich Treffbesucher immer weniger an die Regeln hielten. Die Nachbarschaft des Treffs, die kantonale Wirtschaftsförderung und die Interessengemeinschaft Walserplatz, forderten dessen Verlegung.

 Jetzt scheint bis September noch alles beim Alten zu bleiben. Baudirektor Hubert Klopfenstein, der noch in den Ferien ist, wird weiter nach einem neuen Standort suchen müssen.

 Brigitte Jeckelmann

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bielertagblatt.ch 10.7.10

Polizeipräsenz wird verstärkt

Sozialdirektor Pierre-Yves Moeschler gerät wegen des Alkitreffs am Walserplatz unter Druck. Die FDP Biel fordert eine Räumung bis Ende Juli.

(bjg) Gestern Morgen meldete sich der Bieler Sozialdirektor Pierre-Yves Moeschler auf der Redaktion des "Bieler Tagblatts". Er wollte sich genauer über die Zustände im Treff informieren, der sich direkt neben den Redaktionsräumlichkeiten befindet. Und er gab auf Nachfrage zu, dass die Verantwortung der Behörden im Alkitreff schwammig erscheine.

So schoben sich bisher Bau-, Sozial- und Sicherheitsdirektion diese gegenseitig zu, wenn es um die Zukunft des Treffs ging. Nachdem die Alkis kürzlich im Beisein von Kleinkindern nackt auf dem Wasserstrahl des Hydranten gesurft und dadurch die Justiz auf den Plan gerufen hatten, gerät der Sozialdirektor unter Druck.

Zudem ist die zunehmende Gewalt beim Treff und die Hilflosigkeit der beiden städtischen Betreuer ein Thema geworden (siehe BT von gestern). Die FDP Biel fordert in einem Communiqué eine Räumung des Treffs bis Ende Juli. "Wir wollen jetzt den Willen der Stadt spüren, das Problem endlich zu lösen", sagt FDP-Präsident Stefan Kaufmann.

Entscheidung im August

Die FDP Biel ist ganz klar der Meinung, dass die Sozialdirektion dafür verantwortlich gewesen wäre, die längst fällige Anschlusslösung zu finden. Dies wiederum erstaunt Moeschler. Sei es doch an FDP-Baudirektor Hubert Klopfenstein, einen neuen Standort zu finden.

"Der Standort", beharrt Moeschler, "ist bis Mitte September gemäss Regierungsstatthalter rechtlich okay". Deshalb lässt er sich durch die FDP-Forderung nicht aus der Ruhe bringen. Kaufmann ist indes der Ansicht, der Alkitreff solle "von der Stadt begleitet werden, da ja die Autonomie nicht funktioniert".

Mehr zum Thema im Bieler Tagblatt vom 10. Juli 2010 oder im E-Paper

Links:
Exzesse im Alkitreff: Staatsanwalt greift ein
http://www.bielertagblatt.ch/News/Region/179150
Nackte Alkoholiker
http://www.bielertagblatt.ch/News/Region/178955
Stadt Biel kündigt Massnahmen an
http://www.bielertagblatt.ch/News/Region/179240

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Bund 10.7.10

Biel prüft Räumung des Alkitreffs

 Acht Jahre lang haben die Stadtbehörden von Biel einen Treffpunkt für Alkoholiker auf dem Walserplatz hinter dem Bahnhof toleriert. Doch nun prüft der Bieler Sozialdirektor Pierre-Yves Moeschler die Verlegung oder die Schliessung des Alkitreffs, wie er gestern mitteilte. Der Entscheid soll Anfang August gefällt werden. Ab sofort wird der Alkitreff intensiver von der Polizei überwacht. Auslöser des behördlichen Unmuts dürfte ein kürzlicher Vorfall gewesen sein: Zwei Alkoholiker hatten einen Hydranten aufgedreht und fröhlich und nackt unter dem Wasserstrahl geplanscht. Die Szene wurde im Lokalfernsehen gezeigt. Man habe in letzter Zeit generell festgestellt, "dass sich die Benutzer des Alkitreffs immer weniger an die vereinbarten und festgelegten Regeln hielten", schreibt Moeschler. So hätten sie ihren Treffpunkt auch als Verkaufsort für Alkohol genutzt. In der Nachbarschaft steige der Unmut über den Treff. (st)

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RANDSTAND LUZERN
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NLZ 10.7.10

Sozialwesen

 Gassechuchi: Umbau verzögert sich

Dave Schläpfer

 Der Bau der zweiten Etage der Gassechuchi dauert viel länger als geplant. Über mögliche Mehrkosten schweigt sicht die Stadt aus.

 Die Gassechuchi soll aufgestockt werden. Den Baukredit von 900 000 Franken hat das Stadtparlament im vergangenen November bewilligt. Die Anlaufstelle für Randständige und Drogenabhängige am Geissensteinring 25 soll zudem einen behindertentauglichen Lift erhalten.

 Bezug erst im Juni 2011?

 Geplanter Baubeginn war im April. Bezugsbereit sollte das zusätzliche Stockwerk bereits in diesem Oktober sein. Doch von Bauarbeiten ist von aussen nach wie vor nichts zu sehen. "Gemäss dem jetzigen Stand der Planung möchten wir im Oktober mit dem Bau der zweiten Etage beginnen können", sagt Paolo Hendry, Stabsmitarbeiter der Sozialdirektion der Stadt Luzern. "Zielhorizont für den Bezug wäre im Juni 2011 - doch das ist noch nicht definitiv."

 Als "Verzögerung" im eigentlichen Sinne möchte Hendry das nicht sehen: "Bei den im November bekannt gegebenen Terminen handelte es sich um Schätzungen." Auch gebe es keine gravierenden Probleme - mit den erforderlichen Bewilligungen und Vorabklärungen habe einfach alles etwas länger gedauert als zunächst vorgesehen. "Zudem hat sich gezeigt, dass der Einbau des Lifts wegen der steilen Hanglage komplizierter ist als früher angenommen." Generell sei eine sehr sorgfältige Planung des Bauvorhabens unabdingbar, weil garantiert sein müsse, dass der Betrieb uneingeschränkt weiterlaufen könne. Haben diese Faktoren einen Einfluss auf die Kosten? Dazu möchte Paolo Hendry momentan keinen Kommentar abgeben, da "diverse Abklärungen" noch am Laufen seien.

 Keine Dauerlösung

 Seit Ende Oktober 2008 wird der Fixerraum (offiziell Kontakt- und Anlaufstelle, K+A, genannt) provisorisch im ersten Stockwerk geführt. Nach dem Umbau soll dieses Angebot in die zweite Etage zügeln. Dass es sich beim Provisorium um keine Dauerlösung handelt, liegt laut Fridolin Wyss, Geschäftsleiter des Vereins Kirchliche Gassenarbeit, auf der Hand: "Die räumlichen Verhältnisse sind sehr eng, was gerade bei Leuten mit einem hohen Aggressionspotenzial äusserst ungünstig ist." Pro Tag würden durchschnittlich 80 bis 100 Personen das Angebot nutzen. Dass der Bezug der neuen Räumlichkeiten nun erst viel später als geplant erfolgen kann, möchte er nicht weiter kommentieren.

 Wyss sieht in der Einrichtung der K+A in zweifacher Weise einen Vorteil: "Zum einen können Abhängige hier unter hygienischen Bedingungen im medizinisch kontrollierten Rahmen harte Drogen konsumieren." Zum anderen mache die aufsuchende Gassenarbeit seit der Eröffnung viel weniger und zeitweise keine dieser Personen mehr im Krienser Salesiapark aus.

 "Absolute Wirkung gezeigt"

 "Dort kann zurzeit keineswegs von einem Treffpunkt der Szene gesprochen werden, so wie das vor zwei Jahren der Fall war", sagt Fridolin Wyss. Das bestätigt auch der Krienser Gemeinderat Cyrill Wiget. Dem Vorsteher des Umwelt- und Sicherheitsdepartements zufolge hat die K+A diesbezüglich "absolute Wirkung gezeigt". Es seien momentan zwischen fünf und zehn Personen, die sich an schönen Tagen dort aufhalten, sagt Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei.

 Praktisch keine Randständigen mehr halten sich laut Wigger im Vögeligärtli auf. Der kleine Park bei der Zentralbibliothek ist im Frühjahr neu gestaltet worden. Nach wie vor präsent sei die Szene aber am Bahnhofplatz und an der Murbacherstrasse, Verschiebungen seien keine feststellbar. "Haupttreffpunkt ist sicherlich die K+A", so Wigger. Vor allem während der Öffnungszeiten würden sich weniger Personen im Freien rund um die Gassechuchi aufhalten. Die Situation dort habe sich eher beruhigt.

 david.schlaepfer@neue-lz.ch

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ANTIRASSISTISCHE SELBSTHILFE
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Bund 10.7.10

Bezeichnung "Neger" ist eine grobfahrlässige Provokation

 Wer eine dunkelhäutige Person als "Neger" oder "Nigger" beschimpft, deswegen niedergeschlagen und schwer verletzt wird, muss mit einer Kürzung der Krankentaggelder rechnen. Dies hat das Bundesgericht in einem am Freitag veröffentlichten Urteil entschieden. Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) hatte die Taggeldleistungen um zwanzig Prozent gekürzt: Ein damals 22-jähriger Mann habe mit der Beschimpfung die Reaktion einen damals 18-jährigen dunkelhäutigen Mann "in grobfahrlässiger Weise provoziert". Nachdem das Berner Verwaltungsgericht die Kürzung noch aufgehoben hatte, hob das Bundesgericht nun den Entscheid des Verwaltungsgerichts auf. Der Ausdruck "Neger" werde als rassistisch empfunden. Die äusserst heftige Reaktion des 18-Jährigen liege - "insbesondere bei einer Streitigkeit zwischen jungen Erwachsenen" - nicht "ausserhalb des möglicherweise zu Erwartenden". (thas.) 8C_877/2009

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Blick am Abend 9.7.10

Taggeldkürzung wegen "Neger"

 SUVA

 Wer jemanden rassistisch beschimpft, muss mit einer gewalttätigen Reaktion rechnen.

 Ein Berner muss sich die Kürzung seiner Suva-Taggelder gefallen lassen. Er war von einem dunkelhäutigen Mann niedergeschlagen worden, den er zuvor als "Neger" oder "Nigger" beschimpft hatte. Das Bundesgericht hat einen Entscheid der Berner Justiz aufgehoben.

 Der heute 28-Jährige war an einem Juli-Abend 2004 beim Bahnhof Bern sichtlich angetrunken in ein Tram gestiegen, wobei er gestikulierte und lautstark telefonierte. Kurz vor der Endstation begab er sich in den hinteren Teil des Trams, wo ein dunkelhäutiger Mann sass. Was weiter geschah, scheint nicht restlos geklärt. Fest steht, dass der Dunkelhäutige den Provokateur im Tram mit einem Kopfstoss niederschlug und schwer verletzte. Die Suva kürzte ihre Taggeldleistungen für den Mann um 20 Prozent, weil er seinen Angreifer zuvor "Neger" oder "Nigger" genannt und dessen Attacke damit grobfahrlässig provoziert habe.

 Letzte Zweifel können nicht mehr ausgeräumt werden: Der dunkelhäutige Mann, der 2004 als "Neger" beschimpft wurde, ist in der Zwischenzeit bei einem Autounfall ums Leben gekommen. SDA/bö

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PNOS
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NLZ 10.7.10

Justiz

 Rütli-Extremist vor Obergericht

 MZ. Ein führendes Mitglied der rechtsextremen Szene muss sich nun vor dem Obergericht Uri verantworten. Der 30-jährige Berner hatte am 5. August 2007 auf dem Rütli vor rund 300 Gleichgesinnten eine Rede gehalten.

 Das Landgericht Uri hatte den 30-jährigen Berner wegen Rassendiskriminierung und Nachtruhestörung schuldig gesprochen. Es verurteilte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 8 Tagesansätzen à 100 Franken und zu einer Busse von 200 Franken. Weil der Verteidiger mit dem Urteil nicht einverstanden ist, gelangt der Fall nun an die nächsthöhere Urner Gerichtsinstanz.

 Applaus für Holocaust-Leugner

 Der Mann ist Mitglied der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) und soll bei den Hammerskins mitmachen. "Wir leben in einer Zeit, in der die Lüge regiert", hatte der 30-Jährige auf dem Rütli gesagt. Und weiter: "Das Antirassismusgesetz wurde nur dafür installiert, um eine geschichtliche Lüge zu stützen und dem Schweizer das Aussprechen der Wahrheit zu verbieten."

 Zudem nahm er Bezug auf einen vor ihm sprechenden Westschweizer, der bereits als Holocaust-Leugner verurteilt worden ist. "Wenn man bedenkt, was er alles durchmachen musste, um für die Wahrheit zu kämpfen, danken wir ihm nochmals mit einem kräftigen Applaus", forderte er die Menge auf.

 "Leugnen ist verwerflich"

 Das Verschulden des Täters wiege erheblich, schreibt das Landgericht Uri im nun vorliegenden 38-seitigen begründeten Urteil. Er habe mit seinem Verhalten gegen eine Strafbestimmung verstossen, deren Schutz die Menschenwürde beinhalte. "Es ist verwerflich, die Grausamkeiten des Holocaust während des Zweiten Weltkriegs, die historische Fakten darstellen, zu leugnen."

 Nachtruhestörung kommt dazu

 Weil das Verfahren zuerst in Uri aufgenommen worden war, hatte das Landgericht noch über einen weiteren Vorfall zu entscheiden. Im Bernischen soll der Angeklagte am 28. Dezember 2007 zusammen mit Kollegen die Nachtruhe gestört und morgens um 4.30 Uhr "Sieg heil!" gerufen haben. Für das Landgericht Uri ist in diesem Fall die Nachtruhestörung erwiesen, nicht aber die Rassendiskriminierung.

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Landbote 10.7.10

Untersuchung gegen die Pnos

 Luzern - Die Luzerner Strafuntersuchungsbehörden haben gegen die rechtsextreme Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) eine Voruntersuchung eingeleitet. Die Pnos hatte angekündigt, "Linksaktivisten" würden in den nächsten Monaten im Kanton Luzern "nichts zu lachen haben". Hintergrund ist die Schlachtjahrzeit in Sempach, die an die Schlacht von 1386 gegen die Habsburger erinnert. Dabei besprayten Unbekannte das Winkelried-Denkmal mit dem Schriftzug "No Nazis". Die Sektion Willisau der Pnos drohte den "Linksaktivisten" an, sie müssten "Sippenhaftung" übernehmen. (sda)

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Blick am Abend 9.7.10

Untersuchung gegen die Pnos

 RECHTSEXTREME

 Die Luzerner Strafuntersuchungsbehörden haben gegen die rechtsextreme Pnos eine Voruntersuchung eingeleitet. Die Pnos hatte in einem Schreiben angekündigt, "Linksaktivisten" würden in nächster Zeit im Kanton Luzern "nichts zu lachen haben". Die Sektion Willisau der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) kündigte wegen der Schlachtjahrzeit in Sempach an, sie überlege sich, die Gegenstände mit Sprengfallen zu sichern. Weiter drohte sie den "Linksaktivisten" an, sie müssten "Sippenhaftung" übernehmen. SDA

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NARRENKRAUT
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Bund 10.7.10

Meinungen

 Fall RappazDarf Hanfanbau zur Frage über Leben und Tod werden?

 Der Staat soll hart bleiben

Thomas Hasler

 "Aus moralischer Sicht lässt sich nicht rechtfertigen, dass einer zu Tode kommen soll, weil er Hanf angebaut hat", hiess es gestern im "Bund" an dieser Stelle. Grund? "Kein juristischer Grundsatz soll über dem Schutz eines Menschenlebens stehen."

 Im Fall des Hanfbauers und Hungerstreikers Bernard Rappaz wurde deshalb verlangt, anstelle der fast sechsjährigen Haftstrafe müsse "eine andere, kreative Form der Wiedergutmachung" gefunden werden. Natürlich soll der Hanfanbau in der Schweiz nicht zu einer Frage von Leben und Tod werden. Doch die Forderung geht, erstens, am Problem vorbei. Und zweitens gefährdet sie zwei Grundpfeiler jeder zivilisierten Gesellschaft - Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit.

 Warum soll bei "wechselseitiger Sturheit mit drohendem tödlichem Ausgang" der Staat nachgeben? Rappaz wusste genau, worauf er sich mit der illegalen Haschproduktion einliess, mit der er Millionen verdiente. Wenn er sich mit dem Hungerstreik gegen die Strafe auflehnt, ist das in erster Linie sein Problem. Wenn er mit dem Hungerstreik für einen legalen Hanfanbau einsteht, wählt er den falschen Weg: Er erpresst die Justiz, deren zentrale Aufgabe es ist, geltendes Recht und Strafvollzug durchzusetzen. Rappaz kann, einmal aus der Haft entlassen, jederzeit in den Hungerstreik treten. Wenn er damit das eidgenössische Parlament erpressen will, ist er wenigstens beim richtigen Adressaten.

 Der Erpressung eines sturen Wiederholungstäters nachzugeben, wäre eine Kapitulation des Rechtsstaates. Es hätte auch unabsehbare Folgen: Konsequenterweise müsste jedem Begehren von Inhaftierten nachgegeben werden, sofern sie dafür in den Hungerstreik treten und den Tod riskieren: Der eine will mehr Hafturlaub, der andere einen Computer in der Zelle, ein Dritter grosszügigere Besuchsrechte.

 Der Hungerstreik soll bleiben, was er seiner Geschichte nach immer war: ein politisches und kein juristisches Kampfmittel.

 Hungerstreik ist ein politisches, kein juristisches Mittel.

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KNAST-TOD VD
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Newsnetz 10.7.10

Dumme Sprüche zum Tod eines Häftlings

sda / mt

 Fünf Polizeibeamte der Waadtländer Kantonspolizei haben eine Verwarnung erhalten. Sie hatten sich im Zusammenhang mit dem Todesfall eines Häftlings abschätzig geäussert.

 "Ich begrüsse diesen Schritt", sagte Polizeidirektorin Jacqueline de Quattro in einem Interview mit der Tageszeitung "24 Heures" vom Samstag. "Auch wenn gewisse verbale Ausrutscher durch Stress erklärt werden können. Eine Entschuldigung ist das nicht". Solche Aussagen von Polizisten seien nicht tolerierbar.

 Statt den Häftling aus der Zelle zu holen, wo er am Rauch erstickte, hatten die Gefängniswärter beim Polizeinotruf 117 Verstärkung angefordert. Auf den Aufnahmen der Gespräche zwischen Strafanstalt und Polizeiposten sind Gelächter und abschätzige Bemerkungen über den Häftling zu hören.

 Harsche Kritik am Haftregime

 Westschweizer und französische Medien hatten die Aufnahmen nach dem tragischen Todesfall veröffentlicht. Der Tod des Häftlings ist vom ehemaligen Bundesgerichtspräsidenten Claude Rouiller untersucht worden. Sein letzte Woche publizierter Bericht übte harsche Kritik am Haftregime in Bochuz.

 So haben mangelhafte Ausbildung und eine bis ins Absurde getriebene Weisungshörigkeit des Personals zum Tod des Häftlings in der Waadtländer Strafanstalt geführt. Als erste politische Konsequenz aus dem Fall muss die Waadtländer Vorsteherin der Strafvollzugs gehen.

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24 Heures 10.7.10

L'enfer du porte-drapeau de la gendarmerie vaudoise

Audétat

 AFFAIRE VOGT - Pris dans la tourmente médiatique provoquée par la mort du détenu Skander Vogt, un adjudant de la police cantonale a été frappé d'une profonde dépression. Il est désormais hospitalisé. Il jouait un rôle emblématique au sein de la gendarmerie.

 DANIEL AUDÉTAT

 C'est un drame dans ledrame. Un détenu est mort, un gendarme a sombré. Cet adjudant avait été mis en cause avec quelques autres collègues au cours des rebondissements médiatiques qui ont suivi la mort du détenu Skander Vogt. La révélation des conversations téléphoniques scabreuses de ces agents pendant la nuit du drame avait fait la une des journaux.

 Pourtant fort d'une carrière de trente-trois ans, ce sous-officier supérieur a progressivement sombré dans la dépression. Et cela jusqu'à un stade si aigu qu'il a dû être hospitalisé dans une institution psychiatrique. A son sens, peut-être répondait-il plus que d'autres de l'honneur de la police. Car, depuis des années, il assume une fonction emblématique: il est l'un des deux porte-drapeaux de la Fanfare de la Police cantonale, qui est aussi la fanfare officielle du Conseil d'Etat.

 Cette semaine, au terme d'une enquête interne, ce gendarme et quatre de ses collègues ont été réprimandés par une "mise en garde formelle" du commandant de la Police cantonale. Les éléments en cause sont décrits dans le rapport - qu'a présenté jeudi l'ex-juge fédéral Claude Rouiller - sur les circonstances de la mort de Skander Vogt (24 heuresd'hier).

 Dans la nuitdu 10 au 11   mars,l'adjudant en question était de service au CET - la Centrale d'engagement et de transmission répondant au numéro   117. A 1 h 39, il a reçu un appel des Etablissements de la Plaine de l'Orbe. Un surveillant lui demandait d'envoyer une ambulance pour secourir un détenu asphyxié par les fumées du matelas auquel il avait mis le feu dans sa cellule du quartier de haute sécurité. L'intervention de la force spéciale de la gendarmerie était aussi requise pour "extraire" le prisonnier de sa cellule.

 Le 16   avril,Le Matina publié des extraits de l'enregistrement de ces échanges téléphoniques qui se sont élargis à d'autres policiers et se sont prolongés jusque après le décès de Skander Vogt. La vulgarité de ces propos et le mépris dont ils témoignaient pour la victime - "C'est une crapule", "C'est une crevure", "Il est décédé? C'est pas une grande perte" - ont suscité une vive émotion. La réprobation a redoublé lorsque ces conversations ont été diffusées par des médias français.

 Dans son rapport, le juge Rouiller précise que l'adjudant a accompli "avec diligence" sa mission d'opérateur et qu'il n'a rien à voir avec les fautes qui ont conduit à la mort de Skander Vogt. Soucieux de tirer toutes les leçons de ce drame, le juge n'en est pas moins sévère quand il examine les conversations téléphoniques des policiers en cause: "Leurs expressions grossières sont inexcusables dans la bouche de représentants de la loi, auxquels la société confie une mission élevée qu'ils doivent accomplir en suscitant le respect. " Il fustige tout particulièrement les propos tenus après le décès du détenu.

 Mais le juge Rouiller ne s'en tient pas là. Il a entendu l'adjudant X et a visité la Centrale du 117. Extrait de son rapport: "Cet opérateur effectuait, pour la quatrième nuit consécutive, un service sans pause, de 22 h à 4 h 15. " Et le juge de préciser qu'il a "personnellement constaté la pénibilité du service d'opérateur du 117, harcelé d'appels continus, épuisants et, de temps à autre, abusifs. "

 D'où une de ses "recommandations": réorganiser le service de veille du 117 "de façon à ce que les agents ne soient pas harassés au point d'en arriver à ne plus évaluer objectivement les situations que les interlocuteurs leur présentent". •

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INTERVIEW EXPRESS Cheffe du Département de la sécurité et de l'environnement

 "Le stress n'excuse pas de tels dérapages verbaux"

Audétat

 - Comment se justifie la "mise en garde formelle" reçue par cinq gendarmes?

 - Elle a été prononcée cette semaine par le commandant de la police. Je l'approuve sans réserve. Le travail de nos agents est difficile. Mais ils ne peuvent attendre du respect de la société que si eux-mêmes sont respectueux en toutes circonstances, même quand ils communiquent entre eux. C'est une règle qu'il faut réaffirmer quand des écarts sont constatés. Le commandant l'a encore répétée cette semaine à ses troupes.

 - De telles dérives de langage ne relèvent-elles pas d'une culture policière qui vise à dédramatiser des situations éprouvantes?

 - De tels propos servent certainement à décompresser. Mais ils ne sont pas pour autant tolérables. La culture policière relève au contraire d'un code d'honneur très fort. C'est d'ailleurs par rapport à cette exigence morale qu'a réagi l'adjudant mis en cause. Il a immédiatement reconnu son erreur de comportement. Sa dépression m'afflige réellement. C'est un homme droit, un très bon gendarme qui a rendu d'éminents services à la société. Et c'est pourquoi il prend tant sur ses épaules. Sa situation actuelle démontre que nos policiers ont aussi des émotions. Cet adjudant, nous continuerons à l'entourer.

 - Le rapport Rouiller souligne la surcharge de travail de la Centrale 117. Le stress n'est-il pas aussi un facteur explicatif?

 - En effet, la Centrale d'appels est en situation de surcharge chronique. Depuis mon arrivée dans ce département, je m'efforce de réduire le sous-effectif dont souffre la gendarmerie. Mais si le stress peut expliquer des dérapages verbaux, il ne les excuse pas.

 - Outre les sanctions, que faites-vous pour éviter les comportements irrévérencieux?

 - La réorganisation de la police devrait permettre à nos agents de récupérer plus facilement. Mais notre société a aussi sa responsabilité: le policier lui aussi a droit au respect.

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La Liberté 10.7.10

Un homme relégué dans l'angle mort de la société

 Exergue ● Le système judiciaire et carcéral a définitivement brisé Skander Vogt en lui ôtant tout horizon.

Michaël Rodriguez

 Il y a plusieurs histoires contenues dans le destin tragique de Skander Vogt, mort asphyxié dans sa cellule dans la nuit du 10 au 11 mars 2010. Il y a celles que l'on ne connaîtra sans doute jamais. Sur les autres, le rapport d'enquête de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller, publié jeudi, donne un éclairage saisissant.

 La première, celle qui saute le plus aux yeux, retrace une chaîne d'irresponsabilités. C'est l'histoire d'un homme enfumé dans sa cellule, et auquel personne ne vient porter secours durant les deux heures et quart qui s'écoulent entre le début de l'incendie et le constat du décès. La peur de la hiérarchie, invoquée pour défendre les gardiens, n'est pas vraiment à leur avantage. On sait d'expérience combien dangereux sont les actes d'obéissance aveugle, le retranchement derrière les ordres et les procédures, la démission de l'humain devant la règle érigée en absolu.

 La deuxième histoire est celle d'un Service pénitentiaire englué dans un lent pourrissement. Depuis de nombreuses années, la gauche et les syndicats dénonçaient les carences du système carcéral vaudois: propos insultants de la hiérarchie envers les détenus, mise au pas des gardiens, conditions de détention inadaptées, manque criant d'effectifs. Le Conseil d'Etat s'est bouché les yeux devant la gravité de la situation, jugeant sans doute plus facile de serrer les cordons de la bourse que la vis. Or, le manque d'effectifs est justement un des aspects mis en exergue par le rapport Rouiller.

 On n'a pourtant pas entendu jusqu'ici de véritable mea culpa de l'exécutif cantonal. Le ministre de l'Intérieur, Philippe Leuba, n'a pas davantage fait amende honorable pour ses faux pas dans l'affaire Skander Vogt. Il a préféré rejeter la faute sur la cheffe du Service pénitentiaire, Catherine Martin. Celle, précisément, à qui il voulait confier il y a quelques temps encore l'enquête administrative sur la mort de l'ancien détenu. Cela en dit long sur la capacité d'appréciation et le fair-play du ministre.

 L'histoire de Skander Vogt est aussi - et surtout - celle d'un homme enfermé pendant dix ans sans avoir de crime à réparer. Lorsqu'il a été interné, il avait déjà quasiment purgé l'intégralité de sa peine de vingt mois de prison. Jugé dangereux sans être considéré comme malade, il n'a jamais eu d'autre horizon que les quatre murs d'une prison. L'autorité d'exécution des peines a reconduit année après année l'internement, malgré que Skander Vogt n'ait jamais agressé personne durant son séjour en prison. Quant à la justice, elle a rejeté une à une toutes les demandes de nouvelle expertise psychiatrique, alors que la dernière datait de 2000. Il y aurait eu de quoi devenir vraiment fou.

 Faillissant à son devoir de préparer le retour à la vie sociale de Skander Vogt, le système judiciaire et carcéral l'a définitivement relégué dans l'angle mort de la société. Le rapport Rouiller, s'il était pris au sérieux, devrait provoquer un séisme au sein de ces institutions. Et amener à une remise en cause politique de l'internement à durée indéterminée, une mesure arbitraire et inhumaine parce qu'elle équivaut, au moins psychologiquement, à la réclusion à perpétuité.

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Catherine Martin... Verte?

 Jeudi, tout le canton de Vaud avait les yeux rivés sur l'affaire Skander Vogt - du nom de ce détenu mort à Bochuz - car c'était le jour de la sortie du très attendu rapport Rouiller. Tout le canton... sauf les Verts, qui dans l'après-midi, ont préféré diffuser un communiqué de presse sur la reconduite de leur "programme de mentorat". Kézako? Il s'agit de "favoriser l'engagement des femmes en leur offrant un accompagnement d'une personne possédant une expérience reconnue", explique le communiqué. Parler d'"engagement des femmes" le jour où la cheffe des prisons Catherine Martin se fait virer par le Conseil d'Etat, il fallait oser. Et s'ils persuadaient Catherine Martin de prendre sa carte du parti? Passionnés par le marché de l'électricité, les Verts auraient ainsi beaucoup à apprendre d'une femme-fusible. JC

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Le Matin 10.7.10

CELLULES INADAPTÉES

 BOCHUZLe juge Rouiller dénonce: des prisonniers qui n'ont rien à y faire séjournent dans le quartier de haute sécurité de la prison.

Citroni

 Des détenus qui devraient être soignés en unité psychiatrique croupissent dans le quartier de haute sécurité de Bochuz (VD), coupés du monde. Ce constat, inquiétant, ressort du rapport établi par l'ancien juge fédéral Claude Rouiller, mandaté par l'Etat de Vaud pour enquêter sur les circonstances du décès de Skander Vogt, mort dans sa cellule dans la nuit du 10 au 11   mars.

 Dans le cadre de son travail, Claude Rouiller a voulu visiter le quartier de haute sécurité de la prison vaudoise, là où Skander Vogt a passé de nombreux mois ces dernières années. "J'ai été impressionné. C'est une forteresse dont Vogt ne sortait, pour sa promenade solitaire, sa douche et ses visites au parloir fort, qu'étroitement escorté, entravé et menotté. Les cellules sont étroites, les meubles incorporés et bétonnés. Quant aux fenêtres, translucides, elles sont cadenassées", raconte le juge Rouiller.

 Le problème? "Ce quartier a sa raison d'être pour contenir, le temps nécessaire, des détenus vraiment dangereux, ou menacés de mort par d'autres détenus ou encore appelés à témoigner dans un procès à risque. Il semble hélas qu'il soit aussi une sorte de dépôt des détenus atteints de maladie mentale qu'on ne peut garder en unité psychiatrique. "

 PLACES MANQUANTES

 Médecin responsable du Service vaudois de médecine et de psychiatrie pénitentiaires, le Pr Bruno Gravier confirme, dans le rapport Rouiller, les craintes du juge. Il précise que c'est "faute de place dans l'unité psychiatrique et faute d'espace sécurisé adapté à une prise en charge psychiatrique" que des détenus souffrant de troubles psychiatriques graves séjournent dans le quartier de haute sécurité.

 Pour le médecin, il faut "des moyens humains et architecturaux adaptés" pour ces détenus spéciaux car il est important qu'ils puissent "rapidement sortir de la sécurité renforcée pour pouvoir réintégrer le régime progressif de sécurité ordinaire".

 Selon Claude Rouiller, l'isolement d'un détenu est "en soi admissible, mais peut devenir inhumain et destructeur du fait de sa durée". Il estime que le détenu "peut y perdre sa dignité, ses repères, s'il n'a plus de contacts sociaux suffisants". "Quelle vue de la société peut avoir un prisonnier qui ne connaît que ses gardiens?" s'interroge Claude Rouiller.

 "UN BEAU GÂCHIS"

 Et le juge qui recommande "l'amélioration des conditions de détention dans le quartier de haute sécurité" de conclure en évoquant Skander Vogt, qui n'était "ni un malade mental ni un criminel ayant porté atteinte à la vie ou à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui". "Il avait été jugé dangereux du fait de sa personnalité profondément perturbée par une enfance et une adolescence d'une rare brutalité. Il n'était pas nécessaire de lire dans le marc de café pour prévoir que son internement carcéral ne mènerait à rien de positif et que ce serait en fin de compte un beau gâchis individuel et social. "

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La Liberté 10.7.10

Un homme relégué dans l'angle mort de la société

 Exergue ● Le système judiciaire et carcéral a définitivement brisé Skander Vogt en lui ôtant tout horizon.
 Michaël Rodriguez

 Il y a plusieurs histoires contenues dans le destin tragique de Skander Vogt, mort asphyxié dans sa cellule dans la nuit du 10 au 11 mars 2010. Il y a celles que l'on ne connaîtra sans doute jamais. Sur les autres, le rapport d'enquête de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller, publié jeudi, donne un éclairage saisissant.

 La première, celle qui saute le plus aux yeux, retrace une chaîne d'irresponsabilités. C'est l'histoire d'un homme enfumé dans sa cellule, et auquel personne ne vient porter secours durant les deux heures et quart qui s'écoulent entre le début de l'incendie et le constat du décès. La peur de la hiérarchie, invoquée pour défendre les gardiens, n'est pas vraiment à leur avantage. On sait d'expérience combien dangereux sont les actes d'obéissance aveugle, le retranchement derrière les ordres et les procédures, la démission de l'humain devant la règle érigée en absolu.

 La deuxième histoire est celle d'un Service pénitentiaire englué dans un lent pourrissement. Depuis de nombreuses années, la gauche et les syndicats dénonçaient les carences du système carcéral vaudois: propos insultants de la hiérarchie envers les détenus, mise au pas des gardiens, conditions de détention inadaptées, manque criant d'effectifs. Le Conseil d'Etat s'est bouché les yeux devant la gravité de la situation, jugeant sans doute plus facile de serrer les cordons de la bourse que la vis. Or, le manque d'effectifs est justement un des aspects mis en exergue par le rapport Rouiller.

 On n'a pourtant pas entendu jusqu'ici de véritable mea culpa de l'exécutif cantonal. Le ministre de l'Intérieur, Philippe Leuba, n'a pas davantage fait amende honorable pour ses faux pas dans l'affaire Skander Vogt. Il a préféré rejeter la faute sur la cheffe du Service pénitentiaire, Catherine Martin. Celle, précisément, à qui il voulait confier il y a quelques temps encore l'enquête administrative sur la mort de l'ancien détenu. Cela en dit long sur la capacité d'appréciation et le fair-play du ministre.

 L'histoire de Skander Vogt est aussi - et surtout - celle d'un homme enfermé pendant dix ans sans avoir de crime à réparer. Lorsqu'il a été interné, il avait déjà quasiment purgé l'intégralité de sa peine de vingt mois de prison. Jugé dangereux sans être considéré comme malade, il n'a jamais eu d'autre horizon que les quatre murs d'une prison. L'autorité d'exécution des peines a reconduit année après année l'internement, malgré que Skander Vogt n'ait jamais agressé personne durant son séjour en prison. Quant à la justice, elle a rejeté une à une toutes les demandes de nouvelle expertise psychiatrique, alors que la dernière datait de 2000. Il y aurait eu de quoi devenir vraiment fou.

 Faillissant à son devoir de préparer le retour à la vie sociale de Skander Vogt, le système judiciaire et carcéral l'a définitivement relégué dans l'angle mort de la société. Le rapport Rouiller, s'il était pris au sérieux, devrait provoquer un séisme au sein de ces institutions. Et amener à une remise en cause politique de l'internement à durée indéterminée, une mesure arbitraire et inhumaine parce qu'elle équivaut, au moins psychologiquement, à la réclusion à perpétuité. I


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Tagesanzeiger 9.7.10

Gefängnisaufseher handelten wie Roboter

 Ein Ex-Bundesrichter hat untersucht, weshalb ein Häftling in seiner Zelle erstickte. Sein Urteil ist vernichtend.

 Von Richard Diethelm, Lausanne

 "In einem zivilisierten Staat darf niemand wegen einer Anweisung sterben." Dies betonte der frühere Bundesgerichtspräsident Claude Rouiller, als er gestern seinen 100-seitigen Untersuchungsbericht über den Tod eines Häftlings in der Strafanstalt Bochuz vorstellte. Der 30-jährige Gefangene hatte in der Nacht vom 10. auf den 11. März Feuer in seiner Zelle im Hochsicherheitstrakt gelegt. Die alarmierten Aufseher löschten den Brand rasch, öffneten trotz der starken Rauchentwicklung das Sperrgitter jedoch erst nach 90 Minuten. In der Zwischenzeit erstickte der Gefangene. Gemäss dem Notfallplan von Bochuz müssen Gefangene bei einem Zellenbrand unverzüglich und ohne Rücksicht auf deren Benehmen gerettet werden. Daneben existiert eine mündliche Weisung, Häftlinge des Hochsicherheitstrakts nur im Beisein von Polizisten einer Sondereinheit zu verlegen. Rouiller gelangte zur Überzeugung, die Auf-seher hätten ihre vorrangige Pflicht gekannt, das Leben des Häftlings zu retten. Aber wegen eines übertriebenen Formalismus hätten sie sich "wie Roboter" hinter einer schlecht verstandenen Sicherheitsanweisung verschanzt, die im Katastrophenfall nicht anwendbar ist.

 Angst vor Disziplinarstrafen

 Die Angst vor Disziplinarstrafen bis hin zur Entlassung hielt die Aufseher davon ab, Unterstützung von oben anzufordern. Der Mehrheit der herbeigerufenen medizinischen Helfer wirft der unabhängige Experte vor, sie hätten sich "blind" der Sicherheitsdirektive unterworfen, statt diese zu hinterfragen, bevor es zu spät war. Auch die Leitung der Strafanstalt kommt im Bericht schlecht weg. In den späten Abendstunden und in der Nacht seien zu wenig Aufseher im Dienst. Dieser Missstand wurde seit dem Todesfall geändert.

 Im Bericht kriegt auch die Waadtländer Justiz ihr Fett ab. Der Häftling, der nach dem frühen Tod seiner Mutter in Tunesien eine "unbeschreibliche" Jugend durchmachte, wurde im Alter von 18 Jahren zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt. Danach sperrte ihn die Justiz wegen einer angeblich "schwer gestörten Persönlichkeit" auf unbestimmte Dauer ein. "Er war weder geistesgestört noch ein Schwerverbrecher. Er ist wahrscheinlich der Häftling, der die längste Zeit eines Lebens im Hochsicherheitstrakt war", kritisierte Rouiller.

 Staatsrat Philippe Leuba, der Rouiller mit der Untersuchung beauftragt hatte, versprach: "Ein solches Drama darf sich in einem Waadtländer Gefängnis nie wiederholen." Die Direktorin des kantonalen Strafvollzugs scheidet aus, weil Leuba sie für ungeeignet hält, die eingeleiteten grundlegenden Reformen zu realisieren. Die Strafuntersuchung, die Schuldige am Tod des Häftlings eruieren soll, ist noch nicht abgeschlossen.

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NZZ 9.7.10

Scharfe Kritik am Haftregime in Bochuz

 Strafvollzugs-Chefin nach Tod eines Häftlings entlassen

 Ein Häftling im Waadtländer Gefängnis Bochuz ist im vergangenen März wegen Obrigkeitshörigkeit der Wärter gestorben. Der frühere Präsident des Bundesgerichts Claude Rouiller fordert Reformen.

 Annegret Mathari, Genf

 Es hört sich an wie ein Bericht aus einem Entwicklungsland: Zu wenig Personal, mangelnde Ausbildung sowie Vorschriftshörigkeit der Wärter haben zum Tod eines Gefangenen in der Waadtländer Strafanstalt Bochuz geführt. Das geht aus der am Donnerstag vorgestellten Untersuchung des früheren Bundesrichters Claude Rouiller hervor. Der 30-jährige Häftling Skander Vogt starb am 11. März an einer Kohlenmonoxidvergiftung, nachdem er seine Matratze in Brand gesteckt hatte. Es dauerte nicht weniger als 90 Minuten, bis die Wärter sich dazu entschlossen, den Mann aus seiner Zelle zu befreien.

 Als Konsequenz des Todes von Vogt trennte sich Justizdirektor Philippe Leuba von der kantonalen Leiterin des Strafvollzugs, Catherine Martin. Der Bericht werde eine Reform des Strafvollzugs beschleunigen, versicherte Leuba und kündigte zusätzliche Haftplätze an, um die Untersuchungsgefängnisse zu entlasten.

 Rouiller kritisierte den "sinnlosen" Tod des Häftlings. Er forderte Reformen im Strafvollzug, ein Hinterfragen der Verwahrungspraxis sowie eine humanere Gestaltung der Gefangenschaft in einem Hochsicherheitstrakt. Vogt hatte seine Strafe von 20 Monaten - unter anderem wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung - abgesessen. Statt freigelassen wurde er für eine unbestimmte Zeit verwahrt, da er als gefährlich galt, schliesslich war er während 10 Jahren inhaftiert, bis zu seinem Tod.

 Vogt habe ein schwierige Kindheit gehabt, sei jedoch weder psychisch krank noch ein gefährlicher Krimineller gewesen, erklärte Rouiller. Dennoch habe er eine vergleichsweise sehr lange Zeit seines Lebens in einem Hochsicherheitstrakt verbracht. Der Verstorbene habe den Sinn dieser Verwahrung nie verstanden und sei von Passivität zunehmend zu Aggressivität übergegangen.

 Durch den Brand sei offensichtlich geworden, dass sich die mangelhaft ausgebildeten Wärter bis zur Absurdität an Vorschriften hielten - aus Angst, entlassen zu werden, monierte der ehemalige Bundesrichter. Dabei hätten sie das Wesentliche vergessen, nämlich einem Gefangenen in Gefahr sofort zu helfen. Wie Roboter habe sich das Personal hinter Sicherheitsvorschriften verschanzt. Denn es hatte zunächst auf die Spezialeinheit gewartet, bevor der als gefährlich eingestufte Häftling aus der Zelle geholt wurde.

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20 Minutes 9.7.10

La cheffe des prisons paie l'affaire Skander

 démission. Après la mort du détenu Skander Vogt, les premières têtes tombent. La patronne du Service pénitentiaire vaudois, Catherine Martin, fait ses valises avec effet immédiat. Motifs: manque de leadership et perte de la confiance de ses troupes. Mais un rapport accablant souligne aussi la passivité dont ont fait preuve les gardiens, laissant le prisonnier mourir d'asphyxie dans sa cellule en feu, la nuit du 12 mars. Page 3

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La mort d'un détenu fait tomber une tête

 VAUD. Le rapport sur le drame de Bochuz épingle le système pénitentiaire. La cheffe de service a été priée de partir.

 L'ancien juge fédéral Claude Rouiller brosse un portrait sombre de l'institution pénitentiaire. Dans son rapport présenté hier, l'expert critique les mesures d'internement, souligne les dysfonctionnements en prison et s'indigne de la déshumanisation des quartiers de haute sécurité. Pour lui, ce sont là les causes qui ont mené au décès du détenu Skander Vogt, asphyxié dans sa cellule en feu la nuit du 12 mars. "Il est mort à cause de directives mal comprises par les surveillants qui se sont retranchés comme des robots derrière une consigne sécuritaire", a encore déploré Claude Rouiller. Devant l'étendue des dysfonctionnements présentés dans le rapport, le conseiller d'Etat Philippe Leuba ne pouvait que promettre une réforme "profonde" du système pénitentiaire. Première mesure: la cheffe du service a été "démissionnée" avec effet immédiat. "Elle n'a ni les qualités ni l'autorité requises pour mener à bien les réformes", a froidement noté Philippe Leuba. L'intérim sera assuré par Denis Froidevaux, actuel chef du Service de la sécurité civile et militaire. Du côté des agents de terrain, ce départ est jugé positivement, selon Béatrice Métraux, secrétaire générale de la Fédération des sociétés des fonctionnaires: "Son leadership n'était pas reconnu, cela ne pouvait pas fonctionner. Leuba a compris que la confiance avait disparu. Les gars se sentent écoutés." -renaud Bournoud

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Le Temps 9.7.10

Le drame de Bochuz précipite la réforme pénitentiaire

 L'exécutif vaudois se sépare de la responsable des prisons

Marco Danesi

 Dennis Froidevaux reprend le service pénitentiaire ad interim

 Le décès de Skander Vogt précipite la réforme attendue du Service pénitentiaire vaudois (SPEN). Mais pour la réaliser, Philippe Leuba change de chef. Le conseiller d'Etat, responsable du Département de l'intérieur, se sépare avec effet immédiat de Catherine Martin à la tête du SPEN depuis 2006. Il assume ainsi, soutient le ministre, la responsabilité du changement lancé dès son arrivée au château en 2007.

 Catherine Martin, sans démissionner, quitte ses fonctions "d'un commun accord" avec l'Etat. La formule cache à peine le malaise. A la question de savoir si elle lui avait menti, Philippe Leuba a préféré ne pas répondre. L'élu n'a pas voulu s'exprimer sur l'action passée de son cadre. Le magistrat libéral a déclaré que la cheffe du SPEN "n'a pas les qualités et l'autorité requises" pour mener les réformes envisagées.

 Catherine Martin sera remplacée ad interim par Denis Froidevaux, chef du Service de la sécurité civile et militaire. L'homme, qui avait piloté la réforme avortée de la sécurité vaudoise, "Police 2000", mettra en œuvre les mesures urgentes, avant qu'un nouveau chef du SPEN soit désigné pour réaliser une mue plus profonde. Parmi ces mesures, il y a la création d'un groupe de travail composé de représentants de l'Etat, du syndicat et du service pénitentiaire. Ce groupe devra surtout améliorer la communication au sein du SPEN.

 Afin de lutter contre la surpopulation carcérale en détention préventive, 20 nouvelles places ont été ouvertes en juin à Bochuz. Une aile supplémentaire destinée à 80 personnes se prépare pour 2013. Le renforcement de la surveillance nocturne avait déjà été décidé ce printemps.

 A son tour, Pierre-Yves Maillard, responsable de la Santé publique, envisage avec Philippe Leuba de nuancer la consigne qui interdit au corps médical de prêter secours à des détenus, même en danger de mort, avant l'arrivée de forces spéciales (DARD). Le magistrat PS compte aussi accélérer les procédures pour l'édification d'un établissement de réinsertion sécurisée en projet sur le site de Cery, dans l'ouest lausannois, qui aurait pu accueillir Skander Vogt. Il devrait voir le jour au plus tôt vers 2014. Des sanctions administratives à l'égard des collaborateurs du SPEN ou des soignants ne seront prononcées, si nécessaires, qu'au terme de l'enquête pénale en cours, confirment les deux conseillers d'Etat.

 Enfin, le PS, qui exigeait avec l'ensemble de la gauche une enquête indépendante, salue le rapport de Claude Rouiller autant que le départ de Catherine Martin. En revanche, Cesla Amarelle, présidente du parti cantonal, regrette la lenteur de réformes réclamées depuis longtemps. Il a fallu la mort d'un homme pour s'y atteler, constate-t-elle. La verve réformatrice de Philippe Leuba, insiste la députée, oublie un peu vite ses réticences à l'égard des augmentations d'effectifs au SPEN.

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Le vaste dysfonctionnement qui a conduit à la mort de Skander Vogt

 L'ancien juge fédéral Claude Rouiller, mandaté pour mener une enquête administrative, a rendu un rapport accablant sur les circonstances ayant conduit au décès du détenu de Bochuz.

Fati Mansour

 "Dans un Etat civilisé, personne ne doit mourir à cause d'une consigne." L'ancien président du Tribunal fédéral Claude Rouiller n'a pas caché son indignation en commentant les circonstances du décès de Skander Vogt dans sa cellule enfumée de Bochuz. Son enquête administrative conclut en substance que tout le monde a dysfonctionné à l'intérieur de ce monde carcéral particulièrement déshumanisé. La première personne à faire les frais de ce rapport accablant est la cheffe du Service pénitentiaire vaudois, Catherine Martin, qui se voit écartée de son poste.

 La mission principale de Claude Rouiller consistait à déterminer si le comportement des protagonistes - lors de cette funeste nuit du 11   mars 2010 - était conforme aux règlements en vigueur et si ceux-ci ont fait un bon usage de la liberté d'appréciation dont ils jouissent lorsqu'ils sont confrontés à un état de nécessité.

 L'ancien juge fédéral n'a toutefois pas résisté à pousser la réflexion plus loin sur le terrain de la mesure d'internement à durée indéterminée et du régime de haute sécurité qui ont marqué le parcours carcéral singulier de ce garçon révolté mais pas franchement dangereux (LT du 24.04.2010). Là encore, l'expert porte un regard sévère sur les 10   ans que le détenu a passé derrière les barreaux - dans des conditions extrêmes - alors qu'il avait déjà purgé sa peine de 20 mois mais semblait toujours trop perturbé aux yeux de l'administration et des juges pour être remis en liberté.

 Un enfermement que Skander Vogt n'a jamais accepté. "Certains responsables se sont montrés peu capables de comprendre le désarroi que révélaient les rébellions de l'interné, au point de ne pas penser qu'il y avait peut-être quelque chose de naturel dans les attitudes d'obstruction de quelqu'un qui ne voyait plus comment s'en sortir", relève le rapport. Non sans ajouter que, dans cette affaire, il aurait fallu explorer des solutions différentes et surtout "prendre davantage le risque de la liberté".

 Voilà pour le contexte. Sur le sauvetage totalement raté de ce détenu qui avait mis le feu à son matelas pour protester contre une privation d'un poste radio, Claude Rouiller ne se montre pas beaucoup plus tendre, même si certaines circonstances semblent expliquer l'attentisme aberrant dont ont fait preuve gardiens et soignants durant près de 2 heures. La procédure d'urgence aurait voulu qu'on extraie immédiatement l'occupant de la cellule, qui gisait à terre et respirait à peine. "On ne voit pas quel impératif de sécurité aurait légitimement retenu les quatre vigoureuses personnes présentes de faire leur devoir en prenant les précautions commandées par les circonstances."

 L'ancien juge fédéral, convaincu que les agents n'ont pas agi par malveillance et qu'ils ont été sincèrement affectés par ce décès, explique leur inertie par la confusion et le manque d'instruction sur ce qu'il convient de faire face à des directives parfois contradictoires. En l'espèce, les gardiens ont privilégié la pratique qui veut que les forces d'élite soient appelées pour un transfert et qu'elles procèdent elles-mêmes à la sortie de cellule. La situation rendait ce choix absurde. "Il semble que les veilleurs aient perdu la tête pour le malheur de leur protégé."

 La crainte - même l'effroi, dit l'enquêteur - d'être sanctionné a sans doute conditionné l'attitude des surveillants qui se sont retranchés, tels des robots dépourvus de tout libre arbitre, derrière des consignes inadaptées. Ils sont ainsi demeurés passifs en présence d'un danger de mort.

 Plus troublante encore a été l'attitude du personnel médical et notamment de l'infirmier de piquet. Ils auraient dû déployer beaucoup plus d'énergie pour entrer dans la cellule au lieu de s'incliner devant un choix sécuritaire qui se révélera mortifère, relève le rapport. Enfin, la directrice de piquet, prévenue par téléphone, aurait dû se déplacer au lieu de "sur-responsabiliser" des surveillants mal préparés face à une situation à haut risque.

 Pour éviter d'autres morts aussi absurdes, l'ancien juge fédéral fait plusieurs recommandations. Ne pas négliger les efforts de réinsertion sociale lors de l'exécution d'une mesure d'internement. Humaniser le quartier de haute sécurité de Bochuz en prenant exemple sur d'autres pénitenciers. Informer et former le personnel de surveillance sur la problématique de ces détenus et sur l'attitude à adopter en situation de crise. Réorganiser le service de veille, les piquets de direction et les renforts appropriés pour une intervention nocturne.

 Une liste détaillée qui occupera certainement encore longtemps les services du conseiller d'Etat Philippe Leuba. La mort de Skander Vogt n'a pas fini de hanter l'administration vaudoise.

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Editorial

Revanche posthume

 Fati Mansour

 Belle revanche d'outre-tombe pour Skander Vogt. Après les excuses publiques qui ont suivi la révélation des propos injurieux tenus par des policiers vaudois au moment du drame de Bochuz, c'est au tour du service pénitentiaire de trembler sur ses bases.

 Le rapport accablant rendu par l'ancien juge fédéral Claude Rouiller conclut à des comportements inadéquats de la part des surveillants et des soignants qui ont observé l'agonie de ce détenu sans oser intervenir. Un   vaste dysfonctionnement - une hiérarchie inutilement tatillonne n'est pas épargnée - explique bel et bien ce drame. La théorie de la fatalité - rapidement invoquée par les responsables aujourd'hui incriminés et par le conseiller d'Etat Philippe Leuba - est définitivement reléguée aux oubliettes.

 Plus important encore, ce rapport fait office de réhabilitation posthume pour celui qui a traîné son mètre 87 durant plus de dix ans dans les quartiers de haute sécurité du pays avec la réputation d'être un pensionnaire ingérable. En fait, Skander Vogt avait de bonnes raisons de crier sa révolte. Condamné à vingt mois de prison pour des délits qui ne dénotaient pas une dangerosité particulière, ce jeune homme, dépeint comme antisocial, a été en quelque sorte oublié dans ce tunnel de l'internement à durée illimitée. Allant au-delà de sa mission initiale, le rapport insiste sur ce parcours aberrant qui a conduit tous les intervenants à surévaluer le danger représenté par l'intéressé et à ne pas s'investir assez longtemps dans sa resocialisation.

 Le rapport Rouiller confirme que cette mort est bien plus qu'un tragique fait divers. Au niveau cantonal, l'éviction logique de la cheffe du service pénitentiaire doit désormais s'accompagner d'une sérieuse réforme. Plus fondamentalement, l'histoire carcérale hallucinante de Skander Vogt devra aussi pousser les autorités judiciaires, administratives et politiques du pays à s'interroger sur le nécessaire équilibre entre souci sécuritaire et recherche de solutions pour éviter des mises à l'écart aussi radicales qu'inhumaines.

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24 Heures 9.7.10

ÉDITORIAL

Skander Vogt ne sera pas mort pour rien

DANIEL AUDÉTAT

 Que saurait-on aujourd'hui des circonstances de la mort de Skander Vogt siLe Matinn'avait pas, le 16   avril, révélé les enregistrements des échanges téléphoniques entre la centrale de la prison de Bochuz et celle de la police cantonale?

 Le ministre de l'Intérieur répond à sa manière: "Ce drame a accéléré la mise en œuvre de réformes indispensables. " Il serait pourtant gênant pour Philippe Leuba de mettre bout à bout les paroles fortes dont il a marqué chacun des épisodes de l'affaire. Mais de la défense compulsive de l'Etat, il a su passer à la remise en question objective d'une institution publique forcément impopulaire.

 Le conseiller d'Etat le dit lui-même, cela fait dix bonnes années que le système carcéral vaudois est, comme un volcan, en crise plus ou moins intense. Des réformes ont déjà été entreprises mais, à l'évidence, elles sont restées inachevées. Et sans doute n'ont-elles touché pour l'essentiel qu'au cadre administratif, et très peu au fond, aux conditions de l'emprisonnement.

 Le juge Claude Rouiller a livré hier un rapport pénétrant qui marque un tournant. Son analyse fait de la longue tragédie de Skander Vogt un cas emblématique. La responsabilité partagée de la hiérarchie pénitentiaire est démontrée de bas en haut. Mais, surtout, la nature déshumanisée de la détention en quartier de haute sécurité et de l'internement de durée indéterminée est dénoncée comme une tare pour un Etat qui se veut civilisé.

 Depuis la nuit fatale du 11   mars, Philippe Leuba a parcouru du chemin. On peut compter sur ce ministre rigoureux pour tirer les leçons de l'affaire Skander. Il a commencé sur le plan administratif. Reste à trouver les moyens financiers dont la prison a besoin pour accomplir ses missions avec la dignité indispensable.

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L'affaire Vogt oblige Philippe Leuba à réformer les prisons

Daniel Audétat

 DANIEL AUDÉTAT ET JUSTIN FAVROD

 "Vous êtes-vous senti trahi par Catherine Martin qui, dans un premier temps, vous a livré des explications apparues par la suite approximatives, voire fausses?" A cette question, le conseiller d'Etat Philippe Leuba répond par un long silence.

 Le chef du Département de l'intérieur estime sans doute que sa décision concernant la cheffe du Service pénitentiaire vaudois (SPEN) est suffisamment rigoureuse pour être explicite: "D'un commun accord, Mme   Martin quitte son poste avec effet immédiat", a-t-il annoncé hier.

 C'était à l'occasion de la conférence de presse consacrée à la remise d'un rapport accablant de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller sur les circonstances du décès de Skander Vogt aux Etablissements de la plaine de l'Orbe (EPO). Aux premières heures du 11   mars, ce détenu était mort asphyxié par les émanations du matelas auquel il avait mis le feu, dans sa cellule du quartier de haute sécurité.

 Dans l'immédiat, la direction du SPEN sera reprise à titre intérimaire, mais à 100%, par Denis Froidevaux, chef du Service de la sécurité civile et militaire. Philippe Leuba n'exclut pas que d'autres cadres du SPEN soient l'objet de sanctions administratives, voire de mesures de réorganisation. Mais avant de trancher, le ministre attend les conclusions de l'enquête pénale, qui pourrait aboutir dans les semaines qui viennent, et le rapport d'un bureau spécialisé (TC Team Consult) qui lui sera remis le 15   août.

 Avec ses 108 pages, sans compter ses appendices, le rapport Rouiller dresse un tableau consternant du système carcéral qui a conduit des surveillants "à se retrancher comme des robots derrière une consigne sécuritaire"(lire ci-dessous).

 Réforme en profondeur

 Des leçons effectives seront donc tirées de l'affaire Skander Vogt, a promis Philippe Leuba "pour qu'un tel drame ne se reproduise pas". D'autant que les problèmes de fonctionnement du SPEN sont manifestes depuis longtemps. Différents audits internes ont été menés dans ce service depuis 2008, a relevé le conseiller d'Etat, avant d'ajouter: "De ces différents éléments, j'ai tiré la conclusion que le SPEN doit être réformé en profondeur. " Pour résoudre par exemple ce que le juge Rouiller diagnostique comme "une dilution des responsabilités administratives".

 Dans l'immédiat, il faudra améliorer les relations de travail au sein de l'institution. D'où la constitution d'un groupe de travail qui rassemblera des hauts fonctionnaires du Département de l'intérieur, des cadres du SPEN et des représentants du personnel. Mission: établir une charte de communication. Dans la ligne du rapport Rouiller, cette instance devra réfléchir "à la formation et à l'information du personnel".

 Le nerf de la guerre

 Il faudra aussi réduire la surpopulation dans les prisons préventives. Une "sécurisation provisoire", mais définitive dès 2012, de la Colonie des EPO a déjà été réalisée en juin. Vingt places de détention ont été mises à disposition. Par ailleurs, les EPO devraient être dotés à l'horizon 2013 d'une aile supplémentaire offrant 80 nouvelles places de détention. Mais cela restera insuffisant pour tenir compte des recommandations du rapport Rouiller. La création d'une unité carcérale psychiatrique pourrait être accélérée. Mais pour cela, il faut de l'argent, et c'est déjà une autre histoire. •

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 " Ils ont dit…

 Extraits de la conférence de presse donnée hier par le conseiller d'Etat Philippe Leuba et l'ancien juge fédéral Claude Rouiller.

Skander Vogt est sans doute le détenu suisse qui a passé la plus longue proportion de vie dans un régime de haute sécurité. Il n'était pourtant pas un malade mental et n'avait pas commis de crimes odieux. La dangerosité qu'on lui prêtait découlait de sa personnalité marquée par une enfance aux conditions innommables. "Claude Rouiller

 La mort de Skander Vogt n'est pas qu'un fait divers. C'est une tragédie qui doit ouvrir un débat sur les prononcés judiciaires d'internement et sur nos systèmes pénitentiaires. Un Etat civilisé ne peut admettre qu'un de ses citoyens meure parce qu'il faut suivre une consigne. "Claude Rouiller

 Seule une rumeur ignoble a pu laisser croire que les gardiens nourrissaient envers Skander Vogt une animosité qui expliquerait leur comportement étrange au cours de la nuit fatidique. L'explication est plutôt dans l'effroi qu'ils éprouvaient à l'idée des graves sanctions encourues s'ils transgressaient une consigne. "Claude Rouiller

 Dans cette affaire, chacun a fait tout faux, mais pas forcément par sa faute. "Claude Rouiller

 Plus les gens sont en bas dans la hiérarchie, plus ils m'ont semblé aptes à reconnaître leurs erreurs et à en assumer les conséquences. Il m'a semblé que c'était moins facile avec les supérieurs. La mort de ce détenu est perçue par les surveillants impliqués comme un grave échec professionnel. Certains avaient la larme à l'œil lors de leurs auditions, et on ne me la fait pas! D'autres doivent encore se faire soigner. "Claude Rouiller

 Dans un premier temps, des explications inexactes m'ont été communiquées par le service pénitentiaire sur le déroulement du drame. "Philippe Leuba

 Je suis convaincu que la cheffe du Service pénitentiaire n'est pas à même de mener à bien les réformes en profondeur dont notre système carcéral a besoin. La décision de son départ avec effet immédiat a été prise d'un commun accord. " Philippe Leuba

 Je ne suis pas réputé pour être un tendre. Mais j'ai été extrêmement touché et ébranlé par ce drame. "Philippe Leuba

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 Le juge Rouiller dénonce le système carcéral et sa hiérarchie plutôt que les gardiens

 C'est un brûlot que Claude Rouiller a rendu public hier. Il a enquêté sur la mort de Skander Vogt, pas secouru dans sa cellule pendant deux heures et demie après avoir mis le feu à son matelas. L'ancien juge fédéral dénonce la culture du service pénitentiaire et le régime du secteur de haute sécurité. Son enquête administrative dénonce un système. Les agents pénitentiaires, les plus exposés jusqu'ici aux critiques, en ressortent comme les moins responsables et les plus affectés par la mort du détenu. Revue des acteurs du drame.

 LA HIÉRARCHIE ET LE POLITIQUE Le juge est sévère pour la hiérarchie et pour le monde politique, peu enclin à accorder des moyens au secteur pénitentiaire. Il dénonce le manque de personnel de nuit à Bochuz et la peur du licenciement qui y règne. Il relève le manque d'humanité dans le secteur de haute sécurité, l'absence d'établissement spécialisé dans le traitement sociothérapeutique pour des détenus comme Skander Vogt. Par ailleurs, prévenu, le directeur de piquet cette nuit-là n'a pas jugé bon de se déplacer, laissant le personnel se débrouiller.

 LES JUGES Skander Vogt avait purgé en préventive presque l'entier de sa peine pour des délits qui, "sans être bénins, n'ont pas été jugés d'une extrême gravité". Le juge Rouiller estime que les 10 ans d'internement en milieu carcéral étaient inappropriés. Selon le nouveau Code pénal, il n'aurait jamais été interné, mais des mesures transitoires ont permis de le maintenir à Bochuz. Faute de moyens éducatifs, il n'a pas été possible de préparer sa libération.

 LES VEILLEURS Les agents pénitentiaires de garde cette nuit-là, du 10 au 11   mars, ont mal interprété les directives. Un déficit d'information qui est la cause première de la mort de Skander Vogt. Au début de l'incendie, ils auraient dû appliquer la directive d'urgence: sortir le prisonnier de sa cellule, appeler les pompiers. Or Skander Vogt figurait sur une liste qui impliquait que toute sortie du pénitencier (et non de cellule) devait être effectuée sous escorte du DARD. Ils ont cru, à tort, qu'il fallait attendre cette unité d'intervention de la police.

 LE PERSONNEL SOIGNANT Un infirmier expérimenté et une jeune médecin appelés sur les lieux se sont vu refuser l'ouverture de la cellule et s'y sont résignés. Le juge Rouiller estime qu'ils auraient dû insister.

 LA POLICE Les gendarmes et l'agent de la Centrale d'engagement de transmission ont tenu des propos grossiers sur le prisonnier. Hormis les dérapages verbaux, ils ont agi avec diligence.

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Le Matin 9.7.10

L'expert accable la prison

 ENQUÊTELe juge Rouiller a rendu son rapport sur les circonstances du décès de Skander, mort à Bochuz (VD). La prison est fustigée. Sa grande directrice est virée.

Citroni

 Hier matin, en présentant son rapport sur les circonstances du décès de Skander Vogt, l'ancien juge fédéral Claude Rouiller a confirmé ce que notre journal écrit depuis des mois: le détenu de Bochuz, qui a succombé à une intoxication au cyanure dans la nuit du 10 au 11   mars après avoir mis le feu à sa cellule, n'aurait jamais dû mourir. "Les personnes qui se trouvaient sur place la nuit du drame auraient dû intervenir plus rapidement", affirme Claude Rouiller.

 Le rapport de l'ancien juge fait froid dans le dos. En détaillant ce qui s'est passé, il met le doigt sur les erreurs du personnel pénitencier et médical qui ont coûté la vie à Skander. Et il dévoile des propos orduriers tenus par des policiers après la mort du détenu. Le conseiller d'Etat Philippe Leuba, qui avait commandé ce rapport, a déjà annoncé des sanctions hier: il a fait tomber la cheffe du Service pénitentiaire, Catherine Martin. D'autres têtes pourraient valser à l'issue de l'enquête pénale menée par le juge d'instruction Daniel Stoll. En attendant ses conclusions, voici ce qui ressort du rapport Rouiller.

 Des gardiens ont manqué de bon sens

 Lorsque Skander, incarcéré dans le quartier de haute sécurité, met le feu à sa cellule, peu avant 1 heure du matin, les gardiens maîtrisent le sinistre à travers la grille. Ils pensent que l'affaire est réglée. "Mais il est notoire que les incendies peuvent couver sous la cendre. Ils auraient dû appeler les pompiers comme le stipule la directive sur les procédures d'urgence, affirme Claude Rouiller. Par ailleurs, cette directive commande de procéder sans attendre au sauvetage du détenu. "

Skander aurait donc dû être extrait de sa cellule. Mais les agents, ainsi que leur hiérarchie, n'ont pas bougé. Ou du moins ont attendu nonante minutes pour cela! Motif: Skander étant classé dans les détenus dangereux, ils pensaient que la troupe d'élite de la police vaudoise était la seule autorisée à l'approcher et à le transporter à l'hôpital. Ce qui est peut-être une pratique, dit Claude Rouiller, mais n'est écrit nulle part noir sur blanc. "Et dans cette situation, appliquer cette pratique était absurde. Les gardiens se sont retranchés comme des robots derrière une consigne non écrite. Ils avaient le devoir de tout faire pour sauver le détenu. Il semble que les gardiens ont perdu la tête, pour le malheur de leur protégé. "

 Des médecins sont restés les bras croisés

 Lorsque l'infirmer de piquet arrive à Bochuz, quinze minutes après avoir été averti, mais cinquante minutes après l'incendie, il constate que la cellule est noircie par les fumées, que le matelas brûlé est appuyé sur la grille et que le détenu gît sur le dos. "Il ne constate ni réaction orale ou gestuelle ni aucun autre signe de vie du patient, à part la respiration qu'il juge très profonde et régulière", précise le juge Rouiller. L'infirmier intervient-il? Non, car les surveillants lui disent qu'ils n'ont pas le droit d'ouvrir la cellule.

 "Les intervenants médicaux auraient dû déployer beaucoup plus d'énergie pour rendre les surveillants attentifs à leurs responsabilités en cas de mort d'homme. Médecins et infirmiers savent que, hormis le temps de guerre, aucun être humain ne doit mourir à cause d'une consigne", assène le juge Rouiller.

 Des policiers ont tenu des propos orduriers

 Le 16   avril, lorsque notre journal a révélé les bandes sonores des conversations entre les autorités la nuit du drame, il ressortait que des policiers avaient tenu des propos indécents à l'égard de Skander. Le rapport Rouiller montre que l'annonce du décès du détenu, à 3 h, ne les a pas ramenés à la raison. A 3 h 10, un policier le traite de "crapule". A 3 h 29, un autre affirme que "c'était une crevure". A 3 h 54, un autre encore dit que son décès "n'est pas une grande perte".

 Des propos qui montrent peu de compassion, un personnel pénitencier et médical qui aligne les erreurs, la question s'impose: toutes ces personnes ont-elles voulu donner une leçon à Skander, considéré comme un détenu problématique? Le juge Rouiller n'y croit pas une seule seconde: "Je jurerais devant le crucifix qu'ils ont agi selon leur conscience. Malheureusement, le formalisme excessif des agents et la soumission aveugle des acteurs médicaux ont eu les conséquences que l'on connaît. "

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 Catherine martin EST-ELLE UN FUSIBLE?

 A croire le conseiller d'Etat Philippe Leuba, le rapport Rouiller a confirmé ce qu'il pensait depuis un moment: le Service pénitentiaire vaudois doit être réformé en profondeur. Et que fait-on dans ces cas-là? On coupe des têtes. Pour le coup, c'est celle de la cheffe du service, Catherine Martin - que nous n'avons pas pu joindre hier - qui est tombée. "Elle n'est pas à même de procéder aux réformes. Elle n'a pas les qualités et l'autorité requises", affirme Philippe Leuba.

 Le magistrat assure qu'elle n'est pas un fusible. "Madame Martin vous a-t-elle menti lorsque vous avez évoqué l'affaire Vogt avec elle? La confiance est-elle rompue?" demande un journaliste. Réponse de Philippe Leuba: "Vous me permettrez de ne pas répondre. "

 Pour Béatrice Métraux, secrétaire générale de la Fédération des associations de fonctionnaires, Philippe Leuba "a pris les décisions qu'il fallait. Il a conscience du manque de formation du personnel pénitencier et des problèmes d'effectif. Il a décidé de créer un groupe de travail, dans lequel les syndicats seront représentés. Je m'en réjouis. "

 Avocat de Skander, Me Nicolas Mattenberger pense que Catherine Martin a peut-être été un fusible, mais qu'elle devait partir. "On peut se demander si le directeur de Bochuz ne devrait pas en faire de même. "

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La Liberté 9.7.10

La patronne des prisons mise à la porte

 MORT à Bochuz ● L'enquête administrative décrit des gardiens de prison paralysés par l'obéissance aveugle. Quatre mois après la mort de Skander Vogt, la vérité officielle a complètement changé.

 Jérôme Cachin

 La cheffe du service pénitentiaire vaudois, Catherine Martin, quitte sa fonction immédiatement. Cette "décision d'un commun accord", qui s'apparente à une sanction, suit la mort de Skander Vogt, le 11 mars dans sa cellule de haute sécurité, asphyxié par la fumée et laissé sans secours par le personnel. Philippe Leuba justifie cette séparation par le constat qu'elle n'a "ni les qualités, ni l'autorité requises pour mener les réformes substantielles" du Service pénitentiaire (SPEN).

 A-t-elle menti?

 Hier, le chef du Département de l'intérieur accompagnait l'enquêteur Claude Rouiller, venu présenter ses conclusions devant la presse. "C'est le travail de Monsieur Rouiller qui permet d'avoir une vision claire", affirme Philippe Leuba. En avril, c'est Catherine Martin qui avait été mandatée pour enquêter sur cette mort. Face à des conclusions "contradictoires", Philippe Leuba lui avait retiré cette mission avant de la confier à l'ancien juge cantonal François Jomini. Critiqué pour son manque d'indépendance à l'égard du système carcéral vaudois, il avait jeté l'éponge, avant que le Conseil d'Etat n'appelle l'ancien président du Tribunal fédéral, Claude Rouiller. Catherine Martin avait-elle menti à Philippe Leuba? A cette question, le magistrat libéral a choisi hier de ne pas répondre.

 Philippe Leuba a précisé qu'il n'était "pas impossible" que Catherine Martin touche une indemnité de départ. Un intérim est assuré par Denis Froidevaux, actuel chef du Service de la sécurité civile et militaire. Dans les prisons vaudoises, aucune autre tête ne tombe. Au Département de la santé et de l'action sociale (DSAS), une sanction pourrait-elle tomber contre un intervenant sanitaire? Pour son chef, Pierre-Yves Maillard, c'est non: "Si le rapport Rouiller contenait des éléments clairs et solides allant dans ce sens, je n'attendrais pas l'issue de l'enquête pénale pour sanctionner quelqu'un. Mais cela n'est pas le cas. Nous referons une analyse en fonction des résultats de la démarche pénale."

 Groupe de travail créé

 Un groupe de travail incluant des représentants syndicaux est créé "pour mettre fin à l'omerta" qui règne dans les prisons, notamment pour y améliorer la participation du personnel. Philippe Leuba a aussi rappelé que 20 places de préventive ont été ouvertes en juin et que 80 places de détention seront créées dans une aile supplémentaire de Bochuz. Enfin l'établissement psychiatrique sécurisé sera créé plus tôt. Le vote du crédit d'étude, prévu pour juin 2012, sera effectué en 2011 déjà, sous la houlette du DSAS. I

 "Mourir à cause d'une Consigne"

 Dans son rapport d'une centaine de pages, Claude Rouiller a décortiqué les circonstances de la mort de Skander Vogt à l'âge de 30 ans, mais aussi son parcours. Né en 1980, il a purgé une peine de 20 mois pour divers délits. Tout le reste de sa vie carcérale n'était qu'un internement, renouvelé durant une décennie, même si juges et experts ont considéré qu'il n'était "ni un malade mental, ni un criminel ayant porté atteinte à la vie ou à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui".

 La nuit du 10 au 11 mars, il a un ultime geste de rébellion contre sa condition: l'incendie de son matelas. Dès lors, "tout le monde a fait faux, mais pas de sa propre faute". C'est une forme de paralysie. Mal informés, mal formés, les employés, craignant pour leur emploi, obéissent aveuglément aux règles. Résultat: la "confusion" des règles provoque un "comportement attentiste, puis la quasi-inertie" des gardiens. "L'état dans lequel il se trouvait (inhalant de la fumée derrière la porte fermée, inconscient, ndlr.) exigeait qu'il soit sorti immédiatement de sa cellule conformément à la directive "Procédures d'urgence" et placé dans une autre cellule, comme cela se fait toujours en cas d'incendie."

 Et puis les gardiens auraient dû appeler les pompiers, après avoir cru éteindre l'incendie. Ils n'ont appelé que le DARD (forces spéciales) pour assurer son transfert à l'hôpital et l'ont attendu pour ouvrir.

 Les intervenants sanitaires ne sont pas épargnés. Un infirmier de piquet n'a pas assez insisté auprès des gardiens, craignant lui aussi d'enfreindre les règles. Bref, pour Claude Rouiller: "Ils ont oublié l'état de nécessité, c'est une règle supérieure: personne ne doit mourir à cause d'une consigne." JC

 Rapport en ligne sur www.vd.ch

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 "Philippe Leuba se protège lui-même"

 Ancien avocat de Skander Vogt et député socialiste au Grand Conseil, Nicolas Mattenberger salue le rapport Rouiller. "Une certaine vérité est rétablie sur la personnalité de mon ex-client. On est bien loin des déclarations tonitruantes de Philippe Leuba, qui disait le lendemain du drame que tout avait été fait dans les règles et que Skander Vogt était le détenu le plus dangereux du canton."

 L'avocat n'est pas convaincu que la peur d'enfreindre les consignes suffise à expliquer la passivité des gardiens. "Qu'il y ait eu une peur du personnel, je veux bien. Mais quand on en vient à laisser une personne crever, je n'arrive pas à admettre qu'il n'y a pas eu négligence." Nicolas Mattenberger approuve la mise à l'écart de Catherine Martin, jugée en partie responsable du "climat de terreur" régnant sur le service. "Mais c'est un peu le fusible dans cette affaire. Elle permet à Philippe Leuba de se protéger lui-même après sa gestion catastrophique de l'affaire au départ."

 Du côté syndical, Béatrice Métraux, secrétaire générale de la Fédération des sociétés de fonctionnaires (FSF) et députée verte, juge le rapport "extrêmement sévère avec les agents de détention". Leur "immobilisme" est dû, selon elle, à un manque de formation et à un management autoritaire. "Il y a deux ou trois ans, un agent de détention est entré de jour dans la cellule de Skander Vogt pour le calmer, ce qu'il a réussi à faire. Résultat: il a reçu un avertissement formel." La même mésaventure serait arrivée récemment à des gardiens qui refusaient de suivre des cours d'autodéfense pris sur leurs congés.

 Les problèmes ne datent pas d'hier au Service pénitentiaire. Il y a plus de quatre ans, alors que Catherine Martin n'était pas encore en fonction, la gauche dénonçait des dysfonctionnements et un climat de terreur. "Le département n'a pas mesuré la gravité de ce qui se passait, accuse Béatrice Métraux. Il y avait aussi une volonté du Conseil d'Etat in corpore de ne pas augmenter les effectifs et de restreindre les dépenses."

MICHAËL RODRIGUEZ

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COMMENTAIRE

 Percer l'abcès, et après?

 Jérôme Cachin

 Hier, à entendre l'enquêteur Rouiller dire devant le ministre vaudois des Prisons, Leuba, que Skander Vogt était sous la responsabilité de gardiens rangés "comme des robots derrière une consigne sécuritaire", il a été possible de mesurer le chemin parcouru en quatre mois.

 Mort le 11 mars dans sa cellule enfumée, le détenu que le ministre se plaisait à décrire comme hautement dangereux gagne un portrait posthume bien plus nuancé: hier, l'enquêteur a ainsi expliqué qu'il n'avait jamais attaqué un gardien ni un autre détenu. La vérité officielle, un simple communiqué de presse au lendemain du drame, était fondée sur un récit très arrangé.

 C'est aujourd'hui une telle évidence qu'il est étonnant que seule la cheffe du Service pénitentiaire fasse les frais du désastre. Qu'en est-il, par exemple, de l'avenir du directeur de la prison de Bochuz? Sous la pression de l'opinion publique, Philippe Leuba a trop lentement percé l'abcès carcéral vaudois qu'il connaît si bien. Hier, il n'en a pas vidé tout le pus.

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swissinfo 9.7.10

Bochuz: "Un pénitencier ne doit pas être un tombeau"

swissinfo

 Le 11 mars, Skander Vogt est mort asphyxié après avoir mis le feu à sa cellule du quartier de haute sécurité du pénitencier vaudois. L'ex-juge fédéral Claude Rouiller a remis son rapport jeudi au gouvernement vaudois. Conclusion: cette mort "absurde" est due à "l'inertie du système carcéral".

 Selon ce rapport de plus de 100 pages, Skander Vogt a été victime d'un "préjugé lié à son statut carcéral et qui a pu jouer un rôle dans la surévaluation des risques par les gardiens". L'expert, qui a auditionné un nombre impressionnant de personnes, estime que "cette méconnaissance a joué un rôle dans la crainte du personnel de violer les directives et à risquer des sanctions disciplinaires, voire de licenciement". Interview.

 swissinfo.ch: Vous imputez cette mort tragique à l'"inertie" du système carcéral, n'est-elle pas plutôt imputable à la faillite de celui-ci?

 Claude Rouiller: Il ne faut pas rêver, les détenus de ce pénitencier ne sont pas des anges et les gardiens ne sont pas diplômés en psychologie. La gestion d'une prison est une tâche à risques qui exige une discipline rigoureuse. Mais, s'il faut impérativement obéir à une directive, il y a des situations de nécessité où il faut y déroger. Un agent de détention doit savoir à quoi servent les consignes et être soutenu par sa hiérarchie, notamment en termes de formation, d'effectifs et de responsabilités.Il est évident que, cette nuit-là, le bon sens dictait d'éteindre l'incendie, d'extraire le détenu et de le ranimer. Mais le personnel a obéi à une pratique qui voulait que, dans certains cas, on ne puisse sortir de cellule un détenu figurant sur une liste de cas ‘à risques' sans l'intervention d'un corps spécial de police, lequel ne pouvait, en l'occurrence, intervenir à temps. Dès le moment où cette option était irrévocablement choisie, Skander Vogt était perdu.

 swissinfo.ch: Vous vous êtes livré à une minutieuse déconstruction du processus qui a conduit à la mort de ce jeune homme et, surtout, vous pointez le doigt sur l'interprétation de sa dangerosité?

 C.R.: Oui. J'ai été mandaté pour rechercher les causes de ce drame afin qu'il ne se reproduise pas. Il fallait donc procéder à une analyse globale du système, qui est la cause de ce qui est arrivé. Au fond, cette affaire est un révélateur.Ce qui m'a choqué, c'est une double inertie, devant une restriction abusive de la liberté puis devant la mort. M. Vogt, qui avait eu une jeunesse affreuse, était en train de subir une condition pénitentiaire qui n'est même pas celle réservée aux plus terribles criminels. On en était arrivé à ne plus savoir quoi faire de lui, puisqu'on a même chargé un des assassins les plus sanglants, en voie de libération, de lui faire comprendre ce qu'il fallait faire pour s'amender. On peut imaginer ce que dut être l'humiliation de ce délinquant très moyen et saisir pourquoi il en était arrivé à dire qu'il ne voyait son avenir qu'en prison. Il a fallu qu'il meure dans les circonstances que l'on sait pour que tout le monde s'apitoie sur son sort.

 swissinfo.ch: Skander Vogt était connu par tous les gardiens pour être "ingérable". Certains ont même confié que la mort était "ce qui pouvait lui arriver de mieux". Pourquoi sa situation n'avait-elle pas d'issue?

 C.R.: C'est toute la tragédie. M. Vogt s'est retrouvé dans un trou à cause d'un grave dysfonctionnement social, dont l'internement était destiné à le libérer. Il n'était ni un malade mental, ni un grand criminel, mais un jeune homme que son enfance catastrophique avait gravement perturbé. Cet internement, qui ne devait durer que le temps nécessaire à ce traitement, s'est transformé peu à peu en une sorte de réclusion perpétuelle incompressible, parce qu'il n'arrivait pas à se plier à l'ordre de la maison. Ses éclats occasionnels impressionnants entraînaient une cascade d'isolements et de mises au cachot qui éloignaient toujours davantage la perspective d'une remise en liberté.On m'a dit que des troubles de la personnalité aussi graves que ceux dont il était affecté sont aussi rarissimes dans les prisons européennes que les institutions qui permettent de les soigner, comme la fameuse maison britannique de Rampton.

 swissinfo.ch: Outre des recommandations sur l'exécution des mesures d'internement, votre rapport propose des amélioration des conditions de détention dans le quartier de haute-sécurité de Bochuz.

 C.R.: On ne peut supprimer les quartiers de haute sécurité, ni le cachot disciplinaire, même si la durée de ceux-ci doit être limitée (la Cour européenne fixe la limite à 20 jours. Ndlr.). Les quartiers de haute sécurités sont indispensables, non seulement pour détenir des gens dangereux, mais aussi pour protéger des détenus menacés par d'autres détenus (par exemple les pédophiles) ou par des tiers (par exemple les témoins à charge d'organisations criminelles). Mais ce n'est pas parce qu'il faut des quartiers de haute sécurité qu'ils doivent être des tombeaux. Ces quartiers doivent être aménagés de sorte que le détenu ne perde pas sa dignité.

 swissinfo.ch: A chaque drame, le monde politique s'agite et annonce des réformes pour, ensuite, hésiter à "investir" pour des gens qui sont au ban de la société.

 C.R.: Le thème de la réforme pénitentiaire n'est politiquement pas très porteur. Il est difficile d'expliquer aux citoyens que c'est un bon investissement de payer pour réhabiliter des gens qui ont violé les règles sociales. Mais la société a tout à perdre au retranchement social définitif d'un délinquant. Un tel retranchement ne serait rien d'autre qu'une forme hypocrite de la peine de mort. Une grande majorité des détenus libérés ne récidivent pas et contribuent par conséquent au bien commun. Mais on n'empêchera jamais des citoyens de croire que les détenus sont des privilégiés qui regardent la télé toute la journée...Isabelle Eichenberger, swissinfo.ch

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Tribune de Genève 9.7.10

Le rapport qui accable les prisons vaudoises

Favrod / Audétat

 AFFAIRE VOGTA la suite de la mort tragique de Skander Vogt, prisonnier à Bochuz, la cheffe du Service pénitentiaire, Catherine Martin, est remerciée. Le rapport de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller est accablant.

 "Vous êtes-voussenti trahi par Catherine Martin, qui, dans un premier temps, vous a livré des explications apparues par la suite approximatives, voire fausses?" A cette question, le conseiller d'Etat Philippe Leuba répond par un long silence. •

 Le chef du Département de l'intérieur estime sans doute que sa décision concernant la cheffe du Service pénitentiaire vaudois (SPEN) est suffisamment rigoureuse pour être explicite: "D'un commun accord, Mme   Martin quitte son poste avec effet immédiat", a-t-il annoncé hier, à l'occasion de la remise d'un rapport accablant sur les circonstances du décès de Skander Vogt aux Etablissements de la plaine de l'Orbe (EPO). Aux premières heures du 11   mars, ce détenu était mort asphyxié par les émanations du matelas auquel il avait mis le feu.

 "Manque d'humanité"

 L'ancien juge fédéral Claude Rouiller épargne relativement les agents pénitentiaires dans son rapport. Il est en revanche sévère pour la hiérarchie et pour le monde politique, peu enclin à accorder des moyens au secteur pénitentiaire. Il dénonce le manque de personnel de nuit à Bochuz et la peur du licenciement qui y règne. Il relève le manque d'humanité dans le secteur de haute sécurité, l'absence d'établissement spécialisé dans le traitement sociothérapeutique pour des détenus comme Skander Vogt. Celui-ci avait purgé en préventive presque l'entier de sa peine pour des délits qui, "sans être bénins, n'ont pas été jugés d'une extrême gravité". Le juge Rouiller estime que les dix ans d'internement en milieu carcéral étaient inappropriés. Selon le nouveau Code pénal, il n'aurait jamais été interné. Les agents pénitentiaires de garde cette nuit-là, du 10 au 11   mars, ont mal interprété les directives. Un déficit d'informations qui est la cause première de la mort de Skander Vogt.

 Dans l'immédiat, la direction du SPEN sera reprise à titre intérimaire, mais à 100%, par Denis Froidevaux, chef du Service de la sécurité civile et militaire. Philippe Leuba n'exclut pas que d'autres cadres du SPEN soient l'objet de sanctions administratives, voire de mesures de réorganisation. Mais avant de trancher, le ministre attend les conclusions de l'enquête pénale qui pourrait aboutir dans les semaines qui viennent.

 Vers une réforme profonde

 Des leçons effectives seront tirées de l'affaire Skander Vogt, a promis Philippe Leuba, "pour qu'un tel drame ne se reproduise pas". D'autant que les problèmes de fonctionnement du SPEN sont manifestes depuis longtemps. Différents audits internes ont été menés dans ce service depuis 2008, a relevé le conseiller d'Etat, avant d'ajouter: "De ces différents éléments, j'ai tiré la conclusion que le SPEN doit être réformé en profondeur. "

 Dans l'immédiat, il faudra améliorer les relations de travail au sein de l'institution. D'où la constitution d'un groupe de travail. Il faudra aussi réduire la surpopulation dans les prisons préventives. Les EPO seront agrandis dès 2013, offrant quelque 80 places de plus. Mais cela restera insuffisant pour tenir compte des recommandations du rapport Rouiller. La création d'une unité carcérale psychiatrique pourrait être accélérée.
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vd.ch 8.7.10

Rapport sur les circonstances du décès de Skander Vogt

Le rapport de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller sur les circonstances du décès de Skander Vogt aux Etablissements de la plaine de l'orbe a été rendu public. Ce rapport propose une série de recommandations. Après analyses complémentaires, le Conseil d'Etat a validé une série de mesures décidées par le chef du DINT, Philippe Leuba, dont le remplacement de Mme Martin à la tête du Service pénitentiaire.

Communiqué du 8 juillet 2010
http://www.bicweb.vd.ch/communique.aspx?pObjectID=345919

Rapport de l'organe d'enquête
http://www.publidoc.vd.ch/guestDownload/direct?path=/Company%20Home/VD/CHANC/SIEL/antilope/objet/CE/Communiqu%C3%A9%20de%20presse/2010/07/345919_Rapport%20A-Vogt_20100708_804849.pdf

Appendice 1
http://www.publidoc.vd.ch/guestDownload/direct?path=/Company%20Home/VD/CHANC/SIEL/antilope/objet/CE/Communiqu%C3%A9%20de%20presse/2010/07/345919_Appendice1_20100708_804850.pdf

Annexe à l'appendice 1
http://www.publidoc.vd.ch/guestDownload/direct?path=/Company%20Home/VD/CHANC/SIEL/antilope/objet/CE/Communiqu%C3%A9%20de%20presse/2010/07/345919_Appendice1_annexe1_20100708_804875.pdf

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Communiqué de Presse 8.7.10

Suites du décès de Skander Vogt aux EPO

Le rapport Rouiller rendu public - Changement de direction à la tête du SPEN

Le rapport de l'ancien juge fédéral Claude Rouiller sur les circonstances du décès de Skander Vogt a été rendu public ce matin. Ce rapport propose une série de recommandations. Après analyses complémentaires, le Conseil d'Etat a validé une série de mesures décidées par le chef du DINT, Philippe Leuba, dont le remplacement de Mme Martin à la tête du SPEN, décision prise d'un commun accord.

 Le rapport de l'ancien juge fédéral Rouiller sur les circonstances du décès de Skander Vogt le 11 mars dernier aux EPO a été rendu public ce jour. Dans ses conclusions, le rapport propose deux recommandations générales : la première est relative à l'exécution des mesures d'internement ; la seconde concerne l'amélioration des conditions de détention dans le quartier de haute-sécurité de Bochuz. Par ailleurs, une série de recommandations particulières concernent entre autres la formation et l'information du personnel, la transparence des directives, la réorganisation du service de veille aux EPO et le fonctionnement des piquets de direction.
 Le chef du DINT a pris connaissance du rapport Rouiller. Il a décidé d'une série de mesures, validées par le Conseil d'Etat. Ainsi, les conclusions du rapport Rouiller, mais aussi plusieurs auditions internes menées depuis le 11 mars, des rapports de l'UCA et du CCF établis depuis 2008 et des carences constatées dans la gestion du SPEN ont convaincu le chef du DINT que le SPEN devait être réformé en profondeur. Philippe Leuba a estimé que cette mission destinée à donner un nouvel élan au service ne pouvait pas être assumée par l'actuelle cheffe du SPEN, Mme Catherine Martin. Cette dernière quitte donc son poste, d'un commun accord. Elle est remplacée ad intérim par M. Denis Froidevaux, actuel chef du SSCM. Ce dernier aura pour mission prioritaire de mettre en oeuvre les réformes les plus urgentes. Celles-ci seront entamées immédiatement et ne préjugent en rien du résultat de l'enquête pénale. L'audit de TC Team Consult SA, lancé le 18 mai est toujours en cours (analyse de la cohérence des directives de sécurité, organisation).
 Phillipe Leuba a encore annoncé la création d'un groupe de travail DINT-FSF-SPEN dont le but final est d'établir une charte de communication entre ces entités, en y incluant encore l'AVAP et la commission du personnel du SPEN.
 Au niveau de la surpopulation carcérale en détention préventive, la sécurisation provisoire de La Colonie - réalisée en juin - a permis la création de 20 places supplémentaires. Enfin, le Conseil d'Etat a admis le principe de la construction d'une aile supplémentaire qui débouchera sur la création de 80 places supplémentaires (horizon 2013).

 Bureau d'Information et de Communication de l'Etat de Vaud.

 Lausanne, le 08/07/2010

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BIG BROTHER
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St. Galler Tagblatt 10.7.10

Es gibt keine St. Galler Fichen

 Im Kanton St. Gallen sammeln drei Staatsschützer im Auftrag des Bundes Informationen. Im Gegensatz etwa zu Bern oder Genf gibt es keine kantonale Datensammlung.

Andeas Kneubühler

 Der politische Skandal um die unstrukturiert wachsende Fichensammlung, der von der Geschäftsprüfungsdelegation (GPDel) der Eidgenössischen Räte aufgedeckt wurde, betrifft auch die Kantone. In deren Polizeidepartementen sind Beamte für den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) in Bern tätig. Diese Staatsschützer sind zwar vom Kanton angestellt, werden aber vom Bund bezahlt.

 84 Stellen in den Kantonen

 Insgesamt finanziert Bern 84 Vollzeitstellen in den Kantonen und zahlt dafür 8,4 Mio. Franken. Für die Grösse des Kantons gibt es in St. Gallen eine vergleichsweise schlanke Filiale des Staatsschutzes: Es gebe dafür drei Stellen, gibt Hans-Rudolf Arta, Generalsekretär des Sicherheits- und Justizdepartements, Auskunft.

 Die Geschäftsprüfungsdelegation besuchte für ihre Untersuchung auch drei Kantone, nämlich Basel-Stadt, Bern und Genf. Der Bericht darüber zeigt, wie die Zusammenarbeit mit der Zentrale in Bern funktioniert.

 Szenen ausspionieren

 Im Schnitt wird jeden zweiten Tag ein Auftrag für Abklärungen erteilt. Es geht dabei um das Ausspionieren von Gruppen oder Szenen und um die Observation von Einzelpersonen. Beispielsweise verfassen die kantonalen Stellen regelmässig Lageberichte über Aktivitäten im Vorfeld des World Economic Forums in ihrem Kanton. Insbesondere mussten Demonstrationsgesuche gemeldet werden. Der Nachrichtendienst-Ableger in Basel-Stadt gab in seinen Berichten auch die Namen derjenigen Personen weiter, die eine Demonstrationsbewilligung im Namen eines "Anti-WEF-Bündnisses Basel" eingeholt hatten. Darunter waren Mitglieder des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt.

 Fichierung ohne Kontrolle

 Die Abklärungen der Geschäftsprüfungsdelegation der Eidgenössischen Räte zeigten, dass verschiedene Kantone nicht nur die Datenbank des Bundes belieferten, sondern auch eigene Fichen anlegten - ohne Kontrolle. Die zuständigen Mitglieder in den kantonalen Regierungen hätten bei ihren Staatsschutzorganen nie einen Augenschein vorgenommen, heisst es im Bericht. Das Archiv in Genf umfasst mehrere hundert Personen, in demjenigen von Bern gebe es laut einer Einschätzung des Datenschützers über 1800 Einträge.

 Nur Kopien behalten

 Wie steht es im Kanton St. Gallen? "Es gibt hier keine kantonale Datensammlung", stellt Arta fest. Die Staatsschützer behielten nur die Kopien ihrer Berichte. Es gebe auch keine Verknüpfungen zu den Infosystemen der Polizei, betont der Generalsekretär. Die Staatsschützer bekämen ihre Aufträge aus Bern und rapportierten direkt dem Nachrichtendienst.

 Auch der Kommandant der Kantonspolizei bekomme die Berichte nicht zu sehen, erklärt Arta.

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BIG BROTHER SPORT
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NLZ 10.7.10

Polizeieinsätze bei Fussballspielen

 Fussballklubs akzeptieren höhere Kosten

 Die Super-League-Klubs sind offen dafür, stärker für die Kosten der Polizeieinsätze aufzukommen. Aber einige Vereine wehren sich.

 sda. Ausser in Zürich und Neuenburg, wo der FC Xamax sowie der FC Zürich und die Grasshoppers sich Gesprächen bisher verweigern, steht für die Verantwortlichen der Schweizer Fussballklubs fest: Sie müssen sich vermehrt an den Sicherheitsausgaben beteiligen, welche der öffentlichen Hand wegen der Fussballspiele entstehen. Der FC Basel und die Berner Young Boys haben bereits mit ihren jeweiligen Stadtbehörden neue Vereinbarungen getroffen. Laut Roger Schneeberger, Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD), sind weitere Abkommen auf dem Weg zur Unterschrift.

 Der FC Luzern und der FC St. Gallen stünden kurz vor dem Abschluss der Gespräche mit den entsprechenden Behörden, sagte Schneeberger gestern (FCL: siehe Box) Die AC Bellinzona verhandle nach den Sommerferien mit dem Kanton Tessin, während der Super-League-Neuling FC Thun ebenfalls mit den Behörden im Gespräch sei, aber noch keine konkreten Ergebnisse habe vorlegen können.

 Xamax ist rebellisch

 Der Kanton Wallis habe in Bezug auf den FC Sion noch keine konkrete Rückmeldung gegeben, so Schneeberger. Verhandlungen verweigert habe sich bisher der FC Xamax. Solange keine Vereinbarung steht, bitten Kanton und Stadt den Klub gemäss entsprechendem Bundesgerichtsurteil zur Kasse, was Xamax jeweils anficht.

 Der FC Zürich und die Grasshoppers wehren sich ebenfalls gegen die Kosten, die ihnen die Stadt Zürich gestützt auf das Polizeigesetz auferlegt. Eine Beschwerde dagegen ist vor Gericht hängig. Verhandelt werde erst, wenn die Rechtslage geklärt sei, berichtet die KKJPD.

 Die Kantone haben Anfang April mit Fussballorganisationen eine Mustervereinbarung getroffen und Behörden und Klubs dazu aufgerufen, bis Ende Juni die Fragen zu klären. KKJPD-Generalsekretär Scheeberger räumte aber ein, dass die Frist sehr kurz bemessen gewesen sei und die meisten Verhandlungspartner mehr Zeit benötigen würden.

 Ein Spiel kostet eine Viertelmillion

 Die steigenden Kosten für die Sicherheit von Super-League-Spielen verärgern die betroffenen Städte und Kantone zusehends. Ein so genanntes Hochrisikospiel, wo verfeindete Fangruppen anwesend sind, kostet nach Angaben der Kantone bis zu 250 000 Franken. Es müssen immer mehr Polizisten in den Stadien für Ruhe sorgen. Die Kosten sind laut Schneeberger der Hauptknackpunkt der Verhandlungen. Weitere Streitfragen sind der Verkauf von Alkohol in den Stadien sowie die Überwachung der Fans, wo unter anderem das Auswerten von Videomaterial zusätzliches Personal erfordert.

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Zürichsee-Zeitung 10.7.10

Stadion-Sicherheit Mustervereinbarung der Polizeidirektoren kommt nicht überall gut an

 Wenig Spielraum und trotzdem Widerstand

 Im Kampf gegen Gewalt in Stadien konnten die Kantone noch nicht alle Super-League-Clubs ins Boot holen. Auch GC und FCZ widersetzen sich.

 Anfang April hatte die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) und der Swiss Football League (SFL) eine Mustervereinbarung getroffen und Behörden und Klubs aufgefordert, bis Ende Juni offene Fragen zu klären. KKJPD-Generalsekretär Roger Schneeberger räumte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA ein, dass die Juni-Frist etwas kurz gewesen sei, vor allem, weil parlamentarische Prozesse notwendig oder Gerichtsverfahren hängig seien: "Wir sind noch nicht überall so weit, wie wir wollen, aber wir haben einen Prozess in Gang gesetzt." Er hoffe, dass im Lauf der Saison 2010/11 für die Mehrheit der zehn Klubs eine Vereinbarung zustande komme, sagte Schneeberger. Der FC Luzern und der FC St. Gallen stünden kurz vor dem Abschluss der Gespräche mit den Behörden. Die AC Bellinzona, der FC Sion und der Super-League-Neuling FC Thun führten ebenfalls Gespräche oder bereiteten diese vor.

 Teure Spiele

 Ein sogenanntes Hochrisikospiel, wo verfeindete Fangruppen anwesend sind, kostet nach Angaben der Kantone bis zu 250 000 Franken. Es müssen immer mehr Polizisten in den Stadien für Ruhe sorgen. Die Kosten sind laut Schneeberger der Hauptknackpunkt der Verhandlungen, welche die Klubs mit Kantons- und Stadtregierungen führen. Weitere Streitfragen seien der Verkauf von Alkohol sowie die Überwachung der Fans, wo unter anderem das Auswerten der Videos zusätzliches Personal erfordere.

 In Zürich ein Gerichtsfall

 Verhandlungen verweigert hat sich bisher der FC Xamax. Solange keine Vereinbarung steht, schicken die Behörden dem Klub gemäss entsprechendem Bundesgerichtsurteil vom vergangenen Jahr die Rechnung für die Kosten der Stadionsicherheit, was Xamax jeweils anficht. Auch der FC Zürich und die Grasshoppers wehren sich gegen die Kosten, die ihnen die Stadt Zürich, gestützt auf das Polizeigesetz, auferlegen will. Eine Beschwerde dagegen ist vor Gericht hängig. Verhandelt werde erst, wenn die Rechtslage geklärt sei, berichtet die KKJPD. "Ich gehe davon aus, dass die Klubs schliesslich einlenken", schätzt KKJPD-Generalsekretär Schneeberger die Situation ein. Durch das Bundesgerichtsurteil von 2009 hätten die Klubs ohnehin wenig Spielraum.

 In Basel unter Dach und Fach

 Unter Dach und Fach sind die Vereinbarungen zwischen den beiden Basel und dem FC Basel, der sich künftig pauschal mit Fr. 1.80 pro Matchteilnehmer an den Sicherheitskosten beteiligt und zusätzliche Anstrengungen bei Fanarbeit und Gewaltprävention leisten muss. Die Kostenbeteiligung des Klubs bleibt ähnlich wie bisher.

 Die Berner Young Boys (YB) haben das KKJPD-Musterabkommen nicht unterzeichnet und stützen sich auf ein zuvor getroffenes Abkommen mit der Stadt Bern. Der Kanton kann dabei aber nicht alle Sicherheitskosten abwälzen und hat das Nachsehen. YB besteht überdies darauf, bereits genug gegen Fan-Gewalt und für die Sicherheit des Stadions unternommen zu haben.

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NZZ 10.7.10

Fussballklubs zahlen für Stadionsicherheit
 
Zuwarten in Zürich

 (sda) ⋅ Die Schweizer Fussballklubs der obersten Spielklasse sind mehrheitlich bereit, stärker für Sicherheitskosten in den Stadien aufzukommen. Kantone und Städte verhandeln derzeit mit ihren Klubs. Im April hatten die Kantone und die Fussballveranstalter eine Mustervereinbarung getroffen. Der FC Basel und die Berner Young Boys haben mit ihren jeweiligen Stadtbehörden bereits neue Vereinbarungen getroffen. Laut Roger Schneeberger, Generalsekretär der Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD), sind weitere Abkommen auf dem Weg zur Unterschrift, so in Luzern und in St. Gallen. Verhandelt wird in Thun und demnächst auch in Bellinzona. Der Kanton Wallis habe in Bezug auf den FC Sion noch keine Rückmeldung gegeben. Verhandlungen verweigert habe sich bisher der FC Xamax. Solange keine Vereinbarung steht, bitten Kanton und Stadt Neuenburg den Klub gemäss entsprechendem Bundesgerichtsurteil zur Kasse, was Xamax jeweils anficht.

 Der FC Zürich und die Grasshoppers wehren sich ebenfalls gegen die Kosten, die ihnen die Stadt Zürich, gestützt auf das Polizeigesetz, auferlegt. Eine Beschwerde dagegen ist vor Gericht hängig. Verhandelt werde erst, wenn die Rechtslage geklärt sei, berichtet die KKJPD.

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St. Galler Tagblatt 10.7.10

Der FC soll den Appetit anregen

 Am nächsten Wochenende beginnt wieder die Super League, nur eine Woche nach dem WM-Final. Gründe, weshalb der FC St. Gallen trotzdem Lust auf Fussball machen könnte und im Fan-Umfeld inskünftig mehr Ruhe herrschen dürfte.

 Fredi Kurth

 "Langsam habe ich es gesehen", sagt Samuel Fitzi, der Medienverantwortliche des FC St. Gallen. Damit meint er die Fussball-Weltmeisterschaft. So wie ihm ergeht es wahrscheinlich vielen. Obwohl die meisten Spiele ab dem Achtelfinal attraktiver verliefen als die zähflüssige Gruppenphase, bot die Endrunde in Südafrika insgesamt wenig gute Unterhaltung. Im Hinblick auf den heimischen Saisonstart mochte sie somit nicht gerade Lust auf noch mehr Fussball zu wecken. Fitzi sieht aber just darin auch einen positiven Effekt: "Man hat gesehen, dass selbst auf dieser Ebene ein Fussballspiel selten eine 90minütige Show bietet. Das könnte eine positivere Einstellung bei den FC-Heimspielen hervorrufen."

 Pyro-Import nur für Fans

 Mehr Verständnis für flauere Phasen auf dem wieder ideal hergerichteten Rasen ist also verlangt. Dazu könnte auch das Ambiente inner- und ausserhalb des Stadions beitragen. Auf Anhieb nicht gerade vielversprechend wirkte indessen ein Freispruch für sechs Basel-Fans. Sie waren am 21. März im Schnellverfahren zu Geldbussen verurteilt worden, weil sie Pyros bei sich trugen. Das Kreisgericht St. Gallen befand jedoch, dass allein deren Mitführen strafrechtlich noch nicht zu ahnden ist, erst das Abfeuern.

 Simon Burger, Untersuchungsrichter bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen, ist überrascht vom Urteil. Im Sprengstoffgesetz steht zwar bloss, dass Pyros "nicht verwendet" werden dürfen. Aber Burger meint, dass dem Sinne des Gesetzes nach bereits das Mitführen zu einem Fussballspiel verboten ist: "Es geht ja hier um die Sicherheit." Burger sieht eine Analogie zum Waffengesetz: Dort wird auch allein schon der Besitz bestraft. Bei gleicher Anwendung beim Sprengstoffgesetz, so geben andere juristische Experten zu bedenken, dürften die Signalfackeln, wie die Pyros korrekt heissen, auch nicht mehr auf Schiffe mitgenommen werden. Burger meint jedoch, man müsse unterscheiden zwischen legaler und illegaler Absicht. "Wer Pyros mitnimmt, will sie ja auch anzünden." Pikant: Pyros werden gemäss einer Kapo-Umfrage ohnehin nur noch für Fussballfans aus dem Ausland importiert. Schiffsbesitzer oder Bergsteiger nützen sie nicht mehr.

 Kontrollen trotz Freispruchs

 Den strafrechtlichen Aspekt lässt die Staatsanwaltschaft nun abklären, indem sie den Fall weiterzieht, wenn nötig bis vor Bundesgericht. Für die Fans wird sich durch diese "Hängepartie" nichts ändern. Denn verwaltungsrechtlich darf die Polizei aufgrund des "Hooligan-Konkordats" weiterhin Rayon- und Stadionverbote und so weiter beantragen. Denn hier wird das blosse Mitführen als "gewalttätiges Verhalten" betrachtet. "Privatrechtlich darf der FC St. Gallen zudem selber bestimmen, wen er ins Stadion hineinlässt", sagt Burger. Damit dürften strikte Eingangskontrollen vor den Fansektoren weiterhin zur Tagesordnung gehören. Und wer Pyros "nur" mitführt, kann von der Staatsanwaltschaft St. Gallen bis zur definitiven Klärung weiterhin strafrechtlich belangt werden.

 Fällt Choreographieverbot?

 Nicht ausgeschlossen ist somit, dass im Fanbereich insgesamt weniger Unruhe herrschen wird als vergangene Saison. Ausserhalb der Arena hat die Polizei Erfahrung gesammelt, und sie wendet wieder jene Mittel an, die schon im Frühjahr bei der Begleitung der auswärtigen Fangruppen zu Verbesserungen geführt und sich gemäss Polizeisprecherin Petra Ludewig "sehr bewährt" haben: Kameraüberwachung, Trennwände, Schnellverfahren, Planung aufgrund des Sicherheitsrisikos.

 Für die Situation innerhalb des Stadions sind Fanorganisationen und Clubleitung im Gespräch, um Vorkommnisse wie vergangene Saison zu vermeiden. "Bei einer Einigung könnte dann auch das Choreographieverbot fallen", sagt Samuel Fitzi.

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 Bei den Abos im Rückstand

 Im Vergleich zum Vorjahr, Stand Saisonbeginn 12. Juli 2009, hat die FC-Betriebs-AG bisher weniger Dauerkarten verkauft. Bei den Sitzplätzen ist der Rückgang minim. Rund einen Drittel beträgt er jedoch bei den Stehplätzen. Das wird unter anderem auf die Preiserhöhung in diesem Sektor von sechs Franken pro Spiel zurückgeführt. Bis zum ersten Heimspiel am 25. Juli gegen Bellinzona dürften aber weitere Dauerkarten verkauft sein. Bereits versandt ist das Gros der bestellten Abos. (th)

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ANTI-ATOM
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Oltner Tagblatt 10.7.10

Positionspapier verabschiedet

 Kernkraft Grünliberale nehmen Stellung

 Die Grünliberale Partei (glp) des Kantons Solothurn hat ein Positionspapier "Atomkraft" verabschiedet. Kern des Papiers ist, wie es in einer glp-Medienmitteilung heisst, ein kompromissloses Nein zu neuen AKW.

 Als Standort des AKW Gösgen, des geplanten AKW Niederamt und als möglicher Standort für ein Atomendlager ist der Kanton Solothurn unmittelbar von den Auswirkungen der Atompolitik betroffen. Angesichts der Risiken von Atomkraftwerken und der noch immer ungelösten Atommüll-Frage fordert die glp Kanton Solothurn in ihrem Positionspapier kompromisslos, auf neue Atomkraftwerke zu verzichten.

 Ein weiterer Grund für das Nein zu weiteren Atomkraftwerken ist für die Grünliberalen, dass durch die Abstützung auf den vermeintlich unbegrenzt zur Verfügung stehenden Atomstrom nahezu jeder Anreiz zur Erreichung einer hohen Energieeffizienz und damit zur Entwicklung echter Innovationen entfällt. Mit Blick auf die bestehenden Atomkraftwerke werden unter anderem die Entwicklung eines grossräumigen Evakuationsplans sowie eine empfindlich höhere Haftungspflicht von AKW-Betreibern und Lieferanten gefordert.

 Eingabe zur Richtplanänderung

 Parallel zur Veröffentlichung des Positionspapiers "Atomkraft" reichte die glp auch ihre Einwendungen zur Anpassung des Kantonalen Richtplans zugunsten eines eventuellen Kernkraftwerks "Gösgen II" (Kernkraftwerk Niederamt KKN) ein. Da die Grundsatzdebatte "Ausstieg aus der Atomkraft" auf nationaler Ebene und nicht im Rahmen eines Richtplanverfahrens zu führen sein wird, verzichtete die glp dabei bewusst auf grundsätzliche Einlassungen und konzentrierte sich auf die Behandlung untergeordneter, Richtplanrelevanter technischer und verkehrstechnischer Fragen. Im Falle des Baus eines AKW Gösgen 2 ist aus Sicht der glp zum Beispiel die Limitierung des Ausstosses von Tritium mit dem Abwasser für beide Kraftwerke in Gösgen auf total zweimal 10e13 Bq ein Muss. Ebenso soll auf den Bau eines aus technischer Sicht nicht befriedigenden Hybrid-Kühlturms zugunsten eines Nasskühlturms verzichtet werden.

 "Die glp Kanton Solothurn wird" laut Medienmitteilung "entschlossen gegen den Bau eines neuen Atomkraftwerks im Niederamt kämpfen - unabhängig davon, ob Änderungen am Kantonalen Richtplan erfolgen und wie diese letztlich aussehen werden." (mgt)

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Le Temps 10.7.10

Le stockage en sous-sol se précise

Les sites de dépôts seront en consultation dès septembre

Willy Boder

Les choses commencent à se préciser dans le domaine de l'entreposage définitif des déchets radioactifs en sous-sol. Le 1er septembre, une vaste série d'auditions de tous les cerchles  politiques et sociaux concernés débutera.

 Durant trois mois, comme l'a indiqué jeudi Michael Aebersold, responsable du dossier auprès de l'Office fédéral de l'énergie, ces consultations, inhabituelles puisqu'elles impliqueront d'emblée la population des régions touchées, permettront de récolter des avis et des réactions qui seront soumises au Conseil fédéral.

 Sept séances publiques d'information sont prévues, dont une en Allemagne car plusieurs régions d'entreposage retenues se situent près de la frontière nord du pays. La confirmation, ou non, "des domaines géologiques d'implantation" est attendue de la part du Conseil fédéral l'année prochaine.

 Le processus de choix devrait s'étaler sur une dizaine d'années et déboucher, en 2020, sur une votation populaire nationale destinée à avaliser la construction de deux dépôts destinés respectivement aux déchets hautement radioactifs (HR) et à ceux faiblement et moyennement radioactifs (FMR).

 Six sites géologiques, pour la plupart constitués d'argiles à opalinus, sont proposés par la Société coopérative nationale pour le stockage des déchets radioactifs (Nagra). Trois endroits conviennent pour le stockage de toutes les catégories de déchets, alors que trois autres sont uniquement appropriés aux déchets FMA. Les zones retenues à ce stade se situent à 30 km au nord de la ville de Zurich (Weinland), à 20 km au nord-ouest de cette même ville et à 15   km au nord-est d'Aarau. Ces trois zones conviennent pour tous les déchets, selon la Nagra. Trois autres sites ont été retenus uniquement pour les déchets FMR. Ils se situent à 5 km à l'ouest de Schaffhouse, à 10 km à l'est d'Olten (près de la centrale nucléaire de Gösgen) et à 6 km au sud-est de Stans (Wellenberg).

 Le cercle des sites devrait se réduire à quatre en 2015, après décision du Conseil fédéral, puis à deux dès 2018, après une nouvelle décision du gouvernement, qui la soumettra au parlement, puis au peuple autour de 2020.