MEDIENSPIEGEL 27.8.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS)
- Reitschule bietet mehr: 8 (+1) Parteien gegen Hess; Agitprop
- E(h)r(l)ich Hess: Geburi in der Höll
- Bollwerk: Bald mehr Licht
- RaBe-Info 26.+27.8.10
- Stop Murder Music: Chiemsee - Grussbotschaft + Demo
- Drogen: Koks + Kaffee; Drogenconnections Genf-Guatemala
- Anti-Atom: Bauplatz Mühleberg; Uranherkunft intransparent
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REITSCHULE
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Fr 27.08.10
20.30 Uhr - Kino - Tatort Reitschule: "Die Falle" - der
letzte
Ehrlicher!
23.00 Uhr - Dachstock - C'est Berne. Your local
Techno-Heroes!
Sa 28.08.10
23.00 Uhr - Dachstock - Liquid Session: London
Elektricity & MC
Wrec (UK/Hospital), Flowrian & LaMeduza, Lockee, TS Zodiac, MC Matt
Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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20 Minuten 27.8.10
C'est Berne im Dachstock
Fr, 27.8., 23 Uhr, C'est Berne, Dachstock.
MINIMAL. Der Stock hat wieder offen. Zum Start ins erste
Wochenende treten die lokalen Minimal-DJs an die Turntables.
Shootingstar Kellerkind, Beam-Records-Mann Lukas Kleesattel, Fée
Verte vom Festmacher-Kollektiv und N.E.A.T.-Macher Dauwalder bringen
die Dachstock-Boxen zum Glühen.
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Blick am Abend 27.8.10
Nightlife Tipp
Liquid Session
Samstag, 23 Uhr, Dachstock, Neubrückstrasse 8.
An der morgigen Liquid Session im Dachstock der Reitschule
kommen
Drum'n'Bass-Fans voll auf ihre Kosten. Der Brite Tony Coldman alias
London Elektricity (Bild) zählt zu den einflussreichsten
Genre-Produzenten und seine Tracks befinden sich in den Platten koffern
eines jeden Drum'n'Bass-DJs, der etwas auf sich hält.
usgang.ch
TOP Nicht verpassen!
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REITSCHULE BIETET MEHR
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bernerzeitung.ch 27.8.10
Mehrere Parteien kämpfen für den Erhalt der Reitschule
sda / met
Verschiedene linke und bürgerliche Parteien bilden in
der
Stadt Bern eine gemeinsame Front gegen die Reitschul-Initiative der
SVP. Sie wollen verhindern, dass das umstrittene Kulturzentrum in der
Bundesstadt geschlossen und versteigert wird.
An diesem Schulterschluss beteiligen sich SP, EVP, BDP,
CVP,
Grünliberale, GFL, GB und JA, wie aus einer Mitteilung vom Freitag
hervorgeht. Über die Volksinitiative können die
Stimmberechtigten der Stadt Bern am 26. September abstimmen. Diese
sieht die Schliessung der Reitschule und deren Verkauf an den
Meistbietenden vor.
Dass die Stadtbevölkerung hinter der Reitschule
stehe,
hätten die letzten vier Volksabstimmungen zugunsten des
Kulturzentrums bewiesen, halten die Parteien fest. Für Bern sei
die Reitschule als alternativer Kultur- und Begegnungsort
unverzichtbar. Unter anderem heben sie etwa ihren hohen
Selbstfinanzierungsgrad hervor.
Zwar sei einiges noch nicht im Lot, heisst es etwa von
Seiten der
BDP/CVP-Fraktion. Doch werde die Reitschule verkauft, verliere die
Stadt Bern die Einflussmöglichkeiten bei der Gestaltung des
Perimeters Schützenmatte.
EDU beschliesst Stimmfreigabe
Wenige Tage davor hatte sich auch die EDU Bern zu Wort
gemeldet.
Sie befürwortet zwar die Schliessung der Reitschule, möchte
diese aber nicht an den Meistbietenden verkaufen. Diese Strategie sei
riskant, so die EDU. "Es könnte durchaus sein, dass wir mit diesem
Vorgehen vom Regen in die Traufe kommen". Die EDU hat deshalb
Stimmfreigabe beschlossen.
Vor allem in rechtsbürgerlichen Kreisen stösst
das
alternative Kulturzentrum seit langem auf Ablehnung. Unter dem
Deckmantel des kulturellen Angebots werde in der Reitschule
Extremismus, Drogenhandel und Kriminalität gefördert,
argumentieren die Reitschul- Gegner.
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gbbern.ch 27.8.10
Medienmitteilung zur Medienkonferenz der Fraktionsparteien (GB,
JA!, SP, GFL, EVP, GLP, CVP, BDP) gegen die
Initiative "Schliessung und Verkauf der Reitschule!"
Breiter parteipolitischer Schulterschluss: Nein zur
Reitschule-Initiative
Fünfter Angriff auf die Reitschule: Am 26. September 2010
muss die
Berner Bevölkerung bereits zum fünften Mal Stellung zur
Zukunft der Reitschule beziehen. Dass die Stadtbevölkerung hinter
der Reitschule steht, haben die Resultate der letzten vier
Volksabstimmungen zugunsten der Reitschule mehr als bewiesen. An der
heutigen Medienkonferenz haben Vertreterinnen und Vertreter der
Fraktionsparteien (GB, JA!, SP, GFL, EVP, GLP, CVP, BDP) ihre Argumente
gegen die Schliessung und den Verkauf des seit 1987 bestehenden Berner
Kultur- und Begegnungszentrums Reitschule an den Meistbietenden
dargelegt.
Hasim Sancar (GB) bezeichnete die Reitschule als unverzichtbar
und
betonte, die Reitschule als alternativer Kultur- und Begegnungsort mit
ihrem vielfältigen Angebot gehöre ebenso zur Stadt wie zum
Kulturplatz Bern. Barbara Streit-Stettler (EVP) wies auf die Bedeutung
kultureller Freiräume jenseits von Konsum und Kommerz hin. Ruedi
Keller (SP) lobte den hohen Selbstfinanzierungsgrad der Reitschule, die
Reitschule erfülle als einzige Kulturinstitution den
Leistungsauftrag mit der Stadt zu 100 Prozent. Claude Grosjean (GLP)
unterstrich die Einzigartigkeit der Reitschule als vielseitige
Kulturinstitution und "echte" Lebensschule, erwartet aber von der
Reitschule, dass sie auch Verantwortung übernimmt. Rahel Ruch
(JA!) hob die Funktion der Reitschule als Begegnungsort und
Betätigungsfeld für Leute mit wenig Mitteln und wenig
sozialen Netzen hervor und rühmte sie als einzigartiges
alternatives Jugendzentrum. Michael Daphinoff (CVP) zeigte sich von der
geleisteten Gratis- und Freiwilligenarbeit beeindruckt, in der
Reitschule sei Solidarität keine Leerformel. Martin Schneider
(BDP) warnte vor der Gefahr, dass mit einem Verkauf der Reitschule an
den Meistbietenden die geplante Aufwertung des Stadtteils (Perimeter
Schützenmatte) gefährdet sei. Wird die Reithalle verkauft,
würden der Stadt Bern die Einflussmöglichkeiten bei der
Gestaltung entzogen. Peter Künzler (GFL) erachtete es als wichtig,
dass das Gebäude im Stadtbesitz und als öffentlicher Raum
erhalten bleibt und plädierte für einen kritischen und
sachbezogenen Umgang mit dem Reitschulbetrieb, die Initiative mache die
Reitschule zum Sündenbock.
Es gibt keine Alternative zur Reitschule - Die Initiative
"Schliessung
und Verkauf der Reitschule!" muss deshalb abgelehnt werden. Für
ein 5:0 am 26. September!
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Unterlagen im
Anhang.
Für weitere Auskünfte:
Hasim Sancar, Co-Fraktionspräsident GB/JA!
--
Grünes Bündnis Stadt Bern GB
Postfach 6411
3001 Bern
Tel 031 301 82 09
Fax 031 302 88 78
info@gbbern.ch
www.gbbern.ch
Medienmappe:
http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Medienmitteilungen/10-08-27-MedienmappeParteien.pdf
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BZ 27.8.10
CVP
Pro Reitschule
Die CVP der Stadt Bern empfiehlt getreu der Devise "Kultur
Ja -
Krawalle Nein" ein einstimmiges Nein zur Reitschulinitiative. Die CVP
sagt auch einstimmig Ja zur Wankdorf-City-Kreditaufstockung - die Stadt
Bern braucht dringend Standorte von hoher Qualität, um im
diesbezüglichen Wettbewerb bessere Karten zu haben.pd
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DRS2 Aktuell 2 21.8.10
Der Schweizer Agitprop entdeckt den Humor
Am 26. September stimmen die Bernerinnen und Berner einmal mehr
über die Zukunft des alternativen Kulturzentrums Reitschule ab.
Gegen einen Verkauf sind natürlich die Kulturschaffenden und sie
steigen mit einem CD-Sampler in den Abstimmungskampf.
Dass die Kulturszene mit einer Platte Politik macht, ist nicht
neu:
Schon 1989 bei der Armeeabschaffungs-Initiative, und 2006 beim Asyl-
und Ausländergesetz gab es Abstimmungs-CDs. "Agitprop" lautet der
Begriff dafür: Agitation und Propaganda.
rtsp://a34.v23910e.c23910.g.vr.akamaistream.net/ondemand/7/34/23910/4c6fc3c7/audio.drs.ch/drs2/drs2_aktuell/2010/100821_drs2aktuell_02_zehnder.mp3
http://www.robbiesmillions.ch/reitschulebeatetmehr/DRS2aktuell%20Agitprop.MP3
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E(H)R(L)ICH HESS
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Bund 27.8.10
Ehrlich währt am längsten Entgegen früheren
Aussagen war
JSVP-Politiker Erich Hess mehr als einmal in der Reitschule.
Geburtstagsfeier in rechtsfreiem Raum
Patricia Götti
"Erich, warum bisch du nid ehrlich?" Mit dem Video zu
diesem Song
erobert der Berner Komiker Semih Yavsaner alias Müslüm
derzeit die Charts der Internet-Plattform Youtube und wirbt damit in
verballhornender Form für ein Nein zur Reitschul-Initiative von
Erich J. Hess (JSVP), die eine Versteigerung des autonomen
Kulturzentrums fordert und über die am 26. September abgestimmt
wird. Über die generelle Aufrichtigkeit im Herzen des
Präsidenten der Jungen SVP Schweiz soll hier genauso wenig
spekuliert werden wie über diejenige in Politikerherzen
schlechthin. Uns interessiert vielmehr der konkrete Einzelfall: die
Aussage Hess' nämlich, er sei nur ein einziges Mal in der
Reitschule gewesen ("Bund" vom 13. August).
Diesbezüglich nämlich war der frisch gebackene
Grossrat
(seit diesem Frühjahr), noch frischer gebackene Vizepräsident
der SVP Stadt Bern (siehe "Bund" vom Mittwoch) und am frischsten
gebackene Alt-Stadtrat (seit gestern, auch hier siehe "Bund" vom
Mittwoch) nicht ganz ehrlich. Es stimme schon, er sei bereits zweimal
in der Reitschule gewesen, gibt er auf Anfrage freimütig zu und
bestätigt damit eine Aussage einer Veranstalterin im Konzertlokal
Dachstock der Reitschule, die nicht namentlich genannt sein will. Es
sei spät in der Nacht nach seinem (24., wie eine kurze Recherche
zeigt) Geburtstag gewesen. Da habe er, nachdem er in der Berner
Innenstadt mit Freunden gefeiert habe, noch alleine in der Reitschule
vorbeigeschaut - "einfach, um einmal zu sehen, wie es da drinnen ist",
sagt Hess. Nein, Angst vor einer Konfrontation habe er keine gehabt
(obwohl er sich, in seinen Augen, in rechtsfreiem Raum befand). Ein
wenig "gschmuuch" sei ihm aber schon gewesen: "Ich hoffte einfach, dass
mich niemand erkennt." Dieser Hoffnungsballon zerplatzte aber ziemlich
schnell: bereits beim Bestellen nämlich. Er habe dann bis in den
Morgen hinein mit den Dachstock-Leuten diskutiert (kräftig
unterstützt offenbar von Whisky). Ein friedliches und leicht
lallendes Geschwafel über Gott und die Welt von ein paar ziemlich
Angetrunkenen womöglich.
Damals, Ende März 2005, war Hess noch nicht Mitglied
im
Stadtberner Parlament; das wurde er erst einen guten Monat später,
im zarten Alter von 24 also. Lanciert war dagegen bereits die dritte
Initiative zur Abschaffung der Reitschule (die im November 2005 vom
Berner Stimmvolk mit 65 Prozent Nein abgeschmettert wurde). Sie stammte
aus dem Hause der SVP und verlangte die Abschaffung von
Sonderkonditionen für die Reitschule. Ob Hess damals die
Reitschule besuchte, weil er auf Material für
Abstimmungspropaganda hoffte, bleibt dahingestellt.
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BOLLWERK
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Bund 27.8.10
Raum Bollwerk soll besser beleuchtet werden
Die Strassenbeleuchtung im Raum Bollwerk entspricht zum
Teil
nicht den Normen. Der Gemeinderat hat das Tiefbauamt beauftragt,
gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt und Energie Wasser Bern (EWB) ein
Projekt zur Verbesserung der Situation auszuarbeiten. Dies geht aus
einer Antwort auf eine entsprechende Motion der Fraktion GB/JA hervor.
"EWB hat die Verhältnisse bereits geprüft", sagt Stefan
Schwarz, Generalsekretär der Direktion für Tiefbau, Verkehr
und Stadtgrün (TVS). Aus dieser Prüfung gehe hervor, dass die
Beleuchtung in der Hodlerstrasse, der Genfer- und Speichergasse und auf
der Schützenmatte "in Teilbereichen" nicht den Normen entspricht.
Gemäss den vom Gemeinderat erlassenen Richtlinien für die
Beleuchtung öffentlicher Aussenräume ist in
Fussgängerbereichen auf das Sicherheitsempfinden der Menschen
Rücksicht zu nehmen. "Auf eine Distanz von vier Metern soll der
Gesichtsausdruck einer Person erkannt werden können", heisst es in
den Richtlinien.
Der Stadtrat wird am 9. September über den Vorstoss
befinden. Bis dahin sind die Kosten der Anpassungen noch nicht
abschliessend geklärt. Die Investition wird von EWB
übernommen. Laut Schwarz wird geprüft, ob jeweils
stärkere oder zusätzliche Leuchten nötig sind. (bob)
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BZ 27.8.10
Bollwerk
Mehr Licht in die Stadt
Im Perimeter Bollwerk und Schützenmatte inklusive
Zugangsachsen ist es in der Nacht zu dunkel. Nun soll es bald heller
werden.
Fiat lux, es werde Licht: Die Problemzone
Bollwerk/Schützenmatte ist zu allem Übel schlecht beleuchtet.
Zu diesem Schluss kommt die Arbeitsgemeinschaft "Boulevard", die im
Auftrag des Stadtplanungsamts den Raum analysierte. Die Lux-Messungen
ergaben für das Bollwerk, die Schützenmatte sowie die
Zugangsachsen Hodlerstrasse, Genfer- und Speichergasse
unterdurchschnittliche Werte.
In einer Motion verlangen Stéphanie Penher und
Natalie
Imboden (GB) vom Gemeinderat, das Problem nicht erst 2012 anzugehen,
wenn er die langfristige Planung des Areals initiiert. Er solle in
einem Zwischenschritt die Situation im ganzen Perimeter verbessern und
dafür dem Stadtrat ein Beleuchtungskonzept mit den notwendigen
Finanzbeschlüssen vorlegen.
In seiner Antwort teilt der Gemeinderat die Analyse von
"Boulevard". Er sei bereit, kurzfristig die Beleuchtung anzupassen, wo
sie nicht den Normen entspreche. Er beantragt dem Stadtrat, die Motion
als Richtlinie als erheblich zu erklären.
pd
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bern.ch
09.000386 (10/150)
Reg. 65/-00
Motion Fraktion GB/JA! (Stéphanie Penher/Natalie Imboden,
GB):
Boll-werk, Schützenmatte und Zugangsachsen besser beleuchten
Auf Anlass des GB/JA! Vorstosses vom 26. Oktober 2006
(06.000288):
"Umnutzung und städ-tebauliche Gestaltung der Schützenmatte"
hat das Stadtplanungsamt der Arbeitsgemeinschaft "Boulevard" den
Auftrag erteilt, diesen und eventuell auch einen erweiterten Perimeter
grund-sätzlich zu analysieren und ein möglichst
differenziertes Bild davon zu zeichnen, welche Fak-toren in diesem
städtischen Raum eine zentrale, eine fördernde oder auch
hemmende Rolle spielen. Die Verfasser der Studie halten fest, dass der
Raum unbernisch sei und sich markant vom oberen Stadtteil und den
angrenzenden Quartieren unterscheidet. Es sei typisch urban, mit der
Hektik, die durch die Mobilität verursacht ist, mit der Polyvalenz
(auch der …konomie), mit Kultur und Verkehr, Passanten und Lärm.
Dies ist einerseits eine positive Ausgangslage gleichzeitig aber auch
ein Raum der Verunsicherung. Die Analyse weist unter anderem darauf
hin, dass die Beleuchtung ungenügend ausfällt, bzw. zu
wünschen übrig lässt.
Eine wesentliche Aufgabe der Strassenbeleuchtung ist, als
Bestandteil
der allgemeinen öf-fentlichen Sicherheit, die Verbesserung der
Verkehrssicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen in der Nacht. An
schlecht beleuchteten Strassen leidet das Sicherheitsgefühl;
düstere Stras-sen oder Ecken wirken nicht einladend. Die Art und
Intensität der Strassenbeleuchtung ist nach Normen festgelegt. Es
obliegt jedoch der Stadt zu entscheiden ob, und wenn ja, auf welche
Weise eine Strasse zu beleuchten ist.
Die Autoren der Studie haben Lux-Messungen vorgenommen und damit
die
Strassen- und Fassadenhelligkeit kartografisch aufgezeichnet
(Boulevard, Anhang 1, Karten 2-7): Hodler-strasse, Genfer- und
Speichergasse verzeichnen unterdurchschnittliche Lux-Werte. An der
Hodlerstrasse und an der Genfergasse kommt hinzu, dass die Fassaden
beidseitig dunkel sind, d.h. kein Licht durch Büros oder
Schaufenster ausstrahlen. Die Schützenmatte schnei-det auch
schlecht ab: die Lux-Werte der Strassenhelligkeit fallen sehr tief aus
und die einzige Fassade, die Licht ausstrahlt liegt entlang des
Bollkwerks, auf der anderen Strassenseite. Zudem erzeugen die
Bäume, die jedoch als einzige wenige Grünelemente bestehen
bleiben sollen, einen Schattenwurf auf die Schützenmatte.
Die Autoren haben auch festgestellt, dass die Strassenhelligkeit
insgesamt abnimmt je weiter die Strassen von der Hauptachse, Markt- und
Spitalgasse entfernt liegen. Dabei sind Hodler-gasse, Genfer- und
Speichergasse Zugangsachsen zur Schützenmatte.
Der Gemeinderat will die langfristige Planung im Areal
voraussichtlich
ab 2012 initiieren. Das Anliegen dieser Motion ist nicht erst mit der
Planung 2012 anzugehen sondern als Zwischen-schritt zu einer
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im ganzen Perimeter zu
realisieren.
Daher wird der Gemeinderat ersucht, aufgrund der Resultate der
Studie
"Boulevard" dem Stadtrat ein Beleuchtungskonzept und die dafür
notwendigen Finanzbeschlüsse zur Realisie-rung vorzulegen, das
eine bessere Beleuchtung der Hodlerstrasse, Genfer- und Speichergas-se,
sowie Schützenmatte und Fusswegen hinter der Reithalle vorsieht.
Bei den Leuchtkörpern ist auf optimale Energieeffizienz zu achten.
Bern, 5. November 2009
Motion Fraktion GB/JA! (Stéphanie Penher/Natalie Imboden,
GB),
Lea Bill, Rahel Ruch, Chris-tine Michel, Hasim Sancar, Urs Frieden,
Jeanette Glauser
Antwort des Gemeinderats
Die Motion betrifft inhaltlich einen Bereich, der in der
gemeinderätlichen Zuständigkeit liegt. Der Motion kommt
deshalb der Charakter einer Richtlinie zu.
Gemäss ewb-Reglement Artikel 9, Öffentliche
Beleuchtung,
stellt Energie Wasser Bern für die Stadt Bern gegen Entgelt eine
zweckmässige Beleuchtung der Strassen und Plätze auf dem
Gemeindegebiet sicher. Der Umfang der öffentlichen Beleuchtung
(Nutzbeleuchtung, ästheti-sche Beleuchtung und Spezialbeleuchtung)
ist im per 1. Januar 2008 in Kraft gesetzten Leis-tungsvertrag zwischen
Energie Wasser Bern und der Stadt Bern geregelt. Der Vertrag
be-rücksichtigt einerseits die einschlägigen gesetzlichen
Vorgaben sowie die anerkannten Nor-men für die Gestaltung einer
zweckmässigen öffentlichen Beleuchtung. Andererseits
stützt er sich namentlich auf die vom Gemeinderat erlassenen
Richtlinien für die Beleuchtung öffentli-cher
Aussenräume.
Zum Aspekt der Verkehrssicherheit ist im Artikel 1, Absatz 2 der
Richtlinien für die Be-leuchtung öffentlicher
Aussenräume folgendes festgehalten:
"Sicherheit: Verkehrsflächen gelten als genügend
beleuchtet,
wenn die Leitsätze der Schwei-zerischen Lichttechnischen
Gesellschaft SN-EN 13201 eingehalten sind. Flächen in der
Alt-stadt können schwächer beleuchtet werden.
In Fussgängerbereichen ist auf das Sicherheitsempfinden der
Menschen abzustellen. Auf eine Distanz von vier Metern soll der
Gesichtsausdruck einer Person erkannt werden können. Den
Bewegungsräumen von Kindern ist besondere Aufmerksamkeit zu
schenken."
Die Abteilung öffentliche Beleuchtung von Energie Wasser
Bern
kommt in einer ersten Analy-se der Beleuchtungssituation im Raum
Bollwerk-Schützenmatte zu ähnlichen Schlüssen wie die
Verfasser der in der Motion erwähnten Studie: In gewissen
Bereichen entspricht die Be-leuchtung tatsächlich nicht den
Normen.
Anlässlich seiner Sitzung vom 5. November 2009 hat der
Stadtrat
zwei Motionen betreffend die künftige Nutzung und
städtebauliche Gestaltung des Raums Bollwerk-Schützenmatte
er-heblich erklärt: zum einen die Motion Fraktion GB/JA!
(Stéphanie Penher/Natalie Imboden, GB): Planungskredite für
die Umnutzung und städtebauliche Gestaltung der
Schützenmatte, zum andern die Motion Fraktion SP/JUSO (Beat
Zobrist, SP): Gestaltungskonzept
Bollwerk-Schützenmatte-Hodlerstrasse. In seiner Antwort auf die
beiden Vorstösse hat der Gemeinde-rat in Aussicht gestellt, die
Gesamtplanung für dieses Areal ab 2012 zu initiieren. Die
Erarbei-tung eines Beleuchtungskonzepts sollte nach Ansicht des
Gemeinderats im Rahmen dieser Gesamtplanung erfolgen. Kurzfristig ist
der Gemeinderat aber bereit, die Beleuchtung punktu-ell dort
anzupassen, wo sie nicht den einschlägigen Normen für die
Beleuchtung entspricht. Das Tiefbauamt wird unter Einbezug des
Stadtplanungsamts und der Abteilung öffentliche Beleuchtung von
Energie Wasser Bern ein entsprechendes Projekt auslösen.
Folgen für das Personal und die Finanzen
Die Investitionen für die Beleuchtung werden von Energie
Wasser
Bern übernommen. Hin-gegen werden sich die Anpassungen auf das
Entgelt gemäss geltendem Leistungsvertrag zwischen Energie Wasser
Bern und der Stadt Bern und somit auf das Globalbudget des Tief-bauamts
auswirken. Der genaue Betrag kann erst beziffert werden, wenn der
Umfang der Anpassungen bekannt ist.
Antrag
Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat, die Motion als
Richtlinie
erheblich zu erklären.
Bern, 5. Mai 2010
Der Gemeinderat
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RABE-INFO
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Fr. 27. August 2010
- Neue Gärten Bern: interkulturelles Zusammentreffen
inmitten
schweizerischer Bebauungsregeln
- Jugendwettbewerb der besonderen Art: Reise in ein Krisengebiet
gewinnen
- Rundgang durch die Reitschule: der Dachstock
Links:
http://www.heks.ch/de/schweiz/regionalstelle-bern/neue-gaerten-bern
http://www.icrc.org/eng/competition
http://www.dachstock.ch
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Do. 26. August 2010
- Besseres Sexleben durch mehr KiTa Plätze?
- Mehr Platz durch Steh-Waggons?
- Wer wohnt in der Reitschule?
Links:
http://www.sp-bern.ch/stadt/kita/ja/
http://www.umverkehr.ch/content/view/604/604
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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STOP MURDER MUSIC
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stopmurdermusic.ch 27.8.10
Grussbotschaft Stop Murder Music Bern (27.8.10)
Liebe Leute
Hocherfreut haben wir von der Absage von Sizzlas Konzert in
Chiemsee
und vom Abbruch seiner Tour gehört. Wir gratulieren euch zum
Erfolg eures Widerstandes! Damit konnte wieder mal ein deutliches
Zeichen gegen die Homohass-Fraktion innerhalb des Dancehall-Reggae
gesetzt werden. Und das ist auch 2010 immer noch bitter nötig.
Hetze, Hasspropaganda, Gewalt und Mord wegen Homohass sind weder
Meinungen noch Kunst, sondern Verbrechen. Wer also bei Protesten gegen
Sizzla und Konsorten scheinheilig "Zensur" schreit, sollte
konsequenterweise das Line-Up in Chiemsee erweitern: mit den Nazis, den
biederen BürgerInnen und den religiösen FundamentalistInnen,
die auch dieses Jahr in halb Europa Gay Prides angegriffen haben; mit
den HenkerInnen, die auch dieses Jahr weltweit Homosexuelle im Namen
irgendwelcher Gesetze hingerichtet haben; mit dem Papst, der auch
dieses Jahr gegen Homosexuelle hetzte; mit den Atzen aus Deiner Stadt,
die auch dieses Jahr Schwule geklatscht oder Lesben "gesund gefickt"
haben und mit vielen mehr.
Gestalten wie Sizzla, die ihre Homohass-Songs bewusst zum
Karrieremachen benutzen, besuchen uns zwar zum Glück nur ein paar
Mal pro Jahr und ihre Konzerte sind - wie die aktuellen Geschehnisse
zeigen - nicht immer, aber immer öfters verhinderbar. Viel
schlimmer aber sind die Zustände jedes Wochenende an nicht wenigen
Dancehall-Parties, wo hiesige Möchtegern-Dancehall-Gangster ihren
postpubertären Heterosexismus ausleben und dem Publikum die
Homohass-Songs ihrer Lieblinge als "Partykultur" aus Jamaica verkaufen.
Um schnelles Geld geht es auch der Musikindustrie, die seit Jahrzehnten
Tonträger mit Homohass-Songs in den Handel liefert. Es würde
uns nicht wundern, wenn in Chiemsee und anderswo auf den
Festival-Promo-Verkaufstischen einige Platten und CDs feilgeboten
werden, auf denen auch die üblichen Homohass-Hits zu finden sind.
Leider ignoriert und verdrängt die breite Party- und Konsum-Masse
gerne das Thema und gibt weiterhin viel Geld für "blutigen"
Dancehall-Reggae aus.
Wer als KonzertveranstalterIn nach all den Jahren der
Diskussionen und
des Widerstandes gegen Sizzla und Co. immer noch nicht einsehen will,
dass es endlich Zeit für konsequente Veränderungen im Reggae
und Dancehall ist, muss sich die Frage gefallen lassen, wieviel
schnöden Mammon er oder sie eigentlich am (teuren) Auftritt
Sizzlas mitverdient bzw. mitverdient hätte. Denn anders kann
mensch sich diese Booking-Katastrophe schon fast nicht mehr
erklären.
Es gibt nur ein Mittel gegen die Homohass-Crews: Totaler Boykott
ihrer
Konzerte sowie ihrer Tonträger und die konsequente Förderung
und das engagierte Booking von KünstlerInnen, für die
"Respect" nicht einfach nur eine Hiphop-Phrase oder ein Lied von Aretha
Franklin, sondern ein wichtiger Lebens- und Überlebensgrundsatz
ist. Denn "One Love" bedeutet schliesslich nicht "one sexual
orientation", sondern Respekt - das Sorgetragen und Hochhalten des Mit-
und Nebeneinanders aller Verschiedengleichen. Das betrifft Hautfarben,
Sprachen, Geschlechter, sexuelle Orientierungen genauso wie Religionen,
Essgewohnheiten oder Musikgeschmäcker. Aber sicher nicht Hetze und
Hasspropaganda.
Wir empfehlen deshalb BesucherInnen, LieferantInnen,
SponsorInnen,
AnwohnerInnen und Behörden mit den Verantwortlichen des Chiemsee
Reggae Summer und anderer Festivals ein ernsthaftes Wörtchen zu
reden. Und sich zu überlegen, ob sie ein Festival ohne "Respect"
und "One Love" weiterhin unterstützen und tolerieren wollen.
Also, liebe Leute - macht weiter so! Kämpfen wir gemeinsam
gegen
Homophobie, Rassismus, Sexismus, Ausbeutung und alle anderen
Unterdrückungsformen!
Schiesst Sizzla auf den Mond - Das ist Raumfahrt, die sich lohnt!
Lautstarke und liebe Grüsse aus dem tiefsten
Süd-Westen des
Chiemsees von Stop Murder Music Bern!
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linksunten.indymedia.org 26.8.10
Chiemsee: BASH BACK Kundgebung trotz Sizzlas Absage
Verfasst von: Rabatzista. Verfasst am: 26.08.2010 - 21:55.
Übersee - Erfreut nimmt das rabatz-Bündnis die Absage
des
homophoben Hasssängers Sizzla durch den Chiemsee Reggae Summer zur
Kenntnis. Es kritisiert jedoch dessen falsche und uneinsichtige
Argumentation. Darüber hinaus werde weiterhin nichts gegen
sexualisierte Gewalt unternommen.
Das rabatz-Bündnis ( Ein Bündnis von neun linken
Gruppen aus
Oberbayern, Salzburg und Tirol; www.rabatz-buendnis.net) wertet die
Sizzla-Absage als gemeinsamen Erfolg unterschiedlicher
emanzipatorischer Kräfte. "Es ist gelungen einen breiten
gesellschaftlichen Druck aufzubauen, so dass es der CRP Konzertagentur
am Ende zu heiß wurde einen Künstler mit derartig
menschenverachtendem Liedgut auftreten zu lassen," so Anna Jade,
Sprecherin des Bündnisses. Geradezu skandalös sei jedoch,
dass die CRP Konzertagentur in der Begründung für die Absage,
den Kritiker_innen Gewalttätigkeit unterstellt. Jade ist
empört: "Mordaufrufe und Gewaltansagen kommen von Sizzla und Co -
sie gehen nicht von unseren Infoständen und Kundgebungen aus."
Das angebliche Ziel, die "körperliche Unversehrtheit der
Festivalbesucher" zu schützen sei heuchlerisch. Nach mehreren
Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen auf dem Chiemsee Reggae
Summer forderte rabatz bereits 2009 ein Konzept zur Vermeidung von
sexualisierter Gewalt. Exemplarisch wurde das Projekt "Sichere Wies'n
für Mädchen und Frauen" beim Münchner Oktoberfest
genannt (http://91.90.148.244/rabatz/2009/08/chiemsee-reggae-hetze-gegen-schwule/).
Die Veranstalter_innen hätten ein Jahr Zeit gehabt, ein solches
Konzept zu entwickeln und zu finanzieren. Sie haben nichts getan.
Die Aussage des Veranstalters, dass "Künstlern wie Sizzla
eine
Plattform gegeben werden sollte", werten die Kritiker_innen als trotzig
und uneinsichtig. Sie sei Beleg, dass die CRP Konzertagentur keine
inhaltliche Auseinandersetzung über menschenverachtende Aussagen
anstrebt. Deshalb sei die Problematik Homophobie und Sexismus am
Chiemsee Reggae Festival weiter zu thematisieren. Dem entspriche, dass
mit Anthony B ("Zwei Millionen Rastas können nicht durch
Frankreich gehen, aber zwei Millionen Schwule können es. Das ist
Babylon! Wenn nur 100 Rastas auf die Strasse gehen, werden sie
verprügelt. Die Schwulen gehen ungehindert… Denn Frankreich ist
auch ein "Battyman-Country"")nach wie vor ein schwulenfeindlicher Act
im Programm ist. Im Übrigen sei es auffällig, dass die Absage
Sizzlas erst nach Ende des Kartenvorverkaufs bekannt gegeben wurde.
Das Bündnis rabatz hält deshalb an der geplanten
Kundgebung
am kommenden Samstag fest. "Unser Motto "Bash Back! - Gegen Homophobie
und Sexismus auf dem Chiemsee Reggae Summer" bleibt aktuell," so Anna
Jade. Um 15:00 und um 17:00 Uhr wird es am Festivalgelände
(Kreuzung zwischen P3 & P4) Redebeiträge verschiedener Gruppen
geben und für 20:00 Uhr ist der Vortrag "Murder Inna Dancehall”
angekündigt. Eine Demonstration, die Michael Buchholz als
Pressesprecher der CRP Konzertagentur anführt, war hingegen zu
keinem Zeitpunkt geplant oder angemeldet.
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http://rabatz-buendnis.net/
http://anarkts.blogsport.de/
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DROGEN
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Le Temps 27.8.10
Carrières
Un salarié sur dix a besoin de drogues pour
affronter son
travail quotidien
De la cocaïne au café, les employés
consomment
des produits dopants pour remplir leur cahier des charges. En cause: le
stress et l'insécurité de l'emploi qui progressent, selon
le psychiatre Michel Hautefeuille
Judith Duportail
Qui rencontre Samira* pour la première fois n'a
aucun
doute: c'est une femme qui a réussi. A la tête de sa
propre entreprise en excellente santé financière, elle
porte la quarantaine avec grande élégance. Ses gestes
comme ses paroles sont assurés, maîtrisés, directs.
C'est très calmement, sans se laisser submerger par
l'émotion, qu'elle raconte comment elle a sombré dans la
dépendance.
"J'ai commencé la cocaïne à
30
ans. La drogue est venue avec la réussite sociale. J'avais
monté mon affaire, je gagnais beaucoup d'argent, je
côtoyais du beau monde, je m'habillais chez les grands
couturiers, je pensais pouvoir tout contrôler." D'abord une ligne
de cocaïne une fois par semaine, pour rester
éveillée pendant les longs week-ends de travail. Puis une
autre pendant la semaine. Une troisième. Puis quatre par jour.
"Je ne pouvais pas me lever le matin sans mon rail, j'en avais trop
besoin pour tenir le coup au travail. Et puis la coke me donnait
l'illusion de l'assurance."
Au bout de quelques années, la poudre blanche ne
suffit
plus. "Le soir, je ne pouvais pas dormir, alors je prenais de
l'héroïne." La businesswoman finit à
l'hôpital, ne pouvant plus se lever ni bouger son corps
d'à peine 35 kilos.
Samira n'est pas un cas exceptionnel. Elle a juste fait
partie
des 10% de salariés (selon la Mission interministérielle
de lutte contre la drogue et la toxicomanie) qui ont besoin de drogue
pour affronter leur travail. Aujourd'hui, la jeune femme est suivie et
ne se drogue plus depuis deux ans, malgré quelques rechutes. Et
a sérieusement levé le pied côté travail.
Michel Hautefeuille, psychiatre au Centre médical
Marmottan (Paris), reçoit en consultation ces drogués au
travail. "Les patients sont des dopés et non des toxicomanes.
Ils sont comme des sportifs, sauf que le Tour de France a lieu tous les
jours." Le toxicomane consomme le produit pour les effets qu'il lui
procure: c'est une fin en soi. Le dopé, lui, consomme de la
drogue comme un moyen pour être efficace. "Je n'ai jamais voulu
faire la fête, je n'ai jamais pris de drogue pour la
défonce", explique Samira. La majeure partie d'entre eux
arrête la drogue en même temps qu'ils quittent le poste ou
l'entreprise qui les a conduit à commencer.
Cocaïne, amphétamines et marijuana ne sont pas
l'apanage des seuls mannequins, traders ou publicitaires. Les secteurs
les plus touchés sont ceux des chauffeurs routiers, marins,
serveurs, et les professions médicales. "Je reçois aussi
des salariés de La Poste (ndlr: française), raconte le
médecin. La Poste offre de plus en plus de services avec de
moins en moins de personnel. Les usagers font longtemps la queue et se
vengent sur le guichetier. Ils sont soumis à une grande
violence."
La violence, l'hostilité entre les collègues
ou
avec les supérieurs conduisent aussi des salariés
à la drogue. Paul* était paysagiste. Il a eu affaire
à un supérieur qu'il qualifie aujourd'hui d'"ordure". "Je
fumais des joints le matin avant d'aller travailler pour ne pas
m'énerver, pour ne pas étrangler mon patron! J'en fumais
un autre le midi pour que l'après-midi passe plus vite et me
réfugier dans une réflexion intérieure, ne pas me
confronter à lui." Aujourd'hui, il a changé d'emploi et
ne touche plus à la drogue.
Pourquoi tant de salariés vont jusqu'à se
mettre en
danger pour remplir leur mission? Pour Michel Hautefeuille, le stress
et l'insécurité progressent, "le stress est plus intense
car le risque de perdre son emploi ne dépend plus des
résultats". Avec la crise et les difficultés qu'elle
entraîne pour les entreprises, il ne suffit plus de faire bien
son travail pour conserver son emploi. Comme l'explique Nicole Aubert,
auteur du Culte de l'urgence: "La gestion du personnel est
calquée sur la gestion des stocks dite de flux tendu: tout
salarié doit être immédiatement efficace, tout
temps d'adaptation étant considéré comme non
rentable, donc comme du temps perdu."
Avec le stress progresse le sentiment de ne pas être
à la hauteur. Sans prendre de drogues dures, certains se rendent
malades à force de café et de boissons
énergisantes type Red Bull. Directrice de la communication dans
une entreprise parisienne, Mauve a 25 ans. Pour "tenir debout" pendant
une période de surmenage, elle boit plus d'un litre de
café par jour. Soit une quinzaine d'expressos. Insomnie,
problèmes cardiaques, la jeune femme a dû se faire suivre
pour arrêter, comme "une droguée", raconte-t-elle. "Je
tremblais, j'avais des crises de panique, d'angoisse. Aujourd'hui, je
n'ai le droit qu'à un café par jour et je le savoure!"
A côté des accros de la machine à
café, il y aussi les fanas du distributeur de boissons.
Charlotte travaille dans les médias. Tous les jours à 16
heures pile, ses collègues savent où la trouver. Elle
s'offre une canette de Coca Light au distributeur. "Je ne peux pas m'en
passer." L'addiction au Coca-Cola n'est pas une fantaisie, selon Bruno
Journe, addictologue: "Le Coca-Cola est riche en sel, ce qui peut
provoquer une forme de dépendance. Elle est accompagnée
d'une accoutumance psychologique au pschitt, aux bulles, à la
couleur de la canette. Les risques pour la santé sont surtout
liés au sucre contenu dans ces sodas. Le Coca Light, même
s'il ne fait pas grossir directement, a un goût sucré. Et
comme le sucre appelle le sucre, il vous pousse à manger."
Les chefs d'entreprise s'en inquiètent-ils?
Certains
grands groupes tentent de mettre en place une politique de
prévention. Mais pour Michel Hautefeuille, les entreprises
fonctionnent un peu comme des fédérations sportives:
"Tant qu'un scandale n'éclate pas, elles restent silencieuses.
Consommation de produit et performance et rentabilité ne sont
plus, en tout cas à court terme, antinomiques - bien au
contraire."
--
Alcool et cannabis en tête
S. H.
Les problèmes de dépendance restent dans
l'ombre,
selon Dwight Rodrick, d'Addiction Info Suisse
Le Temps: Selon une étude française, 10% des
salariés ont des conduites dopantes. Y en a-t-il vraiment autant
en Suisse?Dwight Rodrick: Il est très difficile d'avoir des
chiffres précis, mais si on cumule les 5% de travailleurs
dépendants à l'alcool, les 2 à 3% aux
médicaments, ainsi que ceux qui consomment d'autres substances,
on arrive à la même proportion qu'en France.- Quelles sont
les substances les plus utilisées pour affronter le travail?-
L'alcool est le produit le plus répandu, puis le cannabis. Mais
des études révèlent que certains médecins
généralistes, par exemple, prennent des anxiolytiques,
alors que des étudiants recourent aux stimulants. L'alcool est
privilégié dans les métiers de service, comme
l'hôtellerie, pour supporter les relations avec le public.- Que
doivent faire les entreprises?- Elles doivent éviter la loi du
silence. En cas de doute, le responsable doit en parler avec la
personne concernée, puis l'orienter vers des services de
soutien. Il ne sert à rien de chercher des preuves et de
sanctionner.Infos:www.alcoolautravail.ch
Le Temps: Selon une étude française, 10% des
salariés ont des conduites dopantes. Y en a-t-il vraiment autant
en Suisse?
Dwight Rodrick: Il est très difficile d'avoir des
chiffres
précis, mais si on cumule les 5% de travailleurs
dépendants à l'alcool, les 2 à 3% aux
médicaments, ainsi que ceux qui consomment d'autres substances,
on arrive à la même proportion qu'en France.
- Quelles sont les substances les plus utilisées
pour
affronter le travail?- L'alcool est le produit le plus répandu,
puis le cannabis. Mais des études révèlent que
certains médecins généralistes, par exemple,
prennent des anxiolytiques, alors que des étudiants recourent
aux stimulants. L'alcool est privilégié dans les
métiers de service, comme l'hôtellerie, pour supporter les
relations avec le public.
- Que doivent faire les entreprises?- Elles doivent
éviter
la loi du silence. En cas de doute, le responsable doit en parler avec
la personne concernée, puis l'orienter vers des services de
soutien. Il ne sert à rien de chercher des preuves et de
sanctionner.
Infos:www.alcoolautravail.ch
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Blick 27.8.10
Erwin Sperisen war Polizei-Chef von Guatemala und ist seit 2007
untergetaucht. Fahnder vermuten ihn in der Schweiz
Die Uno jagt Schweizer Folterknecht
Erwin Sperisen, Ex-Polizeichef von Guatemala, wird wegen
blutiger
Verbrechen international gesucht. Er soll in Genf untergetaucht sein.
September 2006. Die Polizei stürmt ein Gefängnis
nahe
Guatemala-Stadt. Um den Knast aus der Hand einer Drogenmafia zu
befreien. Sieben Insassen werden während des Schusswechsels
erschossen. So 2006 die Version der Polizei. Zu den vor Ort anwesenden
Leitern der Befreiungsaktion gehört Erwin Johann Sperisen Vernon
(40), von 2004 bis 2007 Chef der Nationalpolizei. Und
guatemaltekisch-schweizerischer Doppelbürger.
In Wirklichkeit lief die Sache anders ab, wie die
Uno-Kommission
gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) herausfand: Die
Gefangenen wurden von einer Todesschwadron der Polizei gezielt
hingerichtet. Grund: Die Drogenmafia im Knast war dem Netzwerk von
Sperisen und Konsorten in die Quere gekommen, das ebenfalls im
Drogenhandel tätig war.
Die Mordaktion war kein Einzelfall. Sperisen und 16
weiteren
ehemaligen Regierungsbeamten wirft die CICIG schwerste Verbrechen vor:
Kontrolle einer kriminellen Organisation, Morde, Drogenhandel,
Geldwäsche, Erpressung, Entführung. Eine Richterin in
Guatemala hat kürzlich Haftbefehl gegen die mutmasslichen
Folterknechte erlassen. Sperisen und vier Kumpane sind international
zur Verhaftung ausgeschrieben.
Denn Sperisen, der in Guatemala wegen seiner roten Haare
"der
Wikinger" genannt wird, hat sich im April 2008 ins Ausland abgesetzt.
Laut guatemaltekischen Justizkreisen tauchte er via El Salvador in Genf
unter. Dort lebt sein Vater Eduardo Sperisen. Er ist Botschafter der
Ständigen Vertretung Guatemalas bei der Welthandelsorganisation
WTO.
Nationalrat Ueli Leuenberger (GE), Präsident der
Grünen, fragte den Bundesrat bereits 2007, was er in der Sache
Sperisen unternehme. Jetzt sagt Leuenberger auf Anfrage: "Wenn Sperisen
wirklich in der Schweiz ist, dann verstehe ich nicht, warum die Justiz
nicht schon lange aktiv wurde."
Läuft eine Fahndung gegen Ex-Polizeichef Sperisen?
Folco
Galli, Sprecher des Justizdepartements in Bern, will sich dazu nicht
äussern. Ein Rechtshilfegesuch Guatemalas sei aber bisher nicht
eingegangen. Laut Galli könnte der Doppelbürger Sperisen
nicht an Guatemala ausgeliefert werden. Aber auf Gesuch Guatemalas hin
könnte die Schweiz die Strafverfolgung übernehmen, so Galli.
Henry Habegger
--
Terrorstaat Guatemala
Der zentralamerikanische Staat Guatemala stand seit 1960
im
Bürgerkrieg. Er forderte über 200 000 Tote. Seit 1996
herrscht Friede, aber Todesschwadrone sind bis heute aktiv. 2009 wurden
in Guatemala 6451 Morde gezählt, fast 18 pro Tag. Es geht meist um
die Vorherrschaft im Drogenhandel. Guatemala ist ein wichtiger
Durchgangskorridor für Kokain aus Kolumbien in die USA.
98 Prozent aller Verbrechen bleiben in Guatemala noch
immer
straffrei. 2006 rief die Uno darum die CICIG ins Leben, die
internationale Kommission gegen die Straflosigkeit. Sie soll illegale
Sicherheitsorgane und Parallelstrukturen untersuchen und ihre
Zusammenarbeit mit den offiziellen Behörden unterbinden. Diese
Arbeit kommt aber nur mühsam voran.
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ANTI-ATOM
-------------------
bernerzeitung.ch 27.8.10
BKW erhält bei Planung des AKW-Bauplatzes Rückendeckung
sda / js
Bei der Planung für ein Ersatz-Kernkraftwerk erzielte
die
BKW mit Mühleberg eine grundsätzliche Einigung über die
Erschliessung des Baugrunds. Anwohner kritisierten diese
Planungsvariante, die nun Experten gutgeheissen haben.
Zwei unabhängige Expertenbüros hätten die
BKW-Variante und die Alternative der Interessengemeinschaft der
Anwohner verglichen, teilte die BKW am Freitag mit. Auf diese
Prüfungen hatten sich die BKW und die Interessengemeinschaft
"Betroffene Grundeigentümer und Anwohner EKKM" im Vorfeld geeinigt.
Beide Gutachten seien nun zum Schluss gekommen, dass der
Vorschlag der Interessengemeinschaft der Anwohner schlechter abschneide
als der Plan der BKW und der Gemeinde, schreibt das Energieunternehmen.
Die BKW möchte einen Logistikplatz südlich der
Autobahn
im Gebiet Stöck-Bergacher-Grabematt aufbauen. Die Siedlung
für die Bauarbeiter würde gemäss den Plänen an der
östlichen Grenze Mühlebergs zu liegen kommen.
Gebiet ist hochwassergefährdet
Die Interessengemeinschaft schlug indes vor, dass die BKW
für die Siedlung und den Logistikplatz ihr eigenes Land im Gebiet
Marfeldingenau (Saanetalebene) nutzen sollte.
Die Experten kritisierten an diesem Vorschlag, dass die
Marfeldingenau in einem Gewässerschutzgebiet liege und
hochwassergefährdet sei. Dort würden die Massnahmen zum
Hochwasserschutz grössere bauliche Eingriffe in die Natur und
zusätzliche Lastwagenfahrten bedeuten.
Für die BKW ist somit die Grundlage für eine
weitere
Bearbeitung des Vorschlags der Interessengemeinschaft nicht gegeben.
Dies will sie dem Mühleberger Gemeinderat mitteilen.
---
presseportal.ch 27.8.10
Ersatzkernkraftwerk Mühleberg EKKM: Erschliessung Bauplatz
Expertenberichte stützen Gemeinde und BKW
Bern (ots) - Die Gemeinde Mühleberg, Mitglieder von lokalen
Interessengruppen und die BKW FMB Energie AG (BKW) hatten im Herbst
2009 gemeinsam eine Planungsvariante für die Erschliessung des
Bauplatzes EKKM erarbeitet. Dem Vorschlag war seitens der
Interessengemeinschaft "Betroffene Grundeigentümer und Anwohner
EKKM" (IG) Anfang 2010 Kritik erwachsen. Unabhängige Experten
stützen nun in Ihrem Gutachten die von der Gemeinde und der BKW
vorgeschlagenen Variante.
Die IG hatte vorgeschlagen, dass die BKW für die
Bauarbeitersiedlung und den Logistikplatz ihr eigenes Land im Gebiet
Marfeldingenau (Saanetalebene) nutzen solle. Die BKW nahm dieses
Anliegen entgegen und liess es zunächst durch ein eigenes
Ingenieurbüro analysieren. In einem zweiten Schritt wählten
die IG und die BKW gemeinsam zwei unabhängige Expertenbüros
aus, welche die verschiedenen Erschliessungsvarianten beurteilten. Die
Expertengutachten liegen nun vor. Sie kommen zum Schluss, dass der
Vorschlag der IG im Vergleich zu jenem der Gemeinde und der BKW
schlechter abschneidet. Die Experten monieren insbesondere die
Tatsache, dass die Marfeldingenau in einem Gewässerschutzgebiet
liegt und hochwassergefährdet ist. Die Massnahmen zum
Hochwasserschutz von Bauarbeitersiedlung und Logistikplatz
(Aufschüttungen, Schutzwälle) würden grössere
bauliche Eingriffe in die Natur, zusätzliche Lastwagenfahrten und
damit eine höhere Belastung der Bevölkerung bedeuten. Die
Experten betonen, dass die Erschliessungsvariante von Gemeinde und BKW
sowohl während der Bau- als auch in der Betriebsphase insgesamt
umweltverträglicher ist. Aus Sicht der BKW ist die Grundlage
für eine weitere Bearbeitung des Vorschlags der IG damit nicht
mehr gegeben. Sie wird dies dem Mühleberger Gemeinderat mitteilen.
Kontakt:
Antonio Sommavilla
antonio.sommavilla@bkw-fmb.ch
031 330 51 07
---
Basler Zeitung 27.8.10
Woher stammt Uran für Schweizer AKW?
Der Urankreislauf ist intransparent
Susanna Petrin
Schweizer AKW-Betreiber wissen zum Teil selber nicht,
woher das
Uran kommt, das sie verbrauchen - oder sie wollen es nicht so genau
wissen.
Einen Moment lang kämpfte die Lakota-Indianerin
Chairmaine
White Face aus South Dakota (USA) mit den Tränen, als sie an der
Basler Konferenz "Uranium Mining, Health and Indigenous Peoples"
erzählte, welche Folgen der Uranabbau für ihr Volk hat. Was
die Biologin derart aufwühlt, ist in der Schweiz wenigen
überhaupt bekannt: Ganz am Anfang des AKW-Stromkreislaufs steht
der Uranabbau. Und dieser schädigt die Gesundheit der Menschen und
verschmutzt die Umwelt.
Weltweit wurden 2009 rund 50 000 Tonnen Natururan
gefördert
- über 6500 Tonnen mehr als im Vorjahr. In einer
herkömmlichen Uranmine müssen 1000 bis 2000 Tonnen Uranerz
geschürft werden, um eine Tonne Natururan (Yellow Cake) zu
gewinnen - diese Zahl variiert je nach Urangehalt des Gesteins.
Später wird dieses Natururan angereichert, ebenfalls ein
risikoreicher, umweltbelastender und energieintensiver Prozess.
Die grössten Mengen Uran kommen aus Kasachstan,
Kanada,
Australien sowie Namibia und Südafrika. Besonders problematisch
sind die Uranbergwerke in armen Ländern. Hier fehlt es an
Gesetzen, Kontrollen und Schutzvorrichtungen für die Arbeiter. In
Afrika trugen Minenarbeiter lange Zeit nicht einmal Atemmasken. Sie
inhalierten ungeschützt Uranstaub und Radon.
Der Bedarf an Uran ist steigend. Insbesondere in Afrika
sollen
deshalb zusätzliche Ressourcen angezapft werden (vgl. Interview).
Unklar
Die Wege des Urans von dessen Gewinnung bis ins AKW sind
verworren und
wenig transparent. Auch die Betreiber von Schweizer AKW legen ihre
Quellen nur widerwillig offen. Die Axpo erklärte
ursprünglich, in Beznau werde Uran aus der russischen
Atomwaffenabrüstung eingesetzt. Das tönte gut. Doch 2009 hat
Greenpeace herausgefunden, dass dem nicht so ist. Die Axpo ist nun seit
Monaten daran, abzuklären, aus welcher russischen
Wiederaufbereitungsanlage ihr Uran kommt. "Wir erwarten die Ergebnisse
in nächster Zeit", sagt Axpo-Mediensprecherin Anahid Rickmann.
Beim AKW Leibstadt heisst es, das Uran stamme aus
ISO-zertifizierten russischen Betrieben. Derweil es sich das AKW
Mühleberg laut Sebastian Vogler "auf dem internationalen Markt
beschafft". Die genaue Herkunft ist also unklar. Gemäss dem Basler
Afrikakenner Ruedi Suter stammt zumindest ein kleiner Teil des in
Schweizer AKW genutzten Urans mit Sicherheit aus Afrika.
> http://www.ippnw2010.org
--
"Uranabbau schädigt Mensch und Natur"
Eine Problematik, die gerne vergessen geht - und immer
kritischer
zu werden droht
Interview: Susanna Petrin
Viel wird dieser Tage über die Entsorgung atomarer
Abfälle geredet. Einer anderen nuklearen Schwierigkeit ganz am
Anfang der Kette ist man sich dagegen kaum bewusst: Schon der Abbau des
Urans hat gravierende Probleme zur Folge. Gestern diskutierten
darüber Forscher aus aller Welt an einer Tagung in Basel, unter
ihnen Hilma Shindondola-Mote aus Namibia.
BaZ: Namibia ist auf dem Weg, die weltweite Nummer eins im
Uranabbau zu werden. Was bedeutet das?
Hilma Shindondola-Mote: Bisher rangierte Namibia mit zwei
Uranminen unter den Top Five. Nun sind wir auf dem Weg auf Platz eins,
weil es sehr viel Uranvorkommen in Namibia hat und die Regierung
weiteren etwa fünf bis acht Firmen Lizenzen für den Abbau
genehmigt hat. Das Geschäft mit den Diamanten nimmt ab, die
Regierung hofft nun, dass Uran das Rückgrat von Namibias
Wirtschaft wird.
Welche Probleme zieht das nach sich?
Zahlreiche Probleme. Und leider sind sich die Menschen in
Namibia
dessen kaum bewusst. Zum einen schädigt der Uranabbau die Umwelt -
Luft, Erde und Wasser werden kontaminiert, Rückstände
strahlen Jahrtausende weiter. Die Gewinnung von Uran braucht zudem
enorm viel Wasser. Ganz direkt betroffen sind die Arbeiter, denn das
Schürfen wirbelt Staub auf, der via Nase und Mund im Körper
aufgenommen werden kann. Das kann zu Krankheiten wie Staublunge,
Lungenkrebs und vielem mehr führen.
Lässt sich denn beweisen, dass die gesundheitlichen
Probleme
von der Arbeit in den Uranminen herrühren?
Das ist schwierig. Wir kämpfen darum. Man kann
beobachten,
dass sich die gesundheitlichen Probleme von Uranminen-Arbeitern
weltweit stark ähneln. Ausserdem haben auffällig viele
Menschen im Umkreis dieser Minen Krebs. Die Unternehmen stellen oft
eigene Ärzte für die Arbeiter an - weniger aus Menschenliebe,
als um Gesundheitsdaten unter dem Deckel zu halten.
Ist nicht jede Form von Rohstoffabbau ungesund für
die
Arbeiter? Ob es sich nun um Gold, Eisen oder Uran handelt.
Der Uranabbau birgt spezielle Risiken. In anderen Minen
sind die
Arbeiter direkt gefährdet. Beim Uranium aber weitet sich das
Problem aus, auf ganze Familien. Wenn ein Uranminen-Arbeiter mit seiner
staubigen Uniform heimkommt, dann kann das gesundheitliche Folgen
für seine Frau und seine Kinder haben.
Ist es möglich, Uran auf sichere Art abzubauen?
Nein, es gibt keinen hundertprozentigen Schutz. Die
kleinen
radioaktiven Partikel können Schutzkleidung und Atemmasken
durchdringen.
Wer profitiert vom Uranabbau?
Vor allem die ausländischen Bergwerksbetriebe. Die
Aktionäre, die irgendwo in London oder Australien sitzen.
Und Ihr eigenes Land?
Namibia profitiert nur marginal davon, via Einkommens- und
Unternehmenssteuern.
Aber die Firmen bieten Arbeit, manchmal auch Spitäler
oder
weitere Hilfen.
Die Zahl der Arbeitsplätze sinkt, weil immer mehr
Maschinen
eingesetzt werden. Und die Firmen stellen die Ärzte aus
Eigeninteresse an, weil sie eigentlich gesunde Arbeiter brauchen. Was
die Firmen dem Land geben, ist nichts im Vergleich zu den Schäden,
die sie anrichten.
Weshalb unterstützt denn die Regierung diese Firmen?
Sie hofft, dass Arbeitsplätze entstehen und das Land
sich
entwickelt. Aber meiner Meinung nach ist das der falsche Weg. Die
natürlichen Ressourcen eines Landes sollten in der Hand des
Staates bleiben - und nicht in die Hände ausländischer Firmen
gelangen. Das ist Neokolonialismus: Wir sind politisch unabhängig,
aber die wirtschaftliche Ausbeutung geht weiter.
Sie haben jedoch erwähnt, dass Uran laut Regierung
Namibias
Rückgrat sei.
Die Minenarbeit ist aber nicht nachhaltig. Kurzfristig
bringt es
etwas Arbeit und etwas Geld, doch langfristig überwiegen die
Schäden. Namibia ist ein schönes Land. Die Menschen werden
immer gerne hierher reisen, wenn die Umwelt intakt bleibt. Der Staat
sollte stärker auf den Tourismus setzen, diesen Sektor mit seinen
vielen Arbeitsplätzen fördern.
Sollte Ihrer Meinung nach der Uranabbau komplett gestoppt
werden,
oder gibt es einen Kompromiss?
Das Beste wäre, gar keinen Uran abzubauen. Doch das
ist
leider nicht realistisch. Wir möchten nun wenigstens künftige
potenzielle Opfer aufklären und dafür sorgen, dass die
Schäden auf ein Minimum gesenkt werden. Ausserdem soll die
Bevölkerung stärker partizipieren können. Dafür
braucht es auch Transparenz und Aufklärung - die Leute sollen
fundierte Entscheide treffen können.
Das Hauptargument für AKW, die Uran für ihren
Betrieb
brauchen, ist die drohende Stromlücke. Haben Sie dafür
Verständnis?
In Namibia scheint fast 365 Tage im Jahr die Sonne. Wir
sollten
viel mehr auf diese Energie setzen. In Afrika haben wir die technische
Kapazität nicht, um AKW zu betreiben. Warum sollten wir diese
fördern, nur weil der Westen glaubt, das zu brauchen?
An dieser Basler Konferenz geht es vor allem um betroffene
indigene Vöker. Besteht da nicht die Gefahr, dass es so aussieht,
als ob Uranabbau hauptsächlich deren Problem sei?
Die Abbauaktivitäten finden vor allem auf den
Grundstücken indigener Völker statt. Doch das ist der Anfang
einer langen Kette von Folgen. Es sollte eine Angelegenheit nicht nur
indigener Völker sein, sondern eines jeden Menschen auf der Welt.
--
Zur Person
Sozialforscherin. Hilma Shindondola-Mote (35) ist
Direktorin des
Labour Ressource and Research Institute in Windhoek, Namibia. Sie hat
eine Studie zum Uranabbau veröffentlicht - "Uranium Mining in
Namibia. The Mystery behind Low-Level-Radiation".